1830 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die Quotidienne erzählt, ein auf der linken Seite der Deputirten-Kammer sißender General habe Herrn Ber- ryer nah seinem Vortrage in dér geheimen Sißung vom 16ten d. M. den “Mirabeau des Königthums genannt. Dasselbe Blatt beschwert sich über die erneuerte Thätigkeit des lei- tenden Ausschusses; derselbe habe sich permanent konstituirt, sende Emissarien aus, entwerfe Adressen und wolle die Ge- sinnung in den Provinzen untersuchen. ; |

Jn der gestrigen Sißung des Königl. Gerichtshofes führte der General-Advokat Herr Bayeux das Wort in dem Prozesse Sellecque’s, Herausgebers der Zéitung „le Glaneur d’Eure et Loir”, gegen den Buchdrucker Durand ( vergl. Nr. 88. der Staats - Zeitung), welcher bekanutlich von dem Zuchtpolizei- Gerichte in Chartres zum Drucke des gedachten

ournals verurtheilt worden ist. Er trug aus verschiedenen

rúnden, namentli abèr deshalb auf die Kassirung des Er- fenntnisses der Richter erster Jnstanz an, weil das System, worauf dieses Erkenntniß beruhe, eine Art von Censur von Seiten der Tribunale begründe. Der Urtheilsspruch des Gerichtshofes wird am nächsten Sonnabend erfolgen. :

Vor dem Zuchtpolizei-Gerichte begann gestern der ‘Prozeß des vorgeblichen Barons von Saint-Clair, als des Verfassers einer Flugschrift, die den Titel: „Offenbarungen an die Kam- mern über die Ermordung des Herzogs von Berry‘/ führt, und worin die Herzöge Decazes, v. Maillé, v. Esèars, der Vicomte Paultre de Lamothe, der Graf v. Clermont -Lodeve und-der Graf von Lions als Mitschuldige des Verbrechens Louvels bezeichnet werden. Jn Folge der von den vier Erstern angestellten Diffamations-Klage war die Broschüre in Beschlag genommen und der Verfasser gefänglih eingezogen worden. Lekterer sollte jedoch gegen eine Caution von 30,000 Fr. eben wieder in Freiheit geseßt werden, als der Vicomte Paultre de Lamothe sich dieser Versúgung der Raths-Kammer opponirte, so daß der Angeklagte, da die Anklage-Kammer über die Gültigkeit der eingelegten Opposition noch nicht erkannt hat, sih noch jest in gefänglicher Haft befindet. Auf Befragen erklärte derselbe, daß er Karl Ferdinand Baron von Saint - Clair heiße, Oberst der Kavallerie sey, 49 Jahr zähle und aus Landau im Elsaß gebürtig sey. Mehrere Zeugen, namentlich der Pair Graf von Noé, wollten dagegen in ihm einen Schotten, mit Namen Mac-Lean erkennen, der vor einigen zwanzig Jahren als Hauptmann oder Lieutenant im 78sen Englischen e S E in Ostindien gestan- den habe, späterhin aber aus Englischen Diensten desertirt sey, Nach Beendigung des Zeugen-Verhörs wurde, auf den Antrag des Advokaten des Angeschuldigten, die Fortsebung der Verhandlungen auf die nächste Woche verlegt.

Die Junjurien - Klage des Barons -Méchin gegen die Gazette de France wird morgen vor dem hiesigen Zuchtpoli- zei-Gerichte verhandelt werden. “N

Die hiesige vom Baron vou Férussac gestiftete statistische

Gesellschaft hat den Grafen Chaptal zu ihrem Präsidenten, |

den. Baron Carl Dupin, den Grafen v. Mosburg "und den Baron von Férussac zu Vice - Präsidenten und die Herren Villot und Payen zu General -Secretairen ernannt. Die Central-Kommission hat sich in s@æben Sectionen für die ver- chiedenen Zweige der Statistik getheilt. Unter den in der lehten Sißung gewählten ‘einheimischen Mitgliedern befindet sich. der Vicomte Lainé, der Graf v. Chabrol und der bekannte Schriftsteller über Staats-Oekonomie, Say; zu auswärtigen Mitgliedern - wurden ernannt: der Freiherr v. Humboldt, Herr - Ad. Balbi, die HH. Sinclair und Malthus in Eng- land, der Doctor Julius in Hamburg und Herr Quetelet in

Brüssel. : R Unter den Kandidaten zu den erledigten Stellen der

Fran Den Akademie befindet sich auch noch der Marquis von Valori. t du A :

Die verwittwete Madame Guernon de Ranville, Mutkt- er des Ministers, hat, dem Journal du Commerce zu- fige, eine Pension von 3000 Fr. erhalten. |

Sn der vorigen Woche sind bei der Direction des Buch- Handels 147 neue Werke niedergelegt worden; darunter sind 4130 in Französischer, 1 in Portugiesischer, 1 in Spanischer, & in A, 3 in Alt-Griechischer und 14 in Lateinischer

prahe. :

_ Die Beiträge, welche für die dem Dichter Corneille zu errichtende Statue in Marseille eingegangen sind, betragen gegenwärtig 33,9629 F i

: Jm verwichenen Jahre wurden n Paris 28,521 Kinder (14,560 Knaben und 13,961 Mädchen) geboren; es starben 25,324 Menschen, und zwar 12,021 Männer, 13,303 Frauen ; die Zahl der geschlossenen Ehen betrug 7123. j

Seit Kurzem haben die Arbeiten au der hiesigen Mag-

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dalenen-Kirche- wieder begotien ; dieselbe wird, wie der hie- sige große Börsensaal, ihr Licht von oben erhalten.

Briefen aus Alexandrien vom 3. Febr. zufolge hat der dortige Französische Handelsstand eine Kommission ¡aus seiner Mitte mit der Abfassung einer Denkschrift in Betre einer Aenderung des Türkischen Zoll-Tarifs beauftragt. Diese Denkschrift hatte den Beifall der National-Versammlung er- halten und sollte der Regierung abschriftlich mitgetheilt wer- den. Oberst Huder war abermals aus Frankreich daselbst angekommen. Der Pascha befand sich .im Delta, Jbrahim in Damiette und der Französische Konsul in Kairo.

Das Schiff „„Albuquerque‘/ ist mit Briefen aus Port- au-Prince vom 10. Februar in Havre eingelaufen. Der Spanische Brigadier Castro, welcher am Bord der Fregatte „„Casilda‘// dort angefommen war, um im Namen seiner Re- gierung die Rückgabe des östlichen Theils der Jnsel“ Haiti zu verlangen, hatte -von dem Präsidenten Boyer eine voll- fommen abschlägige Antwort erhalten und war unverrichteter Sache wieder abgereist. Der Präsident hatte unterm 6. Febr. eine Proclamation an die Haitier erlassen, worin er sie von der ertheilten Antwort benachrichtigt, indem er sich auf einen Artikel der Verfassung bezieht, welcher also lautet: ¿„Die Insel Haiti bildet mit den anliegenden dazu gehörigen Jn- seln das Gebiet der Republif Haiti. Am Schlusse der Proclamation spricht der Präsident Boyer den festen Vor- saß aus, jede Verleßung des Gebiets der Republik standhaft abzuwehren.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Jn der Rede, w9o- mit Herr Peel (wie vorgestern erwähnt) in der Unter- haus-Sißung vom 19. März die Bemerkungen mehrerer Mitglieder hinsichts einer Abhülfe der Landesnoth beantwor- tete, fain er zunächst auf das, was Herr Huskisson in Be- zug auf die in den Sparkassen sich vermindernden Kapitalien

gesagt hatte. “Der Grund davon, meinte der Minister, sey

lediglich dem Umstande beizumessen, daß bis gegen das Ende des Jahres 1828 der von den Sparkassen bezahlte Zins 3 Pence für den Tag betragen habe, während es Jedem gestat- tet gewesen sey, jährlich die Summe von 50 Pfd. einzulegen; seitdem sey iedoch der Zins auf 27 Pence täglih herabgeseßt worden und die Bestinmimung eingetreten, daß Niemand mehr als 30 Pfd. einlegen * dürfe. “Dies habe wesentlich zur Abnahme der Kapitalien beigetragen. Jn Bezug auf die von Herrn Huskisson empfohlene Besteuerung gewisser Arten von Besikthum, Behufs fernerer Herabsetzung anderer auf den Bedürfnissen des niederen Volks lastenden Steuer, meinte Herr Peel, daß dies, eben so wie die empfohlene- Aendekung des Bank-Systems, großer Vorsicht bedürfe. Die Regierung habe es für zweckmäßig erachtet, 5 Millionen an Steuekn zu erlassen, ohne eine Vermôdgen- Steuer vorzuschlagen, weil diese ihre großen Bedenklichkeiten habe; auch würde es, wie- wohl nihc zu läugnen wäre, daß aus den Provinzial -Ban- fen dem Lande mancher Vortheil ‘entspringe , sehr gefährlich seyn, jedem Abentheurer urid Schwindler zu gestatten, eine folche Bank zu erôffnên. Was von anderen Mitgliedern in Bezu

auf das Geld-Um!aufs-System gesagt worden war, sah Hr. Peel -

als geeignet an, allen Zweifeln über eine noch mögliche Wiederände- rung dêsselben ein Ende zu machen. „Es ist‘, sagte der Minister, „von einem ehrenwerthen Mitgliede angeführt wordea, daß die National-Schuld von 800 Millionen, die ursprünglich in Papier gemacht worden, jeßt in s{werem Geld verzinst und eingelöst werde. Die QALEUIA ist jedoch unrichtig, inso- fern ein großer Theil jener Schuld zu einer Zeit fontrahirt worden, da wir fast denselben Münzfuß hatten, der jeßt der geseßliche des Landes i. Sollten wir nun jeßt die Landes- Valuta wieder ändern wollen, was würde der ehrenwerthe Herr wohl mit allen denen anfangen, die ihr Geld der Re- gierung nicht in entwertheter Valuta vorgeschossen - sóndern es seit dem Jahre 1813 zum vollen Werthe in den Fonds angelegt haben? Würde nun der ehrenwerthe Herr, wie es billigerweise geschehen müßte, bei Allen eine Ausnahme ein- treten lassen, die ihr Geld nicht zum herabgeseßten Werthe hergegeben haben, so dürften jene 800 Millionen zu einer ge- ringen Summe zusammenschmelzen. Wie is es nur möglich, zu behaupten, daß jeßt eine Aenderung der Valuta minder ge- fährlih seyn würde, als die R derselben 20A nere sich doch nur. der ehrenwerthe Herk , welcher Mitglied fúr Essex ist, daß er im Jahre 1816 einen Antrag Abhülfe der Noth unter den Landleuten, „machte und Lat e einer sehr geschickten Rede den Fall aller Preise dem. ver:

derblichen Papier-Kredite beimaß. Papiergeld hielt M arie

mals für die Ursache alles Uebels, (Hôrt/ hört !).

, Behufs d dabei in

10 zu, daß im Werthe ‘dés Geldes úberhaupt bedeutende

eránderungen eingetreten sind; dies - ist jedoch nicht die

“Schuld der Bill vom Jahre 1819 (wodurch die dertialige

- rend dieses

Landes-Valuta geseßlich eingeführt wurde). Mögen die Her-.

ren nur an die Folgen des Französischen Krieges denken und sich dabei fragen, ob es wohl möglich gewesen sey, die im Kriege erlangten Preise auch im Frieden beizubehalten ? Wäh- Krieges hat das Land Opfer bringen müssen , die seine Hülfsquellen iu einen Zustand der Erschöpfung versekß- ten, von dem es sich noch immer nicht ganz erholt hat. Man fann diesen Krieg in zwei Zeitabschnitte eintheilen; der erste

verursachte eine Ausgabe von 140 Millionen, der zweite eine

von 285 Millionen ; zusammen wurden also binnen 15 Jah- xen 425 Millionen auf den Krieg ‘verwendet. Das von Buo- naparte eingeführte lächerliche Blokade - System machte die Engländer zu Handels- und Kolonial - Monopolisten, verur- sachte dem Staate aber ebenfalls viele Ausgaben. Man be- hauptet zwar, die Folgen des Ueberganges vom Zustande des Krieges zu dem des Friedens seyen nun vorüber ; ih fürchte jedoch, dies sey noch nicht der Fall. Gleich nach Beendigung des Krieges befanden sich nämlich alle Märkte der Wele in unserer Gewalt, und andere Länder, die mit ihren Fabriken und andern Etablissements damals erst im Beginn waren, fonnten unmöglich mit uns fonkurriren. Je nachdem jedoch die Segnungen des Friedens anderen Ländern die Gelegen- heit verliehen, sich Manufakturen und Fabriken anzulegen,

‘mußten wir auch auf den Weltmärkten mit ihnen in Kon-

furrenz fommen. Immer noh nehmen diese Fortschritte in anderen Ländern zu, und die Herren können sich nur darauf verlassen, daß, wenn der Friede- fortdauert und die Kapitalien ebeñ so wie die Kenntniß desMaschinenwesens das ihnen eben so gut âls uns zu Nuße kommt —bei den Ausländern sich fernerhin fo vermehren, wir auch am Ende uns werden darein fügen müssen, unsere Preise durch die ihrigen immer bestimmen zu lassen und, statt ein Mittel zur Erlangung hoher Preise in der Wiedeérausgabe. der Einpfund-Noten und in der Rückkehr zur

frühern Landes-Valuta zu suchen, vielmehr in der Herstellung

möglichst niedriger Preise den einzigen Weg erkennen werden, bei der Konkurrenz den Vorzug zu erhalten. (Hört, hört!) Zum Beweise, daß es blos der Uebergang von Krieg zu Frie- den und nicht die Landes-Valuta gewesen sey, was die Preise gedrückt hät, mögen sich die ehrenwerthen Herren des Jahres 1813 erinnern, in welchem doch. von einer veränderten Va- luta noch gar nicht die Rede war. Kaum war nämlich die Schlacht von Leipzig geschlagen Und der Verkehr mit andern Ländern hergestellt, als die Preise des Getreides schon eine merfwürdige Veränderung erlitten. Am 1 Juni 1813 galt der Quarter Weizen 161 Shill. ; am 1. Juli desselben Jah- res 140; am 1. Juni 1814 76; und. im Juli 1815 gar nur 53 Shill. . Niemand kann’ mehr, als ih, theilnehmeud für die Bedrängnisse seyn, welche die Landbesißer in Folge der düïrch die Tages-Ereignisse- herbeigeführten Veränderungen er- litten háâben. Leider hatte man sih von den hohen Prei- fen während des Krieges verleiten lassen, solche Theile des Landes mit Anwendung vielen Geldes in einen Kulcur - Zu- stand zu bringen, den mit Nußen fortzuseßen im Frieden fast unmöglich -wurde. * Hierzu kam, daß" die ungeheuren Verbes- serungen des Maschinenwesens und der Dampfschifffahrt die fruchtbaren Landstriche Jrlands und Schottlands mit den unfruchtbaren Englands in leichte Konkurrenz brachten. Wie

durch einen Zauberstab gleichsam wurde Liverpool durch die

als ihnen Demarara und die andern i hinzugefügt wourden, und. leider muß ich es bekennen, daß diese

“Dampfschifffahrt zum Depot für den reichen Boden der west-

lichen Küsten Jrlands gemacht. Ungefähr eine ähnliche Wir- kung äußerte sich auf unsere auten Westindischen Besibungen, Holländischen Kolonieen

Einflüsse auf den Preis unserer Produkte sih in der Folge noch eher vermehren als vermindern dürften. Jm fer- nern Verlaufe seiner Rede führte Herr Peel noch einige

Thatsachen an, um darzuthun , a die von der Noth unter -

den Fabrik - Arbeitern gemachten Schilderungen im Grunde übertrieben FETeIen seyen, und daß die gegründetste Hoffnung zu einer baldigen Aenderung des dermaligen Zustandes der- jelben da wäre. (Wir werden auf diesen Theil seiner mit

E em Beifalle aufgenommen Rede später noch einmal zu-

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n e auf die erste Lesung einer Bill zur Verbesserung und f

ommen.) : Am 22. März trug der Lord-Kanzler im Ober-

ens L M ennges s O Gerichtshöfen , den annten Courts of Equity und den geistlichen Gerichts- behörden an. Es ist dies dieseibe Bill; die A out Ag: walt im Unterhause eingebraht hat. Nachdem der Lord-

Kanzler die Vortheile der neuen Einrichtung an das Licht

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géstellt hatte, wurde die erste Lesung der Bill unter beifälli- ger Zustimmung des ganzen Hauses vorgenomtnen.

__— Im Unterhause nahm Lord, Killeen seinen Siß als Mitglied für Meath in Jrland ein. Hr. Hume trug auf Vorlegung aller Getreide - Einfuhrlisten seit dem Jahre 1815 an; er gedenke durch diese Listen, sagte er, die übeln Folgen nächzuweisen, welche das dermalen bestehende Korn- Gesebß für das Land hätte, und würde, ' wenn nicht ‘etwa ein fähigeres Mitglied es thue, den Gegenstand noch im Laufe dieser Session zur Sprache bringen. Die Vorlegung wurde bewilligt , eben so auch. die von ihm geforderten Nachweise aller Offiziere, die seit dem Jahre 1826 ganzen und halben Sold empfangen haben, so wie derjenigen, die seit 1821 in die Armee eintraten. —, Als Herr O’Connell eine Bitt- schrift von Drogheda überreichte, worin unter Anderm auch auf Aufhebung der FJrländisch - Großbritanischen Union angetragen wurde, meinte Sir Ch. Wetherell, das Haus dürfe eine solche Bittschrift, die eine Zerstückelung des Ks- niglichen Staatsgebietes verlange, denn nichts anderes sey die Aufhebung der Union, gar nicht entgegennehmen. Sir W. Ridley entgegnete, daß, welcher Meinung man auch über eine Aufhebung der Union sey, man doch eine Bittschrift in dieser Hinsicht, sobald sie respektvoll abgefaßt sey, annehmen müsse. Hr. Loch art erachtete den Gegenstand für so wichtig, daß er darauf antrug, die Debatte über diest Petition auf nächsten Mittwoch zu vertagen. Herr Peel meinte, es nähme ihn nicht Wunder, daß einige seiner ehrenwerthen Freunde Zweifel darüber hegten, ob eine Bittschrift dieser Art entgegen zu nehmen sey oder nicht ; inzwischen dürfe man doch von dem gewöhnlichen höflichen Verfahren ohne beson- dere Veranlassung nicht abweichen. Keinesweges gehe ein Antrag auf Aufhebung der Union zugleich dahin, das Kd- nigliche Staatsgebiet zu- zerstücfeln, dern Se. Majestät sey auch vor der Union, eben so gut als jeßt, König von Jrland gewesen. „Wundern muß ich mich nur‘/, fügte der Minister hinzu, „daß irgend Jemand in der Welt eine solche Maaßregel als eine Wohlthat für Jrland betrachten kann. Es fehlt mir fast an Worten, um den Abscheu zu erkennen zu geben, den ih vor Jedem bege, der es unternimmt, die Schwachen und Unwissenden in Frland mit Aufregung einer Frage zu bethôren, die, wenn sie durchgeführt werden möchte, den. Untergang des cinen Landes herbeiführen und die Energie des - andern ver- mindern. würde. (Hört, hört!) Jch wünsche Jrland“ im Ge- nusse aller Vortheile zu sehen, die es durch das gute Ver- nehmen mit England erlangen kann, und fann daher nicht stark genug meine Mißbilligung des in der vorliegenden Bitkt- schrift gemachten Vor|chlages aussprechen.‘ Herr O’Connell antwortete darauf: „Meines Erachtens darf wohl, was eine Aufhebung der Union betrifst, jedes Mitglied dieses Hauses eine Meinung zu erkennen geben, -die von der des sehr ehren- werthen Staats-Secretairs, oder von der des sehr ehrenwer- R und gelehrtên Herrn nicht weit von mir (Sir C. We- therell)- abweichend ist, ohne deshalb doch als ein Feind- des Landes bezeichnet zu werden. Blicke ih auf das, was in Irland, seit dem Jahre 1780 bis zur Rebellion geschehen ist, so erhalte ih einen gar sehr guten Begriff von dem, - was unter einem eigenen Parlamente für Jrland sowohl als für England dort geschehen fann. Warum foll auch Jr- land ohe * Lokal - Legislatur seyn, während die Kolo- nicen Canada’ss und YJamaica’s sie besiben? Sir C. Wetherell bestand darauf, daß die Aufhebung eines so in jeder ane gegenseitigen und ehrenvollen Vertrages ein. Verrath an den Juteressen beider Länder seyn würde. (Hört!) Sollte jemals das ehrenw. Mitglied (Hr. O'Connell) auf Erlaub- nigzu Einbringung einer Bill in jener Hinsicht antragen wollen, so würde er sein Schicksal wohl hon vorhersehen können; in- zwischen kônne er (Sir C. W.) auch schon jeßt die Annahme einer Bittschrift, die eine Art von Seiten -Coup und von unterirdischer Bewegung sey, um auf einem dunkeln- Wege das zu erlangen, was förmlich vorzuschlagen kein Mitglied die Dreistigkeit haben würde, nicht gutheißen. Der Gene- ral-Anwalt sprach sich für die Meinung aus, daß man die Bittschrift annehmen könne. Herr Trant sagte, daß, wenn solche Vorschläge Eingang ins Parlament fänden, es an der Zeit wäre, daß die Protestanten Jrlands auf Wieder- aufhebung der im vorigen Jahre durchgegangenen Maaß- regeln antrügen , damit sie nicht etwa ganz und gar in die Gewalt der Katholiken fielen. Sir J. Newport tä- delte diese Aeußerung, die dazu gemacht sey, in Jrland wieder Unfrieden zu erregen, meinte zwar, daß eine Auf- hebung der Union widersinnig seyn würde, erklärte sih jedoch úr die Annahme. der Bittschrift. Hr. Hume war ganz der- selben Meinung und fügte hinzu, man würde dem Petitions-