1830 / 64 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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hen, so hofft man, daß das Wasser, welches freilich noch zu steigen scheint, sich nicht so sammeln könne, um úber die Ufer zu treten. Jeßt haben wir nur noch den ‘ruhigen Abgang des Eises von einem Theile des Oberrheins zu erwarten, um so recht, Gott fúr die Befreiung dankend, zu empfinden, wel- cher großen Gefahr ein Theil unsrer Stadt ausgeseßt war.

Heidelberg, 23. Febr. Seit 24 Stunden haben wir ununterbrochenen Regen, wodurch der Neckar in wenigen Stunden vier Schuh hoch gestiegen ist ünd noch fortwäh- rend steigt. Durch die milde Temperatur und den Regen wird das Erdreich nun auch in der Tiefe aufthauen, und es wird sich bald zeigen, was von der nun im Keim vorhande- nen: Wintersaat zu erwarten ist. Bei der bisher anhaltenden rauhen Witterung bemerkte man noch keine Spur von er- wachter Vegetation. Die Weinreben in niedern Gegenden und auf unbedeutenden Anhöhen haben durch den Frost sehr

elitten, die höher liegenden Weinberge aber sollen nur ein iertel der Augen durch den Frost verloren haben.

Frankfurt a. M., 283. Febr. Durch eine gestern Abend noch hier eingetroffene Estafette von Bamberg im Voraus auf einen hohen Wasserstand aufmerksam gemacht, sahen" wir von heute Morgen 8 Uhr an unisern Fluß so beträchtlich. anschwellen, daß er binnen zwei Stunden um volle. 2 Fuß (um 10 Uhr 157 F. Frankf. oder 14. F. Rheinl. Maaß) gestiegen war, also hôher, als er beim Cisgang gestanden. Von 10 Uhr an wuchs der Main nicht mehr mit derselben Geschwindigkeit, und man bemerkte am Wasserpegel an der Mainbrücke um 12 Uhr 15 F. 9. Z., 3 Uhr 16 F. 3 Z._ und bei Einbruch der Dämmerung (hâlb 6 Uhr) 16x Fuß F. M. Die Lein- pfade. und die Bleichen auf der Sachsenhauser Seite, welche tioch- mit vielen großen Eisschollen bedeckt waren, stehen ganz unter Wasser und sind nun vom Eise befreit. Selbst ein Theil des Mainquai's und die den Wasserthoren nächstgelege- nen Straßen sind ‘unter Wasser gesebt, und die Wiesen zwi- schen Bockenheim und Hausen gleichen einem großen See.

Hannover, 28. Februar. Durch das seit einigen Tagen eingetretene starke Thauwetter ist das Wasser in der Leine seit gestern zu einer ungewöhnlichen Höhe gestiegen. Der Deich, welcher -die Stadt" {üßt, ist heute. Nachmittag an einer Stelle durchgebrochen, so daß in diesem Augenblicke cin großer Theil der Stadt, die sogenannte Neustadt, in der Gefahr s{webt, unter Wasser geseßt zu werden, wenn näm- lich der Wasserstand sich noch erhöht, was. leider zu befürchten ist, da das Harzwasser noch erwartet wird. : E

Außer der Leine sind auch die übrigen zwischen hier und Kassel liegenden Flússe aus ihren Ufer getretett,- und die Kasseler Post von gestern ist bis diefen Augenblick noch nicht eingetroffen. :

Kassel, 28. Febr. Dlle. Sontag, welche“am 25sten d. hier eingetroffen war, is gestern Abend im Schauspielhause in einem Konzert aufgetreten, welches Se. Königl. Hoheit der Kurfürst mit Allerhöchstihrer Gegenwart beehrten und wobei ein ungemein zahlreiches Publikum der edlen und schô- nen Erscheinung, wie dem vollendeten Talente der berühtnten Sängerin, den Tribut des lebhafteste Beifalls auf das lau- teste und wiederholteste zollte. Man hofft, daß sie noch ein zweites Konzert geben werde. s

Die Fulda, welche nach dem- Aufbruche noch einige Zoll unter den gewöhnlichen Wasserstand gefallen war, stand ge- stern Mittag 85 Fuß und spät Abends 9 Fuß über -demjel- ben, welchen Stand sie noch jeßt hat. Die Passage vor dem Leipziger Thore hat wegen des ausgetretenen Wassers nur zu Schiffe statt. i

S ch weiz.

Zürch, 24. Febr. Der große Rath des Kantons -Zürch hat vom 15. bis einschließlih- den 18. d. M. - noch vier Sihungen, jede 7 bis 8 Stunden dauernd, der Fortseßung der Erörterungen seines neuen Reglements gewidmet und da- mit das wichtige Geschäft zu Ende gebracht.

“Eine zu Anfang Februars in Appenzell - Jnnerrhoden fund gemachte Verordnung besagt: „1. Jeder der für den Königl.“ Neapolitanischen Kriegsdienst Leute erkauft (d. h. an- - wirb), soll \ogleich dem Herrn Landesstatthatrer, als -Präsi- denten der Polizei, die vorläufige Anzeige machen ; 2. soll je- der Refrut verpflichtet seyn, sogleich -nach seiner Anwerbuug eine Kokardé zu «tragen; 3. das Wirthsschild des Werbhau- ses soll durch die respektiven Jnsignien (Bäuder) ornirt seyn ; 4. jeder Refkrut, der nach 10 Uhr Nachts herumstre:fend än- getroffen wird, soll durch die Nachtwache in bürgerlichen Ar- rest gebracht werden; 5. den Rekruten soll nur an den be- willigten Tanztagen zu tanzen erlaubt seyn.“ r

Genf, 19. Febr. Ungeachtet des sehr ungünstigen Frúüh-

weniger besucht wurde und auch-weniger Communication der

fahrt auf unserm See einen guten Fortgang gehabt. Bei der neulichen General-Versammlung der Actionaire des „„Win- felried‘/ rourde ihnen nah Abzug aller Kosten ein reiner Er- trag von 14,000 Fl. für 1829 vorgelegt und unter sie ver- theilt, was seit vier Jahren niht der Fall gewesen war. Die Dampfschifffahrt würde aber noch wesentlich gewinnen, wenn sih die Waadtländische Regierung mit der unsrigen verstehen wollte, daß die bedeutenden Transitzôlle gegenseitig aufgehoben würden. Dadurch allein würde die bis jeßt so nachtheilige Konkurrenz des Kanals Monsieur für den Waa- rentransport aus und nah Deutschland und der Schweiz vermieden, denn der Transit wäre dann von Basel über Neuschatel, Waadt und Genf, und umgekehrt, wohlfeiler als auf jenem Wege zu erlangen. Würden die Durchgangszölle zwischen Genf und Waadt aufgehoben, so ließe sih voraus- sehen, daß die Schifffahrt zwijchen beiden Uferländern beleb- ter werden dürfte, als sie bisher bei dem immer mehr abneh- menden Transithaudel seyn konnte. :

S UTLEOL

Nach Juhalt eines von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreibens aus Smyrna vom 15. Jan. , ist Folgendes die getreue Uebersetzung eines an alle Autoritäten des Türkischen Reichs ergangenen Fermans : |

„Konstantinopel, 23.- Dschimasiel-ahir 1245 (9: Dez. 1829). Der Friede, der endlich und glücklich zwischen der ho- hen Pforte ewigen Andenkens und dem Hofe Rußlands ge- schlossen worden ist, enthält einen Artikel nachstehenden Jnhalts : Die Russischen Unterthanen werden in allen Theilen des Osma- nischen Reichs, sowohl zu Lande als zur See, der ausgedehtiten und vollen Freiheiten genießen, welche schon die früher zwischen den hohen fontrahirenden Mächten geschlossenen Verträge ihnen zusicherten. Dieser Handelsfreiheit wird durchaus fein Nachtheil zugefügt werden, und in keinem Falle wird sie, unter keinem Vorwande von Verbot oder Einschränkung, noch in Folge irgend einer Einrichtung, administrativer Maaßregel „oder innerer Geseßgebung beschränkt werden können. Die Rusf- sischen Untecthanen, Schiffe und Güter sollen gesichert seyn vor jeder Gewalthandlung und Chifane. Die ersteren biei- ben unter der ausschließliche) Gerichtsbarkeit und Polizei des Ministers und der betreffenden Konsuln. Die Russischen Schisse werden niemals einer Untersuchung an ihrem Borde von Seiren der Osmanischen Autoritäten unterworfen seyn, weder zur See noch in irgend einem Hafen oder auf einer Rhede im ganzen Umfange des der- hohen Pforte: unterwor- fenen Reichs ; und jedes Gut oder Handelswaare, einem Rus- sischen Unterthan gehörend, wird, nachdem es die durch den Tarif festgeseßten Zölle entrichtet hat, volllommen frei ver- fauft, in den Magazinen des Eigenthümers oder Empfängers niedergelegt, oder auch neuerdings auf andere Schisfe gleichviel von welcher Nation überladen werden können ,- ohne daß in diesem Falle der Russische Unrerthan nôthig habe, den örtli- chen Autoritäten davon Anzeige zu machen, oder noch weni- ger um Erlaubniß dazu anzusuchen. Es bleibt ausdrücklich verstanden, daß das aus Rußland kommende Getreide diesel- ben Vorzüge genieße, und daß dieser. freie Transito nie- mals beeinträchtigt werden föônne, unter feinem Vor- wande, Hinderniß oder Schwierigkeit. Die hohe Pforte verbindet sich außerdem, aufmerksam darüber zu wa- hen, daß besonders dem Handel und der Schifffahrt auf dem schwarzen Meere kein Hinderniß irgend einer Art erwachse. Zu diesem Ende erklärt die hohe Pforte, und er- fennt an, als vollkommen frei und ofen für alle Russischer Handelsschiffe, sowohl die Durchfahrt durch den Kanal von Konstantinopel als auch durch die Meerenge der Dardanellen, be-

- laden oder mit Ballast, sey es nun daß sie aus dem schwar-

zen Meere. nah dem Mittelmeere, oder aus diesem nach denx \chwarzen Meere steuern, sie mögen nun gleichviel welche Größe oder Tonnengehalt “haben ; und sollen nie einem Aufenthalt. oder einer Vexation unterworfen seyn, wie schon oben bestimmt ist, Und da nun in Betracht des Freuudschaftsverhältnisses- das zwischen den beiden “Höfen besteht, die pünktliche Er- füllung des besagten Artikels und der andern erforderlich, und es mein Kaiserlicher Wille ist, jenes zu vérmehren und zu befestigen, - gebietet man Euch Statthaltern , Naibs und andern Vorgeseßten ,- diesen auf den Handel Bezug ha- benden Artikel in die Register des Mehkieme (Ort der Residenz der Gerichtshöfe) und der Mauthen einzutragen, Euch befehlend, wohl Acht zu haben, nit dagegen zu -feh- len, in Betracht, daß meine hohe Pforte Freund und

lings, Sommers und Herbstes 1829, wo unser Seebassin

Beilage

Uferbewohner als sonst stattfand, hat doch die Dampfschiff:

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung „F 65,

Nachbar der Russischen - Regierung ist „und die Erfúl- | lung dex Traktate die Freundschaft nur befesitgen muß. Jhr wer- det dem zufolge handeln, und Hülfe und Beistand. geben _al- len Russischen Unterthanen, nach) Uebereinkommen, und Euch

wohl hüten, dagegen zu fehlen.“ ibi Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 25. Jan. Jn Beziehung auf die in Lon- don stattfindenden Unterhandlungen mit den Vereinigten - Staaten liest man in der hiesigen Abendpo s Folgendes : „„Die Ansichten, die man A u in England hinsichtlich der Vereinigten Staaten hegt, sind nicht von der Art, um eine ofene Unterhandlung oder etne freundsczastliche Beseiti- gung der zwischen beiden Staaten obwaltenden Disserenzen zu begúnstigen. Die gute Stimmung gegen uns, die sich un- ter dem Volke und den Staatsmännern gezeigt hatte, ist nicht nux vershwunden, sondern hat sich. sogar in bôjen Zillen | und in Bitterkeit verwandelt. Wie wir höôren , ist die von | unserer vorigen Verwaltung befolgte Politik ob mit. Recht oder Unrecht, wollen wir nicht entscheiden als feindlich ge- gen Großbritanien und als von einem tiefen Widerwillen un- jerer Nation ausgehend angesehen worden. Der Umstand, daß wir damals einen Mann zum Präsidenten erwählt hat- ten,- von dem, als er noch Staats-Secrxetair war, in einer seiner Reden England. dffentlich angeflagt wurde, ferner. der Ton in seinen Botschagsten und seinen übrigen Kabinets-Pag- pieren, die nach Englands Vorgeben vorsichtige, mißtrauische und temporisireude Politik in jeinen Unterhandlungen, und endlich die Annahme des leßten Tarifs von Seiten der Na- tional - Geseßgebung, haben ein bestimmtes Vorurtheil ge-

en uns und eine vollkommene Ueberzeugung von unjerer Animosität gegen England zu Wege gebracht. Der Ta rif vorzüglich" veranlaßte eine außerordentliche Ausregung. Ju Großbritanien sieht man den Tarif als eine Maaß- regel an, die ihre endliche Wirkung möge jeyn , weiche sie wolle in der Absicht getroffen worden jey- Englands Jn- teressen zu nahe zu treten, man erachtet sie für eine von der Nation laut ausgesprochene Billigung der feindseligen Politië des vorigen Kabinets. Solchergestalt ist die alte éntipathir, dié aus der Revolution entsprang, gerissetmaßen wieder aus- gelebt und der Zweifel an die. Aufrichtigkeit unserer. Freund- \chafts-Versicherungen allgemein geworden. Die Hindernisse,

worden.

die sich unter sölchen Umständen einer aufrichtigen und er-

folgreichen Unterhandlung entgegenfselleu, sind einleuchtend. |

Sehr glücklich ist es, daß bei diesem Zustande der Dinge Hr. Mac Lane zu unserm Gesandten am Hofe von St. ames ernannt worden. ist. Die edle Freimüthigkeit und Ausrichtig- feit seines Charafters, sein. heller Verstand und sein Abscheu gegen. alle en chtu ewinnen

trauen, wo er auch erscheinen nag. Nur einem solchen Manne fonnte es gelingen, den Verdacht und das Mißtrauen aus dem Wege zu räumen „die sich „elner güastigen Unter- handlung mit England entgegenstellten. Wie wir hôren, hat. er schon jeßt in Großbritanien einen, sehr vortheilhgften Ein- druck gemacht und Vieles zur. Besiegung der „gegen. uns dort bestehenden Vorurtheile gethan, Wir bedürfen weder in mo- ralischer noch ia intelleftueller Hinsicht eines bessern Reprä- sentanten unsers National-Charafters, als Hru.. Mac Lane's. Fast in jeder andern... Hand würde die Unterhaudlung _nicht zum erwünschten Zweck gelangen, Ju der jeinigen ist die Aussicht dazu, wenn auch nicht gewiß, so doch nicht hoff nangslos.‘“ : 5 0, n

“Der Senat des Staates. Maine, der (wie nemich ge-- meldet) sich über die Wahl eines Präsidenten der dortigen geseßgebenden Versammlung " nicht hatte vereinigen fönnen,, war in einer zweiten Sißung eben so wentg zum Zweck ge- langt, bis endlich, durch das Zurücktreten eines Kandidaten die Wahl cines Präsidenten durch eine Majorität von etner Stimme auf einen Methodisten-Prediger fiel. wi

Herr John Quincy Adams, der frühere Präsident, Ul vom Senat zu Boston zum Mitglied der Inspections - Dë- hörde der Universität Harvard ernannt worden.

Am Jahre 1328 betrugen die in New-York e:ngenomme- nen Hafenzölle 14,295,292 Doll. 48 Cents und im vorigen Jahre 12,882,171 "D. 11 Cts, mithin 1,413,121 D. 37 C. weniger. Va t “imt Nach den Jahresberichten der Feuer - Gesellschaften hat- ten ihm Jahre 1829 in Philadelphia 38 Feuersöbrünste statt- gesnnden und einen Schaden von 87,670 Dollars veranlaßt. Im Jahre 1828 betrug die Zahl derselben 29 und der Scha-

Hinterlist ßößen Achtung ein und gewinnen Zu- |

den 95,000 Doll.

Aus New«Orleans schreibt man: „„Jn- dey lebten Tagen des. vorigen Monats war die Zufuhr von-zum- Ver- - fauf gebrachten Sklaven. zum Erschrecken groß. New-Orleans : ist der vollkommene Stapelplaß des innern Sklavenhandels, und der Missisippi die allgemeine Heerstraße für denselben ge-- Und wer soll diese Sklaven faufen ?- Bei den gegea« wärtigen schlechten Aerndten unserer Pflanzer werden sie-we- nig Geld dazu übrig haben; auch ist es uicht wahrscheinlich, daß sie sich in neue Speculationen einlassen werden, bevor sie ihren Weg klar vor sich sehen.‘ S zet

Nach Berichten aus Ogdensburg in der Provinz News Hampshire vom 5ten dieses Monats sindet dort für - die-Jah- reszeit eine ganz ungewöhnliche Witterung statt, Es war nicht Schnee genug gefallen, .um mit Schlitten fahren zu Éd1u- nen, und seit 2 oder 3 Wochen war die Luft so milde, als in - den freundlichsten Frühlings-Monaten. Die Wege waren it:-- allen Richtungen hin fast nicht zu befahren und alle Geschäfte. in Stockung gerathen. Da sich der. St. Laurenz-Strom bis dahin noch immer frei vom Eise erhalten hatte, so war dey, Bewohnern von. Ogdensburg_ die seltene. Erscheinung / gewor-- den, in den ersten Tagen des Januars ein Schif aus Ro--- chester ankommen zu sehen, das seine Fahrt ohne Hindernisse zurückgelegt hatte; wie man sagt, soll der Laurenz-Strom bis zum Meere völlig frei vom Eije seyn.

F un1ia nd;

Berlin, 5. März. Von. allen Seiten gehen fort- dauernd Meldungen ein über das in Folge des lezten Thau: wetters entstandene Anschwellen und Austreten der Gewäßer und die dadurch veranlaßte Wassersnoth und Hemmung der Communication. Nachrichten aus Wittenberg. vom Zten d. zufolge ist am selbigen Tage Abends 9 Uhr der große Elb- dei zwischen Prebsch und Merschwiß von der Gewalt. der Fluth durchbrochen und dadurch die blühende Wittenberger Elb - Aue unter Wasser geseßzt worden. Das Eis war bei Prebsch in Bewegung gekommen, während es unterhalb bis Wittenberg noch feststand; das hierdurch zurückgestaute Wasser erreichte die unerhôrte Höhe von 17 Fuß, so daß in Prebsch Alles unter Wasser stand und. die Dämme selbst überstrômt wurden. Dieser Zurückstauung des Wassers ist es. auch al-. lein zuzuschreiben, daß die Ueberschwemmung nicht verhätet werden fonnte, obwohl von Seiten der Einwohner .wie der. Behörden die außerordentlichsten Anstrengungen gemacht wur- den, um das Unglück abzuwehren, . wobei namentlich. die

| Festungs -Mannschaften 12 Srunden . lang. fast - 2 Fuß im.

IPasser standen, bis zuleßt Alles der immer mehr anwäachsens -; den Fluth weichen mußte. Der Schaden wird sehr .beträcht-._ lich seyn. Aus Wittenberg vom ten d. M.-vernimnt manz. Heute Nachmittag um 3 Uhr fing das Eis bei. Wittenberg. an in Gang zu kommen, erhielt ‘aber durch das stets wachs, sende Wasser eine. solche Kraft, daß es iu einem.Nu. zwei der mittleren Joche der großen Elbbrücke wegriß und, dadurch die... Commnnication mit dem linken, Elbufer- gänzlich Hemmte.... Durch den Dachbruch bei Prebsch. ist-die ganze. Elb-Aue zus. ter Wasser. gesett, doch: ist iu dexselben bis jeßt noch. kein wel. cerer Dammbruch erfolgt, was besonders den. unerhdrten An- strengungen „der Fefungs-Maunschaften: zu. verdaufen ist. Da. auch die Brücke bei Torgau so. beschädigt seyn. soll, daß eine Sperrung nôthig werden dürfte, so. ist. in den nächsten Tagen. feine Nachricht vom linken Clbufer zu erwarten... Die. am

Zten von Berlin abgegangene Kölner. Post ist unter-déi_ ge-

dachten. Umständen aufder Straße. nah Magdeburg weiter. expedirt worden, in der Vorausseßung, .daß dort die Passage über die Elbe noch. stattfinden werde. .— Jn der Gegend. von Delib\ch war (nach. Meldungen... vom. 28sten. v. M) - in Folge der statt gehabten Witterung. überall _ eine solche . Waßermasse, verbreitet, daß an vielen Stellen, besonders auf x der Straße nah Eilenburg bei dem Dorfe Mockerwih „5 sich. ein unabsehbarer . Wasserspiegel zeigte. .Die-am 27. Febr. zu Deliksch eingetroffene Fahrpost vou Breslau nach Halle mußte. - deshalb, um Gefahr zu vermeiden, bis. zum andern Morgen : liegen bleiben. Auch zwischen Delibsch- und Lepag V ähnliche Ueberschwemmungeu, und. das“ Leipziger Ober-Posts Amt hat daher die Schnellpost .nach Berlin, „die am 27, : Febr. abgehen sollte, erst am folgeuden Morgeu abgehen. lassen. În der Gegend von Nordhausen. ist. der. ostenlauf und die Communication durch das in den leßten agen des Februar eingetretene Thauwetter usiterbrochen worden, sämmt- liche Gervässer traten aus, und namentlich wurden die Ort- schaften der sogenannten goldenen Aue unter Wasser gefeßt.