1899 / 25 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jan 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Wenn wix auf die Jugend des Kaiserlichen Er zuerst nah den weisen Raths(lüssen Seiner hohen Eltern Sein wissenschaftlihe Bildung im Verein mit Schülern aus allen Klassen der Bevölkerung auf den öffentlihen Schulen gefunden. Später wurde Er in Seinen militärishen Obliegenheiten unterricktet, avancierte in denselben von Stufe zu Stufe und wurde in die Staats-

eschäfte cingeweiht. Ueberall hat Er \{licht und einfach Seine

chuldigkeit gethan. Als dann ein überaus trauriges Geshick Seinen

ohen Vater im besten Mannetalter abrief von dieser Welt, war Er in verbältnißwäßig roh jungen Fahren berufen, in der erften Monarie des Festlandes das Scepter zu führen. Seitdem gehört Seine Wirksamkeit der Geschichte an.

Und nun kommt der zweite Rückblick, der auf die 10 Jahre. Meine Herren, was unser Kaiser in diesen 10 Jahren geleistet hat, Tann nicht in einer kurzen Rede an der Tafelrunde voll gewürdigt werden. Die Geschichte wird das den späteren Ges{blehtern mit- theilen Aber, meine Herren, ih denke immer daran, daß die Kaiser des alten Deutschen Reiches von Kark dem Großen bis zu Franz Ik. in ihrem großen Titel eine Bezeichnung mitführten, die hieß: „Mehrer “des Reichzs*, und ih glaube: diese Bezeichnung wird au die Geschichte - unserem Kaiser geben. | h A

In jungen Jahren an die Spie der mächtigsten Monarchie mit dem ersten Heere der Welt berufen, wäre es eigentlih sehr begreiflich “rode wenn Er rach fkriegerischen Lorbeeren ausgegangen wäre. Aber dies war nicht der Fall, Er hatte eia böheres Ziel; Er hatte das Ziel, Seinem Volke, dem deutshen Volke, den Frieden zu be- wahren, und darin war Er ein wahrer Mebrer des Reiches, daß Er den Frieden diesem Reiche bewahrte, ohne irgendwie Nachbarn gegen- über Sich etwas zu vergeben. |

Meine Herren! Er war aber auch cin Mchrer ckes Reichs da- dur, daß Er die Mat, die Er übernommen, niht rur intakt er- halten, sondern immer im Interesse des Friedens vermehrt und gestärkt bat, die sharfen Waffen, das Heer und die Flotte immer auf dem boben Punkt gehalten, der sich mit den Verbältnifsen Deu!sch{- lands irgendwie vertrug, sodaß Er als mächtiger Fürspreher des

Friedens immer auf ein sharfes Instrumert pocen konnte, wel&es den zur Ruhe bringen mochte, der freventlih den Frieden bra.

Meine Herren, aber auch in anderer Beziehung war Kaifer Wilhelm ein Mehrer des Reichs. In den 10 Jahren ifi die deutscke RNechtseinheit auf bürgerlihem Gebiet geschaffen wie auch die Militär-Strafprozefordnung, sodaß das deut!che Heer jeßt unter einer Militär-Strafeinheit teht; in diefen 10 Jahren find ferner jeze großen Geseßze geschaffen worden, welhe zu Gunfien der arbeitenden Klafjen Zustände cinführten, welhe man bis dahin für unmöglich gehalten hatte, und die auch noch in keinem anderen Lande beftehen als in Deutschland.

Dieses alles hat unser Kaiser mit dem größten Eifer gefördert und Sich als Mehrer des Reichs erwiesen.

Die Landwirthschaft bat Er als das erste und vornehmste Gewerbe bezeichnet und überall unterstützt, wo Er konnte; Handel und Gewerbe hat Er neue Bahnen eröffnet, indem Er mit fremden Staaten Ver- träge abschloß, die güastig für Handel und Gewerbe waren. Endlich, meine Herren, hat Er Sich als eincn Förderer der Wissenschaft und als einen Mäcen der Künste erwiesen, nit bloß, indem Er die Wissen- chaft ehrte und den Künstlern Bestellungen gab, sondern auch dadur, daß Er die Fürsten der Wissenschaft und der Kunst gleichstellte mit den Fürsten der Geburt und den höchsten Staatsbeamten, indem Er ihnen die gleiten Auszeihnungen gewährte.

Meine Herren, fo steht Kaiser Wilhelm vor uns als ein Mehrer des Reichs.

Zu unserer Genugthuung möhte ich hinzufügen, daß bei allen diesen Thaten unser Kaiser immer eine treue und werkthätige Mit- arbeit gefunden hat bei den Vertretern des deutshen Volkes im Deutschen Reichstag. Wir können dies sagen, ohne uns selbst zu loben; denn wir sind ein junger, eben gebo:ener Reichstag und wir laffen nur unferen Vorgängern, gleih wie es der Kaiser gethan, Gerewtigkeit zu theil werden, wenn wir dies hier erwähnen. L

Meine Herren, es is aber noch ein Moment bei unserem Kaifer- liSen Herrn, welhes ih nicht umhin kann, bier ¡u erwähnen. Um alles dies zu thun, um in jeder Beziehung Seinera Volk ein Vorbild zu sein ich will nur an das herrliche Familienleben am Kaiserlichen Hofe hinweisen genügt nit glücklihe Begabung, genügt nicht eine forafältig geleitete Erziehung, dazu gehöri noch etwas Anderes, und. das besitzt, Gott sei Dank, auch unser Kaiserlicher Herr: Er ift ein überzeugter, glaubenstreuer Christ! Das, meine Herren, glavbe ich, war ein mächtiger Faktor, der dazu mitwirkte, daß Er alle diese {weren Sachen hat vollbringen können. Als Le alaubenstreuer Ghrist ift der Kaiser eloubérs in seinem leßten Lebensjahre uns vor Augen getreten. Die Pilgerzreise nah SFerusalem, diefes Märhen möhte ih sagen am Ende des 19. Jahrhunderts, das uns anklingt wie eine Erzählung aus den Zeiten der Kreazzüge, war nur entsprungen dieser christlihen Gesinnung. Seit langer Zeit hatten die Vorfahren des Kaisers und christlich gesinnte evangelische Kreise dahin gewirkt, daß in Jerusalem eine Kirche entstehen follte, welhe, ihrem Bekennt- nisse geweiht, Zeugniß gab für deutshe Frömmigkeit. Diese Kirche war nun vollendet; es ist die Erlöserkirhe, die auf dem denkwürdigen Grunde steht, wo die Ritter des Spitals St. Johann von Jerusalem vor Jahrbunderten ristlihe Nächftenliebe übten. Diese Kirche war nun vollendet, und der Kaiser entschloß Sih, zu der Einweihung dieser Kirche hinzugehen, um eben Seinem hristlihen Bekenntnisse zu gnügen und dabei die Siätten zu besuchen, die unser Heiland und Erlösfer durch sein Wallen auf Erden, durch seinen Tod am Kreuze gebeiligt hat. Als demüthige Christen baben der Kaiser und Seine erhabene Gemahlin diese Stätten besucht und an ihnen Jhren religiöfen Bedürfnissen genügt.

__ Andererseits aber ist Er als mächtiger Herrs®er, als Gebieter über ein ftarkes Heer gegenüber der nihthristlihen Bevölkerung dieses Landes in Erschcinung getreten und hat ihnen dadurch ungemein imponiert und dem Christenthum dort auch dadurch einen großen Dienst geleistet. In besonders zartfühlender Weise hat noch unfer Kaiser, nahdem (r die Kirche Seiner Konfessionsverwandten ein- g:weiht hat, au Seinen kfatholischen Untertbanen ein Zeichen Seiner O geben weollen und hat ihnen zur dauernden Nußtung ein

rundftück überwiesen, an dem die erhabenften Erinnerungen, die heiligsten Traditionen haften. Hier hat Er Sih auh erwiesen als chriftliher Kaiser, der alle Seine christlihen Unterthanen dort berüdsihtigt bat, wo das Christenthum scincn Ursprung genommen hat. Meine Herren, die Christen beider Konfessionen, die, zwar in Vielem getrennt, do, soweit fie gläubig sind, ein gemeinsames Band baben, nämli, daß sie beide auf dem Grunde des apostolisch@en Glaubensbekenntaisses stehen, sind dieser Kaifserlilen Pilgerreise gefolgt mit hoher Berounderung und mit tiefer Erbauung und haben dieselbe mit ihren Gebeten begleitet, die Gott der Herr auch erhört hat, indem Er den Kaiser und Seine erhabene Gemahlin glücklich ins Vaterland zurückgelecitet hat. Dieses Bild gehört zum Gesammtbild unseres Kaiserliczen Herrn. Deshalb habe ih geglaubt, es vor Ihnen aufrollen zu follen.

Die alten Kaiser, von denen ich vorhin sprach, die ich Mehrer des Reiches nannten, hatten noch eine Bezeichnung in ihrem Titel, die hieß: Schirmherr der Chriftenheit. Meine Herren, E ist unfer Kaiser eingetreten und Er würde vielleiht mit mehr Recht als mancher von diesen älteren Kaisern Schirmherr der Chriftenheit ge- ; nanut werden können.

Meine Herren, ih bitte Sie nun, daß Sie mit mir den Wunsch aussprechen, daß der Herr unser Gott auch s unseren Kaiser segnen möge, daß Er Ihm Kraft und Stärke verleihen möge, daß Gr Ihm Seine erhabene Gemahlin und Seine blühenden . Kinder erhalte. In diesem Sinne bitte ih Sie mit mir zu rufen: Unser Lieber, hohverehrter, christliher Kaiser, der Mehrer des Reiches, der Sghirmherr der Chriftenheit, Wilhelm I1.,, Er lebe hoch hoh und zum dritten Male hoh! '

bliden, fo bat , e

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hatte am 26. d. M., Nachmittags 5 Uhr, zur Feier des Geburts- tages Seiner Maj des Kaisers und Königs und des Gedächtnißtages Friedrichs des Großen, als des Erneuerers der Akademie, eine öffentliche Sn veranstaltet, in welcher der vorsißende Sekretar Herr aben zuerst dem doppelten Anlaß der Festfeier Worte dankbarer Erinnerung und patrio- tischer Gesinnung lieh und sodann im Anschluß an den vorliegenden Briefwechsel Friedrichs des Großen mit d’Alembert die personlichen Beziehungen des Königs zu dem Gelehrten und die damit zusammenhängende Forscher: und Sriftsteller-Thätigkeit Friedrih's an einigen Punkten zu be- leuten versuchte. Darauf wurden die Jahresberichte über die von der Akademie geleiteten wissenshaftlihen Unter- nehmungen und die mit ihr verbundenen Stiftungen und Institute verlesen: nämlich über die Sammlungen der griechi- sen und der lateinischen Jnschriften, die Aristoteles-Kommentare, die Prosopographie der römischen Kaiserzeit, das griechishe Münz- werk, die Politishe Korrespondenz Friedrichs des Großen, die Acta borussiíca, das Historische Jnstitut in Rom, den The- saurus linguae latinae, die Ausgabe der Werke von Weierstraß, die Kant-Ausgabe, die Ausgabe des Jbn Saad, die karto- graphishe Aufnahme von Pergamon, das Wörterbuch der egyptishen Sprache, die Humboldt-Stiftung, die -Savigny- Stiftung, die Bopp-Stiftung,- die Eduard Gerhard-Stiftung und die Hermann und Elise, geb. Heckmann, Wenzel-Stiftung. Die Berichte über das Archäologishe Jnstitut und die Monumenta Germaniae historica wurden angefündigt. Nachdem darauf die seit dem Friedrihstage 1898 eingetretenen Personalveränderungen mitgetheilt worden waren, verkündigte der Vorsizende schließlich, daß die Akademie die von ihr zum ersien Male für das Jahr 1898 zu vergebende Helmholß-Medaille ihrem Mit- gliede Herrn Rudolf Virchow verliehen habe, und daß der Verdun-Preis für das beste in den Jahren 1893 bis Ende 1897 erschienene Werk über deutshe Geschichte dem Professor Hauck in Leipzig für seine „Kirchengeschichte Deutschlands“ zu- erkannt worden sei.

Am Abend erhellte namentlich die Hauptsiraßen der inneren Stadt und die nähere Umgebung des Königlichen Schlosses eine glänzende JFllumination. Die großen Bank- und Waarenhäuser, die Schaufenster der Kauf- lädecn, die Hotels und Restaurants und viele Privathäuser ‘der Breiten Straße, der Straße Unter den Linden, der Königs-, Friedrih- und Leipzigerstraße erstrahlten in Kerzen-, Gas- oder elektrishem Licht, vielfah auch in farbiger Be- (eung us waren mit Emblemen, Sinrsprüchen oder deko- rativen Anordnungen anderer Art geschmüdckt, welhe auf den Allerhöchsten Geburtstag Bezug hattén. Aber auch etwas weiter vom Zentrum entfernt sah man illuminierte Häuferfronten; jo hatte die franzöfishe Botschaft am Pariser Plaß 1hre Façade mit einem aus Gasflammen gebildeten „R. F.“ geshmüdt, das Reichstagsgebäude hatte seine itattlihen Fensterreihen mit Kerzen erhellt, in der Wilhelm- straße zogen u. a. das Fürstlih Pleß'she, das Borsig’sche und das Palais Sciner Königlihen Hoheit des Prinzen Albrecht die Blicke auf sich. Auch die am Tage vielfach mit Flaggen und Guirlanden ges{müdckten Haupt- und Seitenstraßen der weiteren Peripherie der Stadt hatten Festbeleuchtung auf- zuweisen, und von ferne fihtbarer rother und grüner Lichtschein deutete darauf hin, daß in den Straßen und auf den Pläßen der Vorstädte bengalishes Feuer abgebrannt wurde. Das herr- liche Winterwetter, welches zur Feststimmung des gestrigen Tages das Seinige beigetragen hatte, lockte am Abend eine große Zahl von Schaulustigen aus den Häusern, eine froh bewegte Menge, welche sich namentlich durch die fast taghell beleuhteten Haupiverkehrswege der inneren Stadt drängte, um M Ds erwähnten, zum theil imposanten Lichtwirkungen zu ewundern.

Ueber die Feier des Allerhöchften Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers im Deutshen Reiche und im Auslande liegen heute folgende weiteren tele- graphishen Miitheilungen des „W. T. B.“ vor:

Stuttgart, 27. Januar. Nach dem Festgottesdienst fand Parole- auëgabe dur Seine Majestät den König stait, Alerhöchstweiher sodann eine AnspraWe an die Truppen hielt, welche in Nem Hurrah auf Seine Maj-flät den Kaiser austlang. Bei d Festmahl, welches Abends im Residenzschlofse stattfand, brachte Seine Majeftät der König ein Hoh auf Seine Majestät den Kaifer aus.

Straßburg i. E., 27. Januar. Bei dem beutigen Festmahle zur Feter des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers brachte der Statthalter Fürst zu Hohenlohe-Langenburg einen Trinkspruch auf Seine Majestät aus. Der Statthalter führte in feiner Rede aus: Seine Majestät der Kaiser habe bei Seiner leßten Anwesenheit wiederholt Seine Befriedigung und Freude über Seinen Aufenthalt und den herzlichen Empfang ausgesprohen, der Zhm und Seiner Hohen Gemahlin von seiten der Bevölkerung zu theil geworden sei. Es sei zu hoffcn, daß die Bevölkerung auch in diesem Jahre die Majestäten werde in den Reichslanden begrüßen können.

Tsintau, 27. Januar. Der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers wurde hier durch Zapfenstreih, Meveille, Parade der Garnifon und Abgabe von Salutschüfsen gefeiert. Das Offizierkorps veranstaltete ein Festcssen. Im Kaiserlihen Gouvernement fand ein Festmahl statt, an welchem die Beamten und deutschWcn Ansiedler theilnahmen. Ferner fanden Festvorftellungen ftatt, zu welchen die deutsch¿n Koloniften geladen waren. Die Stadt und die Forts waren illumintert.

Wien, 27. Januar. Während des heutigen, aus Anlaß des Ge- burtstagsfestes Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm vom deutschen Botschafter Grafen zu Eulenburg pegeres Galafrühstücks brachte der Botschafter einen Trinkspruch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser aus, wobei er an die MOPIrregae des leßten Jahres an- knüpfte und in begeisterten Worten dem Stolz der Deutshen auf ihren Kaiser Ausdruck gab. Am Nachmittag stattete der Minister des Aeußern Graf Goluchowski dem deutshen Botschafter einen Besuch ab, um seinem Glückwunsch zum Geburtstage Seiner Majeftät des Deutschen Kaisers Ausdruck zu geben.

2 1D E ie DE Tag ri g fem aadin S er euts Ben olonie dur n essen egangen. e der deutshe General-Konsul Dr. LAA R g

London, 27. Januar. Das Galadiner in der deutshen Bot- schaft aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm nahm einen glänzenden Verlauf. Demse wohnten die Mitglieder der deutschen fo des‘ General-Konsulats und die Spißen der Kolonie bei. An Stelle des deutshen Botschafters Grafen von Haßfeldt-Wildenburg, welcher infolge er Erkältung an das

immer gefesselt war, brate d Körvetten-Kapitän

| Doris, 28. x. Zur Feter des Geburts Seiner

Majestät des Deutschen Kaisers fand geftern im „Hötel Y «

unter dem Vorsiß des deutshen Botschafters Grafen zu Münster ein Festessen der deutshen Kolonie statt, welhem Seine Hoheit der Heráog Bone zu Mecklenburg, zahlreiche auf der Durchreise be- findlic eutshe und über 200 Mitglieder der deutschen Kolonie mit ihren Damen beiwohnten. Der Feftsaal war mit dem lebens», ggoßen Bilde des Kaisers und mit deutschen FaE geschmüdt

raf zu Münster brachte einen Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser aus, in welhem er ausführte: das {önste Fest der Deutschen im Auslande sei des Kaisers Geburtstag ; an diesem Tage fühle sih jeder Deutsche mit verdoppeltem Stolz als Unterthan des weisen, edlen, mächtigen Herrschers, als Angéböriger der deutschen Nation, deren Name jeßt überall ein achtunggebietender sei. Der Kaiser blide mit Befriedigung auf die Orientreise des abgelaufenen Jahres zurück; der Zweck der Reise sei diz Einweihung der evangelischen Kirhe in Jerusalem gewesen; durch Schenkung der Dormition de la Sainte Vierge habe der Kaiser au den Be- kennern des katholischen Glaubens Sein großes Wohlwollen bewiesen und einen noch engeren Zusammenshluß der Katboliken und Pro- testanten des Deutschen Reichs herbeigeführt. Die Orientreise werde bedeutsame politische und kommerzielle: Vortheile im Gefolge haben. Wenn der im Auslande lebende Deutsche in die Heimath zurückkomme, werde er immer von neuem von dem außerordentlidhen, ftetigen Auf- \{chwunge auf allen Gebieten freudig überrasht. Der Deutsche wisse, daß dieser dem Kaiser zu danken sei, unter dessen Scepter Ruhe im Janern und Friede nah. außen erhalten bleibe; der Deutsche wisse, daß der starke Arm Deutschlands ihn überall chüße. Das Bestreben des Kaiiers sei darauf gerihtet, daß dieser Arm immer kraftveller werde; die Für- sorge des Kaisers. für Heer und Marine diene jedoch nur den Zwecken des Friedens; möge Gott dem Kaiter Beistand hierzu verleihen. Der Botschafter {loß mit einem Hoch auf den Kaiser und das Kaiserliche Haus, în welches die Anwesenden dreimal begeistert einstimmten ; dann wurde ein Huldigungs- und Glückwunsch-Telegramm an den Kaiser Wilhelm abgefandt.

Die deutschen Kolonien in Havre und Marseille, welche » den Tag ebenfalls in festlicher Weise begingen, rihteten Telegramme an den Botschafter Grafen zu Münster mit der Bitte, ihre Glück- wünsche und den Ausdruck der Hingebung und Treue an die Stufen des Thrones gelangen zu lafsen.

St. Petersburg, 27. Januar. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers fand heute in der Petrikirhe ein Festgottesdienft für die deutshe Kolonie statt, welhem der deutsche Geschäftsträger, Legations-Rath von Tscirschky und Bögen- dorff, der deutsche General-Konsul, Legations-Rath Maron, fowie die anderen hier anwesenden Mitglieder der deutshen Botschaft und des deutshen Konsulats, ferner der Hof-Minifter Baron Frederiks, sowie zahlreide hohe Persönli@keuen beiwohnten. Später fand bei Seiner Majestät dem Kaiser in Zarzkoje-Sselo eine Frühstück8- tafel statt, an welher der Legations-Rath von Tschirschky und Bögen- dorf theilnahm. Der Kaiser brate einen Trinkspruch auf den Kaiser Wilhelm aus. Am Nachmittag veranstaltete die deutsche Kolonie in den festlih geschmüdckten Sälen des deutshen Klubs ein Festmahl, bei welhem Legations-Rath von Tscbirshky einen Trinkspruch auf den Kaijer Nikolaus, der bayeri!|che Gesandte Freiherr von Sasser einen Trinkspruch auf den Kaiser Wilhelm ausbrachte. Nach dem Festmahl fand ein Kommers statt.

Rom, 27. Januar. Anläßlih des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers haben heute die deutsche Botschaft, die preußische Gesandtschaft beim Vatikan, das deutshe Konsulat und die deutschen Institute geflaggt. Morgens wurde in der Kapelle des Palastes Caffarelli im Beisein des Personals der deutshen Botschaft, der preußischen Gesandtschaft und vieler Mitglieder der deuts{chen Kolonie ein Gottesdienst abgehalten. Abends fand im Palast Caffarelli ein glänzender Empfang der deutschen Kolonie ftatt.

Aus Genua wird gemeldet, daß diz dortige deatshe Kolonie sich zu einem Festmahl versammelt hatte. An Bord des im Hafen liegenden deutschen Kreuzers „Hertha“ fand ein Gottesdienst und Lunch statt, dem die Behörden beiwohnten.

Bern, 28. Januar. Die hiesige deutshe Kolonie versammelte sich gestern im großen Saale des „Cafs des Alpes“, um di: Feier des Geburtstages des Deutschen Kaisers durch ein Festmahl zu be- gehen. Der deutsche Gesandte von Bülow brate den Trinkspruch auf den Kaiser aus. Die Festversammlung bes{loß die Absendung einer telegraphishen Glückwunschadresse an den Kaiser Wilhelm.

Zürich, 28. Januur. Den VOuLas des Deutschen Kaisers beging die hiesige deutshe Kolonie durch ein Festmahl im «Hotel Bellevue“ ; der Konsul Dr. Klose brahte das Hoh auf den Kaiser Wilheln aus.

Brüssel, 27. Januar. Zur Feier des Geburtsiages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm batten sich beute Abend zahlreiche Mitglieder der deutshen Kolonie in dem festlih geschmüdckten Saale des „Hotel Mötropole“ zu einem Festmahle vereinigt. Den Vorsißz führte der deutshe Gesandie Graf von Alvensleben. Der- selbe brahte den Toast auf Sine Majestät den Kaiser aus, in welhem er hervorhob, daß in den elf Jahren. der Re- gierung des Kaisers wie ein rother Faden in allen Seinen Alten der Grundgedanke ersihtlih gewesen fei, den Frieden nah außen und im Innern zu erhalten und zu befestigen. Diesem Zwecke habe auch aus- \chließlich die mit großartigen Erfolgen gekrönte Reise in das beilige Land gegolten. Jeder Deutsche zole den Majestäten enthusiastischen Dank dafür, daß Sie die großen Anstrengungen der Reise nicht gesheut hätten zur Bekräftigung des Ansehens Deutschlands nach außen und zur Stärkung des religiösen Friedens im Innern. „Mit berechtigtem Stolz blicken wir auf den Kaiser, der furchtlcs und mit fester Hand das Staatsschiff lenkt. Es ift kein leeres Wort, daß jeder deutshe Unterthan in den entferntesten Landen Seines Schutzes fidher ist.“ Der Legations-Rath Rücker- Jenish trank auf das Wohl des Königs der Belgier.

Buskarest, 27. Januar. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm fand heute in der bicfigen proteftan- tischen Kirche Gottesdienst statt. An demselben nahmen theil: die Mitglieder der deutshen und der öfterreichisch-ungarischen Gefandt- saft, der deutsche und der österreihish-ungarishe Konsul, die Mit- glieder der deutschen Kolonie, sämmtlihe Minister mit dem Minifster- Präsidenten Sturdza, die militärische und Zivil-Umgebung des Königs, zahlreihe hohe Offiztere, die Spißen der Behörden u. A.

__ Sofia, 27. Januar. Zur Feier des Tages fand heute in der hiesigen protestantishen Kirche ein Tedeum ftatt. P gab Seine Königliche Hoheit der Fürst ein Dejeuner, zu welhem die Mitglieder der deutschen diplomatishen Vertretung geladen waren.

Jn der am 26. d. M. zunähst unter dem Vorsiß des Staats-Ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner und fodann unter dem Vorsiß des Königlich bayerishen Gesandten und Be- vollmächtigten zum Bundesrath Grafen von Lerchenfeld- Koefering abgehaltenen Benatizung des Bundesraths wurden die Vorlage, betreffend die Ausprägung von Fünf- Flaggemredt und der Entwurf eines Geseßes über das

laggenreht der Kauffahrteischiffe den zuständigen Ausschüssen berwiesen. Die Zustimmung wurde ertheilt: dem Entwurf von Vorschriften, betreffend die Zulassung zur Führung von HoGseeficherSahrzeu en in kleiner und in der Jslandfahrt, d twurf von Bestimmungen, betreffend die Beseitigung von Ansteckungsstoffen bei der Beförderung von lebendem Ge- stügel auf Eisenbahnen, sowie dem Entwurf von Vor- riften über die Einrichtung und den Betrieb der Roßhaar- pinnereien u. \. w. . Von - einer Nachweisung über die

er Marine-Atta( örper den Toaft auf Seine Majeftät den Kaiser aus.

den einzelnen Bundesstaaten und den deuts Schußz-

enommen. aiser

Das

3 Uhr unter dem Le zu Hohenlohe im

zusammen.

n der Zeit vom 1. April 1898 ; iten A 1898 sind im Deutschen Rei ch nah dem Centralblatt für das Deutsche Reich“

y.

+ 10 209 549 A6),

e beim Reichgeri ht, sowie über einige Vorlagen in e beim Reichsgericht, jowie ceinic 3 D erumagangelegendelien und über verschiedene Eingaben aßt. Beschluß geln die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungswesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel un Verkehr Sißungen.

Staats-Ministerium trat heute Nachmittag

(einschließlich der krediti

meins E fhreib A i n zur Anschreibung gelangt:

vier ölle 2 385 206 959 M ( e denselben Zeitraum des Vorjahrs

4- 27 882 719 A6), Taba (4-10 2001 und

aishbottich-

1 067 771 A6), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Fushlag zu derjelben 93 970 607 # (— 1278 590 A6), rennsteuer 32204 M

M (+4 215 067 b), Bier 2937 063 M (+ 51 581 M), (+ 37 610 638 A6). t 14 250 647 (+ 3 086 054 M), C Pose äfte

22 642 223

c. Looje

Staatslotterien 10 680 918 M (+ 1 045 855 4), Spielkarten- stempel 1 099 957 # (+ 22209 M), 8179199 Æ (+ 816 294 6), Post- und Telegraphenverwal- tung 261 291 648 H (+ verwaltung 60 687 000 M (+ 3478 000 6). E Die zur Reichskasse gelangte Jft - Einnahme, abzüglich der Vusugroergümngen und Derwaleumüotoren, beträgt bei den nachbezeichneten Holle 346 065 979 Æ (4+ 28176814 M), 974 434 M (+ 821 017 derselben 66 919 600 M _ ( 33 061 322 M (— 106871 A6), weinmaterialsteuer 10 144 968 brauchsabgabe von Branntwein T7 n E S 490 937 6), y D s a Gier 91 737 875 M (+ 228 014 6), Summe 565 178 178 M al 38 867 201 6). + 31181 M).

Der Kommunal-Landtag der Kurmark überwies in seiner IIT. Plenarsizung ‘am 26. d. M. noch drei eingegangene Sachen an die Ausschüsse. von dem Bestande eines märkischen Hilfskasse und E zu E

olhe wurden sodann in e Ing Ei ren von vem Ausschusse befürwortete A bewilligt. Seine nächste Sizung wird der Lan L Mittags 12 Uhr, im Teltower Kreis hause ‘abhalten.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando M. S

der Marine ift S. gatten-Kapitän Schroe der, angekommen und beabsichtigt, See zu gehen.

Die gestrige Sizung des österreihischen Abgeord- enhaujcs ; Zet lt eingebrahten Anträge und Jnterpellationen. Nach einer Reihe namentlicher Abstimmungen schritt der sident Dr. von Fuchs zum Abg. Daszynski (E l W sagte: Das einzige Mittel zur Sanierung der gegenwärtigen un- haltbaren parlamentarischen ? 14 der Verfassung, um er Hand zu nehmen. Verhandlung

Aba S K r ; r. Kramarc stetem Tumult auf da art und Beifall auf der Rechten führte As Qs L ngswidrig, die Schuld an j ; tent rischen Verhandlungen trage die Linke. Der § 14 e das einzige um die Während der Rede des Abg. Kramarcz war Journalistenloge 1 Abgeordnete riefen gegen die „Hinaus mit diesem Journalisten!“,

anwesenden Korrespondenten der odni ;

as Einige pee Abgeordnete eilten in die Journalisten- Tae und forderten denselben auf, ch jedo. | in die Journalistenloge. ( einem heftigen Wortwechsel und sodann zu einem Handgemenge, bis der Ordner, Abg. ander trennte.

E die Opp u

Mittel,

in der

weigerte fi geordnete

zu :

einzustellen und der und der Ausgleichs o

sie knüpfe

von a

Gegen den Abg. Daszynski meldete sich der

oftlion. fd estern berei erklärt habe, otie

ejémber 1898 überwiesenen Beträge an ge eben werde, daß die künftige Regierung gewisse Uebelstände

gebieten ilber, Rictel- und Sup c wurde Kenntniß Außerdem wurde über den

ner Majestät dem Vorschlag wegen Beseßung einer

des Minister-Präsidenten Fürsten eichstagsgebäude zu einer Sißung

bis zum Schluß des

folgende Einnahmen en Beträge) an Zöllen und: ge- rauchssffteuern sowie andere

uer 8 757 690 M (+ 94 125 A), QusGlag zu derselben 79556 485 alzsteuer 36 397 717 M (— 196 972 A),

und Branntweinmaterialsteuer 8 436 213

(— 434612 Æ), Brausteuer Uebergangsabgabe von Summe 637 937 161 M Stempelsteuer für: a. Werthpapiere

b. E R 9176226 Æ (— ¿ vatlotterien 2830 702 M (+ 466 435 4),

Wechselstempelsteuer 18 258 020 M), Reichs-Eisenbahn-

e Dezember 1898: Tabacksteuer M), Zuersteuer und Zuschlag zu

4+ 9627 568 A), Salzsteuer Maischbottich- und Brannt-

(+ 531873 M), Ver- und Zuschlag zu derselben Brennsteuer 241 217 von

nnahmen bis En

Brausteuer und Uebergangsabgabe Spielkartenstempel 1034 661

Der Landtag nahm sodann Kenntniß Dispositionsfonds aus der Kur- verständigte sih über den im Laufe Höchstbetrag an Sli sechs Fällen an milde Stiftungen

Landtag am anuar,

S. „Moltke“, Kommandant: Fre- am 25. Januar in St. Thomas am 30. d. M. nach Fayal in

Oesterreich-Ungarn.

begann, wie „W. T. B.“ berichtet, mit der Prä- Schluß der Sizung. Der (Sozialdemokrat) ergriff nun das Wort und

Lage sei die Aufhebung des der Regierung die Waffen aus Redner verlangte die sofortige über die darauf bezüglihen dringlichen

Jungczehe) zum Wort. Unter der Antrag Daszynski sei geshäftsord- der Fruchtlosigkeit der parlamenta-

aatlihen Funktionen aufrechtzuhalten. aa De Satt rehis vernehmbar. Deutsche Journalistenlo e gewendet: n!“ als welhen man den

Listy“ be-

„Narodni

u entfernen. Dieser Lad einige czehishe Ab-

ischen Bren Im Korridor kam es zu

Graf Vetter, die Streitenden von ein- Die Sißung wurde unter großem Lärm ge-

meldet aus Budapest, daß d thwendi a tial rung des nothwendigen Provisori eße fein inderniß in den Mea zu legen; edoch e’ Konzessionen an die Bedingung, daß

politishen Motiven unterblieben.

Gladstone Asquith hiel welcher er, wie „W. T. B.“ Ereignisse dur

Der Redner besprach sodann die Wichtigkeit der Herbeiführung

eitigen werde, und daß die Bedrückungen der Wähler au3

Großbritannien und Jrland Der frühere Staatssekretär des Innern im Ministerium estern in Darwen eine Rede, in berichtet, gat daß él Eo erstörung gefährliher Jrrithumer die O guten P Einvernehmens zwishen Groß-

i den eines andauern reich in hohem Grade gefördert hätten.

britannien und Fran

einer dauernden Verständigung zwischen Großbritannien und Rußland in Asien. Frankreich. j ;

der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer wünsdie der Deottitte Castelin die Regierung zu inter- pellieren, ob sie der Kriminalkammer des Kassations ofes die Revision des Dreyfus - Prozesses zu ‘entziehen gedenke. Der Minister-Präsident D upuy forderte die Vertagun der Jnter- pellation um einen Monat. Castelin erklärte sich damit ein- verstanden. ) E e Justiz - Minister Lebret erhielt gestern früh die ge- sammten Akten der von dem Präsidenten Mazeau auf die Behauptungen Quesnay de Beaurepaire s hin geführten Unter-

suchung. Ftalien. ; Die Deputirtenkammer seßte gestern, wie „W. T. B. meldet, die Berathung des italienish - französischen Handels abkommens fort. Die Deputirten Pavia, Salandra, Colombo, Rovasenda, Bosarelli und Rossi sprachen sih für das Handelsabkommen aus. Der Deputirte Salandra sagte: Wir dürfen uns keinen zu großen Jllusionen hingeben ; wie wir durh unsere eigene Kraft eine shlimme Kris überwunden haben, so müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um besonders die Lage des inländischen Absaßmarktes zu verbessern. Der Deputirte Rovasenda sprach seine Freude über den Abs{hluß dés Abkommens aus, weil da- durh der Beweis geliefert worden sei, daß Jtalien, obgleich es zum Dreibund e sih doch auf wirthschaftlichem Ge- biete mit Frankreich verständigen könne. Der Deputirte Serralunga erklärte, daß er gegen das Abkommen stimmen werde. Die Fortsezung der Berathung wurde sodann auf heute vertagt. Afrika. E

Wie der „Agenzia Stefani“ aus M assowah vom gestrigen Tage gemeldet witd, schließt, sicheren Nachrichten zufolge, der zwishen Ras Makonnen und Ras Mangascha abgeschlossene

riede die völlige Unterwerfung Ras Mangascha's in J . Nas Mangasha hat seine Soldaten entlassen und sich be- reit erklärt, nah Schoa zu dem Negus Menelik zu gehen. Die Truppen Ras Makonnen's sind auf dem Rückmarsch be- griffen. Da Ras Makonnen den Wunsch geäußert hatte, man möge ihm einen Militärarzt senden, so beauftragte der Gouver- neur von Erithräa den Kapitän Mozzetti, fih zu ihm zu be- geben. Ras Makonnen sandte ihm Geleitmannschaften und erleihterte in jeder Weise seine Neise.

Parlamentarische Nachrichten.

Die heutige (20.) Sißung des Reichstages, welcher der Se abri des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky und der Staatssekretär des Reichs- Marineamts, Staats-Minister, Kontre-Admiral Tirpitz „bei- wohnten, wurde von dem Präsidenten Grafen von Ballestrem mit der Mittheilung eröffnet, daß Seine Majestät der Kaiser die Glückwünsche des Reichstages aus Anlaß Aller- höchstseines Geburtstages gestern huldvoll entgegengenommen und Allerhöchstseinen Dank für dieselben ausgesprochen habe. Die zweite Berathung des Reichshaushalts-Etats für 1899, und zwar des Etats des Reichsamts des Innern, wurde eg ir Rei dem Kapitel: „Kaiserliches esundheitsamt“ fortge)eßt. / i Gh Jn A Debatte nahmen bis zum Schluß des Blattes die Abgg. Dr. Müller-Sagan (fr. Volksp.), Dr. Böckel (b. k. F.), Beckh- Coburg (fr. Volksp.) und der Staats- sekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posa- dowsky das Wort.

Die heutige (7.) Sißung des anes der Ab- E eee in S oelder der Vize - Präsident des Staats- Ministeriums, Finanz-Minister Dr. von Miquel und der Minister des Jnnern Freiherr von der Re cke zugegen waren, eröffnete der Präsident von Kröcher mit folgenden Worten: Fn Erledigung Ihres Auftrages vom 24. d. M. bat das Prâä- sidium gestern an der Gratulationscour bei Seiner Majestät dem Kaiser und König theilgenommen. Seine Majestät der Kaiser hat die Glückwünsche des Präsidiums persönlih entgegengenommen und mich beauftragt, dem Hause Seinen lebhaften Dank für dieselben reen. E Sltarmeine Rechnung über den Staatshaushalt des Jahres 1895/96 und die Uebersicht von den Staatseinnahmen und -Ausgaben E Jahres 1897/98 werden der Nechnungs- kommission überwiesen. S lavann folgt die erste Berathung des Ges egentwurfs, betreffend die RSNASOgE ga Es M Lts in a. M. f Fra E E eh (Zentr.) befürwortet die Verweisung der Vor- lage an eine Kommission, weil er die Absicht habe, für die Abgabe der Erklärung, zu ge S ima G ennen will, eine i 6 Monaten fta Monaten z 5 Ï E Cin er (Hospitant der fr. Volksp.) erklärt ih für die Annahme der Vorlage ohne kommi arishe Berathung, ebenso de Abgg. Rickerti (fr. Vgg.) und Dr. Lieber (Zentr.), da die Leibe , Bee selbst mit den im Entwurf vorgéshlagenen Bestimmungen vol- st

ien, A E oe | Det n (nul.) empfiehlt gleihfalls die An-

è und befürwortet au die Regelung der Verhält- ne wwisten ia A und anderen Evangelischen in Frank- furt a. M. / :

ize-Präsident des Staats-Ministeriums, Finanz-Minifter Dr.

von Mi N stellt eine solche Regelung in utt. i Damit ist die erste Berathung der Vorlage erledigt ; die- selbe wird einer Kommission niht überwiesen.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirthschaft.

it dem Inkrafttreten des Fnvalidität3- und ae L E e esc6es bewilligten Invaliden“ und Altersrenten sowie Beitragserstattungen.

Nah der im Reichs-Versicherung?amt efertigten Zusammen- tellung, welche auf den Mittheilungen der Vorstände der Invalidität3- und Alterêversicherungsanfstalten und der zugelaffenen Kasseneinrih- tungen beruht, betrug die Zahl der seit dem Inkrafttreten des ÎInvaliditäts- und AltersverfiWerungögeseBes von den 31 Bersicherung8- anstalten und den 9 vorhandenen E

is zum

31. 30. März | Juni 1898 | 1898

396452/317095 E

31. Dezbr. 1898

30. Sept. 1898

ali Dezbr. 1897

bewilligten Invalidenrenten . - davon find infolge Todes oder Auswanderung der |

381279 ;

Berechtigten, Wieder- erlangung der Erwerbs- fähigkeit, Bezugs von Unfallrenten oder aus |

ünden weg- | Cefelien dice s 85993] 93192 100407107598

L L E

E Fan. April | Juli | Oktbr. 1898 | 1898 | 1898 | 1898 210859/223903/238668/252659 liefen. | | Die Zahl der bis zum

31. | 30. März | Juni 1898 | 1898

j j bewilligten | | Altersreuten betrug . |318409/323854/328676 333064

davon sind infolge Todes | | oder Auswanderung der |

Berechtigten | anderen Gründen weg- gefallen

sodaß

116376,

E Januar 1899 264899

31. Dezbr. 1898

30. Sept. 1898

31. Dezbr. 1897 |

337929;

oder aus |

Î

114765 alia 136600,

1. R cie | J 1.

an. | April | Juli tbr. | Januar 1898 1898 1898 | 1898 | 1899 203644 LiGE idD Veni 201329

liefen.

Beitragserftattungen

find bewilligt bis zum

L [31 [901,90 Dezbr.| März | Juni | Sept. 1897 | 1898 | 1898 | 1898

E

171392 200205 231601 258057 293374

41591| 48116| 54824 61294/67361 ¡usammen : |212983 248321 /286425/319351 360735

iernaH ist in der Zahl der laufenden Invalidenrenten wähnt es Mibres 1898 wiederum eine ziemlich gleihmäßige, erbeblihe Steigerung eingetreten, während die Zahl der laufenden Al tersrenten weiter langsam zurückgegangen ift, dergestalt, da sie am 31. Dezember 1898 bereits um rund 63 000 binter der Zakll der gleidzeitig laufenden Invalidenrenten zurüdblieb. Die Beitrags- erstattungen haben gegen das Jahr 1897 eine niht unbeträthtlihe

Zunahme erfahren.

31, Dezbr. 1898

a, an weiblihe Versicherte, die in die Ebe getreten

find i b. an die Hinterbliebenen von Versicherten . . . .

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Lüttich wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Der von den Sozialisten von A Hand vorbereitete À u 8 stand unter denGewehr- laufarbeitern des Vesdrethales ist ausgebrohen. Die Aus- ständigen verlangen eine neue Arbeitsordnung, zu deren Annahme ih bisber nur zwei kleine Arbeitgeber bereit gefunden haben. Die Um- stände laffen auf eine längere Dauer des Ausfiandes ließen.

Kunst und Wissenschaft.

n der Gesammtsizung der Akademie der Wissenschaften vom Ti a (vorsizender Sekretar: Herr Vahlen) las Herr E. Schmidt „Methodologishe Bemerkungen über die Behandlung der Texte Kants", Er besprach die Versuche, normierend und modernisierend einzugreifen, und die nothwendigen engen Grenzen eines solchen Ver- fahrens, und erörterte manerlei Eigentbümlichkeiten der Kantischen Sprache. Vorgelegt wurden: „Corpus Inscriptionum Latinarum vol. XŸV pars poster. fasc. I. Inscriptiones urbis Romaoe Latinae. Instrumentum domesticum. Ed. H. Dressel. Berol. 1899“ und „Die antiken Münzen Nord-Griehenlands. Bd. L. Dacien

und Moesien. Berlin 1899".

je Michetti-Ausstellung im Akademiegebäude wird am 51. e geshlofsen und unmittelbar darauf in ibrer gegen- wärtigen Gestaltung sowie unter Anfügung anderer Arbeiten des Meisters als Sonderausftellung im Künstlerhause zu Wien Auf- stellung finden. Von Wien aus soll die Ausstellung alsdann nah Stuttgart, Dresden und anderen Kunststädten Deutschlands gesandt

werden.

n der Ausstellung des „Vereins Berliner Künstler“ im Künsfstler- na dee T baid) hat seit einigen Tagen eine woblgetroffene Porträtbüste Friedrih Haase's Aufstellung gefunden, welhe von dem durch seine im Hohenzollern-Museum befindliche Büste des verstorbenen

rofessors Werder auch als Bildhauer bekannten Königlichen Schau- pieler Herrn W. Arndt modelliert ist. Der Künstler, welcher außer- dem au als Maler erfolgreih thätig ist, hat vor kurzem dem Kaiser- lichen Konsulat in Jerusalem ein von seiner Hand gemaltes, leben8- grobe Bildniß Seiner Majestät des Kaisers und ônigs zum Ge-

enk gemaht.

Seine Majestät der Kaiser von Rußland beroilligte,

ie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, der dortigen Geo rapbischen Geselts@ a die Summe von 42 000 L. zur srüstung einer wissenshaftlihen Expedition nach

Zentral-Asien.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. : Auf Allerhöchften Befehl wurde gestern, am Geburtstage Seiner

ät des Kaisers und Königs, die Oper „Die wetße aalen von Boieldieu neu einstudiert als Fest-Vorstellung zur

ri

ativer Seite eine beruhigende Erklärung darüber

L war der hohen Feier S tend cbradt ra Gabren künftleris vornehm und glänzend