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err 1c. Gans in seinen „Beiträgen zur Revision der Ge- ebung‘ die Theorie auf das beschèânken , wodur diese a An núblich ewa werden fann : so würde er sich. ein großes, ja, ein unsterbliches Verdienst — nicht blos um d ie Gesellschaft, der er als Rechtslehrex angehört, sondern, bei dem gegenwär- tigen Zusammenhaug der Dinge, selbst um die Europäische Welt, erwerben. Er ivurde dadurch nämlich zunächst auf die Verdrän- gung jener metaphysischen Rechtsänsicht hiriwirken , welche genwärtig noch so allgemein vorwaltet und so bedeutende Serwietunzin anrihter. Es würde sonach „endlich einmal. flar werden, daß die Gränzen aller Geseßgebung in dem Ci- vilisations-Grade abgeschlossen sind, den eine gegebene Gesell- \{chaft errungen hat, und daß, darüber hinaus oder dahinter zurück, sich nichts weiter antreffen läßt, als — gesellschaftli- ches Elend und Mißvergnügen. Man würde also in gröôße- rer Allgemeinheit darüber zur Erfenutniß kommen, daß bloße Abstractioneu, wenn es dle Verbesserung. der gesellschaftlichen. Drgaiatien gilt (auf welche.-das See bac gn g Gesa im- merdar, bezogeu werden muß), entweder blos unfruchtbar- oder. perwszeeud ind, -daß sehr positive Kenntirisse „die Grundlage ür dies Geschäft bilden müssen, und daß, wo diese fehlen, mmer nyr etwás, Phantastisches zum Vorschein .fommen kann, mehr. oder weniger ähnlich den Verfassungs. - Entwürfen, welche Jean Jacques Rousseau fúr die Korsen und für die Polen anfertigte, ; Eine wahrhaft brauchbare Theorie würde vor allen Dingen auf : das Staatsrecht zurückwirken; denn © sle würde nachweisen, daß, und weshalb, Alles, was. der menschliche Verstand bisher ersonnen hat, nm die Güte, d. h. die Angemessenheit der E zu sichern, unwirksam für diesen großen Zweck geblieben ist, daß z, B. die parligmen- taris{ Form Und, der davon unzertrennliche Pagrteikampf, anstatt schlechte Geseße abzuwenden, dieselben herbeiführen, wie dies añ den. Beispielen sichtbar is, die England in den ebtet. Zeiten in dér Reform seiner Handels - unb seiner Cri- al Veseßgebung geliefert hat. Vie könnte sie wohl Er- fahrungen dieser Art geltend machen, ohne zugleich die Auf- merfsamfkeit auf die Nochivendigkeit besserer Geseßgebungs- rmen Pi Meiten, als die bisherigen gewesen sind? Selbst die Erziehung- und Bildung . der Rechropfleger in ihrer jeit würde -die gesundere Theorie den.unverkennbar- wo, in Folge lrref A en “vom Wes llschaft, durch verbesserte Gesetgebung „und angemesseneres 4 n det“ Rechtsstreit aufhört, éin Lotto besonderer Art ¿u ftr
nz und erst datin wird die Beschreibung, welche ein geistreicher Spanischer Schriftsteller des siebzehnten Jahrhun- | derts von den Richtern und Sachwaltern seiner Zeit ent- warf, icht mehr passen. *) — Was fann diese Zeit allein vorbártiten? Eine A R Theorie !‘‘ “eie : _7-WVik haben uns also Glúck. dazu zu wünschen, , daß in dieser Beziehung Hand ans Werk gelegt werden soll. - Wie dies Trt auth ausfallen môge: der Gedanke, aus welchem es hervor a ngen ist, darf untadelih genannt werden. Zu ei “ Ditchfü rung ist nichts. weiter erförderlih, als ein Fandhaftes Festhalten derselben ZJdee.
| | Da dieses nun am rfolgreic stén _êrleichtert wird, wenn zu der neu errichteten eibúné so Wenigen, als es nyr nal e der Zutritt ge- Kattet wird: fo wünschen wir vor a en. Dingen, daß Herr 2c. Gans. sié vorzugsweise ausfüllen möge. Wir verhehlen uns dabei einésweges, wie viel das neue Unternehmen um-. faßt ; allein. in einer Zeitschrift, welche Über die wichtigste An- elegenheit. des gesellschaftlichen Lebens Auskunft zu geben
esp cht, fann es auf bloße Unterhaltung. der Leser nicht an- _“) Saavedra.Faxardo: it seiner república. literaria: (dem r ichsten Werke, das: der Friedens-Congresi, zu Münster: erzeugt Hat) sagt von den, Furisien:; Siempre yiven para. otro geupa eau pleytos y. cuidados agenos,- entregados á, una facultad , donde
Âa memoria es un elesante. que sustenta, castillos y a de textos. lh i E l s
"v rofesion, os matattba, } Goth ‘vbedece á las
Í ertorios, dondé
lesensa , como: sí siempre eus ‘leges estuviesen fundadas. en | ‘principios fixos oie nlaucdeene Min Lo que na sé, como uede lHamar ciencia la jurisprudencia,; b ja del
p Îos (66 po | (p en ] cia bi ; enfendimiento. humano, ciego: y mudable. d Sn Des
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€ coma, unlculo sé héreda d@E |. ie à w6 ‘Ballen 7 f éstudi A & : él ingenio, olvidado de ëua geñèrosa liber: | alabras y- menté de legislador, obligado á }
, fommen, und wo dies nicht der Fall if, nichfaltigkeit der Einheit weichen , | die multa mit soléher Nothwendigkeit, daß die Zur der Beihülfe in sich selbst gerechtfertigt ist.
da muß die Man-
da verdrängt das multum ckwcisung_ ir bitten den.
achtungswerthen Herausgeber der „Beiträge zur Revision dex
Geseßbgebung//,
diesen unseren Wink. (zu welhem=uns eine.
ziemlich länge Erfahrung berechtigt) nicht unbenußt zu lassen?!
zösischen.
Königlihe Schauspiele. Sonnabend, 30. Jan. Im Schauspielhause: dramatische Skizze in 3 Abtheilungen , frei na
ivi
Hans. Luft, Hieranf: Die Brüder / Lustspiel mit Masken in
5 Abtheilungen, aus dem Lateinischen des Terenz, vom Frei-
herrn von Einsiedel zu Weimar.
G Jm Concert-Saale des scriptions-Ball. i ; Sonntag, 31: Jan: | Schauspiel in 5 Abtheilungen, / nah Ancelot. und Mazères
Königl. Schauspielhauses : Sub- “Jm Opernhause: Der Spion,
frei bearbeitet von Stawinsfky. E
| Im Schauspieldause: 1) Yelva, ou: L’orpheline muétte, vaudeville en 2 parties par Scribe. 2) La première ‘re- - présentation de: Le matin et le soir, vaudeyville nouveau en 2 actes.
Montag, 1. Febr. derholt: Die Abtheilungen, mit Ballets vom Königl. Musik von Preise
Jm Opernhause, zum erstenmale wie- Belagerung von Korinth, lyrisches Drama in 3 Balletmeister Titus; - ossini. ck (Hr. ' Rozier wird hierin tanzen.) ; der Pläbe: Ein Plak in den Logen des ‘ersten
Ranges 1 Rthlr.-40 Sgr. 2c. : Die bereits verkauften und“ noch zu verkaufenden Billets --
VI.
2
gur Oper : Die Belagerung von Korinth, sind. mit Dienstag : ezeichnet: j i :
Im Schauspielhause: Französische Vorstellun
Dienstag, 2. n Sch storische Tragödie in: 5 Abtheilungen, von E. er für Dienstag , den
ieclhause : ‘Kaiser Heinrich Raupach. 2. Febr: angekündigt gewesene
Fébr. Im
masfirté Ball im Schauspielhause wird“ erst Mittwoch, den 3. Febr. statt finden. |
__ Sorinabend, ‘Dit Frankfurcer Messe im Jahre 1297, ein Gemälde der Vorzeit
Königestädtshes Theater.
30. Jan: Das Pfeffer-Rôsel , oder : Die
in 5 Aften. | i Sönntag, 31. Jan. Fortunats Abentheuer zu Wasser
und zu Lande, Montag, 1. Febr.
Zauberposse mit Gesang in 3. Akten. Zum erstenmale: Die Majoratsher-
rea, Original-Melodrama in 3 Akten von K. v. Holtei; die
. Musik ist arrangirt von Hrn.
Kugler. :
bebv rin rtGe e E E ente
C.
Berliner B ö r s Den 29. Januar 1830:
Amil. Foûdé. vond Geld-Cours-Zettel
St.-Schuld-Sch;. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Ani. 22/ Kurm.Öb. mil.C. Neum.Int:Sch.d.!: Berl. Stadt- Ob. Königsbg. do.
do.
Elbinger
Danz.do.inTHZ. Westpr. Pidb.A. _dito B.} Grosshz.:Pos.do.} r. Pfandbrf.| ‘7 Pomm. Pfandbr.
Kur-u, Neu
“dito “ Ostp
27 Brief (Geld
S TISchlesische do. omm. Dom. do. Märk do. do. . JTOstfpr., do. do. 5 «P do: ; do: d.Nink. — | Zins-Seh.d.Kink..- “L T L dito d.Nmk.'— |
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Cert, Ota g Vg. 7447: oln pr, 4.
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Auswärtige Börsen...
Hantburg, 27. Ja | roc. Metall. 1044; :4proe. 95§, Part.-Obliz. 4385. A
ebr. 121. Engl. Neap.
Redacteur -Foh«. - Mitredacteur C ottels
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Preußischc Staats-Zeitung.
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Amtliche Nachrichten. L Kronik des Tages.
Se. Matte der König haben dem Juwelier Johann Karl Adolf Dann den Titel eines Hof - Juweliers beizu- legen Ee ‘ h |
h Se. dajestät der König haben die von der fiesigen Akademie der Wissenschaften getroffene Wahl der hiesigen Prof oren -Horfkel, Klug und Kunth zu ordentlichen
itgliedern und des Professors vôn Jaquin zu Wien zum ‘Ehren - Mitgliede der- physifalischen Klasse, so wie dié Wahl des Barons Poisson zu-Paris zum auswärtigen ordentli- hen Mitgliede“ der mathematischen Klasse, Allergnädigst zu bestätigen geruhet. E
Der Königliche Hof legt morgen den 30sten dieses, die “Trauer auf 8 Tage an, für Se. Durchlaucht den Prinzen Georg, Landgrafen von Hessen - Darmstadt. Berlin, den 29. Januar 1830. T v. Buch, Ober - Ceremonien - Meister.
Befanntmachung
Zur Der | von dem Agenten Philipsborn täglih herauszugebenden Ber- liner Cours-Anzeiger gegen ein von dem Herausgeber zu ent- xichtendes -Aversum die Portofreiheit unter der Bedingung bewilligt worden; .daß.der gedachte Cours-Anzeiger offen und mit dem Namen des Absenders auf der Adresse bezeichnet, zur Post gegeben werden muß. Die Post - Aemter werden auch utter gleichèn Bedtngungen, wie bei der directen Ver- sendung, Bestellungen auf dieses Blatt annehmen. :
Franffurt a... M., den 18. Januar- 1830.
Der General - Postmeister.
(gez.) Nagler. -
Zeitungs-Nachrichten. Au Cl.6 nd: :
Rußland.
Odessa, 15. Jan. Seit einigen Tagen ist das Wetter viel milde? geworden. Jn der Nacht vom 10ten zum 11ten d. M. wurde das Meer vom Eise befreit... Am 11ten Mor- gens ‘lief von Burgas ein von Seiten der Regierung mit Kugeln, Bomben und Pulver beladenes Fahrzeug in den hie- sigen Hafen ein. — Der. Gesundheits-Zustand der Stadt ist E Bn in den Quarantainen ist nichts Neues vox- gefaüen. * i : j
__ Der General Leo von- Narischfin hat der hiesigen dfent- lichen Bibliothek mehrere s{chäbbare aus 40 Bänden bestehende Werke geschenkt, und- ein Herr Anzahl geographischer Karten. f :
, Vom 28sten v. M. bis zum 8ten d. M. sind hier 956 Wagen mit 4836 Tschetwert Getreide angekommen. :
Jn einem Schreiben aus Kertsch vorn 25. Dec. liest man Folgendes: *, Seit den leßten Z Jahren hat man hier- eine auffallende V ränderung in der Temperatur bemerkt. Einem ziemlich regnigten Frlhjahe folgte ein größtentheils emäßig- ter Sommer; nur einmal, am 18. Juli, stieg das Reaumur- sche Thermometer auf 28 Grad Hiße, und zweimal, am 3. und 4. August, auf 27 Grad. Der Anfang des erbstes
lich mehr einer Fortse6ung des: Sommers, indem si{ch das Thermometer während des gan en September - Monats und in den ersten Tagen ‘des Öctobers üm Mittagszeit immer zwischen 20 und 24 Grad Wärme hielt. Am 18. Oct. aber, wo in früheren Jahren in- der Regel g vöhnlih schône Wit- terung stattfand, ‘stellten A8 Regengüsse und heftige falte Winde ein; am 5. Nov. sank das Thermometer auf den Ge- |
Berlin, Sonntag den Z1fen Januar
des faufmännischen Verkehrs is dem,
Spada 159 Bände und eine -
1830.
rierpunft, und am láten fiel der erste SHuze. Gegen * bers hemmten Eismassen die Schifffahrt aú t o 1 Meer und Anfangs December belegte die hiesige ucht mit Eis; am 23sten- desselben M. stieg die Kälte bis auf 14 Grad. Wenn das so ‘ortgeht, so wird man sich úbi Eis nach Taman begeben können. —— Die in Béßarabien und an mehreren andern Orten stattgehabte Erderschütterung haben wir zier niht verspürt, woraus man schließen muß, daß sie ihre Richtung von Südwest nah Nordost, und niht wie man angegeben, von Südost nach Nordwest genommen
habe. C H En ck26 Aer es j arfchau, 26, Fan, Die hicsigen Zeitungen enthalten eine Verordnung des drniniftrations -RGA are M. und F,, wonach die bisher bei der General - Direktion des landschaftlichen Kredit - Vereins befindlich gewesenen De- pôsita, bestchend aus Pfandbriefen, baaren Geldern c., zur Polnischen Bank abgeliefert werden sollen. Von allen hietnach aus der General-Direktion zur Bank übergehenden baaren Gel- dern: wird die leßtere feine Depositen-Gebühren beziehen und ebenso auch keine Zinsen dafür zahlen. Dagegen erhält die General-Direktion bei der Bank einen offenen zinsfreien Kre- dit auf Höhe der bei der leßteren eingelegten baaren Gelder. In Ansehung der Pfandbriefe wird von : den teressenten ‘bei Empfangnahme des Depositums aus der Bank eine Zah- lung von 20 Groschen Polnisch von 100 Fl. des Nominal- werthes Gurt tes ;
=«* von: Herrn Netto herausgegebene neue olitische Kälenudèer cnthäit eine Beschreibung dee shônea pin Blan Czartorysfi gehörigen Besißung Pulawaà, woraus s ergiebt, daß die dortige Bibliothek 20,000 Bände Potnischer gedrucf- ter Bücher enthält. : :
Alle Briefe aus dem Krafauschen etithalten Mittheilun: gen -von der“ unerhörten Anhäufung des Schnees im Kar- paten - Gebirge, woraus leider mit Gewißheit zu folgern ist, daß beim“ Beginn der wärmeten “ Jahreszeit große Ueber- schwemmungen in den Weichsel-Gegendèn bevorstehen.
Der hiesige Architekt Stanislaus Hoffmann hat eine sehr zweckmäßig eingerihtete Maschine erfunden, vermittelst wel- cher ohne alle Mühe der in den Straßen befindliche Schnee ‘fortgebracht werden fann. Heute haben wir 17 Grad Kälte; gestern Morgen waren. 18 Grad.
Die Mittelpreise des Roggens sind hier 82 Fl., des Weizens 19 Fl., der Gerste 8 d, des Hafers 5 Fl.
_ Unsere Pfandbriefe stehen heute 99. Die ‘Parctial-Obli- gationen von 300 Fl. werden mit 368 Fl. bezahlt. Die Pol- nischen Kassen - Anweisungen von 50 und 100-Fl. sind fehr gesucht und werden mit X Prozent Agio bezahlt. 2
Frankrei ch.
__ Paris, 23. Jan. Vorgestern, als am Sterbetáge Lud- wigs XVI , wohnten Se. Majestät um 11 U, Morgens ‘in der Schloß-Kapelle einer feièrlichen Seelen - Y esse bei. Der Bischof von Arras hielt das Hochamt , und der erste Almo- senier des Königs, Abbé Rouault de Gamache, verlas das Testament des Königlichen Märtyrers. Die Da porn und die Herzogin von Berry ließen die Mésse in threm Oratorium - lesen. Jn St. Denis fänd die kirchliche Feier gleichfalls üm 11 Uhr statt. Hier wohnten det Dauphin und der Herzog von Orleans, mit seiner Gemahliri, Schwester und" seinem âltesten Sohne derselben bei. Außerdem hatten a. dazu die fremden“ Botschafter und Gesandten, mehrere Marschälle, Pairs und Deputixten, die Generalität, und Deputationen des Cassatiohishofes, so wie der Tribunäle erster und zweiter Instanz - und des Rechnungshofes, ferner der Präfekt des
eine Departements , sechs Maires von Paris ‘nebst ihren Adjunkten, und die Behörden von St. Denis eingefunden. In der Kirche zu U. L. F.- wo der Erzbischof das Hochamt hielt, begann die Feier um 105 Uhr.
Der regierende Herzog von Braunschweig ist am ver- flossenen Mittwoch (20sten) hier eingetroffen. : E