1830 / 78 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Ende am 23. Februar mit einem Dampfboot von Neapel dorthin úbergeschifst. Machdem er das große Civil- und Mi- litair-Hospital in Messina besucht hatte, begab er sih mit drei Reise-Gefährten und den nöthigen Führern , welche zu mehrerér Vorsicht bewaffnet wörden waren, nach Caranea. Vor ihrer Ankunft daseibst hielten die Reijenden bei einem einzeln stehenden Hause an, um ihren Maulthieren einige Ruhe zu gdnunen. Einer der Führer stieß ‘beim bsteigen von seinem Maulthiere mit dem - Gewehre ‘an den Sat- tel desselben; der Schuß ging los, und Herr von Gräfe, welcher noch auf seinem Maulthiere, ‘dem - Füh- rer zunächsk, hielt, empfing die ganze Ladung in die rechte Schulter. Gläcklich ‘genug ging der Schuß von unten nach oben zum größten Theil e die Schulter, und da das Séhroot, womit das Gewehr geläden war, noch nicht hatte auseinander springen können, A wurde weder der Kopf noch irgend ein anderer Theil verleßt. Der-Verwundete, nachdem er sich mit Hülfe seiner Reise-Gefährten verbunden hatte, ist auf demselden Dampfboot mit dem er gekommen war, nach) Neapel zurückgekehrt. Er befindet sich sowohl, als es unter den obwaltenden Umständen nur immer möglich ist, und hofst selbst mit Zuversicht auf eine schnelle Heilung.

Seit gestern Vormittag 107 Uhr bis heute um die- selbe Zeit is das Oberwasser in der Spree wieder um 2 Zoll gewachsen ; es steht jeßt 12 Fuß 10 Zoll, und das Unterwa}/- ser, nachdem es ebenfalls 2 Zoll gewachjen , 10 Fuß 2 N Im Landwehtgraben wuchs das Wasser in vergangener acht um 4 Zoll. Vor dem Hause Nr. 16 der Artilleriestraße ist der Bürgersteig und ein Theil des Straßeudammes durch das Austreten der Spree überschwemmt und am Schiffbauerdamm Nr. 2 die Parterre Wohnung F Fuß hoch mit Wasser an- gefüllt. - :

Königliche Schauspiele.

Freitag, 19. März. Jm Opernhause : Die Belagerung von Korinth, lyrisches Drama in 3 Abcheilungen, mit Bal- lets ; Musik voi Rossini. (Hr. Rozier wird hierin tanzen.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1 _Rthlr. 2c. s  i : t

Am Schauspielhause. Spectacle demandé, la seconde représentation de: Marie Mignot, pièce historique nou- velle en 3 époques, par MM. Bayard et Paul Duport,

Sonnabend, 20. März. Jm Opernhause: Großes Vo- fal- und Jnstkumental Konzert, roorin die Königl., Kammer- sängerin Dlle. Sontag mehrere Gesangstücke vortragen wird. (Der Jnhalt dieses Konzerts soll noch näher angezeigt werden.)

Preije der Pláze: Ein Billet in einer Loge des ersten Ranges 2 _Rthlr. Ein Billet in einer Parquet-Loge 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in einer Loge des zweiten Ranges 1 Rthlr. Ein * Billet in einer Loge des dritten Ranges 20 Sgr. Ein Billet im. Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet im Orchester 1 Rthlr. 15 Sgr, «Ein Plaß im Amphitheater

15 S i ;

Nach Berücksichtigung der eingegangenen Melnungen, so weit als der Raum es gestattet, sind die Billets zum er- sten Rang , dem Parquet, Parquet -Logen und dem zweiten und dritten Rang, im Billet-Verkaufs-Büreau deponirt wor- den, und fônnen daselbst bis heute Abend 7 Uhr in Empfang genommen werden, nach welcher Zeit die nicht abgeholten Hillects anderweit verkauft werden müssen. Billets zum Am- phitheater sind von heute früh 9 Uhr an im Billet-Verkaufs- Búreau zu haben. L

Jm Schauspielhause: Quintin Messis , Schauspiel in 2 Abtheil., von J. v. Voß. Hierauf: Die feindlichen Brüder, Possenspiel in 3 Abtheil, von E. Rauvach.

Königsstädtsches Theater.

Freitag, 19. März. Das Pfeffer - Rôsel, oder: Die Franffurter Messe im Jahre: 1297, ein Gemälde der Vorzeit in 5 Akten. be i

Sonnabend, 20. März. Zum erstenmale: Gulistañ, oder :

Der Huíla von Samarcanda , komische Oper in 3 Akten ; Musif von D’Alayrac.

Sonntag, 21. März. Das Mädchen-aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair. :

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Berliner Börse. DenE18. März 1830. Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel, (Preufss. Cour.)

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( Zf:\Brief.(Getla. j : | St. -Schuid-Sch. | 1-i3chlesische do. Pr. Engl. Anl.18 Penm. Dom, do. Pr. Engl. Anl. 22 ¡lärk. do. do. Kurm.Ob. m.1.C. Qsipr. do. do. Neuin.Int.Sch.d. iFüeckst.C.d.Kmk. Berl. Stadt - Ob, do. do. d. Nmk. Königsbg. do. Zins-Sch.d.Kmk. Elbinger do. “dito d. Nmk. Danz.do.iuTHZ. lle

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Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 13. März. Oesterr. Sproc. Metall. 100. Russ. Engl. Anl. 1035. Anl. famb. Cert. 1022. Span. bei Hope 712

Frankfurt a. N, 14. März. Qesterr. S5proc. Metall. 1043. 4proc. 987. 27proc. 63F- 1proc. 273. Bak- Actien 1597, Partial-Obligationen 14912. Geld. Loose zu 100 FI. 1842. Brief. :

Russ.

Hamburg, 16. März; Oecsterr. 5proc. Metall 104. 4proc. pr: ult, 972, * Part, Oblig. deszl. 1593. Russ. Engl. Anl. 1095. * Russ. An]. Hamb. Ceri. 105. Poln. pr. ult. 129. Dän. 734.

London 12. März. 3proc. Cons. 927. Brasil. 715. Port. 60. Dän. 752. Griech.

451 Nexic, 27x.

Paris, 11. März. i

3proc. Rente pr. compt. 82 Fr. 85 Cent., fin cour. 82 Fr.

95 Cent. S5proc. pr. compt. 106 Fr. 5 Cent., fin cour. 106 Fr.

20 Cent. Züroë. Neapol. 93 Fr: 35 Cent. - 5proc. Rente von

Aguado 74#. /

' St. Petersburg, 9, März.

__ Hamburg 3 Mon. 932. Silber-Rubel 3685. G6proc. Inserip+ lionen in Silber 125.

i Wien, 13. März. 5proc. Metall, {103x5. - 4proc- 977. Loose zu 100 FI. 184. Part.-Oblig. 139}, Bank-Actien 13355. C LAEEN

frem niere T R E S R A: een nament ermme

Gedruckt bei A. W. Ha ytt,

Redacteur Fohn. Mitr edacteux C ottel.

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_Búürlin; Sonnäábendv den "März

‘den Zweifamp

Wit lie N aher iht en:

Kronik des Tages.

S: ine: Mäjestät dev - König“ Haben dem: Landesältesten des viegniß Wohlauschen Fürstenthums, Freiherrn von Diebit sch und-Narthe 1 auf Größ: se St. Zohanniter-Okden_ zu verleihen geruhet.

Beider: am{7tea und 18ten d.-M. geschehenen Z-ehung dev 3teu: Klasse 61ster-Königl. Klassen-Lotterie, fiel der Haupt- gewinn vou! :8006 Rthir:: auf Nr. 89,212.; 2 Gewinne: zu

_ 2590 Rthlk: fielen anf Nr: 17/888 und 34,085:3 3 Gewinne zu 1200 Rthly. auf Nx. 18,701. 32/662 and 50,174.; 4 Ge- f winne zu 800 Rthlt.-auf Nr. 5391.9930. 30,723 und 35,152. 3

5 Géwinnie zu. 500: Rthlr. auf Nr. 2694. 8366. 13,712. 20020 ord B71; 10 Gewinue zu 200 Rthir. auf Ne.

931.-6013, 145557. 12,901.-43,100, 44,856. 51,696. 53/681.

69/790" und-87,374.; 25 Gewinne zu 100 Rthle. auf ‘Nr.

403, 42,270 14/252. 14/337. 21,496. 21/642. 22,764. 22,828: 96,224; 36/341. 40,773: 42,494. 49,109. / 49,695.

59,979." 60,172: 64,567. 65/943. 76,866. 77,034. 80,362 82,362. 83,030: und 86,681. Der Anfang ‘der Zichung- áter- Rilite dieset Lotrecie ist auf den 16. April d. J. festgejebt. - Berlin, bn 19. März-180. Königl, Preuß, General-Lotterie-Diréction.

_ Abgegangen- Seine-Erxcellenj der General der Kaval- lerie ind fommahdirende: Génerál des sechsten “Armee-Corps;

Graf von Zieteii, nach“ Bréslau: i

ir SUZ E L pital far mnnie Bi cit tim i L D trifmes

Zeitungs-Nachrichten. aricnañi B 0:4 1:6 Sade:

“Pai E S et h Dis S6 u G e Ä 0 u ; e {. E 4

legte der Großsiegelbew ahre r einen Gejel-Sutivurf Uber O E ARBUAn der Marquis von Sémonville

eine Gedächtnißrede auf den verstorben Kanzler Herrn Dam:

bray’ gehalten vat i Der Bing erau auseinan- der, ‘ohe ihreun- nächsten Sißungstag--festzujeßen. 3)

4 T aO i Sibung: vom S8cenz;"in welcher über dew Adreß-Eutwürf -berathschlagt wurde, melden “die “dentlichen Blätter nachträglich! noch Folgendes. Vok sämrntlichen Para? graphen war der sechste in Betreff der“ Expedition "gegen" Algier der. einzige, der eine ausführlichere Debatte herbe führte; im Laufe. derselbeu liegen sich der Vice/Admiral Gräf

Verhuell, der Vicomte Dubouchäge-- der Graf v. Sé? |-

gur:und-der Herzog-von:Broglie vernehmen, worauf der | Lr a i einigen“ unwesentlichen Aenderungen-

in det Abfassung angenommen“wurde.*" Die Zahl-der-anwe-"

sende ‘Päirs belief! ih auf227; an ‘der “Abstimmung nahz/ | äteaubriand értlärt’}

meir indessen, ‘dà der Vicomte v. Châte d’ ertlärt’ hatte, daß er nicht iitstimmen würde, nur" 226 Pairs“ Theil, welche den: Adreß-Etitwurf einstimmig annähmen.

“Paris, 12. März: Det Marquis vou Lally-Tollendal,

Pair von-Fraukreich, Staats-Minister und, Mitglied der Fran-- |

zösischen Akademie, ist: gestern fróúh um -7-Uhr ‘an den Folgen des vôk einigen Tagen erlittenen Schlagflusses,tm 79sten Lebens- jahré init Todé abgegangen. Die ‘Pairswürde ‘geht von ihm auf feinen Schwiegersohn, den Graf: Lèpatroti d'Aux über. Der Globe bemerkt, die Audienz, die Herr Royer ?Col- lard_ beim Könige gehabt habe,“ sey 1 | aind- es Aassé sich. Lein ‘politisches Resultat davon erwarten. - Es heiße, daß“ der Kommission für die Adresse drei Ent:

Wiersewiß und Kaltebortschén, den |

ebatte hevbei? |

¿“sey nur. sehr“ kurz gewesen, |

d,

begünstigt worden.

C S K é +9 / s g B #7 f J Á E t J:

2 z C U 4 C02 24:48

wúrfe, und zwar von den Herren Etienne, Kératry und-S@ bastiguéi vorgelegt worden seyen, und- ‘daß - die Arbèit ‘dièses Leßteren vorzüglich. die Aufmerksamkeit der Kommission auf sich- gezogen habe. | : y

Der Messager des Chambres giebt die nach{stehen- den Auszüge aus der (gestern erwähnten) Denkschrift an das Conseil des Königs: „„Noch7 nie ist. der Preß- Unfug vou den: Tribunalen seltener geahndet worden, -als jet; ja, wir gehen noch weiter: und fagen :' noch nie ist derselbe von ihnen“ mehr Von 162 Angeschuldigten für Preß:Ver- gehen hat man 72 gänzlich frei gesprohen. Das- Erkenntniß. des Parijer Gerichtshofes zweiter Instanz, das die Artikel - des - Courrier français, worin- die Grund-Prinzipien der: Ré- ligion angegrisfen wurden, als- keine Verunglimpfung der-Re- ligion betrachtete, ist selbst der größte Schimpf, den man sich gegen die Kirche nur immer erlauben konnte. Noch“ blied aber wenigstens dem Königthum--seine Würde; allein- auch“ dieje hat jener Gerichtshof ihm unlängst rauben wollen; er hat jenen Muster - Advokaten aller Thorheiten und- Vergehen dex Presse (Herrn: Dupin den Aeltern, in dem Prozesse des Journal des Débats) ruhig angehört und’ ihm den Sieg zu-- / gesprochen. Das Tribunal aber, das einen so strafbaren Unterthan (als Herrn Bertiñ- den Acktern) freispricht - und

* dessen Lobredner wohigefällig anhört, ist eben so strafbar, wie -

dieje. Andre Gerichtshdfe in den Provinzen haben in Preß- - - sachen ebenfalls Urtheile gefällt, die an Dn darin nitt j lutionaixer Kühnheit - Alles übertreffen, was man bisher: noch vernommen- hatte. „….…. Die ertie Maaßregel, welche bie Regierung, in dem Gefühle nicht: blos: ihrer Würde, sondern - ihrer ganzen Existenz,: zu: ergr fen hat,” betrifft das ‘Wahl- Geseb,- die zweite das Prez:-Geseb. : Es giebt zwei Parteien, in welche unsere Gesellschaft zerfällc :" die royalistische und die libevale, oder besser gesagt: die fatholische und die irveligióje.- Das jeßige -Wahl-Geseß geht aber offenbar dahin ; die Reliz? - gion aus Frankreich, ganz zu verdrängen. Die Wahlen sind. mit jedem“ Jahre demokratischer geworden. Die - Wöhler ha- - ben- fich _beeifére, Philosophen, die Gott und? König láuguen, pflichtvergessene - Richter, ehrgeizige : Banquiers; - dünkfelhafte Zeitungsschreiber uud Apostaten des Royakismus'-- und der Religion in die Kammer zu schien ; die gehässigsiew- - und-blutigsten Männer der Revolution „und des--Kaijerthums sind aus den. Sus wohin sie. sich -verfrocheu- hate ten, um ihre Schande zu-.verbergen,? heëvorgezogen worden-- die Einfaltspinsel der Constituante und” die- Wagehälse der: gesebgebenden Versammlung, ‘die Königswmörder des: Konvents und die Scheinheiligen des Direktoriumsz die - Feigen des * Kaiserthums und die Verräther des 20. Marz. : Als der-Kd--- nig die Wahl -des; Generals Clauzel“ erfuhr „äußerte ers 7; ¡Dies ist ein Kanonenschuß auf die-Tuilericenz///{ er hâtte- dasselbe von den meisten übrigen. Wahlen: sagen köônneu. Das Wahl-Geseß muß. sonach- so schnell. als möglich verändert und - - von Grund aus zerstört werden; denn wollte man mw ete -

was davon- bestehen: lassen, so würdr man: bald wieder das, |

was man genommen , zurückgeben müssen. “Was soll man: aber an dessen Stelle seben? Wenn wir frei hergussprechen"- dúxften, so würden wir sagen Nichts! Wir fühlen aber,

daß wir -uns heutiges Tages nur lächerlich machen würden,"

wenn wir ein System, das so alt ist, als die Welt, ‘das ein; fach monarchische, vertheidigen wollten, und wir müssen da- E [lon „in anderes, nâm'ich ‘das ‘System der “Königlichen

emokvratie, oder der Theilnahme des' Volks än der Biegie-

rung,“ berühren; Hier “werden nicht weniger * als | vier"

zehn “neue Wahl - Systeine namhaft“ gemacht.“ Fölgendes sind die hervorstechendsten darunter: 1) Die “Einführung von Wöhlern aus allen Klassen, selbs den“ ärmsten, so ‘daß es, stat etwa-80,000/ fünftig ' zwölf Millionen Wähler gebe wütdez 2) Wähl-Köllegien, die aus unabset- - baren ‘oder ‘gar erblichen Micgltédern beständen; 3) keine Be:

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