1830 / 20 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 20 Jan 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Frankrei.

Paris, 11. Jan. Die Gazette de France äußerte vor einigen Tagen: „Was man auch über die Minister sa- gen mag, es ist und bleibt unbestreitbar, daß sie bisher in den Gränzen der Charte und der Geseße geblieben sind. Sie môgen nun dabei aus eigener Bewegung gehandelt haben, oder dem Willen des Königs gefolgt jeyn, oder der Furcht Raum gegeben haben , dies gilt Alles gleich viel, genug, es trifft sie fein Vorwurf, und Niemand ist befugt, thnen Ge- sinnungèn und Absichten beizumessen, die sich durch nichts be- weisen lassen. Man führt einzelne Phrasen aus den Zeitun- gen an, unvorsichtige Aeußerungen, die rein perfönlich sind und mehr oder weniger der lebhaften Einbildungsfkraft des Schreibers zur Last fallen. Die Minister kônnen für die Folgen der Preßfreiheit nicht einstehen. Worauf es allein anfommt, ist ihr Handeln, der Geist ihrer amtiichen Bekannt- machungen, das Wohlwollen, welches sie-für alle Klassen -der Gesellschaft hegen, die Langmuth, die sle bisher allen gegen sié ausgestoßenen Beleidigungen und Verläumdungen entge- gengeseßt haben. Wenn wir | o reden, so versteht es sich übrigens von selbsi, daß wir blos die Mazyorität des Miníister-Raths im Sinne haben.“ Diese lebtere Aeußerung wurde sofort von den Journalen der Opposition

erúgt. „Was -will das ministerielle Blatt damit sagen ?‘/ ragten sie. Also besteht doch ein Zwiespalt im Minister- Rathe; denn wenn es eine w 0h lwollende Majorität giebt, so muß es auch eine úwbelwollende Minorität geben. Aus welchen Ministern besteht denn aber diese Minorität? etwa aus den Herren Chabrol, Courvoisier und von Haussez, den einzigen, die sich noch durch einen Geist der Mäßigung gus- zeichnen ?// „Dié politische: Welt‘, sagt heute der Cour- rier français, „hat sih viel mit jener seltsamen Aeuße- ung der Gazette beschäftigt. Jedermann weiß, daß diejes Blatc nicht absolut das Organ des jeligen Ministeriums ist ; im Hinkterhalte spuken noch cinige Ueberreste . der be- flagenswerthen Verwaltung, ein Villèle ‘und -Peyronnet. ‘Al- les Trachten der Gazette geht ‘dahin, einem diesex beiden Männer wieder zu einem Portefeuille zu verhelfen, nament- lich jènem zu dem des Finanz-, diejem zu dem des Justiz-Mi- nisteriums. ‘Daher ‘ihre verstecéte Opposition gegen die Herren Chabrol und Courvoisier. Einem andern Gerüchte zufolge würde das Ministerium durch den Eintritt entger Mitglie- der des reten und linken Centrums der Kammer modificivt werden. Die Reise des Königs nach Compiègue_ ph zu den mannichfaltigsten Vermuthungen Aulaß. Was Übrigens auch geschehen möge, ohne ein Geses über die Verantwortlichkeit _‘dér Minister, ohne eine gute Municipal-Ordnung, ohne ein «Gesel, wodurch die Preßvergehen den Geschwornen - Gerich- ‘ten überwiesen werden, ohne ein Géseb über die Buchdruk- _fer, giebt es für kein Ministerium ivgend einer Art ein Bud- ‘get; und sind diese Bürgschaften erst erlangt, was fümmern uns dann noch die Namen der Minister ? Die Kammer und das Verantwortlichkeits -Geseß bürgen uns für ihr politisches Beträgen.‘/ Hierauf erwiedert die Gazette deFrance: „In diesem Falle wird es kein Budget deen denn ange- nommen, ‘daß ‘die Minister wirklich das bewilligen wollten, achaften, wir aber Zugeständnisse lich seyn, so. viele: wichtige ession zu: erledigen. Jm Uebrigen bemerke man d die große Mäligung der libera- “len Faction! Als sie ein. nêues Preß - Geseß verlangte, sagte p enfalls : Wenn wir diese Bürgschaft erst erhalten habeu,

«vas der Courrier B r gel nennen, so würde es gz un Gegenstände in-- einer

„so. fümmert- der Name -dèr Minister uns wenig, Die Bâúrg- _ schaft ist-ihr zu Theil geworden, ‘und jeßt ‘begehrt sie wieder “deren andere, nah deren Erlangung t freilich nichts weiter mehr zu fordern haben würde, da die Revolution alsdann

in vollem Sch erreicht wäre.‘ , “(Die Pariser Zeitungen vo _aysgeblieben.) 1 265A Großbritanten- und Jrlan d.. London, 8. Jan.

12. Januar sind heute

* gen hat, die Geschäfte seines Ministeriums zu versehen. Die Times is fortwährend im Streite mit“ den Jour- tial des Débats, und zwar betrifft derfelbe die Wahl eines “Herrschers voy Griechenland, gegen die, falls sie den Pxinzen-

Leopold. von Sachsen - Koburg träfe, das Französische Blatt

“immer neue Einwendungen macht. Die Times sagt: ¿Das

wunge und R Zwet der Liberalen

Journal des Debats spricht sich nicht sowohl gegen den Ge- genstand der Wahl selbst, als gegen die dabei betheiligten Wähler aus. Es greift nicht etwa den- persönlichen Charak- ter des Prinzen an, seine Grundsäße werden. nicht in Frage gestellt , man - giebt sogar seine Befähigung im Allgemeinen, ¡eine "Kenntnisse u. \. w. stillschweigend zu. Auch stellt man ihm nicht einen der andern Candidaten, als mehr für den Thron sich eignend , gegenüber „. oder weist etwa auf einen neuen Bewerber hin, dessen verborgenes Verdienst und be- scheidene Tugenden, zum erstenmale an das Licht gebracht, ihm einen höheren Anspruch verleihen könnten. Nein, das Alles geschieht nicht. Prinz Leopold mag imtnerhin_alle Tu- gènden und Talente, die ihn zu einem so hochwichtigen Po- sten fähig machen, in seiner Person vereinigen er bleibt doch einmal mit England verwandt, er is der Schwiegersohn Georgs 1V.; die” Vollmacht, die Rußland den Händen bes Fürsten von Polignac anvertraute, dürfte auch zu Gunsten des Musters aller Regenten nicht verwandt werden, falls seine Erhebung dem Englischen Ministerium auch nur das ge- ringste Ansehen verschas}st !! Dies ist das große Argument, dies die einzige Einwendung, die unser Französischer College gegen den Prinzen macht. Man wiederholt jeßt nicht mehr, daß er ein Pensionair Englands sey, denn seitdem.man dies zuerst vorgebracht, dürfte man wohl gefunden haben, daß das Geld so eigentlih den Griechen nichts Anstößiges seyn könne, jo wie daß der Genuß der dem Prinzen von- der Englischen Nation bewilligten Appanage der Unabhängigkeit desselben. in seiner neuen Stellung keinen Eintrag thun Faun, weil er dazu zeitlebens berechtigt ist, und das Geld beziehen kann, er mag nun in Griechenland, Deutschland oder England sich aufhalten. Uebrigens äber würde in jedem Falle ein Ein- wurf dieser Art einem Journale übel anstehen, dgs übér die großmüthigen Geld -Vorschüsse , welche die Französische Regierung dem Prösidenten von Griechenland gemacht, seine Freude so sehr zu erkennen gegeben hat, und die Englische dagegen wegen ihrer fast feindjelig erscheinenden Knickerei ta- deite. Wir können inzwischen das Argument nicht gelten lassen, das der Journalist auf Unkosten der Wahrheit und der Éngliscchen Großmuth gebraucht , wiewohl es uns gegen ihn seibst die Wasen in die- ände giebt. „, „Großer Gott“ ‘‘, rufe er aus, ;/ war es siren, um einen Regenten für Griechenland in _dem Laude aufzufinden , das seinen Beistand versagte, als: Frankreich milde Gaben zur Unterstüßung der {leidenden Griechen sam- melte2//// Hat denn der Journalist vergessen, daß zuerst von England aus Beistand ‘und kräftige Aufmunterung dem unglücklichen Griechenland: zu Theil wurde? Was sind alle die Resultate der theatralischen Wyhlthätigkeit in Paris, der Bettel-Búchsen, womit liberale Damen von einer Thüre zur andern wanderten, des Verkaufs von ci P lte lau anderen Lappalien zum Besten ‘der Volks - nabhängigkeit im“ Vergleiche mit. dem, was England zuerst in der Form frei- williger Spenden, und alsdann in der von Anleiheir gegeben hat, die wahrscheinlich am jüngsten Tage einmal zutückbe- zahlt werden? Welche Nation ist, um die Griechen vor Mie- dermeßelung zu“ \{üßen, kräftiger eingeschritten, als die Eng- lische, durch ihre Freiwilligen und Kriegs\chiffe ? Welche Re- gierung hat sich früher geregt, als die unjerige, um den Jn- terventions-Tractat zu Stande zu bringen ? Wahr ist es, daß das rege Mitgefühl unserer Landsleute in der lebten Zeit und ¡war wegen zufälliger. Ursachen etwas abgenommen hat; zu diesen Ursachen. gehörte zunächst wohl auch das falsche Ver- fahren einiger Parteien, die vorgeblich die übertriebene Groß- uts unserer Nachbaren nachahmen, in der That aber“ ihren

tenz eine Zeit lang ist jedoch fast alle wesentliche Hülfe, die.den fämpfenden Griechen zu Theil wurde, von England ausgegangen. Etwas im Widerspruche mit sich selber flingt es in der That, wenn Französische Publicisten, die damit prahlten, daß ihre Expedition nach Griechenland feinen eigennüßigen oder ehr- geizigen Zwecke habe, jeßt gegen ihre Minister declamiren, weil jene Unternehmung für Nußen gewesen, und weil man sie nicht als ein. Mittel ge- braucht hat, den eigenen Einfluß für immer geltend -macheù zu können und die eigene Macht noch mehr zu befestigen.

4 Indem die Verbündeteh das selbstverläugnende Uebereinkom-

men trafen, daß fein Prinz ihrer eigenen Dynastieen. auf den

Fißge! ist bereits 0 #* R, “weit von seiner B E Die Cra E n T Then von Griechenland ‘erhoben werde, hatten sie die -Ab-

sicht, jeden möglichen Grund der Eifersucht bei der" shwieri-

| gen Wahl, so wie über die künftige Gunst des erwählten

Candidaten, zu vermeiden. Die Vollmacht Rußlands wurde “wenn sie, »dem Journal des Débats zufolge, Frankreich über-

Beilage

wohl nöthig, den Kanal erft zu pas-

Philhellenismus nur u eigenem Vortheile gebrauchen woll-

rankreih von keinem größern -

- 29 | Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung F 20.

tragen worden zu diesem Zwecke mit Discretion ange- wandt; und wie die Wahl der drei Mächte, ohne thätigen Antrieb von unserér Seite auf einen Prinzen gefallen“ is, der feinem unserer Verbündeten als unzulässig erscheint und auch durch feine Stipulation in ihrem Uebereinfommen ausge- schlossen wird, so erwartet auch England von der Ernennung lelbst feinen besondern, politischen oder Handels - Vortheil ; ja, es wäre ihm ganz gleich gewesen, wenn diese auch einen andern Prinzen getroffen hätte.“ : err O’Corinell hat in Dublin ein Circulare, mit der Ueberschrift: „An däs Volk von Jrland“‘/, erscheinen lassen. Er zeigt darin an, daß er am 28. Jan., 6 Tage vor Erdöff- nung des Parlamentes, in London einzutrefsen gedenkt und daher etwanige Bittschriften so bald als möglich in Empfang zu nehmen wünsche. Um inzwischen jedem, der sich mit dem Parlamente in nähere Verbindung seßen will, dazu bessere Gelegenheit zu geben, und um ferner einen Vereinigungs- Punkc zu besien, wo Bittschriften u. s. w. in der Folge mit Leichtigkeit zu Stande gebracht werden können, hat er in Dublin unter der Leitung des Herrn Dwyer, Herausgeber des Pilotén, und ehemaligen. Secretairs der katholischen Association, ein Búreau errichten lassen, wo alle Arten “auf das Parlament und ihn selbst Bezug habender Belehrungen zu erlangen sind. Es heißt ferner in dem erwähnten Circu- lare, daß. der ltefie Sohn des Herrn O’Connell denselben nach London begleiten werde, um dort besonders über alles das, was nur für Jrland Interesse hat, und was die Eng- lischen Zeitungs-Berichterstatter deshalb vernachlässigen, eine genaue Controlle zu führen. Die Anstalt, die mit jenem in Dublin zu errichtenden Büreau verbunden seyn und wo man die meisten Englischen und Jrländischen Zeitungen finden soll, “wird Jedem- gegen ein Abonnement von 20 und 10 Shill. eröffnet. Zuleßt wird die Hoffnung ausgesprochen, daß sich die Anstalt am Ende zu einem „„parlamentarischen Vereine“ bilden werde, von dem die einstige „Aufhebung der Union‘ befördert werden foll. i Auch die Aerzte in England fangen jebt an, von der im Lande herrschenden Noth die Folgen zu -verspüren. Besdn- ders sind es die auf dem Lande, die ihre Praxis nicht bezahlt. bekommen, wiewohl sie oft zu Kranken gerufen werden, die 8 bis 10 Miles von ihnen entfernt wohnen. Viele Arznei- fundige haben sich daher auch bereits von hier nah Amerika und der Colonie auf Van Diemens -Land eingeschifft, in der Hoffnung, dort die Mittel zum Unterhalte für sich und ihre zahlreichen Familien zu finden. : Der Präsideut Bolivar hat ein Decret erlassen, demzu- folge die Einfuhr gewisser baumwolleien und wollenen Zeuge, als dem Gewerbsleiße des Landes nachtheilig, im Departement Aequator verboten ist; einem anderen Decrete zufolge ist auf der Insel Margarita, um dem traurigen Zustande ihrer Be- wohner abzuhelfen, der Hafen Pampatar zur zollfreien Ein- fuhr aller durch das Geseß nicht verbotenen Waaren erd}- net worden. : i An L arf.

Kopenhagen, 9. Jan. Es fommen hier häufig aus Landskrona in Schweden gerade übers Eis Besuchende auf Schlitten um die Mittagsstunde an, welche vor Tagwerden abgegangen sind und ‘uns um Z Uhr Nachmittags wieder verlassen. Von Malmö kameti Leute, die ‘einen kleinen Schlitten zogen, um 7 Uhr Morgens an, nachdem sie Abends zuvor abgegangen waren utid noch einen kleinen Abstecher nach Saltholm gemacht hatte.

__ Der Winter. hat schon seit etwa acht Tagen eine feste Brücke bei Helsingór über den Sund geschlagen, die auch bis heute von Dänen und Schweden benußt worden seyn wird. Sonntag schon waren an -1100. Schweden blos am E um Hafen von Helsingör angezeigt, und eine glei- che Zahl Dänen wanderte nach Helsingborg hinüber. Ein höchst merkwürdiger Anblick ist es, mitten auf dem Sunde, wo der Strom doch, eine Gewalt hat, wie höher hinauf ge- gen Landsfrona- und Kopenhagen nicht, ein Zelt, zierlich mit einer Schwedischen. Flagge ausgeshmückt, zu finden, in wel- chem ein Mann aus Helsingborg Eß- und Trinkwaaren feil hat, obschon das Eis nicht so dik ist, daß es nicht shwankte, wenn ein Schlitten -hinúberfährt, von welchen- Sonntag ver-

schiedene den Weg nach einem guten Quartier zurülegten.

i : Türkei Spn Der Courrier français enthält folgendes Schreiben

aus Salonichi, vom 2. Dec.,- dessen Authenticicät wir da-

dem Augenblicke seiner Trennung vom Täárkischen Reiche nahe. Seres is vor Kurzem durch die Albanesen geplündert worden, die sich auf diese Weise für den rückständigen Sold den Jussuf-Pascha, der Verwüster des Peloponneses und Vertheidiger von Varna, ihnen schuldig ist, bezahlt zu machen suchen. Alle das Gebirge bewohnenden Christen stehen unter den Waffen und find entschlossen, sich zu Richtern in ihrer eigenen Sache aufzuwerfen, wenn man sich nicht beeilt, ihnen völlige Gleichheit der Rechte mit den Mahomedanern zu ge- währen. Keinet Karatsch mehr, volle und gänzliche Religions- Freiheit. Es scheint, daß die von Canning ausgesprochenen Worte für bürgerliche und religiöse Freiheit auf allen Theilen der Erde ein Echo gefunden haben. Aus diesem politischen Phänomen sollten diejenigen, welche das Osmanische Reich restauriren wollen, folgern, daß der orthodoxe Patriarch mit dem Musti anf gleichen Fuß gestellt und daß die Griechen in den Diwan zugelassen werden müssen. Dies sind die wahren Reformen, mit denen angefangen werden muß. Bei einer guten Verwaltung würde der Sultan bei den Griechen Mannschaft für seine Flotte und seine Land - Armee finden. Wenn dies aber, wie wahrscheinlich, nicht der Fall ift, fo werden Macedonien , Bosnien und Albanien sich unter ein- auder vetständigen, um besondere Distrifte zu bilden. Ju den Sandschaks Ochrida , Scodra und Berat sind die Chri- sten und Türken bereits übereingekommen, ihre Religionen gegenseitig zu ehren, friedlich ihr Feld zu bebauen, sih durch Ehen unter einauder zu verbinden, als Brüder zu leben und die Agenten des Großherrlichen Fiskus zurückzuweisen. Dies ist fein eitles Utopien. Jun den Bezirken von Devol, Geort- scha und Afrokeraunus, welche für die barbarischsten von Epirus gelten, scehen die Sachen seit fünf Jahren auf die- sem Fuße. Die rômisch - katholischen Christen in dem mace- donischen Jllyrien sind seit langer Zeit von jeder Art von Tribut frei. Jn Bosnien besteht die Trennung faktisch und wird sich bald ganz verwirklichen. Salonichi wird sich nicht sogleich deutlich aussprechen; wenn aber die Griechische Gränze sich bis über Eubda hinauf erstrecken sollte, werden auch hier Veränderúkigen eintreten.“ |

Vereinigte Staaten von Nörd-Amerika.

(Schluß der im gestrigen Blatte abgebrochenen Botschaft des Präsidenten an den Congreß.) i

¡Der Bericht des Staats - Secretairs des Krieges wir mit dem Zustande unserer Armee, unserer Feftung8wetle L iee Arsenâle und unserer Fndianischen Angelegenheiten bekannt machen. Die gute Disciplin der Armee, dée angemessene Beschaffenheit des Trainwesens und der Equipirung der Miliz, so wie die in West- Point bestehende militgirische Erzichungs - Anstalt, und die Vex= mehrung der Vertheidigungsomittel der Flotte, werden dazu bei- tragen, den Frieden zu verlängern, den wir jeßt genießen und den jeder gute Búrger am meisten diejenigen, die das Elend selbst glücklicher Kriege gefühlt haben auf das eifrigste wünschen muß, erhalten zu sehen. Nach den Uebersichten von den untergeord- neten Zwêigen diescs Theils der Staats-Verwaltung befinden die- selben sih in cinem solchen Zustand von Regelmäßigkeit und Ord- nung, der ihnen zur höchsten Ehre gereicht ¿Officiere sowohl, als Soldaten, scheinen von dem richtigen Gefühl ihrer Pflichten durch- drungen zu seyn, und sich in die Beschränkung einer strengen Disciplin mit der Liebe zu fügen, die dem Militairstande geziemt. Indessen bedürfen auch fle neuer Geseße, um dem in besagten Be- richt angedeuteten Uebelständen abzuhelfen, von denen ich nament- lich einige Fhrer besonderen Aufmerksamkeit empfehle. Die Congreß-Akte vom 2. März 1821, in Betreff der Reduction und Feststellung des Militairwesens, ist hinsichtlich des Oberbefehls ei- nes unserer Artillerie-Regimenter bisher nicht angewendet worden und kann sich nicht dazu eignen, der ausúbenden Gewalt für künf- tige Anstellungen als Richtschnur ‘zu dienen. Ein erklärendes Geseß, das die Klasse von Officieren bezeichnet, aus welcher jene Stelle zu beseßen ist entweder nah der, vor der Aïte von 1821 bestandenen Militair - Liste, oder nah der welche durch die Akte bestimmt wird würde diese Schwicrigkeit heben. Gleichfglls wich= tig ist es, daß die Geseße, welche die Gehalte und Emolumente der Offî- ciere bestimmen, genauer ins Einzeltie gehen, als es-jeßt der Fall ift. Die Geseße z. B, die sich auf den Zahlmeister und auf den Ge- neral-Chirurgus beziehen, weisen diescn ein Jahrgehalt von 2500 Dollars an, Neg von den Bewilligungen , die ihnen zu ge- wissen Dienst - Erfordernissen zugestanden werden müssen, wenn fie ihre Pflicht erfüllen sollen. Aus diesem Grunde sind ihnen zu verschiedenen Zeiten unter früheren Verwaltungen gewisse Be-

- willigungen gemacht worden; jedoch ist man dabei nîe einer bé-

stimmteu Regel gefolgt. Aehnliche Uebelstände finden in an- deren Fällen, wo die bestehenden Geseße unrichtig Cledaiee werden, Verwirrung hervorbringen, und die Officiere dem gehäs-

hin gestelle seyn lassen. ¿„Macedonien is, wie es scheint,

sigen Scheine ausseben können, etwas zu verlangen, was ihnen nicht gebührt. Jhrer aufniüunternden Vorsorge empfehle ich die