1830 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 13 Jan 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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Berlin, 11. Jan. . Jhre Majestät die Kaiserin von Rußland haben dem Hofrath Dr. Fr. Förster für dessen, bei Gélegenheit Allerhöchstihrer leßten Anwesenheit in Berlin ver- faßte Gedichte , durch. den- Cabinets - Secretair , Staatsrath Chambeau, einen reich mit Brillanten besesten und als Ring gefaßten Chrysolith unter Bezeigung eines verbindlicheu Dankes und des Allerhöchsten Wohlwollens übersenden zu lassen geruhet.

Nach amtlichen Listen sind im Jahre 18329 in den Hafen zu Swinemünde 782 Seeschisse eingelaufen. Darun- ter befanden sich von ausländischen Häfen beladen 520 Schiffe von 39,630 Lasten Größe und geballastet 1098 oon 9619 La- sten Größe; von inländischen Häfen beladen 144 von 3849 Lasten und geballastet 10 von 452 Lasten Größe. XAusge- laufen sind dagegen in demselben Jahre 699 Schiffe, näm- lih nah ausländischen Häfen beladen 453, groß 34,513 La- sten und 92 geballastet von 6693 Lasten, und nach inländi- [chen Häfen beladen 46 von 1640 Lasten Größe und geballa- stet 108 von 7925 Lasten. beladene und 8 geballastete Schiffe weniger eingegangen ; 33 beladene aber mehr und 87 geballastete weniger ausgelaufen.

Die zu Breslau verstorbene Bäcker - Wittwe Günther, geborene Roßbach, hat in ihrem Testamente ein Legat von 1000 Rthlrn. für verstúmmelte und hülfsbedürftige Soldaten aus dem leßten Kriege, insofern dieselben geborne Schlesier sind, ausgeseßt. Am 23. Dec. v. J., als -dem Todestage der Stifterin dieses Legats, hat die Vertheilung der Zinsen des- selben an 12- Individuen stattgefunden.

—— Die Unterstußung erblinderer Militairs von Seiten des zu diesem Zwecke in Marienwerder bestehenden Vereines ist im Jahre 1829 schwieriger gewesen, als während ihrer 12jährigen Dauer seit dem Jahre 18318. Theils verblieb ‘im vorigen Jahre kein baarer Bestand mehr dazu, theils hat die unglückliche Ueberschwemmung im April die Veranlassung ge-

eben, daß die fúr jenen Zweck jährlich start findende Kreis-

ollecte im Danziger und im Marienwerderschen Regtierutngs- Bezirk diesmal nicht mehr als 186 Rthlr. 6 Pf. ergeben hat. Auch sind aus gleichem Grunde die Zinsen voa dem tin der úbershwemmten Niederung untergebrachten Stammvermögen in Rückstand geblieben , und überdem für die in diesen woh- nenden Militair-Blinden außerordentliche Unterstüßungen ns- thig gewesen, wie es bereits hinsichtlich des vorhergégangenen nhalténden strengen Winters der Fall war. Dentioch ist, _nach Junhalt der deshalb von dem Verein-erlassenen Bekannt- machung, der Jahresschluß günstiger ausgefallen , als es den Anschein hatte. Besonders hat das Königl. hohe Kriegs-Mi- nisterium mit gewohntem Wöhlwollen einen außerordentli- chen Fuuß von 300-Rthlrn. bewilligt; auch sind dém Verein rungs-Rath Roscius herausgegebenen Schrift „über die derung bei- Marienwerder“ zugekommen und übetdem 1081 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf. an Jnteressen und Kapital-Zahlungen “und sonstige Rückstände eingegangen. Es sind demnach in ‘diesem Jahre wiederum 1674 Rthlr. Z Pf. vereinnahmt wor- „dén, wodurch es môglich ward, an. den festgeseßten Tagen : am 18. Januar, 34. März, 18. Juni, 3. August, 18. Octo- ber und“ 29. November die gewöhnlichen Vertheilungen îm Total - Betrage von 539 Rthlr. 25-Sgr. zu bewirken, und 226 Rthlr. 10 Sgr. für die auswärtigen Militair - Blinden an deren Orts Rebe 3 nachträglich zu übermachen; dem- ‘náchst aber 226 Rthlr. 3 ußerordent

“stüßungen, und: 170 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf. zur Erwerbung von Grundstücken für 13 Militair-Blinde zu verwenden. Mit

‘Hinzu

‘f Ganzen auf 1363 Rehe. 23 Sgr. 11 Pf, und es blie: ‘ben sona von der Gesammt : Einnahme ‘im Bestand 310 F thlr. 6Sgr. Ah Ein reichlicherer Ertrag der jährliche _Collecten_ ist jedoch dem. Vereine um so mehr zu w (da das gesammelte Stammoermögen desselbén nicht weiter, t, e O IE De No E n _— Ein ‘Schreiben aus Mäli :

fanntlich is Malmedy außer: Saarlouis . die“ einzige Ran mv PenS Sue 8

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ießen. Die städtische Behörde is d

Gedruckt bei A. W, Hayn,

Gegen jdas Jahr 1828 find 45-

thlr. aus dem Ertrag der von dem Se Megie: : ie

lr. 3 Sgr. zu außerordentlichen Unter- aren. einiger hir. B Ausgaben beliefen sich solche

so ‘m pr u N schen,

medy enthält Folgendes :

{ cn actc, du lhéâtre des variétés. | raine, vaudeville en 1 acte. par Secribe.

gen Einwohner erkennen es

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“1 Bank-Actien 1276. Russ. Engl. Anl. 1074. Russ. Anl. U (0A Actien 1276. Russ. Eng 4. Russ Éuel. N

sig- } 984. F

Kurm.Ob. m.1.C. “Neum.Int.Sch.d. Berl. Stadt - Ob. Königsbg.. do. Elbinger do.

Grosahz. Pos. do.| _Osípr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbr. _Kur-u.

keit der Bürger entgegengekommen, indem sie, höherer Anord- nung gemäß, und um dem ausdrücklichen Verlangen unseres A Tten Herrn Erzbischofs zu entsprechen, diesein Bedürf- nisse durh zweckmäßige Organisation utd Vermehrung der Elementarschulen fühlbar abgeholfen hat. - Erfreulich ist es

zu sehen, wie den kleinen Wallonen, in denen hoffentlich recht.

tüchtige Preußen aufwachsen, das Deutschlesen nach dor neueren Lautmethode beigebracht wird, wodurch sie eine gute Aus- sprache erlangen. Auch bei den Erwachsenen ist’s erfreulich zu sehen, wie der Geschmack an Deutscher Sprache und Litera- tur, die sogar in Frankreich. Mode geworden sind, mehr und mehr erwacht. Es hat sich durh die Bemühung eines acht- baren beliebten Officiers ein Leseverein gebildet , der jährlich eine Menge guter deutscher Bücher in Umlauf bringt. Sehr

zu wünschen ist, daß dieser nüßliche Verein, der zu seinen

Meitgtiedecn Militairpersonen, Beamte und Kaufleute zählt, Bestand halten môdge,- wozu es vor allem des Beispiels der öheren bedarf. Möge der wissenschaftlihe Geist, der in reußen mit so sichtbar segensreichem Erfolge überall gepflegt wird, auch in dieser interessanten Grenzstadt dec Monarchie immer fräftiger und fräftigender sih regen.“ p H e

Königliche Schguspiele.

Dienstag, ' 12. Jan. Im Schauspielhause: Die Lokal- posse, Loëalposse mit Gesang in- 1 Aft, von J. E. Mand Hierauf: Das Gößenbild und der Tambour, großes Diver- tissement in 1 Aufzug, vom Königlichen Balletmeister Titus.

(Herr Rozier, erster Tänzer des Königl, Baierischen Hof-

theaters zu München, wird hierin -tanzen.) Mittwoch, 13. Jan. Im Opernhause: Macbeth, Trauer- spiel in 5 Abtheilungen, nach Shakespeare, von Spieker. Im Schausp:eihause: 1) La suite d’un bal masqué, caomédie en 1 acte, par Mad. Bawr. 2) La première re- présentation de: Thibaut et Justine, vaudevilile nouveau 3) La jeune mar-

Freitag, 15. Jan. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Balletrs; Musik von Auber.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1 Rthke. 10 Sgr. 2c.

Jm Schauspielhause. Französische Vorstellung.

Königsstädtsches Theater.

Dienstag, 12. Jan. Zum erstenmale wiederholt : Der Diener zweier Herren, Lustspiel in 2 Akten, von Schröder, Hierauf: Lebende Bilder. Die Getäuschten, Lustspiel in 1 Aft.

Berliner Börse. Den 11. Januar 1830.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

—TZ Erie}. Geld. 2

S -Schuld-S ch. 1012 (L00417 Schlesisclhie d. 4 Pr. Engl. Anl.418| 5 [1055 | —* Pomm. Dom, do.| 5 Pr. Engl. Anl. 22 105 Märk. do. do.| 5 11007 | —‘ JOstpr.- do. do. 5

1002 |- fRückst,C.d.Kmk.| | 1027 [102% f do. do. d. Nmk.|

100 |-— f[Hins-Sch.d.Kmk.|

1022 [1023 | dito d. Nmk. 1981 392 Rai

1015 [101 : 11015 ! *—— Holl. yollw. Duc. 025 [1013 Neue dito

{101 . [Friedrichsd’or . 11067 1106 Disconto . ... 11065 [106

106} 110.

Danz.do.inTHZ. Westpr. Pfdb.A. dito dito B

R l f D ml | U d P t U L

üm.do.

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Auswärtige Börsen. l g ; Mell 10425’ 401 t. Part.-Oblig, 1 , Vesterr. c. Metall. ; proc. 995. PFPart.-OVblig. v r A Lf ae eap.

Cert. 1034. Dän. 747. Polo. pr. 1. Febr. 1173. d A âlc. 92, \ | /

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Zum Beschluß, zum erstenmale :

[7B Tie} Geld.

‘eines hiesigen“ verschiedener interessanter Werke vermehrt worden. .

zum Monat

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Preußische Staats-Zeitung.

M 13.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Premier - Lieute- nant im 2ten Husaren - Regímente und Divisions-Adjutanten Ludwig Wilhelm Vollard den Adelstand zu ertheilen

geruhet.

Heute wird das Titelblatt mit der chronologi- schen Uebersicht zur Gesébsammlung für das Jahr 1829 ausgeacben und zugleich den resp. Abonnenten bekannt ge-

macht: daß mit dem 1sten d. M. ein neuer Pränu-

merations- Termin eingetreten ist. Berlin, den 13ten Januar 1830. t Debits-Comtoir.

Zeitungs-Nachrichten. | Ausland.

Rußland.

Odessa, 26. Dec. Die Pest, die in der leßten Zeit im Militgir-Hospital ausgebrochen war, hat seit drei Tagen keine weiteren Fortschritte gemacht. Von neuen Kranken ist feine Meldung geschehen, und von den Personen, die früher er- frañft uhid in die. Quarantatne gebracht worden waren, sind zwei gestorben. Die Ruhe der Einwohner ist durch nichts gestôrt worden.

Die hiesigen Mierhfkutscher haben den Armen ein Geschenk von 246 Rubel 80 Kopeken gemacht, um der Regierung ei-

nen Beweis ihrer Dankbarkeit für die väterliche Sorgfalt abzustatten , die selbige während der Absperrung der Stadt für ihren Unterhalt an den Tag. gelegt hat; aus demselben Grunde if von den Bewohnern der Vorstadt Peressip den

Armen eine Summe von 350 Rubeln geschenkt worde,

Jn einer Kreisstadt des Innern gab bei der lebten Re- fruten- Aushebung ein Bauer, Namens Tarassoff, ein seltenes

Beispiel von Ergebenheit für seinen Kaiser und sein Vater-

land. Während bei solchen Gelegenheiten sich viele Rekruten durch allerlei Schleichwege dem Dienste zu entziehen suchen, brachte Tarassof} seine beiden Söhne ‘vor die Behörde und

Úberließ dieser die Wahl, welchen von beiden sie für den

Dienst am tauglichsten | hielte, wobei sich zwischen beiden

Bráúdern ein edler Wettstreit erhob, der nur mit Mühe ent-

schieden werden konnte. „Se. Majestät der Kaiser haben ih “Anerkennung des ruhmwürdigen Eifers dieser Bauern - Fami- lie geruht, dem Vater einen Ehren - Kaftan zu ertheilen, und zugleich befohlen, den von ihm als Rekruten gestellten Sohn

in die Garde aufzunehmen. Unsere hiesige öffentliche Bibliothek ist durch das Geschenk aufmanns, Herrn Robaud, um 59 Bände

In den

afen von Taganeog sind vom 8. October bis ember 6 Schiffe eingelaufen , und seit dem Monat August bis zum Schluß der Schifffahrt sind zwölf Schiffe mit-Ladungen von da nach dém Auslande abgesegelt. us Sudàk meldet man den Schiffbruch eines von Ma- riopol mit Getreide fommenden Küstenfahrers; die Mann- schaft ist gerettet worden. Das Departement: des Berg- und Salzwesens macht jährlich im-December bekannt, an welchen Orten und in wel- chen Magazinen im Laufe: des" nächsten Jahres Kron - Salz zum freien Verkauf verabfolgt werden wird. Aus der vor Kurzem erschienenen Bekanntmachung dieser Behörde géht

hervor, daß sih für das Jahr 1830 die ganze zum fteien

Berlin, Mittwoch den 1Zten Januar

_ D o eo mz REL _-- ju

1830.

| Verfauf zu verabfolgende Quantität von Kron:Salz auf bei-

nahe 18 Millionen Pud beläuft. Weniger als 50 Pud auf einmal werden nicht vetabfolgt; das Krimmsche Salz muß baar bezahlt werden, dagegen wird so!chen Personen ,; die 5000 bis 10,000 Pud nehmen, gegen Unterpfand von. Land- gütern, steinernen Häusern und Kapital-Scheinen der Reichs- Leihe-Bank, der Depot-Kasse der Kaiserlichen Erziehungshäu- ser, der Kaminer der allgemeinen Fürsorge und- der Schuld- tilgungs - Commission, ein achtmonatlicher Credit bewilligt. Die Käufer des Kron -Salzes haben das Recht, es frei zu verführen und es überall in den Städten und Dörfern in E und kleinen Quantitäten für beliebige Preise zu ver- ‘aufen. i

Ein Privat-Schreiben aus Alexandrièn erwähnt der dor- tigen reizenden Spaziergänge längs dem Kanal von Mah- moudi und der vortrefflichen Landstraßen in der Nähe der Stadt, die mehrere Einwohner veranlaßten, sich Kutschen und Cabriolets aus Europa kommen zu lassen, in denen sie die benachbarten Gärten, die Ebene, auf welcher sih die Säule des Pompejus erhebt, und die mahlerischen Gegenden von Ramlé besuchen. :

Sram t 244:

Paris, 4. Januar. Zivei hiesige Zeitungen, das Jour- nat des Débats und die Quotidienne, enthalten cine jede cinen ‘Aufsaß, worin sie Frankreichs innere ‘An- gelegenheiten im Laufe des vorigen Jahres beleuchten. Das-

¡ erstere Blatt äußert unter Anderm: „Zwei sehr verschie--

dene Verwaltungen oi sich in- das eben beendigte Jahr getheilt. Die eîne hatts die: gesesliche Ordnung zum Wahlspruche genommen; ihr war der Auftrag zu Theil ‘ge- worden, Frankreich für sechs Jahre cines beklagenswerthen

Ministeriums zu entschädigen und gleichsam die durch Betrug

und Verderbniß verfälschte Charte neu wieder herzustellen. Sie versprach di Religion und die Geseße für immer gegen die Eingriffe des Jesuitismus, die Preß-Freiheit gegen die Willtkühr, die Wahl-Freiheit gegen den übelangewandten Eifer der Präfekten, Frankreichs Diplomatie gegen den Einfluß des Auslandes zu schüßen. Dies war die ihr gestellte Auf- gabe, die sie auch bereits zu lôsen begonnen hatte. Wir wollen nicht weiter untersuchen, ob das vorige Ministerium jene ge- seßliche Kraft entwickelt hät, die den Antritt des jeßigen un- mögiich gemächt haben würde; genug, es befand sich, ungeach- tet seiner Schwäche, auf dem Wege des Guten, und Franfk- reich hoffte. Da erschien die. zweite Verwaltung; sie wählte die Contre-Revolution zu ihrer Devise, um, blos auf die. Wünsche einer längst -besiegten Faction ge- stüßt , ‘uns - abermals -ein beflagenswerthes System zu berei- ten. Das neue Ministerium wollte die alte Regiérung wieder herstellen, das heißt, es wollte unsere Geseke, un- sere Begriffe, unsere Sitten umstoßen und uns mit der Zeit purictgehen lassen. Das Licht selbst scheuend, wollte es auch

die Aufklärung hindern. und“ dem Jesuitismus wieder die

Bahn der Jntriguen öffnen. Es wollte die Préßfkeiheit un- terdrücken , die in Rheims beschworene Charte verleßen und an deren Stelle die constituirende Gewalt proeclamiren. Es bedrohte die Wahl-Freiheit, diesen Quell des veëfassüungsmäßi- ae Lebens, und schwankte, zur: Abschaffung derselben, zwi- chen den heroischen Mitteln des Herrn Cottu und den ge- In eines alten Villèlisten. - Fast dachte es daran, Frañfreichs Politik zweien auswärtigen Mächten unterzuord- nen, und die Befreiung Griechenlands war ihm im höchsten Grade unwillfommen. Dies waren seine Anfichten, dies die Aufgabe, die es sich gestellt hätte, und wenn es dieselbe noch nicht ganz gelöf’t hat, so hat die Ohnmacht allein es davon abgehalten. Jeßt vergleiche man beide Verwaltungen , und man wird erkennen, weshalb die eine die Hoffnungen des Landes belebte, während die andere. überall nur Argwohn und