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i Hte aus Griechenlähnd- melden, daß der Präsi: 1 Schuß gewähre und mit allen Europäischen Staaten mehr thentie P C r Magßréxein ergreift, um der von | im Einklang stehe. Graf Capodistrias ist es, dem man die den drei großen Mächten béeschlé}enen Ordnung der Dinge | Ruhe des Landes verdankt; ex hat durch eine weise und
entgegen zu wirken u. s. f. Es ist gewiß, daß. die Jntri-/ | strenge Verwaltung den Parteigeist unterdrückt und zwei
ie ivi 3 nicht vou dauernden Folgen | lange Jahre hindurch gegen“ die zahllosen Schwierigkeiten,
2A wein D “Dieser eben so unschickliche Us wélche durch die Feinde Griechenlands veranlaßt wurden, ge- verläumderische Artifel fanu nur vou Feindeu Griechenlands fämpft, wodurch die Mächte Zeit erhielten, sich zu verstän- herrühren, und ich erwarte von Ihrer Unparteilichkeit, mein | digen und ihre wohlwollenden Absichten gege dieses unglück- err, daß. Sie dem gegenwärtigen Schreiben einen Plab | liche Land zu erfúllen. Der Achtung, welche der Prásident dem
9 Ihrem Blatte gönnen werden. Jn ganz Europa steht, Volke für eine regelmäßigeRegierung einzuflößen gewußt hat, wird |
i en, Niemand ‘in genauerer Verbindung mit man die Aufnahme zu verdanken haben, welche der-nèue Sou- (ap M ih; seit sechs Jahren beschäftige ih mi | veraîn bei den Griechen finden wird, Jn dem Artikel , dent ausschließlih mit diesem unglücklichen Lande, folge seiner | zu antworten ih ein Bedürfniß in mir fúhlte, liegt also Entwickelung Schritt vor Schritt, und meine häufige Kor- | böser Wille und Unredlichkeit , und. ich glaube, daß - diese respondenz mir dem Präsidenten, so wie mit einigen Grie- | meine freimüthige Erklärung in deim -Interesse Griechen- chischen Chefs und Philhellenen seen mich- in Stand , Über lands, seines künftigen Herrschers und, ich wage hinzuzufüs die dortigen Vorfälle genauen Bericht zu ertheilen. Fhre | geri, sogar in dem Interesse der Mächte liegt, welche den authentishen-Berichte sind aus der ersten Weche | neuen Staat fonsolidirt haben.’ — “Am Schlusse seines des Februar datirt, die meinigen reichen bis zu Schreibens beruft sh Herr Eynard in Bezug auf sein Lob. Ende desselben Monats, und die Thatsachen, welche ih | der Verwaltung des Präsidenten Capodistrias auf das Zeug- úber das Verfahren des Grafen Capodistrias anführen werde, niß des Marschall Maison, des Obéèrsten Fabvier, der Herrn sollen die Verläumdungen widerlegen. Der Mann, den man | Bory de St. Vincent und Quinet, Muitgliedev der wissen- auf eine #o unschickfliche Weise dieses Individuum nennt, schaftlichen Expedition, des Ee von Beauföôrt , des hat seit seiner Ankunft in Griechenland bei den ristlichen (merifaners King, und des Englischen Reisenden Barker Mächten unaufhörlich darum nachgesucht, seinem Vaterlande | U. A M. tri
eine unabhängige A E ats ri gie F3nland
azu gewähren. Die politischenBerhäitnm eEuropa’s haden die- : / j Mg a urt
few Beschluß i Sehe Zis verzögert, und eine provisorische Re- Berlin, 4. April. Der Direktor Dr. Meinefe hat zu der auf gierung , welche stets-dem Gedeihen und der Organijation eines den ften d. M. angeseßten Prüsung sämmtlicher Klassen des Sraats hinderlich ist, mußte in Griechenland bestehen. Folgendes Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums hierselbst durch cin La- ist eine Uebersicht der Resultate, welche der große Mann, teinisches Programm (Quaestionum sCEniCcaTIIM specimen Ler- dein man so ungerecht behandelt , dessenungeachtet während tium) eingeladen, in welchem derselbe die Geschichte derjeni: einer zweijährigen Verwaltung zu, Stande gebracht hat. Bei | gen Attischen Dichter entwicfelt, olche der sogenannten mitt- seiner Ankunft Herrjchte allenthalben chaotische Verwirrung leren Komödie angehören. ZUr Einleitung dient eine in ge- und Elend. Die erfte That seiner Regierung, war die gânz- drängter Kürze entworfene Geschichte der L estrebungen und liche Ausrottung der Seeräuberei. Die Pest war so eben Leistungen derjenigen Kritiker des Alterthums, welche sich um ausgebrochen und im Begriss, die ganze Bevölkerung vol- | die Erläuterung- der komischen Literatur bei den Grie- lends zu vernichten; aber die weisen Maaßregeln, welche der hen verdient gemacht haben. Hieran schließt fich uun- Prásident im Einverständniß mit dem Chef der Französischen als Fortjeßung zweier schon früher “erschienener Abhand- Armee ergris, bescitigten diese Geißel. Graf Capodistrias lungen desselben Verfassers, die Geschichte der mittle- errichtete \elbst die Sanitáts - Cordons und besuchte die von | ken Komödie, in” welcher sowohl die Lebensverhältnisse der Pest heimgesuchteu Ortschasten. Einnahmen waren entweder | und Dramen der einzelnen Dichter. kritisch ge tet, als auch gar nicht vorhanden, oder sie waren verschleudert wsrden. Die | der poetische Character ‘derselben so viel - dies bei den 2h Wachsamkeit und Rechtlichkeit des Präsidenten that diesen Unord- | nur unbedeutenden Ueberresten ihrec Werke und bei den spär- nungen Einhalt, und das verwüstete Griechenland hat im lichen Nachrichten der Alten darüber geschehen fonnte, näher Fahre 1829 fünf Millionen Fr. Einkünfte gehabt. Sechs | bestimmt wird. — Aus den im Anhange zu diejer Einla- Fahre des Krieges ‘und des Unglücks hatten allen Untérricht dungsscrist befindlichen statistischen Notizen entnehmen wir zerstört ; jet besteht fast in jedem Dorfé cine Schule des | Folgendes : Die getgumte Schüler - Zahl beträgt jeßt am wechse! seitigen Unterrichts ; die fleine Jnsel Aegina allein zählt Schlusse des Schul-Jahres 39 von welchen 36 der Prima 4 22. Elementarschulen, eine Normalschule und ein großes Wal- | 93 der Secunda, 44 der Obex Tertig, 61 der Unter - Tertia, senhaus. — Die regelmäßigen Truppen, deren Organisirung 92 den beiden Quarta-Klassen, 62 der Quinta, und 28 der Oberst Fabvier begonnen hatte, bestehen jet in 5000 Mann, | Sexta angehören. Einen \{chmerzlichen Verlust erlitt die An- die gut disciplinirt sind und von ausgezeichneten , erfahrenen stalt im Februar d. J: durch den Tod eines ihrer verdiente-
“Offiüieren befehligt werden. Die undiséiplinirten Rumelio- | iten Lehrer, des Professor Kaunegießer. ; T L? dufede L0G Main stark waren, sind auf 8000 Mann — Die Sing-Akademie führte heute in den Mittagsstun- vermindert, und begehen keine Uriordnungen mehr. Alle | den die Bachsche Passions - Musik *vor einem zahlreichen em-
. Dörfer waren zerstdrt, und das “unbebaute Land vermochte pfänglichen Publikum auf. Höchst - erhebend war es , die
cine Bevölkerung nicht zu ernähren. Jn diesem Jahre ent- Kräfte des Znstticus zu dem großartigen Werke, das wir A úberall a Reis ein großer Theil der Lände- | bereits früher von demselben gehört haben „ wieder vereinigt reien wird bebaut, und die nächste Aerndte wird für den Be- | U sehen. Jn der Beseßung Hatten einige Veränderungen darf der Bewohner hinreichen. — Seit der Anfunft des stattgefunden; fehlte auch die geniale lebendige Leitung der Grafén \ Capodistrias (abei Lie Griechen den Golf von Le- | ersten Aufführungen , jo war doch auch die heutige eine wúür- panto, Missolunghi und deu ganzen nördlichen Theil, welchen | dige Feier des großen Kunstwerkes zu nennen. s
die Mächte. dem neuen Staate einverleiben, wieder erobert. .— Das Oberwasser der Spree p in vergahgener Nacht Alle Reisenden, welche Morea besucht haben, sie môgen Eng- | 3 Zoll, das Unterwasser 1 Zoll gesallen, und ist der Wasser- länder „ Franzosen , Amerikaner oder Deutsche seyn, loben | stand jeßt am Ober- Pegel 13 guß und am Unter-Pegel 10 übereinstimmend die B tus des Präsidenten und er- | Fuß 6 oll. Jm Landwehrgea v ist das Walle un 1 Fuß zählen von der Achtung und nhänglichfeit des Volks für. | 3 Zoll gefallen, wonächst auch das in der Wilhelms -, Frie-
seine Perfon , so wie von den \cuellen Fortschritten dieses drichs - und Lindenstraße gestandene Wasser abgelaufen ist. Nur
Landes. Die Verbesserungen sind in den beiden lebten Jah- | der Plaß Belle-Alliance ist noch immer nicht ganz frei davon. ren Monat für Monat in geometrischer Progression vorge- — “Freitag Abend in der 1ôten Stunde wupde hier eitr
“ schritten. Und dies Alles“ ist unter einer provisorischen Re- inehezuaßget ziemlich starkes Wetterleuchten bemerkt.
ierung, mit unzureichenden Mitteln, und mitten unter Fein- achrichten aus Marienwerder vom 31, März zu- des s Auktiguen , geschehen. Dies ist der Mann» den | folge hat sich der Wasserstand. im Weichselstrom bereits um mau auf so ungerechte Art zu verläumden sucht, indem | 2 uß 45 - Zoll vermindert, und is fortroährend im. Fallen. man sagt, er suche der von den drei Máchten “- beschlosse- ‘ Gu Gefahr für die Deiche scheint nicht mehr vorhanden zu nen. Ordnung der Dinge entgegen zu wirken. —" Jch weiß | seyn. i
zuverlässig das der Graf Capodistrias, obgleich er von | Aus Oppeln wird unterm 29. März gemeldet, daß den in London getroffenen Anordnungen noch nicht auf offi- | die Gefahr der gegenwärtigen Uebêrschweminung vorüber fey-
ziellem- Wege benachrichtigt istck seit mehreren Monaten sei- | indem alle fleinen Gewässer in ihre Ufer zurückgetreten HE
nen ganzen Einfluß anwendet, um die Keime der Unzufrie- | und das Wasser der Oder am Unterpegel uur noch 11 Fuß denheit zu berden, Graf Capodistrias hat selbst die | 5 Zoll hoch steht. Die Passage ist theils überall wiéderher- monarchische Regierung als angemessen für Griechenland be- | gestellt, theils für die Herstellung die nôthige Sorgt geeragen. trachtet, weil dieselbe seinem Vaterlande einen allgemeinen | Bei der Malapane sind die Verwüstungen verhältnißmäßig
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bedeutendsten. An mehreren Orten hat, um Hungers- Noth und d Sefahr vorzubeugen, für die vom Wasser Bedrängteneine Unterstüßung an Lebensmitteln eintreten mússen.
Das Márzheft der ahrbücher für wissenschaft- liche Kritik enthält in seinen, drei leßten Nummern einen äußerst ‘anziehenden Aufsaß ‘von Goethe úber die Monat- {rift des Böhmischen Museums, auf den wir unsere Leser aufmerksam machen. - Der dem Lande- Böhmen , scinen frü-
heren und jeßigen Zuständen, seinem Natur- und Geistin-_
halte hier gewidmete Ueberblick ist eben so reich an Sachen, als an Beziehunged und Verknüpfungen der eigenthümlich- en Art. | q Dem eben begonnenen Aprilhefte der Jahrbücher- ent- lehnen wir nachstehende, von dem Hrn. Geh. Legations-Rath Varnhagen von Ense (aus dessen gediegenen Aufsäßen in der enannten Zeitschrist wir bereits früher Einiges mitgetheilt balien) verfaßte gedrängte Anzeige von Bourxrrienne’s Memoiren. Mémoires- de Mr. de Bourriennec, ministre: d’é- tat, sur Napoléon, le Directoire, le Consu- lat, l’Empire et la Restauration, Paris, 1829. 10 Vol. in 8.
Fauvelet von Bourrienne, Jugendgenosse Nap0- leons auf der Kriegsschule zu Brienne, in den ersten Ruh- mesjahren desselben sein Geheimschreiber, dann in Ungnade, doch ferner gebraucht in öffentlichen Geschäften, und der, so vielen- Dingen und Personen einmal vertraut, auch der wei- teren Vorgänge leicht kundig wurde, darauf 1 der Restgu- ration mitthätig, dié ihn zur Ehrenwürde eines Staats-Mi- nisters erhob, — diejer Mann erzählt uns sein Erlebtes Wir haben es hier weder mit einem Lascases zu: thun, der in: schwärmerischer Befangenheit für seinen doch nur spät erst gefundenen Herrn und Meister während der hôchstèn Span- nung der: leßten Lebensgeschicke desselben \chrieb; noch mit einem Rovigo, der den Taumel der verschwundenen Herr- lihfeit, mit ‘den jeßt machtlosen Hülfsmitteln dreister Be- hauptungen und Verschweigungen fünstlich für heutigen Zweck zugerichtet, im Andenken erneuern möchte; von diejen zwar in ihrer Art stets wichtigen, aber durch ihre Zeugnisse mehr Kricif als Vertrauen erweckenden Verkündern Napoleons ist unser Autor sehr verschieden; seine Botschaft kommt unter ganz anderen Umständen und lautet ganz anders. Als auf- richtig und unparteiüsch kündet er sich an, und wirêlih läßt seine Redlichkeit im Mittheilen sich faum in Zweifel ziehen. Er will die unverstellce Wahrheit sagen, nicht die heraus|pe- fulirtèe, kritische, geistige einer die gewöhnliche Fassungsfkraft übersteigenden mächtigen Erscheinung, sondern die augenfäl- lige, shlichte, gemeine des Einzelnen, was er gesehen und vernommen hat. Keine Rücksicht hält ihn zurü; er selbst ist alt und hosst nichts mehr; sein einstiger Freund und Mei- ster ist seit einer Reihe von Jahren todt, eine große Menge anderer betheiligter Personen ebenfalls, dagegen fönnen auch viele noch überlebende die Aussagen. fontrolliren;, der ganze Weltzustand, von dem- er redet ist vergangen, die Rechtfer- tigungen oder Anklagen sind schon größtentheils geschichtlichen Interesses, und das des Tages wird nur in wenigen Fällen noch berühre. So ersahren wir denn ohne Rückhalt Gutes und Schlimmes, Schuld und Schwäche, wie Trefsliches und Großes, bisher Beides oft in gleichem Maaße verheimlicht oder verfälscht, jeßt aber in seiner wahren Gestalt — denn dafür soll sie doch gelten — an's Licht gezogen. Daß Pie- tät gegen Napoleon hier hätte hemmen Elten , fônrïen wir nicht ‘einsehen. Es ist noch die Frage, ob er im Einzelnen nicht bei dieser Aufrechnung sogar gewinnt, denn die unmä- ßigen wahrheitwidrigen Apologieen haben das’ allgemeine Ur- theil nicht bestochen, das hier bestätigte Schlimme war den Zeitgenossen meist bekannt und geglaubt, und manches Gute dagegen ist neu. Aber auch ohnedies kann weder Bourrienne’s Verhältniß, noch Napoleons Eigenart hier eine Pietät fo nothwendig fordern lassen. Schonung und Scheu war das, was Napoleon selbst sein ganzes Leben hindurch m wenig- sten geubt und geachtet - auf die Lebenden und Todten warf er rücksichtslos Beleidigung und Schmach, verstieß und miß- handelte seine Nächsten, und sein Geheimschreiber selbst ist in dem Falle, sich über gehäufte Unwürdigkeiten zu beklagen. Wo läge hier die Verpflichtung, auf Kösten des eigenen Na- mens und fo vieler anderen den einen zu s{chonen? Jn der Selbstverläugkung giebt unser Autor überdies ein starkes Beispiel; er sont sich nicht, - wo es gilt, die Wahrheit zu jagen, und Bêtenutnisse, die der Eitelkeit Höchst empfindlich seyn mußten, z. B- daß er‘ von seibst feühzeitig dem Duken ent- sagt, während Napoleon es fortgeseßt, . daß dieser eine Klin- gel für ihn: habe anlegen wollen, daß. er ihn géschimpft, zum Zimmer hinausgescholteu und depgleichen —- was die späte-
ren mit dem Antrage des Herzogtitels und® des Großkreuzes der Ehrenlegion begleiteten und doch vergeblichen Bitten um Uebernahme einer wichtigen Sendung doch nie genugsam über- N — legt er mit treuherziger Beflissenheit ge- troft ab.
Von dieser Seite alsa wäre das Unternehmen ganz gut und vielversprehend. Aber die soustige Beschaffenheit des Mannes, wie sie aus seiner Arbeit hervorleuchtet, muß un- sere Erwartungen gleich wieder gewaltig herabstimmen. Die neuere Französische Literatur hat gewiß wenige Schriftsteller, die sih so ganz arm an Geist zeigen, wie Bourrienne. Er hat dessen von feiner Soríe, weder den der Geselligfeit und Bildung im Allgemeinen, der in seiner Nation doch so hâu- fig zu finden ist, noch den des Staatsmauns, und am we- nigiten des Geschichtschreibers. Seine Weltansicht ist fast im- mer gemein, seine Gesinnung unsicher und schwach, sein Ur- theil eng und seicht. Breite, Weitläuftigêeit, Ünbildung im Ausdru, Mangel an Ordnung und Gruppirung des Stoffs wären nicht so auffallend in seiner Schreibart, wenn sie nicht so tief in ihm selbst lägen. Die seit den Begebenheiten, de-- ren er gedenkt, bis hierher verflossene Zeit hat in dieser Bes ziehung auch nichts gebessert ; er selbst zeigt sich -uns als her- umwühßlend in seinen alten vergraben gewesenen Papieren, bringt bald das Eine vor, bald das Andere nach, entschuldigt seine Unordnung und bekennt, daß seine Erinnerungen nicht immer klar sind. . Da fônnen wir uns denn schon gefaßt ma- chen, auch in den gemeinen,“ äußeren Einzelheiten, die man oft ganz allein für Thatsachen ausgeben möchte, auf Jrrthü- mer und Mißgrisse genug zu stoßen: Umständlichkeit ist in der Geschichte nicht selten ein so großer Fehler, als Genauig- feit eine Tugend, doch scheint der Autor diese meistens nur in jener zu suchen. Schon die weitschweifigen Auseinander- sezungen seiner eigenen Lagen, Verhältnisse, Gespräche und Gedanken, wovon oft mit kurzen bündigen Worten sich hin- längliche Rechenschaft geben ließe, sind fast immer unnúß und machen seine. Mittheilungen, anstatt sie zu beleben, matt und farblos. Ungeachtet des reichlichen Stofss, den eine Be- gleitung Napoleons von seiner Jugend bis an sein Lebens- ende darbieten muß, hätten die zehn Bände dieser Memoi- ren durch Ausscheidung des Unwesentlichen und durch Schär- fung des Styls ganz füglich auf ein Drittheil herabgebracht werden können, und dieses Drittheil wäre dann möglicher Weise.cine anziehende, unterhaltende Lectüre geworden, an- statt daß die zehn Bände jeßt nur ausnahmsweise dieses, im- Ganzen aber verdrießlich und langweilig sind.
eber die Familien - Verhältnisse und “die Jugendjahre Napoleons können wir Bourrienne's Nachrichten als ziemlich genau und zuverlässig ansehen. Manches is neu, oder war doch nicht nach allen Umständen so bekannt. Aus den Feld- zúgen und Verhandlungen in Jtalien erfahren wir ebenfalls in persdnlichem Betreff manches Bemerfkenswerthes. Am reich- haltigsten dünfken uns die Nachrichten ron dem Leben und Treiben Napoleons in Aegypten, und dieser Theil des Buches dúrfte leicht der beste des Ganzen seyn. Auch über die Rückkehr na Frank- reich und das erste Wiederauftreten in Paris werden Auf- schlüsse ertheilt, welche bisher fehlten und deren Glaubwäür- digkeit nicht eben zu bezweifeln scheint; der 18te Brumaire wird sehr ausführlich behandelt, und von diesem Vorgange, so wie von den nächstfolgenden Entwickelungen , fônnen wir den cinen Fäden, der davon durch Bourrienne's Hand lies, und an den sich freilich Vieles anreiht, wohl mit Zutrauen annehmen. Wenn jedoch schon in diesen Mittheilungen und- bei Gegenständen, von denen er uvmittelbare Kenntniß ha- ben will, Bourrienne fúr sich allein feine volle Autorität zu seyn vermag, welche man abweichenden Berichten geradezu entgegenhalten könnte, so wird er bald nachher, so wie er in Ungnade gefallen und ihm der unmittelbare tägliche Zufluß abgeschnitten ist, mit jedem Schritt unzuverlässiger und trú- ber, verinag selbst seine nächste Umgebung nicht mehr gründ- lich zu durchshauen noch richtig aufzufassen, und artet zuleßt, da er aus seinem Seitwärtsstehen dennoch die nah auen Richtungen in die Weltgeschichte eindringende Bahn Napo- leons verfolgen und erörtern will, in einen traurigen, nichts- sagenden Schwäkex aus, der ohne höheren Gesichtspunkc für die großen und ohne sicheres Maaß für die - kleinen ‘Dinge ist. Es ist unglaublich, welche Unfähigkeit dieser Munn of- fenbart, sey es, daß er Ansichten aufstellen oder A That- sachen mittheilen will. Ein Mann, der in Deutschland stu- dirt hat, sich unaufhörlich als der Deutschen Sprache ganz, mächtig angiebt, dann Jahre lang in Hamburg in diploma- tischem Amte steht, das ihn mit ganz Nord- eutschland in genauester Begicung sekt, giebt der in Aller -Munde leben- den, wie er selbst sagt, angebeteten, dur Tugend, Schönheit und Napolcons Feindschaft verherrlichten Königin von Preus-
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