1920 / 294 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Dec 1920 18:00:01 GMT) scan diff

flarer mat. Sließlich sprab der Ministervräsident von der moralishen und geiftigen Stärke Branzeenhs, Ichnte aber den be- antragten Maueransclag seiner Rede ‘ab. L

André Lefèvre, unterstüßt vom Unterstaatsfekretär für Luft- shiffabrt, Flandin, sprah jodaun von der umfangreichen He r - stellung von Flugzeugen in Deutschland und Oesterreich und hielt seine übrigen Bedenken aufrecht. Der Berichterstatter der Heereskommission, Oberst Fabry, erklärte, cs handle fich darum, zu wissen, welhe Politik Frankreich verfolgen twoolle. Es könne si nur um eine Politik des densvertrags mit allen erforderlichen Garantien handeln und nicht darum, den Friedensvertrag mit allen Mitteln abzuändern. Die deutsche Bedrohung sei vor dem Kriege 300 km von Paris entfernt gewesen, ien liege die Linie der Be- drohung ¿zwisGen Elbe und Wefer, also 700 km von Paris entfernt. Im Falle einer deutschen Bedrohung könne Deutschland nit rasch aenug movbilisieren, denn es würde heute mindestens drei bis vier MWRocen brauchen, um irgendetivas unternehmen zu können.

In der Kammerfißzung am 24. d. M. erklärte der Kriegs- minister Raiberti: : :

Er glaube im Gegensaß zu seinem Vorgänger Lefèvre, daß der Augenblick gekommen sei, die militärischen Lasten herabzumindern, obne dadurch die nationale Verteidigung zu s{wächen. Lefèvre stübe scin System auf militärische Bedingungen, die schon vor dem Krieg peraltet gewesen seien. (Beifall von der äußersten Linke bis in die Mitte des Hauses.) Gegenüber Lefêvre, der gegen den Friedensvertrag von Versailles gestimmt habe, weil er ibn nicht für ausreidend balte, sfci er der Ansicht, daß der Vertrag, wenn er vorsichtig und strikte angewendet werde, mit der Vervollkommnung durch das Abkommen von Spaa vollauf genüge, um dem Land die Befriedigung zu geben, die e erwarte. Der Kriegsminister verlas sodann cinen Bricf, den er an Marshall Foh geridtet hat, um ibn zu ersuden, General Nollet Weisungen zu crteilen, damit alle Nihtausführungen am Friedensvertirag, die festgestellt feien, dur Zwangsmaßnabmen beantwortet würden, und jeder Verdacbk, der in jener Hinsicht bestehe, untersucht werde. Marschall Foch, Marshall Petain und die Mitglicder des obersten Kriegsrats bürgten dafür, daß die neue militärische Organisation nit die nationale Sicherheit in Frage stellen könnte. Der General Mau d Huy erhob sich bei diesen Worten und rief in den Saal, die Frage von 100 000 Mann Soldaten mehr oder weniger werde Deutschland nit in Schach halten. Deutschland habe 1914 die Bevölkerung dur Brandbomben zu terrorifieren versudt. Heute siehe Frankreich in Deutschland und wenn Deutschland unerlaubie Kriegs- mittel anwende, wenn cs 10 Häuser in Paris niederbrenne, dann werde man dafür 100 in Frankfurt und 100 in Mainz niederbrennen. (Lebhafter Beifall.) Auge um Auge, Zaßn um Zahn das müsse Deutschland wissen, das sei mens{lich, denn es set das einzige Mittel, einen barbarisben Krieg zu verhindern. Der Abge- ordnete Tardieu erklärte, Deutschland habe 95 9/6 seiner Geschütze abgeliefert und sei nicht mehr gefährlih. Die Kammer dürfe Deutsch- land nit den Eindruck geben, als zweifle sie an den Mitteln, über die Frankreih verfüge. Hierauf ergriff} der Ministerpräsident Leyguecs das Wort, um dic Militärgeseße zu verteidigen, und stellte fest, daß der abgegangene Kricgsminister fie angenommen habe.

Die Kammer nahm den Artikel 1 des Geseßentwurfes über die Bewilligung von zwei provisorishen Zwölfteln des Budgets des kommenden Jahres mit 511 gegen 64 Stimmen an und vertagte sih hierauf auf Montaa. i

Vorgestern ist in Tours der sozialistische Vartei- tag zusammengetreten.. Die Beratung über den Anschluß ‘an die Dritte Internationale wird auf Grund der 3 Tagesordnungen Cachin, Longuet und Blum stattfinden. Die Tagesordnung Cachin-Frossard tritt für den Anschluß an Moskau cin, die Tagesordnung Blum lehnt den Anschluß ab, während diejenige Longuets, die man die Tagesordnung der Wiederaufbaver nennt, für cine neue Vierte Jnternationale eintritt, in die die Cer der Zweiten und Dritten Internationale eintreten ollen.

Rußland.

Der Abschluß des rus.si\sch-polnishen Abkommens ist nah einer Meldung des „Wolffshen Telegraphenbüros“ os der wirtschaftlichen Klauseln des Abkommens verzögert worden.

Der Kommissar für auswärtige Angelegenheiten Tschitscherin hat an den bulgarishen Minister des Auswärtigen einen Funkspruch gerichtet, in dem darauf hin- gewiesen wird, daß an verschiedenen Küstenpläßen Möbel und andere Wertgegenstände sowie auch Schiffe der russishen Handelsflotte, die von Angehörigen der Wrangel- armee bei ihrer Fluht aus der Krim gestohlen worden seien, öffentli verkauft werden. Ein solcher Akt bedeute nicht nur eine völlig ungerechtfertigte feindselige Handlung dem rufsishen Volke gegenüber, sondern eine Regierung, die cinem solchen internationalen Raube hilfreihe Hand leiste, müsse sofort den Materialshaden erseßen. Rußland stehe der Not- wendigkeit gegenüber, die bulgarishe Regierung auf das ernsteste auf die Tatsachen aufmerksam zu machen und auf das entschiedenste dagegen zu protestieren, und verlange s\0o- fortige Maßnahmen gegen diese Maniyulationen der Jusurgenten und Shadenersaß in kürzester Frist. Aus T\chita wird, obiger Quelle zufolge, mitgeteilt, daß die Abschiebung der Anhänger Semenows nah dem Osten beendet sei. Der leßte Zug sei am 9. Dezember abge- fahren. Die Armee Semenows sei bis auf ein Armecekorps zu)ammengeshrumpft, das den Namen das „europäische“ hat. Die ganze Armee bestehe aus zwei Jnfanterieregimentern und einer Kavalleriedivision und sei der Zahl nah nicht größer als ein reguläres Regiment. Die Vertreter der Truppenteile haben den Posten des Korpskommandeurs dem Generalleutnant öriedrihs angeboten, der ihn angenommen habe.

Jtalien.

Infolge von Zwi jenfällen und der drohenden Haltung des Oberïommandos von Fiume hatte der General Ca- viglia, wie die „Agenzia Stefani“ meldet, am 24. d. M. die Beseßung vorgeschobener Stellungen um Fiume angeordnet. Diese Beseßung wurde vorgestern und gestern Mita L E M onare leisteten bewaffneten

rstand. er den regulären Truppen 5 T t 30 E zu beklagen s E I E

, Xac) den vorliegenden Nachrichten über die Lage in Fiume beginnt der größte Teil der Bevölkerung die Gage tiliGtern einzushäßen. Wie die „Tribuna“ meldet, haben bereits die besten und meisten Offiziere d'Annuunzio verlassen, und au diejenigen, die noch zu ihm stehen, verhehlen ni t, daß sie edem Blutvergießen abgeneigt find. Ein großer Teil der

egionáre hat übrigens n &ume verlassen. Die italienische Presse steht vollständig hinter der Regierung und betont die Notwendigkeit, daß der Willen des Staates von allen befolgt werde.

Belgien.

Die Kammer siat den Geseßeniwurf über der Dienstzeit sür die Jnfanterie auf 10 Monate m 148 gegen 11 Stimmen angenommen. P

Der Finanzminister erklärte laut Meldung des „Wolffshen Telegraphenbüros“ in einer Darlegung vor der

erabseßun

Belgien habe an Neparationen ethalten:

Kammer, für 2600 000 000,.

Maschinen - und Rohmaterialien Kohlen, Farben und andere Produkte für 2000 000 000 Franfen. Ueber die Staatsausgaben sagte er, der Kriegsminister habe eine Herabseßung der Heeresbedürf- nisse um 400 Millionen angekündigt. Die Eisenbahn habe ein Defizit von 322 Millionen. Für die ersten drei Monate im kommenden Jahre verlange die Ernährung einen Zuschuß von 597 Millionen. - Die Hilfe für Arbeitslose, die im | Jahre 1920 93 Millionen verlangt habe, erfordere im kommenden

Nahre immerhin noch 73 Millionen. .

: Niederlande.

Anlößlich der Debatten der Zweiten Kammer bezeugte der Minister des Aeußèrn van Karnebeek seine Zustimmung zu einer Aeußerung Troelstras, der festgestellt hatte, daß die verschiedenen Friedensveriräge die Mitglieder des Völkerbunds in keiner Hinsicht binden könnten.

Schweiz.

Der Schweizer Bauernverband ersuht den Bundes- rai, die Schweiz solle den ANros stellen, daß die Negelung der. landwirtschaftlihen Arbeitsverhältnisse von der Tagesordnung der nächsten Jnternationalen Arbeits- fonferenz abgeseßt werde. Der Verband verweist auf sachliche Bedenken und bestreitet, gestüßt auf den Friedensvertrag, daß die Konferenz für die Regelung der landwirischaftlihen Arbeit zuständig set.

Numüäuien.

Nach einer Meldung der „Telegraphen-Agentur Damian“ entbehren die Nachrichten über angeblihe Bukarester Ver- handlungen U En Sowjet-Rußland und Rumänien sowie über eine Abtretung Südbeßarabiens jeder ernsten Grundlage.

TürLccei.

Laut Meldung des „Wolffshen Telegraphenbüros“ hat der Generalstab Kemal Paschas beschlossen, die Streitkräfte von Smyrna und Brussa auf 100 000 Mana zu erhöhen und den Kommandanten, die in den anderen Bezirken operieren, Befehl zu geben, sämtliche verjügbaron Mannschaften sowie die Kanonen und Maschinengewchre zu entsenden für den Fall eines Angriffs der griehis{chen Truppen.

Amerika.

s einer „Neuiermeldung“ aus Washington hat der Vorsizende des Handelsausshusses des Senats einen Geset- eniwurf eingebracht, . durch den ausländischen Schiffen das Anlansen amerikanischer Häfen nur gestattet sein soll, wenn fic cinen Zulassungsschein des Schiffahrtsamtes be- sißen, in dem bescheinigt wird, daß die Arbeilsverhältnifse an Bord nicht ungünstiger sind als die an Bord anerikanischer Schiffe.

In der Finanzkommission des amerikanischen Senats gab der Staatssekretär bekannt, daß das Budgetdefizit dieses Jahres 2100 Millionen Dollar und das des nächsten Jahres 1500 Millionen Dollar betragen werde.

Wie die „Agence Havas“ aus Rio de Janeiro meldet, hat der deutsche. Gesandte Plehu am 23. d. M. dem Präsi denten sein Beglaubigungsschreiben überreicht.

Varlamentarische Nachrichten.

__Das im Wahlkreis 14 (Schleswig-Holstein) gewählte Mit- glied des Reichstags Legien (Soz.), Vorsigender des Allge- meinen deutschen Gewerkschaftsbundes, ist nah ciner Meldung von „W. T. B.“ am 26. d. M. gestorben.

Kunft und Wisseuschaft.

: __ Vereinhetitlichung

und Neform der juristishen Vorbildung. _ Tie Fortschritte, welche die neuere deutsche Rechtsentwidlung fur die Durchführung der Rechtseinheit g den verschiedensten Ge- bieten gebracht hat, erweden die Hoffnung, nunmehr in Deutsch land auch eine Vereinheitlihung der jurijtiswen Vorbildung erretch- bar werden wird; für leßtere find bisher reich8rechtlich nur wenige ganz allgemeine Regeln aufgestellt worden, während die Ausgestaltung im einzelnen der Landesgejebgebung Been blicb. Vamit würde ein seit fast einem ha ahrhundert von der Mehrzahl der Juristen gehegter und bei den Mee Anlässen immer dringlicher wiederholter Wunsch erfüllt und- endli die lebte Folgerung aus der auf den wichtigsten Gebicten des materiellen Rechts und des Prozeßrechts bereits seit langem erreihten Rechts- cinheit gezogen werden. Schon vor einem Jahre hat deshalb der damalige Reichsjustizminister S iffer in einer kommissarischen Beratung mit den Vertretern der Länder im Ausschuß des Reichsrats für Rechtspflege die Frage der Vereinheitlihung der juristischen Vorbildung zur Erörterung gestellt. Dabei trat die große Mehrzahl der beteiligten &inder für die Bildung etnes N mo Ged zur Aufstellung von Richtlinien für die einheitliche Gestaltung der juristishen Vorbildung ein. Preußen und Bayern, die in stetigem Ausbau und noch in neuester Zeit ihre Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften wefentlih umgestaltet baben, crahten allerdings das Bedürfnis nah Vereinheitlihung des juristi- den E DERSIEN, E als so dringend, um si Vio jeßt an den Beratungen, „über die Neuordnung zu beteiligen. Die Neichs- regierung hatte jeitdem um fo mehr Anlaß, das einmal erkannte Ziel weiter zu verfolgen, als die jeßt im vollen Gange befindlichen Vor- arbeiten zur Reform der e Bec g und der Prozeßord- nungen die Notwendigkeit einer Vereinhertlihung und Verbesserung des durch die Verschiedenheit in den einzelnen deutschen Kindern so buntscheckig gestalteten juristishen Ausbildungs- und Prüfungs- wesens besonders drinalis Gn lassen. Der Reichöjuftigminister

Dr. Heinze hat deshalb in Ausficht genommenen Aus aus Nechtslehrern, Richtern, Verwaltungsbeamten und Amvälten der versckiedenen Länder nunmehr gebildet. Seine Aufgabe wird sein, zu den Einzelfragen, die sich bet der Vereinbeitlihung und Vertiefung der juristischen Ausbildung ergeben, Stellung zu nehmen und diese &ragen vom Standpunkt der verschiedenartigen in dem Auss{buß vertretenen Berufskreise zu beleubten. An der Hand des so ge- wonnenen Materials wird die Reichsregierung dann prüfen, inwie- weit und mit welwen Mitteln die Vereinheitlihung der juristischen Ausbildung verwirkliht werden kann. Am 15. Dezember ist der Aus\chuß zu seiner ersten Beratung unter dem Vors des Neich3- justizministers zusammengetreten. Dabei er sih die Ginhelligkeit darüker, daß die Vereinheitlichung der juristishen Ausbildung in boheu Maße erstrebenswert is. Es wurde namentli betont, die Entwicklung, die unsere öffentlihen Rechtseinrichtungen in leßter eit genommen haben, sowie der Uebergang vieler bisher einzelstaat- iher Aufgoben auf das Reich einen Austausch von Re tsanwälten Kommunaljuristen, juxistishen Beratern großer wirtshaftliher Ver- bände aus den verschiedenen Ländern dringend wünschenswert mache und die Hindernisse, die demgegenüber die Verschiedenheit der Auë-

1

bildung in den einzelnen Ländern noc biete, je länger 1e mehr uner- träglie) erscheinen laffe. Die Freizügigkeit der Juristen sei eine Forde- rung, der sich die maßgebenden Stellen auf ‘die Dauer nicht ver- {ließen könnten.

u at A i ministeriu 0 Dr. Beyerle ünche ) "Wirklicher Legationorat s wärtiges Amt), Landrichter Laudahn (mecklenburg-\{werinf ize Dr. Drews ( Justiz» ), Oberlandesgeritsrat erin calilanktanet ustizrat, essor Dr. mann in), _ er alt (do (Braunbweia) Micifterialret Dr. Hüttner ) Ge- eimer Justizrat, Professor Dr. Kahl (Berlin), Rechtsanwalt, Just1z. rat Magnus (Berlin), Ministerialrat Matthias (Darmstadt), Kects- anwalt Dr. Mever (Oldenburg), Senatspräsident Dr. Mittelstein (Hamburg), desen (43 Radbruch (Kiel) und Professor Dr. Stein

(Leipzig). (W. T.

ministerium), Staatsminister a. D., minister a. D.

Dr. Düringer (K Lire (Stuttgart), Professor Dr.

Theater und Musik.

Im Opernhause wird morgen, Dienstag, „Hänsel und Gretel“ mit den Damen Mandcke, Escher, Arndt-Ober, von Scheele, Müller, Jacobs, Freyer und Herrn Habich in den Hauptrollen gegeben. Musitalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Blech. Anschließend daran folgt -die Ballettpantomime „Die Ne eoi in der das samte Balletiperfonal beschäftigt ist. Musikalischer Leiter des Ballets ist Clemêns Schmalstich. Anfang 6+ Uhr.

Im Schaufptelhause wird morgen „König Richard TIL*

(Aufang 7 Uhr) wiederholt. In den volkstümlichen Nachmittags. vorstellungen am 1. und 2. Januar 1921 wird Albert Bassermann den Othello spielen.

Acronautisches Observatorium, Lindenberg, Kr. Beeskow. 24. Dezember 1920. Ballonaufstieg von 9+ a bis 10+ a. ‘Relative Wind Luftdruck| Temperatur SeuStig |Geschwind, oben unten d Richlung Stei

Secböbe

721 mm 122 | 7540 l 0,6 % |O 300 | 736 - | —08 100 | SO 500 | 717 | —G8 100 | OSO 980 1267 | S7 100 Bedeckt. Nebel. Sicht: 400 m.

25. Dezember 1929. ODractenaufstieg von 5 a bis 8 a,

| Relative Wind Scechöbe | Luftdruck Temperatur |Feuhtig- : L LC 2 Ge\chwind, Richtung

keit efund, A A oben | unten oh os Bs |

6 15 29 1000 | 16 1500 2000 | Bedeckt. StMneedecke. Regentropfen. Sicht: 2 km.

S Q 5

:

Q Q S

16 16

3888

26. Dezember 1920. Ballonaufstieg von 6 a bis 75 a. R Mein

{ j c L ° ¿ F i 0 }|* Le ative Seehöhe| Luftdruck Temperatur C Fut elt

oben unten of, etund,

m mm Meter

t 122 SSW 3 SW ¿S

4

5 | SWzW| 2

1000 e | SW 2 Halb bedeckt. Nebe!k.

(For!schung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

fi ————— Theater.

(Unter den Linden.) Dienstag: 236. Dauer- Sänsel und Eretel, Die Puppenfec,

haus.

bezugsvorstellung. Anfang 63 Uhr. : Mittwoh: BohSme. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Dienstag: 240. Dauer- bezugsvorsteliung. König Richard der Dritte. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Peer Gynt. Anfang 6{ Uhr.

Die Ausgabe der Dauerbezugskarten für den Monak Januar 1921 zu 28 Vorstellungen im Opernhause und 26 Vorstellungen im Sdäuibietbacle leßtere zu den sih nah den seit 1. Dezember d. J. gelteuden regelmäßigen Tageskassen- preisen ergebenden Dauerbezugspreisen, erfolgt am 28., 29. und 30. d. V, zwischen 92 und 1 Uhr, in der erhauptfasse, Schau- spielhaus, Eingang Jägerstraße, ften Vorzeigung des Dauerbezugs2 vertrags, und zwar: am 28. d. M. für den 1. Rang und das ti des Opernhaujes, am 29. d. M. für den 2. und 3. Nang des Vperi hauses und am 30. d. M. für alle Platzgattungen des Schaujpicl- hauses. Die ausgefallene 228. Vorstellung im Opernhau]e und die in diesem Jahre nicht mehr zur Verwendung kommendeu Karten werden hierbei juelégerequet: Bei dieser Gelegenhett wird außerdem der für einzelne Vorstellungen bisher erhobene Zul(lag zu den Dauerbéezugspreisen zu werden.

Familiennachrichten.

Geboren: Eine Tochter: Hrn. tmann Wolfgang von Hentig. Verlobt: Frl. Sra ua dorf} mit Hru. Studien Dr. Heinrich Hermann (Tübingen). Frl. Gerda Beinssen e Hrn. Hans-Georg von Zastrow ottenburg). Frl. Mar garetha Kruse mit Hrn. Otto Marx (Godesber Fr: Vermählt: Hr. Oberregierungsrat Albert mit Sr. verw. Balfanz (erti R Ober: Gestorben: Hr. Forstmeister Adolf von gin. E s Oker landesgeritêrat a. D. Roeren (Kö D s

merzienrat Carl Hermann Jaeger (Leipzig-Plagwiß). P

Verantwortlicher Sgsfriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantworilich für den igenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle nungsr engering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle eds is er i u E Á T rudecrei und Verlag / : Dru E E ete Drei Beilagen | und Erste, Zweite, Dritte und Vierte Zentral-Handelsregister-Beilage

in seinen

mittags für andere Sendungen; für die

Vom 27.

| ivisGen Berlin und Königsber

F

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ir. 294. Nichtamtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten.

Der Gefamtverband deutscher Beamten- un Staatsangestelltengewerkshaften hat si{ch „W.T. B. zufolge auf den Boden der Forderungen der vereinigten Eisen- bahnerorganisationen gestellt. Der Gesamtverband batte

sangen bes Veicbelags ablengia. cemacdt Nacidem der Reis: s{ließungen ags abhängig m der Reichs. tag die Forderungen des Gesamtverbandes in wefentlichen Punkten nit erfüllt hat, sieht si der Gesamiverband veranlaßt, erneut mit seinen Wünschen an die Negierung und das Parlament heranzutreten.

Die Orctestermusiker der Berliner Operetten- theater*traten hiesigen Blättern zufolge am ersten Weihnachts- feiertag in den Ausstand, so daß die Nachmittagsvorstellungen nur git Klavierbegleitung durhgeführt werden konnten. Am Abend nahmen die Operettenthbeater - dort, wo ihre Forderungen bewilligt worden waren, thre Tätigkeit zum Teil wieder auf. Gestern fand in Nollendorfplaß-Theater eine Besprechung des Verbandes Zerliner Theaterleiter mit der Ausstandsleitung fiatt. Es erfolgte eine Ginigung, dic es allen Operettentheatern amöglichte, gestern abend ohne Störung zu spielen.

Aus Leipzig meldet „W. T. B.*, daß der Demobil- machungskommissar den am 15. Dezember vom Schlich- tungSausschuß- zur Beilegung des Metallarbeiter- ausstands gefällten, von den Arbeitgebern abgelehnten Schieds- spruch sür verbindlich erklärt hat.

Durs Verhanèlungen der Regierung mit den Vertrauens- männern der Angestellten der ösiterreihishen Süd- bahn wurde, wie „W. T. B.* aus Wien erfährt, der Ausstand

beigelegt. ; Verkehrswesen. Briefbeförderung nah Amerika im Jauuar 1921.

Im Monat Januar werden folgende Dampfer zur unbe- \hränften Postbeförderung nah Nord- und Südamerika

benußt: f 1. Dampfer „Adriatic" naG New York von Soutkampton am 9. Januar 1nd 2. Februar, Poftschluß beim Postamt 2 in Emmerich am 2. und 30. Januar, 12 Ubr Nachts, für Einschreibbriefe und am 3. und 31. Januar, 8,30 Ukr Vormittags, für andere Briefsendungen, beim Pojiamt 1 in Hamburg am 2. und 30. Januar, 8 Uhr Vor- mittags, fúr Einschreibbriefe und 7 Uhr NadFmittags für andere Sendungen; 2. Dampfer „Mongolia® nah New York von Ham- burg am 9, Januar, Postshluß beim Postamt 1 in Hamburg am 4. Januar, 12 Uhr Mittags, für Einschreibbriefe und Ï0 Uhr Na- mittags für andere Sendungen; 3. Dampfer „Frederik VIIL.“ na New Lork von Kopenhagen am 7. Januar, Postschluß beim Post- amt 1 in H&mburg am 5. Januar, 8 Uhr Vormittags, für Einschreib- briefe und 7 Uhr Nachmittags für andere Sendungen; 4. Dampfer „Rotterdam“, „Nhydam“ und „Nieuw Amsterdam“ A REO et von Notterdam am 8. und 25. Januar und 1. Februar, s luß beim Postamt 2 in Emmerich am 7., 24. und 31. Januar, 5 Uhr Nachmittags, ïn Cinschreibbriefe und 12 Uhr Nachts für andere Sendungen, beim amt 1 in Hamburg am 6., 23. und 30. Januar, 8 Uhr Vormittags, e Cinschreibbriefe und 7 Ubr E für. andere Sendungen; ¿ Dampfer „Florence Luckenbach“, „Mount Clay“, „Jpswich“ nd „Walter A. Luckenbachß“ nach New York von Hamburg am s., 6, 25. und 27. Januar, Postshluß beim Postamt 1 in Hamburg am 7, 14, 24. nnd 26. Sanuar, 12 Uhr Mittags für Einschreibbriefe und 10 Uhr Nachmittags für andere Sendungen ; 6. Dampfer „Aquitania“ nh New York von Southampton am 22. Januar, Postshluß beim goitamt 2 in Emmerih am 19. Januax, 12 Uhr Nachts, für Ein- shreibbriefe und am 20. Januar, 8,30 Uhr Bormittags, für andere Sendungen, beim Postamt 1 in Hamburg am 19. Fanuar, 8 Ubr Vormittags, für Einschreibbriefe und 7 Uhr Nachmittags für andere Sendungen; 7. Dampfer „Principe di Udine“ und „Indiana“ nach Rio de Janeiro, Santos und Buenos Aires („Indiana“ auch nah Rio Grande do Sul und Montevideo) von Genua am 5. und 13. Januar, Postschluß beim Postamt 9 in Frankfurt (Main) am 2. und 10. Ja- nuar, 12 Uhr Nachts, beim Postamt 1 in Hamburg am 1. und 9. Januar, 12 Uhr Nachts; 8. Dampfer „Brabantia® nah Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Aires von Amsterdam am 12. Januar, Postshluß beim Postamt 2 in Emmerich am 11. Januar, 9 Ubr Nachmittags, jür Einschreibbriefe und 12 Uhr Nachts für andere Sendungen, beim Postamt 1 in Hamburg am 10. Januar, 8 Uhr Vormittags, für Einschreibbriefe und 7 Uhr Nachmittags für anderé j L Pernambuco,

Setdungenz; 9. Dampfer „Araguaya“ und „Andes (

Yahia, Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Aires von Couthampton am 7. und 21. Januar, Dampfer „Desna“ und Demerara“ nach Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Îres von Liverpool am 14. und 28. Januar, Postshluß beim Post- imt 2 in Emmerich am 4., 11., 18. und 25. Januar, 12 Uhr Nadts, fär Einfschreibbriefe und am 5. 12., 19. und 26. Januar, 8,30 Uhr rage, für andere Sendungen, beim Postamt 1 in Hamburg am 4, 11, 18. und 25. Januar, 8 Uhr Vormittags, für Eins@hreibbriefe uud 7 Uhr Nachmittags für andere Sendungen.

Zur Beförderung von Briefsendungen mit Leitvermerk nah New York und weiterhin sind zu benußen: Dampfer ,Imperator“ aus Southampton am s. Januar, Dampfer „American“ aus Hamburg un s. Januar, Dampfer „, ania“ aus Lverpool am 15. Januar und Dampfer „Drottningholm“ aus Gotenburg am 20. Jannar, Postshluß für leßteren Dampfer beim Postamt 1 in Hamburg am 15. Januar, 8 Uhr Vormittags, für Einschreibbriefe und 7 Uhr Nach- m i n n; für englishen Dampfer und Vampfser „American“ sind die üblichen Scßlußzeiten wie unter 1

Und 5 zu beachten.

Flugpostverbindung Berliu—Königsberg (Pr.). er ab wird voñ der Luft-Neederei der Ostdeutschen oe ein tägliher Flugpostdienst : 1 g (Pr.) eingerichtet. flugy an ab Berlin-Johbannisthal 8 Uhr Vormittags, ab Schneidemühl 10,30 Uhr Vormittags, an Königsberg (Pr.) 3,10 Übr Nachmittags. Zurück ab *önigsberg (Pr.) 8,9 Uhr Vormittags, ab Schneidemühl 12,55 Uhr zamittags, an Berkin-Johannisthal 3,15 Uhr Nachmittags. Am “l. Vezember wird nux der Flug nah Königsberg (Pr.) ausgeführt. FlugpostStuttgart—Konstauz. Vom 3. Januar 1921 „n wird von dem Unternehmer Paul Strähle in Schorndorf ( Württem- gera) eme tägliche Flugpostverbindung Stuttgart—Konstanz eröffnet. flan M) Stuart 2 gf vai B SNRE, a Nut 12,30 S mittags, zurück nstan 45 Uber mittags, an Etuttgart 2 Ube Nachmittags. : a

Die norwegische P stverwaltung hat die Paket- beförderun 44G NarGezen aver über Hambur * "r (S g A en

nunmehr auch über Dänemark und über Schweden wieder zugela D

Von U C ien fue Betten Rgr ete hne Wertangabé ua G

LUndwerkstätten,

registertonnen, von denen ih

Berlin, Montag, den 27. Dezember

über Oesterreih (weiter über Jugoskawien) oder über die Tsheco- Slowakei (weiter über Oesterreih und Jugoslawien) angenommen. Veber alles Weitere erteilen die Postanstalten Auskunft. :

Mannigfaltiges. i:

Der Oberftaaisanwalt beim Landgericht L teilt mit: Die E in- stellung des Verfahrens gegen den Hauptmann von Kessel ist von der Strafkammer des Land- gerichts I gegen den ausdrücklichen, Wide rspruch der Staatsanwaltschaft erfolgt. Der Beschluß ist noch nit rehtsfräftig. Die Staatsanwaltshaft hat dagegen Beschwerde cin- gelegt. Das Kammergeriht wird darüber zu entscheiden baben, ob das Amnestiegeseß vom 4. August 1920 auf die dem Hauptmann ros Kessel zur Last gelegten Straftaten Anwendung finden foll.

2 As X.)

Beuthen (Obers{k), 24. Dezember. (W. T. B.) Heute früh «wurde cin Geldtranus8port der Bergverwaltung Giesches Erben auf dent Wege nach dem Wilhelmsshaht von dreißig Banditen überfallen. Dem Geldtransport waren außer Kassenverwaltungsbeamten fünf Beamte der Abstimmunags-

meister am Árn verletzt, cin Bandit wurde erschossen, ein ¿weiter fo schwer verleßt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Der verleßte und der tote Bandit wurden von ihren Spicßgesellen veggeschafft. Ein Koenen erhielt einen Bauhschuß, dem er später erlegen ist. Erbeutet wurde nichis. Die blaue Polizei unter- nahm eine Streife in der Umgebung.

Paris, 24. Dezember. (W. T. B) : : meldung aus New Ycrk hat sich inKan-Su in China einErd- beben ereignet, das 2000 Tote gefordert bat.

New York, 25. Dezember. (W. T. B.) Nah einem Tele- gramm aus Tokio vom 22. ist ein Ausbruch des Vulkans Asama-Yama auf der Insel Nippon erfolgt. Der von EGrdstößen begleitete Ausbruch war einer der heftigsten, die man je beobachtet hat. Wälder sind niedergebrannt und en er erbe vom Lavaftrom vershüttet. Die Zahl der Ovfer dürfte ehr bo sein.

T E

Saudel und Gewerbe. Heute findet kein Börsenverkehr stait.

Der Jahresberiht der Handelskammer in Ham- burg über das Jahr 1920, erstattet der Verfammlung „Eines ehr- baren Kaufmanns“, gedenkt zinleitend der durh den Krieg und seinen Nachwirkungen geschaffenen Gefamtlage uud bemerkt dann, daß sich gewisse Ansäße zu dem Beginn einer Besserung der Verhältnisse fich infofern bemerkbar mack(ten, als ver- cinzelt in der Industrie und in auderen Erwerbs3zweigen durch Belebung der Arbeitslust und rationellere Arbeitsweise

einträchtige die zum Teil verfehlte Steuergeseßgebung den Spartricb der ang und erzeuge FeriäenpungsluÏt, Ein weiteres Moment, das sür die Besserung der wirtschaftlihen Verbältniffe Deutshlands von Bedeutung werden könne, fei in der starken Ueberfüllung der ausöländishen Märkte mit Vorräten in Lebensmitteln und Nobsioffen zu erblickden. Der dadurch in „den betreffenden Ländern be- wirkte Kapitalmangel werde diese möglicherweise dazu zwingen, Dentschland wieder mehr in den Kreis der Wirtsthafts- beziehungen aufzunehmen und damit eine Bresche in den Wall zu legen, durch den der Versailler Vertrag die Mittelmächte von dem Verkehr mit der übrigen Welt abschließen will. Wird auf diese Weise untcr Zuhilfenahme von Krediten, die allerdings kritisch be- tratet werden müssen, die Einfuhr nach Deutschland wieder in größerem Umfange ermöglicht, so würde das durch die fördernde Nück- wirkung auf die Orzevgun und die Ausfuhr au eine Besserung der Yalutaverbältnisse her iführen können. In dem Hinweis auf die Möglichkeit, daß eine zwangsläufige Wiederaufnahme Deutschlands in den Kreis der internationalen Wirtshaftsmächte eine Belebung unserer Hadelstätigkeit und Erleichterung der gesvannten Valutalage bringen könnte, liege jedoch Feineêwegs eine Befürwortung wablloser Än- nahme von Auslandskrediten, wenn solhe den deuten Ein- fubrfirmen in diesem Zufammenbang angeboten werden sollten. Bei der Entwertung unserer Valuta und ihren starken Schwankungen für leider niht absehbare Zeit sollte die gesunde Grundlage für Auslandskredite gesubt werden in der jeweiligen Beschaffung der Zurüdckzahlung aus dem Gegenwert deutsGer Ervortvroduktion. Kredite, die das Ausland nach hier zu günstigen Bedingungen jeßt vielfa anbietet, um unverktäufliche große Warenvorräte auf deuts

Schultern abzuladen, sollten nicht angenommen werden, wenn die Zurüdckzablung nit klar vorbereitet werden kann. Der Vorteil, den der deutsche Daübal bisher wenigstens in der Richtung gehabt hat, daß ihm Auslandskredite zwangsweise vorenthalten wurden und er dadur) bon größerer Vershuldung an das Ausland ‘freigeblieben ift, kann leiht zum Gegenteil gewandelt werden, wenn wir jeßt dur Kredite in den Aufsaugungéprozeß teurer Robstoffe des Auslands hineingezogen werden. L i E

Ueber die früheren deutshenS@Gußgebiete schreibt der Bericht: Mit Ausnahme von Südwestafrika konnten mit den ehemaligen deutsden Kolonien Handelsbeziebungen noch nit wieder angeknüpft werden. Unsere früheren Gegner vers{ließen fich den deutschen Waren und tdeutschen Arbeitskräften durch Verordnungen, welde auf längere . Jahre den Handel un- mögliG machen. Vor einigen Monaten hat cin „deutscher Dampfer versucht, in Kamerun zu löschen und zu laden, ibin wurde aber die direkte Verbindung mit dem Lande untersagt. Aus allen ehemaligen deutschen Kolonien haben unscre Gegner die Deutschen mit geringen Ausnahmen ohne irgendwelche sachlihe Gründe, zum Teil in unwürdigster Weise, ausgewiesen. Diese unerbörte Maßnahme ist mebrfach Gegenstand von Interpellationen im Reichstage gewesen und bat zu nachdrücklihen Protesten geführt. :

Die Lage und Eutwicklung der deutshen Sec- \chiffahrt im Jahre 1920 ist gekennzeibnet durch die fast restlose Auslieferung der deutschen Ueberseehandelsfloite und dur dic fraft- vollen Versuche der alten Linienreedereien, ihre früheren Verbindungen wieder aufzunebmen und ihr in der Vorkriegézcit den ganzen Erdball umspannendes Liniennet von neuem zu beleben. Nach der Ablieferung der Handelsflotte, die Ende 1913 5,24 Millioncu Bruttoregistertonnen betrug, verbleiben Deutschland nur annähernd 4 Millon Brutto- aber nur etwa 100 000 Tonnen für die Schiffahrt mit den neutralen Nacbarstaaten eignen. Die Reedereien haben ueue Mittel und Wege gesucht, um ihre gewohnte Tätigkeit wieder aufzunehmen. Gin Teil hat fi, wie dieses auch vor dem Kriege schon geshab, zur gemeinsamen lig zusammen- geschlossen, ein anderer Teil hat fih zuc Arbeitsgemeinshaft mit neutralen Îeedereien verbunden, die Hamburg-Amerita Linie hat durch den Ab\{luß des Abkommens mit dem amerikanischen

Konzern versucht, ißre Orgauisatiou wicder nußbar zu trag anb

tach einer Blätter» - amten ebâlter fowie das Anziehen aller Materialienpreise in sväteren

| des Vorjahres Millionen weniger. (Aktordsysiem) die Leistungen sich zu heben seinen. Andererseits be- |

1920

in gemeinschaftlihem Dienst ihre früheren Ueberfeerouten wieder aufzu- ibinén. Andere Reedereien, zuerst die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgefellschaft und die Deutsch-Ostafrika-Linie, haben zum Teil fogar unter deutsher Flagge gecharterte Schiffe eingestellt. Am 5. Oktober hat als erstes ans Sciff nah dem Kriege der Dampfer „Hamburg“ der Deuts-Auftralishen Dampfschiffahrts- gesellschaft seine Ausreise nach Niederländisch Indien angetreten, andere Schiffe sind bereits gefolgt. Grs{wert wurde der Wieder- aufbau der deutshen Flotte durch unzulänglihe Belicferung der Werften. Die deutschen Reederecien hatten, soweit nochß Schiffe zu ihrer Verfügnng standen, in erster Linie die Fahrt nach den nor dischen Ländern und Holland aufgenommen. Dur die Ablieferung der Ueberseehandelsflotte bat der Verkehr auf der Ostsee für Deutsch- lands Handel und Schiffahrt erhebliß an Bedeutung gewonnen. -Ein gro Teil der Ein- und Ausfuhr ist über die neutralen Nachbarstaaten geleitet worden. In den ersten Monaten des Jahres boten sh günstige Verdienstmöglihkeiten. Der Frachten- markt zeigte dan bee ein vorwiegeud abfallendes Bild. Die Anstrengungen unserer Reedereien, der deutshen Flagge erneut Geltung auf dem Weltmeer zu versGaffen, wurden ershwert und fast unmögli gemadt durch das Eindringen kapital-

L L s ; Träftigerausländisher Neederetien. Allcin von Ham- polizei beigegeben. Bet dem Feuergefecht wurde ein Unterwacht- | fig | G 5 ¿E T

burg aus unterbielten Anfang Dezember regelmäßige Linien na aller Herren Länder: 22 englische, 11 holländishe, 2 amerikanische, 6 nor-

f 5 französisde, 4. belgishe, 3 italienishe, 3 s{wedise, 2 dânische, 2 javanisGe, 1 vortugiesisbe und 1 fubanisde, insgesamt 67 fremde Reedereien, darunter also folde mit selten oder nie vor dem Kriege gesehener Flagge. :

Nah dem Geschäftsberilßt der Bismarckhütte für 1919/20 fanden die gesteigerten Lohnforderungen, wie Aufbesserungen der Be-

Erhöhungen der Verkaufépreise ibren Ausgleich. Nah Vornabme der ; E S D e e Abschreibungen mit 13 282 997 4 ergibt sh ein Neingewinn von

ck) S V

| 13 388 926 Æ, dessen Verwendung wie folgt vorges{lagen wird: Zu- 9 :

weisung an die Beamtenpensionsfasse 4.100 000 4, Zuweisung an die Arbeiterpensionskasse 2 300 000 .Æ, saßungsmäßige Vergütungen 6103852 Æ, 28 vH an die Aktionäre 6 160000 .4, verbleiben 217673 4, ¿uzüglich Vorirag aus 1918/19 185 233 Æ, vorgetragen werden 402906 (6. Auf den Werken waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 12936 männliche, 1584 weiblidhe, zusammen 14520 Arbeiter durch-

| snittlich beschäftigt, gegen 14 003 im Vorjahr.

Die NRobeinnabmen der CanadaPacific-Eisenbabn

, betrugen laut Meldung des „W. T. B.* in der dritten Dezember-

woche 4484 000 Dollar (769 000 Dollar mehr als im Vorjahr). London, 23. Dezember. (W.T.B.) Ausweis der Bank von England. Gesamtrücklage 11 629 000 (Abn. gegen die Vorwoche 2 396 000) Pfo. Sterl., Notenumlauf 134 582 000 (Zun. 3 346 000) Pfd. Sterl, Barvorrat 127 761 000 (Zun. 949 000) Pfd. Sterl, Wechselbestand ausgeblieben (—,—) Pfd. Sterl, Gutkaben der Privaten 136 031 000 (Zun. 9 961 000) Pfd. Sterl, Guthabeu des Staates 13 770 000 (Zun. 1 534 000) Pfd. Sterk., Notenreserve 9 842 000 (Abn. 2 394 000) Pfd. Sterl, Regierungesicherbeiten 77 178 000 (Zun. 55 000) Pfd. Sterl. Verhältnis der Rück- lagen zu den Verpflichtungen 7,75 gegen 9,64 vH in der Vorwoche. Clearinghouseutnsa Millionen, gegen die entsprehende Woce

| Wagengesiellung für Koble, Koks und Briketts : am 23. Dezember 1920 E Ruhrrevier | Oberschlesis§es Revier Anzabl der Wagen

20 698 7 677 6 995 3 931

19 032 7 591 ini

Fettwaren. Beriht ven Gebr. Gaufe, Berlin, den 24. Dezember 1920. Butter: In der Wode vom 3. bis 9. Fa- nuar 1921 gelangen 90 Gramm Butter auf Abschnitt 77 der Lebens- mittelkarte zur Verteilung. In Dänemark und Holland tit der Markt rü@ckgängig, doh ließen aub die ermäßigten Preise noch keine Rehnung. Dänemark fordert 6,20 Kronen, Holland 3,10 b. Fl. Margarine: Das Geschäft war sehr rubig und konnten die Zufuhren uur zu ermäßigten A llen untergebrabt werden. Einer Preisreduktion in- af der billigeren Eintuhrmöglichkeit stebt noG bindernd im Wege,

Gestellt. . . Nicht gestellt . Beladen zurück-

geliefert . é

daß die Fabriken dem Reichéaus!huß nod teucre Rohstoffe abzu- nehmen vertraglih verpflihtet find. Die Preise sind offiziell 13,10 .4. Schmalz: Die Forderungen der amerikanisden Packer waren aud in dieser Woche rickgängig, sodaß der Markt in matter Haltung bet verlustbringenden Preisen verkehrte. Die Konfumnafrage ift besser geworden, jedo muß abgewartet werden, ob die Besserung nur auf den Bedarf für die Fetertage berußt. Die beutigen Notierungen find: Choice Western Steamshmalz 152 .4, raffinierte3 Schmalz Tierces 16 #, Firkin 165 4, Berliner Bratenshmalz 17 4.

Berichte von auswärtigen Wertkpapiermärkten.

London, 24. Dezember. (W. T. B.) Wesel au Pari 99,80, Wechsel auf Belgien 56,85, Wechsel auf Schweiz 2817 L Wechsel auf Holland 11,25, Wechsel auf New York 352,50, Wechsel auf Spanien 27,354, Wechsel auf Italien 103,75, Wesel auf Deutich- land T V C L.

Harts, 24. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutsh- land 23,25, Amerika 16,95, Belgien 105,50, England 59,25, Ballen A Sen 7D QIDET 298,00, Svanten 219,00.

- „Faris, 24. Dezember. (W.T.B.) 50% Franzöfise Anleibe 835,20, 4 of Franzöfisdßc Anlcibe 68,60, 3 on E Rente 97,39, 49% Spanische äußere Anleibe —,—, 5 0%, Russen von 1906 26,75, 3 9% Russen von 1896 —,—, 4% Türken unifiz, 65,25, P Lea e on 1470.

milerdam, 24. Dezember. (Mitgeteilt dur& die von der Heydt - Kerstens Bank.) (W. T. B.) Wetfel auf London 11,25, Berlin 4,43, Paris 18,90, S{weiz 48,55, Wien 0,84, Kopenhagen 48,25, StoÆholm 63,05, Christiania 48,25, New York 318,00, Brüel

R “Ps —,—, En E openhagen, 2 ; . (W.T. B.) Si London 23,10, „do. auf New Vork 65500 E Li A axf do. auf Paris 39%, do. auf Äntwerpen 41,50, do. auf Züri 100,00,

k m m ,00, do. a S 20.29, G Cicisinmia 10/2, d ee A a 129,25, do. auf

odckb olm, 24. r. (W.T.B.) Sichtweck L 17,91, do. auf Berlin 7,10, do. auf Paris 50.10 “doe anf Brüs 32,00, do. auf schweiz. Pläße 77,00, do. auf Amsterdam 152,00 do. auf Kopenhagen 77,75, do. auf Christiania 77,75, do. auf O do. ¿uf Helsingfors 14,00. dhristiantia, 24. Dezember. (W. T, Sichtwe

London 22,90, do. anf Hamburg 915, do. anf Paris ca meer auf New York 652,00, do. auf Amsterdam 205,50, do. auf Zürich 100,00, do. auf Helsingfors 18,25, do. auf Autwerpen 41,00, do. auf Stoë- holm 128,50, do. anf Kopeuhagen 100,00.