1830 / 90 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dén: war; so fam im der am 22sten d, ‘gehaltenen 39sten Siz- 4 Pa diesfallsige Kommissionsbericht zur Berathung. Am Schlusse desselben find in 27 Sten die Resuicate: der von der Kommission angestellten - Betrachtungen aufgeführt , / |o- ‘dann aber ist der Antrag gestellt, die Regierung zu b:tten, daß sie vie Ausicht der Kämmer über das Materiolle der neuen Universitäts - Organisation in Erwägung nehme. Die eben erwöhnten 27 Sâbe wurden hierauf Punft für Punkt in Berathung gezogen und mir wenigen Ausnahmen angenom- men. Sofoxt wurde noch weiter beschlossen, die Regierung um Mittheilung eines Geseb - Entwurfs über die Jurisdie-. tions - Verhältnisse der Universität Tübingen, so wie ‘auch ‘darum zu ‘bitten, daß sie die in Beziehung auf obige 27 Sôße gefaßten Beschlüsse: in Erwägung ziehe. tänd München, 25. März. Uebermorgen wird die Königl. Akademie der: Wissenschaften zur Feier ihres 71. Stiftungs- ‘tages eine öffentliche Sißung halten. Der Vorstand, Hr. Geh. Hofrath v. Schelling, wird dieselbe mit einem. auf die eier des Tages bezüglichen Vorwort eröffnen. Danr wird R Bergrath Schubert eine Abhandlung über das Vergehen und Bestehen dexr Gattungen und Arcen in der organischen “Natur, - und Hr. geh, Rath Freiherr von Hormayer Bemer- fungen über die Monumenta Boieca lejen: freuliche Nachricht, daß sich der Oberst von Heidegger wieder auf dem Wege der Besserung befinder. G

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Rom, 18. März. * Jn dem geheimen Konsistorium, wel- ches der Papst am {15ten d. M. im Vatifan hielt, wurde der frühere Erzbischof von Korfu, D. A. Foscolo, zum Patriar- chen von Jerusalem, der gewesene General- Vifar, P. A. Nostrano, zum -Metropoliten von Korfu, und Monsignor G. Lopez-y-Sicilia zum Metropoliten vou Burgos ernaunt ; fer- ner wurden befördert: - Monsignor Philipp de- Angels , apo-

stolischer Nuntius bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, um Erzbischof von Karthago in partibus insidelium; Msgr. G. L. Brignole, apostolischer Nuntius bei dem Großherzoge von Toskana, zum Erzbischof von Nazianz iu partibus tuli- "delium, Msgr. R. Montero zum Bijchof von &oria in der Spanischen Provinz Estremadura, der Kanonikus Ph. A piguanesi zum Bischof von Ripatransone , der Domherr 5.

Guerra zum Bischofe von Sarsiua und Bertinoro, die Prie- j avorin, F Miossich und A. Alagovich zn- Bischd- pa

er A. fa von Chiozza, latro und Agram; die Bisthünier- von Csanad, Pamyplona und Ceuta wurden deu Priestern A. To- rof, X. Andriani und J. Baragan verliehen; ‘Msgr. L. M. Blaucis wurde zum Bijchof vou Syra, Monsigr. J. Giu- finiani zum Bischof zu Chios, der Priester J, Cafisi zum Bisho von -Enos und. der Domherr A. B. Ktougie- wiecz zum Bischofe

part. insid.) ernannt.

In demselben in part. infid. und Coadjutor des Bischofs von Kingston in

Hber Canada, Monsignor Raphael Mazio, Assessor der heili- gen R mischen Júquisition und Monsignor D. de Simone, amaestro di camera des Nachmittage „den Kardinalshut aus den Händen des Papstes empfingen; Se. -Heiligkeic behielt acht künftig zu ernennende Kardinale in petto. Y f Bum maestyo di camera ist Monsignor Alberici und zum - Assessor derx heiligen Römischen Juquisition Monsignor L Alberghini ernaunt.

„Die berühmte bekannte Statue von Canova steht -jekt in dem Attelier des hiesigen Bildhauers Baruzzi zum Verkauf ausgestellt.

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Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schreiben aus Konstantinopel voni 26. Febr. : | - 70 eeVon Seiten der Piotie ist die zweite Ratenzählung an

Entschädigungssumtmne für den beeinträchtigten Handel Russi- ler Iuterthanen geleistet worden, bei welcher sie sich jedoch dem. -Vertehmeu nah eines Nachlasses von einigen huudett- tausend Piasteru zu erfreuen hatte. Man -s{reibt diese Er- leichterung theils den Bemühungen ihres Botschafters zu Petersburg, Halil Pascha, theils der Pünktlichkeit zu, womit ie jeßt glle übernommenen Vetbindlichkeiten erfülle, Béi der

ussichen Armee sollen schon Anstalten zum Rückmarsch über

den Balkan bemerfbar seyn, und das beste Einverständniß herrscht zwischen den Russischen und Ottomanischen Behör- den, wie denn auch die Russischen Abgeordneten în Konstau-

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Hier angefommene Briefe aus Rom enthalten “die er-

von Chrysopolis (die beiden leßteren in

Konsiftorium ernannte Se. Heiligkeit zu Kardinalen, Monsignor Thomas Weld, Bischof von Amyclä -

apstes, welche noch. an demselben -

unter dem Namen der Tänzerin vou Forli

raftate von Adrianopel bedungenen -

| tizopel mit: der grösteo Auszeichnung behandelt werden: Der

Reis-Efendi ist rftichfe ‘halke r seiner in dem gegenwär- tigen Zeitpunkte so anstrengenden Geschäft wait ear worden, *) Graf Orloff arbeitet häufig im- Pforten-Pallaste, während Hr. v. Ribeaupierre mit seinen Kollegen, den Bot- schaftern von Frankreich und Großbritanien, die Angelegenheiten Griecheuiands zu ordnen bemüht ist. Hr. v. Ribeaupierre-wird

seinen Posten bald verlassen und nach Petersburg zurücfkehreu ;

wen er jedoch zum Nachfolger erhalten wird, ist-im Pubüfum noch nicht bekanuc. Es sind neuerdings Couriere. uach Ae- gina abgefertigt worden, und man spricht viel von einer Deukfschrisc des Grafen Capodistrias: au deu Griechischen Se- nat, die äußerst merkwürdig -seyn soll. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten beruhigend. —- Ju- oige Liner von den Bevollmächtigten der großen Mächte erhaltenen Mit- theilung sind die Ottomanischen Minister sehr beschäftigt, utrò der Divan war mehreremal versarunelt; man glaubt, daß jene Mittheilung die leßten Beschlússe über- die künftige Scel- lung Griechenlands zum Gegenstande hatte. .— Die Verdbin- dungen der Hauptstadt mit Alexandrien: sind lebhaft, und Mehemet Ali ist in der Gunst des Sultans sehr gest:egen; man weiß bestimmt, daß er an. der Franzöfische Expedition

gegen Algier, die der Pforte in mancher Hinsicht unwillfom-

men ist, keinen Theil nimmt; indeß fährt er fort, seine Armee

zu organisiren und seine Seemacht auf respektabieu Fug zue

jeven. Seit der Geburt des jüngsten Sohnes des. Groß- herrn gaben die Sultatiinnen mehrere Abend-Unterhaltunget, zu denen auch,-Türfen pom exsten Range geladen waren.

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Befchluß der (gesiern abgebrochenen) Depeschewdes-Vice- Kanzlers Grafen von Nesselrode an deu Bot- schafter Fürsten vou Lieven, dd, St. Petersburg, 22. Dez. 1828 (3.:I08::1929).

„„Der Kaiser wiederholt, es |cheint. ihm unumgängüich- daß vor Ailem die drei Höfe sich über den Gegenstand der Fragen verständigen, von denen wir eben gesprochen habez, daß fie damit beginnen, selbst gemeinsame Grundsäße in Be tref derseiben anzunehmen, und- daß fie dann suchen, sie auc den Divan annehmen zu lasseu. So wie diese Uebereinkunf: hergestellt #|, wird Seine Majestät mit Vergnügen eine: glänzendea - Beweis - des Vertrauens auf ihre Alliircen ge ben der Kaiser wird Englische und Französische Deix- girte mit seinen Gewalten bekleiden. Noch mehr; von dem:

„Wunsche geleitet, den Augenblick, wo diese Maaßregel in Vot

ziehung geseßt werden kann, so sehr als möglich zu deschleunt- gen, und überzeugt, daß England und Frankreich seinen Absichtei

die Gerechtigkeit widerfahren lassen werden, die er sich beeiferch, den ihrigen zu Theil werden zu lasen, läßt unser erlanchter

Herr JFhuen schon jeßt alle nöthigen Jnstructionen übersen- den, um die Protokolle und Stipulationen zu unterzeichtier und zu beschließen, níttelst- deren die Londouer Konferenz, über Klaujeln bs einfáme, welche die Repräsentanten der dre: Hôfe in dem Archipel und die Französischen uud Englischer: Delegirten in Konstantinopel beauftragt würden, der Otco- manischen Pforte zur Pacification Griechenlands vorzuschla- en. Wir. sind weit entfernt, uns zu verhehlen , day dieje lebereinkunft noch nüßlicher und vollständiger werden könnte, wenn sie gegründet wäre auf eine bestimmte und umständ- liche Kenutniß der Wünsche, die die Pforte felbst in Betreff ‘der Zukunft jener Gegenden hegt, seitdem der Peloponnes und die Cykladen unter. die Garantie der Afte vom. 16. Nov.

stellt wurden. Nach: deu Entschließungen zu urtheileu , die e demn Juternuntius zu erkennen gab, wäre feine Hoffnung vorhanden , sie in diejer Beziehung Meinungen aus\preche;: zu sehen, die im Einklange ständen mit ihren eignen Ju- teressen, kein Mittel selbst, sie zu einer Verhandlung j veranlassen ,* die durch das Wohl ihres Reiches aut gefordert wird. Judessen ist noch möglich, daß die Kenut- niÿ der Afte vom 16. Nov. dieses beklagenswerthe System modificire ; es ist môglich, daß. die Erläuterungen , mit dezei: Herr Jaubert beauftragt wurde, Wirkung haben, und daß die Berichte dieses Agenten uns. xxesiczes Licht für ‘die Ar- beit liefern könnten, zu der wir-unsere Verbündeten einladen.

l Im Fall ihnen nichts an einem Verzug von einigen Wochez:

läge, würden wir ihnen vorschlagen , die. Nachrichten adzu- warten, die durch Herrn Jaubert werden mitgetheilt werde und nach. deren Inhalt zu beurtheilen, ob die Absendung Englischer und Französischer Delegirten wahrhaft wünschen& werth ist, ob man si mit eiuem befriedigenden Resultate

_*)/S. Nr. 84 und 83 der Staats-Zeitung. 14

Beilage

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der Geld: Entschädigung ;

‘sind es überzeugt, nicht weniger in den Augen seiner Alliirten. -

o ‘Veilage zur Allgemeinen Preußischen Staats - Zeitung F 90.

sehmei eln darf und ob die Gesinnungen der Pforte uns S dain l die Aufgaben zu. lösen , die sich rücksichtlich Griechenlands und seiner

¿ diesem Verzug finden. Dann wäre der Kaiser - be- mert Aa je a dai die Diskussion - der Gegenstände, um- die es sich handelt , einzugehen“ und mit England und Frankreich über alle Stipulationen übereinzukommen, welche dîe Zukunft Griechenlands bestimmen würden. In Folge desse umfassen die Instructionen, die wir auf Befehl Sr. Majestät an Ew. Durchlaucht rihten: 1) die Frage der Gränzen des Griechischen Gebiets; 2) die des Tributs und

3) die künftigen Verhältnisse zwi- schen: Griechenländ und der Türkei’; 4) endlich die innere Or- ganisation dieses neuen Staats, _ Ueber diesen leßtern Punkt hat der Kaiser selbt ohne irgend einen Rückhalt seine Wün- he und ‘feine Ansichten dem Lord Heytesbury ausgedrückt. Er wird sich’ stets streng verpflichtet halten, Griechenland nicht cine Regierung zu geben, die zu schwach wäre, sowohl die geheimen. Gesellschaften: zu vernichten, die. sich daselbst bil- den, als die Revolutiotisfeimè, auf die man dort bei je- dem Schritte stößt. Ließen die drei Höfe Griechenland un- ter dem Joche einer verderblichen: Anarchie, so wären sie nicht nur weit entfernt, den Zweck des Vertrags vom 6. Juli ¿u exfúllen, sondern würden auch il 1g elbst und gegen Europa verleken, denn sie sanktionirten den Triumph der unglüeklichsten, der ansteckendsten Lehren. Die: ses in den Augen des Kaisers unzulässige Resultat ist es, wir

Unsrer Ausichr nach besteht das einzige Mittel, Griechenland nicht Unruhen auszuseßen, deren- Rückwirkung sih unfehlbar auch außerhalb seinér Gränzen fühlbar machen müßte, darin, daß man cine dex Konsequenzen der Combitiation annimmt, die Oesterreich in seiner Denfkschrist vom, Monat März be-

zeichnet hat, d. h. daß man diesen Staat unter die Herrichaft--

eines Chefs stellt, mit dexr Gewalt bekleidet, die um so: heil-

samer wäre, als sle ausgedehnter und der monarchischen Form

näher wte: Wäs die Person des künftigen Chefs betrifft! so würde Se. Majestät dessen Bezeichnung und Titel ihren Verhündeten überlassen, mit dem einzigen Vorbehalt, daß sie

die Wahl nicht auf einen Russischen Prinzen fallen ließen. Die-|

es System, der Kaiset weißes, stüßt sich nicht auf den Wortinhalt L ocvaada vom 6. Juli, aber es ruht auf einer Rücksicht höhe-

rer Art, auf der Unmöglichkeit, einem andern zu folgen, ohne

_xerz.) Ne d | f E a 1) “Die Allgemeine Zeitun ug giebt ferner nachstehende weitere Beilagen zum Londoner Konfere

Zwiespalt in ein Land zu werfen, in dem man den Frieden wiederherstellen will. Ausgehend überdies von einem Prin- ip, dessen Vortheile Oesterreich in seiner bereits angeführten Denkschrift auseinaudergeseßt hat, fönnte- es dazu dienen, eine vollkommene Uebereinstimmung über die Stellung Grie- chenlands unter allen großen Höfen Europa's herbeizuführen. Wenn wit: überdies von den Stipulationen vom 6. Juli uns entfernen müssen, indem wik keine Griechischen Kommissarien zu den Verhandlungei zulassen, die über das Loos ihres Va- terlandes entscheiden werden; wenn die Nothwendigkeit uns ingt, die Fragen zu endigen, die mit ihnen gelöst werden ollten; weun wir also Rechte bei Seite’ seben, die ihnen ihr Zutritt zu unserem Vertrage giebt, so ist es ohne Zweifel ge- recht, sie fúr dieses große Opser zu entschädigen, indem man ihnen die wahren Elemente einer ungefährdeten Existenz und einer dauerhaften Wohlfährt zusichert. Fassen wir es zusammen: die Höfé von London und Paris ha- ben den Wunsch bezeugt, in Konstantinopel die Pa- cification- Griechenlands ohne die direfte. Mitwirkung eiries Russischen Bevollmächtigten zu unterhandeln. Der Kai- ser ist bereit, E Sie ain den Wunsch bezeugt, aus der Lage herauszukommen, in der sie sich der Ottomani- chen Pforte gegenüber befinden. Der Kaiser wird die Hand dazu reihen. Er unterwirft seine vollklommene Einstimmung in ihre Forderungen nur der offenbar legitimen, offenbar un- umgänglihen Bedingung, das zuerst mit seinen Alliirten zu- ordneh,; was seine Alliirten nachher für ihn ordnen follen.

Solche Jitentionen werden nicht mißkannt werden. Wenn, t, der Kaiser nicht von Seiten“

nachdem er sie ausgesprochen Se. Großbritärüss ea Maj All Majestät eine eee ; sensezeigleit von Willf. hoffte, so würde er sich“ über ihre Freundschaft und ihre Ge-- rechtigkeit ju täuschen ‘gläuben. Empfangen Sie 2c. 2c. (Un

ät und Sr. Alenchremtievtad felrade.

nz ?Protokoll vom 22. März” 1829. ; Ed

ihre Pflichten gegen sich

fünftigen Organisation darbieten. | Es ‘ist - aber mögli, daß -unsere- Verbündeten Nachtheile |

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Systems würde, déssen : ? und 1818 sind. Ju Bezug auf den ersten Punkt machte ih

Abschrift einer Depesche des Grafen v. Nesssel-

rode an den Botschafter Fürsten v. Lieven, dat. 9 Aan Bireturs 14. (26.) Januar 1829,

—_ Mein Färst!- Wir erhielten so eben alle Protokolle, welche die in Poros vereinigten PENULGEANA vor ihrer Abreise von Griechenland abgefaßt haben. Der Kaiser hat deren sämmtliche Beschlüsse vollflommen gebilligt. Diese Dokumente sind Jhnen- bekannt, mein Fúrst, durch die Depesche, die Hr. v. Ribeaupierre. an Sie gerichtet, und dieer uns in Abschrift übersendet hat. Jch roûrde es daher für überflüssig halten, siè Ihnen meinerseits mitzutheilen. - Aber ich -mache mir ein wahres Vergnügen daraus, auf ausdrülichèn Befehl des Kaisers eine Depesche des Grafen Bulgari (Nr. 1.) zu hrer “Kenntniß zu bringen, die einen lichtvollen Ueberblick der gegen-

wärtigen Lage Griechenlands und Jdeen über die Form der

in diesem Lande- zu errichtenden Regierung enthält, Fdeen, die Se. Majestät durch ihre Richtigkeit auffielen und die glúucklichste Uebereinstimmung mit denen bildèn, die der Kaiser

Jhnen in meiner lebten Sendung auseinanderseken ließ. Wir

könnten Jhnen keine bessern Argumente liefern, um die Vor-

schläge in Bezug auf das innere Regime Griechenlands zu unterstüßen, zu deren Annahme Sie beauftragt wurden, das

Englische Mmisterium zu bewegen, und Sie sind ermächtigt,

die Depesche des Grafen Bulgari in extenso dem Herzog von Wellington und dem Lord Aberdeen vor Augen zu legen.

Empfangen Sie 2c. Unterz. (Nesselrode.)

Nr. 1. Beilage C.“ Abschrift einer Depesche des Grafes Bulgari an den Grafen von Nesselrode,

dd. Poros, 2.-(14.) Oft. 1828. -

Die Bevollmächtigtèn der drei verbündeten Höfe befin- “den sich am Schlusse ibrer Arbeiten. Was auch die Resultate ihrer Berathungèn und der der Londoner Konferenzen seyn môgen, steht es den verbündeten Souverainen zu, sich vor

Allem zu fragen : 1) Wie ist die gegenwärtige Lage Griechen- lands und die gesellschaftliche Tendenz des Volkes, das es be- wohnt? - 2) Wie ist ihre Organisation und die Regierungs- - Form; die am- besten zur Erfüllung der großherzigen Absich-

iden der Tripel-Allianz beitragen könnte ? 3) Welches sind die 47Mittel, deren man sich bedienen könnte, um der aus dem

‘Vertrage vom 6. Juli hervorgehenden definitiven Verhand- lung etage Léaralitr und ein Ziel zu geben, wodurch sie die ned edige vollständigung des Erhaltungs- und Friedens: usdruck die Aften von 1814, 1815

mir’s zur Pflicht, durch meine früheren Depeschen die Auf- merfjamkeit Ero. Excellenz auf den Zustand der Verwüstung und ‘des Elends zu richten, dessen trauriges Schauspiel die: ses unglückliche Land darbietet, und- mehr als einmal bezeich: nete ich der Theilnahme des Kaiserlichen Ministeriums die von einer provisorischen Regierung unzertrenulichen Verlegen- heiten und Nachtheile, die, troß der anerkannten Weisheit ihres Chefs, nicht anders, als die Lage Griechenlands ver- shlimmern und vielleicht selbst unheilbar machen können. Meh- rere Ursachen können dieses traurige Resultat herbeiführen. Außer denen, die aus dem Finanz-System und der emei- nen. Organisation hervorgehen , die man unmöglich auf einer unsicheren und beweglichen Gründlage errichten fann, giebt es noch andere, die sih an den sittlihén Zustand fnüpfen und von der Art sind, daß sie in ernste Betrachtung gezogen wer- den müssen. Griechenland, so wie drei Aabr underte der Sflaverei und eine blutige Revolution es- gestaltet haben, schließt im Allgemeinen in der einflußreichsten Klasse we- der die Tugenden noch die Bildung ein, auf denen ge- wöhnlich die gut organisirten | politischen Gesellschaften ru- hen. Diese Lage erklärt sich leiht durch die, die ihr Pana Sie war von der Art, daß man nicht berech- tigt ist, von den Griechen Tugenden zu. fordern, die, statt ihnen nöthig zu seyn, ihnen unter dém? Joche der Musel- männer vielmehr verderblih wurden. “Dit Primaten, die sich in beständiger Berührung mit den lestérn-befanden ; die Men- schen besonders, die, um sich das Recht anmaßen ‘zu können, „das Volk zu drûcen und zu drängen; derwildesten Tyranneë als. freiwillige fzeu diejenigen endlich, die ihre Arme bili6ffivitan den Absichten und E ten der q or n, die Griechenland verôdeten, bil- den eine Klasse, \ Méischen, die kein Rath,

Un- keine wohlwollende Bemühung in: die Bahn der Ordnung zu- {:rôcfführen dürfte, und für. diè: jede regelmäßige Regierung

eranlassung zu und Anarchie wird. Gewohnt,

cine ruyeu nd: nare unter der muselmänuischei Herrschast so oft die Paschas zu

wechseln, als die zur Herbeiführung dièses Resultats ange-