1830 / 28 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gläcklihem Erfolg gekrönt zu werden. niht möglich, das Uebel in seiner Wurzel zu ersticken, in-

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steigen. Alle den öbigen Kredit - Anstalten anvertrauten Ca- pitalien sind übrigens keiner Sequestrirung, weder auf Staats- noch Partikuülair-Forderungen unterworfen.“

_ Naqchrichten aus Wilna vom 13ten vorigen Monats zu- folge hat dort die Consumtion von roher aus England kom- mender Bauniwolle in der leßten Zeit sehr zugenommen ; ge- genwärtig bezieht diese Stadt jährlich ungefähr 1000 Bal- len, von denen beinahe die Hälfte nach Volhynien geht. Auch inländischer Taback macht einen wichtigen Zweig des Wilnaer Verkehrs aus. Ohne Einschluß des von früheren Zeiten noch vorhanden gewesenen Vorraths, wurden im Jahre 1828 über 9000 Pud eingeführt; die größte Zufuhr fommt aus Klein- Rußland, doch auch einige aus Volhynienz; die Preise sind nah Qualität 120 bis 450 Kopeken Silber das Pud. Zu Schnupftaback zerrieben, wird er von allen Klassen ohne Un- terschied. verbraucht; zu Rauchtaback zerschnitten aber bedient sich seiner nur der gemeine Mann. :

Odessa, 9. Jan. Unter den Personen, die vor drei Tagen in die Hafen-Quarantaine gebracht wurden, hat man bei Einer Spuren der Pest entdeckt; in der provisorischen Quarantaine-Anstalt starb ein Jndividuum und ein verdäch- tiges erfranfte. Der Gesundheits - Zustand der Stadt läßt nichts zu nschen übrig. :

Am ersten Weihnachtstage wurde in der hiesigen Kathe- drale ein feierliches Dankgebet für die Genesung Sr. Mai. des Kaisers gehalten. An demselben Tage überreichte unfer General-Gouverneur dem hiesigen Gouverneur, der sich mit dem Stadt-Oberhaupte und mehreren der angesehensten Bür- ger in die Wohnung Sr. Exc. begeben hatte, den von dem

Kaiser an die Stadt Odessa erlassenen Gnaden-Ufas, wodurch

Se. Maj. derselben (wie bereits leßthin erwähnt worden)

auf 3 Jahre Steuer - Freiheit zu bewilligen geruht haben;

vom Gouverneur empfing ihn das. Stadt - Oberhaupt auf ei-

“ner silbernen Schüssel und brachte ihn im feierlichen Zuge

nach der Kathedrale, wo er nah beendigtem Gottesdienste öffentlich verlesen, dann in feierlichem Zuge nah dem Rath- hause gebracht und im dortigen Archiv aufbewahrt wurde. Um- ihren Dank für die ihnen vom Kaiser durch diesen Ukas erzeigten Wohlthaten an den Tag zu legen, machten die hie- sigen Einwohner den «verwundeten Russischen Kriegern ein Geschenk von 10,000 Rubeln ; die Feier wurde Abends mit einer glänzenden Erleuchtung der Stadt beschlossen.

orgestern verließen uns die Türkischen Gesandten, nm sich úber Wosnesensf, Elisawetgrad, Pultawa , Chärkoff, Kursk, Orel, Tula und Moskau nach St. Petersburg zu be-

eben. Jhre einnehmenden Sitten und ihre genaue Bekannt- schaft mit den geselligen Formen sind gegenwärtig Gegenstände

der täglichen Unterhaltung. Mit Ausnahme einer geringen

Anzah! von Dienstboten, haben sie ihr ganzes Gefolge mit sich genommen. Die Zahl ihrer Equipagen mit denen der sie begleitenden Beamten beläuft sich auf 35, worunter die Postschlitten für die ihnen voranfahrenden Couriere nicht ge- rechnet sind. Einige Tage vor ihrer Abreise wohnten die Gesandten einer Musterung des Reserve-Bataillois des hier stehenden 14ten Jäger-Regirnents bei, die den Beifall Halil- ascha’s so sehr erhielt, daß er, troß -des stark fallenden chnees, sich nicht eher weg begab, als bis sie völlig been- digt war. | i 7 | Unser General-Gouverneur, Graf Woronkboff, reiste ge- stern: von hier ab, um die Quarantaine-Linie am Bug zu un- tersuchen.

Im l des vorigen Jahres is hier der Gebrauch des Chlor-Kalks sehr allgemein geworden. Der Wirkliche Staats- rath Majuroff führte ihn zu Anfange des Jahres Ler in die hiesigen Hospitäler cin, und machte auch zuerst den Vor- f (ag, ihn bei Pestkranken auf zweierlei Weise anzuwenden,

mlich durch Eintauchen der für die Kranken bestimmten Nachtwäsche in eine Auflôsung von Chlor, oder durch Chlor- bäder. Dieser Vorschlag ist vom Grafen Woronbof der Be- catpuns der hiesigen Aerzte übergeben, von dem Resultate derselben aber bis jeßt nichts Bestimmtes bekannt geworden.

Aus Leovo schreibt man unterm 17. December: „Wir sind Gott sey Dank außer Gefahr. - Die Pest, die hier ge- wüthet und die äuch 2 Quarantaine -Beamte hingerafft hat, hat völlig aufgehört, die Sperre ist gehoben und das Zollhaus wieder eröôfsnet, und dieses freudige Ereigniß durch ein ôffent- i Dankgebet und Erleuchtung derx öffentlichen Gebäude geseiext worden.

Aus Kischeneff unterm 30. Decbr. wird gemeldet : „Er-

aaßregeln ‘der Obrigkeit gegen die Pest anfangen, mit war uns Anfangs

res ist es uns, anzeigen zu ‘die P daß die fräftigen s

dem es uns dazu an den nothwendigen Gegenständen , na-

mentlich an Lebensmitteln fehlte, ohne welche man die Ein- wohner nicht in ihren eigenen Wohnungen absperren konnte. Endlich aber, Dank sey es dem Eifer der hiesigen Obrigkeit, fangen wir_an, rnhig zu werden, da seit 25 Tagen Niemand an der Pest gestorben ist. Die allgemeine Quarantaine , der wir in der leßten Zeit, nachdem für die dazu nöthigen Ver- anstaltungen gesorgt worden, unterworfen waren, wird kde Pest am wirfkfsamsten unterdrücken. Uebrigèns e die Zahl der Gestorbenen nur unbedeutend. Sehr auffallend is es, daß da, wo diese Geißel ee Verwüstungen anrichtet, die an- deren gewöhnlichen Krankheiten aufhören, oder sich wénig- stens vermindern ; niemals herrschten hier wenigere, und nie- mals war hier die Sterblichkeit geringer. Gewöhnlich star- ben bei uns, bei einer. Bevölkerung von 19,500 Einwohnern, im Frühjahr und im Herbst 20 Personen täglich, während wir jeßt an gewöhnlichen Krankheiten täglich kaum 3 Perso- nen verlieren. Auch is es bemerkenswerth, daß sich die Pest nur in einem Stadttheile zeigte und die beiden anderen ver- pru t im übrigen Bessarabien hat sie beinahe ganz auf- gehört.

_In der Stadt Aferman wurde am 20sten vorigen Mo- nats eíne neu errichtete Bezirks-Schule feierlich erdfsnet.

Die hiesige Zeitung giebt in einer Fortseßung ihrer:

(leßthin von uns mitgetheilten) Notizèn- über die Tschuwa-

schen von den Eigenschaften des Herzens dieser rohen Völker-

schaft eine günstigere Schilderung, als von ihren Geistesfähig- keiten. „„Ohne die Worte Tugend und Laster zu kennen“/, heißt es darin, „folgen sie den Eincebungen der ekfstern und

kennen das andere gar nicht. Natürliche Güte, Keuschheit und Gastfreiheit gehören zu ihren hervorstechendsten Charak-

terzügen; sie sind geduldig und vergessen ihnen angethane

Beleidigungen leicht; kurz, von Seiten des Herzens zeichnen

sie sich vor vielen rohen Völkern auf das vortheilhafteste aus.“

A Ante Q.

Paris, 20. Jan. Der König hat auf Anlaß des mor- genden Todestages Ludwigs KVI. das nachstehende Schrei- ben an die Erzbischöfe und Bischöfe des Reichs erlassen : ¿Mein Hecr Erzbischof; mit jedem Jahre erneuert sich un- ser Schmerz und Franfreichs Trauer. Die Religión allein vermag durch ihre göttlichen Tröstungen - unsere große - Be- trúbniß zu miídern, und durch ihre Gebete, wie durch ihre Opferungen den Tod zweier Königlichen Märtyrer zu süh- nen, dessen nämlicher Jahrestag uns ein theures und - trau-

riges Andenken zurückruft. Wir richten daher das gègerlwär--

tige Schreiben an Sie, um Sie wissen zu lassen, daß am

24. Jan. in allen- Kirchen Ihres Sprengels ein feierlicher.

Gottesdienst für den König Ludwig XVLI. und die Königin Marie Autoinette gehalten werden soll. : dem Gebrauche gemäß, die Eivil - und Militair Behörden einladen. Keine Leichen-Predigt, noch sonst irgend eine Rede soll dabei g?ehalten, nur jenes Testament ," worin das Ueber- maaß des Unglúcks und der Heldenmuth der Tugend uns untröstliches Leid und ewige Bewunderung vererbt haben, soll von der Katizel herab verlesen: werden. Da dieses Schrei- ben feinen anderen Zweck hat, so bitte Jch nur noch Gott, os er Sie, Mein Herr Erzbischof, in seinen heiligen Schuß nehme. C

Um bei der gegenwärtigen rauhen Witterung die Leiden der unbemittelten Klasse möglichst zu lindern, haben Seine Majestät eine Summe von Sechzigtaufend Fr. für die Armen der zwölf Pariser Bezirke auf Jhre Chatullè anwei- sen und dem Präfekten Grafen Chabrol zur Vertheilung zu- stellen lassen. Den Armen von- der lutherischen Gemeinde hat díe Dauphine eine Unterstüßung von 500 Fr. überwiesen. _ Man wird sich erinnern, daß der verantwortliche Ge- äftsführer des in Meb erscheinenden ¿„Courrier de la Mo- selle‘/, Herr Harmand, im Monat Oëtober v. J. (S. Nr.

305 der Staats-Zeitung vom vorigen Jahre), wegen der Be-

fanntmachung des Prospectus des Bretagner Steuer-Verwei- gerungs-Vereins zu {monatlicher Haft und einer Geldstrafe von 150 Fr. condemnirt wurde. ;

ral - Prokurator appellirten von -dem Urtheile, Lebkterer a mi-

+-nima. -Demzufolge beschäftigte sich der Königliche Gerichts-

hof zu Meb am 7ten, 8ten, 9ten und 11tén d. M. in zwei-

ter Instanz mit dieser Rechtssache, „Jn - der Sibung vom - |

16ten endlich wurden Herr E sowohl als der Drucker seines Blattes von aller Anklage freigesprochen. Der Ge- neral-Profurator, Herr Pinaud, hatte sih.in seinem Requi- sitorium unter Anderm in folgender Weise ausgesprochen :

„Wenn die Kammer von "1815 oder die von 1824 die Steuern -

verweigert hätte, würde ‘der König sich einer meineidigen. Majorität haben unterwerfen und das Land der Gräueln

| einer solhen Empôrung Preis geben müssen? Was würde

Sie werdén dazu,

r sowohl als der Gene-

‘det, daß der

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# denn die liberale Partei thun, wenn man die Verfassung mit Hülfe der Charte zerstôren wollte? Sie würde den Kôö- nig bitten, sich, zur Aufrechthaltung der geseßlichen Ordnung,

des 1áten Art. der Charte zu bedienen, der ihm ein Mittel bietet, |

den Wahl - Majoritäten zu widerstehen. Wenn nun also die jeßige Majorität der Kammer die Tage von 1792 und 1793

erneuern will und das Budget verweigert, soll dann der Kö-

nig sein Scepter dem Gespenste des Convents Überreichen ? Nein; “er muß sein Recht behaupten, und sich vor der Ge- fahr durch. Mittel retten, die wir hier lieber mit Stillschwei- gen übergehen wollen. Im Jahre 1792 führten die Gewalt- \chritte einer Majoritát- Ludwig XVI. dem Verderben zu; man muß daher jene Aufrührer fürchten, die sich heute zu einem unwürdigen Widerstande rüsten, um mit Hülfe der liberalen Presse die Monarchie und die Kammern an sich zu reißen, Alles zu zerstôren und den Thron durch eine uatheil- bare Republik zu erseßen. Jun diesen Aeußerungen er- blickt jet die Oppositions-Partei eine Beleidigung der Kam- mer und droht Herrn Pinaud- mit einer Anklage. ¡Cs scheint gewiß zu seyn‘/, sagt. das Journal du Commerce,

„daß mehrere Deputirte sich vorgenommen haben , bei der |

Eröffnung der nächsten Session den General-Prokurator Pi- naud vor die Schranken der Deputirten - Kammer laden zu lassen. Das Recht dazu verleiht ihnen der Lte Artikel des Gejebes vom 25. Mörz 1822, worin es im Wesentlichen hetßt, daß dem Falle, wo beide Kammern oder eine derjel- ben beschimpft werden, die beleidigte Kammer, auf den An-

trag eines einzigen ihrer Mitglieder, berechtigt eyn solle,

den angeschuldigten Theil vor ihre Schranken zu la- den und ihn zu den geseßlihen Strafen von l4tägiger bis 2jähriger Haft und einer Geldbuße von 100 bis 4000 Fr. zu. verurtheilen, Ein Mal hat díe Kammer sich bereits dieses Rechtes bedient, nämlich im August des Jahres 1822, wo der Graf von Saint - Aulaire einen. Anklage-Act gegen Herrn Mangin, damaligen General- Profurator am Königl. Gerichtshofe in Poitiers , wegen be-

leidigender Aeußerungen gegen die Deputirten - Kammer auf

das Búreau niederlegte. Äls der Vorschlag in der Sißung vom 6. August erödrtert wurdé, erklärte die ministerielle Par- tei ganz ofen, die obige Bestimmung des Gejeges vom 25. März 13822 werde ganz falsch interpretirt; sie sey blos ge - gen die Zeitungsschreiber gerichtet, lasse sich aber nicht auf cinen hohen Staatsbeamten anwenden. Umjonst; Herr

Royer-Collard erklärte, daß es dem Gesetze vêllig gleich gelte, j

von wem die Beleidigung ausgegangen sey; der Stand des Beleidigers thue hier niht das Mindeste zur Sache. Herr Courvoisier bekämpfte gleichwol den. Antrag des Herrn von Saint - Aulaire, aber aus Gründen, die. sich hôren ließen ; er behauptete nämlich, daß in dem vorliegenden Falle die belci- digten Deputirten, nicht in ihrer Eigenschaft als olche, son-

- dern als bloße Bürger verunglimpft worden seyen. Dieser

Unterschied rettete . damals Herrn Mangin; er kann aber heute zu Gunsten des Herrn Pinaud nicht geltend gemacht werden, denn dieser hat die ganze Majorität der Kammer insultirt. Oder heißt es etwa nicht ‘die Kammer verunglim- pfen wenn man sie. für fähig hält, die Tage: von 1792 und 1793 zu_ erneuern und sich zu einem zweiten Conuvente zu ge- stalten ?‘‘ - 0

«Außer der Vorstellung, welche Dlle. Sontag zum Be- sten de: Armen des 5ten Stadt-Bezirks heute Abend auf dem Theater des „Ambigu-Comique‘/ giebt, hat dieselbe dem Präfekten- des- Seine-Departements - Grafen von Chabrol, das Anerbieten gemacht, noch am nächsten Sonnabende den 23sten d. M. im Saale der großen Oper eine außerordent- liche Darstellung für die Armen aller zwölf Bezirke der Hauptstadt zu geben. Hiernach hätte die Künstlerin ihre Äbreise noch um einige Tage ausgeseßt. Zu der vorgestri- gen Benefiz-Vorstellung der Dlle. Sontag wurden die Par- GRLOMES mit 24 Fr:, die Parterre - Billets mit 10 Fr. ezahlt. t : Die Quotidienne meldet: „Graf Rossi ist von Geburt cin Korse. und ein-Verwandter der Familie Buonaparte durch die- Romalini’s. Er war unter Hieronymus Buonaparte Stabs-Officier in Westphälischen Diensten; seine Schwester hat sich (im Jahre 1810) mit dem Fürsten von Salm-Salm vermählt.“ A 4 SGUBS

Es heißt, daß Mlle. Mars sich im Monat April von der Bühne gänzlich zurückziehen werde.

Großbritanien und Jrland.

London, 19.- Jan. Die Windsor-Zeitung mel- König von der zuleßt sich zugezogenen Erkältung ganz hergestellt sey, und auch seit längerer

eit feine Anfálle vom Podagra gchabt habe.

Der alte Lord Redesdale, ein Freund des Greis v. Eldon, dessen politische Meinungen er in der Regel auch theilte, ist am vorigen Sonnabend s seinem Landsibe, Batsford-Park in Gloucestershire, nah kfúrzem- Unwohlseyn gestorben.

Bereits vor seiner vom Hof-Circulare mitgetheilten amtlichen Unterredung mit dem Herzoge von Wellington hat der Marquis von. Chandos am 16ten d. mit_ einer Deputation von Westindischen Plantagen-Besißern, deren Cotnité-Präses er ist, eine Audienz beim Herzog im Schaßamte gehabt. :

In ‘der Times heißt es: „Der Französische Globe, ein geschicktes und philosophisches, aber auch' etwas afseftirtes undüberspanntes Journal, enthält in einer seiner leßbtenNummern einen Artikel über Frankreichs auswärtige Politik, der, weil er die Gesinnungen einer bedeutenden Partei jenes Landes, in Bezug auf Großbritanien, ausspricht, unsere Aufmerfsani- keit sehx wohl verdient. Nächstdem, daß die alte längst wider- legte Beschuldigung vorgebracht wird, daß das gegenwärtige Französische Cabinet ein Werk des Englischen Ministeriums sey, wird wiewohl man auf der andern Seite zugiebt, daß England fein wirkliches oder permanentes Juteresse haben fann,- die Erniedrigung Frankreichs zu wünschen oder aus faufmännischen Rücksichten seinen Wohlstand zu verhin» dern doch behauptet, in England sey es ein allgemein geltender Grundsaß, daß man sich alle Mühe geben müsse, Franfreih in sefundärem Range zu erhalten. Woher der JIournalist diese Nachricht hat, oder aus welchen Vordersäßen er einen - solchen Schluß zog sind wir nicht im Stande zu errathen. Keine Englische Schrift hat jemals einen ähnlichen Grundsaß aufgestellt , niemals haben wir in einer Englischen Gesellschaft davon etwas gehört, und auch von unserer Regie- rung ist. uns - feine ôffentliche Handlung befannt geworden aus der man auf die Wahrheit jener Behauptung schließen föônnte. Selbst wenn wir, was nicht der Fall ist, zugeben wollten, daß das gegenwärtige so sehr herabgewürdigte Fran- zösische Cabinet dem Könige mehr durch Englischen Einfluß

|.als durch eigène politische Bewegungsgründe empfohlen wor- den sey, so müßten wir “es doch noch immer bestreiten , daß

ein Motiv dazu entiveder der Neid auf Französische Größe, Haß der Französischen Freiheit, oder, der Wunsch gewesen sey, Frankreichs Macht zu lähmen. Die Englische Regie- rung kann wohl der Meinung seyn und darf es auch einge- fichèn, daß cin Ministerium, aus einer gewissen Partei in Frankreich gebildet, ihren Wünschen in mancher Hinsicht mehr ent)prechen würde weil es nämlich geneigter seyn dürfte, ein gleiches Verfahren mit ihr zu beobachten als ein Ministerium, das’ aus einer andern Partei gewählt ist; dadurch aber giebt die Regierung noch gar feinen Grund, von ihr zu glauben, daß sie diese Parteilichkeit deshalb hege, roeil sie Frankreich in seiner fortschreitenden Wohlfahrt auf- halten oder seine constitutionelle Freiheit gefährden will. Die durch einen Minister - Wechsel zu erreichenden Zwecke fônnen eben sowohl im Jnteresse des einen als des andern Landes seyn und brauchen doch auf die inneren Jnstitutionen beider gar feinen Bezug zu haben. Wenn demnach auch die Ernennung des Französischen Prernier - Ministers unserm ersen Lord des Schaßes eben jo direct zugestanden hätte, als die seines eigenen Secretairs, so würde man aus der Er- wählung des Fürsten von Polignac doch noch nicht folgern fônnen, diese unpopuläre Wahl sey getrossen worden, um die Charte umzustoßen, oder um die Französische Macht zu .ver- nichten. Nur der Schriftsteller konnte dies als. ausgemacht annehmen, der in dem langen Kampfe zwischen Frankreich und England, von dem Beginn der Revolution bis zur Re- stauration der Bourbonen , - nichts. Anderes erblicken konnte, als eine wüthende Opposition Pitt's und seiner Nachfolger gegen die wahren Interessen und den Ruhm Frankreichs.“

Nach Privat-Briefen aus Mahon meidet der Sun, daß die Unterhandlungen, welche der Sultán im. Vereine mit Großbritanien, zur Herstellung des Friedens zwischen Frank- reih und Algier eingeleitet habe, gänzlich abgebrochen jeyen, weil der Dey, der früher 7 Millionen zur Entschädigung vet- e jens Forderungen jeßt. auf 20 Millionen gespannt aben joil. “Af |

Von Thomas Moore’s „Leben Lord Byrons‘/ sind in

den drei ersten Tagen, nachdem es im Buchhandel erschienen war, über 2000 Exemplare verkauft. worde

Die Themse ist bereits nah einer Seite bis zur alies des Stromes zugefroren und dürfte bei anhaltendem rost bald ganz ada: Den Schlittshuhläufern im St. Janies- Park wird das Laufen nur bis 4 Uhr Nachmittags gestattet, weil bei eingetretener Dunkelheit mehrere Unglücksfälle bereits vorgekommen sind. Schon um 3 Uhr werden die Eingänge zum Park fúr Eintretende geschlossen.