1830 / 30 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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tarei befannt macheu, is: es "da zuz viel „verlangt, „daß der Deutsche etwas von Deutscher Geschichte wisse 2 Leider aber sind wir unserer. großen Vorzeit viel zu fremd geworden, und verges- sen, daß der Preuße, der Baier, der Sachse u. \. w. nicht bloß seine Syézialgeschichte, sondern das gesammte deutsche Leben, die Gejammt-Entwickelung dieses herrlichen Volkes

fennen, und sich dâran kräftigen und erheben soll. Der Deutsche hae das Jndigenat in ganz Deutschland!

Fndém Preußen diésen Grundsaß anerkannte und sich ‘alles Geistige gern und freudig anetignete, was innerhalb dieser weiten Grähzen hervorjproßté, ist es so vielen anders gesinn- ‘ten Staaten zuvorgecilt , und es wäre die unheilbringendste : Thorheit ¿ um kleiner Rücksichten oder vorübergehender “Ver- aulässungen willen, von jenem so reiche Früchte tragenden “Grundsaße abzuweihen! A

¿ ohenstaufen und Hohenzollern - gehören zu einander. Die Ge

j veschichte zeigt kein drittes Geschlecht, welches in schnel- ler Folge so viel ausgezeichnete Herrscher hervorgebracht hátre,

und wo soll ein Kaiser wie Friedrich ll besser begriffen und | Friedrich U

“gewürdigt werden als da; wo ciù König wie .regieyte? Es ist eine große und danfenswérthe Aufgabe für

einen Dichter, die Deutschen mit ihrer eigeuen ihnen fremd

gêwordenen Geschichte wieder zu vereinigen und zu versöhnen.

Wix wissen nicht, wie A Raupachs Trauerspiel auf Ee wirft, denen die Geschichte der Hohenstäufen fremd 4st; dürfen aber behaupten, daß Personen, die’ ihrer genauern ‘historischen Kenntniß halber zu {trengerer Kritik geneigt sind, von Theilnahme ergriffen und in eine Stimmung verseßt wurden, die des großen Gegenstandes würdig erschien, Herr Raupach hat die oben getadelten leeren Erfindungen ver-

schmäht, das Zerstreute mit Verstand geordnet, das Poetijche

inden Personen und. Thatsachen richtig gefühlt und würdig ‘ausgesprochen; die verschiedenen Ansichten und Parteiungen aus den Verhältnissen lebendig. hervorgehen lassen und den herbesten der Hohenstaufen nicht als thörichten Tyrannen ge- schildert, sondern die Größe der Gedanken und Plane erkännt, welche deú gewältigen, durch Milde aber nichr verklärten Geist Heinrichs VI, in jenem Wendepunkt einer ewig denf- würdigen Zeit bewegten. :

Wenn die Freude übr das Gelingen eines bedeutenden Werêes vorangegangen ist, mag dereinst - die Kritik dàs Eür- zelne ihrer fördernden Prüfung unterwerfen; heut hat diese furze Anzetge nur den Zweck, Theiluahme auszusprehèn uüd zu erwecen. . An Hh : L So wie Herr Raupach sich felbst zu dem s{chweren Un- ternehmen vorgeubt und , allmälig ausgebildet hac, werden auch die Zuhörer immer vertrauter mit den großen Männern

" Neum Int. Seh. d.

und den umfassenden Jdeen werden, die er ihnen vorführen |

muß. Jn Philipp und Jrene sehen wir bereits cin zweites Stück angedeutet, welches gewiß-der Wahrheit getreueè seyn und die Verhältnisse tiefer auffassen wird, als Babo’'s Otto von Wittelsbach; und dem bewundernswerthen,- so heiter poetischen, wie tief tragischen Friedrih H, wird sich endlich Manfred und Konradin. mit ganz auderer Bedeucung anrei- ven, als wenn man den lebten ohne seine Vorfahren, abge- issen und wurzellos hinstellt. f j j

mer vermag, wenn der Gegenstand bedeutend, Fleiß und gu- ter Wille vorhanden und jeder an scinen rechten Plab gestellt ist. Auch erscheint ¿a in einem historischen Trauerspiele (wie in der Geschichte selbst) jede Rolle dankbar, sobald sie gehö- rig ausgefülle wird. oh. úberragen, schon durch ihre Stel: lung und den Umfang ihrer Rollen, der Kaiser und die Köd-

igin Sibylle, alle andern Personen: Unseres Erachtens

vürde Herr Lemm die Verdienstlichkeit seiner Leistung noch dhen,. wenn er den Kaiser jugendlicher, aber nit unruhi- ‘darstellen wollte, / Madame Crelinger hat den Umfan

rer ‘Mittel und - die Kraft ihrer Begeisterung auf eine ß glänzende Weise „dargethan, daß \elbst diejenigen überrascht “wurden, welche von ihr nur Ausgezeichnetes zu sehen - ge: wohnt sind" A S4 ic :

__ Franffurt a. M, L tial-Obligationen 1364. Geld. Loose zu 100 Fl. 1822 Brief. : é e Paris, 23. Jan. Z3proc. Rente per compt. 84 Fr.

Rente per compt, 108

» Gedruft hei A- W. Hayn.

_ Die Darstellung zeigte, wie viel ünser Theater noch im--

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Neueste Bdrsen-Nachrihten M., 27. Jan. Oesterr. ‘52 Metalliq. 1034.

65 Cent., fia cour. 84 Fr. 40 Cent., fin cour. 108 Fr. 50 Cent.

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Kur-n. Nemn.do. 4 [106%

a f Königliche Sch.auspüiele. f, _“ Sonntag, 31. Jan. Jm Opernhause: Der Spion,

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Schauspiel ‘in 5 Abtheilungen, nach Ancelot und Mazères

frei bearbeitet von Stawinsky. j Jm Schauspielhause: 1) Le diplomat. vaudeville eau 2 actes, 2) La première réprésentation de: Le matin et

- le soir, vaudeyville en 2 actes. -

Montag, 1. Febr. Jm Opernhause, zum erstenmale wie- derholt : Die Belagerung von Korinth, T Drama in 3 Abtheilungen, mit Ballets vom Königl. Balletmeister Titus; Musik von Rossini. (Hr. Rozier wird hierin tanzen.)

Preise der Pläkbe: Ein Plas in deñ Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. « i 0 Die bereits verkauften und noch zu verkaufenden Billets

zur Oper: Die Belagerung von Korinth, sind mit Dienstag

bezeichnet. Ah n , Ca 2. Febr. Im Schauspielhause: Käiser Heinrich torische Tragödie in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. Mittwoch, 3. Febr. Jm Schauspielhause: Maskirter Ball. _Freitag , ‘5. Febr. Jm Opernhause: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abtheil., mit Ballets; Musik von Spontini.

Königs städtsches Theater. Sonntag, 3k. Jan. Fortunats Abentheuer zu Wasser und zu*Lande, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten. e - Montag, 1. Febr. Zum erstenmale: ‘Die Majoratsher- ren, Oviginal-Melodrama in 3 Akten von K. v. Holtef; die

Musik ist arrangirt von Hrn. Kugler.

Berliner Börse. Den 30. Januar 1830. By

| Amil. TFonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

| Z7 Brief Ged] : | Zj Brief | Geld E U N FS CSIA E S E E S M T” e chRELÄRI R E E e 2A B ZIC S SRSE L EESS S E S De P R N H BIS T E Ge S E E ES H EA E

S. -Schuld-Sch.| 4 | (LUOS TSechlesische do. 4 [107 * Pr. Engl. Anl. 8 IPomm.-Dom. do. 5 |1085- Pr: Eôgt: Anl. 22/7: Märk. do. do. 5 [1085 Kurmn.h. im 1.C.| «ars Ost e do. do. 5 [1085 IRiïckst.C.d.Kmk. —| 76 do. do. d.Nmk.'— | 76 Zins-Sech.d.Kuk.. | 774

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Hiérbei Nr. 9 des Allgemeinen Anzeigers.

Uùsern auswärtigen Abonnenten wird derselbe durch die nächste Fahrpost zugesandt werden. ,

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