1830 / 54 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 24 Feb 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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_sey. Dieses Gesuch hatte wirklich statt, und Folgendes is der j Sale des darauf erfolgten Allerhöchsten Signats : j ¿ „Eßlairs des braven e Quiescirung fann auf Weise stattfinden , das hieße die Kunst der Kritik auf- opfern. Derselbe ist mit der Versicherung zu Ee daß er Meinen Beifall und Meine volle Zufriedenheit hat“ und - gewiß auch den Beifall jedes die Kunst ehtrenden und lieben- den Verständigen. Ueberhaupt ist das Kunstpersonal Meiner : Bühne aufmerksam zu machen, daß es nah Meinem und des “gebildeten Publikums Beifall zu streben habe, nicht nach dem . der Tagblätterschreiber und gewonnener Parteigänger. Es Lese nichts im Wege, daß diese Meine Entschließung auch entlich bekannt werde. München, den 15. Febr. 1830. Ludwig.‘/‘/ : Die Zahl der Studirenden ‘an hiesiger Hochschule beträgt Jeßt, nah dem zweiten Nachtrage zu dem Verzeichnisse der- jelben, 1855. Ad u ' Der Königl. Preußische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Sicilianischen Hofe, Herr Graf v. Voß, ist aus Neapel hier angekommen. i N „Karlsruhe, 18. Febr. Aus Wolfach wird gemeldet: “Der in der Nacht vom Sten auf den 9ten gleich nach Mit- ternacht von dem Wolf- und Kinzigfluß heranstürmende Eis- gang hat. einen großen Theil unserer Einwohner in Lebens- gefahr und Todesangst verseßt und zum Theil um Hab und Gut gebracht. Kurz vor 1 Uhr, da bereits Alles im tiefen . Schlafe lag, erweckte das wilde Brausen eines ungcheuretz Wassserstrómes dic Einwohner, und mit Schrecen sahen diese beim hellen Mondscheine die Straße der Breite und Länge nah mít tobenden bis an das erste Stockwerk reichenden _ Wellen angefüllt, welche Eismassen von 6 Fuß Quadratfläche, ausgewurzelte Baumstämme, Fässer, Bretter und ganze Wa- gen mit Ach führten. tit ungeheurem Getdse sprengten" die anprallenden Eisschemmel die großen Schloßhofthore links und rechts, und da sie wegen ihrer ungeheuren Größe durch - das ofene untere Stadtthor keine Bahn brechen konnten, ertheilte sich der Wasserstrom und füllte die Schloßhöfe zu beiden Seiten mit Eisblöcken, Fässern, Verschlägen, ck

“abt 420 , feine

Bâäumen “und Holzgattungen aller Art. Ein unanfhörliches Jammer- - geschrei von dém obern Stadttheile her verkündigte die dro- Bats Lebensgefahr der Vorstädter am Kinzigufer, und doch war jeder, auch der gewagteste Versuch, ihnen Hülfe zu -lei- sten, unmöglich, da ein Theil des Eisgangs die zwischen der Stadt. und Vorstadt neu erbaute Kinzigbrücke zertrümmert Und mit sich fortgerissen hatte. Der Verlust gn Vieh und Futter, so wie der Schaden au Gébäuden und Fahrnissen ist sehr groß, kann aber noch nicht mit Bestimmtheit angegeben werden ; inzwischen ist, so viel man bis jeßt weiß, kein Mensch umgekommen. j

: Darmstadt, 16. Febr. Jn der heutigen Sikung der 9ten Kammer der Landstände berichtete der zweite Auss{chuß über den Erlaß der 1sten Kammer, den Geseßes-Entwurf in Bezug auf die Pensionirung der auf Widerruf Angestellten - betreffend. Hierauf begann die Abstimmung: über den Ge- seßes-Entwurf wegen der Gemeinde-Ordnung.

Gotha, 18. Febr. Bei dem (wie gestern gemeldet) am 15ten d. stattgehabten feierlichen Schlusse des Landtages hielt der wirkliche Geheime Rath, Hr. v. Carlowiz Excellenz, eine Rede, aus der wir nachstehende gedrängte Uebersicht der auf dem Landtage verhandelten Gegenstände nittheisen : |

„Kaum war durch eine zweeckmäßigere Geschäfts - Ord- nung in den Bekathungen eite allgemeine Theilnahme und ein erhöhteres Interesse für die sämmtlichen Glieder der Versammlung erlangt, so legte die Landes - Versammlung in der Präliminarschrift ihre ständischen Anträge und Wünsche ihrem Durchlauchtigsten Li und Herrn auf eine Weise vor, welche Dessen Höchste Zufriedenheit mit ihken Ansichten “über ihre Verpflichtungen für den Fürsien und das Land er- ‘langen mußte. Mit wahrem Vergnügetii haben Se. Herzogl. Durchlaucht die Anträge der Stände genehmigt, daß die Er- _gebnisse der Landtags - Verhandlungen öffentlich bekannt wer: den sollen, und sofort wurden 2UE hei Autrag der Stände

. die beiden von dèénfelbent als besonders drückend für die Un- ‘terthanen bezeichneten Leistungen der Hülfs - und der Suk- _ fumbenzgeldêr ohne Weiteres 71 A Da in allen Thei- len der andes - Verwaltun Vorschritte ‘geschehen sollten, so lag es in der Natur der Sache, daß auch cine große- Anzahl von“ Geseß ¿Entwürfen den Ständen zu Eröffnung ihres Gut- _achtens E t werden mußte. Nis e nähere Bestimmungen wegen des Heimaths-Rechts vorgelegt und auf eine veränderte Hypothekeu-Okdnung von den Stän- „den P GDeA. Für die Séraf-Gesebgebung wurdèn mitge- theile die Entwürfe zu einem Geseße wegen Bestrafung der

seße wegen der Bestrafung bei

f Es wurde sonach für die 6gebung der Entwurf zu einem Gesetze über

welche die vorörtliche- Behdrde zu Unterhandlungs -

Feld - und Garten - Diebstähle , hu einem Gesehe wegen Be- strafung der Wald - Frevel . und einem zeitge n Ge- eruntreuungen vön Dienern und solchen gleichgeachteten Personen. - Für einige andere Verwaltungs - Zweige wurde mitgetheilt der Entwurf zu ei- nem Geseße wegen der Kollateralgelder und zu einem Regu- lative wegen der Gebühren der Geistlichen. Jn Pans auf die von der gegenwärtigen Regierung besonders beabsich- tigte Emporbringung des et R im Lande wurden vor- gelegt die Vorschläge zu Aufhebung des Bier - Zwanges, ein Geseß-Entwurf wegen Theilung der Gemeinheiten, ein Gese(- Entwurf wegen Aufhébung der Koppeltriften und wegen der freiern Benußung der Brache, ein Geseß- Entwurf wegen Aufhebung der Koppel-Jagden und ein Geseß-Entwurf wegen des Straßen-Baues, so wie zu Sicherung der Landes- Kultur , ein Gesebß- Entwurf wegen Hinderung und Vergü- tung der Wildschäden. Auch wurde der Entwurf zu einem neuen Conscriptions-Geseße mitgetheilr und die Absicht damit verbunden, diese Militair-Leistungen in den sämmtlichen Lan- den Sr. Herzogl. Durchlaucht möglichst gleichmäßig herzustel- len. Mit Wohlgefallen haben Se. Herzogl. Durchlaucht den Fleiß und den Eifer zu bemerken geruhet, welchen die Stände bei dem größten Theile dieser Gegenstände entwickelt haben. Endlich ist für die Verwaltung der Steuer-Kasse eine verän- derte Ordnung der Dinge eingetreten. Diesé Verwaltung wird künftig auf einem feststehenden Etat beruhen, dieser Etat ist mit den Ständen berathen worden, und es wird der- selbe nunmehr für die bevorstehende Bewilligungsfrist als das Finanz-Geseß für die Verwaltung der Ober-Steuer-Kasse be- stehen. Die Resultate dieses Etats gewähren die Beruhi- ung, daß für die gegenwärtige Bewilligungsfrist die Ausga- en der Ober -Steuer - Kasse ohne irgend. neue Belästigungen der Unterthanen bestritten werden können, und daß noch Mittel zur Schulden-Tilgung úbrig bleiben, welche sich erhs- hen músen, wenn bei Benußung der Quellen mit der größ- ten Aufmerksamkeit verfahren wird.“

Schweth

Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Pri- vatschreiben aus Bern vom 10. Febr. euthält Nachstehendes : „Man erwartet um die Mitte dieses Monats die An- funft des angekündigten neuen Französischen Botschafters, des tarquis von Gabriac, und der. cidgenössische Vorort scheint einen großen. Werth darauf zu seßen, gleich nach seinem Einñ- treffen die Unterhandlung wegen der Militair-Capitulationen oder der Auslegung des Artikels derselben, -welcher die natio- nale Gerichtsbarkeit der Schweizer-Regimenter betrifft, auzu- heben. Die Tagsaßung hatte, auf den klaren Artikel gegrün- det, das neue Strafgesebbuch für die Regimenter erlassen, dessen Einführung den Obristen dieser Regimentet mißfällia war, und die das Kriegs-Ministerium unschwer vermochten, dagegen Einsprache zu machen. Es gab ein leichtes Mittel, die ungehorsamen Regiments-Chefs gehorsam Zu machen, man durfte nur die Werbung einstellen, bis sie sich fügten. ' Das that man nicht, man gab vielmehr zu, daß jene die Fran;d- sischen Behörden vorschoben, und man will nun mit diesen unterhandeln, obgleich in Wahrheit Niemand weiß, worüber ; denn zur Stutide noch hat Frankreich nicht gesagt, was in dem neuen Gesebbuche sey, das nicht recht gut ausführbar und in Frankreich völlig anwendbar seyn sollte. Daß nichtsEhrenvolles bei dieser Unterhandlung für die Kantone sich ergeben wird, fühlt man, und darum will man das Geschäft, welches bisher seiner Na- tur nach ein sehr öffentliches war, nun plößlich in ein gehei- mes verwandeln. Durch. Kreisschreiben vom 21. Dez. machte der Geheime Rath von Bern neulich bei den Kantons- Regierungen die Anfrage: ob sie zu Unterhandlungen Hand bieten wollten, die kaum vermieden werden könnten und die der abgehende Botschafter, Graf v. Rayneval, einzuleiten be- múhßt gewesen sey; das Rundschreiben schloß sich mit den Worten : ;-,,Da der Hr. Botschafter im Laufe der mündlichen

“Unterhandlungen mehrmals auf den Nachtheil jeder unzeitigen

Publizität in dieser Sache aufmerksam gemacht hat, weil

‘daraus leicht R Hindernisse für die Unterhandlung

selbst entstehen dürften, so werden die eidgenössischen Regie- rungen ersucht, für unbedingte Geheimhaltung des ganzen „F1- halts dieses Berichts und seiner Beilagen zu sorgen. Nur in dieser Zuversicht kann die vorörtliche Behörde den Rückäuße- rungen und Erklärungen aller hohen Stände mit Beruhigung entgegensehen.//// Es scheint wirklich, diese Erklärungen der

“Stände seyen zustimmend für die Unterhandlung gewesen,

denn bereits fennt man“ die vier eidgenössischen Ma E 0 ¿

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen

arien ernannt hat. Es sind die Herren Schu | on voù Bern, Bürgermeister von Wyß von Zürch, Schult- heiß von Dießbach-Torny von Freiburg und Bundespräsident

von Salis-Sóglio aus Búndten.((- | Ftalien.

“Rom, 4. Febr. Vorgestern wurde: Msgr. Mauri, Sub- fino E E (tf 0evtai0; in einer Gesellschaft beim Duca Totlonia vom Schlage getroffen. Man glaubte früher einmal im Publikum die von ihm bekleidete Stelle cines Unter - Staatssecretairs für Msgr. Capiccini , Minister des heiligen Stuhls am Königl. Nièderländischen H der jedoch wohl jeßt einen zu hohen Posten bekleidet und außerdem auch dort schwer zu entbehren seyn möchte. Ein allgemeines Bedauern hat hier die Nachricht erregt, daß der Graf de Celles, Königl. Niederländischer Botschafter am hie- figen A nicht wieder zurückkehren wird.

Florenz, 11. Febr. Jm Laufe dieses Karnevals hat der Großbritanische Gesandte am hiesigen Hofe, Lord Bur- ghersh, mehrere glänzende Abendgesellschaften gegeben, denen der Großherzoglihe Hof und das diplomatische Corps bei- wohnten. 4

Spanien.

Das Journal du Commerce meldet aus Cadix vom 29, Jan. „Eine zweite und bedeutendere Expedition gegen Mexiko scheint für den Monat Oftober entschieden zu. sèyn. Die Anleihe, welche mit Herrn Arrieta geschlossen wird und zu. deren Tilgung dié“ Eitikünfte Cuba's bestimmt, sind, soll für diese Expedition verwendet werden. Man hat hier meh- rere Schiffe gemiethet, die Truppen nach der Havana und nach Manilla führen sollen; nah leßterem Punkte sollen 1200 Mann FJufanterie , eine Schwadron Kavallerie und 140 Kanoniere, nach der Havana 3009 Mann Junfanterie geschickt werden. Diese Truppen werden im März unter Segel gehen.“ :

Dasselbe Blatt berichtet aus Havana vom 10. Jan. : „Der General San Llorente und der Oberst Osorio sind aus Cadix hier angekommen ; vor ihnen traf Don Domingo Ari- stizabàl ein. Jhre Ankunft hängt mit dem Plane einer neuen Expedition gegen Mexiko zusammen. Beim Genekal- Capitain: Vives habeu bereits mehrere Pansor eige fat ger funden, denen der General-Jntendant und der Befe [shaber ‘dey Marine hewetnr. Der General - Capitain ist durchaus gegen cine solche Maaßregel und wollte seinen Posten nieder- legen, weil man auf seinen guten Rath so wenig Rücksicht nimmt; der König hat ihn, aber in einem eigenhändigen Schrei- ben veranlaßt, zu bleiben. Der Handel stockt, und die- Euro- päischen Waaren sind im Ueberflusse und zu niedrigen Prei-

jen vorhanden.‘

Portugal.

Pariser Blätter enthalten folgende Privat-Nachrich- ten aus Lissabon vom 31. Jan. : „Da die Regierung keine Hoffnung hat, in Holland eine Anleihe zu Stande zu brin-

gei, so wird’ es ihr unmöglich fallen, die Ausgaben zu bestrei-

ten. Nach der Bilanz. des Schaßes werden sich die Ausgaben für dieses Jahr auf 40 Millionen Fr., die Einnahme dage- gen bei dem trauxigen Zustande des Landes kaum auf 18 Millionen. Fr. belaufen. Sämmtliche Zoll-Aemter des Landes haben im vorigen Jahre einén Minderbetrag von beinahe 4 Millionen 9 en frühere Jahre ergeben. Die Zoll-Einnahme wird in d esem Jahre nicht größer seyn. Jn den Gefäng- nissen des Limoeiro und des | i steende Krankheit ausgebrochen, welche täglich 5 bis 6 Ge- fangene. hinwegrafffl./ :

Aegypten.

: Der Courrier de Smyrne enthält folgenden Artikel über: Aegypten :: „Unter den Mitteln, durch: welche der Vice-

Kdnig dem Aegyptischen Handel einen neuen Aufschwung zu f

geben strebt, sind. die Kanäle nicht ‘vergessen worden. Er hat

äánner und Frauen arbeiteten am ndrien mit dem Nil und mit

i ‘der: Al eser für: den Handel -Alexan-

ie Kan l : Kairo verbinden sollte.

driens. höchst wichtige Känal, bei dessen Bau 30,000 Men-

schen aus Mangel an Nahrung und Kleidung das Leben éin- bâßten, hat dem Vice-Könige nichts geko tung der Kosten èine außerordentliche Auflage von 6 Piastern fár den: Feddan auf alle Ländereien Unter-Aegyptens und auf

eiß v. Wat-*

ofe, bestimmt,

- denen Punkten, aber ohne Plan,

orts San-Juliao ist eine àân-

_gefähr- 50,000 ‘Geivehre und - eine

ben lassen, aber- leider ‘ist keiner ganz been-- | ne_ : t ‘rath; ferner befindea! sich daselbsk eine S{ückgieße

t, der zur Bestrei- .| Ara - ten ihre Hütten verlassén ‘und

Staats-Zeitung X 55.

3 Jahre äúusschrieb, wélche ihm von 2 Millioneu Fel eine Neben-Einnahme von 800,000 Talaris ‘oder: 4-Millfon canfen eintrug, - Der Máhmudie - Kanal. ist nur für : Fahrzeuge und zwar. blos: einige: Monate- hindur, ‘in denen. der Nil steigt, schiffbar und wird in wenig Jahren ganz un: - benußt bleiben. Seine Mündung: vor Fuoh- ist“zu seicht, utd der viel Schlamm mit: sich. führende Ni vévichwemins: alí- mälig die Einfahrt in denselben, Dampfmaschinen, dié mik großen Kosten in Europa gebaut und nach Aegypten gebracht - wurden, um den Kanal zu reinigen, haben gar keinen Erfolg gehabt, Jedoch hat man die Möglichkeit eingesehen , bei ei- nem besseren System diesen Kanal das ganze Jahr hindur schiffbar zu erhalten. Der Geist des Menschen hat in den neueren Zeiten die Unebenheiten des Bodens, den Ungestúm der Flüsse und Bergstrôme besiegt und fich zum Herrn aller Hindernisse gemacht. Dieselben Resultate xduute tan auc in Aegypten erhalten, wenn die Regierung, die si jeßt fast ausschließlich mit der Sorge für ihk pol beschäftigt, jenen nüßlichen Verbesserungen uernde - Aufmerksamkeit schenfen wollte. Die militairi{ch&Lage Atghptens ist folgende: Der Norden, also das ganze Ufer am Mit dischen Meere is nur in einem Theile der Bai von Abufkir und im alten Hafen von Alexandrien angreifbar. An der Kúste von Rosette und Burlos bis nach Damiette machen hohe Sandbänke eine Landung schwierig, wenn nicht ganz unmöglich. Bei Damiette ist östlih von dem Vorgebirge ein einziger Punkt, wo cine Landung leicht wäre, der aber durch einige gut angelegte Batteri:en vertheidigt werden fann. Jm Osten seßen die Wüsten Syriens dem Eindringen einer- Ar- mee große Schwierigkeiten entgegen, und an der Küste des rothen Meercs würde der angreifeude Theil gleichfalls Wä- sten finden, durch die seine Truppen einen beshwerlichen Marsch von4—6 Tagen machen múßten. Im Westen gewähren die Libysche Bergfette und weite Wüsten eine natürliche Schuß- mauer. Im Südensind die schwarzenVölkerschaften so uneinig un-

* ter sich und so schwach in ihren Angriffsmitteln, daß Aegypten von

dieser Seite her nichts zu befürchten hat. Das Land besißt feinen festén Plaß im eigentlichen Sinne. Alexandrien ist die einzige \{chwach befestigte Stadt; sie ist mit e:.ner- starken von Ba- stionen flanfirten Maner umgeben, vor welcher sich ein brei- tex. Graben hinzieht. Seit einigen Jahren sind an vers i - nen Warschanzan en angelegt worden. Die regulaire Militair-Macht.- des Vice Königs bestand im Jahre 1827 aus 12 Jnfanteriè Regimentern zu 4 Bataillonen, im Ganzen 4000 Mann stark, und gus einem Artillerie - Regiment von Z Bataillonen, 3000 Mann: stark. Die unregelmäßige Streitmacht bestand aus 7 leichten Ka- vallerie - Regimentern, zu 550 Pferden jedes. Das Ganze bildet cine Gesammtmacht von etwa 55,000 Mann. Ueber 150,000 Menschen sind nah und nah dem Ackerbau entzo- gen worden, um diese Armee zu rekrutiren, welche în Mo- rea, in Mekka, in Sennaar, in Darfur und în Kordofan bedeutende Verluste erlitten hat. Die regu!aire Artillerie ist bisher so sehr vernachlässigt worden, daß sie fast ganz zum Dienste unfähig ist. Aus ihr wird gewöhnlich die zur Vervollständigung der FJnfanterie - Regimenter nôthige Mannschaft genommen, so daß sie nie vollzählig ist und stets neue Rekruten zu bilden hat. Die regelmäßige Kavallerie ist erst seit der Rüefkehr Jbrahim - Paschas - aus Moreà gebildet worden ; sie ist noch nicht beritten, es in Aegypten an Pferden fehlt, und es-wird schwer halten, ein Corps von 10,000 Reitern zu bilden, wenn die Regierung nicht den Beduinen eine Menge ihrer Pferde abkaufen will, was den doppclten Vortheil haben würde , daß die Araber, ' eines Theils ihrer Pferde beraubt, feste Wohnsiße e Ó und sich dem Ackerbau widmen würden, und daß“ die Regie- rung für die Bedürfnisse der Kavallerie Stuterèien von gu- ter Race anlegen fkdnnte. Kein Land _ bietet für Anstalten dieser Art mehr Hülfsmittel dar, als Aegypten. Das Mar terial der Artillerie ist zahlreich und in güterz- Stande. Die Regiekung besikt viele Feld- und“ Be agerungs Geschüße, aber wenig Haubißen und D ae Arsenal “liègen.\un- : ge i ;

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L f Fugeln G stätten für die Verfertigung von Degert 48 jren. Auch einé Palver - Mühle * sft: Dol

und ein bedeutender Pulver - Vorrath- ist vathander

Rekrutirung ist jeßt leichter, als in früheten Jähren, und

raber scheinen rveniger Ab ez vor vem San tand.

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