1899 / 22 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Jan 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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if eben thre Muttersprache, das hören sie von Kindheit auf. If das richtig, so kann unser“ Schulwesen, welches dorauf gerichtet ist, die Polen, wenn ih den Ausdruck gebrauchen darf, zwie- sprahig zu machen, doch unmöglich ein Beweis sein, daß wir die Muttersprahe ausrotten und sogar die polnische Nationalität ver- nihten wollten. Solche Uebertreibungen rihten sich nachher selbft ; sie klingen vielleicht heute noch in einer polnishen Versammlung {hön, aber niht mehr in einer deutschen Landesvertretung.

Meine Herren, der Herr Abg. Motty meint, die Kinder lernten die Geschichie nit, wie die Entwickelung in den polnischen Landes- theilen gewesen sei. Ja, ih aber wünschte nur, daß sie die Geschichte der Zugebörigkeit des Landes zu Preußen gründlih kennen lernen (sehr richtig! rechts), dann würden fie sehen, wie das Land ausgeseben hat, als es preußish wurde und wie es heute auésieht, dann würden sie begreifen, welhe Opfer für diefe Landestheile gebraht find und was es heißt, preußishe Kultur in diese Lande bringen. (Sehr wahr!) Wean diese Geshihte Bürger und Bauer polnischer Nationalität genau kennen, so würde die Agitation jedenfalls einen viel geringeren Eindruck auf sie mahen. Es wird sogar die Aufgabe sein in dieser Beziehung, selbs in polnischer Sprache eine objektive und wahre Geschichte der Sache zu schreiben.

Der Herr Abg. Motty fand in diesem Etat, abgesehen von dem Dispo- sitionsfonds, wo ja nun die Vermehrung um 20000 (6 sih nit auf Polen, sondern auf Nordschleswig bezieht, keinerlei Position, von der er be- haupten konnte, sie hade den Polen. Die Polen, welche sich der höheren Bildung widmen, sind auf unseren deutscken Gymnasien, sie sprechen und lesen alle deuts, sie geben auf unsere deutschen Universitäten, die Resultate der deutshen Wissenschaft eignen sie ih ebenso gut an, ob Rechtsanwalt, ob Beamter, ob Arzt, wie die Deutschen ; sie sind also vollständig in der Lage, von dem großen wissenschaftliden Bücher- haß, den wir in der Stadt Posen zusammenstellen und verwalten lassen wollen, ebenso Gebrauch zu machen wie die Deutschen. Keiner bat jemals daran gedaht, den Polen die Berußzung dieser Kulturmittel irgendwie zu versagen; im Eezenthcil, je mehr sie sie gebrauchen, desto mehr können wir die Hoffnung haben, daß sie die deuishe Denkweise und die deutsche Bildung vollkommen verstehen lernen. Genau fo ist es mit den Museen, genau so mit dem bygienishen Institut. Die Polen haben sehr tüchtige Aerzte, das be- streiten au die Deutschen nicht ; ein Zusammeénarbeiten der polnischen und deutschen Aerzte kann nur sehr heilsam wirken, aber auch bier ift ein Gegensaß und eine Trennung hineingetragen. Ich behaupte gar niht in dieser Beziehung, daß die deutschen wissen- \chaftlih arbeitenden, denkenden Aerzte den polnischen überlegen wären; ein gemeinsames Wirken wird auf diesem Gebiet, wie auf hundert anderen, für beide Theile segensreih sein. Aber was erleben wir nun? Wer if nun der Angegriffene? Wer ist derjenige, der die Separation vertritt? Wer zieht si aus aller gemeinsamen Thätigkeit beider Natienen heraus? Wer hat mit der Bildung wissen- schaftlicher, religiöser, wirthsaftlicher, separatpolnisher Vereine, die feinen Deutschen zulassen, angefangen, obwohl die Polen selbft ganz genau wißen, daß diese wissenshaftlihe Separation auch den wirthschaftlichen Interessen der eigenen Nation widerspricht ? Wozu ift das alles? Führt tas nit nothwendig nah den historifhen Erfahrungen in den polni- hen Aufständen u. \#. w. zu cinem natürlihen Mifitrauen, daß dieses gesammte Verhalten, dies sorgfältige Scheiden der beiden Völkerstämme, dieses ewige Erzeugen neuer Gegensäße von Hintergedanken geleitet sei, die ftaatsgefährlih werden können? (Sehr ritig!) Meine Herren, wenn zum Heile der Polen au in ihnen das Bewußtsein durchdringt, daß diese in dem Hintergedanken steckenden Hoffnungen doch illusorisch sind, daß das Deutshtibum in diesen Provinzen allein und selbständig fein Deutschtkum wird vertbeidigen Tönnen, selbst ohne die Hilfe der Staatsregierung wenn dieser Glaube erweckt wird bei den Polen selbst, so ist derselbe für sie selbst eine Wohlthat. (Sehr rihtig!) Denn das find folche Fllusionen! Die verständigen Polen müssen \sich doch klar machen, daß eine Provinz, die einige Tagemärsche von Berlin liegt, in fremden Händen dulden, ein Zu- ftand wäre, wie er nah Jena gewesen ist, und daß Preußen den letzten Blutetropfen daran seßen muß, auf ewige Zeiten Inhaber der Staatshoheit über diese Provinz zu sein. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Fch nehme nit an, daß die Polen sih das so ganz klar maten, denn sonst könnte man doch an ibre Treue zu dem Staat, der ibnen Nechtésicherheit, Rechtsgleichbeit, kulturelle Entwickelung, wirtbs{aftlihe Hebung täglich leistet, faum glauben, man Tönnte sage ih, kaum glauben, daß die Polen diese Wohlthaten, die fie von uns empfangen, irgendwie anerkennen, sondern man muß annebmen, daß diese illuforishen Hoffnungea ein solches Anerkenntniß verhindern, und daß sie darauf ausgehen, für eine ganz dunkel gedachte etwaige Zukunft sih schon gegenwärtig vor:ubereiten. Wenn die Polen entlich sich darüber. klar würden, daß sie mit uns leben und sterben müssen, daß die Geschichte diese Frage einmal endgültig entschieden hat, daß es aber in ihrem eigenen kfulturellen und wirth- shafilihen Interesse liegt, hiervon nun definitiv Aft zu nehmen; wenn sie uns das Vertcauen eirflôößten, daß in dieser Beziehung keine Sorge wäre, warum sollten wir uns gegen sie anders verhalien wie z. B. gegen die französis sprehende Bevôlke- rung an der belgishen Grenze ? Wenn die Polen foviel Deuts ge- lernt baben, daß sie sih darin unterhalten können, wenn sie aber ihre Muttersprache lieber sprehen und darin fortfahren, welhe Gründe fönnte die deutsche Politik haben, dies wverhin- dern zu wollen? Im Gegentheil, der Zwi-sprahige in diesen Provinzen hat sogar große wirths{chaftlize Vortheile vor den Andern voraus; ja, meine Herren, ih wünschte schr, daß die Deutschen und Deutschgesfinnten in diesen Provinzen auch polnisch vziständen (sehr rihtig! und Zurufe), das würde für beide Theile von Nutzen sein.

Also möte ih die Hzrren freundlichst einladen, do mit diesen gewaltigen Uebertreibungen, daß wir Reht und Gerechtigkeit nicht mehr anerkennen, daß wir sie vernihten wollten u. |}. w., endli aufzuhören, sh auch ihrerseits zu bemühen, uns versöhnlih gegenüberzutreten, nicht selbs eine \ckrofe nationale Haltung anzu- nehmen und selbst auss{ließlich {rof national operierende Vereins- thätigkeit zu entfalten, den Deutschen aber das zu verargen, zu verbieten urid solche deutshen Bestrebungen mit den gehässigften Ausdrücken zu

en, Meine Herren, ih habe keine Veranlafsung, hier auf die Aeuße- rungen einzelner Schristfteller, die Herr Motty angeführt hat, einzu-

gehen, noch weniger auf alle einzelnen Handlungen .des sogenannten H. K. T.-Vereins; das if für uns alles nicht maßgebend. Wir haben uns jeßt unsern Weg klar vorg-zeihnet, und ih glaube, wir. find nah langen Schwankungen in der Politik den Polen gegen: über jegt zu einer Politik gekommen, die kein preußishes Ministerium jemals wieder verlassen kann (Bravo !) : zu einer Politik positiver Stärkung des Deutschthums, gerechter und thunlihst milder Behand- lung der Polen, zu einer Politik rein Tultureller Natur, von der man fich aber nicht einbilden muß, daß sie hon in 10 oder 20 Jahren große Wirkungen habe, die aber, konsequent fortgeseßt, endlih zum Heile beider Nationen zum Ziele führen muß. (Lebhafter Beifall !)

Abg. von Eynexn (nl.): Di? Ausführungen des Ministers des Fnnern, daß das Besiätigungsrecht für Kommunalbeamte nit der Fritik des Hauses unterliegt, müssen wir eberso bekämpfen wie seine Auslassungen über das Begnadigungsreht. Die Stellung, die der &Fustiz-Minister zu dem leßteren einnahm, war die kerrefktere. Gr übernahm die Verantwortlichkeit für jeden Begnadigungsakt. Die günstige S rührt niht von heute her; sie dauert son mebrere Jahre an. Wir shwimmen im Gelde und werden ncch weiter darin s{wimmen, und deshalb hat der Finanz-Minister ein starkes Extraordinarium fonstruiert. Die Fortsetzung dieses Verfahrens würde \{ließlich zur Vershwendung führen. Es find Ausgaben für werbende Anlagen in das Extraordinarium übernommen worden, die von den laufenden Einnahmen hätten bestriiten werden sollen. Wenn wir so viel Geld übrig baben, so liegt das daran, daß unsere Steuer- quellen zu stark fließen. Wir sollten die Steuern ermäßigen, wie das früher shon geschehen ist. Gegen den Willen und Wunsch des Finanz-Ministers haben wir die Ginkowmensteuer von 309/69 auf 49/0 erböbt, wir Haben die Doppelbesteuerung der Aktien- gesellshaften beseitigt, wir kaben die Verstaatlichung der ECisen- bahnen gebilligt, aber wir wollten niht dadur eine ertragreiche Berkehrsfteuer \{afffen, womit aud Fürst Bismarck und der damalige Eisenbahn-Minister von Maybach einverstanven waren. Es ift bedaue:lich, daß dem Abgeordnetenhauje in dieser Be- ziehung keinerlei Cinwirkung auf die Einnahmen zusteht. Es wird allgemein im Lande geklagt, daß die Entwicklung des Eisenbahn-

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Meine Herren, leider haben wir diesen Grundsaß jeyt gerade nit festhalten können, denn wir haben 100 Millionen aus den Uebershüssen des gesammten Staats genommen, zu denen in den [egten Jahren der Eisenbahnbetrieb kaum erheblich beigetragen hat, um solche Verwendungen, die eigentlih hätten aus dem Betrieb ge- deckt werden müssen, aus allgemeinen Staatsmitteln zu deen. 100 Millionen, meine Herren, in zwei Jahren! Da haben wir von diesem Prinzip abweichen müssen; mit Rücksicht auf den \o plöglih und unerwartet gestiegenen Verkehr haben wir nicht warten können, bis wir die Mittel aus dem eigenen Betriebe der Eisenbahnen würden entnehmen können.

Meine Herren, wenn ih mich recht erinnere ih will es aber nit bestimmt behaupten —, hat der Herr Abg. von Eynern ‘bei dem starken Extraordinarium ‘des laufenden Etats fogar bemängelt, wie man sich das erlauben könnte, ein so starkes Extraordinarium zu machen, weil ih ja selbft zugestanden hätte, daß die Summen des- selben in einem Jahre garnicht verbaut werden könnten. Nun, diese Summen des Extraordinariums sind nicht allein durch die Eisen- bagnen geteckt, sondern durch den gesammten Staat, und Herr Freiherr von Zedliß hat ja genau ausgeführt, wie ih das verhalten hat. Gerade hier haben wir eben eine Ausnahme gemacht von dem eben bezeichneten Prinzip, dur die Verhältnisse gezwungen.

Meine Herren, ich möhte Ihnen do mal wir haben ja später Gelegenheit, das noch näher zu erörtern, sagen, welche Mittel die Eisenbahnverwaltung im Jahre 1898/99 mehr zur Dis- position gehabt hat, als in dem Vorjahre. Da sind Mehrbewilligungen gegen den Etat des Vorjahres im Ordinarium 24 Millionen rund, im Extraordinarium 27 Millionen, das macht 52 Millionen; außer dem Rest aus dem Vorjahre von 67 Millionen; ferner ein Dis- positionsfonds aus allgemeinen Staatsmitteln 50 Millionen, dazu haben

wesens der Entwicklung der gewerblichen Verhältnisse des Landes F wir bisher noh Ueberschreitungen in Höhe von 25 Millionen be-

viht gefolgt ist. Allerdings baben die Eisenbahnen das Verkehrs- bedürfaiß befriedigt; aber der Eisenbahn-Minister theilt die finanziellen Sorgen des Finanz-Ministers. Wir wollen jetoch neue Bahnen bauen, auch wenn sie sih niht gleich rentieren; wir wollen bequemere und \chnellere Verbindungen baben. Dazu sind die Eisenbahnen ver- staatliht worden. Die Privatbahnzn bauten nur die besten Linien, die unrentablen Strecken blieben unbebaut. Wir wrerlangen nichts vom Staat geschenkt, sondern wollen nur die Ausbeuturg der Eisenbahnen im fiskalishen Interesse verhindern. Die Eisen- bahn-Verwaltung muß etwas mehr Borauésiht üben. Wir seben jezt Bahnhbofsbauten im Etat, die schr theuer werden, weil die zur Erweiterung ter Bahnhöfe nothwendigen Terrains zu hobem Preise gekauft werden müssen. Für den 1heinish-westfälischen In- dustriebezirk werden 500 Millionen nothwendig sein, um das in Bezug auf die Bahnhöfe Versäumte nahzuholen. Die Eisenbahnen find an sich nochþ nicht an der Grenze ihrer Leistungsfäbigkeit an- gekommen, aber an einzelnen Punkten sind die Eisenbahnen fo ecingebaut worden, daß sie si nicht rühren fönnen. Ich babe die Kanalvorlage mit Freuden begrüßt. (Die folgenden Auêlassungen des Medners sind nicht verständlih, da er nah rechts zu den Konservativen und zum Finanz-Minifter spricht.) Redner verlangt eine Erleichterung für die Gemeinden, die ¿egt vielfa über die normalen Zuschläge zur Einkommensteuer hinzus- gehen müßten. Wenn einzelne Gemeinden sich mit geringeren Zú- lägen begnügen fönnten, wie z B. Berlin, jo liege das an grozen Staatszuwendunger, die in Berlin namentli für die Polizei geleistet würden, während andere Gemeinden ihre Polizei aus Gemeindemitteln bezahlen müßten. Ueber das Gemeindebeamtengesez, fährt Nedner dann fort, will ih mich nit auslassen. Bezüglich des Gemeinde» wablrechts muß daran festgehalten werden, daß diejznigen Leute, die gar feine Steuern bezahlen, auch niht zur Wabl zug?lafsen werden. Das Zentrum möchte allerdings ein Wakblreht haben, das ihm îin den Gemeinden des Westens eine herrshende Stellung ge- währt. Auf diesem Wege können wir nicht mitgchen. Das Zentrum wird ja wieder seine Paritätsflagen vorbringen; das beweist die Rede des Herrn von Strombeck. Mir ist erzählt worden, doß ein Zentrumsd- mitglied neulid die Rubhmezhalle besucht und în Entrüstung aus- gerufen habe: Unter allen den Generalen und Feldmarschällen fein Katholik. Da ist ihm erwidert worden: „Gehen Sie in die Sieges- Allee, da steben nur Katholiken“. Wir werden allen Forderungen des Zentrums entgegentreten. Wohin die Politik des Zentrums führen würde, dafür haben wir den besten Beweis an den spanishen Ver- hältnissen. Die Thronrede spricht von den freundlichen Beziehungen zu den anderen Mächten; ob wir zur Kurie in freundlihen Be- ziebungen stehen, wissen wir aber nicht. Vielleiht untersuét der Minister der auswärtigen Angelegenkeiten, wodur tie Beziehungen zur Kurie freundlicher gestaltet werden fönnen. Früher war die Sammlung des Peterépfennigs eine innerkirhlihe Angelegenheit der Katholiken. Jeßt aber wind öffentlih zu diesen Sammlungen auf- gefordert. (Die weiteren Autführungen des Redners find wiederum nicht ve:ständlih, weil er nah rets g?wendet sprich.) Herr Rickert meinte, daß in Posen die Autweisungen eingestellt seien. Das ist ein Fcrthum. Die Fremden sind ausgewiesen und kommen nur vorüber- gehend auf Erlaubnißicheine in das Land. Was Herrn Deltrück be- irifft, so hat ihn mein Freund Sattler niht ernst genommen. (Œs wird Herrn Delbrück mit F'eude erfüllen, daß wenigstens ein Mitglied des Hauses, Har Rikert, ihn ernst genomucen hat.

Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Finanz-Minister Dr. von Viquel:

Meine Herren! Ich habe niht die Absicht, den das ganze Staatsgebi?t betr:ffenden Betrachtungen und Erwägungen des Herrn Abg. von Eynern zu folgen; ih wollte nur ein paar Woite sagen, um einige Irrthümer desselben in Beziehung auf die Eisenbahn- vzrwaltung zu berichtigen.

Er klagt darüber, daß ih den Grundsay bätte, daß alle Er- weiterungen des E senbahnwesens aus den laufenden Mitteln bezahlt werden müssen. Meine Herren, wenn si das auf neue Bahnen be- zieht, so bemake ich, daß wir neue Bahnen noch niemals aus laufenden Mitteln gebaut haben, fontern jedes Jahr mit Anleiten gekommen siad, die sogar in dem leßten Jahre sehr groß waren, sodaß wir etwa 500 bis 600 km Sekundärbahnen daraus haben bauen können. Wenn unter den Erweiterungen aber gemeint sind Kompletierungen und den Bedürfnissen entsprehende Einrichtungen der alten Bahnstrecten, so muß Herr Abg. von Eynern mit seiner Auffaffung in seiner Partei ganz allein stehen; denn die Herren Abgg. Dr. Hammacher und Dr. Sattler und viele andere seiner politishen Freunde sind es gerade gewesen, die immer beklagt Faben, daß man laufende Ausgaben bisher durch Anleihen geteckt habe, daß das eine unsolide Wirtbschaft sei, daß Erweiterungen der Bahnhöfe, zweite Gleise, Vermehrung der Betriebsmittel auf den alten Bahnstrecken aus den laufenden Einnahmen der Bahnen bezahlt werden müßten, und ih glaube, der Herr Abg. von Eynern würde als Leiter eines großen geschäftlihen Unternehmens diejenigen Herren, die eine andere Politik in Beziehung auf die Verwendung von Intraden aus dem Unternehmen einshlagen und folhe Kom- pletierungen und allmählihen Verbesserungen dur Anleihen deken

wollten, sehr sonderbar ansehen.

willigt das macht insgesammt 172 Millionen mehr. Das ift geradezu mehr das will ich zugeben —, als überhaupt in diesem Jahre verbrauïht werden kann. Wie man da noch von Kargheit des Finanz- Ministers sprechen . kann gegenüber der Eisenbahnverwaltung, das ift mir vollkommen räthselhaft.

Der Herr Abg. von Eynern meint ferner, ih häite gesagt, Tarif- herabseßungen sollten niht mehr stattfinden. Nein, ih habe gerade das Gegentheil gesagt; ih habe gesagt: gewiß werden noch in Zukunft Tarifherabsetßungen stattfinden müssen; aber man muß in einer solchen Entwickelung, namentlih wo die ganzen Uebershüsse, die in diesem Jahre von der Eisenbahnverwaltung relevieren, auf nur 5 Millionen Mark veranlagt sind, troy der großen Entwickelung unserer Industrie und dec Vermehrung der Einnahmen, vorsichtig sein. Gerade in den leßten Jahren sind ja schr bedeutende Tarif- herabsetzungen eingetreten. Ich erinnere nur an die Einführung des sog. Normaltarifs für die Kohlen; die haben uns rehnungs- mäßig, hboffentlich niht in Wirklichkeit, 16 Millionen Mark Opfer gekostet. Dann haben wir den Stückgutta:if voll- ständig geändert, was 9 Millionen Mark kostet. In der leßten Versammlung des Landes-Eisenbahnraths find Tarifkterabfezungen be- \{loFen, nun auch für die Landwirthschaft, von 3 Millionen Mark, und sie werden wahrscheinlich im wesentlichen genehmigt werden. Seit den letzten Jahren is fast kein Jahr vergängen, wo wir nicht wesentlihe Tarifherabsezungen vorgenommen haben.

Der Herr Abg. von Eynern hat es getadelt, daß wir nicht {on früher Summen in den Gtat eingestellt haben, um Terrain, was man für * vorauszusehende Erweiterungen benußen fonnte, nach und nah unter der Hand womöglih anzukaufen. Aber wir haben hierfür gerade im Vorjahr 5 Millionen Mark eingeseßt, und ein großer Theil des Dispositionsfonds von 100 Millionen Mark foll dafür verwandt werden und if dafür verwandt worden. Also in dieser Beziehung können wir wenigstens sagen, wir haben uns erheblih gebessert. |

Der Abg. von Eynern meinte, 5 Millionen Mark wären - ein Tropfen auf den heißen Stein. Ja, aber es kommen die 50 Millionen Mark hinzu; erwägen Sie nur, daß wir in all den Vorjahren, wenn

werden brauchten, in den Etat einzuftellen unternomnfen hätten, der Etat hätte mit einem Defizit abschließen müssen, während allerdings die Rechnungen meistens günstiger abschließen als der Etat selbst.

Meine Herren, ih verdenke es dem Herrn von Eynern garni ht, daß er die Sache so darstellt, als wenn der Finanz-Minister die Ent- wickelung des Eisenbahnwesens zurückhielte, als wenn er riesige Kapitalien aufsammelt:. Das ift eben eine fable convenue, die in ganz Preußen herumläuft und von den Jateressenten systematish ver- breitet is. Der Einfluß des Finanz-Ministers auf die Gebahrung der Eisenbahnverwaltung ist fast nicht bedeutender als der Einfluß des Landtags selbft auf dieselbe. Können Sie den Eisenbahn- Minister kontrolieren ? Ich kann es auch nit. (Heiterkeit.) Das ist ein sebr ernstes Wort, wenn Sie auch darüber lachen ; eine solche riesige Verwaltung, so wesentli tehnisher Natur, so bedingt und abhängig von veränder- lichen Verhältnisszn, die hier von der Zentralstelle aus gar nicht übersehen werden können, ift in Wakrheit nicht zu kontrolieren, und das ist eine der Schattenseiten, die aus der Verstaatlichung hervor- gehen. Wenn aber der Eisenbahnverwaltung in den leßten Jahren so gewaltige Mittel zur Diéposition gestellt wurden, so muß ih wirklih sagen, gegenwärtig ist die Einwendung, daß sie zu sehr eingeschränkt sei, durhaus deplaciert. (Sehr rihtig! rets.)

Was die V-rgangenkheit betrifft, vor diesem großen Aufschwung der Industrie, so berufe ih mich auf die im vorigen Jahre hier feierlich abgegebene Erklärung meines verehrten Kollegen ven der Eisenbahn- verwaltung, der sagte, die Behauptung von der angeblichen Knappheit des Finanz-Ministers ia der Gewährung der Mittel sei unbegründet. (Hört! hört! rechts.)

M. ine Herren, ih sage das, um das Land aufzuklären, nit meinetwegen, denn der Finanz-Minister ift einmal dazu da, daß alle nicht erfüllten Wünsche auf seinen Rücken prallen. (Heiterkeit.)

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

wir solche große Summen für Zwecke, die momentan nicht erfüllt zu

zum Deutschen Reichs- M 22.

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (konf) spricht [e Befriedigung darüber aus, daß Herr von Eysern sich als Freund er Landwirthschaft bekannt habe. rx von Cynern -und Herr Dr. Hahn Arm in Arm das gebe ibm eine Hoffnung für die Land- wirthschaft, die er sich bisher niht habe träumen lassen. Bezüglich des Bestätigunzsrehtes ter Gemeindebeamten, führt Redner dann aus, timme ich wit Hexrn von Zedliy darin überein, daß ein großes Maß von Takt bei der Behandlung dieser Fragen uothwendig ift. Es ist mir sehr zweifelhaft, ob dur die Art un Weise, wie Herr Richter die Sache vorgebracht hat, im einzelnen Falle den Be- theiligten gedient worden ist. Begnadigung8afkte können faum als Regierungsakte angesehen werden, sie find so persóalicer Natur, daß fie faum der Kritik werden unterliegen fönnen. Die- Bestätigung bat gleihfalls fo persönliche Erwägungen zur Vorausseßung, daß sie nit die Erörterung verträgt, wie andere Regierungêakte. Der Minister des Königs ift für diese Dinze vor si felbst verantwortlih. Eine andere Frage ist es, ob der Minifter veranlaßt werden kann, im Einzelnen dem Landtage Rede und Antwort zu stehen. Da muß ih sagen: nein, denn durh die Erdrterung des Falles seßen Sie Ihr Urtheil an die Stelle des Urtheils der matgebenden Stclle, und dadur wird daë Recht in Frage geftellt. Jh nebme an, daß die Freikonservativen dieselbe Auf- fassung haben. Die Herren von Zedliy und Sattler keunen ja viel- Leiht Herrn Delbrück besser als wir. Aber im Lar.d? giebt es viel- fa die naive Auffassung, da ein Professor etwas Besonderes sei, zumal wenn er vom Lebrstubhl Treitshke?s aus spricht. Deshalb glaube ih, daß der Kultus-Minister im Interesse der Autorität recht geband-It bat, wenn er das Disziplinarverfahren einleitete. Was Graf Limburg- Stirum bezüglih des Schuldotation8zeseßes gesagt hat, is von den anderen Rednern mißverstanden worden Er hat nit die Stellung der Partei zum Ausdruck gebracht; er hat ihr vielmehr volle Freibeit der Bewegung vorbehalten. Kein Gesey wird mit unserer Zustim- mung verabschiedet werden, welches die Konfessionalität der Volks- \chule, die natürlihen Rehte der Eltern, der Gemeinden oder ter Kirche in Frage stellt. A Abg. Schmieding (nl.): Was Herr von Eynern bezügli der Landwirtbschaft gesagt bat, hat er auh s{on früher gesagt. Wir haben ets die Rentabilität der heimathlihen Scholle zu erhöhen gesuht Wir werden alles mitmachen, was zur Förderung der Lande wirthschaft dient; eine Grenze giebt es aber, und das war der Antrag Kaniß. Wir haben uns beklagt darüber, daß die shwere Hand des K zu fehr auf dem Eisenbahn- Etat drücke. Der taat sollte bei der Verstaatlihung ein gutes Geschäft machen, aber er sollte die Eisenbahnen nicht im Interesse der Finanzen allzusehr ausbeuten. Dieses Bestreben zeigt sich indeß deutlich in der Aufstelung des Netto- Etats. Ih bin auch ein Freund dec Schuldentilgung; aber die Hauptsacbe is doch, die- jenigen Institute auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit zu halten, welche die Mittel zur Swuldentilgung beschaffen. Wenn die. Eifen- bahnen an der Grenze der Leistungsfähigkeit angelangt sind, so ist das niht unsere Shuld, wir haben reMtzeitig genug davor gewarnt, daß die Bahnböfe eingebaut werden. Die Umgebungsbahnen find deshalb ein nothwendiges: Bedürfniß. Falshe Sparfamkeit «auf diesem Gebiete würde fpyäter dem Lande fehr viel Geld kosten. Die wirths{aftiiche Entwickelung gebt mit Riesenfchritten weiter troy der mangelbaften Tarispolitik der Eisenbahnverwaltung. Man kann einen anderen Staat wohl mit der Laterne suchen, der aus den Eisenbabneinnahmen feine ganzen Schulden verzinst und tilgt und daneben nech viele Millionen zu allgemeinen Zwecken verwendet. i é : Abg. Rit1er (fr. Volksp.): Meine Ausfübrungen sind so viel- fa der Gegenstand von Entgegnungen und Mißverständnissen ges wesen, daß -ih gegen meine Gewohnheit zum zweiten Male in der ersten Lesung das Wort nehme. Bezüglich der Kanalfrage hate ih meinen heutigen Standpunkt auch schon früher vertreten und die ranziehung der Juterefsenten L d Ich habe niht vom Ver- chwinden des Großgrundbesißes im ften gesprocen, fondern nur von dessen wesentlicher Einschränkung. Bezüglich der Auf- nahme jüdischer Schülerinnen wollte ih auf die Vor- steherinnen feinen Zwang ausgeübt wissen. Ih habe nur verlangt, daß neue Konzessionierungen erfolgen sollen. Die Ver- assungsartikel, auf die der Kultus-Minister sich berufen hat, find uépendieri worden bis zum Erlaß eines Schulgesebes. _Die Ver- assung kennt die Prüfung der Bedürfnißfrage für die Errichtung von civatshulen niht. Bezüglich der jüdishen Lehrerinnen handelt es ch darum, daß von 54 derselben nur 12 das Ordinariat behalten fönnen, während die übrigen dasselbe verlieren, wodur sié degradiert werden. Der Minister meinte, in Berlin seien die Volksschulen konfessionel. Es sind allerdings 18 katholishe und sechs andere konfessionelle Schulen wegen der damit verbundenen Stiftungen vorhanden; das is eine kleine Minderzahl, alle anderen Schulen sind ohne Rücksicht auf die Konfession organifiert. Daß ih den Fall Singer nicht erwähnt habe, ist mir vorgehalten worden. Unser Beschwerderegister ist doh mit der Etatsrede nit abgeschlossen. Die Frage wird nicht fallen gelassen ; mit den Woahlinterefsen hat die ganze Frage nichts zu thun. In dem Augenblicke, wo der Fall passierte, hätten wir alles Interesse gehabt, uns mit den Konfer- vativen gut zu stellen. Ueber den esetzentwurf, betreffend die Gemeindebeamten, Kritik zu üben, kann der Minister keinem Abgeordneten verwehren. Der Preußische Städtetag hat übrigens geftern dieselbe Kritik geübt wie wir. Eigentbümlich i e8, day die Minister, die doh -soûst jeden agrarischen Kongreß beshicken, zu diesem Städtetage nit einmal einen Assessor entsandt haben. Bezüglich des Waffen- erlasses ist es ein Wortstreit, ob darüber „vertraulih" oder „geheim“ estanden hat oder niht. Der Minister nennt die Hände, die bei der öffentlichung thätig waren, unsauber. Wie können sie so genannt werden, wenn die Geheimhaltung nit beabsichtigt war? Wirksam follen die Beamten eingreifen, aber was sie für wirksam halten, das war bis- er den Beamten überlassen. Der Minister nennt den Erlaß human. ber in Erfurt wurde durch einen als Zeugen auftretenden Pastor fest- estellt, des die Zuschauer empört waren über das Eingreifen der Polizei, fiber die Behandlung der armiolen Den, In meiner ganzen Rede have ih mi nicht auf Zeitungsna richten gestügt ; die offiziôse Presse ist so unzuverlässig, daß man Ne, niht benußen darf. Die Ent- (Nedun über den Friedhof der Märzgefallenen joll nun ergehen ; es ndle nur noch um das Portal. Es kann h do nur um die nsrift handeln. Ob das Portal der Baupolizeiordnung extiprist t doch im Handumdreben zu entsheiden. Daß mehrere effsorts be dem shmiedeeisernen Thor mitzuwirken haben, _ beweist, pas hohe Politik dabei im Spiele ist. J wünschte, es wäre nur Klatsch, was verbreitet worden ist. Es handelte sich um eine Unterredung, bei der niht bloß Herr von Lucanus und Herr Kirschner, sondern auch andere Leute anwesend waren. Und welche Entschuldigung : Man nimmt das Aktenstück nit eher in die Hand, als bis der Termin des M égantritts heranrückt. Der betreffende Gewählte könnte ja bis dahin sterven. Geht man beim Militär so langsam vor? Iit denn Herr Kirschner ein Mädchen aus der Fremde, sodaß man erst Rückfragen und Nacforshungen über ihn anstellen muß? Der Minister meinte, daß die Dee nit der Kritik des Hauses unterliege. Er hat dabei Widerspruch gefunden bei den Freisinnigen, den National- liberalen, dem Zentrum und auch bei von edlig, der nicht nur die yarlamentarischen, sondern auch die minifteriellea Anschauungen

Zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 25. Januar

kennt Die Ausführungen des Herrn von Heydebrand darüber waren mir einfa unoerständlih. Der Reichbkanzler hat für alles, was im Reiche geschehen ist, die Verantwortung überr ommen. Taktish hat Herr Saitler nicht richtig gehandelt, wenn er sh über die Auétweisungen ausließ; es wird ihm daher bei der Inter p-:llation an den Leuchtkugeln und dem Feuerwerk mangeln. Der Abg. Blell fleht als Mensch und als Kaufmann fo hoh, er erfreut si der all- gemeinen Achtung fo fehr, daß die Ausführungen des Herrn Saiiler ihn nicht treffen. Er bat in seiner Erwiderung auf die Klagen seiner Ge- \cäftéfreunde nihts Anderes gesagt, als was wir Freisinnigen alle- sammt geïagt haben. Wenn au im Abgeordnetenhau e hier cine Mehr- heit für die Ausweifungen vorhanden ist, fo ist die ganze Frage do, wie Sie selbst sagen, eine deutsche, eine nationale, und die Mehrkeit im Reichstage ift nicht für die Ausweisungen. Wir renen es uns zum Verdienst an, ‘daß wir die Mißflimmungen vermindern belfen, um die Schädigung der Gesäfteleute zu verhindern. Solche Schädigungen sind taebrfach vorgekommen, auf die man keine Rücksicht zu nehmen brauchte, wenn .es fih ua eminenie nationale Fragen handelte. Das is aber nah unstrer Meinung nit der Fall. Wohin foll das führen, daß eine Seite „des Hauses der anderen eine geringere nationale Gesinnung vorwirst? Wenn das so weiter. gebt, so steigert sih das zu solden Excessen, wie in Wien und Paris, die des deutshen Namens niht würdig find. Ich möchte die Präsitenten bitten, sig) darüber zu verständigen, ob sie die Anzweiflung der natio- nalen Gesinnung für parlamentaris zuläsfig halten. Der Finanz-Minister sprach von dem gehobenen nationalenBewußtiein. Das gesteigerte National- bez ußisein ift allerdings fast zum Ckbauvini8mus ausgewacsen. Zu einem Staat gebört niht immer nur ein Volk, sondern oft mehrere Völfer. Die Amerikaner haben es verstanden, ein einbeitliches Staatswesen zu schaffen tros ibrer verschiedenartigen Völkerbestandtheile. Ebenso liegt es in der Schweiz. Bei uns liegen die Sachen viel einfacher, denn der großen Véehrheit der Deutschen stehen nur verbältnißmäßig wenige Staatsangebörige anderer Nationalitäten gegenüber. Wenn irgend ein Staat, so it Deutschland im stande, feinen fremden Angehörigen Gleichberehtigung angedeihen zu lassen.

Darauf wird die Berathung geschlossen. Nach einigen persönlichen Bemerkungen wird ein großer Theil des Etats der Budgetkommission überwiejen._ ;

Schluß 41/2 Uhr. Nächste Sigung: Miitwoh 11 Uhr.

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(Verlesung der Jnterpellation über die Ausweisungen aus Nor d\schleswig.)

Handel und Gewerbe.

Ein Erkenntniß des Appellationsgerichtshofs zu Paris vom 20. Mai v. J., welches einem in der Schweiz an- sässicen Gewerbetreibenden den Schuß für seine in Frankreich eingetragenen Muster versagt, hat unter deutschen Interessenten, namentli aber in den Kreijen derer, welche sih für die Be- \chickung der bevorstehenden Welt-A usfstellung in Paris enishieden haben, Besorgnisse hervorgerufen. Auf eine aus diesem Anlaß in Paris gestellte Anfxage hat die fran- öhe Regierung erklären lassen, daß hie demnächst 4 Parlament einen Gesetzentwurf einbringen werde, der 1m E auf die Weltausstellung den bestehenden geseßlichen Schuß des gewerblichen Eigenthums weiter ausgesialten und insbesondere den im Auslande ansässigen Gewerbetreibenden jede Sicherheit gewähren solle. Hiernach dürfte für die deuischen Aussteller cin Grund zur Beunruhigung nicht mehr vorliegen.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An E E h am 24. d. M. gestellt 14955, nit recht- eitig geftellt keine Wagen. i M f Oberswlesien find am 24. d. M. gestellt 4805, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 24. Januar. Marktpreise nah Ermittelungen bes Königlichen Polizet- räsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per Dopvel-Ztr. für: *Weizen 16.70 4; 15,90 A *Roggei 14,90 #4; 13,90 A *Futtergerste 13,90 M; 12,60 i *Hafer, gute Sorte, 15,30 4; 14,80 A Mittel-Sorte 14,70 A; 14,20 G geringe Sorte 14,10 A; 1360 A RNichtstroh 3,82 #; 3,326 Heu 6,40 M; 4,90 *Erbfsen, gelbe, zum Kochen 40,00 #; 20,00 A **Speisebohnen, weiße 59,00 4; 24,00 A *sûinfen 70,00 M; 30,00 A Kartoffeln 6,00 (A; 4,00 4 Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,60 4; 1,20 A dito BauGfleisch 1 kg 1,20 A; 0,90 A Séwweinefleisch 1 if 1,60 M; 1,20 M —- Kalbfleisch 1 kg 1,70 A; 1,00 A Hammelfleish 1 kg 1,60 c 1,00 # Butter 1 kg 2,60 4; 2,00 A Eier 60 Stü 5.00 4 ; 2,80 4 Karpfen 1 kg 2,00 4; 1,20 M Aale 1 kg 303 4; 1,60 A Zander 1 kg 2,40 M; 1,09 4 Hechte 1 kg 2,00 A; 1,00 A Barsche 1 kg 1,60 4; 0,80 Æ S@leie

1 g E 4; 1,20 A Bleie 1 kg 1,40 4; 0,80 é Krebse 80 Stüdck 12,09 4; 3,00 M

* (Frmittelt pro Tonne von der Zentralftelle der preußishen Land- wirthschaftskammern Notierungéstele und umgerechnet vom Polizei-Pröfidium für den Doppelzentner.

einhandelspreise.

Königsberg, 24. Januar. (W. T. B.) Getreidemarki. Weizen unverändert. Roggen s{chwäcer, do. loko pr. 2000 Pfd. Zollgew. 139,00—140,50. Gerste niedriger. Hafer flau, do. ko pr. -2000 Pfd. Zollgewicht 122,00—132,00. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewiht große 138,00, do. kleine 124,00—130,00. Spiritus pr. 100 1 100 ?/o loko 38,30 Gd. u. bez., do. pr. Januar 38,00 Gd., pr. Fanuar-Máärz 38,30 Gd., pr. Frühjahr 40,00 Gd.

Danzig, 24. Januar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen Loko sefter. Umsay 200 t, do. inländischer bochbunt und weiß 162—164 do. inländ. hellbunt 142—158,00, do. Transit hohbunt und weiß 127,00, do. hellbunt 122,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. August —, do. Transit pr. Augusi —, Regulierungspreis zu freiem Verkehr —. Roggen loko unverändert, inländ. 138—142, do. russischer und polnisher zum Transit 107,00, do. Termin pr. August —, do. Termin Transit pr. August —, do. Regulierung8preis zum freien Ver- kehr —. Gerste, große (660—700 g) 126—136,00. Gerste, kleine 625680 2) 120A Dae irhiert 58b0, nicht kontin h A 30,00. o kontingentiert 53,90, n g ,79.

Stettin, 94. Januar. (W. T. B.) Spiritus loko 39,40 Gd. |

Breslau, 24. Januar. (W. T. B.) ß-Kurje. S@le].

0% L.-Pfdbr. Litt, A. 99,80, Breslauer Diskontobank 419,29, Aae s Sé@lesisher Bankvereî.: 148,50, Breslauer Sp 5.00, Donnersmark 183,25, Kattow

209,75, Oberschles, Eis. 115,75, Caro Hegenscheidt Akt, 1583,00,

nzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1899.

OberfGles. Koks 161,50, Obershlef. P.-Z. 188,00, Opp. Zement 190,25, Giefel Zem. 179,00, L. „Ind. Kram}ta 152 50, Schles. Zement 337,00, Sdles. Zinkh.-A. 350,09, Laurabütte 220,00, Bresl. Oelfabr. 90,50, Koké-Obligat. 101,50 M rdeeiauel, elektc, und Kleinbahns gesell {haft 124,50, Cellulose Feldmühle Cojel 166,50. roduktenmarkt. Spiritus pr. 1001 100 9% 0 50 X Verbrau@sabgaben pr. Januar 57,50 Gd., do. 70 «M Verbrauch8- abgaben pr. Januar 38,00 bez. | Pia deburg, 2 , Januar. (W. T. B.) Fufexter Sk Korn- ader exfl. 889%) RenÏgnent 10,10—10,30. I ahprodukte exkl. 75 %%o Peibement 7,85—8,1% Fest. Brotraffinade 1 24,00. Brot- raffinade 11 23,75. Gem. Raffinade mit Faß 23,50—24,00. Gem. Melis 1 mit Faß 22,874—23. Stetig. Robzuckter 1. Produtt Tranfit f, a. B. Hamburg pr. Januar 9,50 Gd., 9 527 Br., pr. Februar 945 Gd, 9,50 Br., pvr. März 9,474 Gd. 950 Br., pr. Mai 9,55 GSd., 9,574 Br., pr. DOktober-Dezember 9,225 Gd., 9,30 Br. Fest. e Franîfurt a. M., 24. Januar. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Lond. Wechsel 20,413, Pariser do. 81,10, Wiener do. 169,22, 3 9/9 Reichs-A. 93,30, 3 9/6 Hessen v. 96 91,60, Italiener 94,20, 3 9% vort. Anleibe 24,20, 5 9% amort. Rum. 101,00, 49/9 russis@e Konf. 101,30, 49% Ruß. 1894 100,60, 49/9 Spanier 50,60, Konv. Türk. 23,290, Unif. Ggypter —,—, 6 9% fonf. Mexikaner 99,50, 5 9/0 Mexikaner 97,80, Reichsbank 164,40, Darmstädter 154,62, Diskonto-Komm. 199,10, Dresdner Bank 164.90, Mitteld. Kredit 120,60, Oeft.-ung. Bank 156,70, Oct. Kreditakt. 225,40, Adler abrrad 242,80, Alg. Elektrizit. 235,90, Schuckert 244,70, Höwster arbwerke 409,00, Bochumer Gußstahl 240,00, Westeregeln 203,70, aurabütte 219,90, Gotthardbahn 143,60, Mittelmeerbabn 103,40, Privatdiskont 44. 52/0 amort. innere Merifkaner 3. Serie 40,79. Schweizer Simplon —,—, Schweizer Zentral —,—, Schweizer Nordost —,—, Schweizer Union —,— | j Effekten-Sozietäl1. (Schluß) Oesterr. Kredit-Aktien 225,40, Franz. —,—, Lomb. 30,10, Ungar. Goldrente —,—, Gotthardbahn 143,30, Deutsche Bank 208,90, isf,-Komm. 198,80, Dresdner Bank —,—, Berl. Handel8ges. —,—, Bochumer Gußst. —,—, Dort- munder Union —,—, Gelsenkirchen 185,60, Harpener 181,60, Hibernia 190,50, Laurabütte —,—, Portugiesen 24,00, Italien. Piittelmeerb. —,—, Schweizer Zentralbahn 142,40, do. Nordostbahn 100,00, |o. nion 78,20, Italien. Méridionaux —,—, Schweizer Simplonbabn 89,40, 69/6 Mexikaner -—,—, Staliener 94 20, 3 °/o Reichs-Anleibhe —,—, Shuckert —,—, Northern ——,—, Edison —,—, Aligemeine Elektrizität3geselshast —,—, Helios —,—, Nationalbank 150,00, 1860er Loose —,—, Türkenloose —,—, Spanier 50,40. Köln, 24. Januar. (W. T. B.) RNübsl loko 53,00, per Fanuar 50,80. 65 Dresden, 24. Januar. (W. T. B.) 3 °/o Sächs. Rente 91,90, 3X 9/6 do. Staatsanl. 100,20, Dresd. Stadtank. v. 93 99,60, Dresd. Kreditanstalt 133,25, Dresdner Bank 164,90, do. Bankverein —,—, Leipziger do. 181,80, Sächsischer do. 135,00, Deutsche Straßenb. 150,50, Dresd. Straßenbahn 195,29, Säs.-Böhm. Dampfschiffahrts - Gef. 275,C0, Dresd. Baugel. 234,50. “A E Leivzig, 23. Januar. ¿T DJ Schluß - Kurie. 3 S/o Sähsishe Rente 91,80, 35 °%% do. Anleihe 100,25, Zeitzer Paraffin» und Solaröôl-Fabrik 115,75, Mansfelder Kuxe 980,90, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 207,25, Kredit- und. Sparbank zu Leipzig 120,75, Leipziger Bank-Aktien 182,29, _Lipziger Hypothekenbank 148,00, Sächsische Bank-Aktien 134 79, Sächsische Boden-Kredit-Anstalt —,—; Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 173,00, Leipziger Kamugarns- Spinnerei-Aktien —,—, Kanumgarnspinnecei Stöhr u. Co. 170,69, Altenburger Aktien-Brauerei 236,00, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 122,00, Große Leipziger Straßenbahn 207,25, Leipziger Elektrische Straßenbahn 138,96, Thüringishe Gas-Gesellschafts- Aktien 228 50, Deutsche Spitzen-Fabrik 225,00, Leipziger Elektrizitätêwerke 120,79, Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 140,79. | Kammzug-Terminbandel. La Plata. Grundmufter B pr. Januar 4,90 #, pr. Februar 4,00 H, pr. März 3,975 M, pr. April 3,95 4, pr. Mai 3,95 e, pr. Juni 3,99 F, Þr. Juli 3,95 4, pr. August 3,95 #6, pr. September 3,95 4, pr. Oktober 3,924 #4, pr. November 390 4, pr. Dezember 3,90 # Umsay: 5000 kg. Tendenz: Rubig. e O | Bremen, 24. Januar. (W. T. B.) Börsen-Schlußberi@|. Raffiniertes Petrolcum. (Offizielle Notierung der Bremer Petro- leum-Börse.) Loko 6,95 Br. Schmalz. Steigend. Wilcox 30 „S, Armour shield 30 & 4, Cudaby 31 4, Choice Grocery 31 s, White label 31 5. Speck. Sehr fest. Short clear middl. loko 271 S. Reis fest. Kaffee ruhig. Baumwolle fest. Upland middl. loko 31 Taback. 254 Seronen Carmen, 243 Paten Türkei, 23 Ballen Portorico. Z Kurse des Cffekten-Makler-Vereins. 50/0 Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei-Akt. 155 G., 59/0 Norddeut iche Llovd-Aktien 1154 Gd., Bremer Wollkämmerei 313 Gd. Hamburg, 24. Januar. (W. T. B.) Schlu „Kurse. Hamb. Kommerzb. 124,35, Bras. Bk. f. D. 179,00, Lübeck-Büchen 176,30, N.-C. Guano-W. 90,70, Privatdiskont 47. Hamb. Paetf. 121,40, Nordd. Lloyd 115,50, Trust Dynam. 178,75, 32/6 Hamb. Staatt-Anl. 92,10, 34 9/0 do. Staatsr. 104,25, Vereinsb. 168,25, Hamb. MWechsler- bank 124,00. Gold in Barren pr. Kgr. 2792 Br., 27388 Gd., Silber in Barren pr. Kgr. 81,75 Br., 81,29 Gd. Wechselnotierungen: London lang 3 Monat 20,325 Br., ' 20,282 Gd., 20,205 bez, London furz 20,434 Br., 20,398 Gd., 20,424 bez., London Sicht 20,45 Br., 20,41 Gd., 20,44 bez, Amiterdam 3 Vêonat 167,75 Br., 167,25 Gd., 167,60 bez., Deft. u. Ung. Bkpl. 3 Monat 167,40 Br., 166,90 Gd., 167,30 bez., Paris Sicht 81,25 Br., 80,29 Gd., 81,14 bez, A 3 Monat 212,85 Br., 212,25 Gd., 212,75 bes, New York Sicht 4,224 Br., 4,19} GBd., 4,214 bez., New York 60 Tage Sit 4,184 Br., 4,155 Gd., 4,173 bez. i L Getreidemarkt. Weizen loko befestigt, holfieinischer loko 182—164. Roggen befestigt, medcklenburgisher loko neuer 148 —154, russischer loko test, 120. Mais 107. Hafer rubig. Gerste fest. Röbsl rubig, loko 48. Spiritus fest, yr. Januar 20, pr. Jan.-Febr. 20, pr. Febr.-März 194, pr. April-Pèai 19, Kaffee ruhig. Umsay 1500 Sack. Petroleum ruhig, Standard white

loko 6,85. 2

A a 8beriht.) Good average Santos pr. März 314 Gd., pr. Mai 312 Gd. pr. Sept. 322 Gd., pr. Dez. 33 Gd. Zudckermarkt. (Schlußbericht) Rüben-Robzucker I. Produkt Basis 88 9/0 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg vr. Sayuar 9,50, pr. März 9,473, pr. Mai 9,524, pr. August 9,75, pr. Oktober 9,30, pr. Dezembec 9,30. Stetig.

Wien, 24. Januar. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) Oesterr. 41/6 9/9 Papierr. 101,45, do. Silberrente 101,30, Oesterr. Goldrente 120,00, Oesterreichische Kronenrente 101,80, Ungarische Goldrente O TE, do, Rron.-A. 97,90, Destecr. 606s Loose c 939/00, Oesterr. Kredit 359,50, Unionbank 309,00, Ungar. Kreditb.

Wiener Bankverein 272,75, Böhmische Nordbahn, 200, us@tiehrader 644,00, Elbethalbadu 29,00, Ferd. Nordkahu 352 Í Wiasiltohu 362,50, Lemb.-Cz Nordwestbahn 246,50, Pardubiyer 208,50, Ap Amsterdam 99,60, Deut läße 58,98, Londonee Li Pariser Wethsel s .- Napoleons 9,554, Mor noten

anknoten 1,27 4 ar. (1892) 113,60, 7 dr 0,98, 566,00, 44 °%7o Hosnische Landes-Anleibe, —, 363,00, T

ar 41,50, Länderbank

eru. 294,00, Lom'oarden 67, 2s

ia Rhld tian 1p