1830 / 97 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Russische

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Bergwesens in Rußland zum Wohle des Vaterlandes beige- tragen haben. Hierauf nahmen sie die Sammlungen von

nzen und Medaillen in Augenschein, desgleichen die Mo- delle zu den Maschinen , deren man sich beim Bergbaue be- dient, die physikalischen , mineralogischen und technologischen Kabinette und das Modell der Etzgrube, dessen Anblick ih: nen außerordentlich viel Vergnügen gewährte. Zum Andenken wurden den hohen Gästen Säbel von Russischer Arbeit ver- ehrt. Alsdann lud der Herr Dirigirende , Geheime Rath Karnejew, sie in dén Konferenzsaal und stellte ihnen die Zôg- linge vor. Jm Laboratorium unterhielt man sie mit mehre- ren chemíschen Experimenten. Die Ine der Frem- den mit der ganzen Art ihrer Aufnahme leuchtete niht nur auf ihren E sondern sie sprachen sie auch beim Ab- \schiede aufs lebhafteste gegen den HerrnDirigirenden der Anstalt aus. -—— Jn das Fremdenbuch, das im Museum liegt,- schrieb Halil - Pascha: 6e Mehamed Falii Rifat. „Je fus enchanté de tout ce que j’ai vu îci.”

Der (wie leßthin gemeldet worden) am 22sten d. ver- storbene Ceremonienmeister des Kaiserl. Hofes, Graf Polier, der die Naturkunde überhaupt und insbesondere Mineralogie u seinem Lieblingsfache gewählt hatte, begleitete auch den Freiherrn von Humboldt auf seiner Bereisung des Uralge-

birges. Außer vielen andern Talenten besaß er das eincs

trefflichen Zeichners und hat auf seinen Reisen in Sibirien mehrere s{hône Ansichten gezeichnet. Sein Eifer fúr die Wis- senschaften gewährte so manche Hoffnungen , die jekt durch seinen R gertigen Tod vernichtet worden sind.

Im hiesigen Journal liest man Folgendes: „„Da die Fabrik-Jndustrie sich immer mehr ausbreitet und in der lelz- fen Zeit hinsichtlich der Stempel" auf die verschiedenen Fa- bréf-Erzeugnie auge Mißverständnisse stattgefunden haben, so hat der Finanz-Minister dem Reichsrathe ein Reglement vorgelegt, das demnächst von Sr. Maj. dem Kaiser bestätigt worden is. Dieses Neglement, das vom 31. Jan. 1831 in

Wirksamkeit treten soll, bestimmt unter Anderm, daß es je-

dem Fabrikanten freistéhe, seine Fabrikate zu stempeln oder nicht; gestempelte Fabrikate genießen indessen den Vorzug,

daß dieselben, weni man sie unter fremden Fabrikaten findet,

die der Confiscation unterworfen sind, nicht mitkonfiscirt wer- den; auch genießen sie eines ungehinderten und zollfreien Ein-

gangs über die Gränze wenn sie vom Auslande wieder ein-

g 4 eführt werden. Der Stempel muß den Namen des Fabri- Éin und des Ortes führen, wo sich die Fabrik befindet ;

auch muß die Schrift Fussisch seyn, wobei es jedoch er-

saubt ist, Uebersebungen in anderen Sprachen hinzuzufügen.

Wer seine Fabrikate stempeln will, muß darüber bei dem De-

partement der Manufakturen und des inneren Handels Anzeige machen und dabei eine. Zeichnung des Stem- pels einsenden. Das Nachmachen von Fabrikstempeln wird nach den allgemeinen Geseken wegen Verfälschungen bestraft; mit falschen Stempeln gefundene Fabrikate werden demjeni- gen Fabrikanten ausgeliefert , dessen Zeichen nachgemacht wurde. Wer Russische Fabrifkzeichen auf fremde Fabrikate set , unterliegt nicht nur der Confiscation der Waaren und einer Geldstrafe, die den (R Betrag des Zolles aus- macht, sondern auch noch einer körperlichen Strafe; ein glei- ches Satte soll gegen Diejenigen beobachtet werden, - die aaren mit falschen Zollstempeln vérsehen , um sie

für ausländische zu verkaufen. Nach. dem lebten amtlichen Berichte aus dem Ministe- rium des Innern beläuft sich die Zahl der in Rußland lebeñ- den und Abgaben zahlenden Juden auf 442,440, wovon 5227 Kaufleute, 413,607 Bürger und Handwerker sind und 3606 sich mit dem Aerbau beschäftigen. Die Júdische Bevôölke- rung des Reiches befindet sich in folgenden Gouvernements : Wilna, Witebsf, Volhynien, Grodno, Chatarinosläff , Kieff, Kurland, Liefland, Minsk, Mohileff, Kameneß-Podolsf, Pul- cawa-, Taurien , Cherson, Tschernigof und Bielostok. Am E ist sie in Kameneß-Podolsf, wo man 69,882 In- viduen dieser Nation zählt , die zu den Abgaben ahlenden fland leben nur 31. Es is h

Klassen gehören ; in Lie )ier úbri-

gens ur vom männlichen Geschlecht die Rede; des weibli-

chen geschieht in dem hier angeführten Bericht feine Er- * i |

ung.

“Ueber dem im Kreise Saposhofk des Gouvernements Râ- san belegenen Kirchdorfe Kraßnyi Ugol ward am 9. Sept. v. um 2 Uhr Nachmittags bei hellem Sounenscheine ein arfer Cs ohne Bliß vernommen ; zu gleicher gee fielen mit großem Ge

(ck

tóse während 15 Minuten aus der. Luft Steine herab, deren die auf dem Felde befindlichen Hirten und Bauern gegen sieben zählten ; es konnten indeß nur zwei aufgefunden werden. Eiher derselben ward der Kaiserl. Afa- mue der Wissenschaften zngeschit und von ihr den Hexrn

Akademifern Kupffer und Hesse zur Untersuchung über geben. Aus ihrem darüber abgestatteten Bericht erhellt, daß d ë Be-

enthalten und derselbe vielen andern Aerolithen ganz ähn lich ist. Frankrei ch.

den Geinächern Sr. Mäj. waren über 1200 Person en eingt- laden worden. Als der Monarch gleich nach 8 Uhr mit dem Dauphin erschien, wurde derselbe mit dem Rufe: Es lebe der König! empfangen. Se. Majestät machten zuv ôrderst ei- nen Gang dur sämmtliche Säle, und nachdem Sie Sich úber eine Stundém hen Gästen unterhalten hatten, seb-

seil“ wo eit einzig Spieltisch aufgeschlagen stand zur Whistpartie mit der Vicomtesse von. Agoult, reine der Dauphine, dem Sikiltänischen Botschafter, Für sten von Ca- stelcicala, und dem Würtembergischen Gesandten, Grafen von Mällinen. In der Dianag-Gallerie, wo, sich eilf a ndere Spiel- tische befanden, machte die Dauphine, und im Thronsaale, wo drei Spieltische aufgeschlagen waren , die Herzogin von Berry Jhre Partie ÉEcarté. Um 105 Uhr verließen Se. Maj. die Gesellschaft.

Der Finanz- Minister hat dem Könige cinen, Bericht úber die Finanz- Verwaltung in den leßteren acht Jahrén abgestattet, welcher unter die Pairs und Deputirten ver- theilt worden ist. Es erhellt daraus, daß bei verschiedenen Administrations - Gegenständen allmálig nicht unbedeutende Ersparnisse eingeführt worden sind. Dieselben belaufen si

die Verwaltung aus der Zeit vor dem Jahre 18328 fomméen. „„Man fann es‘, äußert in dieser Beziehung díie Gazette, „dem Grafen von Chabrol nur Dank wissen, daß er einem seiner Vorgänger Gerechtigkeit widerfahren läßt. Nit Vergnügen stellen wir dieses Beispiel gewissen Staatsmän- nern unter die Augen, die sich, wie es scheint, dadurch, daß sie große Dienste verkennen und Diejenigen , die sie geleistet haben, verunglinipfen, emporzuschwingen hoffen.‘ \ ;

- Auf die gestrige Bemerkung der Quotidienne, daß es un- politisch seyn würde, den Grafen von Villèle in den“ Mini- ster-Rath aufzunehmen, antwortet heute die Gazette: „Die Quotidienne behauptet, daß. der Eintritt des Hrn. v. Villèle in das Ministerium der royalistischen Sache nachtheilig seyn würde; sie will zwar, daß das jeßige System ergänzt, ver- stärkt und je mehr und mehr ausgedehnt werde nur soll Hr. v. Villèle nicht ‘dabei seyn. Uebt dieses Blatt wirklich einen Einfluß auf die Beschlüsse unsrer Staatsmänner aus, so machen wir es -jekt allein sür alle“ die Ereignisse verant-

wortlich, die aus der Zurückweisung von Männern, welche

- unter dea gégenwärtigen Umständen uns zur Entwickelung

des monarchischen Systems unerläßlih scheinen , entstehen môchten. Möge diese Verattwortlichkeit nicht größer seyn, als jenes Blatt solches glaubt: Im ‘Uebrigen bedarf es fkéiner weitern Erklärung gegen die Quotidienne. Es genügt uns, den Unterschied zwischen unjerer beiderseitigen Stellung dar- ethan und bewiesen zu haben, daß dieses Journal Herrn v. Villèle namentlich ausschließt, während wir unsererseits er- lärt haben, daß wir. unbedingt ‘alle royalistischen Minister, selbs die von der Quotidienne gewünschten, unterstüßen wúür- den, insofern es der König für angemessen halten sollte, sie zu sich zu berufen. Der Messager behauptet, daß die Roya- listen deshalb uneinig wären, weil die Einen Herrn von Villèle und Herrn von Peyronnet , die Andern Herrn von Vitrolles und Herrn von Berthier zu Ministern wollten. Wir wiederholen abèr , daß von unserer Seite ein solcher Grund nicht besteht, da wir Niemanden persönlich ausschlie- ßen und unsern Grundsäßen zu nahe zu treten glauben wür- den, wenn wir der freien Wahl des Königs bei der Zusam- menstellung seines Conseils in irgend einer Weise hinderlich seyn wollten. Die Uneinigkeit würde nur von Denen ausgehen, die nicht, wie wir, die Wahl Sr. Majestät respektirten und, indem sie fähige- Köpfe ausshlös)sen , dem Monarchen sagten: „Nur um diesen Preis, nur unter die- sen Bedingungen wollen die Royalisten sich nach den Wahl- Kollegien begeben und in den Kammern fúr die Minister stimmen.//// Wie? es gäbe also noch Royalisten, die sich we: gen der Wahl eines Ms weigern könnten, dem Köônig- thume ihren Beistand zu eihen? Unter solchen Umständen hätten die Lehren der Bergant enheit wenig gefruchtet - und ¿s würde noch einer zweiten Kraft - Anstrengung des König- thums bedürfen, um sich von den Fesseln, die man der Aus- übung seiner Vorrechte anlegen will, für immer ju befreien. Einige Zeitungen behaupten heute, d die Artikel der Quo:

tidienne gegen Herrn von Villèle unter einem ministeriellen

standtheile dés eingesandten Steines nichts besonders Neues.

París, 30. Máärz. Zu der vorgestrigen Asse mblée ‘in

ten Sie Sich “der genannten „„Salle da Grand-Con-

im Ganzen auf 20,759,000 Fr., wovon 17 Millionen auf

sondern nur, bei der übrigens zu bewundernden ra

Einflusse geschrieben worden seyen. Wir können wenigstens

versichern, _ dieser Einfluß nicht von dem Präsidenten des

inister-Raths herrührt.“ L E | i N Bee Meéesfager des Chambres äußert in dieser Be- ziehung: „Die Unterhandlungen zwischen Herrn von Villèle

und Herrn von Polignac / sind abgebrochen; man hat sich

nicht vereinigen fônnen, und C did E Villèele kehrt daher nah Toulouse zurück. Dies ist das Ende ‘der Jutriguen, wovon die Quotidienne und die Gazette uns seit einigen Ta- en das anziehende Bülletin lieferten. Die Gazette ergiebt ih in ihr Unglück, indem sie erklärt, daß sie nichts destowe- niger die Vertheidigung der Königl. Prärogative fortführen werde. Während indeß Herr von Polignac das Haupt der beklagenswerthen Verwaltung zurückweist„ will er, um die Gazette woenigstens einigermaßen zufrieden zu stellen, die Glieder jener Verwaltung berücksichtigen. Wenn wir näm- li gut unterrichtet sind, so würde die Modification des Mi- nisteriuris sich auf den Eintritt des Herrn von Berthier an die Stelle des Herrn von Montbel bejhränken, wogegen den Villèlisten, und zwar zunächsk den Herren Dudon, Franchet,

Renneville und Lourdoueix, mehrere“ General-Directionen und

Präfekturen zu Theil werden würden. In Folge eines von dem obersten Kriegsrathe ‘unter dem Vorfiße des Dauphins gefaßten Beschlusses wird ein Reserve-

Corps von 8 10,000 Mann ín der Gegend von Mar--

seille, Toulon und Cette zusammengezogen werden - woraus die zu der Expedition nach Afrifa bestimmten Truppen sich ergänzen und nöthigen Falls Verstärkungen an sich ziehen sollen. Der Ober-Befehl über dieses Corps is, lagt man, dem General-Lieutenant Vicomte von Montesquiou - Fesenzac zugedacht. „Mehrere Blätter‘, äußert die Gazette, „ha- ben nah dem Aviso de- Toulon das Gerücht verbreitet , daß ein Französisches Fahrzeug, mit einem Unterhändler am Bord, nah Algier abgéfertizt worden sey, um die Streitigkeiten mic dem Dey wo möglich noch in der Güte beizulegen. Wir fônnen aber versichern, daß die Regierung fest entschlossen ist, Algier durch die Gewalt der Waffen und ohne Rücksicht, auf árgend einen Vergleichs-Vorschlag zu unterwerfen.“

Das Journal du Hôvre meldet , daß sich unter den Mannschaften der nah Afrika bestimmten Schiffe, ein star- fer Hang zur Desertion zeige; so sey es z. B. zwölf Leuten von der in Cherbourg ausgerüsteten Fregatte „die \hdône Ga- briele‘+ am Tage der Abfahrt dieses Schisses. nach Toulon, ungeachtet der. strengsten Aufsicht, gelungen, das Ufer zu ge- E ohne daß man ihrer wieder habe habhaft werden TOnHctH,

Ein hiesiges Oppositions - Blatt bemerkt, Herr Cottu werde sich in seiner- doppelten Eigenschaft, als Publi- zist und als Rath am Königl. Gerichtshofe, bei den bevorste- Leibêlt Berathungen über die Denkschrift des Hrn. Madrolle und über den- Artikel des Advokaten Henrion im Drapeau- blanc, in einer seltsamen Lage befinden , indem diese beiden Preß-Sachen, da der Kron-Anwast gegen den von der Raths- Kammer des Tribunals erster Jnstanz gefaßten Beschluß Ein- spruch gethan habe, jeßt vor die Anklage-Kammer des Königl. Gerichtshofes fämen. Hr. Cottu werde ruhig anhören müs- sen, wie der General-Profurator feierlich erkläre, daß es ein zur geseßlihen Ahndung qualificirtes Vergehen sey, die Noth- wendigkeit einer Diktatur beweisen zu wollen, oder eine Aen- derung der Geseke mittelst Königl. Verordnung anzurathen.

Herr Freycinet , Mitglied des Instituts, wird binnen Kurzem eine abermalige Reise um die Welt antreten.

Das neue Post - Geseß, durch welches eine regelmäßige Verbindung zwischen den Städten und Dörfern, selbst den fleinsten und entlegensten, mittelst Postboten errichtet ist, tritt mit dem 1sten f. M. in Kraft.

Großbritanien und Jrland.

London, 27. März. Herr Huskisson sah sich vor einigen Tagen veranlaßt, im Unterhause zu erflären, daß ein-Ausspruch, den er im Parlamente in Bezug auf Dom Miguel abgege- ben habe, von den Zeitungen so entstellt worden sey, daß da- durch auf ihn der Tadel böslicher Aufreizung und auf das Unterhaus selbst der Vorwurf falle, ihn nicht unterbrochen und nach Verdienst zurechtgewiesen zu haben. Keinesweges Fey nämlich von ihm das gesagt worden, was die Zeitungen,

denen er nicht den Vorwurf absichtlicher Entsteians E

theilung ihrer Berichte, eine etwas eri e, unachtsame Ver- fion Lesbivihen wolle, von ihm erzählt hätten. Nie würde ein solcher Ausspruch wie : „Man muß hoffen , daß Dom Miguel ein \{ändliches Leben bald auf eine gewaltsame Weise endigen werde‘, úber seine Lippen kommen ; vielmehr habe er,

was die Zeitungen gar nicht erwähnen, Dom Miguel mit-

en Mit-

König Richard 1. verglichen und alsdann blos . hinzugefügt daß, wenn es zu einem Kampfe d ada Hs, MningesiaL Onkel der legitimen Königin mit der loyalen Partei in Por- tugal fommen sollte, dann zu hoffen sey, daß die Aehnlichkeit zwischen Dom Miguel und Richard il dadurch noch voll- ständiger werde, daß das Recht über das Unrecht auch hier - den Sieg davon trage. Einen Gedanken, wie ihn die Zei tungen ihm in den Mund gelegt haben , músse er als verab- scheuungswerth und ‘eines Engländers unwürdig erklären. Er würde ihn bereits früher berichtigt hättén, wenn er nicht ersk kürzlich darauf aufmerksam gemacht worden wäre, und fände. sich jeßt um so mehr dazu veranlaßt, als man im Auslande, zum großen Nachtheile sür seinen -Charafter, der Meinung jey, jener Ausspruch sey wirklich von ihm gethan worden. Privatbriefe, die hier aus Rio Janeiro eingegangen sind, berichten , daß der Brasilanische Schaß etwas erschöpft sey und der Finanz-Minister si in einiger Verlegenheit befinde. Mit einigen der- ersten Handlungshäuser in Rio ist ein flei- nes Anleihe - Geschäft zu Stande gekommen, das jedoch die Summe von 350,000 ‘Pfd. Sterl. nicht übersteigt ; man will aus der Abschließung dieses Geschäfts schließen, daß aus der in England projektirten Anleihe nichts geworden ist, oder nichts werden kann. Bs __ Gegen die an der Börse erschienene Bekanntmachung, in Bezug auf die Reduction der 4proc. Stocks, ist der Ein- wurf erhoben worden, daß es nicht ganz ordnungsmäßig sey, alle diejenigen, die nicht eben ihre Weigerung auf die angeord-

“nete Weise zu erkennen geben, als einwilligend in die von

der Regierung gemachten Propositionen zu betrachtéèn. Ord- nungsmäßiger würde es vielmehr seyn, heißt es an der Börse, wenn die Einwilligenden dies schrifclih zu erfenuen gäben, und man diejenigen, die sich nicht meldeten, als: nicht einwil- ligend betrachtete. Da inzwischen die 4proc. Stocks-Jnhaber die Wahl unter zwei verschiedenen neuen Stocks haben, so wird nicht daran gezweifelt, daß nur die Inhaber von höch: stens 10 Millionen Pfd. ihre Weigerung zu erkennen geben dúrften. Es würde jedoch, glaubt man, wenn die Bank nicht aushelfen wollte, der Regierung schwer seyn, auch diese Summe zur baaren Rückzahlung herbeizuschaffen. : Von den zu reduzirenden 4procentigen Stocks giebt es

145 Millionen Pfd., die in Großbritanien, und 11 Millionen

Pfò., die in Jrlaud fontrahirt worden sind. Jm Ganzen betragen die Zinsen darauf 6,240,000 Pfd., wovon in Folge der Konversion der achte Theil erspart werden würde; denn auch die- neuen 5procent. Stocks würden, da sle à 70 für 100 Pfd. Kapital (das - heißt à 1427 pCt.) ausgegeben wer- den follen, nur 3# pCt. Zinsen tragen. A

Während der lezten 4 Wochen sind in Liverpool nicht weniger als 90,760 Ballen Baumwolle verkauft worden (23,000 in der eben verflossenen Woche), und zwar sämmt- ih zur Consumtion; nur etwa 6000 Ballen davon sollen auf Speculation gekauft worden seyn. Die Liverpooler Zeitung sieht dies als den besten Beweis dafür an, daß die Noth unter den Fabrik - Arbeitern , von der im Parla? mente so viel gesprochen werde, nicht mehr so -groß seyn fönne. : L :

Deutschland.

Stuttgart, 1. April. Se. Königl. Majestät haben den Königl Baierschen Staatsrath und Präsidenteu, Ritter von Feuerbach , zum Kommenthur des Ordens der Würtem- bergischen Krone zu ernennen gekuht.

Die 42e Und die 43e Sißung der Kammer der Ab- geordneten, vom 26. und 27. März, waren größtentheils der Anhörung von Kommissions-Berichten, insbesondere der Pe- titions - Kommission, gewidmet, deren Jhihalt aber in dei meisten Fällen spezieller Natur, und von keinem oder - doch nur geringem allgemeinen Juteresse ist. “In ‘der 44sten Sibung,. vom 29. März, war dagegen das Kommissions-Gut- achten über die Frage, wie die in der Zioischenzeit von einem Landtage zum andern abgehenden Mitglieder des ständischen Ausschusses zu erseßen seyen ? auf der Tages - Ordnung, eine Frage, welche durch die Berathung der §. 3/ 4 und 5 des Rechenschafts - Berichts veranlaßt und zur Begutachtung an eine Kommission gewiesen worden war, welche Leßtere den Abgeordneten v. Schlayer zu ihrem Bericht-Erstatter gewählt pons Nach einex sehr heftigen Debatte wurden in Bezie- jung auf diesen Gegenstand folgende Beschlüsse éfaßt : 1) daß die Wahl des vollen Ausschusses in einem (fte - vorzuneh: men; 2) daß die 4 anwesenden Mitglieder desselben durch eine besondere Wahl der Stände-Versammlung zu be- stimmen; 3) daß ein aus dieser Abtheilung des Ausschusses etwa austretendes Mitglied durch das der Stimmenzahl ‘Nâchste, 4) ein aus dem Ausschusse der Abwesenden aus-