1830 / 58 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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s während der lebten drei jahre +00 denen das Ministe- rium die Muleteges eiten irn Östen zu behandeln hatte, von diesem ins Werk geselzt wócrden, das irgend ein Mißtrauen

in dasselbe rechtfertigen könnte. Man möge sih erinnern, daß der Herzog von Wellington, als er ins Kabinet einge- treten, den Traktat vom 6. Juli, der den Uebeln, an denen alle Handelsstaaten in Folge der Griechischen Revolution mehr oder weniger litten, abhelfen sollte, bereits vorge- funden und sowohl den - Buchstaben , als den Geist desselben eva zu erfüllen Fe habe , als Herr. Canning es

elbst gethan hätte. Nachdem hierauf Hr. Peel ganz in derselben Weise, wie es im Oberhauie durch den Grafen v. Aberdeen und den Herzog v. Wellington geschehen war, von der Regierung den Vorwurf abgewehrt, daß sie die Pforte zum Kriege mit Rußland- agufgemuntert, oder ihr nicht stark genug davon abgerathen habe, nachdem er serue | daß. die Unabhängigkeit , die jeßt dem Griechischen Staate gewährt werde, durch den Traktat ursprünglich gar nicht beab- sichtigt worden sey, \chloß er mit dem Wunsche, daß die Grie. chen der gegenwärtigen Zeit, durch die Tugenden und den Ruhm ihrer Vorfahren angefeuert, den Werth der neu er- langten Rechte und Justitutionen erkennen lernen, vor Al- lem aber der Segnungen bürgerlicher und “religiöser Freiheit sich erfreuen mögen. -— Die Rede des Ministers ward von Beifalls-Bezeugungen begleitet, worauf Sir J. Mackintosh auftrat und einige Worte sprach, um Herrn Fox gegen die hinsichtl:ch seiner geschehenen Aeußerungen in Schuß zu neh- men. Mit dem, was der Minister äber die Absiche der verbündeten Mächte, Griechenland von allem fremden Ein- fluß frei zu halten, und dort eine beschränkte Monarchie und eine freie Regierung einzuführen, gesagt hatte, bezeigte er seine vdllige Zufriedenheit und äußerte dabei, daß solche Er- flärungen ihm für manche weniger angenehme Punfte, von denen sie begleitet seyen, Trost gewährten. Er. hätte gehört, daß es dem Fürsten und ‘dem Volke von Griechenland erlaubt seyn solle, sich beliebige Einrichtungen zu geben, und sey über- eugt, daß Alles gut gehen würde, wenn man dieses Ver- sprechen treulich hielte. Er wäre der erste gewesen , der im Hause eine Bittschrift zu Gunsten der Unabhängigkcit Grie- chenlands eingereiht hätte, und würde jeßt ncht. der Leßte seyn, dem herrannahenden Siege ihrer Sache. seine Glück- wünsche darzubringen. Der unwürdigen Sprache ungeachtet, déren man sich gegen den Bèfreier Griechenlands Und den Wiederhersteller des Friedens im Osten von Europa bedient hâtte, mache es ihm Freude, zu schen, daß die gegenwärtige Verwaltung hochsinnig genug gewesen sey, dasfenige in Aus- ührung zu bringen, was sein Genius erdacht und angeregt abe. Wenn er mit dem edlen Lord stimme, so geschähe es nicht aus irgend einem Mißtrauen in die Minister, sondern aus der Ueberzeugung, daß, wer in allen anderen Dingen Recht habe, sich hiusichtlih des Ländergebiets im Jrrthume befinden könne. Die jeßt bestimmte Gränze wäre nicht die: selbe, von der man früher gesprochen hätte. Die Abtretung von Akarnanien und von. Achelous wären als Gränzen den Türken von feinem Nuben, ausgenommen bei offensiven Ab- ichten, und könnten dagegen den Griechen als eine sehr gute

efensiv-Linie. dienen. Von der Jnsel Kandien wolle er gar nicht sprechen, auch nicht von dem jenseits Morea liegenden Gebiete, - dessen Vereinigung mit Griechenland vorgeblicher Meise eine Usurpation der Rechte der Türkei seyn würde. Der Traktat vom 6. Juli habe sich indessen zu ganz anderen Grundsäßen bekannt, indem er den neuen Staat aus so!chen

Theilen zu bilden beabsichtigte, dic damals der Türkei gehör-

ten. Die verlangte Gränze sey für die Stärke und Sicher- heit des neuen unabhängigen Staats durchaus nöthig. Was die Abtretung der Jnsel Kandien beträfe, so könne nicht geläugnet wer- den, daß sie mit dem Traktate vom 6. Juli völlig Übereinstimme. Lord Palmerston bestritt es, daß das Ministerium im- mer in dem Geiste gehandelt habe, in welchem der Traftat vom 6. Zuli entworfén worden, und daß dieser sogar, wie Be Peel gesagt habe, durch das erlangte Resultat übertrof- fen worden sey. Wäre man dem Traktate gewissenhafter ge- folgt, ‘so wúrde Griechenlands ebet so wohl als Englands Jn- teresse früher dadurch befördert worden seyn; denn erlange Griechenland jeßt auch eine Art von Unabhängigkeit, so habe es dies weit mehr den Russischen Waffen, als der Vermitte-

lung Englands zu verdanken. Ersk wenn aus den vokzulegen-

den Papieren hervorgehen würde, daß die Minister aufrich- t lles, was in ihren Kräften stand, zur Regeneration

riehenlands gethan erst dann fônne das Haus sowohl als das Land mit den Versicherungen des sehr ehrenwerthen

_Herrn (Peel) zufrieden seyn. Der Lord behauptete ferner,

daß Kandien zur Sicherung der Griechischen Selbstständig- feit nothwendig ein Theil- des neuen Staates werden müßte.

erner dargethan, |

Auch sey die Linie von Volo und Arta, wégen der fi ân- schließenden Gebirgsfette , zweckmäßiger als - jede es u einer Vertheidigungsgränze im Norden, während es“ im Sü- den von Kandien ges{hüßt seyn müßte. Bleibe diese Jnsek im Besike der Türken, so hätten diese alle Mittel in Hän- den, die Griechen nach Belieben und mit Vortheil anzugrei- fen. Sollte demnach schon etwas geschehen seyn, was den Griechischen Staat neuerdings blosstellen würde, so bitte er die

Minister inständigst, dies wo möglich noch zu redressiren. Er

verglih Kandien mit Cuba, das der Mexikanischen Republik eben so feindlich gegenüber liege, als das erstere dem Grie- chischen Staate, und fragte endlich, was- in Bezug auf die insurgirenden Griechen in. Kandien geschehen sey? Ob man ihnen eine Amnestie erwirkt habe / Eine solche sey jedoch in der Türkei von „keiner Bedeutung, und

‘es dürfte zu befürchten seyn, daß, wenn diè Griechen dort

von dew Türken Hingeschlachtet werden, die Griechen von Morea und den anderen Jhúiseln ihnen zu Hülfe kommen möchten, was" einen neuen Krieg entzünden würde. Herr Peel ertheilte dem Lord eine sehr scharfe Antwort, in der er bedauerte, daß er (der Lord) wiewohl er wisse, daß die begehrten Aufschlüsse jeßt noch nicht alle gegeben werden kön- nen, doch, und zwar als ein ehemaliges Mitglied des- Kabi- nettes von Manchem zufällig unterrichtet, die Disfkusston- un-

núßer Weise in die Länge ziehe. Zuleßt bemerkte er , daß,

wenn der Lord glaube, es herrsche irgend eine Uneinigkeit unter den Kabinetten in Bezug auf die Pacification Grie- henlands, fo fônne er ihm. gerade das Gegentheil ver- sichern. Sir Rob. Wilson fand - es unbillig, in der Sache etwas zu beschließen, bevor man die Aktenstücke der Regierung kenne. Det Antrag des Lord J. Russel wurde alsdann ohne Abstimmung verneint, worauf das Haus um 10 Uhr sich vertagte. :

London, 19. Febr. Am Dienstag warKabinets-Rath im auswärtigen Amt, und nach Beendigung desselben hatten die Botschafter von Rußland und Frankreich daselbst Unterredun- gen mit dem Grafen von Aberdeen; ersterer hatte vorgestern abermals cine Konferenz init dem Grafen.

Bie man sagt, haben die Minister, wegen der Unpopu- larität der Maaßregel und aus Mangel an Unterstüßung vot gewissen Sétiten her, den Plan einer Reduzirung der 4pko- centigen Stocts aufgegeben. :

Nach amtlichen Berichten waren der Regierung von der Bank von Englahd gegen Schaßkammerscheine und andere Sicherheiten in den Jahren 1827 und 1828 gegen 7 Millio- nen, und im verflossenen Jahre gegen .6 Millionen vorgeschof- sen worden. Am 5. Januar dieses Jahres befand sih im Schaß der Bank für verfallene und -niht eingeforderte Di- videnden cin Betrag von 1,296,240 Pfd. 6€ Shill. , und für nicht eingeforderte Lotterie-Prämien eine Summe von 1939 Pfd.

Noch weiß man nichts Bestimmtes über die Entstehung des neulich (wie gemeldet) im Englischen Opernhause ausge- brochenen Feuers. Einige béhaupten, es sey durch ein Licht veranlaßt worden, das der Kassirer in seinem an das Par- terre stehenden Büreau brennend hinterlassen hatte; Andere dagegen sagen, es wäre aus dem Rauchfange eines zur Hei- zung des Theaters bestimmten Ofens hervorgebrochen. Uebri- géns sind alle Manuskripte und viele werthvolle Gegenstände gerettet worden; die Garderobe befand sich glücklicher Weise nicht im Hause. Man ist der Meinung, daß das Feuer in der Entstehung leicht unterdrückt worden wäre, wenn man nicht eine halbe Stunde auf die Ankunft der ersten Spriße hätte warten müssen.

In einer in diesen Tagen stattgehabten Sißutg der hie- sigen Gartenbau-Gesellschaft erwies es sich, daß seit der leb- ten dffentlihen Ausstellung dieser Verein in eine Schuldenlast von 19,600 Pfd. gerathen ist, und daß eine Anzahl von Mit- gliedern ihre jährlichen Beiträge nicht eingeliefert haben, wo- durch ein Rückstand von 6000 Pfd. erwachsen ift.

Die Times giebt aus einem Niederländischen Blatte eine usammenstellnng des im Jahre 1828 in London, Paris und rüssel verzehrten Fleisches im Verhältniß zur Bevölkerung.

Derselben zufolge wurden in London bei einer angenommenen

Bevölkerung von 4,225,000 Menschen, 189,710,000 Pfund,

also von jedem Jidividuum im Durchschnitt 151 Pfund

in Paris bei einer angenómmenen Einwohnerzahl von 715,000

Menschen, 61,927,444 Pfund also von jedem Jndividuum im. Durchschnitt 86 Pfund und in Brüssel bei einer Be- völkerung von 100,000 Menschen, 8,888,024 Pfund, also im Durchschnitt von jedem. Jndividuum 89 Pfund Fleisch ver- ehre. Zwei Drittheile des in Paris verbrauchten Quantums estand aus Rint-, ein Sechstheil aus Hammel-, ein Neun- theil aus Kalb- und- ein Viertheil aus S wein-Fleisch.

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i 427 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung 59.

Briefen aus Nord-Amerika vom 24. Jan. zufolge sollen die Zwistigkeiten in Mexiko aufgehört“ haben / nachdem die Regierung mit General Bustamente eine versdhnende Ueber- einkunft getroffen hatte und das- Ministerium geändert wor- den war. ullaitegel Gs | |

London, 19. Febr. Das -Wichtigste, welches in den drei leßten Tagen im Parlamente verhandelt worden, wenigstens in welthistorischer Hinsicht ¿ waren die Debatten úber die Türkisch - Griechischen Fngeiegenhesten welche Lord Holland im Oberhause und Lord John Russel im Unterhause in Anregung brachte... Was diese beiden Herren und ihre Freunde darüber sagen mochten, hat nar in so weit Werth, daß es den Ministern Gelegenheit zu Erklärungen gab, welche dem Menschenfreunde erfreulih seyn müssen, obgleich die Mi-

nister, durch höhere Pflichten gebunden, über Manches feinen

näheren Aufschluß geben durften, - Jndessen wissen wir nun für gewiß, daß, wenn Griechenland auch nicht die Gränze von Volo bis Arta erhált, und Kandien den Türken verbleibt, der neue Staat doch weit über den Peloponnesus hinagusge- hen und“ Attika mit einbegreifen wird; was aber wichtiger ist, daß die von der Türkei abgerissenen Provinzen einen von dem Sultan durchaus unabhängigen Staat bil- den sollen, und was- das Allerwichtigste ist daß die Ver- bündeten nicht gesonuen sind, Grkiechenland entweder einen Fürsten oder überhaupt eine- Regierungs - Form aufzudringen. Was aber den Krieg zwischen Rußland und der Türkei betrifft, so erfennen unsere Minister solchen von Seiten der ersteren Macht für vollkommen _ gerecht, und tadeln die Hals- stärrigkeit des Sultans, welcher durchaus feinen Grund ge- habt zu haben scheint, sich mit Britischem Beistande zu schmeicheln; im Gegentheil hat unsere Régierung der Pforte, sowohl vor der Erlassung des berüchtigren Hatti-Scheriffs, als’ nach der Endigung des ersten Feldzuges, |tets den Rath ertheilt, Rußlands gerechten Forderungen Genüge zu leisten. Sie hätten, sagen unsere Minister, den Erfolg vorausgese- hen; aber so schr sie auch aus politischen Gründen nicht aus Vorliebe fúr díe Ottomanische Regiernngs -Form die Aufrechthaltung der Türkischen Herrschaft wünschen mochten, so fonnten sie doch unmöglich für eine Macht ins Feld zie- hen, welche offenbar einen ungerechtén Krieg sührte, Die Minister versicherten auch, daß während aller Verhandlungen zwischen den drei Mächten beständig die größte Eintracht ge- herrsche - und besonders über die Bestimmung der Gränzen von Griechenland niemals eine Streitigfkeit stattgefunden habe. Gestern Abend wurden im Oberhause die Portugiesischen An- gelegenheiten wieder vorgebracht, wobei denn auch die viel besprochene Affaire von Terceira zum zehntenmale zur Sprache fam. Der Graf von Aberdcen und der Herzog von Wel- lington antworteten mit einer flaren historischen Entwicke- lung, England habe sich niemals in die“ inueren Angelegen- heiten Portugals gemischt, außer als Rathgeber; die Portu- giesische Verfassung sey durchaus das Werk Dom Pedro's gewesen, und obgleih unser Gesandter solche von Brasilien mitgebracht, fo n dies doch auf dessen cigene Verantwort- lihfeit und ohne Vorwissen seines Hofes geschehen. Für Dowm Miguel’s Verfahren hatte selbs Graf Aberdeen feine Vertheidigung; aber es dünkte ihn, daß die Portugiesische Nation das Recht haben müsse, ihren eigenen Monarchen zu wählen, und er meinte, wenn es der wahre Vortheil bei-

der Länder erheishe, sey es die Pflicht unserer Regierung,

unbekümtwnert um den Privat - Charakter des Herrschers, mit | demselben in freundschaftliche Verhältnisse zu treten. _ Eng-'

land habe durchaus nicht mehr, als geschehen, thun können,

“um Dom Miguels Gewaltherrschaft zu verhindern , ohne die

Waffen gegen ihn zu ergreifen, und dann würde es- den Krieg haben allein führen müssen, da die Brasilianische Regierung das Verfahren ihrer Agenten in Europa mißbilligt. und durchaus keine Feindseligkeiten gegen Portugal unternom- men habe. und wahrscheinlich auch nicht unternehmen werde. Das Verfahren des Marquis von Barbacena und seiner Gefährten, in Hinsicht der Verwendung der: Zinjen zu fremden Zwecken. und der“ angewandten Aidschunget, um

von Etgland aus Waffen und Trüppen nach Terceira \chi-

ckecn zu können ; so: wie: das Benehmen. des Ministers , wel- cher zu Rid - Janeiro . den Kammern versicherte, man habe ene Zinsen provisorisch in der Bank von England niederge- legt, bezeichnete er mit den verdienten Namen. Daß Dom Miguel also bald von unserer Regierung anerkannt werden wird, scheint gewiß, aber doch nur unter der Bedingung, daß er denjenigen, welche für die Verfassung gestritten haben, Verzeihung angedeihen lasse. Unsere Minister fürchten jedoch,

rere Wettkämpse stattgefutiden, wobei die

daß die zu Terceira versammelten Truppen ein großes Hin- derniß zur baldige Wiederherstellung der Rb T Düecagal werden dürften, und bedauern es nur, daß andere Mächte ihre Neutralität in dieser: Hinsicht nicht so gewissenhaft be- hauptet hätten, als England. Im lnterbause e meh- x-Minister (Hus- fisson , Palmerston , Grant)“ sih immer als die cit én und zugleich geschicktesten Gegner der Regierung zeigten. ei der Abstimmung über die Vertretung des Fleckens East-Ret- ford stimmte der General-Profurator Sir 2A Scarlett gegen die Minister ; ‘aber, da es feine Parteifrage war, ohne üble Folgen für ihn. Dagegen ‘verabschiedete der König, aus eigenem Antriebe, den General King, als einen seiner Kam- merherrn, welcher bei der Adresse gegen das Ministerium stimmte. —. Gestern Abend seßte Herr Peel zum Theil die Reformen aus einander, die er in der Rechtspflege zu machen gedenkt ; sie sind sehr umfassend Und in jeder Hinsiche dat- auf berechnet, diejelbe weniger kostspielig und \ch{chneller zu

machen, besonders aber durch Hinwegräumung unnüter- For- men den schändlichen Gebrauch zu beseitigen, welcher oft die *

Gercchtigkeit dem Rechte aufopfert. Bei f\olchen Debatten zeigt OD’Connel seine Fähigkeiten im besten Lichte; er ist im Parlamente ein ganz anderer Mann, fest und entschieden in seinen Meinungen, aber gelassen und milde in seinen Aeuße- rungen und dabei frei von allem Factionsgeist. Von Katho- licismus ist feine Spur in ihm, er zeigt sich“ aur als Brite, und hôchstens als Jrländer. Dié guten Folgen der Emanci- pation zeigen sich allenthalben, besonders in einem Hirten- briefe, welchen die fatholischen Bischôfe in Jrland so eben erlassen, und welcher durchaus christliche Liebe und Untertha- nentreue athmet. Lord Blandford machte einen Vorschlag zur Parlaments-Reform im Großen, welchem sich die Mini- ster widerseßten ; es stimmten auch im Ganzen nur 57. Mit- glieder dafür. Diesen Abend legen die Minister ihren Finanzplan vor. Ohne daß die Armee oder die Marine im Geringsten vermindert werden foll, werden dieselben doch, dem Vernehmen nach, eine Million Abgaben erlassen können. Hr. W. Horton hat angekündigt, daß er nächstens die Emanci- pation der Juden vorschlagen werde.

Polen.

Warschau, 23. Februar. Unsere Zeitungen “enthalten nunmehr das vollständige Defret Seiner Majestät des Kai- sers vom Len d. M. wegen in Courssebung neuer Bank- Billets. Darin heißt es, daß, da die Finanz- und Handels- Véêrhältnisse unseres Königreichs eine Vermehrung der das baare Geld vertretenden Zahlungsmittel erheischen , und da die jest in Umlauf befindlichen Kassenbillets in neue umge- seßt werden müssen die Polnische Bank autorisirt worden sey, Bank-Billets im Betrage von 5, 10, 50, 100, 500 und 1000 Gulden zu debitiren. Der Belauf. solcher Bank-Billets wird sih nah dèêm diesfälligen Bedarfe richten, jedo soll ihre Hôhe rüit den jeßt noch in Umlauf befindlichen Kassen- Billets. die der Bank bereits überwiesenen und noch zu über- weisenden Fonds nicht ‘übersteigen. Die Bank-Villets tragen feine Zinsen und werden in allen Kassen als baares Geld angenommen werden. Die Kassen-Billets werden gegen Bänk- Billets eingelöst werden. Die erstern werden nach ihrer Einziehung zum Zeichen ihrer Außercoursseßung gestempelt, und wird die Bank, sobald sie eine Million von ichen ge- stempelten Kassen-Billets eingezogen hat, unter Beobachtung der nôthigen Formalitäten, zu ihrer Verbrennung schreiten.

Deutschland.

_Múnchen, 20. Febr. Der Gesundheits-Zustand: Sr. |

Majestät des Königs schreitet sehr befriedigend vorwärts. Zu dern lélten Hofballe war auch der Ritter Thorwaldsen geladen. Gestern fänd das ihm zu Ehren veratistaltete-Dinet in Paradiesgarten statt. Heute wird das Monument des verewigten Herzogs Eugen“ von Leuchtenbetg in der _St. Michaelskirche»- völlig enthüllt werden. So

man, daß auf Allerhöchsten Befehl eine Kommission zur. Re-

vision der nêuen Gerichts - Ordnung niedergeseßt worden ist deren Mitglieder der Herr Ju iz-M : ;

inister Freiherr v. Zent- ner (als Vorstand), Staatsrath Maurer, in sterialrath v. Schmidtlein, Ober-Appellations-Gexichtsrath Seiling, Hofrat Bayr und Kabinets - Secxetair v. Grandauer (als Referent seyn sollen. Nach dem heutigen Regierungs-Blatte ist die bisherige Ministerial-Bau-Section vom 30. März d. J. an aufgehoben, und tritt an deren Stelle eine oberste Bau-Be-

hôrde. Die leßte maskirte Akademie und der leßte Mas-

-

‘eben erfährt A

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