1830 / 48 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

390

grität der Tärkei garantirt habe, und zwar nicht deshalb,

weil -Hexr- Pitt-damals „die Türkische Regierung bewunderte, - gte D er der- Meinung war, daß cine Auflösung -die-

ser Macht: nur Ns Folgen nach sich ziehen könne:

Solche, Folgen. dür l n, doch 2 Sa Sage es seyn, sogleich immer zu. einem. Kriege : des-

balb schreiten zu wollen. (Hört!) „Wenn die Türkei Rußland |

erechte Ursache zu Feindseligkeiten giebt, auf welchen Grund dnilien vis I O einschreiten? ‘/ An Ermahuungen fúr ‘die Türkei, wie der edle Lord sie meine, an gutem

ith zur . Nachaiebigkeit hätten es die Minister gewiß ANO Aan I / „Die Regierung... forderte

nicht feblén- lassen. (Hört!) ; vieles auf a wozu Rußland ein Recht hatte, sie zu zwin- gen. nämlich den Traktat zu erfüllen, keinesweges hatte jedoch dié Türkei ein Recht zu erwarten, daß wir ihre Sache zuk unsrigen machen würden. Mein edler Freund hat ge- fragt, warum jener Rath nicht früher ertheilt worden icy?

Nü, mein edler Freund ist ja damals jelbst cin Mitglied -

des Kabinets gewesen, und da muß er ja wohl wissen, daß die Minister feine Gelegenheit hatten, ihu früher zu erthei- len, Es muß ihm bekannt seyn, daß einige Zeit vor Aus- bruch des Krieges unser Botschafter von Konstantinopel zu- rúckberufen- wourde und wir deshalb nicht die Mittel hatten, die Gesinnungen unsers Kabinets dort zu insinuiren ; jede andere Weise, einen Rath zu ertheilen, is jedoch benußt worden, Der gute Erfolg, den die Türken im ersten Feldzuge davon trugen, hatte die Ansichten der Minister keinesweges geändert. Unser Rath nach diesem Feldzuge, den die Pforte als gänzlich fehl- geschlagen für Rußland ansah, war, zur Zeit des Sieges das zu thun, was sie shon vorher hätte thun sollen. Dieser Rath ward verworfen und was auch iminer mein edler Freund darüber denken möge ich glaube, daß diejeni gen, die sich damals weigerten, in einen Krieg sich einzulassen, ganz recht gehandelt haben.// (Hört) Der Redner ertheilte ferner die Versicherung, daß, wenn irgend einc Abweichung vom Traktate vom 6. Juli statt gefunzen habe, dies immer zu Gunsten der Griechen geschehen sey. ¿Ín Bezug auf Portugal hat mein edler Freund erflärt, daß eine Anerken- nung Dom Miguels die Ehre Englands fkompromittiren

würde, doch hätte ex nicht übersehen jollen daß noch garz

nichts Positives darüber gesagt worden sey. Wenn diese An- erkennung nicht geschehen kann, ohne die Ehre dieses Landes zu beeinträchtigen , so ist es doch in der That um so mehr nothwendig, recht bald etwas Entscheidendes zu thun, um diese Ehre. zu retten, denn unter den jeßigen Umständen sind die Verhältnisse Englauds zu Portugal voller Un- annehmlichkeiten für uns. ne

gen in Bezug auf das Betragen Dom Migue!s, der seine gegen Großbritanien eingegangene Verpslichtung nicht gehalten hat, niemals verhehlt. (Hört!) Es fragt sich je- doch sehr, ob die Uebertretung einer Verpflichtung, deren er sich als Jndividuum gegen England anheischig machte, „uns sollte bewegen können, einen Krieg zu beginnen. (Hört) Dom Miguel leitet, dem Anscheine nah, die Regierung von Portugal unter állgemeiner Zustimmung des Volfs. Ver- suche sind gemacht worden, ihn vom Throne zu. stürzen, doch sie schlugen fehl. Jn Porto machte man vor längerer Zeit einen Versuch, ihn zu entthronen , doch er fiel unglütlich aus; dagegen häben die alten Staaten des Königreichs sei- ner Thronbesteigung die Zustimmung ertheilt. So weit wir es zu beurtheilen vermögen, ist seine Anmaßung der Kö- ni¿lictes Gewalt nicht allgemein gemißbilligt worden, Nun fräge ih ber, fann wohl die Existenz einer Militair- Besaßbung- einer kleinen Jusel, die sich für Donna Maria erklärt hat, fann. das uns bewegen einen Krieg anzufangen? (Hôrt!) Die Frage wird einzig und allein- so zu stellen seyn : Nachdem wir damik einverstanden waren, daß eine Tochter Dom Pedros Königin von Portugal scy, wünschten wir auch,

daß sie den Thron des Landes besteige; das Portugiesische

Volf aber wollte den Bruder Dom Pedros zum Fels ha- ben und seßte Zweifel darein, daß der Leßtere das Recht habe, einen Monarchen zu ernennen; stand es nun England- zu,

dem E Volke die junge Königin aufzudringen, deren legitimes Recht wir anerkannt hatten? Ueber das Be-

trägen Dom Miguels, das ih wiederhole es durchaus nicht vertheidigt werden kann, verhehle ih meine Gesinnun- |

en nicht, allein ich glaube, daß wir hier doch feinen Grund

tten, uns einzumischen. (Hört!) Vor Allem muß bemerkt werden, daß, wenn Dom Miguel auch sein Versprechen gegen England übertreten hat, dies doch kein Grund seyn darf, einem widerstrebenden “Volke seinen Monarchen aufzuzwin- gen.“ Der Minister vertheidigte darauf die Regierung "mit einigen Worten deshalb , daß sie zwar die Invasion Cubas, nicht aber auch die von- Mexiko verhindert habe.

e man. nua zwar fürchten, do .Donquisz -

Fch habe. meine Sesinnun- -

Zu dem

Ersteren sey man verpflichtet gewesen, um die nteressen Englands wahrzunehmen; in Bezug auf. dei le6ten Fall, aber

môge man sich erinnern , daß sein sehr ehrenwerther Freund, “Hr. Canning, in seiner Korrespondenz das Recht Spaniens zu einer Wieder - Eroberung. seiner Kolonieen. zugegeben habe. Aa der ferneren Debatte über den Bericht der Adresse nah: -

men; unter Anderen guch noch, Lord S: Russel, Sir Jo0- seph Yorke, Dr. Lushington, Hr. Sadler, Hr. Atts

wood und der Känzler der Schaßkammer Theil, Der

Marquis. von Bland ford schlug in der. Weise eines Amen- dements dem Hause vor, der Adresse auch noch die Auffor- derung beizugeben, daß die Regierung eine Parlaments - Re- form vorschlagen môge. Dieser Antrag wurde von Hrn. O'Co nz neil unterstükt. Sir Francis Burdett erklärte Be mit dem beabsichtigten Zwecke als einverstanden, doch

er es für unangemessen, bei dieser Gelegenheit damit her- vorzutreten. Nachdem Herr Peel einige Worte dagegen ge-

sprochen hatte, fam es zur Abstimmung, und das Amendement

wurde vou 96 gegen 11 Stimmen verworfen; worauf der

p «

“Bericht über die Adresse verlesen ward.

Am s8§ten fündigtëim Oberhause zuvörderst der Lor d- Kanzler an, daß er binnen wenigen Tagen eine Bill in Betreff des Kanzlei-Gerichts vorzulegen beabsichtige. Der Graf v. Montrose übergab die Antwort des Königs nuf die Adresse; dieselbe lautet: „Mylords, Jch danke Jhnen sür Jhre loyale und ehrerbietige Adresse und schdpfe große Zuversicht aus der Versicherung ZJhres eifrigen Mitwirkens bei den beabsichtigten Maaßregeln zur Verbesserung der Lage: Meiner Unterthanen und zur - Aufrechthaltung der Wärde und hohen Stellung des Landes.‘/ Graf Bathur s legte

auf Befehl Sr. Maj. Abschriften mehrerer Geheimeraths -

Besehle und sonstigen Aftenstüce in Bezug auf die Verbes- serung des Zustandes der Sklaven in Demerara, Berbice

} und. Trinidad 2c. vor. Lord Holland trug auf besondere

Zusammenberufung des Hauses für nächsten Freitag an, in- dem er einen Antrag in Bezug auf Griechenland zu machen

gedenke, und zwar in Form einer Resolution des Jnhaltes: -

daß fein Plan zur Pacification Griechenlands als vortheil- haft oder ehrenvoll für die Königliche Krone angesehen. und

gebilligt werden fönne, welcher jenem Lande nicht ein hin-

länglich ausgedehntes Gebiet Behufs der National - Verthei- digung, und eín solches Regierungs - System zutheile, das mit

den Wünschen des Volks in Einklang stehe und dasselbe gez .

gen die Kontrolle einer fremden Regierung sichere. Die: Be- rufung ward genehmigt. Ein anderer Lord zeigte an, daß, er nächsten Donnerstag einen Antrag auf weitere Auf- flärung über die Portugiesischen Begebenheiten machen werde. Graf Stanhope kündigte zum Freitag über 8 Tage cine Motion auf Untersuchung des Zustandes der Na- tion an. | :

Bittschriften, namentlich in Bezug auf die Abschaffung und Beschränkung der Malz- und Bier - Abgaben überreicht. Sir Robert Wilson brachte die in der lebten Sißung bereits besprochene (oben erwähnte) Jnvasion der Spanier in Mexico abermals zur Diskussion und fragte “insbesondere, ob es dieser Republik jeßt nicht frei stehen würde, einen An-

griff auf Cuba zo versuchen, wenn sie es zu ihrer Sicher-

heit für nothwendig erachte. Herr Peel gab in -dieser Hinsicht eine sehr auüsfuhrliche - Erklärung, vou der wir, so

wie von der sih daran fnüpfenden Debatte, an welcher na- mentlich R Baring sehr lebhaften Antheil nahm, meh-

rere Mittheilung zu machen uns vörbehalten.

London, 9, Febr. Der Russische Gesandte gab vor- gestern, dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg zu Eh-

ren, ein großes Mittagsmahl, dem mehrere fremde Gesandte und einige Kabinets-Minister beiwohnten. “n

Vorgestern wurde im auswärtigen Amte Kabinets-Rath ehalten ; Lord Ellenborough wohnte zum erstenmal: nah dem Tode seines Sohnes der Sibung bei.

Die Times widerspricht cinem in der City verbreitetem

Gerücht von einer Veränderung im Ministerium, die man aus der vorgeblich im Unterhause stattfindenden Uneinigkeit unter den verschiedenen Parteien herleiten will und der man

zugleich das Sinken der Consols, die ein volles Prozent zu-

rücfgegangen sind, zuschreibt. Jhrer Meinung nach spräche das Wecrageu der Whigs, die sih an das Ministerium schlie- ßen, und die shwankende Opposition dagegeu, gerade für die Kräftigung und Dauer desselben. : Jn Leeds fand vor einigen Tagen eine zahlreiche Ver- sammlung der angeschensten dortigen Kaufleute statt, um über eine in beíden Häusern des Parlaments einznreichende Bitt- {rist zu Gunsten eines freien Handels mit Ostindien und China zu berathschlagen, :

hielt

Zim Unterhause wurden am 8. Febr. mehrere

351

Wie es heißt, wird Herr Vesey Fißbgerald auf den Rath

seiner Aerzte zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in Kur-

em eine Reise nah dem festen Lande. machen. vai / “Am 5. D M. starb auf seinem Landsfibe auf- der Jnsel Wight, Lord- Henry Seymour in einem Alter von 84 Jah-

ren... Er - war -der zweite Bruder. des. verstorbenen und der

Onkel des- gegenwärtigen Marquis von Hertford. Da die leßten Nachrichten aus Rio Brasilien) wenig Hoffnung zur gütlichen Beilegung dér Dif-

ferenzen zwischen Portugal und Brasilien übrig lassen, so

gingen hier die Brasilianischen Stocks volle 3 pEt. niedriger. Im auswärtigen Amte sind Depeschen aus Columbien eingelaufen, denen zufolge Herr Henderson von dem es ge- heißen hatte, daß er wegen Einmischung in die inneren Zwi- stigkeiten der Republik des Landes wäre- verwiesen- worden, sih noch immer in. Bogota befand. Aus Valparaiso sc{hreibt man unterm 8. Oktober,

daß am 26. September dort ein Erdstoß verspürt worden

war, der an Heftigkeit dem von 1822 nichts nachgab, aber viel fürzere Zeit dauerte. Die Gebäude hatten zwar bedeu- tend gelitten, aber bei: weitem nicht so viel als damals.

__ Nach Nordamerikanischen Blättern bis zum 16. Dezember war der. Friede zwischen Columbien und Peru am 22. September definitiv unterzeichnet worden; Bolivar rwourde in_ Columbien erwartet.

DenselbenBlättern zufolge ist dem Kongreß der Ver- einigten Staaten von dem Manufaktur-Ausshuß ein Bericht úber den- Tarif vorgelegt worden, in welchem es heißt, daß

- einige wichtige Juteressen, zu deren Gunsten er hatte wirken

sollen, wenig, andere zahlreiche und gleichfalls wichtige aber entschieden durch. selbigen gevortheilt hätten. Der Bericht führt: ferner mehrere Gründe gégen eine zur Zeit schon vor- zunehmende Veränderung des Tarifs an.

Die Berichte aus Calcutta, die bis zum 13. September gehen, lauten in jeder Hinsicht zufriedenstellend ; von der Cholera oder irgend einer andern bösartigen Krankheit war feine Spur vorhanden.

N L De Plande.

Aus dem Haag, 12. Febr. Die zweite Kammer der General-Staaten vernahm in. ihrer gestrigen Sißung, in welcher 70 Mitglieder zugegen waren, den Bericht der Cen- tral- Abtheilung über den Geseßentwurf in Betreff der Einñ-, Aus-- «und Durchfuhrzölle. Die Berathungen über dieses Gesebß werden den 15. d. beginnen. Die Bittschriften - Kom- mission erstattete am Schlusse der Sißung Bericht über einige. Petitionen- von örtlichem FInteresse.

Die Herausgeber des „Courrier de Pays-Bas‘/ und des ¡¡Belge‘/- sind wegen Bekanntmachung eines Briefes des Hrn. Potter, in Betreff der Eröffnung einer National - Subscrip- tion, durch deren Ertrag die von der Regierung abgeseßten Beamten *unterstüßt werden sollen, verhaftet worden.

Der verstorbene Dechant des Kapitels zu Doornick, Graf Vanderdilft, hat den dortigen Armen ein Legat von 10,000 Ff. ausgeseßt. f i

Der bekannte Maler Odevaere, ein Schüler Davids, ist 52 Jahr alt hier gestorben.

Das Konzert , welches Dlle. Sontag am 7ten d. M. in Lüttich gegeben hat, war sehr besucht; die Sängerin wurde bei ihrem Erscheinen mit dem lebhaftesten Enthusiasmus em- pfangen, der auch nah jeder Arie aufs Neue ausbrach. Vor- gestern hat Dlle. Sontag ebendaselbst ein zweites nnd lebtes Konzert gegeben. :

Dänemark.

Kopenhagen 9. Febr. Die neueren Bulletins über das Befinden der Kronprinzessin melden, daß J. K. Hoheit in der Besserung fortfahren, jedoch noch immer leiden.

IÍn Christiania, so wie in den nahe gelegenen Häfen Norwegens, war nah den leßten Nachrichten das Revier vom Eise frei geworden und die Schiffahrt völlig offen.

Deutschland.

Weimar, 14. Febr. Das Großhenzoaliche aus und mit demselben das ganze Land ist Ma Inde tis Trauer verseßt worden. Jhre Königl. Hoh. die verwittwete Großherzogin, Sie, die länger- als- funfzig Jahre dem Lande eine verehrte und geliebte utter, so, wie ein Muster weib- liher Würde und aller Tugenden war, ist heute Mittag ent- schlafen. Wie die Verewigte in ihrer erhabenen Stel- O segensreih gewirkt; wie Sie in der langen Reihe von Jahren zur Förderung alles Guten und Schönen unermüdet beigetragen; wie viel Kummer und Noth der Armen und

io Janeiro (siehe

Fl. 23 Kr.

| Festigkeit endlich Sie die Schicksale des Landes getheilt nnd

wie, Sie namentlich in einer großen Krise heilbringend für - dasselbe gewesen ist, wird in dem fortwährenden dankbaren

[ Andenken derer bleiben, die FJhr jebt traurend nachblicken,

und noch von der Nachwelt. mit Verehrung anerkannt wer- den, Wenn schon die bereits seit längerer Zeit dauernde Kränklichkeit der verewigten Großherzogin, bei Deren Alter, die Besorgniß eines nicht sehr - fernen Verlusts erreges mußte, so war doch - Alles auf das eine erschüttert, als heute Nachmittag um 2 Uhr das Trauer-Geläute sämmt- licher Glocken hiesiger Residenz den Bewohnern das schmerzs- liche Geschick verkündete. - Se. Königl. Hoheit der Großherz zog und Jhre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin hatten in den lebten vierzehn Tagen das Krankenbette der Ver- ewigten fast nicht verlassen und Jhr die kindlichste Pflege gewidmet. Möge der Schmerz über den erlittenen großen Verlust nicht zu ershütternd auf HöchstJhre uns so theuere Gesundheit wirken! Mit tröstlichem Vertrauen blicken wir zu Höchstdenenselben empor und verehren in Ihrer Kaiser- lichen ‘Hoheit die großen und edlen Eigenschaften, die uns die Verewigte so theuer machte. j

Nane 9. Febr. Das allerhöchste Geburtsfesé Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs wurde in unserer Stadt auf das feierlihste begangen. fm Vorabend gab die Museums - Gesellschaft einen Ball, der sehr zahlreich besucht wurde, Um. zwölf Uhr brachte man dem allgeliebten Landes- vater bei Paufen- und Trompetenschall ein dreimaliges Le- behoch und dem Jubelrufe {loß sich das. Volkslied „Heil unserm Fürsten! Heil!// an. Heute hatte die hergebrachte firhliche Feier statt, welcher die fädtischen Behörden und die Mitglieder der Universität beiwohnten. Mittacs versammelte man sich beim frohen Mahle, und “für den Abend hat die Bürgerschaft einen Ball im Saale des Gasthofes zum Prin- zen Max veranstaltet.

Franffurt, 12. Februar. Zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich haben heute sämmt- liche Herrn Bundestags-Gesandten, die bei dem Deutschen Bunde afkreditirten Herren Minister, die Herren Generale und Stabs-Offiziere der Militair-Kommission und die beiden Herren Bürgermeister der-freien Stadt Frankfurt bei Sr. Excellenz ‘dem K. K. präsidirenden Haro Gesandten, Frei- herrn von Münch - Bellinghausen , Glückwünsche abgestattet. Se. Excellenz versammelte dieselben hierauf zu einem großen Mittagsmahl, Als die Gesundheit Sr. Majestät des Kai- sers ausgebracht wurde, spielte die Tafel- Musik das Oester- reichische Volkslied+ „Gott erhalte Franz den Kaiser.‘/ Ein g anzer Ball bei Sr. Excellenz. dem Herrn Präsidial-Gez andten beschloß den festlichen Tag.

Mee

Wien, 11. Febr. Heute, am Vorabend des Geburts- Festes Sr. Maj. unseres Allergnädigsten Kaisers, hielt der Verein der ersten Oesterreichischen Sparkasse und allgemeinen Versorgungs - Anstalt seine Jahres - Versammlung, in welcher mit cinem von dem Ober - Kurator diesex Anstalten, Peter Graf von Goest, gehaltenen Vortrag die Rechnungs - Ab- schlüsse der Administration vom verwichenen Jahre vorgelegt wurden. Nach Fnhalt derselben verwaltete die Sparkasse am 31. Dezember füx sich 8,304,866 Fl. 16 Kr. 1 Pf, Die allgemeine Vérsorgungs - Anstalt hatte 1,613,133 Fl. 28 Kr., michin beide Anstalten zusammen 9,917,999 Fl. 44 Kr. 1 Pf. Dié Zahl - ihrer Interessenten belief sich an diesem Tage : a) bei der Sparkasse auf 31,200; b) bei der allgemei- nen Versorgungs-Anstait nach Abzug von 821 Gestorbenen auf 33/195, mithin bei beiden Anstalten zusammen auf 64,395. Das eigenthümliche Sparkassen-Kapital, welches in Gemäßheit des §. 15. der Statuten als Reserve-Fonds dienèn soll, betrug mit 31. Dezember 1829, 152,235 Fl. 24 Kr. 2 Pf. Es hatte si{ch am 31. Silemer des Jahres 1828 ausgewiesen mit 109,035

3 Pf./ im Laufe des Jahres 1829 hatte sich \o-

nach dasselbe um 43,200 Fl. 3 Pf. vermehrt.

Vralilten.

In einem Londoner Blatte vom 9. Febr. liest man Folgendes: „Es sind heute Privatbriefe aus Rio Janeiro bis zum 5. Dezember eingelaufen. Die Nachrichten, die fie aae sind wichtig, weil, wenn sie sich bestätigen sollten, es deutlich aus selbigen hervorgehen würde, daß der Kaiser entschlossen ist; die Ansprüche seiner Tochter auf die Krone von Portugal zu behaupten. Wie es heißt, sind alle Mi- nister, mit Ausnahme des Marquis von Aracâty, der an der Spike der auswärtigen Angelegenheiten steht, weil sie sich Dom Pedros Wünschen in dieser Hinsicht widersest hacten,

Bedrängten Sie im Stillen gelindert; mit welcher hohen

entlassen und ein anderes Ministerium gebildet ‘worden, an