1830 / 93 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Jugend mit der Prälatur bekleidet , Referendar der Signa-

glücklichen Andenkens, Leo XIl., zum Papst erwählt wurde.

; 690 | würdige Brüder: Wir zweifeln nicht, E. B., daß Wir nicht | Wir zurückbehalten und, wenu es pa} end seyn wi ¿ heute etwas Euch höchst Willtemmenes thun werden, indem | nen werden. Was ist Eure Alto A Nati bie

Wir zu Eurem Range ausgezeichnete Männer erheben, die we- | allmächtigen Gottes, der heiligen Apostel Petrus 5 gen ihrer Tugenden und wegen ihrer Verdienste welche sie | und Unsrer Selbst, idi i E eeilidien bas feiligu sich um die Kirche und deu heiligen Stuhl erworben haben, | Römischen Kirche, zu Priestern nämlich Thomas Weld Uns würdig schienen, die Kardinalswürde zu erhalten, Und | Bischof von Amyclä, und Rafael Mazio, Beisiber der ober- zivar nennen Wir zuerst den Ehrw. B. Thomas Weld, Bi- | sten Juquisition, zum Diaëonus Dominikus de Simone Un- \hof von Amyclá, Coadjutor des Bischofs von Kingston in | sern Macstro di Camera, mit den nôthigén Dispensen, De- Ober-Kanada. Bon vornehmem Geschlechte und verwandt mit | rogationen und Klauseln. Zugleich mit diesen, die Wir ges den ersten Familien Englands, „besaß er etnen durch fromme | nannt haben, ernennen Wir noch acht andere Kardinäle, die Freigebigfeit bei andern vorzüglichen Eigenschaften besonders aus- | Wir zurückbehalten, um sie nach Unsrer Willkühr bekannt zu gezeichneten Vater, welcher geistliche Männer, die das Unglück der | machen. Jm Namen. des Vaters +{ des Sohnes 7 und des Zeiten aus ihren Siben vertrieben hatte (Religiosos Viros ca- | heiligen Geistes + Amen.‘‘‘‘

lamitate temporum a patriis sedibus expuls0s, nämlich die A E

Jesuiten), a aden , unterhielt und tit einem R Griechenland: : Jause beschenfte, worin jebt eine große Anzahl vornehmer Beschluß der (in Nr. 90 der St. Z. abgebrochenen) De - Jünglinge katholischer Familien von England in Religion und | pesche des Grafen Bulgari an 20 E E

Sittlichkeit, in Wissenschaften und Literatur aufs ausgezeich- selrode, dd. Poros, 2. (14.) Oft. 1828. (‘Aus der Allgeineinen Zeitung.)

netste unterrwoiesen werden. Doch beschränkte sich die milde |

Freigebigkeit seines vorzüglichen Vaters nicht allein hierauf. „Als die drei Kabinette von Paris, St. Petersburg und Er erbaute ein neues Kloster, in welchem die aus Frankreich | London den Vertrag vom 6. Juli 1827 {lossen , gab es nach England gekommenen Mönche von la Trappe ausgenom- | Mächte, die dieje Verhandlung als durchaus entgegengesebt met wurden, und ein Haus fúr die Salesfianerinnen, 1 wel- | dem Geiste und der Tendenz dés politischen Systems betrach- chem zwei seiner Tôchter als Nonnen leben, und gab außer- | teten, das seit Buonaparte's Sturz Europa die Wohlthaten dem noch für mehrere Kirchen die zur Haltung des Gottes- | und die Bürgschaften des Friedens. gesichert - hatte. Es ist diestes nôthigen Kosten auf das Reichlichste her. Dieser un- | jet fast unnöthig, durch Raisonnements zu beweisen, wie gemessenen Freigebigkeit seines Vaters, deren Gedächtniß ewig | \ch{lecht begründet der Tadel war, den jene Mächte bei dieser bleiben wird, nacheifernd, scheute der Ehrw. Br. Thomas | Gelegenheit auf die- Kabinette zu wersen suchten, die den Bischof: von Amyclà ebenfalls feine Kosten, um den Wachs- | Londoner Vertrag unterzeichneten. Verpflichtet , die Er-

thum, den Nußen und die Würde der fatholischen Religion, | eignisse Griechenland Besic un n Jus veugio gnisse Griechenlands unter dem ôchsten Gesichtspunfte die ihm vor Allem am Herzen lag, zu befördern und den Be- | zu betrachten, hatten die drei Höfe ein unmittelbares Jnter--

dürftigen zu helfen und ihnen beizustehèn. Wegen dieser und ähn- | esse, Ordnung dahin zurúcézuführen und sie durch alle in ih- licher Verdienste beschlossen Wir um so lieber, ihn zu Eurem | rex Gewalt befindlichen Mitrel zu befestigen. Um dahin zu hohen Range zu erheben, damit Wir allen Katholiken von | gelangen, war es nöthig 1): ein Ziel zu seten Skandalen-und England, die sich der milderen vor Kurzem in Bezug auf sie | blutigen Auftritten, welche die Menschheit shaudern machten ; gegebenen Geseße freuen, wegen welchen Ereignisses Wir | 2) die Revolution in Griechenland zu vernichten, durch Grün- unserm Herrn Christus, dem Urheber alles Guten, Dank |. dung einer mit den großherzigen Absichten der Mächte und sagen, eine neue Veranlassung zur Freude geben. möch- | der Ruhe Europa's im Einklang stehenden Regierung. Die erste ten. (His et similibus merilis inisÌgnein _amplissìmo dieser beiden Bedingungen findet sich großentheils verwirks- Que eas eum BOTLLETO luben ens A licht. Dic zweite itk noch: zu erfüllen und wird nach der SEMAIDMIIS 1 UN A HOLYCESIS Anglicani 1mperil 'atholi- | Ansicht des Präsidenten, nur dann vollständig erreicht wer- cis de nupera legumá pro se mitiorum promulgalione | den, wenn in Griechenland eine monarchische Ordnung, unter laetantibus, ob quem Nos eventuni blurlnas Chrislo Do- | ben Auspicien und- der folleftiven Garantie der drei: verbún- mino bonoram ommum auctori gratias persolvimus, no- | deten Höfe wird hergestellt werden fónnen. Jch habe in die- vum impensius laetandi argu'nentum suppediiemus.) ZU/ } ser Depesche die Reihe -der Betrachtungen aufgeführt, die gleich mit dem Bischofe von Amyclá haben Wir beschlossen, | dem Grafen von Capodistrias geciguet schienen, die Mächte noch zwei Kardinäle der heiligen Römischen Kirche zu ernen- | einzuladen, dieje Organisfatioñsfsorm in Griechenland anzuneh- nen. Einer derselben ist Unjer geliebter Sohn Dominifus de | men. Man triebe sich, wie er glaubt, in einem täuschenden Simone, von patrizischem Geschlecht, der in seiner frühen | Zirkel herum, wenn man zu Mittel-Combinationen seine Zu- i V gi fluht nähme, die vielleicht Niemand weder Ruhm noch Gewinn tur und darauf den Prälaten der heiligen Konsulta beige}ellt brächten und welche, die Besorgnisse rechtfertigend, die der war. Darauf gesandk, um verschiedene der größeren Städte | Londoner Vertrag einigen Kabinetten rücksichtlich seiner wahr- des Päpstlichen Gebietes zu verwalten, hinterließ er überall scheinlichen Folgen einflößte, nothwvendig auch nah Europa die Beweise seiner Weisheit, seiner Wachsamkeit und seines Ei: | Revolution führten, die man in der Levante aufrecht: und fers. Nach Rom berufen, um der Meilitgir-Verwaltung vor- | siegreih gelassen hätte. Um sich hiervon zu überzeugen; zustehen, alsdann Präfekt der Korn-Verwaltung (praetectus genúgt es, die Constitution von Trözene zu lesen, die alle de- annonae) und zuleßt Maestro di Camera, schien er Uns | magogischen Grundsätze einschließt , welche die Revolutionaire nach 38jähriger rühmlicher und glücklicher Verwaltung so | von 1793 und 1820 auf die gejellschaftliche Ordnung anwen- verschiedener Aemter das Kardinalat als Belohnung ver- | den zu müssen glaubten. Dies aber ist dieselbe Constitution, dient zu haben, mit welchem Wir ihn schon jeßt be- | die man in Griechenland wieder in Kraft seßen müßte, wenn fleiden. Da Unser geliebter Sohn Rafael Mazio ebeu- | die Bemühungen der Doctrinaire und der Unruhenstister, die aue die wichtigsten Aemter bekleidet und sich um den | si daselbst vereinigt finden, mit Erfolg gekrönt“ werden soll- eiligen Stuhl verdient gemacht hat, |o glaubten Wir auch | ten. Die Mächte wenn es deren giebt, die den Fehler-be-

ihn zur Kardinalswürde erheben zu müssen. Ausgezeichnet | gingen , diese Bemühungen zu ermuntern, würden Griechen-

durch Scharfsinn und Gelehrsamkeit, ward er dem Kardinal | land aufs Neue in alle Schreckéen des Bürgerkriegs und der Caprara, Legaten a latere, beigegeben und besorgte die ihm | Anarchie stürzen, während sie zugleich die Ausführung des aufgetragenen Geschäfte stets mit Eifer und Geschicklichkeit. | Londoner Vertrags und mit ihm die Erfüllung der großherzt- Dasselbe that er/ als er den Kardinal Consalvi begleitete, als | gen Absichten der Tripelallianz unmöglich machten. Wie ernst jener, um über die wichtigsten Gegenstände mit den größten | auch die Umstände seyn mögen, die eine jo beflagenswerthe Ten- Fürsten zu unterhandeln, nach Paris, London und Wien reiste. | denz anzuzeigen scheinen, so dürfte man sich doch nicht über- Als er nach Rom zurückgekehrt war, erhielt er das Geschäft, die | zeugen, daß die verbündeten Höfe sich wirklich dabei interessirt

PáäpstlichenLateinischenBriefe zu schreiben. Da aber seineGeschick- | erachteten, in isolirten Combinationen die Mittel zu suchen, .

lichkeitin Geschäften nah Verdienst anerkannt wurde,so ward er | sich n Griechenland einen ausschließlichen Einfluß zu- sichern. auch dem Kardinal Spina beigegeben , als dieser auf Befehl | Um daher jedes. Mi verständuiß in dieser Rückficht zu ver- Píus VII. nah Deutschland reiste, um dem Kongresse von ineiden, so wie um Verwickelungen vorzubeugen , deren Re- ‘aibach beizuwohnen. Nach seiner Rückkunft ward ev Se- | sultate feine menschlihe Klugheit voraussehen könnte, ist es crétair der -Congregation des Konsistoriums. Dasselbe Ge- | für die drei Höfe wichtig, i ohne Verzug úber die Regie- {äft versah er beim Conclave, in welchem Unser Vorgänger | rungsform und Organisationsweije zu verständigen, die sie Zule6t, als 2 zum s ) für zweckmäßig erachten ; in jenem Lande zu gründen. Alle O a s Assessor der obersten _JZnquisition, verdiente er voll- | andern Fragen nicht ausgenommen die über die Begrän- M. iese Belohnuñg für seine dem heiligen Stuhle ge- ung Ge den Tribut, die Suzerainetäts- oder an- Min, vid Dienste. Außer diesen ernennen | dre erhältnisse, die zwischen ihm und der Pforte festzustellen lie A andere durch gleiche Verdienste ausgezeichnete : - dánner zu Kardinälen der heil. Römischen Kirche, welche i Beilage

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Beilage zur Allgemeinen

find dürften nur als rein secundair und derjenigen wesentlich untergeordnet betrachtet werden, die sich auf die Form der Re- gierung bezieht welche in Griechenland zu errichten möglich und zweckmäßig wäre. Bei Beantwortung der leßten Mit- theilungen der SDU L OA hielt es der Präsident nicht für flug, in eine erschöpfende ‘Prüfung dieser wichtigen Frage einzuge- en. Die Schwierigkeiten, die ihn umgeben, und andere Ver- áltnisse, die mit seiner Stellung zusammenhängen und Ver- dacht und Besorgnisse erwecéen könnten , die geeignet wären, die innere Ruhe zu stôren, veranlaßten den Präsidenten, sich darauf zu beschränfen , in seiner Antwort auf die Verbal- Note der Konferenz einige Andeutungen zu geben, denen übri- gens alle mündlichen Erläuterungen vorangingen und folgten, welche die Repräsentanten der drei Hôfe im Falle seyn fonn- ten, úber dièsen wichtigen Gegenstand zu wúnschen. Jn den Berathungen, die sich daran énúpfen, wäre es wesentlich, nie aus dem Gesichte zu verlieren , daß daß Griechische Volk im Allgemeinen in seinen Sitten und Gewohnheiten die Spuren der Sklaverei trägt, von der es seit drei Jahrhunderten nie- dergedrückt war, und daß es von Seiten der drei verbünde- ten Hôse: die nothwendigste, so wie die wohlthätigste Auf- gabe wäre, ihm die Mittel zu erleichtern, sich auf die Höôhe der Stellung zu erheben, für die der Vertrag vom 6. Juli es zu bestimmen scheint. Nun könnten sie aber diesen wich- tigen Zweck nicht besser erreichen, als wenn sie Griechenland aus dem Zustande des Schwankens und der Ungewißheit zôgen, in den die langsamen Berathungen der drei Hôfe es gebracht haben, und wenn sie ihm vor Allem Geld- unterstüßungen sicherten, so wie die Wohlthaten einer Regie- rung, die durch ihre Kraft, ihre Stetigfkeit und Weisheit im Stande wäre, der wahrhafte Lehrer des Griechischen Volfes zu werden. So könnten die Mächte in demjelben allmälig sowohl die aus der Sklaverei entsprungenen Sitten als die lebten Spuren der Revolution zerstören. Der Weisheit der verbündetea Souveraine steht die Entscheidung zu/ ob diese doppelte Bedingung besser erfüllt werden könnte, wenn in Griechenland eine monarchische Regierung errichtet, oder went in gemeinsamem Einverständniß die Grundlagen einex fon- stitutiven Ordnung beschlossen würden, bei der man alle Ele- mente vermiede, welche die Gesellschaft stôdren und die Mächte in Widerspruch mit sich selbst sében fônnten: Jm einen wie im andern dieser beiden Fälle würden die drei verbündeten Hôfe, indem sie Griechenland eine feste Gestalt gäben, die Ver- handlung, die aus dem Vertrag vom 6. Juli hervorginge, zu eier nothwendigen Ergänzung der Afte machen, die 1814, 1815 und 1818 die Ruhe Europa's sicherten. Auf diese Weise würden die Mächte den Demagogen aller Länder den Herz- stoß geben, indem sie ihnen bewiesen, daß es feine Revolu- tion giebt, die niht nothwendig vor der Einheit der verbün- deten Souveraine vershwände, und daß selbst dann, wenn die Empôrungen gegründet und möglich sind, sie_in der ver- einigten Thätigkeit der Kronen eine unúübersteigliche Schranke und einen Willen finden, der stets bereit ist, sle entweder zu vernichten oder zum Vortheil der gesellschaftlichen Ordnung zu kehren. Auf diése Weise handelnd, könnten die drei ver- bündeten Höfe sich schmeicheln, aus dem Grunde selbst einer so ernsten und so verwickelten Lage Elemente der Ordnung und des Wohls für Griechenland, so -wie die beruhigendsten Bürgschaften selbs für die Staaten hervorgehen zu lasset, die in den Angelegenheiten der Levante nur einen Anlaß oder einen Vorwand zu Mißhelligkeiten und Krieg sehen. Jch habe die Ehre 2. (Unterz.) Graf v. Bulgari.“/ Beilage D. Memorandum des Britischen Be- M vollmächtigten. :

¡Der Britische Bevollmächtigte erklärt, daß die Betrach- tungen, welche die Ansicht seiner Regierung veranlaßten, wie sie in der Konferenz vom 16. Nov. dargelegt wurden, noch unverändert dieselben sind. Die Britische Regierung war damals der Meinung, wie sie es noch ist, daß das Gebiet, das unter die provisorische Garantie der Verbündeten gestellt wur- de, hinreichend ist, um die diesfälligen Stipulationen des Lon- doner Vertrags zu erfüllen und die vernünftigen Erwagrtun- gen der Griechen zu befriedigen. Vor Allem ist es so, daß es feine Ms zuläßt, ohne zu weitern großen Schwie- rigkeiten und Verzögerungen in der endlichen Feststellung der Griechischen A0 e een zu führen. Der Britische Be- vollmächtigte erkennt mit Vergnügen den von den Verbünde- ten bezeigten Wunsch, diese Frage zu einem Schlusse zu brin- gen. Seine Regierung war stets bemüht, die Abschließung dieser verwickelten Verhandlung zu beschleunigen, und sie hofft, daß feine Meinungs - Verschiedenheit über die dem Griechi-

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schen Staate zuzutheilenden Gränzen ein Anlaß seya werde, die Entscheidung der drei Mächte wesentlich: hinguszuschieben. Es ist kaum anzunehmen, daß von der Pforte , als Resuttat einer in dieser Rücksicht -anzuknüpfenden Unterhandlung, eine O I T erlangt. werden föônnte. Die Er- flärung der provisorischen Garantie , die der Türkischen Regierung durch den Baron von Zuylen mitgetheilt wour- de, fündigte von Seiten der Verbündeten keine solche Absicht an. Der Theit der Junseln, die innerhalb der Gränzen des auf diese Weise bewilligten Schußes begriffen wurden, mußte die Pforte natürlich auf den Glauben führen, daß man bei dieser Erflärung im Sinne habe, praftish eine Bezeichnung des kunftigen Griechischen Staats zu geben, um so mehr, als die Substituirung der provisorischen Garantie fúr die Gegen- wart -der Französischen Truppen in Morea sonst nicht hätte auf Distrikte ausgedehnt werden fônnen, welche diese Truppen nie besetzt hielten und welche keinen Gegenstand der Expedition bildeten. Eben so unwahrscheinlich ist, E die Griechen im Stande seyn sollten, ohne fremde Beihülfe irgend eine Eroberung nôrdlih vom Isthmus zu machen. Zwar wurden einige unbedeutende Versuche angestellt, Feindseligkeiten in Provinzen zu erregen, die längst pacificirt sind, und in denen der Friede nichr aufs Neue hätte gestört werden sollen ; aber sie führten zu feinen günstigen Resultaten , im Gegentheil scheint es nach den neuesten Nachrichten, daß die Griechischen Expeditions - Truppen jenseits des Isthmus eine Niederlage erfahren haben. Ïst die Griechische Regierung nicht im Stande, weitere Eroberungen ohne fremde Hüife zu machen, so ist es eben so flar, daß sie durchaus unfähig ist, ohne die- selbe Beihülfe solche Eroberungen, wenn sie gemacht worden, zu erhalten. Selbst innerhalb Morea’s beschränften Grän- zen hat der Präsident von Griechenland für nöthig gefunden, die Befehlshaber der Truppen Sr. Allerchristlihsten Majestät zu bitten, zu erlauben, daß eine fleine Truppenmachc bleibe, um den Ungehorsam seiner eigenen Untergebenen im Zäume zu halten und gewissermaßen die allgemeine Anarchie und Verwirrung, die im Lande herrschen, zu fontrolliren. Ob- e die Nothwendigkeit des Falles ohne Zweifel für den {ugenblick eine Willfahrung dieser Forderung rechtfertigen mag, o fann doch chwerlich geläugnet werden , daß der Schritt nicht ganz im Einklange steht mit den ursprüng- lich in. dem Vertrage niedergelegten Grundsäßen. Gegen alle weiteren Eroberungen indessen mittelst “der Streitkräfte der Mächte, die Parteien des Vertrags sind, muß der Britische Bevollmächtigte nun protestirèn. Er möchte ivissen, wo dieses Einmischungs-System enden soll? Er ap- pellirt an den Vertrag selbs und fragt vertrauensvoll, ob nicht der Buchstabe und der Geist unserer Verpflichtungen durch jeden Schritt verleßt werden, der in eineni feindlichen Cha- rafter ergriffen wird? Inwiefern sind wir durch den Ver- trag ermächtigt , Eroberungen zu machen und se für die Griechen zurückzuhalten ? Ist es auf diese Weise, daß wir die feierlich gegebene Verpflichtung erfüllen, uns unter feinerlei Umständen in die Feindseligkeiten der streitenden Parteien einzumischen ? Wahrhaftig es ist Zeit, daß wir ernstlich an die endliche Vollziehung des Vertrags denken, und daß wir ohne weiter Verzug versuchen, dessen legitimen Zweck durch Griechenlands Pacification zu erfúllen. Der Britische Bevoll- O bittet daher, wiederholen zu dürfen, daß nach dem Urtheil seiner Regierung das jeßt unter der Garantie der Verbündeten befindliche Gebiet zu diesem Zwecke hinreicht. Wenn man sagen kann, die Natur selbst habe eine Gränze bezeichnet, so muß sicher zugegeben werden, daß dies durch die Lage der Golfe von Lepanto und Aegina geschehen sey. Die christlihe und Türkische Bevölkerung wird durch jene Golfe voll- ständiger getrennt und vor allen Kollisionen wirksamer bewahrt

seyn, als durch alle noch so gut vertheidigten und unzugänglichen Gebirgsrücken. Jndem er die Meinung seiner Regierung rück- sihtlih der fünstigen Gränzen Griechenlands ausspricht, wünscht der Britische Bevollmächtigte besonders darauf auf- merfsam zu machen , "daß jede M T , die aus willéührlichen Begriffen geographischer Zweckmäßigkeit die Jn- sel Negroponte in den Griechi chen Staat einschlôsse, eine um so offenbarere Ungerechtigkeit wäre, als sich diese Jnsel nicht nur im ruhigen Besiß der Türken befindet, sondern auch nie

durch irgend eine Jnsurrection gestôrt wurde. Der Dor BN

einer Gränze für den Griechischen Staat, die sich vom Go

von Volo bis_zu dem Meerbusen von Arta erstreckte ein Vorschlag, der in Verbindung mit der Griechischen Regie- rung von den Botschaftern der Verbündeten in der Levante empfohlen, in der Note des Grafen Nesselrode vom 3. Jan.