1830 / 56 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Zaluta eingefsihrt witde, hätte man äuch die Steuer áltnifmäßig herabseten sollen, allein in den Jahren 1817 119i! nicht mehr an Steuern êntríchtet worden, als in “Sahten 1827 bis 1829. Seit dem Jahr 1817 ist nïcht einzige Throt-Rede gehalten worden, in der nicht Be-

“‘éiíné ein | ‘\chränfung in den Ausgaben versprochen ward, allein

‘das Budget des lelten Jahres, welches das fühnfzehnre i i deneia k war, ist um éîñe ‘Million Pfd. größer, als das “von 1817, Die bekannte Adresse vom Jahre 1821, welche “Lch in Anttäg gebrächt , hat keinesweges den ertvakteten Er- Denn kaum ist ein noch so _nulloser Póösten “vakant, wird er auch gleich wieder beseßt. Seit Abschließung “ges Friédens sind nicht wehiger als 896 Millionen "Pfd. in “Förm von Steuern dém Gewetbfleißke Englands entzogen “vorden; mit dieser Summé hätte die gatize Natiónal-Schuld ‘des Larnides get iverden können; hätte tian aber auch nur “8 bis 10 Millionen davon zurückbehalten, so würde man jeßt s Elend des Landes ungemein erleichtérn können.“ Jn ‘dieser Weise fortfahrend, {lug Herr Hüme folgende Erspar-

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“Folg géhabt. Z s M N

ie “nisse vor : 1,800,000 Pfd, in der Armee, und „zwar erstlicl) “dadur, daß 20,000 Mann verabschiedet wèrden , zweitens, “daß die große unter dem Namen Militäry-Asylum befannte “_Snvälidén/Anstalt ihre Ausgäben selber zu kra en verpflichtet “wird, und drittens durch ängêmessene Beschränkung des Ge- “neralstäbs. ener Ersparnisse von 1,200,000 Pfd. in der “Marine, 350, fd. im Geschüß-Departement, 1,400,000 “Pfd. in den vermischten Ausgaben. Durch Herabséßüng der “Söólle würde die Küsten - Bewachung unnöthig und 500,000 Pfd. exspart werden. Ersparnisse in der. Civil-Liste und Ver- fâufe von Kron -Ländeteien würden 800,000 Pfd. ergeben. An den Steuern würischte er zunächst folgènde Ermäß'gun- jen: Abschaffung des Zolls auf Kohlen, Seife, Lichte und éder, zusammen im Beträge von 3,134,115 Pfd. ; ser- ger der Bier - Abgabe zum Belaufe von 3,204,000 Pfd. ; “der Fenster-Steuer von 1,164,355 Pfd. und der Steuer von bewohnten Häusern, 1,291,972 Pfd. betragend. Der Kan z- ler der Schakfammer, der die lange Rede des Herrn ime beantwortete, erklärte es-für etwas Unmögliches, in die Details derselben einzügehen, da, jeden einzelnen darin be- xührten Punft des Ausgäbeñ-Etats zu erörtern, allein ein gan- zer Abeud erforderlich seyn würde. Seltsam komme es ihm dein Kanzler) vor, daß er, statt ivie gewöhnlich in jedèr Ses- son ein Budget zuerst vorzuschlagen , sich vorher, noch einem andern Budget widerseßen müsse, Wenn das ehretwerthe Mitglied sich barauf beschränkt hätte, eine Reduetion der Staats-Ausgaben, Behufs Herabseßung der Stéttern, irn All- “gemeinen zu empsehlen , so würde er (der Kanzler) sich gar “nicht widerselt ünd die Entscheidung, wie dies am Besten zu “bewirken sey, dem Parlamente übeëkassen haben. Da der _Vorschlagende jedoch in Details fiugegangeu sey und Ein- “schrätikungen bei den verschtedenen Departements in Antrag “gebracht habe , ohne abzuwarten ,- ob nicht die Regierung in “dieser Hinsicht schon die ziveckmäßigsten Maaßregeln beschlos- Fn habe, so könne er (der Känzler) sich nur opponiren. Déñn “wie sollte das Parlament zur Einsicht der Nothwendigkeit “und Thüulichkeit von Reductionen kömmen, wenn es das udgt “noch gar nicht kénne ? Der Vörschlageide wolle nicht “allein den Ministern das Mittel néhmen , Nothwendiges zu “vollführen, söndetn auch dem Lande hiex und dort eilte Wohlthat zu erzeigen, Welche. FOthenbe Mann würde äber“ witer “jolchen Umistäñden noch

olchen Um 1_ dch Mttlister seyn wollen? “Das ehren- Ie R Mitglie Jra e“ einé Réduction von 9 Milliónen auf ‘den Betrag der Steuern vor; âllein wie sey diés zu bewir-

fen da, enn von dem di maligen Gesatümtbéträgé der Staats-Ausgäben diéjétitzen, welche die Ehre und' der Kredit Bee S U atiglith iöthivehdig mächen, nämlich dié Zin- al-Sthuld, in Abzug gebracht lté nur 10 11 Millionen

irt wetden können? Die Civil-Listé wollé er (Hr. Hume) bei! Hls Eikfcheänkktigen Unterwérfen; ‘lasse’ E A ht „daß die Krone geaen die, ihr vom Parlaiñénté be- „Willigte Revenile éin eik größeres Citikönmen von efblichem _Besike un, Opfer gebrächt häbe. Auch gegen die Weise, vie. Herr Hume sich bei diéser Gelegenheit über dié Pétson as c

igte er, dürfte das Britische Unterhaus i Di i U E und séinen

‘d - Arkerikánischen Verf

| leihen. Die „Angaben, sagte der. Minister weiter, asein

_stchende Geld - Umlaufs-System, von dem jeßt fast in leder

drücklic ste

_ehrenwerther_ Freund (Herr Dawson ) ‘vor einigen

(Vergleiche die obigen Verhand M ibi decties N ( hene Reductionen gemacht ‘schienen übrigens bei *dem..Mit- ‘gliede für Abérdeèn (Herrn Hume) ganz Me geblieben zu seyn, sonst wütde er nicht gesagt haben, die Minister suchten alle noch so nublosen Aemter bei cintretender Vakanz sogleich “wieder zu besezen. Herr Peel hatt heute wieder das be-

_Sibung die Rede ist, wider die Angriffe des Herrn We- “stern und des Sir F. Burdett zu vertheidigen. Weder “eine Vermehrung dés Circulations. Mediums , ‘noch e:n ande- ‘rer -Múnzfuß fey. es, wàs dem Lande noth thue. (Sir F. Bürdett hatte niamentlih behauptet, daß eine ‘durchgängige Papier -Valuta der jeßt im Lande geseßlichen Gold - Valuta ‘bei weitem vorzuziehen -sey.) Er hege überhaupt die be- stimmte Hoffnung, fügte Herr Peel hinzu, däß der Zustand des Landes, wiewohl in einigen Theilen beunruhigend, doch bald wieder ein besseres Anséhen erhalten werde. Der An- trag des Herrn Hume wurde hierauf von 184 gegen 69 Stimmen, also mit einer Majoritát von 115 Stimmen ver- worfen. Gegen die endliche Verwandlung des Hauses in einen Subsidien - Ausschuß widerseßte sih. der Marquis von Blandford neuerdings, konnte jedoch nicht mehr als 9 Stimmen, - (worunter die seinige und die des Herrn O’'Con- nell) für sein Amendement, wonach über das Budget noch feine Erörterung statt finden sollte, gewinnen. vi

London, 16. Febr. Jn der heutigen Sißung des Un- terhauses kündigte unter andern auch Sir C. Wetherell (der ehemalige General-Anwald) auf den 3. März einen Antrag zur Untersuchung der von dem jeßigen General -Anwald ‘gegen die Herausgeber, Verleger u. \. w. des Morning- Journals anhängig gemachten und durchgeführten Prozesse wegen Pasquills an. Herr O’Connell der früher bereits den Ant. ag zu einer Bill angekündigt hatte, worin erklärt wer- den soll, „daß die Kundmachung der Wahrheit kein Pasquill sey// verschob diesen Antrag ebenfalls auf den 3. März.

Im Globe liest man: „Bisher hat die Britische Re- gierung noch feine Anzeige davon erhalten , daß der Kaiser Dom Pedro cine Expedition zu einer Landung ia Portugal ausrúste, Anderweitig weiß man jedoch sehr genau, daß An- ordnungen dieser Art, die zum Theil von: der Abschließung des üeuen Aulehns abhängen , von den Agenten "des Kaisers getroffen worden sind; so- wie, daß zu demselben Zwecke Un- ‘terhändlungen im Gange sind, um Kriegs Schiffe in Nord- Auterifa anzukaufen. Man glaubt, die Anerkennung Dom Miguels durch Großbritaitten werde so lange hingehalten wer- dén, bis man weiß, ob Dom Pedro wirkich die Absicht hat, seinen Bruder anzugreifen. Es soll jedoch auch dem Kaifer “die Anzeige gernaht worden seyn, daß, wenn die Expedition “nicht von hinlängliher Macht sey, um Aussicht auf einen “Erfolg zu gewähren, die Anerkennung Dom Miguels wegen einer solchen Demonstration_ nicht verschoben werden könne,“

Das Morning- Journal, dessen“ Herausgeber si, in Folge der thm zuerkannten Strafe, im Gefängnisse von - Newgate béfitedet, läßt sich darüber folgendermaaßen verneh- 1mmen: „Das Urtheil wurde endlich gefällt, und der erste “Akt der Tyrannei, welchen die Wellingtonsche Verwaltung und ihr Whigistischer Géneral/Anwald“ gegen die Freiheit der Pre”e riéhtéten, ist vollzogen worden. Wir, die wir seit “vielen Jahren dem König und seinen Ministern einen uner- ‘fauften loyálen “Beistand liehen, wir sind jebt gezwungen, von einer düstern Zelle âus, hinter dem Riegel eines Ge- ‘fängnisses, vor uns ein vergittertes Fenster und ein Tannen- Brett als Tisch, nébén uns einen ‘feuchten kalten Flur, und “gellénd untetbtöchen von dem Schall der Gefängniß - Glocke, ulisere Leser añzureden, Wahrlich, das is “einé Lage, um "éitweder_räsend zu werden, öder um “jede “hohe begeisterte deé, die wik für das Wohl des Vaterlätrdes hegten, in uns zu ‘vernichten. Die Wellüigtonsche Verwaltung ‘begann ihre Laufbähn mit Unterdrückung und Trug ünd-wird thre Herr- {aft Unter den Vérblinschungen efnes gekränkten Volkes, "wénn “nicht unter dem Jauchzen “der “Anatchie , endigen. “Kommt dieser Augèüblick an und fommen muß er, ‘ivenn nicht Menschen ünd Dinge auf eine wünderbaré Weise “Nh vêtändern so wird man“auh ‘uns aus dieser niedri- gen éntehkènden Umgebung erlösen.‘/ i

“Ein ‘großer Theil ‘der beim ‘hiesigen Zoll-Hause angestell- ten” Béämtet soll, in Folge der vom Schäß-Amte, angeküht- “digten Gehalts Béschränkungen , seinen Abschied eingereiht

assung Géhöôr

“Haben. | - _ Beilage

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411 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung 57,

erwählt worden. : ;

Ein Geistlicher der Englischen Kirche, Sohn des Lord Spencer, ist am Z0sten vorigen Monats in der in Leicester befindlichen katholischen Kirche öffentlich zum fatholischen Glauben übergetreten. Er wohnt jeßt im Hause des katho-

“lischen Geistlichen und erwartet, wie es heißt, von Rom aus

seine Ordination, um ‘in der genannten Kirche als Prediger angestellt zu werden. L Aas

Als eine ungewöhnliche Erscheinung wird es hier ange- sehen, daß mitten im Frieden der Preis des Salpeters hier eben sowohl als in Holland bedeutend gestiegen ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Febr. Jn der gestrigen Sißung der zweiten Kammer der General-Staaten erstattete die Bittschriften - Kommission über eine große Anzahl von Bitt- schriften Bericht.

Das Stiftungsfest des Gymnasium zu Deventer ist am 16. d, in Gegenwart des Gouverneurs der Provinz und an- derer angesehener Personen gefeiert worden. Abends waren sämmtliche Wohnungen erleuchtet und die Studirenden ver-

auñsalteten einen Aufzug.

Der Graf Merode - Westerloo der Aeltere, Spanischer Grande: der ersten Klasse, gewesener Senator und Bürger- meister von Brüssel, ist in leßterer Städt mit Tode ab- gegangen. ; :

Amstérdam, 20. Febr. Jn den Preisen von beinahe allen Gattungen Staatspapieren fand während der abgelaufenen Woche keine erhebliche Veränderung statt; blos Spanische alte und neue Obligationen wechjelten im Preise; leßtere wichen von 16 pCt. auf 135 zurück, und alte bei Hope erholten sich gestern, nachdem sie bis zu 64F pCt. zu- rückgedrängt gewesen waren, wieder “bis zu 667 pCt. Die Herren Hope und Comp. - haben sich mit dem Spanischen Banquier Aguads, bei einer Zusammenkunft in Brüssel, úber den Umtausch der alten Obligationen gegen pervetuclle Ren- ten ? Certifikate nicht. einigen können, und ift diefes Geschäft nunmehr dem hiesigen Handlungshause W. Willink jun. über- tragen, welches nach einer dem Publikum gemachten Anzeige hierinit am 5. Mrz einen Anfang machen wird, und, iu Ge- mäßheit. des von dem König von Spanien dieserzalb unterm

"6. Januar erlassenen Dekrets , durch welches eine- Frist von

G Monaten für diesen Umtausch bestimmt is, damit bis zum 6. Juli d. J. fortfähre. Griechische Obligationen waren gestern flau, und in Süd- Amerikanischen Fonds blieb es ohne Geschäfte. Im Geld - Course ist nichts verändert.

Dhne daß- am gestrigen Getreidemarkt even ein lebhafter

Umsas in. Weizen statt fand, wurden die vorigen Preije gern bezahlt; auch unter Schloß wurde etwas verhandelt. Mit Roggen war es beinahe eben so, Gerste hielt sich im Preise, und Hafer fand Abaehmer; Buchweizen ging aber träge von der Hand. 130 pfnd. Nigaer Weizen unter Schloß galt 225 Fl. und 122 pfúnd. rothbunter Königsberger 233 Fl. ; im Ver- brauch. zahîte man: für 128 pfünd. bunten Polnischen 330 Fl., fúr 123.126 pfúnd. dito 280 . 300 Fl., für 126 pfünd. rothen Königsberger 265 Fl., für 118. 119 pfünd. Preußischen Rog- gen wurde 156. 158 Fl. ün Verbrauch, und für 119 pfünd. unter Schloß 143 Fl. angelegt. 96 pfünd. Ostfriesische Win- tergerste ward mit 140 Fl. bezahlt. 80.33 pfänd. feiner Hafer mit 100. 105 Fl., 75 pfünd. Futterhafer mit 90 Fl.

Deutschland.

Hamburg, 23. Fébr, Die im leßten Bericht angegebene Stille im Fonds - Geschäft hatte sich seitdem noch mehrere Tage erhalten und auf einige Artikel sehr nachthei- lig gewirkt; dazu fam, daß zum bevorstehenden Ult. noch Vie- les zu reguliren und namentlich zu verkaufen war; heute zeigte sich indeß wieder Kauflust für alle Effekten, sowohl pr. ult. d., ass -auh auf Zeit ; nach Oesterreichischen Effekten besonders war. viel Frage. 5proc. Metalliques 1032 à 104 zu machen ; die 4proc. pr. Cassa à 967 und auf 31. März 97 viel Geld. Partial à 138 begehrt. Actien pr. ult. 1225 Fl., pr. 31. März 1300 Fk. gut zu lassen. Jn Preußischen Effekten fein Umnjak. Zproc. Dän. pr. ult, 732 zu haben, z gut zu lassen. Engl. Russ. pr. ult. 1081 und pr. März 1084 à 3 Geld. Russ. Anl. Hamb. Cert. à 104 Geld. Poln. Part. 122 pr. 1. März Verkäufer. Engl. Neap. à 96% gut

- zu lassen. Falc. à 903 Geld; 91 Verkäufer. Jn Wechseln war London zu haben, Briefe auf Amsterdam begehrt und Paris

“An die Stelle des verstorbenen Malers Herrn Dawe | ist Herr Eástlake zum Mitgliede dèr Königlichen Akademie

zu lassen. Augsburg und Wien Geld. Briefe auf Frankfu zu haben, auf Breslau zu lassen, Dise * auf Frankfurt Petersburger ohne Umsas. L e J un E.

S panien.

t ain % . ? L, G : i L uf M adrid, 8. Febr. Am lsten d. M. erblickten

dier seit mehreren Wochen wieder zum ersten Male eine wärmende Sonne, als Tages darauf der Winter mit der größten Heftigkeit wiederkehrte. Beinahe vier und zwanzig Stunden lang fiel Schnee, und der dabei herrschende Noëd- wind machte das Wetter unerträglich. Der Anblicé- eirces furchtbaren Schneegestöbers, welches der gegenwärtigen Gene- ration eine ganz neue Erscheinung war, verseßte viele/ Leute in Angst und Schrecken. DieStrapen waren so sehr mit Schnee angefullt, daß der Corregidor eine Verordnung ergehen liéß worin er befahl, den Schnee von den Trottoirs an den Hâäu- sern fortschaffen Und auf das unter denselben befindliche Glatt- eis Dünger werfen zu lassen. Alle Lebensmittel , Brenn- materialien u. dergl. m. sind bedeutend im Preise gestiegen indem die Heerstrazen nur. mit Schwierigkeit zu pasfiren sind, theils wegen des Schnees, welcher in vielen Gegenden bis 10 Spanische Eilen (152 Berliner Ellen) hoch liegt , beson- ders aber auch wegen der vielen Wölfe, die sich nunmehr über alle Provinzen ausgebreitet haben. Jn der Granja, einem Königl. Lustschtosse, müssen die Beamten alle Morgen eine fôrmiiche Füsillade aus den Fenstern des Königl. Pallastes gegen d.e Wölfe begiaten, .um sie nur auf einige Stunden zu verscheuchen. Auch die phlegmatischen Bären baben aus Hunger die Gebirge von Santander, Asturien u.- \. w.-ver- lassen und de Zahl aller dieser unwillflommenen Gäste schr vermehrt. Ju der Stadt Guadalaxara ist ein 17jähriges Mädchen auf dem Hausflur ihrer Wohnung vok einem großen Bâren, welcher sich, um Futter zu suchen, in jenes Haus ge- schlichen hatte, zerfleisht worden; der Bär wurde erlegt. Eine halbe Stunde von Madrid auf der Straße nach dem Pardo, an dem eijernen Thor, hat man einen kleinen ungefähy 22 Meonat alten Bâren gefangen und ihu-/nach dem Buen Re- tiro in die- Königl. Menagerie gebracht. Ein soeben im Dru erschienener Bericht über die verschiedenen durch die anhaltende fîreuge te in den me.sten Provinzen Spaniens veranlaßten Ereignisse und Unfölle, ist folgenden häuptsäch- lichen Jnhaits : i T :

Cadix. Am Fuß des Forts San Sebastian (ein an der Spiße einer sich in die See erstrecfenden Erdzunge be- findlicher Thurm) wurde die Schildroacht beim Ablösen vor Kalte ersiarrt gesunden, ohne daß es nmöglich gewesen wäre, sie in das Leden zurücfzubringen. Der gröüte Theil der Schilderhäuser wurde von einem außerordentlich hefrigen Or- fan umgeworxfen. A

Provinz la Maucha. Aas Argauda wird: gemeldet, daß in den Weinlagern der Herren Esteban- und Truchones der Wein sich in eine Syrupähnliche Masse verwandelt hatte.

Toledo. Der Tajo» der daselbst vielen Stellen 12 Varas (183 Ellen) tief is, war im Januar , selbst in der Nähe einer großen Anzahl Mühlen, so stark gefroren , daß viele Menschen“ ohne das geringste Bedenken über diejen Fluß- gegangen sind.

Talavera.

Die strenge Kälte hat daselbst eine außer-

ordentliche Anzahl Scidenwürmer getödtet.

__ Castilien. Ja Tordesilla war. der Duero so stark zn- gesroren, daß die Bewohner fich auf dem Fluß mit ihrem Lieblings - Spiel, eine größe eiserne Keule am weitesten zu shleudern, belustigten. -

Asturien. Aus der Stadt Pravia wird berichtet, daß die Bewohner nach Sonnen - Untergang sich nicht aus ihren Häuseru wagen dürfen, indem die Wölfe, welche zur Tages-Zeit Al- ‘les, was sie auf den Heerstraßen an Reisenden zu Pferdczc. finden zerreißen und fressen, Schaarenwrise des Nachts die Städte

überfallen und, wo fie en Haus ofen finden, alle darin be-

findlichen Menschen, Vich 2c. êrwürgen, um ihren Heißhun- ger zu stillen, Ein ganz ähnlicher Bericht ist aus Pola de Lena, ebenfalls in Asturien, eingegangen, und wird noch hin- zugefügt, daß alle Communicationen in jenér Provinz, selb

mit den nächsten Ortschaften, unterbrochen sind, daß die Schafe und Ziegen dur die Kälte zu Tausenden sterben und von Wölfen zerrissen werden, so wie auch das Hornvieh, und daß in jèner Provinz zum Frühjahr kein Stück. Vieh mehr vor- handen seyn w.rd. Am 15. Januar hatte. sich ein Bär in einen Stall geschlichen und ein Kalb aufgefressen. ölfe,

Bären und wilde Schweine dringen in die Wohnungen der - Menschen ein. :