Entwurf in Betreff der Erhöhung der Salz - Steuer vorge-
f Ju.
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sie an der Amsterdamer Börse
legt. . Den úbrigen Theil der Sikung füllte ein Bericht. der | halten sich ‘bei uns ziemlich fest und bleiben willig begehret.
Bittschriften-Kommission über verschiedene Petitionen aus.
Die Nachrichten aus Java reichen bis zum 5. Dezember, bringen aber nihts Neues von Bedeutung. Mehrere Java- iederländi- schen Regierung unterworfen, des Rebellen - Chefs Diepo-Ne-
oro hatte man áber noch nicht habhaft werden können ; der- selbe atte sich nach dem westlihsten Theile der Insel zurück gezogen. — Am 6. November wurde in Batavia eine neu- ebaute Kirche in Gegenwart des General-Kommissaríus feier-
nesische Pangerangs hatten sih neuerdings der
ich eingeweiht. Deutschland.
Darmstadt, 27. März. Que Bericht úber das
Befinden Sr. Königl. Hoheit des
fälle ein etwas fieberhafter Zustand und
roßherzogs: „Nachdem | war in den _fich Se. Königl. Hoheit gestern Vormittag vorzüglich gut be- | die Preise derselben großentheils weichend. funden und mit gutem Appetit zu Mittag gespeist hatten, wurde Nachmittags mit Verschlimmerung der gichtischen Zu- ingenommenheit des
zurückgegangen chr
Es sind dazu Aufträge von es eingelaufen, und unsere Speculanten selbst zeigen Kauflust zu diesen Fondsgattungen. Gegen baar stehen 5 prôc. Metalliques 5 pCt. und 4proc. Me- talliques -'; pCt. besser, als auf einen Monat fixe Lieferung. Bank-Aktien dagegen stehen pr. comptant 2 bis 27 Fl. und Partial 2 pCt. niedriger, als auf Lieferung. Stäats-Effekten
- | in Depot und Prolongation kann man zu 3z bis 3F pCt.
sucht; es finden darin bedeutende Umsäße statt. Jm We handel war es diese Tage etwas still; nur Augsburg, ; lin, Lyon, Bremen und Wien K. S. blieben gefragt. Dis- conto 22 à 3 pCt. Geld. | — — Oro , 30. März. Der Umsaß in Fonds lebten 8 Tagen im Ganzen nur sehr gering und
leiht unterbringen. Polnische Loosé sind anhaltend sehr g / el- er
Heute wurden Wiener Bank - Actien pr. Cassa à 1342 Fl. verkauft, wozu Geld blieb. Oesterr. 5proc. Metalliques à 1037 ohne Nehmer. áproc. à -972 zu lassen. Partial ohne Umsabß. Z3proc. Dän.
_ Kopfes wahrgenommen. Es erfolgte jedoch eine ziemlich gute | à 734 pr. Cassa zu haben, à 73 Geld. Russisch-Engl. Anleihe
-Nachtruhe, worauf sih Allerhöchstdieselben wieder besser, wenn
auch weniger heiter, als gestern Morgen, befinden. Darmistadt, den 26. März 1830. : Dr. Frhr. v. Wedefind. Pr. v. Hessert.‘/
Stuttaart, 27. März. Jn der am 24sten d. gehal ibung der Kammer der Abgeordneten, wurde des den Ständen bereits im Jahre. 1826 vorge- legten Gesebes - Entwurfs, über die Ratification des proviso- rischen Steuer- Katasters, beschlossen, daß bei sämmtlichen Öber- amts-Bezirken, die Kultur-Kosten im wahren Betrage inner- halb des geseßlichen Maximüms und Minimums in Abzug gebracht und hiernach das Grund - Kataster allgemein richtig O daß die Regierung gebeten werden soll, den Städten bingen , Hall, Ludwigsburg und Stuttgart eine dem Kaufswerthe sich annähernde und den übrigen Verhältnissen entsprechende Zulage zum Gebäude- Kataster zu geben und bei der nächsten neuen Gewerbe-Einschäßung auf Vermeh- rung der A der Klassen - Tafeln Bedacht zu neh- chäßungs-Normen einer sorgfältigen Prüfung
zu unterwerfen und hiernach entsprechende Abänderungen in der Jnstruction eintreten zu lassen, endlich, daß dem Geseßzes- Entwurfe in seiner Haupt - Tendenz (gänzliche Abschließung des Provisoriums) die ständische Zustimmung zwar nicht er- theilt, dagegen die Regierung ermächtigt werden soll, die fünftige Erneuerung aller der bis jeßt erledigten Beschwerden
tenen (41.) in Betreff
men, die Ein
als unzulässig zurückzuweisen.
‘unsere Haussiers vortheilhaft lauteten.
Actien am meisten Papier besonders stellt sich die Meinung immer günstiger.
Ünter diesen Umständen hoben sich Partial von 1395 auf
- 4403 und Bank-Actien von 1599 auf 1632. Die 5 und 4pr0o- cent. Metalliques zeigten sich weniger gefragt und gingen eher etwas zurück. Die Ursache davon liegt in der durch Privat- briefe aus Wien eingegangenen Nachricht vom Abschluß eines neuen áprocent. Anlehns von 32 Mill. Gulden, welches von dem Hause v. Rothschild (dem Vernehmen nach zu 96# und 12 pCt. Benefice) übernommen worden ist. Es wirkte diese
Notiz nachtheilig auf die 5procent. Metalliques , weil man |
baldige partielle NACAblungn des Kapitals besorgt, und auf die- 4proc., weil man deren eine große Quantitär von der neuen Emission an unserm, Markte erwartet. An unserer Börse will man wissen, der Ertrag des neuen 4 proc. Anlehns werde von dem Oesterreichischen Hofe zum Ab- trag aller noch im Umlauf befindlichen 5proc. Bethmännischen, Gollschen und Osyschen Obligationen verwendet werden. Da- her erfuhren auch diese Pre seit vorgestern einen Rückfall im Cours, der 2 bis 1 pCt. beträgt, und blieben offerirt. Stadt-Banco und Domestical halten sih sehr begehrt ;, man sagt, es würden in der. Folge statt sieben jährlich zehn Serien der alten Oesterreichischen - Staatsschuld zur Zie- me fommen. anhaltend gefragt und selten zu haben. Holländi-
sche 27 proc. Jntegral, Kanzen und Restanten, obschon
rankfurt a. M., 28. März. Auf die rü- gängige Bewegung oder vielmehr nur momentane Stockung, welche die niedriger gekommenen-Notirungen der Französischen - ‘Rente im Geschäft mit Oesterreichischen Staats-Effekten her- ‘vorgebracht hatten, folgte in den ersten Tagen der abgelaufe- nen Woche ein neuer sehr lebhafter Aufschwung der Specu- . lation, wobei alle Course anzogen. Man hatte güustige Nach- rihten von Paris, wo die Prorogation der Kammer die
Fonds gehoben, und überdem auch Briefe aus Wien, die für ämmtliche Effekten- Gattungen Ns angenehm ; doch waren Partial und Bank- eáehrt und blieben steigend. Für leßtgenanntes
Preußische Sxaatsschuldscheine sind eben- |
à 1082 gemacht und Geld. Russ. ‘Anl. Hamb. Cert. à 1045 zu lassen. Neapolit. flau. Die Cert. bei Falconet à 903, & und die Engl. à 96 pCt. verk. Portug/ ohne Coupons à 54 zu lassen, mit sämmtlichen Coupons gratis 62 bezahlt. "Griech, (1825) à 413 zu haben. Span. perpet. bei Aguado à 72 be- gehrt. London 2 Mon. zu 13 Shill. Nehmer, aber ohne fonderliches Begehr. Paris kurz zu_ haben, lang zu lassen. Petersburg Briefe. Breslau und Wien begehrt. Frankfurt und Augsburg zu: haben. “Amsterdam in langer Sicht gut zu lassen. Ld’or und Gold mehr zu haben, als zu lassen. Disconto 4 pCt. - '
Spanien.
Der Courrier français meldet aus Vittoria vom 18. Márz: „Die allgemeine Aufmerksamkeit in Spanien ist jeßt auf die Baskischen Provinzen und auf Navarra gerich- tet; man ist begierig zu sehen, welchen-Weg die Regierung einschlagen wird, um diesen Provinzen ihre Privilegien zu nehmen. Die Navarresen , welche hofften, die Zoll-Linie an ihre Gränze verlegt zu sehen, rüsten sich zu einem entschiede- | nen Widerstande und wollen auch die Baskischen Provinzetr in diese Verbindung hineinziehen./ i
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Das Journal des Débats enthält folgendes ‘Privat- Schreiben aus Lissabon vom 10. März: ¡Vor einigen Ta- gen kam ein Englisches Paketboot mit dem Grafen v. Pom- beiro aus London hier an ; derselbe überbrachte Depeschen der Greßbritanischen Regierung, worin dieselbe Dom Miguel dic bestimmte Nachricht ertheilt, daß er sogleich von ihr als Kö- nig von Portugal anerkannt werden solle, sobald er. eine AmneFie erlassen habe. Dom Miguel hat sich zu diesem Schritte entschieden, seitdem mai ihn darauf aufmerksam gemacht hat, daß. alsdann alle Diejenigen, welche bie Wohl- that dieser Amnestie zurückweisen würden und fich auf Be- sibungen der Portugiesischen Krone befänden, als Rebellen dastehen würden, und daß also die Constitutionnellen auf Terceira, wenn sie die Gnade des Königs vershtnähten, eine gesebmäßige Zücl,tigung verdienen würden - welche von der Englischen Regierung gebilligt und vielleicht sogar unterstült werden würde. — Inzwischen werden die Vertheidigungs- Anstalten im hiesigen Hafen fortgeseßt. Peniche wird befe- stigt, und die hiesige Garnison ist durch das aus Algarbien gekommene 14te Jnfanterie- und durch das ôte Kavallerie- Regiment verstärkt worden.“
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Der Semaphore- de Marseille enthält nachsteheu- des Schreiben, dessen Verfasser lange Zeit in Algier gelebt hat: „¿Die Stadt Algier ist amphitheatralisch gebaut "und bildet ein Dreiect, dessen eine Seite vom Meere bespült wird, während die beidèn andern sich nach dem Lande hin erheben und eine Spike bilden, an welcher der neue Pallast'‘des Dey, la Casba genannt, liegt. Die Stadt, so wie die Ebene von Babazon wird durch das sogenannte Fort des Kaisers be- Le: die auf einigen Karten noch angegebene Stern- chanze is niht mehr vorhanden. Von den “Gârten- des Niederländischen und des_ Schwedischen Konsuls _ úbersieht man dâàs Fort des Kaisers ; der Standpunkt ist so vos daß man von dort aus sogar bis in den inneren Prt Forts blickt. Algier ist zwar nach der Seeseite hin furchtbar befe:
Beil@ge
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung F 91
tigt ; dagegen kann es von der Landseite aus eine regelmä- Ee S ilpernts nicht drei Tage lang aushalten ; es ist nicht einmal mit einer vollständigen Ringmauer umgeben. Die Wälle sind in Zwischenräumen - durch Wohnhäujer unterbro- chen. Die Stadtgräben sind stets trocken und fônnen auch nicht auf die Dauer. mit Wasser versehen werden, weil sie zu abschússig sind. Die Stadt hat 3 Thore nach der Landseite hin und zwar im Westen Babaluet, im Süden das neue Thor und im Osten Babazon; sie wird durch eine Wasserleitung, welche eine halbe Stunde von der Stadt offen da liegt, mit Wasser versehen. Nichts ist leichter , als diese Wasserleitung abzuschneiden und die Stadt wegen Wassermangels zur Ca- pitulation zu zwingen. Viertausend Mann bilden die Be- saßung; 2000 andere stehen in den verschiedenen Pläßen der Regentschaft. 890 Kanonen verthe.digen die Stadt nach der Seeseite hin; die Landseite ist mit 100 bis 120 Stúcf Ge- schúb besest. Die Hauptschwierigkeit besteht in der Landung. Das Französische Landungsheer wird an dem User Schaaren von Arabern finden, welche ihm das Terrain. streitig machen werden. Aber dieselben sind ohne Disciplin und schlecht be- wafsnet ; viele haben sogar noch Gewehre, die mit Lunten ab- gefeuerc werden müssen, Die Araber werden ohnehin nur mit Lebensmitteln auf einige Tage versehen seyn, und bald wird der Hunger sie zwingen, nah den Bergen zurücfzufeh- ren. Die Französischen Kärten bezeichnen die Küstenstelle, wo, wie man allgemein glaubt, die Landung stattfinden wird, mit dem Namen Torreta Chica; im Lande 4 diese Küste Sedy Ferench und {iegt vier Stunden westlich von Algier.
Wasser ist allenthalben, wo eine Landung möglich ist, in Fülle
vorhanden. Das Klima ist gesund und vielleicht weniger heiß, als das der Provence, wenn man nah der Schönheit der Vegetation schließt. Das Fieber herrscht nie in Algier und die Pest richtet ihre Verheerungen nur dann an, wenn sie aus Aegypten hingebracht wird; jeit zehn Jahren isk es gänzlich frei davon geblieben.“
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Folgendes is die (gestern unter Paris erwähnte) Pro- clamation. welche der Präsident von Haiti unterm 6. Fe- bruar d. Î. in Port-au-Prince erlassen hat. |
¡„„Haitier! Der König von Spanien hat von der Regie- rung der Republië die Rückgabe des östlichen Theils von Haiti verlangt. Die Antwort auf dieses Verlangen fonnte
“nicht zweifelhaft sey; diejelbe ergab sich auf ganz natürliche
Weise aus unserer Verfassung vom Dezember 18086, in wel- cher es heißt: Die Insel Haiti (früher S. Domingo
genannt) bildet mit den anliegenden dazu gehöri-
geu Inseln das Gebiet der Republik Haiti. Die Stifter unseres gejellschafclichen Vertrages gri}sen, indem sle damals den Wunsch der Nation auf diese Weije ausdrücften, den Rechten Sr. Katholijchen Majestät keinesweges vor ; sie übten nur ein Recht, welches durch das Beispiel so vieler civilisirter Nationen geheiligt toar und nothwendig aus dem erhaltenden ‘Princip hervorging, das vie Existenz der Völker begrundet und die Sicherheit der meisten Völker verbürgt. Die alte Spanische Kolonie, schon lange gewissermaßen sich selbst überlassen, war im Jahre 1795 durch den Baseler Vertrag ein integrirender Theil der Französischen Republik St. Domingo geworden. Als im Jahre 1892 eine unheil- volle Expedition hierher gesandt wurde, um deen, welche die
Freiheit mit so vielen Opfern erfauft hatten, diejes Gut zu
rauben, erstreckte sich, wie Jedermann weiß, die Truppen-Aus- hebung auch auf den östlichen Theil der Jusel, Auch dort
wurden, wie in den westlichen Provinzen, die Ufer von dem
Blute unserer unglücklichen Landsleute getränkt. Als mit Hülfe der Vorsehung der glorreiche Widerstand der Haitier
die Feinde zum Kapituliren zwang, war es damals nicht un-'
bestreitbar , daß das wiedergeborene Volf im Interesse sei- ner Erhaltung und seiner fünftigen Sicherheit das ganze Gebiet in seiner Jutegrität als sein untheilbares Eigenthum betrachten und als solches erflären mußte ? ‘“
¡Diese srúher von cinem einzigen eingebornen Stamme be- wohnte Jnjel, würde der Schauplaß länger und blutiger Kriege, seitdem die Spauier sie erobert hatten ; denn sie waren bald genöthigt , den Besi derselben gegen die Franzojen zu ver- theidigen , deren Bemühungen es auch gelañg, sich Be zu seßen. Die Bande des Bluts, welche zwijchen den Souve- rainen beider Vöifer bestanden, ja selbst die seierlichsten Ver-
träge waren nicht im Stande, ihre Nebenbuhler|chaft zu zügeln.“/ h i A
„Wenn zwei Völker, welche dieselbe Neglnageen, be-
saßen, in diesem Lande nicht in sriedlicher Nachbarschaft zusam-
men leben fonnten, so darf diese Lehre für uns nicht verlo- ren gehen; sie zeigt uns, daß ein werdendes Volk nicht ohne Gefahr fúr sein nationales Bestehen mit einem von entgegen- geseßten Jnstitut:onen regierten Volke in Berührung - blei- ben darf.‘ - :
„„Bürger des östlihen Theiles der Jnsel, Bewohner von St. Domingo, St. Jago , Neybe, la Vega, Porto - Plate und andern dazu gehörigen Ortschaften, Ihr, die Ihr im Jahre 1820, gleih nach dem Falle des Unterdrücfers dés Nordens der Jusel, Euch beeiltet, Abgeordnete an mich zu \hicéen, um mir darzustellen, mit welcher Ungeduld Ihr der Wohlthaten der. Republik theilhaftig zu werden wünschtet, Ihr habt die väterlichen Ermahnungen nicht vergessen, die ich damals mit Rücksicht auf die Umstände an Euch richtete, um Eure Ungeduld zu mäßigen und den verderblichen Folgen der âus zu großer Aufregung hervorgehenden Bewegungen vorzubeugen. Jhr waret im Stande, die Fürsorge und die Klugheit zu würdigen, welche die Regierung an den Tag legte, um Euch vor drohenden Gefahren zu bewahren und Euch den friedtichen Geauß der unschäßbaren Vortheile, in deren Besiß Jhr Euch seit acht Jahren befindet, zu verschassen. Ihr werdet dem damals ausge]prochen Wunsche treu bleiben, und Euer Ursprug wird Euch, wie alle Kinder Haïti's, daran erinnern, daß Afrifanisches Blut in Euern Adern fließt. Wehe dem, der fleinmüthig genug seyn sollte, um sich von treulo- sen Einflüsterungen bejtricéen- zu lassen; er würde unfehlbar ein Opfer sciner blinden Leichtgläubigfeit werden. Die Er- füllung des Schwurs, das Vaterland zu vertheidigen , sey Euren Herzen stets eine heilige Pflicht, und der Baum der Freiheit, den in Eurer Mitte aufzupflanzen ich so glüctlich war, möge weitverzweigte und tiefe Wurzeln schlagen !‘/
¡„Haitier! nach den unbestreitbaren Thatsachen , welche die Rechte der Republik auf den Besis und die Bewahrung des ganzen Haiïtischen Gebiets fonstatiren, würde es ein ver- gebliches Unternehmen seyn, wenn man heutzutage behaupten wollte, daß der östliche Theil, der sich zufälligerweise von 1809 bis 1821 unter Spanischer Herrschast befunden hat, nicht ais unsere Besibung anzusehen sey. Jst es nicht offfenkundig, daß dieser Theil, indem er die Bande zerriß, welche ihn an das Mutterland fesselten und unserer Verfassung freiwillig beitrat, nur dieselben Rechte ausübte, deren sich zu ihrer Zeit die Bataver, die Portugiesen und die Nord-Amerifkaner bedienten, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren? Wie groß übrigens auch die Hals\tarrigkeit des thdrichten Vorurtheils Di mag- welches unserem Lande die Rechte verweigert, welche wir durch dieselben Mittel, wie jene anerkannten Staaten , er- worben haben, unser Entschluß, sie bis aufs Aeußerste zu vertheidigen, ist darum nicht weniger unwandelbar.‘“
„Wir haben der Welt unseren Wunsch dargelegt, mit allen Nationen in Frieden zu leben; wir haben uns dies durch unsere Verfassung zum Geseß gemacht. Wir sind Ee entschlossen, die Sicherheit der Staaten, welche die unsrige nicht stôren werden, zu ehren; sollte aber jemals unser Ge- biet verle werden, l\o würden wir gegen die Angreifenden von aller Verpflichtung frei seyn und das EA Haiti's in die Hánde des hôchsten Schiedsrichters der Vöikêèr und der Könige legea. Gegeben im National-Pallaste zu Port-au- Prince, am 6. Febr. 1830, im 27ssten Jahre der Unabhän- gigkeit Haiti's.‘/ 1,963: Boyer. ‘/
Vereinigte Provinzen vom la Plata.
Den in England eingegangenen Nachrichten aus Bue- nos-Ayres bis zum 15. Jan. zufolge, genoß die dortige Regierung, mit General Rosas an dér Spike, in der Um- gebung der *gguptstadt einer unbestrittenen Achtung und hoffe ihren Einfluß auch bald über Cordova und andere entfernte Theile der Republik ausgedehnt zu sehen. Die Opposition war nicht zahlreich , jedoch besórgte man, daß in einem halb civilisirten und s{hwach bevölkerten Lande es {wer seyn dürfte, die Ruhe und Ordnun lange aufrecht zu erhalten. Der Sommer war in jenen SVegenden bereits eingetreten, und die Hiße im Januar derjenigen gleich, die in Cadix und Lissabon im Juli stattzufinden pflegt.