1830 / 88 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nehmen wir unsere Pläße auf denselben Bänken wieder ein, Jn -Caen ist unter dem Titel „Revue normande‘/ eín wirklich all das. Schlechte oder das Gute thun fann, das ihnen welche wir jeßt inne hatten, um zu sehen, ob eine 5monat- | neues Journal gestiftet worden, welches in vierteljährlichen Liefe- ihre respektiven Freunde und Feinde zuschreiben; das dürfen liche Buße die Kammer gebessert hat, ob unsre Deputirten | rungen herausgegeben werden und Aufsäße über alle Erscheinun- wir jedoch wagen, daß wir diejenige Seite positiv bezeichnen, auf dem viermaligen Wege von der Hauptstadt nach den Pro- | gen im Gebiete der Wissenschaften und Küuste, so wie des Ge- auf welcher die Macht der öffentlichen Meinung, der Einfluß vinzen und von den ‘Prövinzen nach der Hauptstadt die Ge- | werbfleißes und Handels in der Normandie, enthalten wird. und die Kraft ‘deè Nation jeßt ruhen. Der Theil der Presse, sinnungen der Adresse vergessen haben, und ob sie entschlossen 5 : ' 4 der nur im geringsten eine Macht ber die Masse des Volks sind, ihre Meinungen zurü zu nehmen. Wird die Kammer Großbritanien und- Jrland. i ausúbt, ist ganz und gar und von ‘Anfang an gegen das dagegen aufgeldst , so begeben wir uns nach den Wahl-Kolle - London, 19. März. Bei der heute im Unterhause Polignacsche Ministerium ewesen, während dieses nur sehr gien, um zu sehen, was Franfreihs Wähler von dem Allen | fortgeseßten Debatte über den Davenportschen Antrag zur \hwach von den eigenen Journalen unterstüßt worden ist. denken. Verwerfen sie die Adresse, entscheiden sie sich für | Untersuchung der Landesnoth sprach sich - zuerst der Oberst In den Versammlungen der beiden Kammern und was die Auserwöhlten des Ministeriums, so wollen wîr demüthigst | Sibthorpe, im vorigen Jahre bekanntlich einer der heftigsten in Paris fast dasselbe sagen will in den Versammlungen eingestehen, daß wir uns geirrt haben. Will endlich das Mi- | Gegner der Emancipations - Maaßregel, sehr stark gegen die der Salons gab dieselbe antiministerielle Gesinnung sich fund. nisterium zu Gewaltschritten seine Zuflucht nehmen, ja dann | Regierung aus. Die Minister, sagte er, hätten früher den In der Deputirten-Kammer zeugen alle ihre Beamten, ohne mag Gott allein wissen, was aus Franfreih und sciner Dy- | Berichten des Herrn Jacob, die alle gleich #6 eingerichtet eine einzige Ausnahme, zeugen die Adreß-Kommission und die nastie werden soll, und- es fúmmert uns alsdann auch sehr | gewesen wären, um ihnen zu gefallen, allzuvielen Gläuben Adresse selbst von dem Widerwillen der Majorität gegen die wenig, wo wir bleiben. Bis dahin, und so lange die Red- geschenkt; das verdammliche freie Handels - System sey" allein bestehende Verwaltung. Uns ziemt es nicht, indem wir nerbühne schweigt, wird die periodische Presse ferner dafür | an dem Unglúcke des Landes schuld, und wenn die Mitglie- diese Thatsachen anführen, zu erörtern, wie eigentlich eine Sorge tragen, die Minister im Zaume zu halten, wie sie sol: | der des Hauses sich weigerten, dasselbe zu untersuchen, um Französische Legislatur zu Werke gehen sollte, wenn die ches schon seit länger als sechs Monaten gethan hat.“ ihm abzuhelfen, so seyen sie in der That, wie Jemand Krone cine unpopulaire Wahl ihrer Diener getrossen hat Da die Kammern ‘blos prorogirt sind, so wird Herr | sich geäußert habe, werth, in die Thenise geworfen zu das dúrfen wir jedoch sagen, daß da, nach dem Royer-Collard in der nächsten Woche von dem ißm als Prá- | werden. Ein anderes ehrems. Mitglied habe zwar als eigenen Eingeständniß der Liberalen, die Minorität sich sidenten der Deputirten-Kammer zustehenden Hotel am Ven- | Beweis von dem Wohlstande des Landes die hohe Summe noch feine Handlung der Willkühr erlaubt hat, da fie bisher dôme-Plabe Besiß nehmen. ; l angeführt, die durch die Besteuerung des Silberzeugs éeine ungesebßliche Maaßregel ausgeführt, da sie auch noch Von den 221 Deputirten, weiche für ‘die Annahme der | eingehe ; Silberzeug habe jedoch das Volk nicht, dies besiße Feine despotische Verlezung der National - Jnstitutionen an- Adresse gestimmt haben, wird hier, -wie man sagt, ein Na- | kaum irdene Gefäße, oder, wenn es diese auch hätte, so besäße gedroht, welche das über sie in der Adresse ausgesprochene Ur- mens-Verzeichniß im Druck esem 4 es -doch nichts, um es in die Gefäße hinein zu thun. Daher theil erfordert hätte oder rechtfertigen föônnte darum auch Die Aufnahme des Dichters Lamartine in die Französi- | stimme er für eine strenge Untersuchung der Landesnoth. die größte wider sie vorgebrachte Anflage darin besteht, daß \che Akademie wird in eimgen Tagen erfolgen. Oberst Davies erklärte sich gegen den Antrag, blos weil auch ihre Namen ominòs seyen, und daß sit blos deshalb noch nichts Das in Nantes erscheinende Blatt „der Freund der | díe Landes-Valuta als ein Gegenstand bezeichuet worden, der | Bôses than, weil sie vor den möglichen Folgen eine allzu- Charte// behauptet, daß unter den Wählern des dortigen | untersucht werden solle; diese wieder zu ändern, halte er jedoch große Furcht hegen.‘ großen Wahl - Kollegiums, welches den Baron Dudon in die | für unzweckmäßig. Dagegen würde or sih für einen Ausschuß „Der Globe rühmt die Ruhe, die unter den jeßigen Um- Kammer geschickt hat, 45 absebbare Beamten sich befunden | erflären, der blos den Zweck hätte, zu untersuchen, wie weit Fänden án ‘Paris herrscht, ebenfalls : „Die Franzosen“, sagt hätten, und daß von den constitutionnellen Wählern 12 nicht | die Besteuerung noch herabzuseßen sey, namentlich von Malz, er, „scheinen endlich -ein der ruhigen Reflexion folgendes in die Wahlliste eingetragen, und 7 abwesend gewesen wären. | Zucker, Taback u. \. w. ; zur Ausgleichung würde er eine Reduzi- verständiges Volk gewordèn und zu der Entdeckung gekom- / Der Graf von Visllèle, welcher morgen hier erwartet | rung von Armee und Flotte und eine Vermögen-Steuer von 2 pCt. men zu seyn, daß es eine Macht giebt, welche ,/ „Öffentliche wird, foinmt blos in der Absicht, das Kind seiner einzigen des jährlichen Einkommens empfehlen. (Das endliche Resultat Meinung ‘‘“/ heißt. Auf diese Macht sich verlassend, war- Tochter, der Frau v. Neuville, úber die Taufe zu halten. dieser Debarte ist noch nicht bekannt, da spätere Nachrichten ten sie mit sicherm Véxtrauen den. Ausgang des gegenwärti- j Vor dem hiesigen Königl. Gerichtshofe wurden gestern | aus London, als vom: 19ten d., noch nicht hier eingetroffen sind.) gen Kampfes ab und sind’ sich wohl bewußt, daß, mit Aus- die Verhandlungen in dem Prozesse des Herausgebers der Die Times vom gestrigen Tage, die den. Verhandlun- nahme einiger eingewurzélten Utrxas - alle Parteien bei der Zeitung „le Glaneur d’Eure et Loir,“ Sellecque, gegen den | gen der Franzöfischen Deputirten - Kammer fünf ihrer langen Achs der Ordnung und der constitutionnellen Mo- Buchdrucker Durand (s. Nr. 81 d. Staats-Zeitung) fortge- | Kolumnen »oidmet, fúgt, nah Mittheilung der Adresse, fol- narchie= interessirt sind. Durch eine verständige Freiheit der sekt. - Der Advokat Barthe führte die Vertheidigung des | gende Betcachtung hinzu: ¿„Ungemein begierig ist man, zu er- Diskussion wird weder das Eigenthum eines Menschen noch Erstern, wobei er \sich auf zwei Argumente übte, nämlich | fahren, welches die Entscheidung des Kduigs nach Empfang- seine: Person auf das Geringste gefährdet.“ 4 1) daß wenn einige Individuen ausschließlich" ein, Gewerbe | nahme dieser Adresse seyn wird. Wird er seine Minister so- Fn. Dubiin hat am vorigen Montage cine Versammlung betrieben, sie selbiges auch, in Folge des ihnen bewilligten | gleich entlassen, oder wollen dieselben so lange im Amte he- stattgefunden , in der cine Bittschrift an das Pätlament um Privilegiums, zu Gunsten Derer ausúben müßten, die dasselbe | harren, bis sie eine añdere Niederlage erfahren haben? Die * Wiederoinsezung der Jrländischen 40 Shill. Freisassen in in Anspruch nähmen, und 2) daß die Drucker für den Druck | Administration des Herzogs von Richelieu wurde in olge ciner ihre früheren Rechte beschlossen ward. Aber nicht allein dieje, von Zeitungen keine Verantwortlichkeit zu übernehmen hätten. | Adresse entlassen , die sich bet weitem nicht \o & gege! sondern eine allgemeine Stimm - Berechtigung für das ganze Wenn, meinte er, ein Franzose, nach der Erfüllung aller ge- | das Verfahren der Minister ausgesprochen hatte; die Krisis | Volk soll vom Parlamente begehrt werden. Herr Lawleß seßlichen Förmlichkeiten und Bedingungen das Recht zur Her- | war aber auch damals nicht so schwierig als jest. Zu glei- __ fuhrte den Vorsiß in der Mebsamumiung, die sicy in großes ausgabe eines Journals erlangt habe, so müsse er entweder, um cher Zeit ist es jedoch erfreulich, zu bemerken, daß die hôchste | Lob úber Herrn Ö'Connell ergoß und ihm den Ehren-Namen dieses zu drucken , sich nothwendig seiner eignen Pressen | Freiheit der Diskussion zu feiner Stôrung der öffentlichen - „O'Connel von den Bergen für die Folge zuerfannte. dazu bedienen können, oder, falls er genöthigt sey, sih f Ruhe geführt hat, und daß selbst die Staatspapiere, diefer Briefen aus Cadix zufolge sollten am 28. Febr. schon an einen privilegirten Drucker zu wenden músse dieser | empfindliche Barometer der politischen Atmosphäre, durch 2060 Mann nach der Havana abgehen. Jm Ganzen, heißt ihm mit . seinem Gewerbe und Patente dazu behülflich | keine allzustarken Bewegungen von Unruhe gezeigt haben.“ es in denselben Briefen, wolle die Spanische Regierung seyn.- Wollte man dagegen, úgte er hinzu, den Drukern An einer andern Stelle äußert sich die Times in Be- 18,000 Mann absenden, um eine neue Expedition gegen eine das - Recht einräumen, ihre ‘Pressen den Zeitungsschreibern | zug auf die Vorgänge in Paris: 3,Die Unpopularität des der Sûd- Amerikanischen Republiken zu unternehmen. aus politischen Gründen vorzuenthalten, so würde man sie | Polignacschen- Kabinettes ob mit Recht oder Unrecht, lassen Aus einem Berichte, den die hier bestehende „Britische gleichsam zu Censoren der periodischen Presse machen, | wir dahin gestellt seyn und die Nothwendigkeit, etwas zum und auswärtige Schul-Societät‘/ von der Insel Syra erhal- und diese wúrde zuleßt, namentlich in den Departements, Opfer zu bringen, um die dffentliche Meinung zu besänftigen, ten hat, geht hervor, daß auf folgenden Jnseln des Archipe- gänzlich verstummen. Jn der Replik des Advokaten Hen- | kann nicht länger mehr durch Sopbisterei bestritten oder mit lagus Schulen nach dem Lancasterschen Systeme errichtet wor- nequíin (Anwalts des Herrn Durand) behauptete dieser Leichtsinn übersprungen werden. Vergebens dürfte man jebt | den sind. Jn Syra eine mit 500 Kindern, in Zea eine; in dagegen, daß, Nb auch die Drucfer wegen der Gefahren, | noch der Welt versichern wollen, daß der in Franfreich wäh- ‘Andros zwei, wovon die eine 140 und die andere 120 Kinder

die aus einem Mißbrauche ihres Gewerbes für die öffentliche | rend der leßten 7 Monate erhobene Allarm - Ruf, daß die : zählt; in Tino eine mit 150 Kindern; in Myconi eine mit Ruhe entstehen mdchten, einer besonderen Polizei unterwor- Vereine, die si bildeten, um die constitutionellen Rechte wahr- 155 Kindern ; in Sâmos zwei; in Kalumnso eine mit 80 Kin- fen wären, sie deshalb nicht minder der allgemeinen Freiheit zunehmen, daß die Vorher}agungen endlich von einer Verän- dern; in Naxos zwei, wovon die eine 180 und die andere ' gendssenz diese bestehe aber hauptsächlich-in dem Rechte, das- | derung bei Zusammenberufung der Kammern das bloße L 400 Kinder zählt; in Paros eine mit 106 Kindern ; in Anasi jenige nicht zu thun, was das Geseß nicht gebiete; da nun | Resultat des Journalismus, das Werk eines noch unentdeck- j eine; in Santorino eine; in Gambusa eine mit 80 Kindern nirgends geschrieben stehe, e die Drucker ihre Pressen de- | ten Comité -Directeurs, die Erfindungen und Vissonen. ciner “und in Thermia zwei. Jn Morea giebt es. ebenfalls schon nen, die solches verlangten, úberlasseu müßten, so stehe es | von der großen Mehrheit der tation mißtrauisch betrachte- mehrere solche Schulen, und auch in Aegina besteht eine. ihnen auch frei, sie zu verweigern." Die Fortsetzung der | ten und von sich gewiesenen- Faction seyen. Dex populaire | \ M erb2 l rhandlung wurde, Behufs des Konklusums des General- | Zweig der Legislatur, aus Männern bestehend, die nicht etwa Niederlande. : Advokaten, auf den nächsten Dienstag (23sten) verlegt. von der Masse gewählt werden oder den Pôöbel repräsenti- | Aus dem Haag, 23. März. Die zweite Kammer der _ Im Schooße der Französischen fademie siand gegenwär- | ren, sondern selbjt zu den begütertsten Leuten in Frankreich Generalstaaten hat in ihrer gestrigen Sißung die Berathun- tig zwei Stelleit erledigt : die des Herzogs von Lévis und die ehóren und: von 80,000 der größten Egon dimes zu ihren en úber die Kriminal - Gerichtsordnung beschlossen und. die des Marquis von Lally-Tollendal. Als Kandidaten dazu ha- Weecitemi gemacht sind, hat jenen Erklärungen durch jeu Titel XIX. bis XXI. angenommen , den XXII. und lebten

ben sich gemeldet: der Graf Philipp von Ségur, die Herren | Adresse an den Thron widersprochen. Sache der Ausländer dagegen mit 90 gegen 5 Stimmen verworfen. Von dem

von Pongerville, Ancelot, Cousin, David und Azais. ist es nicht, zu entscheiden , ob das Ministerium oder seine ganzen Geseß-Entwurfe sind also nur 3 Titel, und zwar außer

Auf der Kunst - und Gewérkschule zu Angers haben un- Antagonisten in den verschiedenen von ihnen befolgten und obigem die Titel 1. und IN. von der Kammer verworfen

ruhige Auftritte stattgefunden, in deren Folge 14 Schüler {- sich widersprechenden Systemen die: Interessen Frankreichs | 2 wörden. C AO

entlassen worden sind. | | besser wahrnehmen, ob das Erstete nicht allzuviel' voi einem Gestern beschäftigte sich die. aus den Präsidenten der Der zweite Theil der Erzählungen E. T. A. Hoffmanns Umsichgreifen demokratischer Prinzipien fürchtet, 9 Sectionen- bestehende Central -Section der Kammer mit dem.

ist in einer Uebersezung von- Lôwe-Weimars im Buchhandel | Lebteren mit Unrecht bésorgt sind vor ‘einer

zu großen Aus- | Geseß in Betreff des öffentlichen Unterrichts. erschienen. dehnung der Prärogative, kurz ob eine von / eiden Parteien D f ch

er Staatsrath und Kämmerherr Graf von Lens, Mit-

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glied der ersten Kammer der Generalstaaten und * früherer Gouverneur von Ostflanderu ist am 20sten d. M. in Gent am Schlagflusse gestorben. -

D'éut fch CEa-tn d.

Darmstadt, 23. März. Die heutige Zeitung ent- hält folgende Berichte über das Befinden Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs. :

Fünfter Bericht.

Obgleich der Fieberanfall gestern wieder ausgeblieben, so wurden jedoch Se. Königl. Hoh. des Abends von der Kopf- affection befallen und hatten bis gegen Morgen eine sehr unruhige Nacht. Diesen Morgeu hatte Allerhöchstdieselben úber Nichts zu klagen, haben mit Appetit das gewöhnliche Frühstück außer Bett zu sich genommen, und” der Puls schlägt vollkommen ruhig-

Darmstadt, den 21. März 1830.

Dr. Frhr. v. Wedekind. Dr. v. Deter f Sechsster Bericht.

Die gestrige Zunahme alter Gichtbeschwerden bei der Abnahme der katarrhalischen und bei einer dem natürlichen Zustande- ähnlichen Beschaffenheit des Pulses, wie auch die Rückkehr einiger Eßlust, schienen eine baldige Wendung zum Besserwerden anzukündigen, zumal sich nur selten Erscheinun- gen der Kopfafsectionen wahrnehmen ließen; aber Allerhschs- dieselben hatten doch auf die so heftigen Anstrengungen eine unruhige Nacht, und die Kräfte haben heute merklich adge- nommen.

Darmstadt, den 22. März 1830.

(Folgen die Unterschriften.)

Kassel, 23. März. Se. Königl. Hoheit der Kurfürst haben den beiden Geh. Finanzräthen, Freißerrn C. M. vot? Rothschild zu Frankfurt und F, von Rothschild zu Paris, bisherigen Rittern des Hausordens vom goldnen Löwen, das Ca SEO zweiter Klasse eben - dieses Ordéns ver- liehen.

Lauenburg, 18. März. Auch unsere Stadt ist.-bei den durch den diesjährigen Eisgang angerichteten Verwüstun- gen nicht verschont geblieben. Sämmtliche Häuser an der Elbseite fast die Hôälfte der Stadt sind durch die _ge- waltsam hinanugedrängten hohen Eismassen und die nachfolgen- den Wasserfluthen beträchtlich beschädigt: viele so sehr, daß sie den Einsturz-drohen. Der dadurch angerichtete Schaden, welcher sich wegen des noch fortdauernden hohen Wasserstan- des nicht genau bestimmen läßt, ist sehr groß; vorzüglich em- pfindlich aber ist der Verlust der sämmtlichen zum Schuße der Stadt aufgestellten und zu deren Erhaltung unentbehrii- chen Eisböcke, die vom Eise fortgerissen worden und uur mit beträchtlichen Kosten wieder hergestellt werden fönnen.

i Demmer rc 9.

Wien, 23. März. Seine Kaiserl. Maj. haden die durch Resignation des Grafen Quirini-Stampaglia erledigte Stelle eines Ober-Hofmeisters bei Jhrèr Kaijerl. Hoheit der Durchlguchtigsten Frau Erzherzogin Élisabeth, Gemahlin Sr. Kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Vize-Königs, dem K. K. Kämmerer und Ritter des Ordens der“ eisernen “Krone, Ferdinand Grafen Crivelli, zu verleihen geruhet.

_ Nachrichten aus Öfen vom 13. d. zufolge, dauert das Thauwetter bei Tag mehr oder weniger wirksam fort; über Nacht friert es dann. Die Eisdecke ruht daselbst fortwäh- rend fest auf der Donau , so daß noch am L4ten und 15tetz in den Morgenstunden Fußgänger es wagte, sie zu passiren ; aber eine Strecke weit unter dem Bruck-Bade ist freie Wasf- serbahn, und dort wurde seit dem 1Zten mittelst: Kähnen und Plätten. die Communication zwischen beiden Städten. gepflo- gèn. Aus Komoron vom 14. März Nachmittags wird ge- meldet: „Von Neu-Szöny herab ist der Eisstoß gestern Abend um 5 Uhr in Bewegung gekommen ; ev hat sih aber nur auf etwa 40 Klafter getrennt: Ebendasselbe ist an der Festung der g Man hofft, daß er nun abrúcen werde. Das Waj- er ist um 15 Zoll gefallen; dennoch fônnen , wegen Ueber- s{wemmung der Almäser Felder, die Posten nur auf Umwe- gen befördert werden. Gegen Neszmélv und Acs sind die

Straßen beinahe unbefahrbar. Die Fuhrleute. fampiren ganze Nächte theils mit ihren umgeworsnen Wagen theils L der Unmöglichkeit weiter zu kommen. Von Neu-Szôny ha- ben die Hälfte der Einwohner ihre übershwemmttn Häuser verlàss)en, und sie können dieselben nur zuweilen in Kähnen E d z P Die Agramer Zeitung vom 15. d. M. meldet: „Obgleich die Privat - und- Handels - Korrespondenzen aus Jassy das gänzliche Aufhören des Pestúbels daselbst behaup- fen, so geht doch aus verläßlichen Nachrichten hervor, das