1830 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 26 Mar 1830 18:00:01 GMT) scan diff

P E E T L E A N ie Se T _——— 2 ep

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Das Journal. des Débats äußert über denselben Gegenstand : „Das royalistisch-conftitutionnelle Frankreich hat einen glänzenden Sieg davongetragen. Die Adresse der Deputirten - Kammer, ‘ein bewunderungswürdiges_ Denkmal der Weisheit und. treuen Anhänglichkeit an den König und die Charte, hat die bereits- seit dem 9. August von uns ver- fúndigte Thatsache, daß zwischen dem Ministerium und Fran€- reich feine Uebereinstimmung denkbar sey, außer allem Zweifel gestellt. „Durch wie viele Scheingründe und falsche Berech-

nungen haben die Minister nicht das Land zu täuschen und ;

ihm einzureden gesucht, daß sie die Majorität hätten ; selbst nach der Wahl des Präsidenten und der Vice - Präsidenten gaben sie sih noch das Ansehen, als ob sie -einige Hossuung nährten, Jet schwindet jede Täuschung; von 402 Deputir- tei haben 221. die Adresse in ihrer ursprünglichen Abfassung angenommen; und diese Majorität reicht hin, um der con- stitutionnellen Sache den Sieg zuzuwenden. Das Ministe-

rium irrt aber. sehr, wenn es sich die 181 Stimmen, die fich gegen die Adresse gezeigt haben, zurechnet. Hätte die Kam- mer das Amendement des Herrn von Lorgeril (1. den nach- | folgenden Artikel) angenommen, das die Adresse ihrem Wesen

nach nicht änderte, sondern nur cinige Ausdrücke milderte, jo würde dieselbe mit einer Majorität von 80 Stimmen ftatt 40 durchgegangen seyn.“

Die Abfassung, welche Hr. v. Lorgeril, vom rechten Cen- trum, an die Stelle der fünf lebten Paragraphen der Adresse in Vorschlag gebracht hatte, ¿autete also: ¡¡Doch, Sire, legt unsre Chre, ultiser Gewissen, unsre Jhnen geschworne Treue, die wir ZJhnen stets erhaiten wollen, uns die Pflicht auf, Ewr. Majestät anzukündigen, daß mitten unter den einstim- migen Gefühlen der Ehrfurcht und Zuneigung, womit Jhr BVolé Sie umgiebt, sich. in Folge der seit der leßtcn Session stattgefundenen Veränderungen , lebhafte Besorgnisse geäu- ßert haben. Der hohen Weisheit Ewr. Majestät gebührt es, diese Besorgnisse zu erwägen und sie auf die Jhnen- dienlich scheinende Weise zu beseitigen. Die Vorrechte der Krone verleihen Jhren erhabenen Händen die Mittel, unter_den ver- schiedenen Staatsgewalten jene verfassungsmäßige Einigkeit zu erhalten, die für die Macht des Thrones und für das Glück Frankreichs in gleichem Maaße nothwendig ist. Ge- gen dieses. Amendement -war es, däß. sich zuerst Hr. Guizot und späterhin der General Sebastiani erhob, wogegen Herr v, Berbis und Herr Pas de- Beaulieu demselben? beitraten. Bei der Abstimmung wurde dasselbe nur von“ der rechten Seite und etwa 30 Mitgliedern des rechten Centrums unter- stúst, von dem ganzen übrigen Theile der Versammlung aber verworfen. - R x :

Der Globe äußert in Betreff der Abstinimung über die

Adresse: ¿Die linke und die rechte Seite waren gestern ge- ‘rade gleich stark; 5 Mitglieder des linken Centrums, unter

ihnen Herr Pas Beaulieu, haben gegen die“ Adresse ge- stimmt. Um die Majorität von 40, die sich ergeben hat, voll zu machen, müssen also 25 Mitglieder des reten Cen- trums zu Gunsten derselben gestimmt haben. Diesen Mor- gen versichert man uns indeß ¿ daß eine Menge von Depu: tirten, welche dovt sien, sich um dik Ehre, für die Adresse estimmt zu haben, stritten. Herr von Martignac soll ge-. Feru sogar gesagt hâben, daß man, um die Kraft. der Mini- ster in der Kammer richtig zu beurtheilen, wenigstens 60 Stimmen von den 181 abziehen müsse, die fich, dem Anscheine nah, für die Minister erklärt haben ; denn- über 30 Depu-

‘tirte hätten nur die Abfassung der Adcesse gemißbilligt.//

Durch. eine Verordung vom 16ten- d: M. is der Bischof von. Bayonné, Hr. v. Astros, an die Stelle des verstorbenen Kardinals von Clermont-Tonnerre zum Erzbischof von Tou- louse, und. statt seiner der ehemalige Bischof von Verdun,

Hr. -von Arbou, zum Bischof von Bayonne ernannt worden.

_… Dex Graf v. Vaublane protestirt gegen das lebte Schrei- den des Hrh. Madrolle (s. das gestrige Bl. d. St. Z.)- in- weit dasselbe ihn- betreffe; er habe die oft erwähnte Denk- chrift an das onseil des Königs weder im Manusêript noch im Drucke auch nur einen Augenblick ln Händen gehabt; ében' so unwahr sey es, daß das unter der Denkschrift - abge- rute und. mit seiner Namensunterschrift versehene Schrei-

jen büchstäblich. dasselbe sey, was er an Hrn. Madrolle ge- ry Ca Ga E O ND 5

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Der Barón Taylor hat vorgestern seine Reise nach Ace-

gypten : angetreten. 4: Vor Kurzem is hier eine. Geschichte der Pariser Uni- versität von Bubar e, einem Advokaten beim hiesigen Königl.

S erschienen. ) h L E: rozeß gegen den National, welcher heute vor dem

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Zuchtpolizei - Gerichte beginnen follte ist abermals um acht Tage ausgeseßt worden.

Madame Courrier ist ‘von der Anklage - Kaminer des Kdnigl. Gerichtshofes zu Orleans von der gegen sie erhobe- nen Beschuldigung, das sie an der Ermordung ihres Gatten, des bekannten Schriftstellers Päul Ludwig Courrier , Theil habe, freigesprochen worden.

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Großbritanien und -Zrland.

Parlaments - Verhandlungen. Die Bill zur Scheidumg des Lord Ellenborough von seiner Gattin war be- reits zweimal im Oberhause verlesen worden, ohne daß eine besondere Debatte dabei stattfand; die Zeugen ware von den Lords vernommen worden, ein Anwald für Lady Ellen- borough, die sich gegeuwärtig iu der Schiveiz befindet, wak aufgetreten, ohne jedoch sonderlichen Einspruch zu thun, so daz der Thatbestand gegen die Lady festge]tellt" war. Als je- doch am- 17. März díe dritte Lesung der Bill erfolgen sollte, erhob sich Graf von Radnor und vrotestirte dagegen: „Jh- bedaure es‘/, f\agte er, „Zugegen gewesen zu seÿn, als’ die Zeugen. hier vernommen wurden, denn eben diejer zufällige Umitand, legt mir die Pflicht auf, iu eine Angelegenheit mich zu mischen, die cin Mitglied dieses Hauses betrisst. Aber gerade weil es einen Pair, cinen Mann angeht, der eine hohe Stelle im Conseil Sr. Majestät cinnimmt, haben wir am so mehr die Verpflichtung, die Sache ciner genauen und strengen Präfang zu unterwerfen. Es ist besonders zu er-

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wägen, daß das dritte in dieser Angelegenheit betheiligte Jn-

dividuum, der Adulter, ein Ausländer ist , der außerhaib des Königreichs lebt und“ deshalb vor feinem Britischen Gerichts- hofe vernommen werden konnte. Hier im Oberhause is zwar im Namen der Lady ein Anwalt erschienen, der sich scheinbar der Bill widerseßte; jedem Lord mußte es jedoch einleuchten, daß der Advokat blos pro Forma auftrat. Keines der Argumente, die wider die Bill aufzubringen waren, suchte er in das -rechte Licht zu. stellen, und möchte ich auch nicht darauf dié Hand ans Herz legen, daß i ‘die Identität der angeschuldigten Per}o- nen bezweifle, \o würde ich doch noch viei weniger zugéstehen, daß die Jdentrität fo erwiesen worden sey, um éinen guten? eifrigen Anwalt zum Schweigen zu bringen. Jedoch nicht sowohl hierauf, äls auf den Umjtand grúndet sich reine Opposition, daß Lord Ellenbvroughs Betragen gezen fene Frau keinesweges als ein solches erwiesen worden, das ihm zu der nachgesuchten Genugthuung eine Berechtigung giebr. Fch appellire au jeden Juristen , an die Bank- der Bijchöôfe appellire ich mit der Frage, ob auf den bloßen Wunsch der Parteien , selbst im Falle * cines Adultèriums, eine Ehesche:- dung etfolgen kann, wenn nicht die Tadellosigkeit desjenigen ‘nachgewiesen wird, der darauf anträgt. Daß jedoch der Lord mit jeiner Gattin in ehelichem Frieden gelebt , hât blos der Bruder desselben, Hr. Law, bezeugt, der bereits längere Zeit von England verreijt war, als die Gatten sich trennten ; eben so schwach ist das Zeugniß, welches die Gouvernanté der' Lady abzzelegt hat. Die ganze Geschichte, auf der die Anklage be- ruht, spricht sogar gegen jene Voraussebung, Die unglü- liche Lady pflegte aämlih, ohue im mindesten ein Se- heimniß daraus zu_ machen, drci oder vier Mal wöchent- lich die Straße zu besuchen, in dex ihr Vater wohnte; statt aber in das Haus - ihres Vaters - trat sie in das des jungen Fürsten Schwarzenberg ein, w9 sié immer meh- rere Stunden verweilte. Muß aber'da nicht ein ungewöhn- liches Betragen des Gatten zum Grunde liegen,” wenn er seine damals 21jährige bildschône Gattin ihre Wege nach Belieben allein nehmen läßt? Konnte er si nicht denfen, daß sie in ihrer: schüblofen , : vernachläßigten Lagé tîur allzu- leicht. der Verführung ausge}eßt- sey ?- Die Vernachläßigung und Gleichgültigkeit von Seiten des Gatten wird uns aber noch einleuchtender, wenn wik erfahren, daß die Eheleute gar nicht beisammen wohnten. Man erinnere sich nur, aus wel- en Gründen das Haus die Ehescheidungs - Klausel in der traf-Bill gegei die verstorbeixe Königin verworfen hat. “Ail- gemein wurde damals die Lehre eines sehr ehrwürdigen Prä- laten, daß der Beweis des Adulteriums etn hinlänglicher Grund. zur Ehescheidung sey,“ fee: Ein edler Lord führte die Stelle aus der heiligen Schrist an: 77 e1Wer sein MWeib-von sich thut," ist schuld an ihrem Adulteriùm.//? Wo aber läßt sich dies mehr, als în- dem Falle! der unglücklichen jungen Lady, anführen? Denken wir uns: einmal, es s eine Uebereinkunft zwischen den Parteien skatt, \o fonnte. L Karte gar nicht besser ‘gelegt werden, denn der B eir cin Fremder , der, nachdem er -fich entfernt M Sen einheimischen Geritenes citirt werden anEe Le ânftigen

wir, wenn wir die po prt gewährten, E m Adulterium

Fälle ein Präcedent au llen, wonac bei eine

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Ehescheidung erfolgt, wenn auch das Betragen des Gatten noch so vorwurfsvoll oder wohl gar durch die höchste Ver- nacchlássigung und Grausämfeit bezeichnet war.“ Graf von Malmesbury erklärte sich. ganz für die ében

vernommene Meinung. Vorsicht, sagte er, sey in solchen Ehe-

sheidungsföllen um so nothwendiger, als sie sich während der leßten 0 Jahre bedeutend vermehrt hätten. Nicht weniger als 20 Bills der Art seyen in diesem Zeitraume vorgekom- men, während die vorhergehenden 10 Jahre nur 6 aufzuwei- sen hätten. Entweder beweise dies eine größere Sittenlosig- feit der höheren Stände, oder die Leichtigkeit der Lords bei dem Verfahren in ähnlichen Fällen. Sraf von Roßlyn suchte beide Redner zu widerlegen. Er berief sich auf die dem Hause vorgelegten Briefe der Lady, woraus ‘hervorgehe, daß sie früher in glückliher Eintracht mit ihrem Gatten ge- lebt habe; er vertheidigte den Lord gegen die Anschuldigung, daß er seine Gattin vernachlässigt habe, und sagte endlich, die Zumuthung, daß er ihr einen Wächter hätte seßen sollen, um ihre Schritte zu bewachen, sey eine der seltsamsten und ver- werflichten, die jemals in diesem Hanse gemacht worden. Lord Wharncliffe sagte, der Beweis, daß ein Paar Ehe- {eure, von denen der eine Theil den andern anflagt, vorher in bâáuslichem Frieden mit einander gelebt haben, sey blos vor dem Gerichtshofe zu führen, weil dieser danach die Ent- schädigungs- Gelder bestimme, die der strafbare Theil zu zah- sen habe. Das Oberhaus, das blos die Scheidung ausspreche, brauche: sich jedoch weniger darum zu bekümmern; denn einer zanfsüchtigen “Frau wúrde son| Alles H gestattet seyn. Keinesweges habe Lord Ellenborough seine Frau vernachläßigt; er habe zwar feinen Argwohn zu erkennen gegeben, wiewohl sie -oft um 2 Uhr ausgegangen und erst um 5 Uhr wiedergekommen, allein die meisten Frauen dér anwesenden Pairs machten wohl um diese Zeit Besuche in der Stadt, ohne daß es ihren Männern auffalle. Unmöglich habe aber dem Gatten beifallen können, daß wenn die Frau nach Harley -Street gehe, sie dort einen andern als ihren „Vater vesuche; auch sey der Mann in der Regel“ der leßte, den die. Dienerschaft von dem wahren Verhältnisse in Kenntniß see. Der Lord-Kanzler nahm s{ließlich das Wort und sagte, die Jdentität der Personen und Thatsachen sey hinlänglich nachgewiesen. Vernachläßigung habe von Seiten des Gatten nit stattgefunden; Lord Ellenborough sey eines der beschäf- cig{ten Mitglieder im Königl. Conseil Und“ hätte sich daher unmögli um jeden Schritt, den seine Frau auf diè Straße gethan; befümmern fönnen. “Daß kein Einverständniß unter den Parteien stattsinde, gehe aus den Briefen der Lady“ auf das deutlichste hervor; er föônne daher mit gutem Gewissen das Haus auffordern , sich einstimmig für, die Bill zu erklä- ren, Dies geschah auch endlich, und. die Bill wurde z1tim drittenmale- verlesen , wiewohl der Graf von Radnor noch- tnals auf seine Einwendungen zurückêam. Das Haus ver- cagte: (ch. arauf, M AE |

Am 18. März machte der Herzog von Richmond set- nen längst angekündigten, jedoch wegen Krankhe.t Sr. Gna- den bisher verschobenen, Antrag auf Untersu chung der Landesnoth, fo weit sie die arbeitenden Klassen betrifft. Der Herzog hattè sich zu diesem Behufe aus ver- chiedenen Gegenden des Landes ein Verzeichniß der von den Kirchspielen unterstüßkten Armen kommen lassen und legte dea Hause 41 Verzeichnisse dieser Art vor.- Der Antvragende machte dabei - besonders aufmerksam, daß überall seit dem J. 1826, welches Jahr, wegen des sogenannten panischen Schreckens, der damals im Lande gehérrscht, als ein schr unglückliches bezeichnet worden, die Noth noch zugenommen und jeßt den ärgsten Punkt erreicht habe. An sehr vielen Orten bezahle man die Arbeiter nicht mehr mit Geld, sondern mit Konsumtibilien und anderen Dingen. Die Armen -Geseße müßten eine Aenderung erlei- den, weil sie besonders im südlichen England höchst drúctend für den Landmann seyen; besonders müsse man die Ueber- jchwemmung Jrländischer Arbeiter, die jährlich hereinbreche und denen die Englischen Armen -Geseße zu gut kämen, ein Uebel für das Land nennen. Man sollte diese hier auf- den- \elben Fuß stellen, auf dem sich ein Engländer in Jrland be- finde. Binnen 5 Jahren hätten allein in der Grafschast Lancaster niht weniger als 20,418 arme Jrländer Unter- súßzung gefunden. Ein Beweis, wie sehr das Geld im Lande abnehme, sey übrigens, daß in den Spar-Kassen das Kapital immer mehr abnehme. Jm Jahre 1829 -seyen in die ver- \chiedenen Spar- Kassen 449,493 Pfd. eingezahlt, 4,444,937 Pfd. aber heraus genommen worden." Sn ezug auf die

“Besteuerung habe sih sein Antrag zwar ebenfalls aussprechen

wollen ; nachdem jedoch die Minister ihre Reductionen be-

fännt gemacht hätten, würde es undankbar und ungroßmüthig

syn, in dieser Hinsicht noch “mehr in s zu drin-

gen, Inzwischen wäre es doch Recht gewesen, noch et- was "weiter zu gehen, um dem armen Arbeiter, ‘der von E oder 6 Pence täglich leben müßte, durch Herabsebung der nothwendigsten Bedürfnisse sein Leben zu erleichtern.

U 4 ck+ N 7 » L 4 4 . L Von den Korn -Geseßen wolle er nicht reden, denn diese

seyen nun ein fúr alle Mal festgestellt; andere ifc

es jedoch, wie z. B. Thee ukd Sb die im Zolle herab: geseßt werden müßten. Thee, wie ihn die ärbeitenden Klas jen tränfen, also gemeinhin unter 2 Schill. das Pfund, foste- 96 pCt. Zoll; Zucker aber, der unversteuert 25 Schill. foste, zahle gar 27 Schill. an die Regierung, oder eine Steuer von mehr ais 100 pCt. Seife und Lichte gehörten ebenfalls zu diesen Artikeln, die, wenn man die Steuer herabseßte, gewiß auch weit mehr verbraucht werden dürften, wodurch die Differenz in der- Einnahme sih “ausgleichen würde. Schließlich vertheidigte sih der Herzog gegen die- Beschuldi- gung, daß-er, im Widerspruche mit dem, was er im Hause hier demouistrire, außerhalb desselbèn es zugegeben habe, daß Arbeiter, als Zugthiere vor cinen Wagen gespannt, gebraucht werden. Jn seiner Eigenschaft als Präses der Magistratur seiner Grafschaft sey ihm nur einmal der Fall vorgekommen, daß ihm gemeldet worden, man brauche bei Bognor Menschen dazu, um Sand vom Meeresufer in das Land zu ziehen. Er habe sich an Ort und Stelle begeben und wirklich gefunden, ‘daß iminer 4 Menschen vor einen schweren Karven gespannt wa- ren und einen fünften bei sich hatten, den sie zwar ihren Bordermann “genannt, der “aber nichts anders als ihr Treiber gewesen sey. Das Gefühl habe sich bei - diesem Anblicfe in ihm empört ; unmöglich fônne England mit solchen zu Thieren herabgewürdigten Menschen “noch einmal wie früher einen Kampf gegen das Ausland wagen; unmöglich würde es séyn, mit solchen Menschen, selbst unter dem tapfersten Feldherrn, noch einmal Ciudad- Rodrigo oder Badajoz zu stürmen, nech einmal die Pyrenäen zu überschrei- ten, den Feind bei Waterloo zu schlagen und endlich die-Fahne Englands in der Hauptstadt von Frankreih aufzupflanzen. Leider habe er. jedoh in seiner Jurisdiction nicht Macht ge- nug gehabr , einen solchén Mißbrauch menschlicher Kräfte zu verbieten, und darum hätte er auch nichts weiter dagegeir thun können, als die Aufseher ermahnen, diè Arbeit auf diese Weise abzustellen, was aber zu seinem Bedauern nicht gesche- heit sey. Dem Antrage des Herzogs auf Ernennung eines

besonder Ausschusses zur Untersuchung der- Noth, so weit sis dic, arbeitenden Klassen betrisst, widersebte sich zuerst der Graf Bathurst. Gegen einen besondern Ausschuß zur Un-

tersuchung der Armen-Geseße würde er nichts einwenden, sagte er, wohl aber gegen dén in Antrag gebrachten , der_nichts mehr und nichts weniger, als die bereits vor einigen Tagen verworfene Motion wolle, nämlich“ eine Untersuchung aller

Landes-Angelegenheiten. Die jekt herrschende Kalamität fônne

äbrigens niche als. immerwährender Maaßstab - dienen, denn der vothergegangene Winter sey“ einer der strengsten seit langer Zeit gewesen und habe mancherlei Uebel mit sich geführt. - Die Kapitals - Verminderung in den Spar - Kassen beweise nicht viel; denn zum--Theil- sey sie eine Folge der angeordueten Maaßregel, daß: Niemand

mehr als 200 Pfd. in-einer solchen Kasse soll zu stehen ha-

ben; auch werde nicht mehr jeßt als 30 Pfd. auf einmal von Jemand angenommen. Graf von Mansfield und Graf von Eldon erklärten sich für den Antrag. Leßterer sagte : „„Ein Paar heitere von- der Freitage erwärmte Tage haben den edlen Herzog (von ellingron) in den Stand geseßt, die Lage des Landes als so verbessert anzusehen, daß er 3,500,000 Pfuud, oder, wie Andere behaupten, 5,000,000 Pfund an Steuern erlassen konnte. Vielleicht wird er, wir wollen es hoffen , wenn das Wetter noch schôner wird, das durch auch mehr noch in den Stand geseßt , einige Erleich-

* terungen für das Land aufzufinden. Der Redner lobte das Volk wegen der Ausdauer, mit der es den auf ihm

lastenden- Druck ertrage. Nur Engländer, sagte er ," zeigten unter solchem Drucke so viele Geduld, und zwar, weil sie wüß- ten, daß ihre Constitution ihnen früher oder später doch bei- stehen. werde. Einigkeit der Gesinnung und der gegenjcitigen Interessen sey es, was Volk und Parlament gebrauchten. Die ganze Nation ‘sey als eine Sáâáule_ zu betrachten, deren Basis die große Masse der Bevölkerung bildete, deren Ka: pitäl die höheren Stände seyen, und als deren He E lih man den König zu betrachten habe. Vor allen Di

G e er, daß nichts geschehen werde, - dem - Monarchen die iebe des Volkes zu entfremden. Die Grafen von Rofse-

_berry und Winchilsea erklärten ih hierauf für den

Antrag, Lord Can den- aber und der Herzog v L is e

ham dagegen. Lord Camden sagte, man“ rauche die s

übertriebenen Verlegenheiten des Landes nur dazu, um

ngen -

deem E f b Si E: tas E I C I LERN L ai i A R