1830 / 54 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 24 Feb 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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cedor‘‘und „Flor -de Mai“ ere nad pi die zweite na G er Fahrt von Río - Janeiro hier ein- ‘elaüfen. Die Capitaine bérselben widerlegen ‘die “durch die Ee Brigg: „„Jmperatriz Amalia‘“ hierher gebrachte Na wt daß in Rio-Janeiro 4 Fregatten. und das Linien- ‘schiff „Pedro 1,// ausgerástet würden. hrèr. Aussage zu- ‘folge lag der ' Pedro L am dco vor Anker und war au- ber Stande, die See zu halten, die Fregatten, welche die Prinzessin von Gran Para nach Brasilien gebracht hat- ten, waren abgetakfelt worden, und nichts deutete auf eine baldige Ausrüstung derselben. Zwei auf dem ¡¿Vencedor‘‘ L angekommene Kaufleute, die Herren J. Domingos und “E. Gomez, bestätigen diese Nachrichten.‘/ ‘/ Die Fregatte „-Perola// wird äusgerüstet," un den mit einer E Tra Mission an den Kaiser Dom Pédro beauftragten Grafen von Belmonte nach Brasilien zu bringen. Der Ritter Saraiva, ‘der mit Depeschen des Vicomte d’Asseca aus London hier an- gefommen is, wird in-einigen Tagen mit der Amnestie, welche ‘Dom Miguel auf Englands Wunsch zu bewilligen gejonnen ist, dahin zurückkehren. —— Die F haves, der bekanntlich seit längerer Zeit geistesfranf ist-und in einem Anfalle von Wuch sogar seine -Gemahlin - tödten wollte, glaubte, daß der Aufenthalt auf seinen Gütern - für P heilsam seyn wúrde. Seine Gemahlin reiste am 7ten d. M. mit- ihm ab, erhielt aber in Condeixa durch den Corregi- dor von Coimbra den Befehl, nach Lissabon zurücfzufehren. Jn Porto hat man eine Menge falscher Lissabonner Bank- Noten von hohem: Betrage in Beschlag genommen.

Inland.

Berlin, 22. Febr. Die Graf Bülow von Denne wibshe Blinden-Unterrichtsanstalt zu Königsberg - welche nunmehr seit 11 Jahren in ihrer gegenwärtigen erfassung besteht, feierte am 16. d. M. indem zu diesem Zweck beson- ders ausgeshmückten Saale des Justitutsgebäudes hei einer zahlreichen Versammlung ihren Stiftungstag. Diese Feier- lichfeit wurde durh die Anwesenheit des fommandirenden Generals des: 1sten *Armeecorps, Generallieutenants und Ritters des Schwarzen Adlerordens, Herrn von Krafft Ex-

amilie des Marquis von

cellenz, des ‘Proteftors der Anstalt, des Königl. Wirklichen reußen und. Ritters, | errn von Schdn Exellenz, des Wirklichen Geheimen Raths, -|-

Geheimen Raths, Oberpräsidenten von-

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errn Grafen zu-Dohna ‘Excellenz und mehrerer audert1

hohen Persone aus dem Militair-- und Civilstande erhöht. Nachdem - unter gefälliger musikalischer Begleitung æin esungen worden war, eröffnete

dazu “gedichtetes Lied g ; der Mitvorstehèr der nstalt , Herr Pfarrer Der. Wol- it ei den Segen

tersdorf, die Feier des Tages mit einem

des Himmels für die Anstalt. erflehenden Gébete, worauf ein -

Vortrag: des Dirigenten der Anstalt, Herrn Polizei-Práäsi- denten ‘und- Ritter Schmidt, ber die Eigenschaften und Vor- age der Musik, besonders für das Leben der Erblindeten, n

te, und hiernächst mit einem geistlichen Liede die Feier -

eschlossen wurde. Die Anwesenden nahmen sodann die von den Erblindeten gefertigtèn Fabrikate in Augenschein und wurden hiernächst in das die Erblindeten eine Mittagstafel bereitet war , welche ein hoher Beschüßer der Anstalt auch: mit Wein hatte versehen 4assen. -Hier : wurde .im Verein mit den exblindeten Kriegern und-der gangen Versammlung Sr. Maj. ‘dem Könige eiù dreimaliges Lel hoh gebracht, auch das Andenken - an den ‘verewigten Gründer der Anstalt, Grafen Búlow von Den- newiß,erneuert. d d f Zu der un Jahre 1822 durch Actionaire hier ecbauten, von der Köpnicker «Straße nah der Holzmarkt - Straße füh- renden, Jaunowlse ckrúce über die Spree und- zu der neu angelegten Straße dahin ist ein Kapital von 23,000 Rthlr. erforderlich gewesen, welches durch das aufgelegte B verzinset und amortisirt wetdén sollte. Die Actien tragen" jähr- lich S pCt- Zinsen; der Pächter giebt- (ebt jährlih 4090 Rehlr. Pacht für die Einnahme des Brück -Geldes , und die. jeßigen ährlichen Regie-Kösten betragen 100 Rthlr. —- Jm Jahre ' find an Actien zurückgezahlt worden, 5800 Rthlr.,. im uf folgenden 4800 Rthlr. und in Fem tverwichenen e 3800 -Rthlr., mithin zusammen 14,400 Rthlr. ; mit dem 1834 werden also ‘alle Actien - zurü tgezahlt seyn

ind, die erstere nah 82 tägiger,

Wasser, ruhig fort ; jedoch vermehrte sih diese m. 4 so, daß der Rhein 26 Fuß am Pegt! hatte, und es traf zu-

“Kurm.Ob. mI.C.| 4 Ber!. Stadt Ob.| 4 1035 [1023 ] do.

Speisezimmer geführt, woselb\t- für Grofshz. Pos. do. 4 1021

rúck-Geld,

__—= Aus Uerdingen, (Regiééings- Bezir€ D ússeldor wird unterm 15. Februar Meldet: 4 lten b e ite Nachmittags “hob sich die“ Eisdecke“ vor “unserer Stadt und ging , bei ‘einem Ausschwellen“ des. Rheines bi f 18. Fuß e am. 13.

gleich die Nachricht ein, daß der Rhein bei Wesel stehen ge-

blieben war und bis Orsoi sih niht in Bewegung gesest

hatte, wodurch das aus den oberen Gegenden herabfommende

Eis des Rheins und. das dèr Mosel sich anshob und bis |

eine Stunde unterhalb unserer Stadt. in fürchterlichen Massen aufgethürmt wurde. Zu- gleicher Zeit trat der über eine Stunde weit ausgetretene Strom über die neu angelegte Kunststraße. zwischen hier und Meurs, bei 28 Fuß Pegelhöye, und durchbrach sie, was das Wasser. hier um 2 Fuß ver- minderte, jedoch von beiden Seiten der Straße bis Rhein- berg die Orte Meurs, Bahl, Homberg, Emmerich, Friemers- heim, 2c. Überschwemmte. Gott gebe, daß der Oberrhein noch

etwas zöôgert, bevor er sich- mit seiner Cismasse in Bewegung

set! Denn bleibt die Verderben drohende Eishdhe eine Stunde von hier stehen, wann er kommt, so. möchte fr „die sen Ort sehr viel zu befürchten seyn. F

Königliche Schaujpiele.

Dienstag, 23. Febr. Jm Opernhause : Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen , vom Dr. C. Tôpfer. ierauf: Die Mäntel, oder: Dex Schneider in Lissabon , Lustspiel in 2 Abtheilungen, frei nah Scribe, von C. Blum.

Zum Schluß des Carnevals, im Schauspielhause: Mas-

firter Bäll.

Königsstädtsches Theater.

Dienstag, 23. Febr. Zum erstenmale: Die schwacze Frau, Posse in 3 Aften, von C. Meisl ; Musik von A. Mäl- ler. (Parodie der weißen Dame.) -

Berliner Börse. Den 22. Februar 1830.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs Cour.) Tri Gel T7 Bre Geld.

{Schlesiseche do, 4 1063 _[Poram. Dom. do. 5 Märk. do. do. 5 Ostpr. do. do. Î Rückst.C.d.Kmk.' do: d. Nuk.

S-.-Schuld-Sch.| 4-/1002

Pr. Eng!. Anl. 18| 5 [1055

Pr. Egl. Anl. 2/5 |.— 1c 110021

Neum.Int Séh.d.' 4 1062

Zins-Sch.d.Kmk.

Königsbg. do. 1-4 100 P e L Amit

Etbinger do. | 45 1023 dito Danz.do. inTHZ.| | 39F | « Westpr. Ptdb.A.| 4 ¡1014 M dito dito B. 4 101; A IOT: E Neue O | Ostpr. Ptandörk.| 4 [1025 Friedrichsd’or . | Pomm. Pfandbr. 4 [1065 | Disconto .... Kur-u. Neun.do.| 4 [1065 4721

Auswärtige Börsen,

: Frankfart a. M, 18. Febr. Oesterr. óproc. Metall: 1045. MAproc. 9733, Bark - Actien S Partial-Obligationen 1385. Geld. Loose zw 190 Fl. 1824. riet. : i

i Hamburg, 20. Febr. : __ OQester-.“ Sproc. Metall. 1035. Aproc. 9j. Part.-Oblig. 1373. Bank-Actien 1284. Russ. Engl. Anl. 1073. “Russ. L, Hamb Ce tifc. 104. -Polr. pr. t. März 123. Dän. 73. Engl. Neap. 964. Fale. 903. Preuss. 4pvoc. von 1830 994.

[io nd on Î 13. Fébe.

Zproc. Côns. 925, auf Zeit 923.

/ Wien, 17. VF'obro t ri D E | 5proc. Metall. 104. „Aproc- 9775 Loose zu 100 Fl. 1833.

Part.-Vblig. 1384. Bauk-Actien 1303.

“Redacteur X0h n. Mitredactéur Cottel.

N /

- Die Herzogin von Berry is nach

Allgemeine

5 ide

N 595.

Amtliche Nachrichten. Krönik des Tages.

Seine Majestät der König haben Sr. Durchlaucht dem Herzog von Sachsen-Meiningen-Hildburghausen den S Adler-Orden zu verleihen geruhet.

Seine Majestät der König haben dem Kaiserl. Dester- reichischen General - Major und Brigadier der Kavallerie, Freiherrn von Hammerstein, den St. Fohanniter - Orden zu verleihen geruhet.

Des Königs Majestät haben dem Professor Dr. ckh

“an der hiesigen Universität das Prädikat als Geheimer Re-

gierungs - Rath zu verleihen und das für ihn ausgefertigte Patent Allerhöchstselbs zu vollziehen geruhet.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Kreisphysikus Dr. Mandt in Küstrin zum ordentlichen Professor der Chi- rurgie und Direktor der chirurgischen Klinik bei der Univer- sität in Greifswald zu ernennen und die für ihn ausgefertigte Bestallung Allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet.

Der bisherige Privat-Dozent Dr. Friedrich Philipp Dulk zu Königsberg in Preußen ist zum außerordentlichcu Professor in der philosophischen Fakultät der dortigen Utti- versität ernannt worden.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius ‘P flau - me is zum Justiz-Kommissarius bei dem Land - und .Stadt-

gerichte in Halberstadt bestellt worden.

Der bisherige Advokat Ludwig Leunenschlsß zu Düs eldorf ist zum. Anwald bei dem dortigen Land - Gerichte be- stellt worden. i :

Zeitungs-Nachrichten. Aus land.

Sr ammr tch.

Paris, 16. Febr. Der König und der Dauphin bega: ben sich gestern früh nach Saint Germain auf die Jagd. ihrem Schlosse Rosny abgereist. J. K. H. werden am nächsten Sonnabend hier zurückerwartet. i

Der vorgestrige Minister-Rath unter dem Vorsiße des Königs dauerte von 1 bis. 45 Uhr. :

Der Moniteur enthält über den Zustand des dffent- lichen Unterrichts einen Îmmediat - Bericht des Ministers der geistlichen Angelegenheiten, Herrn Guernon de Ran- ville, mittelst dessen dem Könige eine Verordnung úber diesen Gegenstand zur Genehmigung vorgelegt wird. „Die Ent- wickelung des Elementar-Ünterrichts//, heißt es darin unter Anderm, „war eine der ersten Wohlthaten der wicderherge- stellten Monarchie. Ludwig XVIII, hatte faum die Ruhe und

Wohlfahrt seines Reiches dauerhaft begründet , als ‘er, ein

Vater seiner Unterthanen, durch eine Verordnung vom 29. Febr. 1816 weise Maaßregeln zur Verbesserung des Unterrichts- wesens anordnete. Zahlreiche Schulen dffneten sich in den

„verschiedenen Gemeinden Frankreichs ; sie wurden unter die

Aufsicht der. Orts - Behörden gestellt; die Freigebigkeit des _Kônigs diente ihnen zur Aufmunterung, und kaum waren drei Jahre. verflossen, als die Zahl der Elementar - Schulen

Und die ihrer. Schüler sich um mehr als ein Drittheil ge-

hoben. hatten. Die Verordnungen der Jahre 1820 und 4824 führten neue ta BL L, herbei; der wohlthätige Sinn der Nation trug das seinige ju dem Gedeihen des Schulwesens bei; fromme Vereine bildeten sich in mehre-

xen Städten, und der ‘Lohn für so viele Anstrengungen

Berlin, Mitcwoch den 24ften Februar-

sion zu versüßen, gütig aufnehmen. Ju ausseßung hoffe ich, Sir

-

taats-Zeitung.

1830.

zeigte sich bald durch ein stets fortschreitendes /

des Elementar-Unterrichts. Die Wob ilehat: Sire, E r Ÿ doch entspricht sie heute noch bei weitem weder den Be- dürfnissen Jhrer Unterthanen, noch dem theuersten Wun- sche Jhres eigenen Herzens. Mehrere Kommunen erman- geln noch jedwedes Unterrichts; andere sind niht ohne Be- sorguisse für das Fortbestehen -ihrer Schulen; noch andere verlangen für ihre Bewohner einen höheren Grad des öfent- lichen Unterrichts. Auch die Lage der Schullehrer nimmt Ewr..Maj. Theilnahme in Anspruch; sie muß verbessert wer- den, und es ist vorzüglich wünschenswerth, daß eine trösten- dere Zukunft, als diejenige, die unter den gegenwärtigen Umstän- den der Lehrer wartet, ihrem Alter ein gemächliches Leben verspreche. Díe Unzulänglichkeit der zur Fortpflanzung des Elementar-Unterrichts bestimmten Fouds is bisher die Haupt- Urfache des geringen Kulturgrades der unteren Klassen ge- wesen; ih habe alle meine Sorge darauf verwandt, die Mit- tel ausfindig zu machen, wodurch diesem Uebelstande abgehol- fen werden fann. Die vornehmsten Hülfsquellen müssen sich bei den Orts - Behörden selbst finden, die der Wohlthat des Unterrichts theilhaftig werden ; auf solche Weise wird zugleich die Stabilicrät der Schulen, die allein das Gedeihen derselben sichern fann, begrundet. Jch habe das Vertrauen , daß ein von Eror. Maj. ausgehender Aufruf an die Kommunal - und Departêèments - Räthe in die Herzen Aller Eingang ‘finden und daß auf allen Punften des Landes der Reiche sich beei- fern würde, Ihrer väterlichen Sorge für einen Gegenstand,

_röeicher die fentliche Moral und-Wohlfahrt so nahe angeht,

pit “enxtsptehen. Das“ etwa noch. Fehlende könnte durch das Jahres - Budget hinzugefügt werden; auch die Univer- sitär würde ohne Zweifel zu einem so edlen Zwecke einen Theil ihrer Einkünfte hergeben. Der Elementar - Un- texricht wird sich alsdann schnell heben; die Lehrer erhalten von den Kommunen einè bestimmte Besoldung; gute Schul- bücher fönnen unter die lernbegierige Jugend vertheilt werden ; die. schon bestehenden Schulen werden sich einer größern Wohlfahrt erfreuen; neue werden entstehen , und das kleinste Dorf- wird die E gene: segnen, die ihm eine Quelle eröffnet hat, woraus der Unkbemittelte Bildung und Liebe zur Erfüllung seiner Pflichten s{hdpfen kann. Wenn indessen der Unterricht in Ewr. Majestät Reiche allgemein verbreitet seyn wird, jo werden Hdôchstdieselben in Jhrer hohen Weisheit auch dar- úber wachen, daß derselbe keine schiefe Richtung nehme. Un- ter einem Sohne des heiligen Ludwig muß dex Unterricht monarchish seyn; iter dem Allerchristlichsten Könige muß er vor Allem christlich seyn. Vorbereitende Muster- Schulen werden in dieser Beziehung den religidsen Absich- ten Ewr. Majestät am wirkfsamsten entsprechen; es giebt schon einige Schulen dieser Art , und das exemplarische Betragen, der Eifer und die Kenntnisse der in denselben gebildeten Leh- rer berechtigen zu dem Wunsche, daß in jedem akademischen Ressort mindestens eine ähnliche Anstalt gestiftet werden möge. Noch eine lebte Maaßregel erheischt die gerehte Theil- nahme Ew. Majestät für die Lehrer an den Elementar-Schu- len. Oftrnals nôthigen Alter und Gebrechlichkeit sie, am Ziele ihrer Laufbahn ihr beschwerliches ‘Amt niederzulegen, und sie sehen sich alsdann dem Mangel Preis gegeben. Ew. Maje- stät werden daher ohne Zweifel meinen Vorschlag, die lezten Tage eines arbeitsamen Lebens - durch eine |Pen- dieser Vor- hnen unverzüglih einen

lan ‘vorlegen zu fônnen , - der/ ohne die öffentlichen asten irgend" zu vermehren - die Mittel darbietet, allen dazu berechtigten Lédrtérn. einé Pension zu bewilligen. Dies ist der Jnhalt des Entwurfes zu einer Verordnung, den ich Ewr. Maj. anliegend zur Genehmigung zu überreichen mir die Ehre gebe, und wodur, wie ih mir \chmeichele, einem

‘der lebha testen Bedürfnisse unserer Zeit abgeholfen werden