1830 / 38 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ri A O O R E S S Stm e M etr S V Feb

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veur, nach Salonichi zu bringen, von einem heftigen Sturme ans Ufer geworfen worden sey und bedeutende Havarie erlit- ten habe. Die zur Abeilung für die Architeftur gehörigen Mitglieder der wissenschaftlichen Kommission in Morea waren von. einer nah Athen ‘unternommenen Réise zurückgekehrt ; der dortige Bey hatte ihnen erlaubt, von allen Denkmälern, mit Ausnahme der auf der Akropolis befindlichen, genaue Zeichnungen und- Pläne _ aufzunehmen. Der Gesundheitszu- stand der Französischen Brigade war vortrefflich. , Der Erzbischof von Paris hat den Maires der hiesigen 12 Bezirke 12,000 Fr. zur Vertheilung unter die Armen zugesatidt. v dch | | «" Der - Brief eines angeblichen Herzogs der Normandie beschäftigë noch immer die Blätter in den Departements. Einige halten ihn für eine Jutrigue des leitenden Ausschuffes, andere fär einen Kunstgriff der Congregation. E -- Das Uebungslager , das im nächsten Sommer bei St. Omer stattfinden soll, wird dem Vernehmen nach bedeuten- dét, als die früheren seyn. Eine Division s{chwerer Kaval- lerie; 4 Divisionen Linièn -Jnfanterie und eine Division Garde - Jnfanterie sollen daran Theil nehmen. i Jn Avignon hat das Aufgehen des Eises auf dem Rhöône großen Schaden an den Brücken und Müählen angerichtet.

Großbritanien und Jrland.

London, 29. Jan. Vorgestern gab der Lord - Kanzler ein glänzendes Diner, dem die Mitglieder des sogenannten großen Kabinets, bestehend aus sämmtlichen Großbeamten des Staates und Kabinets-Ministern, beiwohnten. Es wurde bei dieser Gelegenheit die Liste der für das nächste Jahr inden Englischen Grafschaften ernannten Sherifs zusammengestellt, um- demnächst Sr. Maj. zur Bestätigung vorgelegt zu werden.

- Der Standard widerspricht dem Gerüchte, daß Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland nah Hanuover gehen werde, um das General - Gouvernement daselbst zu übernehmen. „„Sollte,// fügt das Blatt hinzu, „der Herzog Bie nah dem Kontinente reisen, was indessen jelzt fehr zweifelhaft ist, so würde er sich nur nach Berlin begeben, und zwar um ‘den Haushalt dort aufzulösen , dessen Cinrichtüng rur Se. Kdnigl. Hoheit bisher noch beibehalten worden 4

Der Courier sagt: „Wir vermuthen, daß das Gerücht, als beabsichtige ein Theil des Ministeriums den Vorsch!ag zu machen, die Silber-Valutà wieder zum gesezfichen ; Zahlmittel zu erheben, sich in feiner Weise bestätigen werde. Dasselbe gilt von der dem Ministertüum untergelegten M die von jeder Prägung in der Münze bisher gezogene 2? bgabe in der Folge fahren zu lassen.“ Der Globe will erfahren ha- ben, daß die Bank künftig die Scheine der Provinzial-Ban- fen à 22 pCt. jährlicher Zinsen. disfontiren wolle.

Die (gestern erwähnte) Birminghamer linion hat den ausgesprochenen Zweck, alle Parteien, wie sie bisher, un- ter den Namen Whigs, Torys und Radicals, bestanden ha- ben „mit einander“ zu vereinigen, um gemeinschaftlichgg! eine Reform des Unterhauses zu wirken. Die Versa fand am vorigen Montage in einer großen Wagen statt, und soll die bedeutendste gewesen seyn, dic mai jemals innerhalb der vier Wände eines Gebäudes beisammen gejehen hat. Zuerst machte sich dabei ein Herr Redfern bemerklich, welcher von sich sagte, daß er ein geborner Reformer sey und daß sein Vater und sein Großvater sich schon als Reformer ausgezeichnet hätten: darum hege er aber auch den größten

. Verdacht gegen die Männer, welche jeßt am lautesten eine Reform A Es seyen eben dteselben Männer, die während der leßten 15 Jahre sich nur um ihr_eigenes , nie- mals aber um das Wohl des Volkes bekümmert hätten. „Jst es nicht-seltsam//, rief er, „und ominds zugleich, die Partei der doch-Torys, die sich seit 60 Jahren jeder Par!aments-Reform gensinnig widerseßte, die, um nicht das geringste Zugeständniß von Volksrehten zu mgchen, die Nation lieber in cinen langen Krieg mit ihren Amerikanischen Kolonieen verwickelte, die, um B raus im Auslande zu ersticéen, einen unseligen Krieg

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mit Frankreich begann, die, als wir in den Jahren 1819

und 1820 ‘nach Reform und Ausgaben - Beschränkung laut

verlangten, uns mit einer Suspension der Habeas - Corpus-

Afte: antworteten, und den, der zum zweiten Male eines po- litischen. Libells úberführt wird, der Transportations -Strafe |-

überwiesen ist es nicht höchst seltsam uud omindôs, frage

ih, gerade diese Hoch-Tory's , die alten Feinde des Volks, jeßt zu einem über das ganze Konigreay verbreiteten Búünd-- | chubs- und Truß-Búnd-

mit_den als liberal längst bekannten Männern Js es l : ie ste ,

us "vereinigt zu sehen, zu_ einem

Ot vährscheinlich, daß jene- dieselben Maaßregeln , - bisher mit dem _nachsichtslosesten Eifer verfolgten, ‘je6t auf:

einmal ehrlich vertheidigen werden 2//— Mehreremale wurde

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schônes Wetter, jedoch vermuthe ich, da

dieser Redner durch Zischen und Lärmen unterbrochen; man rief- ihm zu, die Maaßregeln der Versammlung nicht zun fritifi- ren, ehe er sie kenne; allein er ließ ‘sih dadurch nicht zurück- halten, seine Meinung vollständig abzugeben. - Herr Att- wood war es, der ihm: antwortete. +,,„Wenn“/, sagte dieser „Zu einer Zeit, da’ sich die Nätion wohl befand, ‘da der tr brifant-sowohl, als dex Landmann , Arbeit vollauf hatte, da das Tagelohn dem vollbrachten Werke gehdrig- entsprach, wenn er damals nicht als Reformer aufgetreten sey, so habe er es nur verschmäht, gleich Anderen mit dem Kopfe gegen die Wand zu rennen, oder, wie Don Quixote, Windmühlen zu bekämpfen.

_Jekt aber sey die Zeit gekommen, und er verfahre: keinesweges

unfonsequent, wenn er gegenwärtig auf eine Reform dringe.- Er würde nicht ruhig in inan Bette \{chlafen kônnen, wenn er nicht das \einige thäte, um der Krisis, mit der das Land bedroht sey, zuvorzufkommen. Zwar hôre man hier und da, daß, wenn das Staats-Gebäude in Koth- versunken sey, man blos nôthig habe, Jupiter um Beistaud zu bitten ;--das sey jedoch nicht hinreichend „-Allé müßten vielmehr Hand ans Werk legen, um jeden Widerstand zu “beseitigen. „„¿Mit Euch,“ rief Herr A. seinen Zuhörern zu, „hoffe ih eine Bri-

“tische Eiche zu pflanzen, die eines Tages zu einem mächtigen

Baume gedeihen soll, unter dessen Zweigen der Arme des Königreiches Schuß vor dem mitleidlojen Sturme finden. soll.“ Nachdem Herr Attwood alsdann die Ursachen aufgezählt hatte, die, seiner Meinung nach, während der leßten Jahre

die Noth des Landes herbeigeführt haben , las er den Plan

vor, der zu einer allgemeinen Union entworfen worden war»- und machte demnächst den Vorschlag, daß, da der fehlerhaf- ten Verwaltung des Landes, die seit 15 Jahren schon statt finde, nur durch eine Reform des Unterhauses abgeholfen werden fönne, die Mittel- und Niedern-Klasfen Birmiughams sich zu der angegebenen politischen Union vereinigen md- gen, um frôftig auf -den gemeinsamen Zweck hinzuwir- ten, Seine Rede wurde mit großem Beifall auf- genommen , und hatte noch mehrere Resolutionen zur Folge, die sämmtlich durchgingen. Gegen den uriprünglichen Vor- chlag des Herrn Attwood widerseßte sich zwar Herr Parkes, der die Verwaltung des Herzogs von. Wellington gegen alle. Angriffe in Schu nahm und die Bildung einer Union verwarf, weil solche Vereine in der. Regel zu nichts führen; auch machte Hr. Redfern gemeinschaftlich mit ihm das Amendement, sich dar: auf zu beschräukeu, die Aufmerksamkeit des Parlamentes guf die Beschaffenheit der Circulations - Mittel , guf eine Gleich- ahlfreiheit, die auch der Stadt Birmingham n joll, zu lenken; das Amendement wurde je- erhältnisse wie 40 zu 1 verworfen, und nach- m VKönige ein dreimaliges Lebehoch gebracht hatte,

ging die Versammlung ruhig auseinander. : Am 26. fand hier eine Versammlung von Kausleuten

wurd ander:n WMsonen statt, die durch die im J. 1807 er *

folgte Confiscation ihrer Buchforderungen an Dänische und

Schwedische Unterthanen in Verluste getfommen waren.

Man fam überein, eine Deputation an den Herzog vou. Wellington oder den Kanzler der Schaßkammer zu s{hicken, uin durch sie die Erlaubzaiß der Krone zu einer Bittschrift. um Schadloshaltung und baldige Redressirung ihrer lange vernachlässigten Beeincrächtigungen zu erhalten. :

Die Vertnauthung, daß. die kürzlich auf indirektem Wege úber unsere neue Kolonie am Schwanenflusse erhaltenen, sehr betrúbenden Nachrichten falsch, oder - mindestens übertrieben seyn dúrften, hat sich zur Freude Aller, deren Verwandte

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oder Freande jenen von der Regierung empfohlenen Aufent-

halt gewählt hatten, bestätigt. „Es ist hier ein amtliches Schreiben vom Kapitän Dance eingegangen, der die beiden von der Regierung mit Lebensmitteln und Hausbedürfnissen nach- dem Schwanenflusse gesandten Schisse kommandirte. Darin,

heißt es: „Nach vielen Stürmen kam ich in Coburn-Sund- an, das einen vortrefflichen Ankerplaß gewährt, der - gegen

alle Winde, namentlich aber die westlichen, beschübt, welche

die heftigsten an dieser Küste zu seyn scheinen. Wir fanden.

hier Fremantle, der mit dem „„Challenger‘“ angekommen war,

doch war er noch nicht lange genug da gewese, uni. beson- dere Vorbereitungen für uns treffen „zu können, Zuvörderst hatte er Besiß igen mit al n E analicite dié dazu gehören; hatte sodann eine tein our. den Fluß entlang gè- macht und ist zwei oder dre

fünf oder sechs Tagen vor* unserer

sammengetrossen, die sehr freundlich zu seyn scheinen. . Sei

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Ankunft. hatte. er auch. ‘in. e f

hier -um die Zeit, da ich - ankam, der Winter. ein

‘nur mit geringen Jntervallen hatten - wir seitdem. ie mit -geringew Äntervallanhaiten. wis: Hh

tes Wetter , niht sond i cer. zeigte selten unter: 60 Grad. - (Fahrenhe

“Mal _mit deu Eingebornen zu-

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sehr heftige Stürme und Regengússe. __ Aber dieser nicht geringen Hindernisse ungeachtet hat : unser unermüdlih thä- tiger Gouverneur feine Stunde Zeit verloren, die er dazu verwenden fonnte, eine Niederlassung zu bilden und weiter auszudehnen. Während der ersten zwei Monate blieben die Kolonisten auf. der „Garten - Jusel‘“ in Hütten, aus Bau- holz gezimmert, das si hier im Ueberflusse findet, und ge- decét so wie eingezäunt mit Reisholz das hier ebenfalls in beliebiger Quantität, vorhanden ist. Seit dem leßten Mo- nate, oder vielmehr seit der Ankunft des Schiffes: „„Mar- quis v. Anglesea‘, welches neue ‘Ansiedler mitbrachte, hat

ich die Bevölkerung“ nach dem Festlande begeben , wo sie an

der Mündung des Schwanen-Flusses cine Stadt. gegründet

gee welche Fremantle heißen soll, so wie eine zweite Stadt

) erth „+die- ungefähr 11 oder 12 Miles weiter am Fluß enur-.

lang, au der «infen Seite desselben, dicht hinter dem Mel-

ville-Wasser liegt. Zu dieser Stadt wurde der erste Stein

am 12, August gelegt und zwar -mit so vielem Gepränge und Jubel, als unsere beschränkten Mittel es nur erlaubten. Ma-

dame Dance, als die einzige Dame, welche man dazu bewe-

gen fonute, si so weit in ein „„vildes Land‘/ hüiein zu

wagen, war mit der Legung des Grundsieines beauftragt wor- -

den. Man hat bereits, utzd zwar wie ich. glaube etwas unverständiger Weise, so viel von dem außerordentlichen Reich- rhum des hiesigen Bodens erzählt, daß sehr viele Anfömmlinge, die uo nichts weiter, als die Gegend, an der sie landeten, gesehen haben, es bereits zu erkennen gaben, daß sie in ihren Erwartungen sich getäuscht sühlten, und dürften Sie wahr- scheinlich auch schr bald von verschiedenen Seiten her über- triebene Schilderungen der Art vernehmen. Jch habe jedoch die feste UeberzeugunF davon, daß hier so Manches sich fin- det, was zum Beharren am Boden uns ausmuntert, und daß wir, wenn wix uis ers mit dem Lande jenseits der ersten Hügel? Reihe bekannt gemacht haben werden, Jhnen auch bessere Berichte werden ertheilen können, Jch habe eine Ex- pedition unter meinem ersten Lieutenant, einem diensteifri- gen und thätigen Offizier ausgejauzot. Diese soll das Gebirge durchstreisen und fih von der Natur des jenseitigen Landes genau in Kenntniß seßen. Vorgestern isr sie, mit Mund - Vorräthen auf 14 Tage -versehen, abgegangen, und ich selbst denke binnen ‘Kurzem nach einer andern Richtung hin eine Wanderung anzutreten. Sobald die erste Gelegenheit fich dazu darbietet, - werde ich Jhnen alsdann über die Resultate mei- nen Bericht abstatten“ f ;

Die Getreide- Einfuhr in Großbritanien (ohne Irland) hat im abgewichenen Jaßre betragen : 2

_ Quarters. höchster Preis. niedrigster Preis: Waizen 1,603,644 75 Shill. 11 E, 55 Shill. 4 D. Gerste 306,885 37 Shill. 0 D. 29 Shill. 6 D. Hafer: 447,993, 24 Sin. 9 D 21 Shill. 4 D.

Nachrichten aus Rio Janeiro vom 10. MNov. zufolge, i in der Provinz Ceara ein Aufstand ausgebrochen , um eine unbeschränkte Regierung einzuführen. Der Kaijer sus- pendirte nach dem Gutachten seines Staatsraths einige Ar- titel der Verfassung, zum Zivecke summarischer Maaßregeln wider die- Insurgenten. Es bestätigt sich, daß in Rio Janeiro das Prisengericht vier Amerikanische, drei Britische und vier Argentinische Schisse für gute Prisen erflärt hat.

Auch „aus Buenos-Ayres lauten die Nachrichten noch nicht zufrieden- stellend, Jm Junern des Landes wüthet der Bürgerkrieg fort; es ist namentlih der Föderal- Partei ge- lungen, sich der. Stadt Mendoza zu bemächtigen und den türzlich ernaunten Gouverneur zur Capitulation zu zwingen. Mehrere Menschen haben. dabei das Leben verloren. Der Courier empfiehlt eine kleine, kürzlich erschienene Schrift: „„Bemerkungen über die bürgerlichen Unfähigkeiten der Britischen Juden,// die von einem Jsraeliten herrühren soll, der. nicht allein - niit den Prinzipien des Judenthums, sondern. auch mit deu. Englischen Gejeßen auf das genaueste bekannt ist, Der Courier macht bemerklich, daß die Frage über Emancipation der Juden in der nächsien Parlaments- Session vorkommen därfte, und weist besonders darauf hin, daß. das Argument, die Juden seyen in Großbritanien in zu geringer Anzahl. vorhanden, um eine solche Wohlthat als nd- thig Ti sie zu èrachtci, ein unhaltbares sey.

1224 SfRE a Mugeß: |

Dampfs-Omnibus zum ersten Male seine: Probefahrten machte. Der Daun Appacat béflnder (d. vbrs. einer Ma- schine, die einem leichtèn Karren ähülich ist und von zweien Arbeitern. „und dem-Maschinen- Meister geleitet wird. M Omnibus - selbs is der 2 ige G rin Knabe, der sich hüten befindet, bedient die Passagiere, die- sich sehr zahl- reich «eitigefunden hatten. Der Wagen legte den Weg mit

re Volksmasse ‘versammelte sich gestern in. | _pslichtigen der 2ten und Zten Klasse auszu

fônné, wenn er für

ungeheurer Schnelle zurück und ließ alle anderen Fuhrwerke, die Schritt mit ihm halten wollten , weit hinter sch. Ver- schiedene Herre: zu-J s mußten im' stärksten Gallop- blei- ben, um dem Dampf-Omnibus folgen zu können.

__Jn den hiesigen Zeitungen wurde darauf aufmerksam ge- macht, daß- man în Nord-Amerika, wo bekanntlich unter giei- chen Breiten-Graden die Kälte stärker ist als in Europa, das 2 alz dazu anwende, sich -vom Eise zu befreien. So wird namentlich in die gefrornen eichenen Wasser - Pumpen Salz geschüttet , um die Röhren vom Eise frei zu machen. Man hat angefangen, diese Methode hièr zu befelgen und bestreut die Bürgersteige in den Straßen mit Salz, um sie voi C und Eis auf die beguemfte und schnellske Weise zu

ern. j :

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Februar. - Gestern“ hielt die zweite Kammer der Generalstaaten ihre erste Sißung nah der am 24. Dez. v. J. geschehenen Vertagung ; es waren nur 57 Mit- glieder gegenwärtig. Zunächst wurden mehrere in der Zwi- schenzeit erlassene Königl. Beschlüsse, und namentlich der we- gen Trennung des Departements der Angelegenheiten des fa- cholischen Kultus vom Ministerium des. Junern ," wegen Er- nennung Sr. K. H. des Prinzen Friedrich zum Admiral der Flotte und General-Oberst der Landmacht, so wie der Beschluß wegen Bildung eines eigenen Ministeriums des Waterstaats, der Industrie üund der Kolonieen mitgetheilt. Die Central- Section erstattete herauf ihren Bericht über den Geseß-Ent- wurf in Betreff der Classification der Kanton- und Bezirks- Gerichte. Am Schlusse der Sißung zeigte der Präsident der Kammer an, daß er eine große Anzahl von Bittschriften empfangen häbe, unter andern eine Petitien von Einwohnern Lüttichs und von Rotterdamer Buchdruckern über das neue Preßgeseßs, von Schulvorstehern und Lehrern aus den Pro- vinzen Gröningen und Westflandern über das der Kammer vorgelegte Geseß in Betreff des öffent'ichen Unterrichts ; Bitt- schriften aus Aalft, Dies, Breda, Herzogenbusch, Bergen, Soignies, Tienen, Lôwen, Brüssel u. \. w. wegen Abstellung sämmtlicher Beschwerden ; die Petition eines Genter Advoka- ten wegen eines Gesebes über das Petitionsrecht; ein Dank- sagutnigs]chreiben aus Antwerpen wegen Abschaffung der Mahl- steuer u. 1. f. Sämmtliche Bittschriften wurden der Kom- mission überwiesen und die Sißung geschlossen.

Die Angelegenheit des Abbé Zinzerling wird den 8ten d. M. vor dem Brüsseler Zuchtpolizei-Gerichte verhandelt wer- den ; die Zahl der zu verhörenden Zeugen beträgt 130,

Deut fh tlannd / Dresden, 1. Febr. Se. Königl. Majestät haben dem- Kommandanten des 2ten Linien-Jnfanterie-Regiments Prinz Maximilian, Oberiten von Seydewiß, bei dessen funfzigjäh- riger Dienst-Jubelfeier, das Commandeur - Kreuz 2ter Klasse vom Militair-St. Heinkichs - Orden, als Zeichen der Aller- höchsten Zufriedenheit und Huld, zu verleihen geruhet. i Darmstadt, 2. Febr. Jn der vorgestern gehaltenen

(31sten) Sibßung der zweiten Kammer der Landstände began-

nen die Abstimmungen über den Entwurf eines neuen Re- frufirungs-Geseßes. - Der erste Abschnitt dieses Gesthes, wel- cher von dex Ergänzung des Militairs überhaupt handelt, und der zweite Abschnitt, von dem freiwilligen Eintritte in den Kriegsdienst, enthalten keine wefentliche Abänderung des Bestehenden, außer daß nah Art. 6. der Freiwillige bei ‘an- haltend sc{hlechter AuffÄhrung auf Verfügung des Kriegs-Mi- nistériums jederzeit wieder entlassen werden kann, jedoch un- beschadet seines Pflichtigkeit-Verhältnisses, wenn er däs Alter- der Dienstpflicht noch nicht überschritten hat. Diese beiden Ab-

schnitte wurden unverändert von der Kammer, meist einstimmig

angenommen. Jm dritten Abschnitte, welcher von der Kriegs- Dienstpflicht und der Eintheilung der D:enstpflichtigen handelt, d | die Bestimmung des bestehenden Gesetzes, wonach die Dienst- pflichtigeu der 3 ersten Klassen nicht heirathen dürfen, wenn sie nicht Stellvertreter in ihre Nummer und in die Verhält-. t nisse ihrer Klasse stellen, dahin abgeändert - daß diese Be- shränfung des Heirathens nur die Dienstpflichtigen der ers, sten Klasse: treffen soll, jedoch mit dem Vorbehalt bei aus- gebrochenem oder bevorstehendem Kriege Ee auf die Die

nen. Die

mer nahm den ganzen Abschnitt einstimmig ‘an, „votirte: jedoch. zugleich den Zu ah zu der eben erwähnten Bestimmung. dem Militair - Pflihtigen auch vor dem sten: Lebensjahre: die Erlaubniß. zum Heirathen. alsdann ertheilt werden fine, funftige allenfalls nöthig wer- dende Stellvertretung hinlängliche Sicherheit E

Im dritten Abschnitte, von den Befreiungen und Zurü