1830 / 55 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 26 Feb 1830 18:00:01 GMT) scan diff

tement, und zuleßt das Staats - Budget ; dies ist die iu der Verordnung Med aellee Gradation für die Unterstüßung des Unterrichts. Ein . solches System ist nach unserer Ansicht vortrefflih. Auch sollen Musterschulen eingerichtet werdén ; es steht aber leider zu befürchten, daß in denselben die von dem jeßigen Ministerium beshüßten irrigen Lehren ausschließ- lich herrschen werden. Die Ausdrücke, deren sich der Mini- ster in seinem Berichte an den König bedient, bestätigen diese Besorgniß. ,,„„Unter der Regierung eines Sohnes des hei- ligen Ludwig 4 ‘1 sagt er, ,/ „vird der Unterricht monarchisch seynz «vor; allem wird er aber unter dem allerchristlichsten Könige christlich seyn.//// Mañ weiß, was in“ dem Munde einer gewissen Partei die Worte monarchish und christlich sagen wollen. Außer der Unterstüßung bedarf der Unterricht auch der Befreiung - von -den Banden, die ihn niederhalten ; dies fann man. aber von Herrn Guernon de Ranville nicht erwarten. Es ist schon viel, daß er- den Unterricht nicht den Bischöfen wiedergegeben und - däs Werk seines Vorgängers vernichtet hat; er erflärt sogar , daß jede neue Bestimmung über diesen wichtigen Gegenstand überflüssig seyn würde. Die einzige Härte, die er gegen die Verordnung vom Jahre 1828 ausúbt , ist , daß er sie in seinem Berichte gänzlich mit Stillschweigen übergeht. “/

¿¿Mehrere Blätter‘/, bemerkt der Globe, „haben von - Versámmlungen gesprochen, in denen viele constitutionnelle Deputirten bereits den in der bevorstehenden Sißung zu be- folgenden Gang veräbredet hätten, Bisher hat noch feine folche Versaminlung stattgefunden; die erste -ist auf den 27. d. M. angese6t.‘/

Die constitutionellen Wähler von Nantes stellen dem mi- |

nisteriellen Kandidaten, Baron Dudon, den ehemaligen Mi- nister des ôffentlichen Unterrichts , O von Vatimesnil, entgegen und schmeicheln sich, daß dieser den Sieg über seinen Mitbewerber davon tragen werde. |

Dex. verstorbene Herzog. von Levis war Pair, Staats- Minister, Ehren - Kavalier der Herzogin. von Berry, Ritter der Kdnigl. Orden und Mitglied- der Französischen Akademie. Er' hinterläßt zwei Kinder: eine Tochter, die Gemahlin des ehemaligen Deputirten, jeßigen Pairs, Marquis von Nicolai, und einen Sohn, den Herzog von Ventadour (Adjutauten des Dauphíns), ‘auf den die Pairswürde seines Vatersúbür- geht. - Der Verstorbene ist 62 Jahre alt gewörden, Von

einen Schriften sind die „.Maximes, et pensées” am meisten.

gelesen worden und haben zahlreiche Auflagen erlebt.

Es heißt, -daß das zu der Expedition gegen Algier be- _gahze Geschwader sich zwischen dem 1. und 15. Mai d. J. auf’ offener See befinden werde. j f Matt Vorgestern wurde ‘im Hôtel des.. Finanz-Ministeriums der Termin abgehalten, in welchem der Zuschlag. für die Ein- schmelzung und Läuterung der alten 6 Livres-, 3 Livres -, 24 Sous -, 12. Sous und 6 Sous - Stücke erfolgen sollte. (S.-Nr.:37/ d. St. Z)* Cs- wi c 1b sionen eingegangen, nämlich. eine aus jedem der dreizehn Müúnzbezirke von Seiten der. Münz -Direktoren und ‘eine vistitbate von einer Pariser Gejellschaft, als Konfurrentin des- Pariser Münz-Direfktors Herrn Collot: Mit Ausnahme eines einzigen, erreichte kein Gebot das. von dem Finanz-Mi- nister féstgesebte Minimum von 6 Fr. Prämie für 1000 Fr. Nennwerth. Herr Collot allein hatte 65 Fr. geboten, und somit wurde ihm das Eingangs erwähnte Geschäft für den Bezirk Paris, welcher 10 Departements umfaßt, (Seine, Seine und Oise, Seine und Marne, Marne, Aube, Yonue, Loir und Cher, Eure und Loir, Nièvre und Loiret) zugeschla- gen. Es heißt, daß jeßt die Münz - Direktoren in den übri- gen 12 Bezirken sich erboten hätten, das Geschäft gegen Ent-

richtung einer Prämie. von 6 Fr. für 1000 Fr.- Nennwerth.

zu übernehmen. A 05 | “Zu dem vóörgestrigen Balle waren 5400 Billets vertheilt * wörden ; die Zahl der Theilnehmer Ee sich auf 4352 Per- soúñen, worunter 1282 Damen, Das Fest hat den Armen über 120,000 Fr. eingetragen. Die dffentlichen Blätter“ be- halten si{ vor, den Ertrag speziell anzugeben Jn Rom is gegenwärtig ein großes Gemälde von Ho-

raz Vernet, die Prozession- bei der Krönung des jebigen Papstes in der St. Peterskirche, ausgestellt. i

__ Herr Aguado ist von seiner Reise nach den Niederlan- den PHSer zutückgefehrt. Morgen wird sein Prozeß mit dem F eilomttel und dem Journal du Conmerce vor dem hiesigen. Königl. Tan verhandelt werden.

_ Man mieldét aus Lissabou, daß das Projekt Dom -Mi- guels, in Hölland ‘eir.e Anleihe zu erd nen, gescheitert sey.

stimmte Armee-Corps 40,000 Mann stark seyn, und ‘daß das

s waren im Ganzen 14 Submis--

| so ungenau ut

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Sikung. des Oberhauses vom 12.- Febr. (wie bereits ge- meldet) der in Form einer Ti Gi von Lord Holland gemachte Antrag, in Bezug auf Griechenland, den Grafen von Aberdeen zunächst zu- der Bemerkung veranlaßt hatte, daß er, nach der von Sr. Majestät in der Thronrede gege- benen Versicherung, daß alle auf die Pacification Griechen- lands Bezug habende Papiere dem Parlament vorgelegt wer-- den sollen, geglaubt habe, mgn würde sih mindestens“ eine

Zeit lang aller Discussion darüber noch enthalten , sagte die-

jex Minister, die Art und Weise, wie der Lord diesen Gegen- stand jeßt vorgebracht, sey höchst unpassend und würde sich nur durch e.nen gegründeten Verdacht gegen die redlichen Ab- sichten der Minister rechtfertigen lassen. „„Was,‘/ fuhr er fort, „fönnte aber wohl zu dem Verdachte Veranlassung ge- ben, daß wir gteichglcig gegen die Ehre der Krone oder nicht gemeint seyen, die Stipulationen vou Traktaten, durch die wir selbst uns als gebunden erklären, in Ausführung zu brin- gen? Der edle Viscount, der sih neulich úber diesen Grgen- stand aussprach (Lord Goderich) und der an dem jeßt besproche- nen Traktate ‘sehr natúrlih ein ganz besonderes Jnteresse nehmen muß, gab mit der ihm. eigenen Leutseligkeit und Auf- richtigkeit zu, daß die Einwilligung Großbritaniens in die Französische Expedition nah Morea ein hinlänglicher Beweis dafür sey, daß die Regierung die Bestimmungen jenes Traf- tates ausgeführt zu haben wünschte. Hätten wir dem Geiste desselben nicht nachkommen wollen, der Buchstabe würde uns wahrlich Spielraum genug gela}sen haben, nicht Einem Soldaten die Verschiffung aüs Frankreich zu gestatten. Jst ‘aber det Antrag des edlen Barons (Holland) |chon unter den stattfin- denden Umständen merkwürdig, so wird er noch merfkwürtdi- ger, wenn wir ins Einzelne desselben eingehen. Denn. wenn

der edle Baron dafür will stimmen lassen, daß wir bei der Errichtung des neuen Griechischen Staates, demselben gewisse

Befugnisse, Ausdehnungen und Gewalten gestatten sollen, fo

sanftionirt er dadurch einen Aft müthwilliger Plünderung

‘einer befreundeten Nation, und zwär ohne den geringsten Rechtfertigungs -Grund dafür -augebèn zu können. Der edle

‘Baron spricht, als gäbe es irgendwo éin großes neuentdecktes

Festland, das man nah Belieben vertheilen fönnte, und ver-

F-gißt daveidie wahren Stipulationeit des Traktates von Lon-

on. -. Er vergißt, daß dieser Traktat blos die Pacification, nicht aber die Unabhängigkeit Griechenlands , nach eiuer ge- wissen Ausdehnung bestimmt, im Auge habe. Ich erkenne zwar in jenem Vertrage den Ausdru verschiedener Motive, die dem Verfahren der hohen conträhirenden Theile zum Grunde lagen, jedoch feines derselben hat Bezug auf d'e Un--

abhängigkeit Griechenlands, Wenn wir also dadurch, daß-

die Umstände sich änderten; in den Stand geseßt wurden,

von der genauen Richtschnur des Traktates abzuweichen und

zwar zu Gunsten ‘der Griechischen Bevölkerung so kann doch wahrlich nicht gesagt werden, daß wir mit Widerstreben "an die Ausführung des Traktates von London g:ngen. Wir

haben im Gegentheil fo sehr die Erwartungen“ selbst der eif-

rigsten Griechenfreunde übertroffen, däß wohl gesagt werden fann, diejenigen, welche jenen Traftat entwarfen, hätten niê- mals auch nur den Schatten einer Hoffnung, daß wir so weit würden gehen fönnen, fassen dürfen. Der edte Ba- "ron wirft uns ferner eine unnôthige “absichtliche Verzôgerun in der Ausführung dieses Werkes vor. Ohne hier den Traf- tat, bei dem wir eine Partei ausmachen, herabseben oder

“Feiner strengen Kritik unterwerfen zu wollen, glaube ich doch

Ew. Herrlichkeiten darauf aufmerksam machen zu müssen, ivie - höchst unbestimmt er sowohl seinem Zwecke nach als hinsichrs feiner Ausführungs.- Mittel gefaßt ist; daraus wird Jhnen einleuchten, wie schwierig es seyn mußte, Forderungen, die so ungewiß ausgesprochen waren , sogleich. genüge zu leisten. Indem Sie sich erinnern, wer die Parteien. dieses Traktats waren und was mit demselben alles zu Stande gebracht würde, ‘so werden -Sie auch zugeben, daß binnen zwei * Jahren - so viel geschah, als* möglicher Weise geschehen fonnte. Ju gro- „ßem Jrrthume ist der edle Baron, wenn er sagt, daß das- jenige -

feinem” Schatten von Zweifel : ist es unftferworfén ; daß,

| wäre der- Russische Krieg nicht eingetreten , der Zweck des

Traktates auch viel früher würde erreicht worden seyn; in der That aber hat wohl der Ausgang des Krieges keinen

1: Einfluß auf die: (usführung der im Traktate. vorgeschriebenen

Bedingungen geübt. Die. Erzählung, die uns der edle Ba-

| ron von dem Pergange der Begebenheiten gemacht hat, ist 1

confus, daß es jehr schwierig ift, ihm zu fol -

Nachdem in der

: was zu Stande gebracht worden, den Waf- | fen Rußlands zu verdanken sey. Denn feinem Zweifel,

f

gen: Er hat zunächst die Minister angeflagt , daß g nicht unmictcéfbar nah dem Treffen tin dêèr Bucht von Navarin

dem Träftate von London Folge zu geben suchten, allein bei

aller Unkenntniß der Thatsachen, die ey selbst eingesteht,

müßte er doch das wissen, daß die gegenwärtigen Minister - ersk eine Zeitlang -nach dem Eintritte: jenes Ereignisses in das Kabinet kamen. Wenn er ferner über das Verfahrèn , das-

gegen den bei Navarin befehligenden tapfern Offizier beobach- tet wörden, tadelnd-sih aus!äßt, so muß. er doch wohl, eben-

falls bei äller Unfenntniß gehört haben, daß die gegenwärti-

gen Minister keine Untersuchung - anbefohlen haben und in keiner E das zu vertreten haben, was daraus hervor- ging. _Gézen die bei Navarin an den Tag ‘gelegte Tapfer- keit hat wohl Niemand je einen. Zweifel gehegt nur darúber ward gezweifelt, ob, einen solchen Schritt gethan zu haben, sich rechtfertigen lasse. Der edle Baron sagte,

- die Minister hätten sih widerseßt , als zuerst der Vorschlag

gemacht wurde, Truppen nah Morea zu senden. Das tha- ten sie Anfangs allerdings, allein warum? Weil man bereits unter den drei Mächten in einem Plane übereingekommen war, denselben Zweck durch eine See - Blokade zu erreichen. Und hatten die Minister niht Recht, diesen Einwurf zu machen? Hat nicht diè zwischen dem Englischen Admiral und dem Pascha von Aegypten abgeschlossene Convention die Räumung der Morea nocch vor der Ankunft der Französischen Truppen bewirkt? Diese Thatsache bewerst hinlänglich, wie Recht wir hatten wenn wir uns der Expedition aus dem Gründe widerseßten, daß sie unnöthig sey. Der edle Ba- ron sucht weiterhin in seiner Rede die Nothwendigkeit zu be- weisen, daß wir in den neuen Griechishen Staat auch die Insel Kandien einschließen mußten; man darf sich darüber nicht wundern, wenn man sich erinnert, daß der edle Baron auch schon mehrere Male gesagt hat, es würde ihm großes Vergnügen gemacht haben, wenn die Russen in Konstantino- pel eingerückt wären. -Wenn wir jedoch den Traktat vom H. Juli immer noch als unsern Führer ansehen, so muß die Krone auch eine Ehre darin seßen, ihre anderweiti- gen Verpflichtungen streng zu erfüllen. Wenn in Kandien

überhaupt ein Krieg geführt wird, so müssen wir den Grund

dazu lediglich uns und unsern Verbündeten beimessen ; denn zur Zeit, als der Traftat von London abgeschlossen wurde, befand sich die Jnsel in einem vollflommen beruhigten Zu- stande. Als ein Land voller Gebirge befand es sich freilich immer ¿n einer gewissen Jnsubordination, was man in Türkischen

Provinzen ziemlich oft wahrnimmt, allein eben zu jener Zeit, -

als der Traftat vom 6. Juli in Ordnung kam, war Kandien so ruhig als zu irgend einer- Zeit unter der Türkischen Herr- schaft. Bei Anordnung der Blokade hielt man es für nd- thig, auch Kandien einzuschlteßen, und was war die Folge davon? Die Guiechischen Seeräuber waren gezwungen, eine Zuflucht bei ihren Brüdern in den Gebirgen zu suchen und dies gab das Zeichen zu Ausschweifungen, so wie zum Be- ginn eines Bürger Krieges. Mit Geld und Menschen von der provisorischen Regierung Griechenlands unterstült, wurde der Krieg, der noch immer nicht ganz zu Ende is, fortge- führt. Und dieser feindfelige Zustand entsprang eben, wie ¿h anfúhrte, nur aus deim Traktate von London und aus dem Verfahren der Verbündeten. Der edle Baron hat auch eines Gerüchtes erwähnt, welches wohl zu den ungenauesten gehört, auf denen e? seinen Antrag: gründet. Er Jeßt näm- lich vorans, daß wir die Absicht M uns in die von ‘den Griechen am meisten gewünschte R

schen; und mißt diese Absicht jenem Däâmon bei, der die Ge- danfen des edlen Lords, so oft er von der auswärtigen Po- litif spricht, zu verfolgen scheint und auch“ dieses Mal, so glaubt er, uns bewogen hat, einen von ihm verabscheuten Weg einzuschlagen. (Hört!) Wenn der edle Baron auf Oesterreich anspielt, so kann ih ihm versichern, daß diese Macht mit der Erledigung der Griechischen Frage «eben so viel, oder noch weniger zu thun hatte, “als er selbst; Jch

deprezire- jede-Einmischung in die- innere Regierung des neuen *

Staates; in Gottes Namen mögen Fürst und Volk dort

ihre Jnstitutionen selber sich ordnen! (Hört, hört!) Wir |

dürfen ihnen feine Constitution aufzwingen, wollen ihnen vielmehr vollkommene Freiheit lassen, zu handeln, wie es ih- nen recht dünft, und eine Verfassung für sich aufzufinden,

die ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechend ist.

Der edle Baron hat auch : nicht unterlassen, darüber

“meuerdings sich aufzuhaltém, daß mein edler Freund ne-

ben mir (der Herzog von Wellington), eben so wie

äch. selbst, von

statid, dies hier zu wiederholen und bedaure darum auch, daß

kürzlich in der Stellung dieser Macht zu ihren Nachbarn

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egierungsform einzumi-

der - Wichtigkeit gesprochen hat, das _ Türkische Reich aufrecht zu erhalten. Jch nehme keinen An-

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eine Aenderung eingetreten ist. Nicht aber aus Liebe zu den Türken oder zu der Türkischen Regierung bedaure f: 60;

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Gott bewahre! Jch häbe sie gesehen und kenne die Folgen

der dort bestehenden barbarischen Herrschaft , und Niemand fann lebhafter, als ih, die Unthaten aae , die in ihrem Gefolge sind. Man gestatte mir jedoch, hinzuzufügeti, -daß die moralische Verbesserung der Türkei für einen zu ‘hohen Preis erkauft werden müßte, und darum werde ich immer

der Meinung seyn, daß eine Reform dieses Landes mit sei-

ner Eroberung viel zu theuer bezahlt seyn würde (Beifall.J. Die Macht der Türkei ist schon auf eine sehr Cane Weise geshwächt worden, und es bleibt uns nun wahrzuneh- men, inwieferù sie dur“ die Veränderung - gelitten hat und ob unsere diesfälligen Besorgnisse gegründet seyen. Der edle Baron behandelt diese Meinung freilich mit einer unaussprech- lichen Verachtung, scheint aber doch vergessen zu haben, daß ste keinesweges neu sey und immer von der Britischen Regierung gel- tend gemacht wurde. Besonders hat ein Mann, vor dem der edle Baron die hôchste Verehrung empfinden muß der verstorbene Fox *) mehr als irgend ein anderer ‘Staatsmann zu die-

ser Meinung fich bekannt. Fox sagte, daß er nicht allein die

Unabhängigkeit des Türkischen Reiches zu erhalten wünsche, sondern ihm auch seine Integrität garantiren möchte. Mit diejer. Autorität auf unserer Seite dürfte der edle Baron

uns, die wir gleiche Grundsäße, nicht der Türken, sondern des -

Friedens von Europa wegen , befolgen, nicht mehr mit #o wegwerfender Verachtung behandeln. Derselbe hat auch ein sehr launiges Bild von der Nichtigkeit unserer Freund- schaft und unjeres Einflusses im leßten Kriege entworfen; hievüber ziemt es mir nicht, guf eine entschiedene Weise mich auszusprechen. Doch bei aller Unfenntniß diplomatischer Ver- handlungen, die der edle Baron affeftirt, wird er wohl wissen, von welcher Wirksamkeit unser Einschreiten war. Hätten wir, wie der edle Lord glaubt, aus Eifersucht auf Rußland den Sultan zum Widerstande aufgemuntert , so würden wir freilich für den Ausgang des Krieges einigermaßen verantwortlich

seyn; ich fordere ihn jedoch auf, ‘zu beweisen, daß auch nur -

der Anschein einer solchen Aufmunterung von uns ausging. Dies ist so wenig der Fall, daß wir vielmehr vor dem Be- gun und wähxend der Feinseligkeiten alle uns zu Gebote ste- henden. Mütéet denn eine Zeit lang hatten wir feinen Ge- jandtèen" in Koniistañtinopel anwandten, die Türkei vor den Folgen des. Kriegs zu warnen. Selbst nah Beendigung des ersten Feldzuges, als viele hier glaubten, daß Rußlands Un-

ternehmen mißglückt sey, ließen wir uns doch nicht Einen

Augenbli täuschen und fuhren. in derselben Weise wie frü- her fort, zum Frieden anzuratheun. Wenn demnach die Tür-

kei durch Halsstärrigkeit oder Bethörung in eineu Zustand: :

verseßt. worden ist, den das übrige Europa nicht ohne Un-

ruhe betrachten fänn, so sind wir nicht dieserhalb zu tadeln :-

und föônnen auch nicht dasúr verantworlih gemacht werden. Wenn der edle Lord vou unserer Verwaltung ferner- sagt, - daß wir Schande über das Land gebracht und dasselbe in:

der Achtung der Welt herabgeseßt haben, so weiß ih

mich damit zu beruhigen, daß ih hörte, wie “in den - 25 Jahren , seitdem ih im Parlamente siße-, - derselbe : Vorwurf fortwährend der Regierung gemacht wurde, dieser -

ist daher jeßt auch ganz ohne Bedeutung. . Man hörte denselben Vorwurf. im Kriege wie. im Fr:eden —. damals, als wir allein allen Europäischen Mächten gegenüber standen,

bis zur Unterzeichnung des Friedens „- der in der Hauptstadt unseres Feindes abgeschlossen wurde.

damals , als mein edler Freund seine Siegstriumphe feierte,

Was auch- immer für -

Veränderungen vorgehen mochten, so hieß es doch stets: um- - sere auswärtige Politif gereiche uns zur Schande; der edle.

Baron môêge mir daher verzeihen, wenn" ich solche Beweise

für sprechender ansehe, als die seinigen.“ Nachdem der -

Minister hierauf noch die Lords ersucht hatte, ihr Urtheil

über die: Details dieser Angelegenheit so lange zurückzuhalten, -

brachte er die vorläufige Frage in Antrag **). ‘Marquis von Clanricarde, j derich sprachen hierauf mit einigen Worten ihre Meinung über den Gegenstand aus. Die Erstgenannten zeigten sich -ge--

Goder ich erklärte sich jedoch durch das, was der -Minister, besonders in Bezug auf die Verfassun gesagt hatte, für zufrieden gestellt.

bis er ihnen die versprochenen Papiere werde vorgelegt haben, -

Lord Melbourne und Viscount G 0-

neigt, den Ansichten des Lord Holland beizustimmen. Lord

Griechenlands, er Herzog von

Wellington begann heine Rede damit, daß er * sagte, -:

e) Betantitlich ein Onkel des Lord Holland.

Ne) eta ist die vorgestern aus Niederländischen Blättern

gemachte Meldung, daß Lord Holland selbs seinen Antrag zurück« genommen habe, zu berichtigen. E