1830 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den Gebrüdern Rothschild gebotene Preis bereits an der ge- strigen Börse um 1x pCt. gehoben, und es sind bedeutende Geschäfte zu 104 Fr. 25 Cent., ja sogar zu 104 Fr. 50 Cent. gemacht worden.

Das Gerücht, das sich gestern hier verbreitete, daß Herr Ravez Großsiegelbewahrer und Herr von Sallaberry See- Minister werden würden, wird von der Gazette. .de France zu den Tages-Lügen gezählt.

Der Präsident- des Handels - Búreaus, Graf Beugnot, ¿eigt den Handels - Kammern der verschiedenen Hafenstädte mittelst eines ‘vom 11ten d. M. datirten Rundschreibens an, daß Se. Sicilianische Majestät die früher bis zum Jahres- schlusse 1829 bewilligte Erlaubniß, Getreide auf fremden Schiffen abgabenfrei aus den Neapolitanischen Staaten zu E noch auf das ganze laufende Jahr ausgedehnt haben.

Der Messager des Chambres, welcher gestern seinen Lesern eine Gallerie der ausgezeichnetsten Mitglieder beider Kammern versprach „- beginnt heute mit einer biographischen Notiz úber den Pair, Marquis von Saint-Roman, und den Deputirten Marquis von Cambon. Nächstens sollen der Herzog von Choiseul und der Graf von Montalivet, so wie die Herren Pas de Beaulieu, Lepelletier d’Aulnay und Duplessis de Grénédan folgen.

Jn einigen politischen Zirkeln ging dieser Tage das Ge- rúcht, daß Rußland dem Herrn Eynard die von ihm der Griech. Regierung vorgeschossenen Summen garantirt habe. Dieser hat davon Anlaß. genommen, an den Redacteur des Courrier français nachstehendes Schreiben zu richten: „Paris, 12. Jan. 1830. Mein Herr! Jn Jhrem heutigen Blatte heißt es: ,, „Der Kaiser Nikolas hat sich beeilt, Herrn Eynard, díe Summen zu garanciren, die dieser den Griechen vörgeschossen hat, nachdem die weitere Bezahlung der Subsi- dien von Seiten Frankreichs verweigert worden war und Herr von Polignac die von Herrn Eynard unserer Regie- kung in diefer Hinsicht gemachten Vorschläge zurückgewiesen hatte.//// Obgleich ich an der Hochherzigkeit des Kaisers von ußland nicht zweifle und Niemand diesen großmüthigen Fürsten mehr bewundert, als ich, so nöthigt mich dennoch die Wahrheit, zu erklären, daß bisher weder Rußland noch Frank- reich sich erboten habèn, mir meine Vorschüsse zu garantiren. Jch hege- noch immer die Hoffnung, daß- die beiden wohltchä- tigen Monarchen, welche bereits so viel für Griechenländ ge- than háben/ ein so großes Opfer von meiner Seite nicht zu- lassen werden ; einst werden sié mir wahrscheinlich die 700,000 Fr, zurückzahlen, die, nah den eigenen Worten-des. Präsiden- „ten, Unigläckverhütet haben, das ohne dié Añkutkft dieser Unterstüßung unvermeidlich gewesén wäre. Graf Ca- podistrias hat mich, indem er mir den Empfang der 700,000 Fr. anzeigt, zugleich beauftragt , die dringendsten Schritte bei der Französischen Regiernng zu thun, um eine neue Geldsendung auf die bewilligten Subsidien zu erwirken. Um diesen Ent- sch{chluß leichter herbeizuführen, hütete ih mich wohl, von der Rückzahlung meiner Vorschüsse zu sprechen, ih habe viel- mehr in den dringenden Gesuchen, die ih seit einem Mo- nate fast täglich an alle Minister Sr. Maj. und namentlich an den Herën Minister der auswärtigen Angelegenheiten richtete, positiv geschrieben , daß ich, um dieje Unterstüßungs- Angelegenheit nicht zu verwickeln, für den Augenblick keine Zurückerstattung meiner Vorschüsse verlange, damit Griechen- land die für dasselbe zu bestimmènde Summe ganz empfan- gen möge. _ Seit drei Wochen hat der König die Güte ge- habt, eine Unterstüßung zu bewilligen; aber durch ein mir unbegreifliches Mißgeschick wird diese Wohlthat, auf deren Absendung ih unablässig dringe, in Paris zurück gehalten. So und nicht anders verhält sich die Sache: Es ist mir un- angenehm, die Journale von mir zu unterhalten; dieselben haben aber. mit so großer Bestimmtheit von diejer Angele- genheit geredet , daß ich gezwungen bin, mich darüber auszu- prechen; mein Stillschweigen könnte den Glauben verbreiten, daß die von, thnen gegebenen Details richtig seyen. Geneh- migen Sie, mein Herr u. f. C T : Lr O, E puard;

Aus Toulon meldet man unterm Zten d. M.: „Der Schiffs - Capitain , Herr Massieu de Clerval, ist gestern hier angekommen, und wird sich unverzüglich vor Algier begeben, um das provisorische Commando des Geschwaders vor dieser Stadt zu übernehmen. Hier is der Befehl gegeben worden,- schleunigst mehrere tausend Congrèvesche Raketen anzufertigen ; 2000 davon sollen bis zum 1. April fertig seyn, woraus man schließt, daß ‘das Bombardement von Älgier um diese Zeit vor sich gehen werde. Dée hier im Bagno ausgebrochene ansteckende Krankheit ist bereits im Abnehmen begriffen ; - ge- ster sind nur noch acht erkrankte Sträflinge ach dem Hos--

pitale gebracht worden, und die Stérblichkeit nimme täg- lich ab.‘/ :

Die ¿„France méridionale‘/, ein in” Toulouse erscheinen- des Blatt, behauptet, der Minister des Jnnern, Baron von Montbel, \sey ein Neffe des Convents- Mitgliedes}, Herrn Laurence, der für den Tod Ludwigs XVI. stiminte.

tel: „Ein Fest Nero’s// ärndtet in diesem Augenblicke großen Beifall auf dem Theater des Odeon ein. Der Buchhändler Barba hat das Manuscript fúr 8000 Fr. an sich gekauft.

Aus einem’ (von der Allgemeinen Zeitung mit- getheilten ) Privat - Briefe aus Paris vom 9. Zanuar ent- lehnen wir Folgendes :

__ ¿Große Dinge bereiten sich jeßt vor. Jn Paris, wo die Abgeordneten" sich bereits zur Sißung einfinden, habet sich ebenfalls eine Menge Congregationisten von Ansehen ver- sammelt; sie sind es, die jekt alle Abende die langen Queue's von Wagen vor den Hôtels der bedeuterideren Minister bil- den. Bedeutend sind diese nicht Alle in gleichem Maaße ; der bedeutendste ist vielleicht der, von welchem am wenigsten ge}prochen wird, nämlich der des Jnnern. Man hat sich viele Mühe gegeben, das Geheimniß der !plöslichen Abreise des Unter-Staatssécretairs der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn v. Marcellus , Sohns des bekannten in redlicher Frôm- migkeit lebenden -Grafen und Pairs dieses Namens zu erflà- ren; die Bestunterrichteten meinen, es sey von einer Unter- handlung zu Gunsten des Zesuiten-Ordens die Rede. Andèére Namen, die für den Augenblick am häufigsten genannt wer- den, sind: Herr Beugnot der Vater, welcher zum Haupt- sprecher des Ministeriums bestimmt seyn soll, was jedoch zweifelhaft scheint, da er schon vor einigen Fahren zum Pair von Frankreich ernannt , -obgleih noch nicht in der hohen Versammlung zur Eidesleistung zugelassen wurde; die Rolle eines Königlichen .Commissairs zur Vertheidigung von Gesekz- Entwürfen, würde ihm dann nur in der Eigenschaft eines Staatsraths zustehen; dann Herr Berryer, Advocat und.Ge- schäftsmann im vollen Sinne des Worts, Miteigenthümer der Quotidiewae, bekannt durch die geschickte Leichtigkeit, wo- mit er wichtige ‘Prozesse führt, Liebling der Jesuiten, die ihn mit reichen Gaben überhäufen, und der ergebenste Diener der Congregation vor den Gerichten, der eifrigste Vertheidiger der apostolischen Blätter gegen die Staats - Procuratur und gegen ihre aifdern Gegner, und außerdem beliebt unter seinen Collegen , obgleich verdächtig unter den Liberalen. Er ist \o eben zum Präsidenten ciner Wahl Versammlung ernannt wot- den, weil ihn der Hof und die herrschende Partei als Abge- ordneten in die Kammer wünschen. Hulot, der von Konstantinopel zurückgekoramen is , weil der Großherr seiner Dienste nicht mehr bedurfte, als er dort eintraf.‘

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Großbritanien umd Frland.

London, 12. Jan. Aus Windsor {treibt man, daß der König im Laufe der leßten Woche „keine Gesellschaften bei sich geschetè habe. Nur der Herzog von Cumberland is zu’ mehreren Maien bei Sr. Maj. im Schlosse gesehen wor: den. “Wiewohl die strenge Kälte den König im Schlosse zu-- rücthält, so fehlt es Sr. Maj. doch- nir an der gewohnten Bewegung, indem die Veranstaltung getroffen isf, daß die langen Corridors des neuen Gebäudes durch erwärmte Luft geheizt werden können, und. so einen reht angenehmen Spa- ziergang gewähren. | Die Cabinets - Versammlungen unserer Minister haben in diesen Tagen ungewöhnlich oft stattgefunden. Vorgestern dauerte der Cabinets-Rath über drei Stunden, und anch. heute sind die Mitglieder des Conseils zu einer außerordent- lichen. Berathung zusammenbêrufen worden. | Die auswärtigen Gesandten beim hiesigen Hofe hatten ebenfalls in diesen Tagen häufige Zusammenkünfte, sowohl unter sich, als mit dem Grafen von Aberdeen, der am Sonn. abend den Columbischen Gesandten und den Brasilischen Ge- schäftsträger zugleich bei sich sah. Ee c Die zwar wiederholten, aber“ bisher. noch nicht einge- troffenen Vorhersagungen des Standard in Bezug auf Mini-

Spöttereien. Das Morning-Journal wiederholt neuer- dings das Gerücht, daß Herr. V. Fisgeräld aus dem Minui- sterium ausscheiden werde. - Gr : Der Courier - stellt über das" Verhältniß Portugals zu Großbritauien einige, Betrachtungen an, worin er zunächst auffordert, alle Relationen von dem politischen Zustande die- ses Landes mit Vorsicht “entgegen zu nehmen. Alsdann sagt. er: ¿¿Wikt finden uns zu diesen Bemerkungen durch die ganz.

anómale und unangewessene Stellung veranlaßt, in welcher

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Ein neues Trauerspiel der Herren Soumet und-Belmon-

Sammlung von Origingl-Gemälden berühmter alter Meister

noch feine Rede davou, daß cines unserer im Mittelländi-

Endlich Herr General.

sterial-Veränderungen geben dem Courier Stoff zu. neuen

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sich Geoßbritauien zu Portugal seit längerer Zeit schon be- findet. Die gegenseitigen Juteressen beider Nationen sind compromittirt, ihr Handelsverkehr ist gehemmt , Gegenstände nationaler Erörterung und Beschwerde sind vorgekommen, | müssen unvermeidlih immer aufs Neue vorkommen und, der stattfindenden Umstände wegen, eben jo unvermeidlich einen Ton dcr Bitterkeit annehmen. Wir sind weit davon entfernt, eine Uebereilung in so verwicelter und schwieriger Anlegenheit aurathen zu wollen ; feinen Anstand nehmen wir jedoch, die Meinung abzugeben, daß ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der - Dinge auf einen einigermaßen festen und verständlichen Fuß geschehen wird, sobald man die Ueberzeugung gewonnen hat, daß Portugal sich Über seine innere Verwaltung so entschieden ausge|prochen hat, daß darüber fein Zweisel mehr statt finden kann.‘

Der Times zufolge dürfte der Bildhauer Chantrey zum Nachfolger des Sir Thomas Lawrence, als Prâsidenten der Königl. Akademie, ernannt werden. i ; :

Sir Thomas Lawrence war noh nit 59 Jahr alt, als er starb. Er war besonders als Portrait-Maler ausgezeichnet, und. zwar wußte er den Ausdruck des weiblichen -Gesichts mit einer Wahrheit und einer Grazie wiederzugeben , wie ntcht leiht ein anderer Künstler. Das Vermögen , das er hinterläßt, soll sehr bedeutend seyn und hauptsächlich in einer

bestehen, wie sie, nach seinem eigenen Ausdrucke, nicht leicht ein gefrôntes Haupt besiben sol. /

Das Transport - Schif} „„Lord William Bentink,// aus dem - Mittelländischen Meere fommend, is zu Portsmouth angelangt. Es brachte eine Anzabl Jnvaliden von der Flotte mit und nahm dagegen Munitions - Vorräthe wieder an Bord. Als das Schif} (am 18 Nov.) Malta verließ, war

schen Meere befindlichen Kriegsschiffe zurückkehren soll. Der größte Theil der Russischen Flotte lag in Poros; ein ande-, rer befand sich zu Aegina; wo auch Sir P. Malcolm, der im Begriff stand, nah Korfu abzugehen, zur Zeit sich aufhielt. A ‘Aus Portsmouth meldet man: ¿Die Herren Richärd und John Lander, die vou- der Britischen Regierung ange- stellt worden sind, um den Lauf des so lange nachgeforschten und in der geographischen Welt so viel besprochenen Niger aufzuspürtn, sind hier aus London angekommen, um sich nach der WVest- Küste von. Afrika einzu}chissen.‘/ Ad “Herr Courtenay, Vice-Präsident der Handels - Kammer

ist aus París hiér angekommen. . : “Es soll in der leßten Zeit häufig vorgekommen seyn, daß die Correspondenz von hier nah Brighton durch Verzögeru oder wohl gar Abhändenfommen von Briefen eine Störung erlitten hat. Dem Vernehmen nach will man dieserhalb. beim Parlament in der bevorstehenden Session Beschwerde ein- reichen. Vor einigen Tagen wurde in der Königlichen Münze ein bedeutender Diebstahl mit großer Kühnheit ausgeführt. Ein in der Münze angestellter Mann, Namens Keith, hatte 2000 ungeprägte Goldstücke . erhalten, um sie zu Sovereigns ausprägen zu lassen; mit “diesen ungeprägten Stücken ging er davon, ohue daß man es Anfangs bemerkt hatte, und'ist auch bis jeßt nicht aufgefunden worden. Auf feine Habhast- machung ist eine Belohuung von 500 Pfd. geseßt worden. Der Entwichene_ ist 46 Jahr alt, schon seit mehreren Jah- ren in “der Münze angestellt gewesen, und genoß eines sehr gten Rufes.

Die unglücklichen jungen Schwestern, mit Namen Both, aus Hannover, die hier im vorigen Jahre bereits ein trau- riges Aufsehen, dadurch erregten, daß sie den Tod in der Theinse suchten, von drei Schwestern ertrank danmials - ‘eine; zwei wurden gerettet haben nun ihr Vorhaben ‘doch ausgeführt, indem sie Gift nahmen, woran die eine bereîts starb. und die andere hoffnugslos daniederliegt. Die Schwe- Fern, sämmtlich von etwas úüberspannter Denkungsart, je- doch von ungemein sittlichem Charakter, sollen ihres. bekann- ten Schicksals. ungeachtet,“ in der Weltstadt. London in den dürstigsten Umständen und -ohne die geringste Unterstüßung sich befunden haben. e Gu Sd s e a

An der gestrigen Börse sprach man von mehreren Fallisse- menten, die’ in den nördlichen Provinzen ausgebrochetr sind ; namentlich, ist es eine Bank in Stafford, die ihre Zahlungen eingestellt hat. Consols waren dieserhalb etwas flauer, haben jedoch heute ihren frühern Standpunkt wieder erreicht. Die Times sagt: „Man speculirt ‘in Amsterdanx noch mehr als hier à la hausse, und gereicht es uns einigermaßen zum Troste, daß bei dem endlichen Verluste, der früher oder später einmal

barn even so sehr zu furz fommen werden, als wir.‘ Griechische Obligationen sind- neuerdings in die Höhe gegangen.

Der Courier sâgt: „Briefe aus La Guayra vom 18. Nov.- wiederholen das. Gerücht , das Bolivar die Absichten, die Paez, als Ober-Befehlshaber der Provinz Venezuela; auf eine lebenslängliche Präsidentschaft hegt, unterstüßen wolle, und fügen hinzu, daß, wenn so etwas durch Bolivars Par- tei zu Stande gebracht - werde, es unstreitig auch zu einer Trennung Venezuela's von dem übrigen Theile der Republik führen würde.‘ |

London, 12. Jan. Die Gerüchte über die Er- nennung eines neuen Ministeriums, welche der Standard mit solcher unerhörten Dreistigkeit verbreitete daß manche nicht umhin konnten, denselben Glauben beizumessen , sind nachgerade wieder verschollen. Doch meinen Manche, die zu höheren Cirkeln Zutritt haben, és sey etwas datan; und wenn der Herzog auch am Staatsruder bliebe, so- würde es doch nur mit einem starken Zuwachs von der alten Kirchen- - partei geschehen können , welche niemals ruhig seyn könne, wenn sie nicht wisse, daß sie im Cabinette das Uebergewicht habe; dabei auch zu mächtig wäre, als daß ein Minister ih- res Beistandes entrathen, oder in der Länge gar ihre Oppo- sition ertragen könne. Der Bischof von London “(Þr. Blom- field) ein Mann von unternehmendem Geiste, dem, obgleich er gegen die Emancipation gesprochen und gestimmt, die Kir- chenpartei doch nicht recht trauet, hat vor Kurzem 12 Predi- ger, welche bei der Königl. Kapelle zu Whitehall angestellt wa- ren, aus sehr triftigen Gründen verabschiedet. Diese. Her- reû werden ihr vermeintes Recht gerichtlich geltend zu machen suchen; und die Gegner der Minister versichern nun, die ganze Sache sey ein Experiment von Seiten der Regierung gegen die Propsteien und Domkapitel, und würde, wenn der Rechtsspruch zu Gunsten des Bischofs ausfiele, die Auf- hebung aller dieser Anstalten als überflüssig und dem wahren Gedeihen der Kirche nachtheilig. darstellen. Dies wird wahrscheinlih bei der Eröffnung des. Parlaments zu manchen Fragen und Erörterungen führen, welche ohne Zwei- fel zeigen werden, daß die Regierung zu weise ist, um das Kirchengebäude guf eine solche gewaltsame Weise anzugrei- fen. Die Witterung ist fortwährend strenge; doch hört man weniger Klagen von den Fabrikstädten her, als man. hätte erwarten sollen; es scheint vielmehr, als ob in allen Fächern mehr Thätigkeit herrsche, sogar in den Handschuh- „Fabriken, einem Zweige, welchen die Aritki-Huskissonianek durch die Französischen Einfuhren für gänzlich zerstört erklärten. Unter der acerbauenden Klasse herrscht jedoch fortwährend ein großer Druck, und das Unvermögen des Pächters, seinen Zins zu bezahlen, ist schon aus dem Umstande offenbar, daß fast alle Herrschaften denselben einen starëen Nachlaß gewährt haben; man sieht fast nichts in den Provinzial - Zeitungen, als solche Beispiele der Großmuth der Mylords A. B. C. 2c. der Herren F. G. und H. durchs «ganze Alphabét, die nicht mehr genommen haben, als sie haben bekommen können ;-

| da. die Herren recht gut wissen, daß, wen sie die armen

Leute durch Zwangsmittel von Haus und Hof trieben , Nie- mand an die Stelle treten würde, als solche, die jenen in einem. Jahre nachgeschikt werden müßten. Alle Briefe von Lissa- bon schildern den Zustand des Landes als fehr traurig; die Gefängnisse sind noch immer bis zum Ersticken voll, und ob- gleich das Hängen "wegen politischer Vergehungen aufgehört zu haben scheint, so dauern doch die Galeerenstrafen und Ver- bannungen immer fort, und zwar unter den grausamsten Um- ständen. Die verwittwete Königin soll gefährlich krank seyn, aber es scheint nicht, daß man von ihrem Tode eine Milde-

L rung in dem Verfahren des Hofes gegen die Det ge

freunde erwartet.- Ein von der Admiralität erlassener Tages- befehl an die Befehlshaber der Kriegsschiffe, worin vön der Möglichkeit die Rede is, daß ihre Schiffe in Feindeshände gerathen könnten, macht es wahrscheinlich , daß das Gerücht ; über die zu Rio -Janeiro betriebenen Bewaffnungen Grund haben müsse. E N Nieder las 6s 0 | Brüssel, 16. Jan. Se. Durchl. der regierende Herzog von, Braunschweig ist auf seiner Reise nah Paris hier an-

gekommen. Se. R D

. der Prinz von Okanien wird, wie man ver: sichert, den nächsten Sommer nicht in dem Schlosse von Soestdyk, sondern in dem beim Haag gelegenen Pallaste zum Busch wohuen, um den Sißungen des Staats-Raths regel- mäßig beiwohnen zu können. - e ;

Die erste dfentliche- Sißbung der zweiten Kaminer der

eintreten muß, unsere vorsichtigen und phlegrnatischen Nach-

Generalstaaten ist guf den 18ten d. M. aiberaumt.