1830 / 52 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 22 Feb 1830 18:00:01 GMT) scan diff

380

auf hierüber empfangenen Bericht, den Gouverneurs dieser Provinzen wegen [des hierbei: béwiesénen ‘Diensteifers Jhr (llérhöchftes Wohlgefallen zu ‘erkennen gegeben

“Am 13. d.’ wurde hier der Referendar im Ministerium der auswärtigen “Angelegenheiten, a Tielcniatis, verhaftec und nách Brüssel abgeführt; scine Papiere ivürden versiegelt.

“Aus Java wird gemeldet , daß der ‘Oberst-Lieutenant Sollewyn âm 17. Sept. v. J. den Rébellén-Chef' Diepo Ne- goro, der 300 Reiter bei sich hatte, am Ufer des Progo úüber- fällen und ihn mit einem Vérluste von 54 “Mann, die auf dem Schlachtfelde blieben, in die Flucht geschlagen hat. Diepo Negoro selbs rettete sich nur mit Mühe auf das jénseitige Ufer. Die Unsrigen , welche ihm folgen wöllten, trafen unglücklicher Weise eine tiefe Stelle des Flusses, so

daß die Pferde mit dem Strome zu kämpfen hatten und die Waffen naß wurden, weshalb sie vom Verfolgen ablassen mußten. Diese ‘Niederlage und die jeßt bei. den Rädelsfüh- rern stattfindende Ueberzeugung, daß das Volk des Krieges müde ist, scheinen die Hauptberanlassung zu der Unterwer- fung des Pangerang Mangkabumie gewesen zu seyn, der nebst Diepo Negoro an der Spiße des Aufruhrs ftand. Auch mehrere andere Fürsten haben sh unterworfen, unter ihnen zwei Brüder Negoro’s, Soerio Bronto und Hati Negoro

enannt, so wie der Pangerang Pakoe Diningrat. Am 17. ftober sah man in Java allgemein dem Ende des Krieges um o sicherer entgegen, als eine Belohnung von 20,000 Piaster auf die Auslieferung Diepo Negoro’s geseßt worden war, der mit einem fleined Gefolge umherirrte. ;

" Brüssel, 16. Febr. Vorgestern wurde in Gent einer der Redacteure des Catholique, A. Batthels, verhaftet, um hierher gebraht zu werden? - Er folk in die gegen Hrn. von Potter eingeleitete Untersuchung verwielt seyn.-

Herr Aguado is vorgestern auf seiner Rückreise von Antwerpen nach París hier durchgekommen. Seine sch{leu- nige Rückkehr soll durch das Weichen der Spanischen Rente in. Paris veranlaßt worden seyn.

Schweden und Norwegen.

__ Stoctholm, 9. Febr. Dem: Vernehmen nach, geden- fen Se. Majestät der König am 7. Aptil die Reise nach Norwegen anzutreten. /

; Se. Majestät der König haben den Kanzleirath v. An- ckarloo, vormaligen General«Konsul zu Algier, zu“ threm Ge- \chäftsträger in Brasilien ernannt, wohin sich derselbe, sobald die Jahreszeit es gestattet, begeben wird.

: Das Auflagen -Geseß if nunmehr in allen vier Ständen votirt. Drei derselben haben bereits den Tag der nächsten E der Reichsstände zum 15. Januar 18335 an- gesekt.

Das wichtigste Geschäft der Stände is gegenwärtig der Vorschlag einer Anleihe zur Unterstüßung von Grundbesikbern ; die Diskussion wird noch in dieser Woche in allen vier Stän- den ihren Anfang nehmen.

_ Der verstärkte Staats- Ausschuß, dessen Entscheidungen dieselbe Rechtskräftigkeit haben, wie die der Reichs - Stände selbst, hatte am lesten Sonntage einé Zusammenkunft. Die léßte Abstimmung betraf die Frage: ob eine gerichtliche Un- tersuchung in der Angelegenheit dés bekannten Schiffhandels stattfinden solle? Bei Eröffnung der Stimmzettèl ergab sich, daß fast zwei Drittheile der Abstimmenden der Anficht wa-

‘ren, daß eine gerichtliche Untersuchung wegen dieser Angele- genheit vorgenommen werden solle. Als man indessen die Stimmzettel zusammenzählte, fand sich ein Zettel mehr, als

die Anzahl der votirenden Mitglieder war. Die Abstimmung

„wurde also für ungültig erklärt, und als man hierauf eine neue vornehmen wollte, hatten sich bereits mehrere Mitglie- der in der Vermuthung entfernt, daß nihts mehr zu thun sey; die Abstimmung konnte also nicht wieder vorgenommen werden. W ia des E Reichstagès is kein ähnliches Beispiel von einer für ungültig erklärtéèn Abstim- mung aufzuweisen, weshalb denn dieser um so_ mehr die Auf- merksamkeit erregt hat. E : ; Die beiden Wahlen zu Revisoren des allgemeinen Staats- Rechnungswesens, welche in diesem Herbste und im J. 1832 zusammentreten sollen, haben im Adelstande mit einer großen : : E zu Gunsten der Regierungs - Kandidateri stattge- unden.

Deutschland. - “Mainz, 14. Febr. Bekanntlich wurden an vielen Or- ten die Trauben des jüngsten Herbstes wegen Mangel an Reife. gar. nicht gelesen, oder, wo sie es wurden, lieferten sie nur einen äußerst “\{lechten sauren Wein. Jn' dem Dorfe Dromersheim bei Binger blieben auch fast alle Trauben aus

der fräglichen Ukrfache hängen, und dies “hat nuntwnéhr zu einer Wahtr eymung Anlaß gegeben, die für die Weinbaukunde von ‘hohem Jutétesse ünd jedenfalls der nähern Péüfüng durch gelehrte Ländwirthe und Chéntiker werth if. “Die Kälte, die, wie übérall, ‘so auch in dem genannten Dorfe, Entbeh- rungetz asleë ‘Art. e N ließ auch bald“einen Mängel an FSütterung für das Bieh befürchten ; “néhrere Bewohner fielen daher auf die Jdee , einen ersuch zu macheti, ob die noch an den Stöcken hängenden Traubeinrudera , gleich wie die ausgefelterten Rabben ‘oder Trestern, nicht zur Nahrung für das Vieh dienen könnten. Der “Versuch gelang nit nux, jondern man fand auch in diesen, 22 Grad Kälte überstan- denen Trauben, noch viele und zwar äußérst süße Flüssigkeit, so daß man die weitere Probe begann , diese Trauben dutch einen Sa auszuprefsen und den'Saft zu sammeln, woraus fich ein Moöst ergab, der an Geschmacé und Géhalt dem eines guten Herbstes vollkommen glich Man. fürchtete an- fänglich, diese süße Flüssigkeit sey ünnatärlich und fönne viel- leicht schädlich seyn; man unterwarf sie daher der Gährung, und dieje ging, wie bei dem gewöhnlichen Most, leiht vor sich , so daß dicser neue federweize Wein bereits seine muñ- tere Wirkung mehrfach äußerte. | f

Bremen, 17. Febr. Laut Nachrichten von der untern Weser ist- unser Fluß etwas unterhalb Brake vom Eise frei. Hier steht die Eisdecke noch. :

Oefkerreic. :

Wien, 15. Febr. Aus Venedig wird über die am lsten d. erfolgte feierliche Eröffnung des dasigen Freihaféèns Nach- stehendes gemeldet: Das Geläute aller Glocken verkündete den Anbruch* des féstlichen Tages, und um 7 Uhr, und \pä- ter um 9 Uhr wurde er von den Artilleriesalven aller im Hafen und im Kanale vor Anker liegenden Handelsschiffe begrüßt. Wer die Bewegung, das Treiben in unserer Stadt an diejem Tage einen Markt, eine Messe nennen wollte, würde nur ein halbes Bild davon geben." Schon am Mor-

„gen bedeckten alle Böte, welche von der Insel St. Giorgio,

wo so viele Reichthümer bisher verschlossen und wie in einem Mittelpunfte aufgehäuft geroesen waren, beladen gingen und famen, den ganzen Kanal, der die Insel vom Pläbe scheidet, und ungeachtet- des ganz mit Wolken überzogenen Himmels und eines in dieser hartnäckigen Jahreszeit vielleicht kältesten Tages strömte doch das Volk schaarenweise nach dem Plat, dem Molo und dem Ufer, um dieses belebte und fröhliche Schauspiel zu betrachten. Die Straßen waren auf einmal mit Waaren angefällt, die entweder ausgeläden oder in Gewölse und Magazine geschafft wurden, und der Eifer und das Drängen der Leute war so groß, daß jene ausgezeichnete Wohlthat der Allerhöchsten Freigebigteit, welche diesem s{chönen Venedig auf eine unzählige Reihe von Jahren Blüthe verschaffen wird, gleichsam auf diesen einzigen Tag beschränkt zu seyn schien. Die Arbeiten und Unternehmungen, welche an diesem Tage zu Stande gebracht wurden, machten in deè That der Vene-- tianischen Betriebsamkeit Ehre. Abends waren. alle Häuser freiwillig. deleuchtet; einen shdnen und prächtigen Anblick, ge- währte besonders die Jnsel S. Giorgio, welche in einer künstlichen auf Kosten der Handels - Kammer veranstalteten Beleuchtung gleichsam zu brennen schien, obschon ein heftiger Wind der Wirkung dieser öffentlichen Fröhlichkeit einigen Ab- bruch that. Außer deù von der Handels - Kammer und eini- gen einzelnen Kaufleuten bei dieser Gelegenheit als freiwillige Gabe vertheilten 44,000 Oesterr. Lire, beschlossen auch noch andere Werke der Menschenliebe diesen glücklichen Tag. Die Handels-“ und Geterbsleute des Stadtviertels von Castello hatten auf den Abend gi ungefähr 200 Arme dieser Pfarte ein gemeinschaftliches Mahl veranstaltet. Die mit Wächskér- zen beleuchteten und ganz mit. Blumen bestreuten Tische wa- ren in der shônen zu dem Gartèn führenden Straße auf- gestéllt, und die daran Theil “nehmenden Armen erhielten au-

ger Brodt und Wein vier verschiedene Gerichte und auch eine - - Unterstüßung an Geld. Jn S. Canciano, in S. Gio.-Gri-

sostomo und an anderen Orten wurden von Privaten “eben-- falls Brodt und Wein unter die Armen ausgespendet. Wien, 16, Febr. Der Oesterreichische Beobach: ter sagt im heutigen Blatte: „Wir habén bisher, aus Ach- tung -für unser Publikum, die unwürdigen Ausfälle und bos- haften Verunglimpfungen, welche der Geist der Lüge mehre- ren öffentlichen Blättern bei Gelegenheit eities neuérlihen höchst betrübenden Ereignisses eingegeben hat, mit keinem Worte berühren wollen. “Da wir aber bemerken, daß die Urheber und Beförderer der in Umlauf gekommenen Gerüchte das bisherige Stillschweigen der in Desterrei erstheinenden Blät-

Beilage

| A e Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 583.

als cine Bestätigung jener frevelhaften Anklagen auszule- 2a versucht Pte ie Lten wir uns für verpflichtet, dieses Stillschweigen zu brechen, und zwar mit der bestimmten und indiget lärung: dn Das L E 5 in ausländischen , namentlich in Deut- schen Zeitungen, über die Vorfälle bei dem Leicheubegäng- nisse der jüngst verstorbenen Frau Erzherzogin Henriette verbreiteten Gerüchte nichts, als der Wiederhall muthwilli- ger und durch die offenfundigsten Thatsachen widerlegter Frdichtungen sind. e Als salché 22 wir insbesondere Alles, was die nachbenannten- Blätter: der Bazar, das Inland, der Núrn- berger Korrespondent, die Baircuther Zeitung, der reisende Teufel, der Hesperus- und neuerlih noch der Hamburger Korrespondent und die Bremer Zeitung darüber enthalten haben. Die in der- Allgemeinen Zeitung vom 29. Jan. d. J. eingerückte geschichtliche Darstellung des Hergaugs der Sache ist von allen uns zu Gesicht gekommenen die ein- zige, *) die mit der Wahrheit übereinstimm. ;

Agram, 6. Febr. Die strenge Kälte hat nachgelassen, allein seit vorgestern schneit es wieder. Am 2ten d. Nachts halb zehn Uhr blibte es dur eine halbe Stunde mehrmals, und einige Bliße waren dergestalt heftig, daß das Firmament mit einem Feuermeer verglichen werden konnte. Hierauf ver- nahm man wiederholt einen dumpfen Donner. Während der strengen Kälte brachten die Bauern öfters junge lebendige Rehe zu Markte, welche sie in ihren Stallungen, wohin die- selben sich verkrochen hatten, fingen. Auch Wölfe, welche aus fernen Schluchten herbeigekommen seyn mußten, näherten sich den Behausungen der Landleute und konnten- sonach leicht er- legt wêrden. | E | t d

Nach den neuesten Nachrichten nimmt die“ Pest in Jassy und den Fürstenthümern fortwährend ab; indessen haden fich, obschon das Sanitäts-Comité fortwährend bemüht ist, zweck- mäßige Vorkehrungen zur Tilgurig des Uebels zu treffen , tn einem der zuerst gereinigten Stadtviertel, welches bereits als rein erkfläzr und der Sperre enthoben werden follte, doch neuerdings in zwei verschiedenen Häusern Pest - Anstecétngen gezeigt. Aus den den Oesterreichischen Gränzen zunächst gélegenen Distrikten der Moldau lauten die Nachrichten über den dffentlichen Gesundheits-Zustand ganz beruhigend.

Agram, 9. Febr. Verflossenen Sonnabend und Soun- tag, und zwar Tag und Nacht hindurch , fiel immer noch in größter Ergiebigkeit Schnee, so daß derselbe bereits jeßt an vielen Stellen mannshoch. liegt. Jn den gangbarsten Stra- ÿen muß man mühsam im Schnee waten, indem die Menge desselben, des anhaltenden Zuwachses wegen , tros der mdg- lichsten Thätigkeit, sogleich nicht weggeschaft- iverden kann. Die Wälder sind dergestalt. unzugänglich , daß der. Landmann gezwungen ist, für seinen Holzbedarf Obstbäume umzughauen. Die Kälte hat gänzlich nachgelassen, und - die Lufttemperatur wurde- so. lau, daß man, dem Barometerstande ‘nach, einen Erdstoß befürchtete, welcher auch gestern Vormittags 10 Uhr 40 Minuten wirklich erfolgte und durch 2 Sekunden anhielt, Derselbe ward in der obern und und untern Stadt gleich heftig verspürt. Jn mehreren Häujern- erhielten hier- durch die Wände Risse, Glasscheiben zersprangen, Teller fie:

len von Kästen, und sißende Personen gewahrten: eine heftig.

fühlbare Erschütterung, Hierauf trat plözlih 8 “Minuten nach 115 Uhr ein hellstrahlender Sonnenschein ein , und das nebelhafte Firmament schien sich einem hellen Sommertage Ähnlich zu lichten, jedoch trübte- es sich furz nachher wieder. Am Morgen, als die Erschütterung verspürt wurde, herrschte durch

drei Stunden ein höchst üÜbelriechender Nebel.

Bregenz, 6. Febr. Wir genießen hier seit cinigen Tagen eines Schauspiels, welches sich seit einem Jährtausend vierzéhnmal, in einem jo vollfommenen Maaße aber nur drei- mal, ereignet hat. Bei einer zwischen 15 und 21 Grad R. abwechselnden Kälte überfror dex Bodensee in seiner ganzen Ausdehnung und bietet dem Auge, welches ihn vor Kurzem

*) Wir können es uksererscits nur ‘bedauern , daß der Redac- tion des Oesterreichischen Beobachters bis zum 16ten d. M. unser Blatt vom 2ten d--M. nicht zugekommen zu seyn \{cheint. Wir bes Mes in cinem Korrespondenz=- Artikel aus Wten vom 26. Jan. den ' ; | tung vom 29sten v. M. (welche uns bis- dahin noch nicht zuge- ommen war und seyn konnte), erzählt, und zwar mit dem Be- merken: daß diese zuverlässtgen Nachrichten nicht ohne Fn- teresse seyn dürften. j

Hergang der Sache nicht anders, als die allgemeine Zeiz,

brausende Wogen umherwälzen sah, eine feste unúberehbate Eisfläche dar, welche, nur wenig mit Schnee- und Reif über- zogen, jede Spur von- dem ‘darunter hausenden Elemente ver- tilgt. Die Seltenheit dieser Erscheinung regt die Uferbewoh- ner zu mannigfaltigen ungewohnten Lustpartieen an, welche von den aus den entferntesten Gegendèn herbciströmenden Leuten erhöht werden, und die Scene wird durch hundert Gruppirungen, welche sih in die blaue Ferne verlieren, rei- zend und pollständig. Von Bregenz nach Lindau, nah Ror- |chach , nach Arbon , nah Konstanz, nah allen Richtungen hin sind Wege eingeschlagen und von Tausenden, gleichsam wie breite Heerstraßen, betreten. Sehenswerth war der lauge, frohen Muthes dahin gleitende, Zug der Fussacher Schul- Jugend, welche von einer dortigen Wohlthäterin. nach Lindau geführt und dort zu Mittag gespeist wurde, damit das Andenken an dieses Ereigniß den spätesten Enfeln durch Au- getizeugen Übertragen werde.

: : Spanien.

_— Madrid, 2. Februar. - Jhre Sicilianische Ma- jestäten haben în diesen Tagen die Königl. Buchdruckerei und das. hydrographische Justitut besucht. Die Hofzeitung vom 28. Jan. enthält die Königl. Verordnung in Betreff der neuen Truppen-Aushebung. Der am hiesigen Hofe afkre- ditirte Großbritanische Gesandtè, Herr Addington, und der bei der Kaiserl. Rusfischen Gesandschaft hieselbst als Lega- tiousrath angestellte Fürst Tschetwertinsky find hier einge- troffen. Der Fürst Scilla, Ober-Kammerherr der Königin van Neapel, der von seinem Monarchen vor Kurzem zum Herzog von Santa-Christina ernannt wurde, is für sich und seine .rechtmäßigen Nachkommen von Sr. katholischen Majestät mit der Würde eines Grande von Spanien belehnt wor- den. " Sein ältester Sohn, - Fürst. Palazzuolo, i|ff gegen- wärtig Sicilianischer Geschäftsträger in Kopenhagen. Der Graf von Villapaterna und die verwittwete Herzo- gin von HDssuna, geborene Herzogin von Beaufort, -sind vor cinigeny Tagen ‘hier ‘gestorben. Man glaudte hier seit einigen Tagen deu -ftrengen Winter überstanden zu haben, als ‘es am 28. Jan. aufs Neue mehrere Stunden lang scchneite und das Thermometer wiederum auf den Ge- frierpunft sanf. Die Kälte und die ungeheuren Schnee- massen tin den Gebirgen treiben Heerden von Wölfen in- dié Ebenen, wo sle in Dörfer und Flecken einfallen. Ein wü- thender Wolf hat vor Kurzem in dem 7 Meilen von hier entfernten Städtchen Colmenar el Viejo 174 Lämmer und 12 Schaafe getödtet und 150 Schaafe gebissen. Wie vor- theilhaft sich die finanziellen Verhältnisse der Jnsel Porto- Rico seit dem Jahre 1823 gestalter haben, ergiebt sich aus folgender Uebersicht der jährlichen Zoll - Einnahme: Jin Zahre 1823 betrug diefeibe -7,244,187 Realen; im Jahre 1824, 9,693,667 R.; im- J. 1825, 9,959,697 R. ; im _ J. 1826, 10,958,690 R.; im J. -1827, 12,286,782 R.; ün J. 1828, 13,837,312 Realen. - :

D. Ti

Die Times, welche Nachrichten aus Lissabon bis zum 24. Januar: enthält, bestätigt die Nachricht, daß man sich im Portugiesischen Minister - Conseil mit Abfassung einer Amue- stie beschäftige. Wan habe geglaubt , wird von dem ge- nannten Blatte gemeldet, daß nach dem Tode der ver- woittweten Königin gewisse beim Volke besonders unbeliebte Beamte und Günstlinge derselben ihre-Verabschiedung- erhal- ten würden, allein noch- sey nichts verändert. Telles Jordao sey noch immer Gouverneur des Forts St. Juliao und Graf von Bastos auch- immer noch- Minister des Jnnern; der Lelz-

‘tere habe noch zu seinen früheren Functionen das-Ministerium

der Marine erhalten. Ein Corregidor ,- Namens «Neto , der

im vorigen Jahre auf Vorstellung der Britischen Regierung; wegen ungeseblicher Verhaftung und Mißhandlung eines Eng- länders abgesckt worden, habe sogar neuerdings eine: Anstel-- {ung erhalten, während bisher noch kein einziger Befangener wieder iu Frelheit geseßt worden. Es wird feruer ge.neldet, daß Dom Miguel zur Bestreitung seiner Geld - Bedürfnisse durch Defret eine Steuer - Erhebung von den verschiedenen im Lande befindlichen Ordens-Klöstern anbefohlen habe. Die Hieronymiten haben 168,000 Milreis, die Bernardiner 79,000, die Benediktiner 139,000, die Mönche von St. Vincent 120,000, die Klöster des Ordens La Grace 69,000, die Do- minifaner 39,000 und die * Karmeliter 38,000, - zusammen 752,000 Milreis (nach Englischem Gelde 150,000 Pfd.) zu entrichten. Viele royalistische Freiwillige sollen, wie es heißt,

jest vom Straßenraube leben.