1830 / 81 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

594

beidèn genannten Metallen, zur Ertheilung an ausgezeichnete Offi- ziere und Krieger seiner Armee, hat prägen lassen ; wenigstens ist selbige, wie es scheint, bisher noch nit näher beschrieben worden. Eine goldene der Art findet sich in der Orientali-

hen Münz - Sammlung -der Asiatischen Lehr-Anstalt beim

Reichs-Kollegium der auswärtigen Angelegenheiten hierselbst ; iet Silber - ist unlängst für das \siatishe Museum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gewonnen worden. Diese Medaille ist etwas größer als ein Silberrubel. Auf der einen Seite sieht man das Persische Reichswappen, den Sonnen- Löwen, und darunter die áFnschrift: :

¡Der Gebietèr Abbas, der junge Schah, _

¡¡Dèr Thronerbe des hocherleuchteten Herrschers.“ auf der Kehrseite aber steht : i : „Jeder Löwenherzige „der des Schah's Feinden in den

: Zügel greift, E „„Empfängt von der Sonne unserer Großmuth diejes i Zeichen.“/

Im Persischen sind diese beiden Aufschriften in Reimversen

abgefaßt. E, Polen.

Warschau, 18. März, Bei der gelinden Witterung und dem häufigen Regen durfte der gänzliche Aufgang der Weichsel in diesen Tagen erfolgen. Die Brúcke zwischen Warschau und der Vorstadt Praga ist schleunigst abgenom- men worden. E

Seit dem Jahr 1821 befinden sich in unjerer Stadt Englische Missionarien, welche sich sehr eifrig mit der Be- fehrung der Jsrseliten zum Christenthume beschäftigen. Von

Warschau aus, als dem Centralpunkte, breiten sie mit vielem

Erfolg ihre Arbeiten auf die übrigen Provinzialstädte un- seres Königreichs, so wie auf Volhyuien, aus. Hier in un- serer Stadt erhalten die Jsraeliten Privat- und dentlichen Unterricht. Zu ihrem Gottesdienste bedienen sih die Mifs- sionagrien einer eigenen in der Riemerstraße befindlichen Ka- pelle. Zur Beförderung ihrer Zwecke dient auch die Ver- theilung mehrewr religiöser Schriften. | “Den 15ten d. hat hier die Verloosung der Partial-Obli- gationed der Polnischen Anleihe ihren Anfang genommen, Im Jahre 1828 wurden hier 687,669 Kannen Brandt- weil für 3,318,987 Fl. und im Jahre 1829: 681,991 Kan- nen für 3,348,731 Fl. fonsumirt. An Bier œurden im J. 1828+- 323,803 Tonnen, für 5,556,250 Fl, und im-J. 1829: 320,878 Tonnen, für 5,463,200 Fl, verbraucht. i “Den 28. des v. M. fand in Kalisch die dfentliche Ver- theilung der den Fabrikanten der Wojewodschaft Kalisch bei Gelegenheit der leßten Gewerbeausstellung zuerkannten gol- nen und silbernen Medaillen statt. Zu den sämmtlichen Preis- erwverbern gehören sieben Tuchfabrikanten und ein Fabrikant baumwollener Erzeugnisse. : Unseré Pfandbriefe stehen 98, und werden die Partial- Obligationen von 300 Fl. mit 330 Fl. bezahlt. E t Spay trei d Paris, 14. März, Heute führten Se. Maj. den Vor- sil «im ‘Minister-Rathe. Der Dauphin war dabei zugegen, der Großsiegelbewahrer aber wurde durch plôbliches Unwohl- seyn genöthigt, si zu: entfernen. er- Hof legt am 16ten d. M. die Trauer auf vier Tage fár den Prinzen Georg Karl von Héssen-Darmstadt an. Der Mon iiteux enthält Folgendes: „„Einè in diesen Tagen erschienene: Schrift, die den Titel: Denkschrift an den König führt, ist der Gegenstand eines lebhaften und ge- rechten Tadels: in den öffentlichen Blättern“ gewesen. Wir wissen aus sicherer Quelle, daß der Fürst von Polignac, dem die- Verfasser ihr Produkt“ zuzueigüien für gut befunden ha- ben, nicht die mindeste Kenntniß -davon gehabt hat und’ mit- hin auch nicht im dem Falle gewesen ist, die Erlaubniß zu ertheilen, daß sein Name demselben* vorgeselt werde. Die Veriimóae die diesé Schrift im Widerspruche mit den ‘beste- henden Geseßen enthält, werden alle diejenigen, die den Für- __sten- von--Polignac fennen;, hinlänglich: überzeugt haben, daß man das Ansehen -seines- Namens ‘bei dieser “Gelegenheit ge- mißbraucht hat“ | | “Auch dex Pair, - Graf: von Fréuilly, und der Advokat, Here Hourion, sagen sich: heute-in einem Schreiben an den edacteux der Gazette de: France von den in jener Denf- rist; enthaltenen Grundsäten los. Der Erstere erklärt, daßdie Zeilen, die [man unter seinem Namen dem Werke: angezängt- habe, aus einem Briefe entlehnt seyen, ‘worin er sich ausdrücélich geweigert habe, der Schrift seins Zustimznung zu geben. Herr Hetrion bemerkt, ob- E sein Name M unter der Schrift befinde 0 abe-er -doch»'an_dexen- Abfassung. nicht den geringsten Theil;

sein Stand als Advokat müsse ihn übrigens allein son je- den Ausdru verwerfen lassen, der sih nicht mit der seinen Amtsgenossen und dem gesammten Richterstande gebühreuden Achtung vertrage. ; 4

Die Oppositions-Blätter machen sich darüber lustig, daß alle die Herren, deren Namen unter der Denkschrift an das Conseil des Königs gestanden , sich Einer nah dem An-- dern von derselben losfsagen. Der Globe meint, zuleßt werde der Verfasser, Hr. Madrolle, selbst noch glauben, daß er das Werk nicht abgefaßt habe, sondern das Opfer ciner Mystificirung gewesen sey. (Siehe unten.) i

Die Kommission für die Adresse wird heute eine leßte

Konferenz halten, um den Entwurf definitiv festzustellen und

ihn noch an dem, heutigen Abende den Ministern mitzuthei- len. Die Berathungen darübêr werden morgen im geheimen Ausschusse der Deputirten-Kammer beginnen. Die Gazette de France glaubt, daß der Großsiegelbewahrer , ungeachtet seiner Unpäßlichkeit , an der Diskussion werde Theil nehmen fönnen. Gleich nachdem die Adresse angenommen worden, wird, wie der Globe ivissen will, der Finanz - Minister der Deputirten-Kammer den Nechnungs : Abschluß von 1829, das Budjet für 1831 und- einen Geseß - Entwurf wegen Bewilli- gung eines außerordentlichen Kredits von 30 Millionen zu dem Kriege gegen Algier vorlegen. Eben dieses Blatt äußert : „Wir haben: vor einigen Tagen unsern Lesern ange- zeigt, daß derjenige Theil des rechten Centrums, welcher der rehcen Seite zunächst ist, einen neuen Verein gebildet habe, der sich bei Herrn Debelleyme versammele. Dieser Verein soll sich jeßt definitiv konstituirt und fünf Kommissarien aus seiner Mitte (die Herren ven Lorgeril , von Saunac, Graf Arthur von la Bourdomnaye, von Berbis und Dumarhallach) ernannt haben, um sich mit den Deputirten ‘der übrigen Nuancen der Opposition zu verständigen.“/

Unter denjenigen Deputirten, die zu der heute beim Kö- nige stattfindenden Assemblee mit Spiel eingeladen worden sind, befinden sich auch drei Mitglieder der Komnmuission für die Adresse. :

Zwei Geseß-Entwürfe über "den 2weifampf (nicht einer) waren es, die- der Großsiegelbewahrer in der lebten Sißung der Pairs-Kammer vorlegte. _zu die Zahl der in dem Straf - Geselbuche äusgeführten und zu bestrafenden Verbrechen oder Vergehen, die Tödtung oder Verwundung mitbegriffen werden, die der Zweikampf zur Folge hat. Der zweite Entwurf verfügt, daß, wenn ein Duel- lant wegen Tödtung oder Verwoundung seines Gegners vor die Assisen gestellt wird, man den Geschwornen zuvördest die Frage stelle ob mildernde Umstände für den Beschuldigten sprächen. Jm Bejahungsfallèe soll das Gericht auf eine Ge- fängnißstrafe von mindestens einem Monat und hôchstens

fünf Jahren erkennen. Ueberdies soll es aber dem Gerichte

freiftehen, den Schuldigen auf ein bis fünf Jahre seiner bürgerlichen Rechte ganz oder theilweise für verlustig zu er- fláren,. auch ihn, jedoch hôchstens“ auf fünf Jahre, in einer Entfernung von etwa 3 Meilen von dem Orte, wo das Duell stattgefuuden, uater polizeiliche Aufsicht zu stellen. Jede Auf- forderung zum Ztioeifampse soll, wenn dieser nur durch zu- fällige“ von dem Willen der Theilnehmer unabhängige Um- stände verhindert worden: ist, mit dreimonatlicher'bis dreijähriger Haft, auch nach Maaßgabe der Umstände mit dreimonacliher bis-dreijóhriger Aufhebung der bürgerlichen Rechte bestraft wer- den. Der Moniteur enthält in seinem heutigen Blatte die bei- den Reden, worin Hetr Courvoisier, bei der Vortegung jer.er Entwürfe, die Gründe zu denselben näher entwielt hat.

Heute Mittag fand das Leichenbegängniß des Marquis von Lally - Tollendal statt. Nach Beendigung der kirchlichen Feier wurde die sterbliche Hülle nach dem Kirchhofe des P. achaise abgeführt. Die Zipfel. des: Leichentuchés ‘hielten der Herzog von Möuchy/- der Vicomte Dambray, dek Graf Si- méon und der Akademiker Herr Arnault.

Der hiesige Königliche Gerichtshof beschäftigte sich ge stern im zweiter JFnstanz mit dèm vor einiger Zeit von dem- Zuchtpolizei-Gerichte in Chartres, in Sachen des Herrn Sel- lecque, Herausgebers des Journals „le Glaneur d’Eure et Loir““ gegen den- Buchdrucker Herrn Durand, gefällten Ur/ theilé, daß ein Buchdrucker. seine: Pressen zum Drucke eines

Journals hergfben müsse, da die Drucker ihre Profession

cinem Privilegium verdanften und ihre Pressen sonach“ dener nicht «Ron fönnten,' diè, eines solchen- Privilegiume entbehrend, sih des thnem? durch den 8ten:*Art. der Chart

eingeräumten: Rechts, ihre: Meinungen durch den- Druck bé-

fannt zu machen, bedienen wollten. Der’ Advokat Herr Sennequin führte die Vertheidigung des eee D hie suchte zu beweisen, daß däs Tribunal in E t zip aufgestellt habe, das gefeßlih nicht begründet 1€y-

Dem ersteren zufolge soll unter

gus Ae zuer:

B Nj ij 2Îe i age D E iri Ri er Pt ver N POSEEE f At O I I

E ARHETE E E M d J ‘V i 7 df tit e quizcan n D ame s i

595

der den Franzosen in der Charte eingeräumten Befugniß,

ihre Meinungen drucken zu lassen; gehe für - die Drucker selbft feinesweges die Verpflichtung hervor, alles dasjeitige zu drük- fen, was ihnen zu diesem Behufe vorgelegt werde. Die ge- dachte Befugniß seße stillschweigend die Seédingung voraus, daß Derjenige, der drucken lassen- wolle, auch einen Druckes dazu finde. Der Prozeß wourde; Behufs der Réplif -des Herrn Barthe, Advokaten des Herrn Sellecque, bis auf den nächsten Sonnabend verlegt. ;

Das Handlungshaus Seillière macht in den dentlichen Blättern bekannt, daß: es mit dem Kriegs - Ministerium fei? nen Kontrakt zur Anschaffung der Lebénsmittel für das nach Afrika bestimmte Heer um festgeseßte Preise abgéschlossen habe, sondern daß es nur ‘beauftragt worden sey, dek Ankauf des aöthigen -Bedarss für zwei Monate zu besorgen , wobei ihm cine Tantième von 2 pCt. zugesichert worden sey. Im _Ue- órigen verspricht das gedachte Haus, das ihm übertragene Ge- ce äft se dfonomisch zu leiten, daß die Kammern späterhin, bei einer Vergleichung mit den während der Expedition nach Norea getroffenen Maaßregeln, einen reellen Nußen fúr den Skaats-Fonds darin erkennen würden.

Es heißt, daß für die Éxyeditton nach Algier ein Corps von Volontairs gebildet werden würde, bestchend aus 100 jungen Leuten, die sich erboten hätten, den Feldzug fúr ihre Kosten mitzumachen.

Die Straße von Bergerac nach Marmande, welche bis- her von dem Departement der Dordogne unterhalten werden mußte, ift zu einer Königl. Straße erhoben worden, wodurch für das gedachte Departement eine Ersparniß von 300,000 Fr. entsteht, die es zur Wiederherstellung jener Straße hätte verwenden müssen. :

Der Moniteur enthält einen Bericht des Schiffs - Ca- pitains Herrn Gourbeyre über die Operationen der unter sei- nen Befehlen stehenden Französischen Expedition gegen IMa- dagascar seit. dem 16. Oktober. Nach dem Gefechte bei Tas matave begab sich Capitain Gourbeyre mit der Fregatte „„Ter-

psichore‘/, einer Korvette und ciner Gabarre nach Foulpointe,

wo die Ovas sich verschanzt hatten. - Hier wurden sie mit cinem Verluste von 75 Todten und 50 Verwundeten aus ih- ren Stellungen vertrieben. Die Efpeditions-Truppen zählten 11 Todte und 15 Verwundete; unter ersteren den tapfern Hauptmann Schöll von: der Marine-Artillerie. Am 28. Oft.

oerlies Capitzin' Gourbeyre Foulpointe und kam am 93. Nov.

vor Pointe-à -Larrée an, ws die Feinde ein starkes Fort be- set hielten. Nachdem das Französische Geschwader eine Bresche geschossen hatte, landeten die Truppen und erstürm- ten das Fort. Die Ovas ließen 119 Todte auf dem Plaße; von Französischer Seite wurden nur 9 Mann verwundet. Zwischen dem Befehlshaber der- Expedition und den Abgeord- neten der Ovas wurde hierauf eine Convention verabredet, in welcher die Rechte Frankreichs förmlich anerkannt werden. Die Abgeordneten begaben sich damit "nach Emirn, um diese Uebereinkunft der Königin - vorzulegen. Am 31. Dezember sollte die Ratificätion eintrefsèn. Jnzwischen waren alle Feind- seligfeiten eingestellt worden.

Paris, 15. März. Der heutige Moniteur enthält in 4 Artikeln eine von dem Finanz-Minister kontrasignirte Verord- nung vom gestrigen Tage, wodurch der König, mit Rücksicht auf die außerordentliche Strenge des-diesjährigen- Winters, die cine große Menge von Forstfreveln herbeigeführt hät, für alle: seit dem 1, Dezember v. F. in den Königl. Forsten' begaygenen Holz- diebstähle eine vollkommene Amnestie bewilligt, insofern die Thäter nicht schon wegen früßerer Vergehen der Art gefäng- lich eingezogen waren. Diese Amnestié bezieht sich sowohl auf die Gefängniß- und Geldstrafe. als auf die Entschädigun- gen, welche die Thäter nach dem Geseke an den Staat zu zahlen hätten. Die arnivvag „iy Haft befindlichen Delin- quenten sollen ohne iteres in Frèeiheit geseßt werden. Die Deputivrten-Kammer hat heutè im geheimen Aus- shusse - ihre Berathungen über die Adresse begonnen. Die Bittschriften-Kommission hat noch keine Versarunlung gehal- tei, wie einige Blätter falschlich gemeldet hatten. ‘M

Die Gazette de France sagt in diesex Beziehung: ¿Die Eten sind. auf heute zusammenberufen, um den Bevicht der Kommission für die Adresse zu vernehmen. Heute wird- sich also. die große Frage, die seit ‘acht Monaten Frank-

reich in gespanuter Erwartung hält , entscheidên, die Fränkreich- eine der liberalen Presse }

Frage N S G in untergeordnete p itésche- Gewalt giebt, welche der Königlichen Autorität die Regierung "und" die Souverainität stretti zu. machen wagt. Das Königthum hat gesprochen, die Pairs-Kam- mer hat gesprochen, und diese beiden großen Gewalten stimmen über die Prinzipien der RegierunF und über den Gang der ôffent- lichen Angelegenheiten mit einander überein. Wir werden sehen,

- hâtten gegen die e Regiexung: eine andere

ob die dritte Gewalt den Jourüalen folgen, oder ob die dur

die Presse ‘so lange irre geleitete öffentliche Meinung: sich end- lih ihr Recht verschaffen wird. Der? Roatini:A real befindet sich ‘heute noch in Fölgé eines Nérvenschmerzes, dem - er in diejer Jahreszeit öfters unterworfen ist, in einem höchst leidenden Zustande; er wird deshalb der Sibung der Kam- mer nicht beiwohnen. Der Cou rrier français hált diese Unpäßlichkeit für eine Verstellung, indem Hx. Courvoisier der Niederlage des Ministeriums in der Deputirten - Kammer nicht beiwohnen wolle. Dies ist. indeß eine Verläumdüng von einem Journale, dem nichts heilig ist. Der rechtlihe Charafter des Großsiegelbewahrers widerlegt hinlänglich vie- sen gehässigen Verdacht. ‘/

Eben dieses Blatt äußert in einem andern Artikel : „Es scheint gewiß, daß der Adreß-Entwurf der Kommission einen förmlichen Eingri} in die Königliche Prärogative - ent- hält. So sagte man wenigstens gestern Abend bei der Spiel- parthiè des Königs, und das nämliche geht aus den heutigen Morgenblättern offenbar hervor.‘/ Der Globe versichert dagegen, daß der Ton der Adresse ehrfurchtsvoll und gemessen, aber auch fest und entschieden sey. Sie sey den Ministérn gestern Abend um 8 Uhr dem Gebrauche gemäß cingehändigt worden, und kurze Zeit darauf habe der König den Spieltisch verlassen, um mit ihnen Rücksprache darüber zu nehmen.

Herr Madrolle erklärt in einem Schreiben an den Re- dacteur des Courrier français, daß er die ganze Verantwort- lichkeit für die Denkschrist an das Conseil des Königs auf sich nehme.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Folgendes ist die Erwiederung des Herrn Peel auf den Antrag des Lord ‘Pal- merston, so wie auf die Bemerkungen der verschiedenen Op- positions-Mitzglieder in der Sißung des Unterhauses-vom 10. März. Zunächst sagte er: |

Er müsse bei dieser Gelegenheit cine mehr als gewöhnlict e Nachsicht von Seiten des Hauses sich erbitten. Er könne es nux bedauern, daß der edle Lord (Palmerston) wahrscheinlich aus gu= ten Gründen, deren Natur er (Hrn. Peel) indessen nicht erxrathen. könne, cs für angemessen gehalten habe, dem Hause einen #0 wich= tigen Antrag an cinem Tage vorzulegen, der gewöhnlich zur Er- holung bestimmt scy, und an welchem, laut ausdrücklicher Ueber= cinfunst zwischen den Männern aller Parteien , dffentliche Ange=- legenheiten niemals zur Sprache gebracht werden sollten. (Lau= ter und allgemeiner Beifall.) Setne (Herrn Peels) Zeit sey in- Folge der langen scit den leßten 2 Tagen im Hause ftattgehab= ten Debatten so schr beschränkt gewesen, daß er ein Recht auf - die Nachsicht der Lords zu haben glaube; er fey mit Parlaments= Angelegenheiten bis 4 Uhr diesen Morgen beschäftigt gewesen; später am Tage müsse er einen großen Theil seitier Zeit seinen speziellen Amtsgeschäftènn , die keinen Aufschub litten, widmet, und er fühle daher, daß er fich unter schr unvortheilhaften Um= ständen in ‘eine Diskussion über den in Rede stchenden Gegent- siand cinlasse. Sein edler Freund hâtte alle Muße gehabt, seine Angriffspunkte auszuwählen, und cs nicht für nothwendig befun- den/ste früher der Regieruttg mitzutheilen, und so unyorbereitet solle ex (Herr Peel) im Namen dev Regierung eine Erkfärung iber vielumfassende Gegenstände geben, die nicht cinmal zu scinem speziellen Geschäfstskreise gehörten. Dessenungeachtet hoffe er die Beschwerden und Einwürfe seines edlen Freundes aue eine ge=- nugthuende Weise zu beantworten, wobei er_ jedoch zu berüsich- tigen bitte, daß es: ihm nicht erlaubt sey, Dokumente beizubrin- gen und Thatsachen anzuführen, welche die Behguptungen des edlen Lords guf das Vollkömmenste widerlegen würden. Uebvick gens hätten in seinem ganzen Leben sctne Sestnnungen als Pri- vatmann nie so. schr als diesesmal mit jenen Staats-Rücksichten im Widerspruch gestanden, die er, setner Pflicht für das: allge- meine Fnteresse gemä, nicht aus dem Auge verlieren dürfe. Rach dieser Einleitung, und nachdem er noch auf die Rede des Sir Francis Burdett mit den Worten R Ee sie wäre ihrem Urheber leicht geworden, weil er in sebbiger nicht nur. für, Gut auch gegen sich gesprochen habe (Gelächter), fuhr Hr.

cel folgendermaßen fort: „„Mein edler Freund hat zu: vicl Takt, um sich zum Vertheidiger: cites Krieges aufwerfen zu wollen; er will kêinen Krieg, verlangt aber, man solle etwas Anderes thun, ohne jedoch anzugeben, worin dieses Andere bestehe; er sagt S prache führen und auf die Erfüllung gewtsser- uns durch Verträge tèn stehender Rechke dringen müssen was von uns nicht geschehèn \seyz er sagt ferner, wir: wären feig von den eingegalgenen Ver= pflichtungen abgewicheir und häâttew gerechte An prüche an Dom Miguel. nicht mit Nachdruck geltend gemacht. Jch muß hierbei bemerken, daß es mir, wenn ich mich nicht sehr täusche, leicht" werden würde, zu zeigen, daß, wet wir uns wirklich feig zu= rückgeczogen haben sollten, Sv. Mai. dermalige Rathgeber nicht: allein! die Schuld zu tragen haben, indan der edle Lord zu der Zeit-

als jene Verpflichtungen, wenn sie wirklich vorhanden waren, U"

Ausführung gebracht werden mufiten/ fich selbs in Diensten der“ Krone béfand, und daß ih damals von meinem edlen Freunde feine- von den chen gemachten heftigen Behauptungen gehdrt hahe.“