1830 / 62 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Erfahrungen des Verfassers. Die beiden erstgenannten |

Schwalbenarten ziehen schr frúh, die erste schon ‘Anfang Augusts, weg und seten sich nie ins Rohr; dagegen halten die ‘beiden leßtern gleich lange bei uns aus. Diese flicgen des Tags untereinauder, aber gegen Abend trennen sie sich gänzlich, und man sieht keine einzige der cinen Axt unter der der andern; dies scheint dafür zu sprechen, daß beide Arten auch getrennt ihre Reise machen. Die Hausschwalbe sah der Verfasser häufig auf Dächern übernachten, so daß sie sich des Abends auf der Abendseite und des Morgens mik Sonnen- aufgang a der Morgenseite befanden ; die Rauchschwalbe sah er in Schaaren zu dem Zwecke nie daselbst, dagegen mehrmals im Rohr und häufig in Stoppelfeldern auf der Erde úbernachren. Ueberhaupt \cheint diese d.e Wärme mehr zu lieben, als die andere.‘‘ j

„Db nun beide Schwalben -Arten sich im Herbste: ins Rohr seßen und ausgefischt werden , fann der Verf. nicht behaupten; allein es wäre, da der Fall, daß im Winter Schwalben aufgefischt werden, häusig seyn soli , sehr inter- essant, wenn Naturfreunde bei künftigen Fällen bemerken und öffentlich anzeigen möchten, von welcher Art die vorgekomme- nen Vôgel gewesen seyen. LOffler.“

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 3. März. Im Schauspielhause: Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Göthe. (‘Neu éin- adirt. | f C, 4. Márz. Jm Schauspiclhause : Die Mán- del, Schausp.el in 5 Abtheilungen, von A. W Jffland. Sreitale 5. März. Jm Opernhause: Die Belagerung von Korinth, lyrishes Drama in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Rossini. (Hr. Rogier" wird hierin tanzen.)

Preise der Pläbe: Ein Plak in ven Logen des ersten

Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause: 1) Léonide. vaudeville en 3 ac- tes, 2) La première représentalion de: L’hydrophobe de Marcoussis, folie vaudeville en 1 acte.

Königsstädtsches Theater.

Mittwoch, 3. März. Liebe fann Alles, Lustspiel in 4 : Schildwach- Abentheuer , Posse in 2 Aften. Donnerstag, 4. März. Zum erstenmale : Das Mädchen

Her Bauer als Milliónair , großes romantisches Original-Zauber-Mährchen in Z Akten, von Fer- dinand Raimund; Musik, vom Kapellmeister Drechsler. (Die neuen Decorationen sind vom Decorations - Maler Herrn

Akten. Vorher :

aus der Feenwelt, oder :

Blum.)

Berliner Börse.

Den 2. März 1830.

Amit]. Fonds- und Geld-Cours-Zeltel. (Preufs. Cour.)

f Geld.

Sl. -Scliu!d-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl, 22 Kurm.Vh. m.l.C. Neum.Int.Sch.d. Ber!, Stadt- Ub.| Königsbsg. do. Elbinger do. è Danz.do.inTUZ.| - | 395 | 394 Westpr. PIdb.A. 1012

dito dito b. Grolshz. Pos. do. Ostpr. ÞPsandbrf. Pomn. Pfandbr. Kur-u.Neum.do.

1053 Märk.

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Auswärtige Börsen.

Hamburg, 27. Febr. Vesterr. Sprac. Metall. 104. 4proc. 97.

Bank-Actien 1316. Russ. Engl. Anl. Ce-tifie. 1047. Dän. 74. Poln. pr. 1. März 1

Fakle. 913.

Hierbei Nr. 17 des Allgemeinen Anzeigers.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Fran ffurt a. M., 95... Febr. Oesterr. 55 Metalliq. 104. 45 Meta'lig. 977. 42 Metallig. 973. Bank-Actien 1578. Partial-Obli-

gationen 139 Geld. Loose zu 100 Fl. 1815 Brief.

____ Franffurt-a._ M., 26, Febr. Oesterr. 55 Metalliq. 10313.

£0 C., fin cour. 83 Fr. 90 C.; 4proc, Rente 101 Fr. 80 109 Fr. 20 C. ; 5proc. Neapol. fin cour. 92 Fr. 30 Cent.

gationen 139 Geld. Loose zu 100 Fi. 1813 Brief.

j Paris, 92. Febr. 3proc. Rente per compt. 83 Fr. Cent., öproc. Rente per compt. 109 Fr. 10 Cent., sin cour.

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Gedrudt bet A G. Hayn. ü

Redacteur John. Mitredacteur Cattel.

109.

Batk-Actien 1576. Partial - Obli-

Part.-Oll'g 1395. Russ. Anl. Hamb. 231. Engl. Neap. 971.

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Precußishe Staäts-Zeitunsg.

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N 63.

Amtlihe Nachrichten. “Kronik des Tages.

Der bei deim Stadtgericht zu Breslau angestellte Justiz- &ömnissarius Karl Ferdinand Fungniß ist zugleich zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Bres- * fai ernannt worden. O R bisherige Ober-Laudesgerichts-Assessor Reichard ift zum Zustiz-Kommissarius bei dem Landgerichte zu Erfurt be- -ellé wörden. 7 “Der pensionirte Regierungsrath Klébs is zum Justi - Kommissarius bei den anmmergerichte bestellt worden.

i Angekommen: Der Kaiserl. Russische General-Kon- «ful, Koilégienräth von Gerschau, von Kopenhagen.

Zeitungs-Nachrichten. | Ausland. -

Rußland. Odessa, 13, Febr. Ju diésen Tagen wurden alle von x Pest geheilten Kränfén und älle in der Genesung begrif- n / die ihren Termin in der provisorischen Quarantaine

' noch nicht beendigt hatten, in das Haen-Lazareth gebracht.

Sn ersterer sind nur folthe gesunde ' ersonen nachzèebliebèà, Die (ch dort befanden, weil sie des Umganges mit Kranken “verdächtig gewesen waren. M Aus Simpheropol schreibt man. unterm 6ten d. M.: De U Sebastopol herrschende Pest hat zu Gerüchten An- Aaß gegeben, die einen nachtheiligen Einfluß auf den Gewerb- “fleiß haben und die benachbarten Orte beunruhigen. Wir han es daher für unsere Pflicht, den Zustand der Stadt ebastopol und ihrer Umgebung- zur allgemeinen Kenntniß ‘zu bringen. Bekanntlich hat der Hafen von Sebaftopol während des ganzen leßten Krieges vermittelst der Flotte be- “mändige Verbindungen mit den der Pest verdächtigen oder ‘von ibr bereits heimgesuchten Gegenden unterhalten müssen, wéshatb man sie natürlicher Wetse auch dort erwarten mußte. Die dortige Obrigkeit indessen, die Gefahr voraussehend, mit ivelcher- das flache Land durch diese Verbindungen Sebasto- “pols bedroht wurde, ließ gleich ‘im Anfange die Stadt ab- sperren. Damals schien : diese Maaßregel vielen Personen “gicht nur -unnûs, soidern sogar drückend; Jeßt aber ist man ‘“ollfommen von ihrer Zweckmäßigkeit überzeugt. In diesem ‘Augenblick, woo die Pest bei uns wirklich vorhanden is , sind auch die Theile abgesperrt, wo sie sich gezeigt hat, und die

‘Hbrigkeit wacht auf däs sorgfältigste für die Gesundheit der

Einwvhner. Andererseits is auch dafür gesorgt worden die

Verbreitung des Uebels aüßerhalb zu verhindern, denn, außer { dem bisherigen Militair - Kordön , der allein schon hinreicht, ‘um alle Verbindungen nach außen zu hemmen, hat man “Roch einen zweiten gezogen, so ‘daß die Beroohner der Krimm «ganz ruhig seyn können. E

7 Unfer General-Gouverneuk is von seiner (neulich gemel-

deten) ‘Snspections-Reise der Quarantaine: Anstalten in Kin- “Hun, Nikolajesf und Wösnesensk hierher zurückgekehrt. 6 A ; hee anf et o ) “París, 24. Febr. Gestern hattèn der Erzbischof von ‘Avignon /* der Vice-Admiral Duperré und Herr Eynard *Privat-Aüñdienzen beim Könige. isa / 1 Die Gazette “dé France meldet, es sc{chèine nunmehr “gewiß zu seyn „daß der 9 tz Leopold von Sachsen - Koburg

Berlin, Donnerstag den 4e! März

—- E ME E ZA R S RIE 2E B K E O E D B P A E R I P T R C H S Ra

1830.

am 21sten d. M. die-Souverainetät Gri äi ; mt habe. j riechenlands angenom- Ében dieses Blatt glaubt, daß der Der-Befehlsha-

haber der Expedition gegen Algier noch im Laufe diejer oder

doch in den ersten Tagen der fünftizen Woche ernannt wer- den würde. Die Verordnung, wodurch der Generalstäb- zu- sammenge]es und die Regimenter, die an der Expedition Theil nehmen sollen, designtrt werden „* joll gestern von dem Könige vollzogen worden jeyn. Als Landungs- Punkt: bezeich- nen dffentliche Blätter Torreta- Chica, wenige Meilen wesi- lih von Algier. : 7

Der hiesigen Königl. Niederländischen Gésandtschaft ist auf deren Anfrage amtlich angezeigt worden, daß die i iedada der Algierischen Häfen durch die Französische Seemacht nah wie vor bestehe und sich namentlih auf die Häfen von Algier, Bona, Bugia und Oran erstrecte.

Die Gazette de France berechnet , daß in der näch- sten Sejsion der Deputirten-Kammer die Minister 230 Stim- men gegen sih und 200 Stimtnen, úberdies abet das König- thum und die Pairs-Kammer, für sich haben wúrden. Der Temps fragt hierauf, wie das Ministerium es wagen fönne,

“sich dem Parlamente gegenäberzustellen, wenn es in dem-

selben die Majorität gegen sich habe; und die Gazette er- wiedert: „Wir bemerken zuvörderst, daß der Ausdruck, dessen der Temps sich bedient ,- unrichtig: ist, denn unter Parka- ment versteht man die drei gesetzgebenden Gervalten zufam- men; das Ministerium hat aiso die Majorität, da es von jenen dxci Gewalten zwei, Und von der dritten die Hälste ur sich hat. Fragt man dagegen, warum die Minister , da e die Majorität in der Wahl: Kammer nit / haben, fich nicht zurückziehen, so ist die Antwort darauf leicht, uud un- sere Gegner selbst werden die Richtigkeit derselben nicht* be- streiten. Wenn das jeßige Ministerium die Majorität in der Deputirten - Kammer nicht hat, so wird jedes andere fie eben so wenig haben. Daß ein Ministerium von der Berg- Partei fie nicht haben würde, bedarf , unserer - Mei- nung nach , feines weitern Beweises. Eine aus den

Herrn Sébastiani, . Dupin und“ Casimir Périer gebilde-

te Verwaltung würde die 200 Stimmen - der reten Seite, den Berg und vielleiht die 83 Stimmen,“ die Herrn B. - Constant die Präsidentschaft zuwenden wollten, gegen sich haben. Ein aus den Männern des Journal des Débats zusämmengesebßtes Ministerium i nicht mehr môdg-

‘lich, seitdem dieses Blatt sich ofen für eine Verwaltung der

linfen Seite erflärt hat. Ein Ministerium der beiden Centra endlich läßt nicht den mindesten Erfoíg mehr hoffen, seitdem unter dem Martignacschen Ministerium alle möglichen Zu- geständnisse erschöpft worden sind, und es mit ‘den Anforde- rungen dahin gekommen is, daß die linke Seite Alles ver- werfen würde, was nicht unmittelbar die Vernichtung der Monarchie herbeisührte, und die rechte Seite dagegen Alles zurückweisen würde, was nicht zum Heile und zur Erhaltung des Thrones diente. Gegen ein solches Ministerium würde sich aljo einestheils. die rechte Seite mit dem rechten Cen- trum verbinden, während anderntheils die ganze linfe Seite

_sih demselben gleichfalls opponiren würde. Aus dem Gesagten

geht flar- hervor, daß unter allen ministeriellen Combinationen die gegenwärtige , selbst mit der Minorität, unstreitig noch diejenige ist, welche die meisten Stimmen für sich hat. Hierzu

_fommt aber noch, daß von allen ersinnlichen Ministerien jedes

andere als das jehige die Majorität der Pairs-Kammer und das Königthum gegen sich haben würde. Der Unterschied zwischen dem bestehenden und demjenigen, das man an dessen Stelle sehen möchte „springt hiernach in die Augen : alle jene Ministerien würden höchstens auf -100 Stimmen, in der Wahl-Kammer zählen fönnen, dagegen aber dreihundert Stimmen in dieser Kammer, die ‘erblihe Kammer und die

Grundsäbe und. das Znuteresse der Monarchie zu ‘bekämpfen