Fi
erseßt, Mißverhältnisse ausgeglichen , Kränkungen versöhnt,
- als am Krönungs- und Ordensfeste? als ein dem Könige und
E
170
_fiungs- und Ordensfestes, in welchem es.uns glänzend ent- [ so mig ver núpft als jeßt. Mitten im tiefsten Frieden, je-
gegentritt, so oft es e e und seine Feier uns hier an | den Augenblick “wenn es seyn muß, ferti i den Stufen des Throns versammelt. “ Es zeigt uns, eine er- | sie in i hrem männlichen etbiaon Senft Vas "seódne Abbil rungene und wohlbewahrte Königsfkrone, es bethätigt in im- | ihres hohen stattlichen Vorbildes. mer neuen Gnaden- Erweisungen die Zufriedenheit des Lan- Blicken wir auf unsere Staatsdiener und Beatnte desherrn mit Seinen Dien-rn, es umfaßt in den Auszeich- | in allen Stufenfolgen der vörgesebten Behörden, nie waren nungen, die es den bewährt Erfundenen aus allen Ständen | die Ansprüche an ihre wissenschaftliche und sittliche Tüchtig- und Provinzen gewährt, das ganze Vaterland,' und verkün- keit, wie an ihre Berufstreue höher gestellt, und nie die Ver- digt schon dadurch einen geordneten glücklichen Zustand. hältnisse zwischen Vorgeseßten und Untergebenen- wirksamer, Diese Freude hatte în den vergangenen Jahren, nach | milder und würdiger, und wirkliche Verdienste nie reicher be- der unglülichen shweren Zeit, die uns heimgesucht, noch lohnt und mehr ausgezeichnet, als jeßt. O lange manche trübe, bittere Beimischung, und ein herber Ernst, Prúfen wir die Stellung der Kirche, namentlich- der den nür der Trost der Hoffnung mildern fonnte, war das in evangelischen, und kennen ihre Bedürfnisse, so sehen wir jene ihr Vorherrschende. Großes, Außerordentliches und Herrli- | gehoben und diese befriedigt, Seit der Reformation is ihr ches, in-welchem eine höhere , wunderbare Hülfe sih ofen- | vom Landesherrn nie eine größere unmittelbare Theilnahme barte, war allerdings geschehen; aber- eben so groß war auch | gewidwet àls jest. In ihrem biblischen Lehrbe riffe, dem sie
die schwere Aufgabe, das Errungene wieder in die Fugen ei: | ihr Daseyn verdankt, hat sie ihre, durch Willkühr verdunkelte,
ner festen, segensvollen Ördnutig zu bringen. uralte ehrwürdige Basis wieder gewonnen, und bewahrt in
‘Wunden, tiefgeschlagene Wunden mußten geheilt, auge- edlen, einfachen, festen Formen , Einheit und Mannichfaltig- gegriffene, ershôpfte Kräfte gestärkt, schwere, bittere-Verluste | feit verknüpfend, von nun an auf immer ihre Heiligthümer. Une | … Forschen wir nah“ dem, was zur Belebung der Wissen- cdle, aber excentrische Kräfte geregelt, heterogene Theile ver- | s{chaften, Kü nste und Gewerbe geschieht; — die' größte shmolzen und der zerrüttete Wohlstand eines- großen „.. ver- Aufmerksamkeit, eine feste, weckende Leitung, eine wachsende, [chiedenartig gegliederten Reiches wieder hergestellt werden. vielseitige Ausdehnung, eine nie ermüdende Freigebigkeit ‘ist Welche Aufgabe! welch? ‘ein Werk! Kostet es schon jahre- | ihnen zugewendet. i : lange Múhe und Anstrengung, einzelne, ‘durch Unglücksfälle Fragen wir den Bürger, befreiet von so manchen Fes herabgekommene Familien wieder glücklih zu machen, und | seln und Beschränkungen, die ihn sonst drückten, hat der ge- will es oft damit nicht gelingen, was will es sagen und was \chicckte und fleißige si{ch uie freier in seinem Berufe bewegt, haf es auf sih, ein ganzes, {wer geprüftes und in seiner | als jest. Mehrzahl verarmtes Land wieder empor zu bringen, und, so Richten wir unsere Blicke au? den Landman#üù; neue viel es môglih ist¿ allgemeine Zufriedenheit zurückzuführen. Rechte und Vorzüge-find ihm geworden, ünd Alles, was für ‘Und es ist durch Gottes gnädige Hülfe damix gelungen. | ihn geschehen, giebt ihm eine gütliche Gegenwart , und ver- Was vereinter Heldenmuth in hartnäckigen, blutigen Kám- | heißt ihm cine heitere Zukunft. - pfen und glorreichen Siegen errang, háârc die Weisheit bec Hôren wir die Stimme des ganzen Volkes, in allèn [hüßt, die- Mäßigung bewahrt, die Eintracht gestärkt, der. seinen Klassen und Ständen, in bürgerlicher , sittlicher und Diensteifer beseelt, die Ordnung befestigt, die Liebe beglütt; | religidser Hinsicht, es ist ein edles, biederes, hochherziges, sich ja — wir sind ein glückliches, sichtbar gesegnetes Volk wieder wechseljeitig, bei allen“ Unfällen brüderlich untérstülendes geworden: Dies wahre, dankbar frohe, démüthige/ und fromme | Volk, ein Volk das ‘in frommer Sitte Gott fürchtet und den Anerkenntniß, wann wäre es mehr auf. seinex vechten Stelle, König ehrt. : *.- :
| Orden i ige 1 Lnd den König, durch den Gott also* das ganze Land Seinen treuen Dienern [chuldiges Opfer fordert es dieser.fest- beglückt, wie" hat außer diesen allgemeinen Wohlthaten, er liche Tag. “Diesmal ist“ derjelbe zugleich. der Geburtstag | Jhn auch noch& besonders in dem lebt vergatigenen Jahre-per- Friedrichs des Großen, und herzerhébend. tritt diese Er- | jönlich in Seinem Hause und- in Seiner Fatilie gefeguet: tnnerung uns als.ein Stern ‘erster Größe entgegen. „Vor 12 | “Alle Seine edlén Kinder / auch die entferntesten sah: Er um Jahren feierten wir dieses Fe an demselben Tage; aber | Sich versammelt und ‘es fehlte fein geliebtes Haupt. Das ah: damals bedecften noch manche dunkle, zweideutige Wol- Fest der Vermählung, das Jhm eine neue, mit Anmuth und kent Unseren Horizont; da waren es: ,-Ermunterüngen zum | Tugend geschmückte Tochter gab, verherrlichte dutch Seine Kampfe wider- den nachtheilige Einfluß- cines irre geleiteten | Gegenwart- der erhabene Kaiser, — durch den Gott jé6t so Zeitgeistes‘/ 2 die unser érnstes- Denken und Wirken in An- grope. Dinge thut, — und- an Seiner Seite sahen wir wieder spruch nahmen, und heute, heute ist-es fromme Freude | die Theure, die unser Mund und Heèrz mir Ehrfurcht und über das befe stigte wachsende Glúck des Vaterlan- | Liebe nennt, und an Jhrer mütterlichen Hand, -das holde, des, was unsere Blicke und Herzen dankvoll zu Gott erhebt. | liebliche Kind, das hoffnungsreih seiner großen Bestimmüng
Sichtbar , allgemein gefühlt und anerkannt, hat die ge- | entgegen bráht. » meinschaftliche Wohlfahrt seit einigen Jahren zugenommen1; Alles befindet sih, auf der festen Grundlage einer ‘geseblichen | meinen und befondern Wohlthaten zusammenfassen und ernst iraturgemäßen Ordnung iñ einer glücklich ‘fortschreitenden, le- | und- sinnend därüber nachdenfen? Ach! wir können nicht aÿ- bendigen Bewegung. Damit kann und joll’ nicht gesagt seyn, | ders, als tief bewegt, Dank durchdrungen stämmelt : ¡Lobe daß: nicht noch immer Vieles zu wünschen und zu vollbringen | den Herrn meine Seele, und alles, was in-mir ist/ überbleibe; aber das Vollkommne zu bewirken , wie die Ein- |. erhebe seinen heiligen Namen. Lobe den Hérrn bildungsfraft im Jdeal mit blühenden Farben es mahlt, wie | meine-Seele, und vergiß es niht, was er dem Kö- die unerfahrene Jugend es liebt ‘und hut, ist in einex ‘un- | nige und Seinem Hause, Seinem Lande und uns! vollfommnen Welt nicht möglih. Und wer, der sle und. sich | Gutes gethan.“ | (9821 UFIt fenut, und. mit sich selbst, so lange er lebt, nicht fertig wird, Denn könnte ih nicht auf ihn, die Urquelle Alles Gu- und täglich: an ih zu: arbeiten hat, wird ‘außer sich begehren, | ten, den Geber aller Kräfte, den Lenker aller Ditige „ den: was! er in sich nicht findet? Auch der weiseste, mächtigste | Helfer aus aller Noth und. den reichen Spender allet Freu- und beste Ba err, kann nicht alle, so tausendfah sich | den hinweisen, und an diesen einzig und ewig festen, heiligen widersprechenden
gig, welche nah Seinem Willen zu gestalten „ oft außer ‘den | nicht uns, ihm. allein gebührt die Ehre undder Gränzen der: Möglichkeit liege. _——/ Ruhm‘/; aber daß Er den Könia und seine tue Diener j arum entweihe keine Uebertreibung uid noch weniger | zu Werkzeugen seiner segnenden Hand macht, dessen dürfen“ irgend eine Schmeichelri, die untex der Würde des Matines | wir uns heute vor ihm freuen, ‘mit Demuth- und Dank. —' und Christen ist, dieses heilige Königs-Fest. : __| Denn Freude ohne Gott is eitel und nichtig, und-alles Glúc{°
Aber sind wir, — gleichweit entfernt vom eitlen Hoch- | ohne ihn trägt die Keime des Unglüks in sich. Auch das muthes, der’ sich täuscht, und vom trüben E dem j größte Glü hat seine Gefahren; auch an den erfreulichsten : nichts recht ist, — unbefangen und billig, gerecht und. dank- | Zustand knüpft sich immer etwas Bedenkliches ; auch die heí-- bar, — o! mein Gott, wie stimmt dann alles uns zur de- | terste Gegenwart kann sich“ plôblich dure “eine seltsame -Ver- müthigen, frommen Freude! 447 j knüpfung* der Umstände verdunkeln. -Jede Berechnung der“
Unsere Armee, frei von Miethlingen,, bestehet aus den Zukunfe täuscht, nur Eine Verheißung rügt nie: chrisilihe Os Söhnen des Vaterländes; nie hat mehr wissen- Goktesfurcht, wie der LNSfor sie lehrt und giebt. Sie schaftliche: Bildung sie in ihren leitenden Kräften durchdrun- | ist dás'wüunderbare, zarte , stille , sanfte und doch mächtige gen; niè ein reineres .wirksameres Ehrgefühl sie beseelt , nie“ | Bündungsmittel aller Stände und Verhältnisse; sie der tes cine: sor tnenschliche und doch ‘ernste, Disciplin sie in Einheit liegende Mittelpunkt allex edlen Bestrebungen, wo die Kräfte
i B
süßère Pflicht,
Was soilen wir- sagen, wenn wir dies alles, die allge-
n: Wúnsche: und: Bitten erfüllen; auch Ér is | Punft, Alles fnüpfen, also wie heute, hätte ‘ih dann: lob- Y von: Begebenheiten, Hindernissen, Zufällen, Einflüssen abhän- preisend wahrlich“ nicht gesprochen. Den “A uts, -
aller Dienet und Utitérthanen ‘bei’ det! größten Mannichfaltig-
keit und Verschièdenheit der Ansichten, sih derinoh, von der-
selben guten Gesinnung beseelt, in Eine segéhsvolle Kraft
verwandeln. Sie allein reintget das E von den Täuschut- su
gen“ ünd- der Verblendung der Selbst sucht, bei der man im Diéènste des Königes eigennüßig sich elber dient, den Lohh dahin hat, und dann“ nicht in der Feuetprobe des Unglücks ‘besteht. Ju der wahren Göttesfurcht liegt alléïn die bindende Kraft der reinen Ehrfurcht, des, ungéshminkten Gehorsams und der L I gel vei Lan- desherrn;/ und von ihr durchdrungen, fentten alle Seine Dienér, nahe und ferne, hoch odér Peti Se odek nit, keine ws c Set L A : ctouen und A iensteifer, Jhm die [chwere Bürde dex Régierung zu erleichtern. Diese bte christlicht Göttesfurcht ist das einzig feste „uiid festeste Fundament des häuslichen: und dffentlichen, des beson- deri ‘und allgemeinen Glückes. Aus den einzelnen Zweigeti tugendhafter glücklicher Familien bildet und )ebet fie einpor den mächtigen, ehrwürdigen Baum der gemeinschaftlichen Wohlfahrt, dessen tief gedrungene starke Wurzeln dann nim- mer sterben, und déssén hohe, schöne Krone dann nie verdor- vet. Wir wohktien jéßt ruhig in ‘seinem labenden Schattéu, und freuen uns seinet erquickenden Früchte. O Herr! erhalte uns dies Glück; und Du ivirst es uns uns erhalten, únd Dein, Segen wird ferner mit uns seyt, wenn wir bei dem „Einen bleiben, daß wir Dich fürchten und Dei- nen heiligen Willen thun.“ Von dankbarer Freude fließt unser bewégtes Herz über, und wir haben nichts, als das Gelübde der Treue. Wir bringen es Dir und dem Kd- nige, Deinem Gesalbten. Durch Fhn hast Du uns Alle und das ganze Land ünausspréchlich gesegnet. O Herr! erhöte unsere Gebete und gieb Jhm und Seinem Hause, was un- ser danfvolles Herz erflehr. Amen. |
“Abgèrei s: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Fus min, als Coufiter nach Set. Petersburg. j :
Zeitungs-Nachrichten. Uan D
Rußland.
, St.-Petersburg, 17. Jan. Am Neujahrstage, mit welchem auch das Geburtsfest Jhrer Kaiserl. Hoheit der Großfürstin Helena Paulowna zu}ammentrifft, wurde in der Hof-Kapelle des Winter-Pallastes feierlicher Gottesdienst ge- halten, welchem Jhre Majestäten der Kaiser“ und die Kaîse- rin nébst Jhren Kaiserl. Hoheiten dem Großfürsten Thron- folger, dem Großfürsten Michael und der Großfürstin Helena Paulowna, so wie auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Al-
‘brecht von Preußen beiwohnten. Die Mitglieder dés Reichs-
Raths, die Ministe, die Senatoren, der Hof, die ‘hoffähigen Perjonen beiderlei Geschlechts , ‘die Generale und Officiere der Garde und ‘der Armeé, welche bei der Ceremonie zugegen
gewesen waren, hatten darauf die Ehre, bei Jhrer Majejtät
der’ Kaiserin und alsdann béi Jhrer Kaiserlichen Hoheit der
Großfürstin “Helena Paulowna zum Handfkuß zu gelangen.
Die: Glieder des diplomatischen Cörps hatten gleichfalls die Ehre, nach der Messé Jhren- Kaiserlichen Majestäten ‘ihre Glückwünsche darzubringen. — Nach dem Cercle hatten fol-
‘gende: Personen die Ehre Jhren ‘Kaiserk. Majestäten vórge-
stellt’zu werden? der Graf von Castriés, Unter-Lieutenant der Königl. Garde Sr. Masestät des Königs von Fränkreich; der Graf Degenfeld, Kammerherr und Gesandtschafts-Secre- taiv Sr. Majestät des Königs von Würtemberg; Hr. Fied-
ler, Bergrath in Sächsischen Diensten; Hr. Middleton, an-
gestellt: bei. der Gesandtschaft der Amerikanischen Vereinigten Staaten; Hr. Cramer, Oesterreichischer General-Consul, und A Sterky, Schwedischer Vice Consul, —- Abends war Maskenball ‘im Winter -Pallaste und ‘große Abendtafel in der Eretnitäge. Die. Stadt war erleuchtet.“
“Durch Kaiserlichen Tagesbefehl vom 12ten d. M. ist der Kriegs - Gouverneur von Riga , General’ - Adjutant , General von der Jnfanterie/ Marquis Paulucci, Krankheit halber, mit Beibehaltung dex“ Uniform, des Dienstes entlassen wörden.
Der Senator, Geheime Rath Zie E Do, enant, zum Kriegs--
ist, mit dem Charactet als Gétieral-Lié Gouverneur von Riga ernannt wordeh, Seine Majestät der Kaiser haben“ den im Ministerium des Jnnern angestellten Wirklichen Staatsrath Grafen Ja- rosssaw Potocfi zum Hofmarschall zu ernennen geruhet.
Der dieustverrihtende Hofjägermeister Paschkow, der Verweser dèr Reichs[hulden-Tilgungs-Commiss ion, . Wirkliche Staátsrath Baron v. Meyendorf und der dienfiverrihtende Stallméister Sr. Kaiserl. oheit des Großfursten Michail Pawlowitsh , Wirkliche Staätsrath Diwow sind zu Rittern des St. Annen-Ordehs ¿Titét Klasse eengünt won
_Se. Mäajèstät der Kaiser haben den C ef der zweiten Husaren-Division, Genéral-Major Sievers [V. und“ den Be-
fehlshaber der ersten Brigadé der ersten Division der reiten-
den Jäger , General-Major Akinos, zu Rittèrn des Annen- Ordens erster Klasse mir der. Kaiserlichen Krone zu etuénnen geruhet; der“ stellvertretende General : Jtendant des ab eson: derte Kaukasischen Armee-Corps, Wirkliche Staatsrath Schu- foffsfy hat den Wladimir-Orden zweiter Klasse erhalten. Die Gemahlin- des Reichs - Controlleurs von Hitroff hat das Kreuz der zweiten Klasse des St. Katharinen ; Ordens erhaltèêni, und die Fräulein Golenistscheff: Kutusöf, Balabin,
Ml BUGa f e so wie die Fürstin Trubebkoi sind zu E
hren - Fräulein Jhrer Majestät der Kaiserin ernannt wordén. i , G Kaiserliches Manifest, ;
Bon Gottes Gnaden, Wir Nicolas 1. Kaiser und Selb#- Herrscher allér Reußen 2c. 2c. 2c. |
Die Darleihen auf Hypothek liegender Gründe gus den verschtedenen Reichs-Bankanstalten hatten bei ihrem Beginnen zur“ Absicht, einerseits ‘die Fortschritte der Landes-Cultur und des Gewerbfleißes zu befördern, und andererseits undeschäftig- ten Capitalien durch das Mittel der Niederlegung in die Ban- ken einen gesicherten und bequemen Umsaß zu verschaffen. Als Hauptgrundsaß wurde dabei immer vorausgesebt, daß die Vor- theile der Bank-Creditoren mit den Verpflichtungen der Bank- schulduet in ‘einem passenden Verhältnisse sehen mußten. Aus diesem Grunde unterlagen auch die Bedingungen der Einlagen und Darleihén, sowohl in Hitisicht der Termine als der Jn- teressen, so wie es die Umstände mit sich brachten, mehrma- ligen Veränderungen. |
Obschon die jeit 1824 für die Darleihen bestehenden Be- dingungen in Hinsicht der Termine viele Vortheile darboten, so lehrte doch-die Erfahrung, daß die bestehenden Procente durch das Sinken der Landrente und die“ nicht blos Rußland eigetie, sondern allèn Ländern gemeinschaftliche Entwerthung der Land-Prddufte für die Banfschuldner ungemein ‘dräcfend geworden. Die unvermeidliche Folge davon mußte einerseits Aufhäufung brächliegeßdér Capitalien in dén Banken , ande- rerseits Bedkängung der Anleiher und stufenweise Zerrüttung der hypothetirten Güter selbst seyn.
Um diesen nachtheiligen Folgen vorzubeugen und zwischen den Einlagen und Darläihen die Verhältnißmäßigkeit herzu- stellen, welche jederzeit als Erundlage dèr Bank- Institute an-. gesche wordén, haben Wir für unumgänglich erachtet, von der einen Seite die Antihungs-Bedingungen möglichst zu er- leichtern, von der andexn die Jnteressen der Einlagen in ein entsprechendes Verhältniß zu seben. Völlig frei steht es Je-. dertnann, der seine Capitalien auf die neuen Béediù unge nicht ferner in den Banket stehen lassen will, sie in emäß- heit der allgemeinen Bankregeln zurückzufdrdern. Der Friede, dessen Rußland durch Gottes Beglückung nunmehr genießt, und die Lage der Reichs-Einnahmen, gewähren dazu hinläng- . liéthe und bereitliegende Mittel. * | R R «Auf diesêm“ Grunde sind durch ein besondetes Comité die nôthigen neuen Maaßhahmen über die Einlagen und An- leihen in den Bank - Zustitüten verfaßt und im Reichsrathe geprüft werden, welche Wir e dem dirigireudéèn Senat ' überweisén Und" demselben befehlen, sie in gehdrige Vollzie- - hung zu “seben. : E I
__ Indem Wir ‘durch diese Maaßregel den Vortheil des Adels und aller Eigenthümer utbeweglichèr Güter berüsih- tigen, wünschten Wir ihnen einen neen Beweis Unserer ununterbrochenen Sörgfalt für ihre Wohlfahrt zu gehe, in der festen Hoffnung, daß die Erleichterung der Anl ihen fei: nen Anlaß zur Vermehrung unbedachtsamer Schulden geben, sondern vielmehr zur Verbésserung der ' wirt schaftlichen Ein- richtungen, und zu jener “Mäßikeit in den usgaben führen : werde, ‘wödur ) auch kleine Besibthümer a und auf die Nachkömmen übergehen und bei deren Mangel auch die gröôß- ten von den Vorfahren erworbenen Reichthämer “vershwin- den. E gez. Nikolas. Das dem obigen Manifeste beigefügte Reglement über die
‘Einlagen und Anleihen bei den Bank-Jnstituten enthält, neb
mehteren' anderen, folgende allgemeine Bestimmungen : „,, Jn den BankAnstalten, und zwar in der Kommerz- und Leihebank; in den Depositen - Kassen von St, Petersburg und. Moskau und den Kollegien der dentlichen Fürsorge, werden für die Zukunft die Procente ‘für Einlage zu vier, für Darltihei auf Hy-