1899 / 19 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jan 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Neichshaushalts

Deutscher Reichstag. 14. Sißung vom 20. Januar 1899, 1 Uhr.

Tagesordnung: Forisezung der zweiten Verathung des

-Etats für 1899, und zwar des Etats des Reichs amts des Jnnern bei dem Titel „Gehalt des Staatssekretärs“.

Abg. Freiherr von Stumm (Rp.): Ih muß der Be- hauptung des Abg. Roesicke entgegentreten, als ob der Kommissions- beshluß über die Unfallversiherungsvorlage ein Kompromiß aller Parteien gewesen ist. Ich bin sogar aus der Kommission ausgetreten, weil i ganz ofen erklärt babe, auf Grund dieses Beschlusses sei ein Zustandekommen des Geseyßes garnicht möglih. Die Konservativen haben fch avch in der Kommission dem Kompromiß nicht angeschloffen, sondern dagegen gestimmt. Ebenso falsch ift die Behauptung dés Abg. Roesicke, als ob es haupts\ächlih der Zentralverband deutscher Jnduftrieller gewesen sei, dessen Agitation die Reichsregierung veranlaßt habe, auf das sogenannte Kompromiß zu verzichten. Gerade der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften, der dem Zentralverband - völlig fernsteht, hat den lebhaftesten Wider- \pru dagegen erhoben, sodaß Herr Roesicke den Vorsitz diefes Ver- bandes niederlegte. Wichtiger ist aber, daß der Präsident des Reiché- NVersicherungsamts unumwunden erklärt hat, daß er diesen Kommissions- beschlufi für durhaus unvereinbar halte mit den Prinzipien ter Unfall- versicherung. Auch von anderen betheilicten Seiten wurde dieser Kommissionsbeshluß geradeza als Bankerott des Systems eiklärt. Einer der Gründe diefer Haltung ist das Bedenken gegen die territorialen Schiedsgerichte. Wenn man territoriale -Sghiedögerichte einrihtet, so muß man auch territoriale Vérsich:rungsanstalten {afen und die BerufsgenossensZaften abschaffen. Wenn jeßt örtlihe Vers waltungsstellen für die Invalidenversiherung angenommen werdea sollen, so beruht das darauf, daß die Unfallversiherung territorial gegliedert ift. Die Wohlthat ter Vorlage von 1897 ift allerdings den Arbeitern nicht zu theil geworden, aber nur deêwegen nit, weil die Kommission weit über den Rahmen der Vorlage hinauê- gegangen ist. Auf manche Fragen, wie die Berufsvereine, Arbeits- nahweis und Arbeitsamt will ich nicht eingehen, darüber liegen a formulierte Anträge vor. Aber der Legende muß ih wider- prechen, als ob diese {nen Dinge ein nothwendiger Aus- Auß der Februarerlasse seien. Ih kann diese Legende nur daraus erklären, daß man viellei(t auf Grund einer gewifsen Wortklauberei den verbündeten Regierungen eine Deklaration der Februarerlafse unterschieben, beziehungsweise fie darauf festnageln will, mit der die verbündeten Regierungen nicht einverstanden find. Ich habe hon früher konstatiert, daß ih die Februarerlasse von vorn- herein als eine bohherzige That angesehen habe, und daß ih mehr als ein anderes Mitglied des Hauses |{chon im Staatsrath bemüht ge- wesen bin, die rihtige Ausführung dieser Erlasse zu sichern. Der Staatsrath bat die Aufgabe gehabt, festzustellen oder vorzuschlagen, în welcher Weise die Erlasse ausgeführt werden follten. Auf Grund der Beschlüsse des Staatsraths hat die preußische Regierung dem Bundes- rath und dieser dem Reichstage eine Vorlage gemacht, aber die Be- chlüfse des Reichstages gingen wieder weit über die Vorlage hinaus, sodaß niemand behaupten kann, daß die Versprehungen der Februar- erlasse nicht erfüllt seien. Jch will zugeben, daß aus dem Geiste der Erlasse heraus noch manche Wohlfahrtseinrihtungen und Arbeiter- shutgbestimmungen möglich wären, aber ih muß bestreiten, daß in den Erlafsen solhe Versprehurgen nah irgend welcher Richtung ge- geben sind. Eine authentishe Deklaration der Erlasse kann nur ber geben, der mit der Ausführung beauftragt war, der frühere Minister von Berleps{, und der hat 1896 ausdrücklich hervor- gehoben, daß in den Erlassen mit keinem Worte über die einzelnen Maßnahmen gesprohen it, und daß betreffs des Moaximal- arbeitstages es völlig undenkbar sei, daß das prevßische Staats Ministerium im direkten Gegensay zu den Forderungen Seiner Majestät stehe. Es sei ein Gebot der Vorsicht, nicht ein Geseß zu machen, bei dem man si fragen müsse, ob niht dadur die fozialdemokratische Agitation gestärkt werde, ob nicht die sozialdemokratishen Agitatoren in die Lage verseßt werden, das Gift, welches sie in die Arbeiter- Fassen bringen, in stärkeren Dosen anzuwenden. Daraus geht hervor, daß es sich einmal nicht um Maßnahmen, sondern nur um die Richtung handelt, in welcher sie sich bewegen sollen, und daun, daß sie nur ausgeführt werden dürfen, wenn andere größere Gefahren nicht daraus hervorgehen. Inzwischen hat die Erfahrung ge\vrohen. Wenn nun die Regierung der Ansiht ift, auf Grund der Erfahrung, daß die Maßnahmen, welche aus den Februarerlasszn hervorgehen und damals vielleiht beabsichtiot sein sollten, jeßt umgekehrt die Ziele der Erlasse beeinträchtigen, dann würde ich es gerade für eine illcyale Handlungsweise halten, daraus zu folgern, daß die Regierung das gegebene Mort nit einlösen wolle. Wenn man nun gemeint hat, ih würde, nachdem man tarüber anderer Ansicht geworden ist, au meinen Stantpunki aufgeben, fo wirft man mir eine Servilität der Gesinnung vor, die ich entschieden zurückweise. Hätte ih persönli eine andere Ansicht, so würde id {on im Staatsrath davon vollen Gebrauch gemaht haben. Man kbellagt sich über den Stillstand der sozialen Gesetzgebung, aber diese foll gerade jeßt in einem der wichtigsten Punkte ergänzt werden. Der Schuh ter Arbeitswilligen gegen Gewalt, gegen Mord und Todtschlag ift ebenso wichtig wie ter Schuß gegen die illoyale Unterdrückung der Arbeiter. Die Sozialdemokraten sagen, einen Terrorismus der Arbeiter giebt es nit, umgekehrt übten die Arbeitgeber Terroriémus, führten {chwarze Listen der Arbeiter und entließen fozialiftihe Arbeiter. Ich will nit bestreiten} daß solhe Maßregeln vielleiht beabsichtigt waren, aber in der Absicht liegt doch kein Terrorismus. In Hamberg aber haben wir Beispiele von Terrorismus der Arbeiter gehaktt, af dke Arbeitswilligen niht zur Arbeitsstelle kommen konnten und fast jedem ein Shußmann zur Wahrung feiner Freiheit beigegeben werden mußte. SIch könnte Ihnen eine Unmasse von Briefen vorlesen, die mir von einzelnen Arbeitern zugegangen sind, und worin sie mir ihren Dank aussprechen für die Entschiedenheit, mit der ich auf folche Dinge hier hingewiesen habe. Vielleicht thue ich das bei einer anderen Gelegenheit, allerdings unter Weglafsung der Namen, weil die Arbeiter . außerordentliche Angst haben, daß sie von ihren Mitarbeitern, die es erfahren, in irgend ciner Weise drangfaliert werden, z. B., daß ihnen ein Stein auf den Kopf fällt; auch Broschüren find von folchen Arbeitern erschienen, die Ihnen au bekannt scin werden. Wenn behauptet worden ift, die Arbeitgeber hätten folie Maßregeln zum Schuße der Arbeitéwilligen garniht wverlazgt, höchstens der Zentralverband der deutshen Industriellen, fo meine ih, daß Dieser am allerwenigsten Veranlassung dazu hat. Denn Gott sei Dank, is die Disziplin in der Großindustrie noG sehr groß. Das Verlangen geht von ganz anteren Ständen aus, vor allen Dingen von den Bauhandwerkern. Der Verband der verschiedenen Handwerkervereine hat an den Reichstag eine Petition gerichtet, worin dieser gebeten wird, dem arbeitéwilligen, friedliebenden Arbeiter den nothwentigsten Schutz gegen Störung der Arbeit, insbesondere gegen jede Gesetzesverleyzungen, zu theil werden zu laffen. Man wird sagen, diese Position gehe von Arbeitgebern aus, deren Urtheil niht ins

Gewicht falle. Die'en Einwand wird man aber gegen di: „Germania“, das Organ dèr Zentrumspartei, niht erheben. Aus Kiel werden der „Germania* flagrante Fälle von Vergewaltigung fkatholisher Ar- beiter durch fozialdemokratische Arbeiter mitgetheilt. Einem Ar- beiter wurden in seiner Abwesenheit Steine und anderes Material in scinen Rockärmè?l gefüllt und dieser zugenäht. In Berlin wurden Arbeiter nur detwegen drangfaliert, weil fie zwar organisiert waren, aber nicht der sozialdemokratishen Organisation angebörten. Arbeiter wurden gefrogt, ob sie „reine Wäsche“ an hätten, ob sie eine sozialdemofratishe Legitimationskarte hätten ; verneinten sie die Frage, so wurden sie auf alle Weise chikaniert. Auch die „Märkische Volks- stimme“ berihtet über ähnlihe Fälle. Der Torgelower Sirike hat uns ja bereits im vorigen Jahre beschäftigt. Sie entsinnen fich, daß ein Arbeiter mit Knütteln niedergeschlagea wurde und Furz darauf starb. Auch die Vorkommnisse beim Spandauer Strike

n bekannt. Ein S en, in welhem eine Menge E untergebracht waren, A ‘angestedt, n die Arbeiter konnten nur ihr nacktes Leben retten. un könnte man sagen, gegen alle diese Dinge haben wir das Strafgeseßbuch. Aber wie wird dieses interpretiert und wie werden die Verurtheilungen in den sozialdemokratishen Blättern behandelt ? Der „Vorwärts“ ‘veröffent- lit fo ziemli alle Monate eine Liste der Beftrafungen der jozial- demokratishen Arbeiter, aber niht in einem Sinne, der abschreckt von einer weiteren Verleßung der Geseße, sondern im Gegentheil, diefe Bestrafungen werden als eine Art Martyrium hingestellt. Auf eine Reibe von Handlungen, zum Beispiel auf das Strikepostenstehen, kann das Strafgeseß überhaupt nicht angewendet werden. Das Musterländ der Sozialdemokratie, die Schweiz, ist uns in dieser Beziehung weit voran. Wir haben weiter nihts als den Groberunfugparagraphen, und den wollen Sie (links) gerade abschaffen. Dann haben Sie aber die doppelte Verpflichtung, etwas Wirksameres und Korrekteres an seine Stelle zu seßen. Denn es ist ein absolutes Bedürfniß, den freien Arbeiter vor dem Terrorismus der sozialdemokratishen Agitatoren innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften zu s{hüßen. Wern Herr Noesicke gemeint hat, auf diese Weise werde die Wirkung berechtigter Strikes beeinträchtigt, so erwidere ih, daß ein Strike, der nur dur Gewalttbätigkeiten, durch Auflehnung oder Verbrechen durchgeführt werden fann, kein berechtigter Strike ist. Ich hoffe, daß uns die Regierung recht bald den in Aussicht gestellten Gestßentwurf zum Schutz der arbeitswilligen Arbeiter vorlegen wird. Sie wird si damit ten Dank aller wohlgesinnten Elemente im Lande verdienen.

Abg. Zubeil (Soz.) weist auf die lange Arbeitszeit in den Ziegeleien hin; die Ziegeleibesißer erklärten aber, daß an eine Ab- fürzung der 14ftündigen Arbeitszeit nit zu denken fei, obwohl die Sachverständigen gerade die Arbeit in den Ziegeleien als besonders gesundheiteschädlih bezeichneten. Troßdem habe ein Fabrifinspektor eine 16\tündige Arbeitszeit mit zwei Schichten gestattet, sodaß beim Schichtwehsel eine 24stündige ununterbrochene Arbeit stattfinde. Die Unterkunftsräume der Ziegeleiarbeiter seien geradzu menshenunwürdig, und dabet nehine die Kinderarbeit in den Ziegeleien in ershreckender Weise zu. Auf diesem Gebiet könnte der Bundesrath sehr Vieles leisten. Ueber- haupt müßte die Fabrifaufsiht auêgedehnt werden auf die Hausarbeit und namentlih auf das Handwerk. Warum sollten die Frauen nit auch zur Fabrikinspektion herangezogen werden, wie sie vielfav im gewerblichen Leben und im Unterricht thätig seien? Redner wendet f ferner gegen die Auéführungen des Abg. Möller und bestreitet, daß die Arbeitgeber freiwillig die Löhne erhöht und die Arbeitszeit verfürzt hätten. Freiherr von Stumm habe die Regierung heute aufgefordert, mit der „Zuchthausvorlage“ nun endli bervor- zukommev. Auch er (Redner) fordere die Regierung auf, mit dem Schreckgesper| dieser Vorlage hervorzutreten. (Vize- Präsident Dr. von Frege macht darauf aufmertïsam, daß das Wort „Schreckgespenst“ niht parlamentarisch sei.) Herr von Stumm interpretiere die Kaiserlihen Erlasse von 1890 in seiner Weise. Gegen den Schuß der Arbeitswilligen sei nichts einzuwenden, sobald auch die Praktiken und der Terrorismus der Arbeitgeber davon getroffen würden. In Spandau sei es ein Arbeitswilliger gewesen, der den Schuppen anzündete, in welchem sich die italienischen Arbeiter be- funden hätten. Redner fordert zum U eine bessere Ausgestaltung des Arbeitsshutes an Stélle der Beschränkung der Koalitionsfreiheit.

Staatssekretär des Jnnern, Staa1s-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Gestatten Sie mir einige thatsähliche Aus- führungen zu der Rede des Herrn Vorredners. Der Herr Borredner hat zunächst behauptet, daß in einer Anzahl Ziegeleien ein ungeseß- liches Truksystem geübt werde, indem Arbeitern Lebensmittel verkautt würden und deren Preis zur Anrechnung bei der Lohnzzhlung gelangte. Nach § 115 der Gewerbeordnung is indeß der Verkauf von Lebens- mitteln unter Anrechnung des Werthes bei der Loh 1zahlung nit vèr- boten. Der § 115 der Gewerbeordnung lautet:

Die Gewerbetreibenden dürfen den Arbeitern keine Waaren kreditieren. Doch ift es gestattet, den Arbeitern Lebensmittel für den Betrag der Anschaffungskosten unter Anrehnung bei der Lohnzahlung zu verabfolgen.

Die betréffenten Unternehmer würden si also nur dann strafbar gemacht haben, wenn siz diese Lebensmittel niht zu den eigenen An- shafungskosten abgegeben hätten. Haben die Unternehmer in dieser Weise ein ungeseßlihes Trucksystem geübt, fo ist es Sache der Be- tbeiligten, einen solchen Fall zur Anzeige und zur Bestrafung zu bringen. j

Der Herr Vorredner hat ferner behauptet, daß in einer un- menshlichen Weise Kinder in Ziegeleien beschäftigt würden. Jch ge- ftatte mir darauf zu bemerken, daß § 154 der Gewerbeordnung die Beschäftigung von jugendlichen Personen in den Ziegeleien grundsäßlih verbietet. (Zurufe von den Sozialdemokraten.) Erlauben Sie! und daß sie nur béeschäftigt werden dürfen in solchen Ziegeleien, die bloß vorübergehend oder nur in geringem Umfange be- trieben werden. Für Preußen ift eine Auéführungsverordnung ergangen, welche dahin lautet:

Es sind Ziegeleien mit ftändigen Anlagen {on dann als Fabrik zu behandeln, wenn siz einen regel- und gewerbemäßigen Betrieb haben oder cine Jahresproduktion von 200 000 Ziegelsteinen erreichen.

Aehnlihe Verordnungen sind au ia den übrigen Bundesstaaten ergangen. Wern also Kinder in Ziegeleien beshäftigt werden, die nit vorübergehend oder in geringem Umfang betrieben werden, fo liegt eine Kontravention gegen die Gewerbeordnung vor, und es ift dann Sade der Interessenten, diese Fälle zur Anzeige zu bringen. Das gestehe ih gerne zu, daß in den Ziegeleien noch viel- fach Mißstände bestehen. Diese Mißstände können nur des- halb bestehen, weil die Ziegeleien zum theil sehr weit ab- gelegen sind und ih deshalb sehr leiht der Kontrole entziehen können. Aber es i} durch die Verordnung des Bundesraths {hon so manches verbessert worden, und wir werden erwägen, ob man niht au die Ziegeleien bei weiteren Ausführuncsverordnungen zu § 1206 der Gewerbeordnung wieder berüdsihtigen muß.

Der Herr Vorredner hat ferner darauf hingewiesen, daß die Ver- ordnung über das Konfektionêwesen umgangen werde. Ja, meine Herren, es ist bei uns auh verboten der Wucher, das gewerbsmäßkge Hazardfspiel und sehr viele andere Dinge Vorkommen werden diefe Vergehen troßdem immer, denn wo kein Kläger, ist auh kein Richter. Es fragt si nur, ob dann eine entsprehende Nüge erfolgt, sobald ein solher Fall zur gerihtlihen Anzeige kommt.

Der Herc Abgeordnete hat sih auh mit der Frage der weiblichen Gewerbe- Inspektoren beschäftigt. Jh gestatte mir, da auf den be- treffenden Passus im Auszuge aus den Berichten der Gewerbe- Inspektoren aufmerksam zu machen, wo angeführt wird, daß man zwar in Bayern beabsichtige, ein oder zwei weiblide Beamte anzu- stellen im Vorjahre war das Bedürfniß dort noch niht anerkannt ; weiter Heißt es aber :

Die übrigen Berichterstatter gelangen, soweit sie die Frage der Zuziehung weiblicher Kräfte erörtern, zu dem Ergebniß, daß jedenfalls deren Anftellung als ftaatlize Beamte bedenklich oder

Das wird berihtet aus Baden, Oldenburg, Sachsen - Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt und vom Ober - Elsaß. Also jedenfalls ist die Frage noch sehr zweifelhaft, selbs in den Augen der Gewerbe- Inspektoren, die ja von Ihnen \o häufig zitiert werden.

Wenn schließlich der Herr Abgeordnete sagte, ch hätte den „Vor- wärts“ gestern so lobend erwähnt, so kann ih ihm versichern, ih werde das stets wiederholen, wenn sich ein soziäl-demokratishes Blatt entshließt, gerecht und unparteiish die Absichten und Handlungen der Regierung zu beurtheilen. (Bravo!) ; :

Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim (nl.):-Die Ausführungen meines Freundes Möller üder die weiblichen Auffichtsbeamten kann ih durchaus nicht billigen. Die groß? Mehrzahl* des Reichstages wünscht die Anstellung weibliher Aufsichtsbeamten. Daß in den Ziegeleien wesentliche Beshwerden noch bestehen, muß zugegeben wérden; aber der Bundesrath ist \{chon bemüht gewesen, thnen entgegenzutreten. Jedenfalls könnte man in Erwägung ziehen, ob nicht für die Ziegeleien der sanitäre Maximalsarbeitstag eingeführt werden muß. Die sozialen Grundsätze, die Abg Bassermann in feiner Nede vorgetragen hat, haben die Billigung der gesammten Fraktion gefunden, und wenn ein ehemaliger nationalliberaler Landtags-Abgeordneter in einer Industriezeitung - diese Rede kritisiert hat, so hat das das Mißfallen der Fraktion erregt. Wenn die Industriezeitung als das Ziel hinstellt, durch die Zunahme ter Güter- erzeugung das Wobl der Industrie und auch threr Arbeiter zu fördern, fo sind wir damit einverstanden unter der Vorausseßung, daß die Förderung des Wohles der Industrie nicht geschieht dur eine Aus- beutung der Arbeiter, namentlich in der Hausindustrie. Was besonders diese letztere anvetrifft, so ist die Behauptung des Herrn - Wurm, daß wir uns dieser erst aanehmen, weil uns die Sozialdemokratie das Gewissen geschärft hat, ganz unzutreffend. Die Gewifsensschärfung war bei der rheinischen Jadustcie längft eingetreten, ehe von einer sozialdemokratishen Bewegung die Rede war. Die Gewissens\härfung dur die Sozialdemokratie is nit von langer Dauer. Es mag in manchen Bezirken Deutschlands der fozialdemo- kratishen Agitation bedurft haben, um das Gewissen der Industriellen zu {äârfen. Aber du:ch die Agitaticn find die Gegensäße auch fo verschärft worden, daß der Friede nic schwer wiederhergestellt werden kann. Die einfeitige Klafsenvertretung der Sozialdemckratie hat dazu geführt, daß die sozialdemokratische Partei "gegen die Kranken-, Unfall- und FJInvalidenversficherung gestimmt hat, ferner gegen die Gewerbegerihte, gegen das Arbeiters{chutz-[ gesetz, gegen die Börsensteuer, gegen das Börsengefey, gegen den unlauteren Wettbewerb, gegen das Wuchergeseyß und {ließlid) gegen das Bürgerlihe Geseßbuch. Bei der Jhitiative zum Erlaß dieser die Lage der arbeitenden Klassen verbessernden Geseße sind Sie (die Sozialdemokraten) niemals zur Stelle gewtsen. Die Veibindung der Fahrikinspektion mit der Kesszlreinigung ist nicht zweckmäßig, und wir hören zu unserer Freude, day in Preußen eine Aenderung în dieser Beziehung angestrebt wird. Der Kampf gegen die Sozialdemokratie als eine politis&e Partei ist selbstverständlich; soweit sie aber eine Arbeiterpartei ist, kann der Kampf nicht dahin führen, daß wir deshalb auf weitergehende fozialpolitishe Maßregeln verzihten. Wir werden unent- wegt die Jnieressen der Arbeiter vertreten, wo berechtigte Beschwerden zu Tage treten, ungeachtet tes Undankes aus Arbeiterkceifen. In ‘den Gewerkschaften sind nur 6 9/0 der Arbeiter organisiert, es bleibt also eine gr ße Zahl anderer Arbeiter übrig. In der- Sozialpolitik muß ein fri1her Zug hervortreten. Die Uebertragung der Fabrik- inspektion auf die Hausindustrie haben auch wir hon angeregt. In der Schweiz sind sehr \charfe Bestimmungen zum Schuß der Haus- arbeiter durchgeführt und häben sehr zur Ausgleichung der Gegen- säge beigetragen. Wir haben einen Schuß für die Konfektions- arbeiter ver/angt; die von den verbündeten Regierungen im Jahre 1897 erlassene Verordnung zu Gunsten der Konfektions- und Wästhe - Arbeiterinnen ist wirkungslos geblieben, nicht wegen der Sthlechtigket der Arbeitgeber, sondern weil fie unklar ist. Man sollte an die Stelle der Verordnungen geseßliche Bestimmungen seßen. Die Sozialdemokratie hat in der rage der Konfektionsarbeiter virsagt; der Une Kongreß hat die Verhandlung dieser Frage vertagt. as. zeugt nicht gerade von einem beschleunigten Tempo. Der Mißbrauch der Frauen- und Kinderarbeit in der Hausindustrie ift allerdings ftark im Wachsen. Das Labour Department in England bringt für die Abgeordneten die nöthige Information über die Arbeitervechältnisse; die von ihm herausgegebene „Labour-Gazette“ ift eine Quelle für Information, die uns voliständig fehlt. Es ift nihts gerährliher, als wenn ih die Arbeitgebervereine und die Arbeitnchmervereine einander gegen- überstelen und sich gegenseitig zu unterdrüdcken suchen. Wir werden auf diese Fraze bei Berathung der Anträge zurückfommen. Wir hoffen dabei auf die Unterstïß1ng des Hauses. Der leyte Trade Union-Rongreß in Bristol ist deshalb bedeutend, weil er die Wendung zum Sozializmus vollzog. Wir find ja in Deutschland über den Sozialismus besser unterrichtet als die Engländer. Die Verhandlungen in Stuttgart haben ergeben, daß der Sozialdemokratie nichts Schlimme1es passieren könnt-, als wenn ihr plôglih die Macht in die Hand gegeben würde. Die sozialdemokratishe Organisation ift sehr kostspielig; allerdings kommen die Gehälter den an der Spitze stehenden Perjonen sehr zu Gute. Die hohen Summen, wel(he dafür verwendet werden, widerspréchen der hier immer vertretenen Eiendstheorie.

Abg. Dr. Hitze (Zentr.): In den Worten des Vorredners war ein fo frisher und frôöhliher Zug fozialpolitischen Strebens, daß ih die Stimmung nicht durch eine Kritik stören möhte. Freiherr von Stumm hat die Mitglieder der früheren Reichstagskommission für das Scheitern der Unfallversicherungsnovelle verantwortlih gemacht. Wir hatten das Gefühl, daß nicht bloß die Mehrheitsparteien des Neichs- tages, sondern die verbündeten Regierungen mit dem damals abgeschlossenen Komvromiß ciaverstanden waren. Die Februarerlasse Seiner Majestät des Kaisers sind noch nicht zur Durchführung gekommen, das hat Herr von Berlepsch ausdrücklich anerkannt; deshalb fann man fsih auf die Erlasse bei weiteren sozialpolitifäen Anträgen sehr wobl berufen. Freiherr von Stumm hat sih sür den Terrorismus der Arbeiter auf fatholishe Z-itungen berufen. Gewiß fommen allerlei Mißstände vor. Aber wenn man die Arbeiter dafür bestrafen will, dann muß man au die Arbeitgeber entspre&end bestrafen, die sih in gleicher Weise vergehen, un) die Arbeitgeberorganifation geseßlich anerkennen. Von allen Parteien, mit Ausnahme der Konjervativen, sind sozialpolitishe Anträge gestellt worden. Das Beste war die Nede des Herrn Bassermann. Aber die Anträge zeugen durhaus nit von dem lIeidtsinnigen Dilettantismus, der uns ins Verderben ftürzen würde. Die Invalidenversicherungs-Vorlage entbält niht erheblie sozialpolitishe Verbesserungen, sondern nur eine anderweitige Regelung der Rentenbelaftung. Die Regterung beruít si für ibre sozialpolitischen Leistungen auf eiñe Reihe von Vrrordnungen. Diese liegen aber sämmtlich in dem Rahméen des Gesetzes voa 1891. Das einzige Neue ift die Ankündigung der Schuß- vorshriften für die Handlungéangestellten. Redner verlangt die Aus- dehaung ter Fa! rikaufsiht auf die Betriebe, die zwar handwerkê- mäßigen Charakter haben, aber -fleine Motoren (Petroleum-, Gas- und äbnlihe Motoren) benugen. Ueberhaupt seien die Bestimmungen darüber, welche Betriebe der Aufsicht unterstellt seien, noch sehr unklar und würden zu verschiedenartig ausgelegt.

Abg. Singer (Soz.) führt aus, daß die Sozialdemokcaten alle di jznigen Gesetze ablebnten, welhe nicht das Minimum dessen brächten, was die Arbeiter nah tem heutigen Stande der Verhäitaisse verlangea fôönnten. Sie hätten gegen die angeführten Gesetze ge- stimmt, weil sie zu wenig böten, weil wan ohne Schädigung der Unternehmer mehr bätte beschließen können. Sie hätten die Ausdehnung der Fabrikaussiht auf die Hausindustrie 1891 beantragt, aber die National- liberalen bâtten dagegen gestimmt. JInnerbalb der nationalliberalen Partei bestehe ja auch eine Spaltung bezüglich der Sozialpolitik, Gegen die Börsensteuer bätten die Sozialdemokraten gestimmt, wei

unnöthig sei.

die Einnahmen zur Deckung ter Militärkosten verwendet werden

sollten. Auf Einzelheiten des Etats erklärt Redner nicht eingehen zu

wollen, er habe nur der Behauptung des Freiherrn von [l ent- gegentreten wollen, daß die Sozialdemokraten nicht an der kecuna der Interessen der Arbeiter [eater hätten.

Abg. Dr. Zwick (fr. Volksp.): Wenn die Arbeitershußzgeseßze niht ganz unseren Wünschen entsprehen, so stehen wir doch jeßt auf dem Boden derselben Und werden an der Ausgeftaltung verselben mitarbeiten. Die Arbeitershußgeseßgebung hat ja die Kinderarbeit in den Fabriken sehr beshränkt. Aber nah der Berufszählung sind außeryalb der Fabriken ca. 34000 Kinder beschäftigt ; sie sind aus der Fabrik in die Hausindustrie gedrängt worden. Die Fabrikinspektoren führen aus, daß diese frühzeitige Ausnuzunag der Kinderarbeit die förperlihe Entwidelung der Kinder stark beeinträchtige. Jn Lehrerkreisen haben ebenfalls statistishe Erhebungen stattgefunden und zwar in 40 Städten. Ein Lehrer in Rixdorf hat sich besonders dabei hervorgethan und festgestellt, daß 13/0 der Schulkinder gewerblih beschäftigt werden. Besonders stark sei die gewerblithe Beschäftigung der Kinder in Berlin und ia seinen Vocorten. Ja Berlin seien 17,8 9/6 der Knaben und 7,79 9/o-der Mädchen gewerblih beschäftigt. Die päda- gogishen Gründe, die gegen eine solhe Beschäftigung sprechen, haben dazu geführt, daß die Frage auf dem allgemeinen Shrertage verhandelt wurde. Die gewerbliche Beschäftigung bringt einen nachtheiligen Ein- fluß auf den Schulbesuch hervor, auch - die Sittlichkeit der Kinder leidet darunter. Die Kinder werden vor 6 Uhr früh und nach 9 Uhr Abends beschäftigt und zwar meist 4 Stunden lang, nit nur Wochentags, fondern auch Sonntags. Die Beschäftigung von Schulkindern an si is au ein Erziehungsmittel, es gilt die Handfertigkeit und Geschicklichkeit der Kinder zu fördern. Aber die übermäßige Beschäftigung der Kinder s{chädigt die Entwickelung des Nahwuchses der Nation. Da; den Vätern und Vor- mündern, die die Kinder verwahrlosen lassen, das Erziehungsrechbt ge» nommen wèrden kann, fo liegt kein Gecund ‘vor, bei den Vätern Halt zu machen, die ihre Kioder zur gewerblichen Arbeit miß- brauen. Wenn eine Industrie sich auf diese Kinderarbeit angewiesen glaubt, so kann ich eine solche Industrie nicht als existenzberechtigt anerkennen. Ein Cingreifen der Geschz- gebung wird vielleiht niht sofort nothwendig sein. Man könnte zunächst auf die Eliern und auf die Kinder belehrend wirken dur) Personen, welche mit ihnen in Berührung kommen. Die Ge- seßgebung sellie vielleihßt den Gemeinden die Möglichkeit geben, für den Kindershuß besser sorgen zu können. Den Armen- und Schul- kommissionen find die häuslichen Verhältnisse bekannt, sie können der Uekberanstrengung der Kinder hbindernd entgegentreten. Allerdings scheint es, als wenn man in Bezug auf die Schule die Selbst- verwaltung nit erweitern, sondern beschränken will. Die Frage des Kindersckuyes hat die Parteien {on früher beschäftiat, auch unsere Partei. Schon im Jahre 1887 hat fih der Vize-Präsident Schmidt aus Elberfeld in dieser Beziehung hier im Reichstage dahin geäußert,

daß die Kinderarbeit vollständig vers(winden müsse.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Der Herr Abg. Dr. Hiße hat an mich verschiedene Fragen ge- richtet, die ih kurz beantworten möchte. Zunächst hat er gefragt, wie weit die Erhebungen gediehen sind bezüglih der gewerblihen Be- schäftigung shulpflihtiger Kinder und welhe weiteren Schritte beab- sihtigt werden. Auch tie Rede des lehten Herrn Vorredners hat \sih auf diesem Gebiete bewegt. Ih kann darauf entgegnen, daß eine vorläufige Zufammenstellung des Ergebnisses der Erhebungen durch das Siatiftishe Amt bereits erfolgt ist. Die Prüfung dieses statistis@en Materials is im Gange, und von dem Ergebniß wird die Entschließung über die weiteren Maßregeln abhängen. Jh bitte aber, dabei zu erwägen, daß es sich hierbei um die Ent- scheidung handelt: soll die gewerblihe Arbeit für Kinder ganz und gar verboten werden, oder foll nur die regelmäßige Kinder- arbeit verboten werden? Verbietet man die Kinderarheit ganz und gar, fo geht - allerdings dabei auch das erziehlihe, pädagogishe Moment verloren (Bewegung links), welches unter Umständen in der Kinderarbeit liegen kann, wenn sie niht gemißbrauht wird. Ver- bietet man aber nur die regelmäßige Kinderarbeit, fo liegt allerdinzs diz Gefahr der Umgebung ganz außerordeatlißh nahe. Jetzt aber kann ih {on fagen, daß man wahrscheinli über die Bestimmung des § 154 der Gewerbeordnung, welche überhaupt eine Einwirkung auf die Kinderarbeit innerhalb der Familien auts{ließt, wird hinausgehen müssen; denn die arößten Mißstände der Kinder- arbeit liegen eben in der Kinderarbeit innerhalb des Familienkebens. (Sehr richtig !)

Meine Herren, der Herr Abg. Dr. Hige hat dann weiter die Frage an die verbünteten Regierungen gerichtet, ob die in Aussicht gestellte Zusammenstellung der Verordnungen der Landetregierungen zu § 105 e der Gewerbeordnung, betreffend die Sonntagsruhe in Be- trieben mit unregelmäßiger Wasserkraft, zu erwarten find und bis wann. Ih muß darauf die Antwort ertheilen, daß zwar die Er- hebungen bei den Landesregierungen gemacht sind, daß aber das Er- gebniß dem hohen Hause nicht vorzelegt werden kann, weil der Herr Reichskanzler niht von allen Regierungen die Zustimmung hierzu er- halten hat. Ob die Regierungen, die ihre Zustimmung nicht ertheilt haben, geneigt find, diesen Beshluß noch zu ändern, darüber vermag ih mi heute nicht zu äußern.

Ein Vertagungsantrag wird angenommen und nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Freiherr von Stumm und Freiherr Heyl zu Herrnsheim die Sißung um 51/, Uyr geschlossen.

Nächste Sißung Sonnabend 1 Uhr. (Fortseßung der Verathung des Etats des Reichsamis des Innern.)

Literatur.

Schriften der Zentralstelle für Arbeiter-Wohl- fahrtseinrihtungen. Heft 15 und 16. Berlin, Karl Heymanns Verlag. Das 15. Heft enthält den Bericht über die Verhand - lungen der Konferenz des Verbandes deutscher Wohl- fahrtsvereine zu Berlin am 14. Mai 1398 (Preis 1,20 4). Bekanntlich ift, um unter den zahlreichen Vereinen, welche öffentliche Wohlfahrtöbestrebungen im allgemeinen oder in irgend einer speziellen

ihtung fördern, einen Zufammenschluß herbeizuführen, ein Verband deutscher Wohlfahrtsvereine be,ründet worden, der Konferenzen abhalten, eine Bestandsaufnahme der gemeinnüßigen Wohlthätig- leits- und Fürsorge-Vereine und Anstalten nach Provinzen ver- anlassen und zu engerem Zusammenwirken verwandter Vereine an- regen will. Im Mai v. I. hat die erste Konferenz des Verbandes Unter demn Vo:rsiß des Staatssekretärs a. D. Dr. Herzog im Reichs- tagêgebäude zu Berlin getagt. Vertreten waren das Neichs- Marineamt, das Reiché-Postamt, das Reichs-Versicherungsamt, der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, das Méinisterium für Elsaß-Lothringen, von Vereinen die Zentralstelle für arbeiter: Wohlfahrtseinrihtungen, der Zentralverein sür das Wohl er arbeitenden Klassen, dgr A deutscher Arbeiter- olonien, die Vereine vom Rothen Kreuz, der evangelischen

inneren Mission, die deuischen Vereine gegen den Mißbrauch geistiger

Getränfe, für Armenpflege und Wohlthätigkeit, für Knabenhandarbeit, Le Verbände der evangelishen und der fatholishen Arbeitervereine, er deutschen Arbeitsnahweise, der Verein für Sozialpolitik u, a. m.

Gegenstand der Berathung war namentlich die „Fürsorge für die \chulentlassene erwerbsarbeitende Jugend als Voraus- eßung für den og der Wohlfahrtsbestrebungen auf den allermeisten Gebieten“. Diese Frage hat der Geheime Regierungs-Rath von Massow-Potôdam in einem eingehenden, in der vorliegenden Schrift gleihfalls abgedruckten Referat ‘behandelt, das, ebenso wie die ih daran anschließende Diskussion, eine Fülle wérthvollen Materials und [ehrreiher Betrachtungen bietet. Heft 36 enthält den Bericht über die Verhandlungen“ der VII. Konferenz der Zentral- stelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrihtungen, welhe am 16. und 17. Mai v. J. in Berlin tagte, nebst den in derselben er- statteten Neferaten (Preis 5 46). Sie betrafen die , Wohlfahrts- pflege im Kreise“ und die „individuelle Hygiene des Arbeiters“. Insbesondere sei auf die Berichte über die Arbeiter- wohnungéfrage, das Sparwesen, über Kranken- und Rekonvaleszenten- pflege, Belehrung und Unterhaltung im Kreise und über die ländliche Haushaltungsshule die Aufmerksamkeit weiterer Kreise gelenkt.

Das Geseg, betreffend die elektrischen Maß- einheiten und seine technische und wirthshaftliche Bedeutung. Von Dr. W. Kohlrausch, Geheimem Regierungs- Nath und Profeffor an der Technishen Hochschule zu Hannover. Verlag von Julius Springer, Berlin, und R. Oldenbourg, München.

reis 2 M Diese Schrift weist auf die große tehnishe und wirthfchaft- ihe Bedeutung des im Titel genannten Gesetzes für die deutsche elektro- tehnishe Industrie und die sonstigen betbeiligten Kreise hin, erläutert dessen einzelne Paragrapben unter Heranziehung der bisher für Handel und Verkehr geltenden ähnlihen Bestimmungen und Gesetze, ins- besondere der Maß- und Gewichtsordnung für das Deutsche Reich, und erörtert im Ans{=luß daran die Fragen, deren Lösung der künftigen Gesetzgebung vorbehalten worden ist.

Statistisches Handbuch für das Großberzogthum Mecklenburg-Schwerin, herausaegeben vom Großherzoglichen Statistishen Amt. 1. Ausgabe. X11, 276 S. Schwerin, 1898, Stiller’she Hof- Buchhandlung. Preis 2 A Dieses zum ersten Mal erschienene Handbuch besteht aus zwei Theilen : aus einer geographish- statistischen Beschreibung des Landes und aus statistishen UeberKchten über Witterungsverbältnisse, Stand, Bewegung und Berufsthätigkeit der Bevllkerung, Landwirthschaft. Forstwirth\{aft, Gärtnerei und Viehzucht, Gewerbe und Handel, Verk-hrsmittel und Verkehr, Ver- fiherunaëwesen, öffentlihe Armenpflege. Finanzwesen, Rechtspflege, Gesundheitspflege, Kirchen, Unterrichtswesen und über die Ergebniffe der Reichstagswahlen von 1871 bis 1898 Als Grundlage für die Arbeiten des ersten Theils haben die ¡eit dem Jahre 1877 von Preußen herausgegebenen Meßtisch- blätter und andere Veröffentlihungen, sowie die Mittheilungen der Vertrauensmänner für die landwirthschaftliche Statistik über die Bestandtheile und Ertragsfähiakeit des Ackerbodens gedient. Die Quellen für die ein reihes Material für die Kenntniß der ver- chiedenen Leben®gebiete enthaltenden ftatistisGen Uebersihten des zweiten Theils find zum theil die Publikationen des Kaiserlichen Stutistishen Amts, des Reiche-Versicherunssamts und des Kaiser- lihen Gefundheitsawts, zum theil von m-cklenburgishen Behörden und den Vorständen von Anstalten und Vereinen gegebene Unterlagen.

Beiträge zur Erläuterung des Deutschen Nechts- begründet von Dr J. A. Gruchot, herausgegeben vo1 Dr. Rasfow- Reichsgerihts-Rath a. D., Dr. Küntßel und Dr. Eccius, Ober- Lande3gerihts - Präsidenten. VI. Folge, 2. Jahrgang, 6. Heft, 3. Jahrgang, 1. und 2. Heft. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Subskriptionspreis für den Jahrgang (6 Hefte) 15 4 Die vyr- liegenden Hefte enthalten zunächst folzende Abhandlunzen : „Ueber Ecks Irrthumslehre“, ein Beitrag zur Auslegung des § 119 B. G.-B. von Amtsrichter Dr. Muskat in Gottes- berg; „Die Schuldübernahme beim Grundstückserwerbe“, Studie zum S 416 B. G.-B. mit besonderer Rücksiht auf das preußishe Recht von Landgerihts-Rath Brettner in Kottbus; „Die zivilrehtliche Haftung des Richters nah dem B. G.-B.*“ von Landrichter Dr. Nôöldeke in Hamburg; „Der Begriff der „Ersten Jahresbilanz“ im Sinne des § 39 Abs. 1 des R-ihs-Börsengefeßzes“ von Dr. jur. MNiesenfeld, Handelskammer- und Börsensyndikus in Breslau; „Das Recht zum Gebrau eines Namens nach den Vorschristen des B. G-B.“ von Landrichter Ramdohr in Gnesen; „Untersuchungen zu §254 des B. G -B.“ von L. Cohn, Rechtsanwalt beim Kammergericht ; „Das formelle Reichs-Grundbuhreht“ von Rechtsanwalt Dr. Oberneck in Berlin; „Die Zwangsvollstreckung gegen Ehegatten nah der neuen Zivilprozeßordnung“ von Professor Dr. Lothar Seuffert in München; „Schädigung der Jazd durch Truppenübungen“ von Dr. Wilbelm von Brünneck, ordentlihem Honorar- Professor in Halle a. S. Diesen Abhandlungen folgen Mittheilungen über eine größere Anzahl von Rechtsfällea aus der Praxis nebst ausführlicher Wiedergabe der Erntscheidung8gründe. Außerdem is mit dem Schlußheft des zweiten Jahrgangs sechfter Folge ein 304 Seiten umfassendes Beilagehest (Preis 4 4) ausgegeben worden, welches aus- \chließlich" Urtheile des Reichsgerichts "(9% an der Zahl) enthält. Im Jahrgang 1898 der „Beiträge“ war zum erften Maie ein Bericht über die Literatur zum B. G.-B. nah der Reihenfolge der Paragraphen des Geseßbuchs von Dr. H Neumann in Gemeinschaft mit K. Hamburger, A. Joachim, E. Kofffa, Dr. NRegely und Dr. Reimer, Rechtsanwalten beim Kammergericht, veröffentliht worden, Dieser Bericht wird im erften Heft des neuen Jahrgangs von den- selben Verfassern fortgeseßt, die damit ein dem Praktiker gewiß sehr De Repertorium zur gcfammten Literatur des B. G.-B, ieten.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien.

An der Nuhr sind am 29. d. M. gestelt 15199, nicht to zeitig geftellt keine Wagen. gef niht reh

Nachweisung

fiber verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisfen- bahn-Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen Kohlengruben.

Am 1. Januar wurden verlangt 75, gestellt 75 Wagen zu 10 t, am 2. Januar verlangt 2708s, gestellt 2706, am 3. Januar verlangt 2818, gestelt 2818, am 4. Januar verlangt 268, gestelli 2689, am 5. Januar verlangt 2635, gesteut 2635, am 6. Januar verlangt 2679, gestellt 2679, am 7. Januar verlangt 2741, gent 2741, am 8. Januar verlangt 94, gestelt 94, am . Januar verlangt 2726, gestellt 2726, am 10. Januar verlangt 2672, gestellt 2672, am 11. Januar verlangt 2639, gestellt 2639, am 12. Januar verlangt 2690, gestellt 2690, am 13. Januar verlangt 2661, gestellt 2661, am 14. Januar verlangt 2648, gestellt 2648, am 15, Januar verlangt 55, gestellt 55; im Ganzen wurden vom 1. bis 15, Januar verlangt 32524, geftellt 32524 Wagen zu 10 t. Berlin, 29. Januar. Marktpreise nach (Ermittelungen des KZnigliden Polizet-Präsidiums, (Höchste und niedrigste Preise.) Per Dopyel-Ztr. für: *Weizen 16 70 M; 15,80 M4 "Roggen 14,70 M4; 13,90 A *Futtergerste 13,90 #4; 13,00 A *Hafer, gute Sorte, 15,30 4; 1480 A Mittel-Sorte 14,70 M; 14,20 M geringe Sorte 14,10 A; 13,60 A Nichtstroh 3,986 4; 3,33 M Heu 650 4; 4,110 M **Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 M; 20,00 A **Speisebohnen, weiße 59,00 M; 24,00 6 **Linfen 70,00 A; 30,00 A Kartoffeln 6,00 A; 4,00 M Rindfleisch von der Keule Ls 1,60 M; 1,20 A dito Bauchfletsh 1 kg 1,20 4; 1,00 A Sweinefleish 1 kg 1,60 6; 1,20 M RKalbfleish 1 kg 1,70 4; 1,00 A Hammelfleish 1 kg 1,60

6; 1,00 A Butter ‘1 kg 2,60 4; 200 A Eier 60 Stüd

s 2,80 A Karpfen 1 kg 2,00 M; 1,20 A —- Aale 1 kg

00 M; ,60 M; 1,60 6 Zander 1 kg 2,40 M; 0,99 4A —- Hechte 1 k 80 M; 1,00 A Barsche 1 kg 1,60 6; 0,80 # Schlete

1,

1 kg 2,80 4; 1,20 A Bleie 1 kg 1,39 4; 0,80 4A Areb 80 Stück 12,00 4; 2,50 A N Ae

* Ermittelt pro Tonne von der Zentralft lle der preu Land- wirthschaftskammern Notterungsstele uad Data dre vom P Es für den Doppelzentner.

** Fleinhandelspceise.

Berlin, 20. Januar. (Bericht über Speisefette von Gebr. Gause.) Butter: Die Lage des Marktes hat sih wenig geändert. Der Konsum bleibt noch immer mäßig, und da auch der Export noh keine Anregung bietet, so können die Cinlieferunges in feiner Butter nur zum theil untergebracht werden. Gute Sekunda-Waare ist besser gefragt. Die heutigen Notierungen sind: Hof- und Genossenscha\18- butter Ta. Qualität 94 Æ, dito Ila. Qualität 92 4, Landbutter 80 bis 87 G Schmalz: Der Markt verlief ohne nennenswerthe S@hwankungen. Die Nachfrage ift jeyt, der Jahreszeit entsprechend, nicht dringend, weil die Provinz von den Vorräthen der Selbst- s{lahtung zeh1t. ZNOEIEN ist der Abzug größer als in den Vor- jahren. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 36 , amerikanisches Tafelshmalz 37 bis 38 4, Hamburger Stadtshmalz 37 6, Berliner Bratenshmalz 40 bis 42 #4, Fairbank-Kunstspeise- fett 32 4 Speck: shwaches Geschäft.

Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berihtet die „Schl. Ztg.“ : Der Eingang an Spezifikationen war in der ver- flossenen Wowe wieder außerordentlich umfangreih. Neue Abschlüsse waren, da die Werke sih weiter ‘nicht engagieren wollen, niht zu verzeichnen; ledigli freie Bestellungen wurden zu den neuen, erhöhten Preisen hereingenommen. Der Bedarf if in allen Sorten Wal z- eisen gleich groß; für feinere Sorten haben die Lieferungstermine fogar noch über die bisher bedungenen Fristen auêgedehnt werden müssen. Bei dem anhaltend milden Wetter, das auf einen frühen Beginn der Bauthätigkeit rechnen läßt, nehmen ferner auch die Abrufungen von Baumaterial einen immer größeren Um- fang an. Jm Bezirk selbst liegen für Gruben, Hütten und Fabriken so zablreihe und bedeutende Baupläne vor, daß schon hierdurh den Werken reichlihe Arbeit gesichert ist. Die Schienenwalzwerke find durch die auf eiwa 50 000 t sih belaufenden neuen Aufträge der Staatsbahn-Verwaltung und umfangreiche Verpflichtungen fürKleinbahn- Gesellschaften auf lange hinaus mit Arbeit mehr als genügend versorgt. Grob- und Feinbleche gehen flott ab und erzielen s{lankweg die geforderten Preise. Auch die Drahtwerke und Nägelfabriken er- jveuen sih glatten Absaßes. Rohmaterial und Halbzeug is knapp; ebenso fann die Lieferung von Alteisen, für welches die Preise im vorigen Jahre festgelegt wurden, dem gestiegenen Bedarf nicht immer rasch genug folgen. Die Nadfrage nah Zink blieb lebhaft, und die Preise zogen wieder an. Es wurden für gute gewöhnliche Marken für zweites und drittes Quartal 49,50 bis 49,80 4 pro 100 kg ab Breslau bezahlt. Die Nachfrage nah Zinkblechen war vom Inlande und Auslande außerordentlich rege, und die Walzwerke sind e O Aufträgen in Anbetracht der Jahreszeit bereits recht gut

esett.

__— Die Deutsche Hypothekenbank in Meiningen fordert mit Nüksicht auf die Bestimmung threr Statuten über vas Ver- hältniß des Pfandbriefumlaufs zum eingezahlten Aftienkapital auf das leßtere eine weitere Einzahlung von 10% zum 1. März d. I. ein. Das bisher eingezahlte Aktienkapital der Bank in Höhe von 16 801 440 Æ wird sich dur die obigen 109% um 2 400 000 4 auf 19 201 440 erhöhen.

Stettin, 20. Januar. (W. T. B) Spirit 2920 G L ( ) piritus loko reslau, 20. Januar. (W, T. B.) Sg@luß-Kurse. Schles. 34 2/0 L.-Pfobr. Litt. A. 99,80, Breslauer Diskontobank 11880, Breslauer Wechslerbank 109,90, Sghlesisher Bankverein 148,50, Breslauer Spritfabrik 163,10, Donnersmark 183,75, Kattowiger 199,75, Oberschles. Eis. 116,00, Caro Hegenscheidt Akt. 151,00, Obershlesf. Koks 161,25, Oberschles. P.-Z. 184,40, Opp. Zement 187,00, Giefel Zem. 175,00, L.-Jnd. Kramsta 152,50, Schles. Zement 235,00, Schles. Zinkh.-A. 339,00, Laurahütte 218,50, Bresl. Oelfabr. 90,20, Koks-Obligat. 101,50, Nieders eh, elektr. und Kleinbahne ge!lellshaft 124,40, Cellulose Feldmühle Cosel 166,00. f Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100% erkl. 50 M Verbrausabgaben pr. Januar 57,10 Gd., do. 70 M Verbrauchs- uer pr. ae D Gd, Ba agdeburg, 20. Januar. (W. T. B.) Zuckerberi®t. Korn- zucker exfl. 88 9/9 Vainembnd 10,00—10,15. e Ae Ton: 75 9/0 Rendement 7,75—8,05. Nuhig. Brotraffinade T 24,00. Brot- raffinade II 23,75. Gem. MNaffinade mit Faß 23,623—24,25. Gem. Melis I mit Faß 23,00. Ruhig. Rohzucker 1. Produkt Trarsit f. a. B. Hamburg pr. Januar 9,15 Gd., 9,2% Br., pr. Februar 9,25 Gd, 9,30 Br.,, pr. März 9,274 Gd., 9,324 Br., pr. Mai 9,37# Gd., 9,40 Br., pr. Oktober-Dezember 9,17} Gd., 925 Br. Ruhig. Wochenumsay im MNokhzuckergeschäft

150 000 Ztr.

Frankfurt a. M., 20, Januar. (W. T. B.) S@Wluß-Kurse. Lond, ebel 20,410, Pariser do. 81,033, Wiener G De. 3% Reihs-A. 93,20, 3 9/0 Hessen v. 96 91,80, Italiener 94,00,_3 0/6 port. Anleihe 24,30, 59% amort. Num. 101,00, 49/6 russische EM: —,—, 4°%/0 Ruff. 1894 100,60, 4%/ Spanter 48,50, Konv. Türk. 2260, Unif. Egypter 108,50, 6 9% kons. Mexikaner 99,50, 5 0/9 Mexikaner 98,20, Reichsbank 164,50, Darmstädter 154,90, Diskonto-Komm. 198,80, Dresdner Bank 164,90, Mitteld. Kredit 120,50, Oesft.-ung. Bank 156,50, Oest. Kreditakt. 225,50, Adler

abrrad 243,00, Allg. Glektrizit. 286,20, Schucktert 244,70, Höchster arbwerke 412,50, Bochumer Gußstabl 236,00, Westeregeln 202,30, urahütte 219,10, Gotthardbahn 146,80, Mittelmeerbahn 1083,00, Privatdiskont 44. 5 %/o amort. innere Mexikaner 3. Serte 39,85. M Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit-Aktien 225,60, rang. —,—, Lomb. 29,20, Ungar. Goldrente —,—, Gotthardbahn 7,30, Deutsche Bank 208,40, Disk.-Komm. 198,90, Dresdner Bank —,—, Berl. Handelsge. —,—, Bochumer Gußst. —,—, Dort- munder Union —,—, Gelsenkirchen —,—, Harpener —,—, Hibernia ——¡—, Laurahbülte 217,40, Foraeen 24,50, Italien. Mittelmeerb. —,—, Schweizer Zeutralbahn 148,30, dv. Nordostbahn 104,30, do. Unton 80,30, Italien. Méridionaux —,—, Schweizer Simplonbahn 89,30, 69/9 Mexikaner —,—, Jtaliener 94,10, 30/0 Reichs-Anleihe —,—, Schuckert —,—, Northern 80,70, Edison —,—, Allgemeine Eleftrizitätsgesell haft —,—, Helios —,—, Nationalbank —,—, 1860er Loose 149,70, Türkenloose —,—., Köln, 20, Januar. (W. T. B.) Nüböl loko 53,00, per Sanuar 50,80. Dortmund, 21. Januar. (W. T. B.) Der Betriebsübers{uß der Harpener Bergbau- Aktiengesellschaft im Dezember (25 Abit 0N betrug 823 000 gegen 743 000 K im November (24 Arbeitstage) und 747 000 im Dezember 1897. Dresden, 20. Januar. (W. T. B.) 3% Sächf. Rente 91,90, 34 9% do, Staat3anl. 100,30, Dresd. Stadtanl. v. 93 99,70, Dresd. Kreditanstalt 133,25, Dresdner Bank 165,00, do. Bankverein —,—, Ee o gerbal P En. 29500 ente ee nb. 149,25, resd. Straßenbahn 194,75, 0 m. CLampf ahrts » Ges, 4 en E 233,00. (W. T. B) G wiiGiNad A Leipzig, 20. Januar. (W. T. B. luß - Kurse. 30 Sächsische Nente 91,80, 349% do, Anleihe 100,50, V zer atte und Solaröl-Fabrik 117,75, Mansfelder Kuxe 975,00, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 207,25, Kredit-« und Sparbank zu Leipzig 120,75, Leipziger Bank-Aktien 181,75, Leipziger Hypothekenbank 148,00, Sächsische Bank-Aktien 135,50, Sahsisde Boden-Kredit-Anftalt —,—, Leipziger Baumwollspinnecet- Aktien 170,50, Leipziger Kammgarn- Spinnerei-Aktien —,—, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 171,75, Altenburger Aktien-Brauerei 236,00, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 122,50, Große Leipziger Stentetbabe 97,2%, Leipziger Elektrische Straßenbahn 1838,35, Thüringishe Gas-Gesellschafts- Aktien 227,50, Deutsche Sptitzen-Fabrik 228,00, Leipziger Elektrizitätêwerke 120,25,

Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 140,50.