Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung,
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
r Des Königs Majestät, hat die Ober - Zoll - Jnspektoren Becher zu Heiligenstadt, von Tenspolde zu Nordhaufen,
Räthen, und-den beim Finanz-Ministerium angestellten Chemi- fer und Technologen , Kommissions-Rath ernannt.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Frankrei.
Paris, 1: März. Gestern vor der Messe hatte der -
Kaiserl. Oesterreichische Bot)chafter , Graf von Appony, die
Ehre, dem Könige in einer Privat-Audienz das Notifications- }
Schreiben seines Souverains, in Betreff des Absterbens Jh- rer Kaiserl. Hoheit der Erzherzogin Henriette, Gemahlin des Erzherzogs Karl, zu überreichen. Der Hof legt wegen die- ses Todesfalles Übermorgen die Trauer auf eilf Tage an.
Nach der Messe machten die übrigen fremden Botschaf- ter und Gesandten dem Könige und der Königl. Familie ihre Aufwartung. :
Gestern fand eine Versammlung von constitutionnellen Pairs bei dem Herzog von Choiseul statt.
__ Dies Functionen der vier provisorischen Secretaire der Deputirten-Kammer, woz@a jedesmal die jüngsten Deputir- ten. berufen werden, dürften diesmal den Herren Berryer, Guizot, von Lariboi\sière und von- Cormenin zufallen.
“Die Gazette de France citirt die nachstehende Stelle aus einem von Herrn Royer-Collard am 12. Febr. 1816 ge- haltenen Vortrage: „Von dem Tage an, wo die Regierung nur noch durch die Majorität der Kammer existirt, und es thatsächlich daa ite daß die Kammer dieMinister des Königs zurückwoeisen und hm deren andere, die ihre eigenen Minister ,- nicht aber die Minister des Königs sind, aufdringen kaun, von diesem Tage an ist es auch nicht nur um die I, jondern - selbst um unser Königthum, um jenes unabh
hen, welches nnsere Väter beschúkt hat, und dem Frankreich allein Alles verdankt, was es jemals an Freiheit und Wohl- fahrt besessen; .…. von diesem Tage an ist die Republik voll- endet.‘ d E54
Der Constitutionnel meldet noch um 11 Uhr Abends, es gehe das Gerücht von einer gänzlichen Veränderung des Ministeriums; man versichere, der Herzog von Mortemart “werde die auswärtigen Angelegenheiten, der Vice - Admiral
voû Rigny diè Marine, Herr Debelleyme den öffentlichen Unterricht, Graf Roy die Finanzen, der Vicomte von Mar- tignac das Jnnere und Hr. von Vatimesnil die Siegel er-
halten. Die Gazette zählt dieses Gerücht zu den Tages-
Lügen. j R Die Gazetté de France ist der Meinung, daß, da der Ober - Befehlshaber für die gegen Algier bestimmte Expe- dition noch nicht ernannt sey, auch die Wahl der unter ihm kommandirenden Generale noch nicht definitiv feststehe. „„Wir glauben“‘, fügt jenes Blatt hinzu, „„daß nicht das mindeste Wahre an der Behauptung einiger Journale is, daß die gleichzeitige Wahl des Vice-Admirals Duperré und des Kriegs-
Ministers, für den Fall, daß Se. M. es angeméssen- finden
Berlin, Dienstag den 9ten März
Steinhauer zu Minden, Güuischard zu Reichenbach, von Ammon zu Cranenburg, und die Ober-Steuer-Jnspek- toren von Boyen zu Gumbinnen, Koch zu Bonn, Gott-- wald zu Ratibor und Heid feld zu Königsberg zu Steuer-.
abrifen - Kommissarius Dorn, zum
| gen und nach einer furzen Anrede unter einem Thronhim
ängige Königthum gesche-
“Rede. Nach Beendigung derselben forderte der
1830.
sollten, diesem Lebtern das Ober - Kommando der Landungs- Truppen zu übertragen, Schwierigkeiten gefunden habe.“/
In dem Zeitraume vom 1. Febr. bis zum 1. März sind abermals 333 Emigranten-Entschädigungs-Forderungen an die- Behörde gelangt. Von den älteren sind 128 für gültig be- funden und in das große Buch der öffentlichen Schuld ein- getra Mr, E ¡Sosganmt s Trans der eingeschriebe-: nen Reclamationen beträgt jest in Kapital 810,767,444 Î in Renten 24,323,181 Fr, e A Sur area
Paris, 2. Márz. Gestern, als am Tage vor der Er- öffnung der Kammern, wurde in der erzbiscsöflichen Kirche eine feierliche Sara eng etn in Gegenwart Sr. -Maj. des Königs, so wie der Königlichen und der Orlegusschen Familie. gehalten. An der Kirchthür wurden Se. Majestät von dem Erzbischofe, unter. Vortritt der Geistlichkeit, empfan- mel in Prozession nah Jhrem, dem Altare gegenúber -errihteten, Betstuhle geführt: Zur Rechten des Monarchen nahmen die Dome, zur Linfen die Prinzessinnen Plaß. Vor der gro- ßen Messe ward ‘das veui creator und demnächst das exau- diat angestimmt. Nach Beendigung derselben, gegen 2 Uhr, wuxden Se. Maj. mit demselben Ceremoniel bis zur Kirch- tir zurückgeleitet und trafen um 25 Uhr wiéder in den Tuilerien ein. : i
«Heute Mittag wurden die Kammern von dem Könige in Pèrson erôf}net. Eine Salve von 21 Kanonenschüssen verkändigte um 1 Uhr die Abfahrt Sr. Maj. aus den Tui- lerien. Eine Deputation von 12 Pairs und eine andere von 25 Abgeordneten der Departements empfingen den Monarchen bei Seiner Ankunft. Fn dem Sißbungs - Saale angelangt, nahmen Se. Maj. auf dem. Throne Plab, zur Rechten den Dauphin und mehr zurü den Herzog von Chartres ; zur Lin- fen den Herzog von Orleans und weiter nach vorn den -Kanzler von Frankreich. Auf den Stufen des Thrones befanden sich die dirigirenden Minister, die Staats - Minister, die Marschälle, die Ritter des Heiigen-Geist-Ordens;, die von Sr. Maj. beson- ders dazu ausersehenen Groß - Offiziere und Komthure des St. Ludwigs-Ordens und dér Ehrenlegion, sechs Staatsräthe, sechs Requêtenmeister und zwei Auditoren des Stats-Raths. Die Bänke für die Abgeordneten der Departements befanden sih dem Monarchen gegênüber und zur Linken desselben , die der Pairs zur Rechten. Die Prinzessinnen und der - Herzog von Bordeaux wohnten der. Feierlichkeit auf einer besonders für sie erxrichteren Tribüne bei. Die ganze Versamm- lung stand mit entbtößtem Haupte. Nachdem Se. Maje- stät den Pairs die Erlaubniß ertheilt hatten, sich zu seben, und der Kanzler von Frankreich den Deputirten angekündigt hatte, daß der König ihnen gestatte, ihre Pläße einzunehmen, hielten Höchstdieselben die O Is Bl. der St. Zeit. in einem Supplemente zur gestrigen Nummer BUDO *) Thrón-
anzler, nachdem er dieserhalb die Befehle des Königs eingeholt, die neu ernann- ten Pairs, welche den Eid noch nicht geleistet,“ auf, solches in Gegenroart Sr. Maj. zu thun, und verlas zu diesem Be- hufe die Eides-Formel; die anwesenden Pairs, ge der Her- zog von Nemours, antworteten stehend: Jch schwöre es. Ein GBleichès geschah demnächst hinsichtlich der seit der vort- en Session gewählten Deputirten, worauf der Kanzler im amén des Königs erklärte, daß die Kainmern für 1830 gedf- net wären und daß beide sich am folgenden Tage in ihren ge- - wöhnlichen -Sißungs-Lokalen zu versammeln hätten, um 1hre Arbeiten: zu beginnen. . Derselbe Freuderuf, womit Se. Maj. bei Jhrer Ankunft begrüßt wurden, begleitete Höchstdieselben, als Sie den Saal verließen. Eine zweite Artillerie: Salve
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*) Diejenigen unserer auswärtigen Abonneuten, denen das obgedachte Suppleinent mit dem heutigen Stücke dev Staats-Zei- tung nicht zugeht, werden dasselbe bereits einzeln durch eine frü-
here Posi exhalten haben.