1830 / 70 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 12 Mar 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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icht gewahr. Daz sie von den Wahl-Kollegien nichts zu er- A A ¿orubeen sie ebenfalls batd durch zahlreiche Berichte, die ihnen fast aus allen Departements eingingen. Da se jedoch dem Könige versichert hatten, daß sie eine Ma- jorität in der Kammer erhalten würden, so mußten sie na- túrlich nun eine Erklärung über ihren Mangel an Populari- tät geben. Sie schrieben thn vem Einflusse eines vorgeblichen Comité - Directeurs zu, welches, wie sie behaupteten , einen Umsturz der Dynastie zum Zwecke habe. Es soll, sagten sie, in Paris einen kleinen unfichtbaren Klubb geben, der alle Französischen Journale ‘leitet, die Urtheile aller Gerichtshöfe diftirt, die Entscheidung der Majoritäten in beiden Kammern beherrscht und die Wahlen in den Departements fontrollirt. Jn Befolgung dieses Systems haben dieMinister schon seit eint- gen Monaten die ihnen ergebenen Blätter mit Denunciationen gegen das vorgebliche Comité - Directeur anfüllen iassen, und nachdem sie auf diese Weise gesucht hatten, ihren Königl. Gebieter vorzubereiten , gingen sie einen Schritt weiter und sagten ihm, daß die Frage in Bezug auf die Dynastie bei einer im Hause des Herrn Royer Collard stattgehabten Ver- sammlung erörtert worden sey. Diese Anschuldigung gegen die gemäßigste Partei in der Kammer wurde selbst in einem Kabinets-Conseil vorgebracht, und zwar wußte der Fürst von Polignac, um der Sache ein wahrjcheinkliches Ansehen zu geben , den Marine-Minister, welches. der gemäßigste Mann im Kabinette is, zu bewegen, über den Gegenstand einen Bericht abzustatten. Jn diesem Berichte wurden die Details des Vat ebltehen Komplottes gegeben; man ging jedoch in den Verstößen gegen die Wahrheit darin so weit, daß von Depu- tirten, die sich zur Zeit 100 Stunden entfernt von der Haupt- stadt befanden, gesagt rwourde, sie seyen -bei der Ver,ammlung gewesen. Anfangs flústerte man sich im Publikum von die- jem Berichte nur hier und da etwas zu; bald jedoch war auch schon in den ministeriellen Zeitungen davon die Rede. So bestimmt drückte man sich sogar in diesen Blättern aus, daß der Präsident der Deputirten-Kammer es für nöthig hielt, in einem Briefe an den Moniteur zu versichern, daß feine Deputirten-Versammlung in seinem Hause stattgefunden habe. Desfenungeachtet haben die ministeriellen Journale seitdem ihre Behauptung wiederholt, indem sie vorgaben, Hrn. Ro- yer Collards Brief sey in zweideutigen Ausdrücken gefaßt ge- wesen und habe der Anschuldigung nicht positiv genug wider- sprochen. Man hat ferner dem selbst geschaffenen Phan- tome dadurch cine konfkrete- Gestalt geben wollen, daß man ein von einem Freunde Royer Collards herausgegebenes Blatt, dessen Mitarbeiter zum größten Theile die Schüler des Pro- fessors waren, uuter gerichtliche Anflage stellte, mit der Be- \chuldigung, durch einen Aufsaß, worin an alle die Leiden, welche die Versuche einer Contre-Revolution bisher zur Folge hatten, erinnert worden war, Anreizungen gegen die Dyna- stie und das Leben des Königs verbreitet zu haben. Am an- deren Tage wurde noch eine zweite Nummer dieses Journals und eine Nummer des „„National‘/ confiscirt.- * Natürlich aber mußten diese Vorgänge die Königl. Familie noch mehr in dem Glauben bestärken, daß an dem vorgeblichen Comité- Directeur und an den bei Royer Collard geschmiedeten Kom- plotten wirklich etwas sey. Auf die Frage: was wird ei- gentlich mit diesem Manoeuvre bezweckt ? läßt sich Folgendes antworten: Die Kammer enthält eine gewisse Anzahl von furchtsamen Männern, die sich, sobald sie irgendwo eine Ge- fahr erbliéen, immer der größeren Macht anschließen. Diese Männer werden nun entweder auf die Seite des Mini- steriums sich begeben, oder bei der Opposicion beharren. Im ersten Falle will das Ministerium mit Hülfe der Majorität, die Pläne, die es lange schon im Sinne hat, ausführen, und im andern den König bereden, daß sich die Majorität wider ihn verschworen habe und nur noch in der Anwendung von Gewalt eine Sicherheit für ihn vorhanden sey. Die in den ministeriellen Zeitungen befindlichen Artikel lassen feinen Zwei- fel darúber, daß die die Regierung beherrschende Partei jet entschlossen sey, den eben bezeichtiieten Weg einzuschlagen. Mehreve halboffizielle Blätter haben erklärt, daß die Monar-

chie jeßt ein entscheidendes Spiel durchsezen werde, daß, da _

die wahren Royalisten endlich zur Macht gelangt seyen, nichts als Gewalt ihnen dieselbe wieder entreißen solle, und daß das Königthum vor einer verschworenen Majorität nicht zurück- weichen dürfe. i g S wird, bevor die “Thron - Rede ge- halten worden ist, feine Deputirten-Versammlung stattfinden, und den Ministetn fehlt daher auch das Mittel, den Plan derselben vorher kennen zu lernen und zu vereiteln; eben so sind sie úber das, was eigentlich in der Thron - Rede gesagt werden soll, in großer Verlegenheit. Viele Leute halten sich überzeugt, daß die Adresse der Deputirten - Kammer allein hinreichen werde, - eine Veränderung im Ministerium hexvor-

“der Türken ist.

zubringen, und zwar gründen sie ihre Meinung auf die be- fannte Charafter-Schwäche einiger Minister.‘/

Unter dem Titel: „„Authentischer Bericht von Hrn. Cau- nings Politif in Beziehung auf Portugal‘, erscheint eine C des beruühmten Staatsmannes in dieser Hin- icht. -

Marq. v. Palmella soll mit einigen Secretairen nach Terceira abgegangen seyn, oder doch bald mit Hrn. Guer- reiro dahin abgehen. :

Das Schif „„Lawzing// hat nach Falmouth die Nachricht aus Cadix gebracht, daß dort ein Linienschiff und drei Fre-

gatten zu 60 Kanonen ausgerüstet wurden, und Amerifani-

sche Schiffe zu Transporten von Soldaten zu 10 Dollars für den Mann in - Fracht genommen waren. Man sprach von 25,000 Mann gegen Mexifo.

Die Times sagt am Schlusse eines langen Artikels úber die Abmachung in Betreff Griechenlands: „Wenn és, nachdem die einzelnen Umstände auf dim Continent amtlich bekannt gemacht seyn werden, unsrer Regierung nicht gelingt, sich das Wohlwollen der auswärtigen Liberalen zu erwerben, so wird sie dur den Beifall ihrer eignen Landsleute mehr als entschädigt seyn.“

In Verfolg des lebthin aus der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreibens aus London vom 18. Febr. *) entlehnen wir aus einem im neuesten Blatte derselben Zei- tung befindlichen Schreiben von daher, vom 25sten desselben Monats, Nachstehendes: „Das Einlaufen Russischer Kriegs- schiffe in den Hafen von Bujukdere hat hier mißfallen , weil man darin eine Art von Genugthuung erblickt „- - welche sich die Russische Admiralität wegen der wohl etwas unzweckmä- ßigen Verwendung der Englischen Fregatte „„Blonde‘/ geben

will, obgleich unjer Botschafter bei der Pforte seine Recht-

fertigung deshalb eingesendet hat und diese ohue Verzug dem Petersburger Kabinet mitgetheilt worden seyn soll. Es war allerdings von Seiten des Herrn Gordon ein kleiner Miß- griff, einem Königlichen Fahrzeuge ohne förmlichen Auftrag eine Bestimmung zu geben, die leicht zu Mißverständnissen und Beschwerden von Seiten Rußlauds führen konnte. Glück- licher Weise sind die freundschaftliczen Verhältnisse Englands mit se:nem nordischen Bundesgenossen zu fest und unser Ka- binet zu friedlich gesinnt, als ‘daß .man wegen eines an fich unbedeutenden Vorfalls die geringste Besorgniß für dié Zus kunft hegen dürfte. Jn meinem leßten Briefe habe ih Ihnen die wichtigsten Punkte gemeldet, welche das von den Bevollmächtigten der vermittelnden Mächte unterm 4. Jan. abgeschlossene Protokoll enthält. Die Gränzen Griechenlands sind in diesem wichtigen Aftenstücke folgendermaßen be- stimmt: "„„Die Demarcations-Linie der Griechischen Gränzen wird bei der Mündung des Flusses Aspropotamos anfan- gen, an diesem Flusse bis auf die Höhe des Sees Arghelo-Castro fortlaufen, diesen See, so wie jene von Vra- chori und Sayrowißa durchschneiden, sich gegen den Berg Artolino wenden, hierauf den Kamm des Berges Axos, das Thal von Calouti und dèn Kamm des Berges Oeta bis att den Go!f von Zeituni verfolgen, den sie an der Múndung des Sperchios erreict. land gehören: die ganze Fnsel Negroponte, nebst dén Teus- fels - Jnseln, der FJnsel Skyro, und den unter dem Namen Cyfkfladen bekannten Jnseln. Das Protokoll will die Regies rung Griechenlands monarchisch, erblich, nah der Folge der Erstgeburt. bestimmt wissen; der Regent des neuen Staats soll den Titel eines souverainen Fürsten führen. Jene Be- gränzung wird eben so wenig den Griehen und Philhellenen gefallen, als der Titel „„souverainer Fúrst‘/ dem Prinzen von

Sachsen - Koburg anständig seyn soll; man ist hier im Vor-

aus überzeugt, daß besonders gegen erstere sich Reclamationen erheben werden. hen, weil die Griechen durch die neue Bestimmung mehr er- halten, als-sie mit Recht fordern können, da nach dem von den Mächten aufgestellten Prinzip nur derjenige Theil der Griechischen Bevölkerung einen Anspruch auf Unabhängigkeit haben sollte, der bereits eine faftische Freiheit S hat. Demzufolge müßte die Jnsel Negroponte unter Türkischer Botmäßigkeit bleiben, da sie fast ganz: noch in den Händen In Kurzem wêrden alle auf Griechenland tig S arat Aktenstücke dem Parlament vorgelegt werden'z die Minister scheinen nur erst Antworteh aus Petersburg und Konstantinopel abzuwarten.“ -

*) S.- Nr. 68 dex Staats-Zeitung.

Beilage

Gleichergestalt werden ju Griechen-

Diesen if jedoch wenig Erfolg zu verspre-

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Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 71. G G R E O I I I I e e D I E m

Nis der {a n: 29€. i i

Aus dem Haag, 6. März. In der vorgestrigen Siz- zung der zweiten Kammer der Generalstaaten erstattete die Bittschriften - Kommission , nachdem das- (gestern erwähnte) Geseß in Betreff der Einlösung der 43proc. Rente nebst der dasselbe begleitenden Königlichen Botschaft vorgelesen worden war, Über einige Bittschriften Bericht. Unter Anderm suchte cin fatholischer Priester in Geat, der. von seinem geistlichen Vorgeseßten wegen Ungehorsams abgeseßt worden ist, die Dazwischenfunft der Kammer nach, wurde aber vou dersel- ben abgewiesen. Jn einer anderen Petition theilte ein Búür- ger von Amsterdam seine Ansichten über die Anwendung der entehrenden Leibesstrafen mit ; die Kammer nahm den Antrag der Kommission, diese Petition, als mit der im Werke seyen- den Kriminal-Gerichts-Orduung in Verbindung stehend, aufs Nachweis-Büreau niederzulegen, einstimmig ‘an. Mehrere Bittschriften, welche sih mit den angeblichen National-Be- schwerden beschäftigen, wurden der Kommission überwiesen.

Nach der öffentlichen Sißung* verwandelte die Kammer sich"

in einen geheimen Aus\{chuß, um eine Mittheilung der Re- gierung in Betreff der Feststellung der Accijen zu ver:rehmen. ___ Die Central; Section der zweiten Kammer hat gestern im. Beiseyn des Justiz-Ministers ihre Berathungen über die neue Kriminal-Gerichtsordnung fortgeseßt.

__— Amsterdam, 6. März. Seit voriger Woche haben einige Staatspapiere bedeutend im Preise gewechselt und fanden im Ganzen ar sehnliche Geschäfte statt. Vornehm- lich waren Griechische Obligationen gesucht und gingen tn Folge der höheren Course von England von 39 pCt. bis 482 pCt., zu welchem- Preise dieselben gestern begehrt blieben. Alte Spanische bei Hope hoben sich von 694 auf 73, während perpetuelle Rente sich um 23 pCt. besserte und gestern zu 74è

Abnehmer fand. Die Preise von Russischen, Französischen und

Oesterreichischen Fonds erfuhren keine erhebliche Veränderung. Fár Holländische wirkliche Schuld-Obligationen haben sich in den jüngsten Tagen so viele Käufer gefunden, daß deren Cours seir M:tcwoch um 2 pCt. gestiegen ist und gestern 653 pCt. blieb, Dieses rührt von einen Geseß-Entwurf her, um die Zin- sen der Amortisations-Syndikats-Öbligationen zu verringern; wodurch denn auch der Preis dieser Obligationen, welche 2 pCt. úber Pari standen, auf 1007 pCt. zurücégewichen ist. Für Geld zeigt sich Frage, ohne daß man eben höhere Zinsen anlegt, Brasilianische Effekten notirre man gestern 692 à 704. Mexifanische 275 à 28 und Columb. 21 à 22 pCt. Da die Wasser-Communication noch immer nicht frei ist, war der Handel am gestrigen Getreidemarkt nur unbedeutend und be- schränkte sich in Weizen auf ein Paar fleine Partieen, eben so in Roggen, während alle andere Getreidesorten völlig ohne Umsaß blieben; für 128pfünd. weißbunten Polnischen Wei- zen zahlte man 360 Fl., für 127pfünd. schônen alten Rhei- nischen 306 Fl. N : zu 165 Fl. verkauft. Bei der Kaffee- Auction, welche die

Niederländische Handelsgesellschaft hier. am Zten dieses abhal-

ten ließ, sind von den 25,000 Ballen nur 11,000 B. ver-

faufr, und zwar Java-Kaffee von 22 bis 35 Cents. und Su--

matra zu 19x à 20 Cts. 64 B. Brasilianischen Kaffee's wur- den später zu 21 à 213 Cts. dffentlich versteigert.

Bent lanrd

Franffutt a. M., 7. März, Jn der verflosfe- nen Woche bot der Staatspapier- Handel an unserem Plak wenig Bemerkenswerthes dar. Einige Sorten der Oesterrei- chischen Effekten - namentlich 4 und 5proc. Metalliques und Partial waren etwas flau. Die schwankenden Notirun-

gen an den Börsen zu Wien und Paris, brachten einige Un-

icherheit in die Operationen unserer Haupt - Spekulanten.

anf - Actien gingen jedoch dabei stark in die Höhe; man

folgte dem Jmpuls der gesteigerten Wiener Notirung, welche, wie man erfährt, durch starke Ankäufe für Rechnung von Berliner Häujern herbeigeführt wurde. Zu den stationairen Coursen fanden inzwischen doch ansehnliche Umsäße, auch in den 4 und 5proc. Metalliques, Alles pr. comptant, statt. Das Vertrauen in diese Papiere nimmt täglich zu, sowohl am Plake, als wie die eingehenden Aufträge zeigen an anderen Orten. Der anhaltende Geld-Ueberfluß, nun schon seit ungewöhnlich langer Zeit ohne Unterbrehuna zu beobach- ten, trägt allerdings viel dazu bei, die Effekten -beliebt zu ma- chen. Es hat auch fein Anjehen, als werde es sobald anders damit werden, vielmehr hat dieser Tage eines unserer- großen Häuser eine starke Summe Cómptanten aus einer benachbar- ten Staatskasse zugeschickt erhalten. Und da auch unsere

Neuer Juländischer 118p{ünd. Roggen wurde |

Course dermalen mit denen der Börsen zu Wiea und Am- sterdam ziemlich gleich stehen, so sind feine Sendungen zu erwarten, und die esfektiven Stücke halten sih rar; ihr Mans gel bleibt fühlbar. Oesterreichische Bethmannische- Obliga- tionen, dann 1 und 27proc. Metalliques halter si{ch-sehr be- gehrt und sind kaum zu haben. Jn- 100 fl. Loosen war we- nig Gesuch; doch sind diese Papiere auch selten offerirt. Für Preußische Staats-Schuldscheine zeigte sich lebhastes Begehr. Badische und Darmstädtsche Loose gingen etwas zurück; -der übertrieben hohe Cours derselben hat mehrére Inhaber bewo- gen, Particen davon an den Markt zu bringen. Jn Hollän- dischen Fonds namentlich 22proc. Integralen und Restan- ten ging ziemlich viel um. Jn den Parmaschen und Nea-s politanishen Obligationen roar es still. Polnische Loose hal- ten sich fest im Course, obschon von Berlin schwankende No- tirungen berichtet wurden; die comptanten Stücke mangeln; es war viel Kauflust auf Lieferung. Jn Spanischer perpe- tueller Rente wurde in den lebten Tagen bei steigender Notirung Vieles gethan. Gegen Niederlegung von Effekten und in Prolongation fann main zu 35 pCt. fürs Jahr Geld im Ueberfiuß finden. Die 5 proc. Metalliques stehen pr. comy- tant F pCt. und die 4proc. «7 pCt. höher, als auf einen Mo- nat fixe Lieferung. Bei Bank-Actien und Partial ist das Berhältniß urmgekehrt : sie stehen pr. comptant um 13 à 2 Fl. und 5 pCt. niedriger, als auf Lieferung in einern Monat. Jn dem neuen Preußischen 4 proc. Anlehn wurde bis heute noch fein Geschäft an unserer Börse gemacht. Von Wechseln auf fremde Pläße waren im Laufe der Woche die auf Amsterdam und Paris aller Sichten sehr gesucht, und blieb die Nachfrage zum Theil unbefriedige. Auch Berlin K. S. und London 2 Monat hielten sich angenehm. Jn den übrigen Devisen war minderes Gesuch. Der Disconto neigt fich zu weiterem Fall: gute Briefe sind zu 37 pCt. fürs Jahr willig zu placiren.

Bremen, 7. März. Die Chaussee nah der Burg ist diesen Morgen bei Walle durch die Gewalt des Binnenwassers durchbrochen. Das Fallen des Wassers in der Weser is un- ter den jesigen Umständen als ein großes Glück zu betrachten. Der gelinde Frost, den wir jeßt haben, läßt hoffen, daß wir in den nächsten Tagen vor särkerm Zuflusse bewahrt bleiben werden.

Hamburg, 9. März. Hier ist Folgendes publi: zirt worden: „Die Unterzeichneten machen hierdurch be- fannt, daß die Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte im bevorstehenden September in Hamburg stattfinden wird. Dem 3ten und 4ten Paragraphen der Statuten dieser Versammlung gemöß ist jeder Schriftsteller im natur- wissenschaftlichen und ärztlichen Fache zur Theilnahme an die- ser Versammlung berechtigt; wer aber nur eine Jrnaugural- Dissertatión verfaßt hat, kann nicht als Schriftsteller ange- sehen werden. Die zur Geschäftsführung erwählte Kori- mission wird es sich angelegen seyn lasseu, die nöthigen Vor- bereitungen zum Empfange der Fremden zu veranstalten. Die Redacteure auswärtiger Zeitungen werden ersucht, diese Anzeige, so viel ihnen möglich ist, weiter zu verbreiten.

/ Bürgermeister J. H. Bartels, Dr., und S. L. O. Frie, U. ; | S T L

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 18. Febr. : „Dom Miguel ist noch immer iu Salvaterra. Die Thron - Rede des Königs von England ist hier angekommen und hat die Anhänger Dom Miguels in Entzücken versebt, die Fämilien der ausgewanderten oder im Gefängniß sißenden Anhänger der Königin Donna Maria dagegen in tiefe Trauer

versenkt. Die Nachrichten aus den Provihzen Ober-Beira,

Tras os Montes und Alemtejo lauten sehr beunruhigend ; be- wassnete Banden haben mehrere“ Dörfer in Ober-Beira über- fallen und geplündert, wobei blutige Gefechte zwischen ihnen

und den Einwohnern vorfielen; nachdem ste das Dorf Ta-

boaço an den Ufern des Duero gänzlich ai i H hatten, zogen sie nah dem Flecken Castro de Aire bei Lamego; hier trafen sie mit einem Theile des Bataillons der e Freiwilligen des Bezirks zusammen. Nach einem hißigen Kampfe, in welchem von beiden Seiten einige 20 Mann fielen, zogen sih die Angreifenden zuruck. Da die in den Dörfern der Provinzen, Tras os Montes und Alemtejo zer streut liegenden kleinen Truppen-Abtheilungen nicht stark genug waren, um diese verwegenen Banden zurückzudrängen, so hat die Regierung mehrere Schwadronen- Kavallerie zur Verstär- fung abgeschickt. Die neuen Finanz- Maaßregeln der Re- gierung, zu“ denen sie durch die allgemeine Noth gezwungen

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