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en Leistutigen erinnern, denen äberall-Achtung und Liebe zu
heil ward. Jn der S Regierung hat Hr. Fueßli gleichfalls. einige ‘der ersten Stellen bekleidet. Seine Leistungen in diesen sind sehr ungleich beurtheilt worden. Wer von uns, der in mehr oder minder. ähnlicher Lage sich befand, hat nicht mit ihm gleiches Schicksal getheilt ? Damals standen die Par- -theien einander s{hrof} gegenüber ; jede sandte Tadel und Vor- würfe den Gegnern einzig nur zu, jede behielt Beifall und Lob ausschließlich für S nur und die Jhrigen. Seither ist es anders geworden. “Zwar leben wir noch in der Jebtwelt, doch theilweise sind wir bereits auch in die Nachwelt übergegangen. Für Lobenswerthes können wir demnach nicht denen nur Lob ‘ertheilen, die einst uns zur Seite, sondern denen auch, welche uns gegenüber standen: wir können für Tadelnswerthes nicht die Gegner nur, sondern uns selbst auch tadeln und die Unsrigen. Nachdem der Kanton Zürich wieder selbstständig geworden war, trat Hr. Fueßli als Mitglied der Regierungs - Commis- sion, welcher die Leitung der ersten Schritte des zu restau- rirenden Freistaats- oblag, einer der Ersten in diese Versamm- lung. “Wir traten damals Alle mißtrauend in- dieselbe, er war ‘es auch, man war es‘ vielfältig gegen ihn; allmählig nur mochte Vertrauen unter uns zurückehten. Von früher Jugend auf hatte Hr. Fueßli den Wissenschaften gehuldigt und auf ihren Altären Opfer gebracht; er that es mit aus- gezeichnetem Erfolge. Jhre Tempel- standen für ihn jederzeit offen, wenn etwa andere für cinige Zeit ihm |ges\chlossen werden - mochten. Die gründliche Forschung und “Kenntniß der vaterländischen Geschichte war eine köstliche Grundlage sei- ner-Leistungen im Staate, und hierin ist er Vorbild geblieben. Wenn unsere verdienftvollen Geschichtschreiber, wenn Hottinger und Mayer von Knonau sich den Rath eines erprobten Geschicht- forschers wünschen, — sie holen sich ihn bei Fueßli. Jhrem ‘Verehrer, und der ihrem Dienste einen guten Theil seines ‘Lebens widmete, haben die Wissenschaften sich hinwieder loh- nend und dankbar erzeigt ; e haben ihm ihren nie versiegen- den Trost gereicht , wenn \{chweres Schicksal ihn traf, und wenn kummervolle Nacht sich" über ihn ausbreitete ; sie erhei- tern und verschdnern sein hohes Alter.‘/
Po r.tu. ga l
Englische Blätter melden aus Lissabon vom 12. December: ¿Die Arbeiter im hiesigen See-Arsenale, die sich auf ungefähr 2400-Köpfe belaufen, haben seit dem Mouat November 1828 feine andere Zahlung, als wöchentliche Bons erhalten, welche die Bank à 6 pCt. discontirte. Jährlich be- läuft sich das Arbeitslohn dieser Leute auf ungefähr 40,000 Pfd. Sterl. Zu Anfang Octobers, als die Bank bereits die Bons von 11 Monaten in Händen hatte, stellte sie das Disconti- ren ein und die armen Menschen, die auf ihr Wochenlohn angewiesen waren," wurden dadurch zu Bettlern gemacht. Zwei. Monate lang ergaben sie sih in ihr Schicksal; am Dienstage vor 8 Tagen aber begaben sich 3 bis 400 von ihnen in einem langen Zuge nah Queluz, um- dort die Gnade Dom Miguels anzuslehen. Unglücklicher Weise ver- fehlten sie jedoch den Jnfanten, der èben auf der Jagd war. Der Marquis von Tancos gab zweien von ihnen, welche als Sprecher* für die Uebrigen auftraten, die Versicherung, daß sie in dieser Woche Abhülse finden- würden. Am vorigen Sonnabend wurden 4 dieser Leute, die bei der Arbeit ein wenig raisonnirten, nah den Galeeren gebracht. Am Don- _nekstage endlich fing die Bänk wieder an, bis zum Belaufe von 6000 Pfund, welche die Regierung mit vieler Mühe zu ihrer Verfügung zu bringen wußte, zu discontiren. Auch heißt es, daß die Bank Dom Miguels eigenhändige Garantie für alle fünftigen Vorschüsse erhalten habe. — Es wurde hier ziemlich allgemein erzählt, daß dée Regierung in die- ser Zeit der dringenden Noth auf den Surplus Ertrag der Junta dos Jüros, - welches der Fonds is, aus dem die Zinsen der einheimischen Anleihen bezahlt werden, Béschlag gelegt habe. Viele Besißer von Obligationen dieser Anleihen wurden ‘dadurch in große Unruhe verseßt, denn wiewohl sie
der Meinung sind, daß sie die im bevorstehenden Termine “fälligen Dividenden ‘noch ausgezahlt erhalten werden, so sind sie doch für- den folgenden Juli-Termin etwas besorgt. Frú- her is der“ Ueberschuß dieses Fonds immer zum Auffkaufe von Obligationen verwandt worden ; seit der Ankunft Dom Mü guels hat jedoch der sinfende Fonds nichts mehr von sich ver- * }puren lassen. Die einheimische Schuld is seitdem, anstatt vermindert zu werden , um “das Dreifache verinehrt worden, _ während die Revenüe des Jahres. 1829 nicht ein Fünftheil
des Jahres 1827 beträgt. Um das hieraus entstehende Defi- cit zu deen, -will man, dem Vernehmen nach, eine gezwungene Anleihe, in Form “einer Fenster - Steuer machen. “Eine solche Maaßregel ‘dürfte jedoch“ das Utbel
haben Gegenbefehl erhalten.
nur: vermehren, denn-ein- Viertel - aller Häuser i aanz unbe- wohnt. — Während der leßten Bote f De Miguel in
Queluz geblieben, wo er das bereits erwähnte -Turnier- durch-
18 junge Hofleute einüben läßt. Unter diesen sogenannten 7 „Jungen Leuten//‘/ soll sich auch der Marquis von Tancos befinden, der 53 Jahr alt ist. Einige glaubten , der Infant [werde nach Madrid reisen; seine ‘Mutter, die noch immer unwohl ist, scheint es zedoch. nicht zu wünschen. Am näch- sten Montage will er si{h, ‘dem Vernehmen nach, wiederum auf die Jagd, und zwar auf die südliche Seite des Tajo, begeben. — Mehrere Wechsel vom Grafen da Ponte, dem Agenten Dom Miguel’'s in ‘Paris, gezogen, ‘wurden dieser Tage protestirt. Vergebens erklärte der Vicomte von San- tarem, daß der Graf ‘sie zur Bezahlung / des Ameublemonts in seinem neuen Hôtel gezogen habe, und man erwarten dürfe, ihn nächstens als Botschafter auerkannt zu: sehen. Der Bezogene wollte durchaus nicht bezahlen, wenn die Regieráng ihm keine Sicherheit dafür leiste, und da diese nicht. geleistet werden konnte, so- unterblieb auch die Zahlung.//
— Französische Blätter berichten aus Lissabon vom 9. Dec. : „„ Vorgestern ist die Portugiesische Brigg ¿¿Divino Emperador ‘/ nah einer 16tägigen Ueberfahrt von San Miguel kommend wit 16. Passagieren und Depeschen für die Regierung eingelaufen. Gestern ging die’ Brigg „„Na- zareth““ mit Depeschen der ‘Regierung nach dieser Jujel unter Segel. Die Schiffe, welche schon zum Absegeln nach Angola und dem grünen Vorgebirge bereit lagen und an deren Bord sich die beiden neu ernannten Gouverneure bereits befanden, : Die Regierurig hat „nämlich ei- nen günstigen Bericht über den bisherigen Gouverneur von Angola, Nicolas vou Abreu, empfangen. Dieser . hat selbst die Regierung in einem Schreiben über die Stimmung der Kolonie beruhigt und versprochen , nächstens ein bedeutendes Geschenk in baarem Golde und in Waaren von Seiten der Einwohner von Angola zu senden und eine bedeutende Summe
„aus seinen Mitteln hinzuzufügen. — Der Corregidor des
Bezirks von Belem , Eleuthero, ist zum Adfutanten des Ge- neral-Polizei-Jutendanten ernaunt worden. — Aus Porto wird gemeldet , daß vierzig dortige Einwohner sich heimlich eingeschifsr haben und nah dem Auslande entflohen - sind. — Die h¿esige Hof-Zeitung enthält lange Verzeichnisse - der freiwilligen Gejchenke, welche von Einwohnern einiger Städ- te des Landes” dem Staate gemacht worden sind, und Listen der Perjonen, denen Dom Miguel neuerdings die Erlaubniß
7 ertheilt hat, Medaillen mit seinem Bildnisse zu tragen.’
Mäáttel- Ame ba Va sat
Im Englischen Courier liest man Folgendes: „Es find Briefe aus Guatimala, der Hauptstadt. von Mirttel:Ametika, eingelaufen, einem Lande, das eben so sehr durch die Wuth des Factionsgeistes gelitten hat, als Mexifo oder Columbien. Wir haben von Zeit- zu Zeit Nachrichten über die Streitig- feiten zwischen den in Guatimala und der Stadt San. Sal- vador herrichenden Partheien empfangen und mitgetheilt. Die- sen Nachrichten zufolge war es in der Regel immer die Haupt- stadt, welche die Oberhand -behalten haben sollte. Das Re- jultat ist jedoch ganz anders ausgefallen, denn die San Sal- vadorianer haben úber ihre Gegner gesiegt und sie genöthigt, das Gebiet der Republik zu räumen. Jn dem lezten Bericht, den wir erhielten, heißt es, daß der: Vice-Präsident, der-Se- cretair und mehrere Officiere der bcsiegten Parthei, nicht we- niger als 56 an der Zahl, bei Acapulco, auf ‘der Westküste Mexiko’s, gelandec seyen, um dort die endliche Entscheidung des in Guatimala befindlichenCongresses abzuwarten. Zu detselben Zeit ungefähr war der. aus Peru verwiesene. General. Lamar in die Provinz Costa Rica gebracht wordeu, die súdlich vont großen Nicaragua-See liegt und, wie wir beiläufig bemerken, sich eines so_ gesunden und fruchtbaren Klima's ekfreut ; daß sich wahrscheinlich bald Europäer dort niederlassen werden, wenu nur erst die Parthei-Zwiste aufßhdren und man von dem Atlantischen Meere her sicher dahin gelangen kann. Die repu- blikanische Gewohnheit, gefährliche Mitbürger des Landes zu verweijen, schreibt fich bekanntlich" aus sehr langer Zeit her.
Zu“, den romantischen Versuchen der gegenrvärtigen Epoche, -
Demokratieen zu bilden und díe- Gebräuche des Alterthums nachzuahmen, wurde der Anfang im Jahr 1797 in Frank- reich gemacht, nachdem ein vieljähriges System gerichtlicher Mordê Alles mit Schrecken erfüllt hatte. Die damals herr- schende Parthei hielt es für. politischer, ihre Gegner, unter denen sich Barthelemy , Pichegru und andere bekannte Män-
“ner ‘befanden, lieber ‘nach “Cayenne, als zur Güisllotine zu
senden.‘
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-Dzyalinsfki-an-einer-der--vor-dem-Trauergerüste ‘angebrachten Pei Plakz und sprach Namens der Bewohner der Pro-
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Berlin, 3. Januar. Zu Posen--wurden am 27. De- cember Nachmittags die irdischen Ueberreste des Erzbischofs von Wolicki (dessen am 21. December erfolgtes Ableben wir be- reits gemeldet: haben) ‘aus dem : Erzbischöflichen Pallast „wo dieselben vom 22sten an auf“ einem Trauergerüste “ausgestellt gewesen waren, in feierlichem Zuge nach der, zur dem Ende angemessen decorirten und von unzähligen Kerzen erleuchte- tei Metropolitankirche gebracht, wo. dann die weiteren Trauer- Feierlichkeiten erfolgten. Am- folgenden Vormittag fand in jener' Kirche ein Hochamt statt, wobei Mozarts Requiem von einem zum größten Theil: aus eingeladenen Tonkünjtlern und aus Musikfreunden, die sich freiwillig dazu erboten hatten, be- stehenden Orchester trefflich ausgeführt ward. Nach dem hierauf statt gefundenen Castrum doloris nahm der Graf Titus von
inz ‘die Gefühle der Liebe und Verehrung gegen den Hin- AvsthSdenen e wotauf - dann der Sarg vom Katafalk ge- hoben und in feierlicher Procession nach der, zur Aufbewah- rung der Leiche bestimmten Kapelle gebracht und beigeseßt ward. -— Se. Durchl. der Fürst Statthalter des Großher- zogthums Posen und Hochdessen Familie, so wie die hohen Militair-: und Civil-Behörden, wohnten der Feierlichkeit bei.
____— Ein “Schreiben “aus “Stettin “vom 30. December enthält Nachstehendes: Oeffentliche Blätter haben neuerdings die Eruenuung. unsers Ober2Präsidenten.Excellenz-zum-ordents- lichen Mitgliede der Königl. Gesellschaft für Nor díi- sche Alterthumskunde in Kopenhagen angezeigt. Dies Ereigniß muß dem, der die Verhältnisse näher kennt, sehr er- freulih und selbst" für die Wissenschaft bedeutender erscheinen, als man glauben“ sollte. “Wie Ungemeines jener Verein seit seinem Entstehen für die Erweiterung der Kenntniß Nordi- „scher “Vorzeit gethan, und - wieviel. noch von ihm -zu erwapten steht, ist wohl guch anderweitig bereits ‘anerkannt; die Re- stauration altnordischer Literatur hat durch ihn die raschesten und wesentlichsten Fortschritte gemacht. Zwischen "ihm und der hiesigen Gesellschaft für Pommer sche Geschichte und Alterthumsfkunde hat sich nun seit der- Gründung
beider eine Verbindung angeënüpst, die von Jahr zu Jahr |
inniger wird. Wie: gegenwärtig der Vorsteher des ‘Pommer- schen! Veréind, Unser Ober-Präsident Dr. Sack, Mitglied je- nes Nordischen ist, so gehört der Präsident des leßteren, Major von Abrahamson , Divisions-Adjutant Sr. Majestät des Königs von Dänemark, unserm Vereine als Mit- glied an; daneben wekden ausgezeichnete Dänische Gelehrte, die Professoren Raf, Rafn und Vêdel-Simvnjon, - desgleichen der Kanzleirath Thomsen , unter den Mitgliedern der Pom- merschen Gesellschaft genannt, während der Konsistorialrath Mohnike in Stralsund - und der Professor Giesebrecht in Stettin Mitglieder des Nordischen Alterthumsvereins sind. Ferner erfreut sich die hiesige Gesellschaft, durch die Güte ihrer Schwester jenseit des Meeres, einer nicht unbedeuten- den Sammlung “altnordisecher Schriften ; Anfragen über wis sen)chäftliche Gegenstände, welche von hier aus geschehen, wer- den mit der größten Gefälligkeit beantwortet. Mittheilungen der Art werden unaufgefordert gemacht. Die Papiere des Vercins geben von dem Allen reichliches und erfreuendes Zeug: niß. Rechnet man ‘dazu die Leichtigkeit des Verkehrs zwi- schen hier und Kopenhagen, \o begreift man, daß die Gesell- schaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, wenn ¡chon sie allerdings si zunächst auf das zu richten hat, wo- nach sie benannt ist, *) zugleih auch noch ‘ein anderes Ziel verfolgen kann und, wenn es ihr um gründliche Erforschung der Provinzialgeschichte zu thun ist, unumgänglich verfolgen muß, dasselbe nemlih, welches die Gesellschaft. der Dänen- freunde in Ulm sich geseßt hat, Erweiterung und. Vorberei- tung der Kenntniß nordischer Vorzeit unter den Deut- \chen; ja es ist einzusehen, daß Stettin für einen solchen Zweck - glücklicher gelegen ist. Allein die äußeren Vor- theile machen es freilih nicht aus, es is vornehmlich" däar- um zu thun, daß sih hier wissenschaftliche Männer mit „je- nen Studien beschäftigen. Mohnike und Giesebrecht scheinen bisher die einzigen in Pommern zu seyn, welche in dieser Hin- sicht einen Anfang gemacht haben, jener als Ueberseßer der altnordischen Frithiofsage und mehrerer neuen Poesieen von
*) Wie fie däs bisher gethan hat, darüber geben die im Druck erschienenen drei Fahresberichte' Auskunft ; der vierte ist unter der Presse. j
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Tegner und- Nicander, “dieser durch Uebersebungen der Jom- skivingafaga und der Sage--von- Thorleif dem Zarlenskalden, wie auch- durch einige Aufsäße in den Neuen Pommer- schen Provinzialblättern, welche mehr enthalten , als der Titel verspricht: das Provinziale ist keinesweges állein, es ist kaum vorzugsweise in -ihnen- bérüksichtigt. Dies sind freilich ex Anfänge, “und “im Verhältniß“ zu“ dêtn „was noch zu thun ist, geringe Anfänge, aber wenn auf: diesem Wege fortgeschritten wird, wenn sich immer mehr Freunde der er- wähnten Studien finden, denen es von Kopenhagen her, dem Hauptsibe der Nordischen Alterthumswissenschaft, an Förde rung’ in _ jeder Art gewiß nicht fehlen wird ; so dürfte einmal der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und-Alterrhums- kunde unter den wissenschaftlichen Ahstalten unsers Varerlan- des ihr Ehrenplaß angewiesen werden, und man wird sih- mit Dank der Männer erinnern, welche als Vorsteher. der: beiden erwähnten Vereine \ich“gleichsam - über die Ostsee: die Hände reichten ‘und so eine Verbindung befestigten, welche: für. zwei Nationen ‘anregend und bildend geworden.
— Am 18. December hielt die Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur in Breslau, unter dem- Vorsiße.ih- res Präsidenten, Freiherrn von-Stein, ihre gewöhnliche all-
gemeine Jahres -Verfammlung. “Vor einer - zahlreichen =Ver-
sammlung \prach Prof. Dr. Lichtenstädt, als Mitglied des Direktoriums, freundliche Worte der Eritrnerung an die aus- gezeichnetsten im ‘laufenden ? Jahre ‘verstorbenen. Mitglieder aus. Dann trug ‘der General-Secretair , Geheime :Medici- nalrath Dr. Wendt, die Resultate der diesjährigen Wirksam- feit der Gesellschaft vor; welche zwar theils durch Tod, theils durch freiwilligen Abgang 34 einheimische und. auswärtige Miktglieder-verloren , “fich “dagegen “Tvteder "durcch “den Zattitt von 61 einheimischen und auswärtigen - neu ‘aufgetiommenen Mitgliedern reichlich ergänzt“ hatte, so daß die Gesellschaft ge- genwärtig aus 176 einheimischen und aus 138. auswärtigen, zusammen aus 314 Mitgliedern , ‘außerdem. aus 134 Ehkten- Mitgliedern and 90 correspondirenden Mitgliedern besteht. Unter den Lebßtern wurden die Namen mehrerer Militairs genannt, deren Chef, der General Graf von Zieten, eben- falls der Gesellschaft als Mitglied - angehört. Die neuen Sectionen für die verschiedenen wissenschaftlichen Fächer“ ha- ben im Laufe des Jahres in ihren 442 ordentlichen: monat- lichen Sißungen sowohl, als in ihren außerordentlichen Con- ferenzen, eine große Memge einzelner Voökträge “zun Gegèn- jtand ihrer Berathung und Forschung gemacht. Eine neu fich bildende Section zur Beförderung der theoretischen Kenntniß der. Musif und der angemessenen -Ausübúng derselben hat die Grundsäße ihrer Constitution ‘schon berathen. Andere wesfencliche Veränderungen sind ‘in der innern Einrichtung der Gesellschaft - nicht eingetre- ten. Die von der Kunst - Section veranstalteten ‘Getälde- Ausstellungen werden, um Kollisionen mit der Ausstellung in Beriin zu vermeiden , künftig nur um das zweite Jahr und zwar in demjenigen stattfinden, wo keine Ausstellung in Ber- lin abgehalten. wird. Die Sammlungen der Gesellschaft und die Bibliothek sind vielfach bereichert und systematisch geord- net worden, Die technische Section "hat sich durch eine Un- terstüßung des Königl. Ministeriums des Junern vou 400 Rthlr. einen Apparat zu chemisch-technischen Versucheu anschaffen föônnen, welcher bei den. für mehrere Handwetkfksmeister zu Breslau zu haltenden Vorträgen" benußt werden wird. Am Ende der Versammlung ward die Wahl der Mitglieder -des Directoriums vollzogen, in Folge welcher die bisherigen Mitglie- der, in Anerkennung ihrer nüßblichen, mit seltener Aufopfe- rung ihrer Zeit und Kräfte der Gesellschaft gewidmeten Thä- tigkeit, aufs neue in ihren Aemtern bestätigt wurden.
— Aus Breslau: vom 29. Dec. wird gemeldet: Zür Min- derung der enormen Schneemassen, durch welche sich die Stra- ßen der hiesigen Stadt. in einem für alle Wagenfahrt-gefähr- lichen Zustande befinden, sind in den 4 Arbeitstagen der vori- gen Woche durch Kärrner uhd Arbeiter, welche die Commune gestellt hat, 1749 und in Folge ‘dankbar anzüerkennender Be-
«reitwilligkeit hiesiger Pferdebesißker durch Privatfuhren 686
Ladungen Eis und Schnee abgefagrenn nord: —Die in manchen Häusern vorkommende Nachlässigkeit, in dunkeln Gängen Kellertreppen unbedeckt zu lassen , hat am 20sten in einem hiesigen Hause einer fremden Frau schweres Unheil zu-. gezogen. Sie stürzte die Treppe hinab, zerbrach sich ejne Ribbe und verleßte sich dergestalt schwer am Kopfe, daß sie sich noch fortwährend in Lebensgefahr befindet. er Wirth jenes Hauses ist zur Verantwortung gezogen worden.