1830 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Hinsicht sînd die verderblichen Resultate, die derg‘ei hen Ver- sammlungen von Männern verschiedener Meinung und Neli- gion, oder vielmehr ohne alle Religion, haben,- u berehenbar Und verdienen die ernsteste Erwägung.“

Die Quotidienne giebt ihr Bedauern zu erkennen, daß der Moniteur so selten raisorinirende Artikel zup Widerlegung

der liberalen Blätter enthalte, saubt aber, -daß binnen Kur-

zem eine Veränderung in der Redaction dieser Zeitung, na-

mentlih was den amtlichen Theil derselben betreffe, vorgehen

_ werde. i Aus Bordeaux wird. gemeldet, daß die Nachricht von der Prorogation der Kammern zum 1. Sept. auf den dor- tigen Handel eine Un ine Wirkung geäußert habe. Zu dem Gastmahle, welches die constitutionnellen Wäh- ler des Seine-Departements ihren Deputirten geben wollen, A bereits 700 Theilnehmer uuterzeichnet ; die Liste L da- er geschlossen worden, weil der-Raum eine größere Anzahl von Gästen nicht zuläßt. Das Journal des Débats enthält die Antwort des ten. von Vatimesn!l auf das Schreiben, das die constitu- -tionnellen Wähler von Angers an ihn gerichtet hatten (S. Nr. S4 d. St. Z.). „Sie haben, m. H.‘/, heißt es darin, - „das System des Ministeriums, welchem angehört zu haben ih mir zur Ehre rene, richtig erkannt. Das Land in dem Sinne der Charte zu verwalten und den belebenden Geist der- L unter der Mitwirkung der Kamniern, allmälig in allen “Zweigen der Geseßgebung* zu verbreiten, dies war die un- abweichliche Regel, die meine Kollegen und ih uns zur Richt- {nur genommen hatten. Es „schien uns, daß wir auf solche Weise den edlen und väterlichen Absichten eines Königs wür- dig entsprächen, der aus eigner Erfahrung, wie aus den Tra- ditionen seines erhabenen Geschlechtes, weiß, daß die Liebe und “das Vertrauen der Völker die festeste Stüße der Throne sind, und daß es fein s{chôneres Schauspiel giebt, als das eines Fürsten, der durh die Gerechtigkeit und die Geseke über eine freie, glülihe und aufgeklärte Nation herrscht. Hätte ih in Angers die Majorität erhalten , so würde ich dieselben Gesinnungen, die mich in der mir anvertrauten Verwaltung belebten, auch in die Kammer übertragen haben, denn die royalistischen Ansichten dürfen eben so wenig ‘durch den Verlust der Geroalt, als die ls Crd ag durch den

Besik derselben erschüttert werden. Die Zeit ist nicht mehr |

Fn wo das ganze Land Beide für durchaus unzertrennlich halten wird. Die fortschreitende Bewegung, die Sie în ih- rem Schreiben hervorheben , gestattet uns, schon jebt einen Blick in die Zufkunst zu thun und den. Tag zy bezeichnen, wo jene Mäßignug den Sieg davon tragen, isere Freiheiten ‘feinen Gegner Mell haben und der veraltete und cimärische Gedanke, den Kdnig von seinem Volke zu trennen, endlich für immer aufgegeben werden wird.“

Aus Orleans schreibt man, daß der Erste Präsident des ‘dortigen Königl. Gerichtshofes, welcher eine Zeit läng gefähr- lich frank war, sich besser. „Aus dieser guten Nachricht““, bemerkt der Messager, „erhellt, daß Herr Delavau sich ju einem Posten hatte ernennen lassen, der noh gar nicht erle-

‘digt war, und daß der Königl. Gerichtshof in Orleans nun-

mehr hoffen darf, Herèn Delavau nicht zum Präsidenten zu erhalten.‘

Der Baron von Hautpoul ist, wie es heißt, zum Gene- ral-Direftar im Kriegs-Ministerium ernannt worden.

Jn Toulon sollten 50 platte Fahrzeuge zum Landen der Truppen an der Afrikanischen Küste erbaut werden; da in- - “dessen der Versuch, den man mit dem ersten gemacht hat, mißglückt ist, so hat die Regierung beschlossen, den Bau jener Fahrzeuge aufzugeben und statt dessen 150 Ballast - Schiffe von verschiedenem Gehalte zu dem Preise -von 1800 Franken, 1400 Fr. und 1000 Fr. monatlich zu miethen. Aus Toulon meldet man übrigens, daß, ungeachtet der außerordentlichen Aushebung von Seeleuten zur Bemannung der nach Algier bestimmten Schiffe, das erforderliche Kontingent doch bei weitem noch nicht vollzählig ist. :

Die hiesige geographische Gesellschaft hielt am 26. d. unter dem Vorsiße des Baron Hyde de Neuville cine Sißung, in welcher der ontre - Admiral und Gouverneur von Mar- tinique, Baron von Freycinet, der diesseitige General-Konsul in Tanger, Herr Méchain und einige Andere zu Mitgliedern der Gesellschaft ernannt wurden. Bei der darauf stattfin- denden Preisvertheilung erhielt Herr Caillé für seine Reise in das Înnuere von Afrifa eine goldene Medaille, 500 Fr. werth, als Preis für die wichtigste Entdeckéung im Gebiete . der Geographie ; eine Medaille von 0 erthe wurde

der hinterbliebenen Wittwe des unglücklichen Major ut CAnoe, Am Schlusse dieser Sißung schritt man zur Wahl kines neuèn Vorstandes. Der Herzog von Doudeauville wurde

zum Prásidenten, der Baron Coquebert de Montbret und

dek“ Conitre-Adiniral Baron Roussin zu Vice-Präsidenten,

und der Marine- Capitain Dumont d’Urville. zum Secretair der Gesellschaft ernannt. : n

_ Die Redaction der Revúe de Paris hat bekanntlich fúr

} den“ besten Aufsaß über den Einfluß der. Repräsentativ:Ver- . fassung auf unsre Literatur und unsere Sitten einen Préis

von 2000 Fr. ausgeseßt. Ueber dieses Thema sind der Ne- daction 58 Abhandlungen zugegangen , mit deren Prüfung sich die zu diesem Behufe niedergeseßte Jury am 5ten d. M. beschäftigen wird. A E A s A S M E

Die Raths - Kammer des Tribunals erster pingai hatte, wie man sich 'erinnetn wird, dem angeblichéèn Baron von Saint -Clair gegen Erlegung einer Cautions- Summe von 30,000 “Fr. “die Freiheit zugesprochen. Nachdem aber—einer der Kläger, der Vicomte Paultre de Lamothe gegen diese Verfügung Einspruch. gethan, hat die Anklage - Kammer des Königl. Gerichtehofes jene Summe auf 100,000 Fr. erhöht. Der Prozeß des Angeschuldigten, (welcher sih übri- gens , da er diese 100,000 Fr. wahrscheinlich nicht auf- bringen. fann, noch jest in Verhaft befindet ) wegen seiner Flugschrift: „„Öffenbarungen an die Kammern über die Ermordung des Herzógs von Berry‘/ (vergl. Nr. 91 der Staats-Zeitung) wurde gestern vor dem Zuchtpolizei-Gerichte

“fortgesezt. Unter den Zeugen befand sih diesmal der wirf-

liche Baron v. Saint-Clair, welcher im Fahre 1813 als Ma- jor in Portugiesischen Diensten dasselbe Jäger-Regiment, wel- ches der Angeklagte kommandirt haben wollte, befehligte, und der jeßt Oberst-Lieutenant in Englischen Diensten ist ; so wie der bekannte Englische Admiral Sir Sidney Smith, den der Angeklagte hatte vorladen lassen, um. für ihn zu zeugen. Nach Beendigung des Zeugen -Verhôrs, wonach es feinem Zweifel zu unterliegen |\cheint, daß der Angeklagte Mac-Lean heißt und den Namen Saint-Clair usurpirt hat, plaidirte der Advokat Herr Hennequin für den General, Vicomte Paul- tre de Lamothe, und trug wegen der obgedachten Flug|crift zu Gunsten seines Klienten auf einen von Mac-Lean owohl, als von dem Buchdrucker Barbier, der die Schrift gedruckt, zu tragenden Schaden-Ersaß von 10,000 Fr., ferner auf díe Bekanntmachung des Urtheils zu 10,000 Exemplaren, auf die Jusertion desselben in mehrere Pariser Blätter und auf die Beschlagnahme der Flugschrift an. Die Advokaten, Herr Bonnet und Dupin der Jüngere, machten einen ähnlichen Antrag zu Gunsten des General-Lieutenants Grafen von Cs- cars und des Herzogs Decazes worauf die Fortsebung der Verhandlung auf den 8. April verlegt wurde. :

___ Der Prozeß wegen Ermordung Paul Ludwig Courriers ist von dem Gerichtshofe zu Tours bis zu den nächsten im Juni stattfindenden Aisisen ausgeseßt worden ; alsdann sol- len 88 Zeugen verhört werden.

Die Nachricht, daß der Schiffs - Capitain von Freycinet nächstens eine neue Reise um die Welt antreten werde, wird von dem Moniteur mit dem Bemerken widerlegt, daß je- ner Offizier zuvor die Beschreibung seiner leßten auf der Korvette „„Urania“/ gemachten Reise vollenden werde.

Der Päpstliche Nuntius am Brasilianischen Hofe, Mon- signor Ostini, hat sich in Marseille nach seinem Bestimmungs- orte eingeschifft. i

Der General - Inspektor der hiesigen Universität Abbé

‘Thibault ist am 28sten v. M. hier gestorben. Sein Posten

is Herrn Chenedollé, bisherigem Jnspektor der Akademie zu Caen, úbertragen worden. :

Von dem Grafen Daru ist hier ein Gedicht in sechs Gesängen , betitelt : „Die Astronomie“/, in Druck erschienen.

Der Constitutionnel ist über den Beifall, welchen die dramatischen Dichtungen der romantischen Schule, z. B. der Othello von Alfred von Vigny, und Victor Hugo's Hernani, auf dem Französischen Theater finden, sehr ungehalten.

Der Präfeft und der Munizipalrath des Seine - Depat- tements haben für die Verschönerung des Plakes Ludwigs XVI, vorläufig die Summe von 200,000 Fr. bewilligt.

Vor Knrzem is eine bedeutende Anzahl von Elsassischen, Schweizekischen nnd Deutschen Auswanderern, die sich in

Hâvre nach Amerika einschiffen wollen, durch Rouen ge-

fommen. Bei Aix sind Stein-Brüche von shônem bunten Mart- mor entdeckt worden. | E Der Messager des Chambres hatte vor einige! Tagen gemeldet, daß die Spanischen Gränz-Behörden den Auftrag erhalten hätten, den General Barradas, sobald - der-

selbe si auf Spanischem Gebiete blicken lasse, zu verhaften.

Gestern an das gedachte Blatt hinzu, daß es die Absicht

Sr. Katholischen Majestät sey, den General, auf den Antrag des Gouverneurs von Cuba, Generals Vivès, nach Havana

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vor eín Kriegs-Gericht stellen- zu m Grunde Barradas eine Krank- u- verschieben. reiben an den

um ihn daselb r aus diese 1 um seine Abreise von Paris nachstehende S Chambres erlassen: „M. H ffentlichen Blättern nur von , zu antworten ; : ônigs àngreist und mir i vôllig \sremd__ sind, en von meiner Seite mehr als er diese mir geliehenen Gesin- Mannes von Ehre t entfernt, der bin ih bereit, h Madrid zu

zu \hick

eit vor E Ti Lebterer nun das Redacteur des Messa So lange in den 0 Rede war, hielt wo man dié Gesinnungen zu würde ein längeres strafbar seyn. nungen mit _und eines ge Loyalität mein mich bei der begeben. empfinde, gew nig an meiner gezweifelt hat, und dem leßten mir ‘an than, was

daß abe

ger des úr überslu jebt: aber, Loyalität meines. muthet ,

Schwei ch weise d ganzen Unwillen eines i treuen Unterthanen zurück. Wei es Souverains zu mißtrauen, rsten Aufforderun inzigen Trost,

ährt mir die innige Ueberzeugung, unerschütterlichen Treue nie e und daß Se. Maj. überzeugt vertraut gewesenen Komm lben von mir erwarten durften. des Generals Vivès gesagt hat, ist *eneral fann den Antrag, den man da ich nicht unter jeinen sehr verbinden, mein in die heutige Ich habe die

g desselben na den ih in meinem Unglücke daß der Kô- Augenblicf sind, daß ich in ando Alles ge- HôchstDiese man úbrigens in Betre _vóôllig grundlos. ihm beimißt, nicht Besehlen stand. rr, wenn Sie das ge ummer Ihres Blattes ei Ehre u. st. w.

Dieser G emacht haben, Sie wúrden mich : genwärtige Schreiben nrücken wollten.

gez. Der General Isidor Barradas.‘‘

Großbritanien und Jrland.

ents -Verhandlungen. se in seine

Das (bereits er- r Sißung vom 26. Sir R. Heron betraf zwei 400 Pfd., von denen die eine H Flotte und Melville

Parlam wähnte) vom Unterhau genehmigte Amende ensionen, von 5 . Dundas Sohn des ersten Lords -— und die andere H im Proviant - Grafen Bath Sir R. Heron, wel “Zeit bekleidet seyen erst für fie man sie bald als überflüssig bef zurichten gewußt, sionen zu versehen. anfomme, sehr unbedeutend, tadelnswerther und darum, nt jungen M! diese fällt vielme zwar besonders au onirten , die bekanntlich e hôchsten Regier väter der beiden jungen Posten Ober - Kanzler von E Vice - König von Schott mit vielen Emolumenten, fehr zweideuti lich, daß ihr Einkünsten, dern, oder auch nur sich hera Und alles das zu einer Z scheue mich nicht, ein solches tlich zu bezeichnen. Pensionen auch nur klein, hältniß mit den R Leuten, deren Dienste für d ‘und die wesentlih zu der Gr B. nur die Adm efähr 20 Jahre Erstere 500,

ment des 00 und : hemaliger Kommissär bei der der Admiralität, Viscount W. L. Bathurst ehemaliger Kom- des Consfeils-

Departement und Sohn Die Stellen,

urs bisher bezog. i che diese beiden Herren sehr kurze geschaffen worden, und da habe man ‘es doch eîn- derselben mit gehörigen ‘Pen- Summe, auf die es h Prinzip um so „Den beiden be ih feine Schuld; auf die Minister und die Väter der beiden en Jahren ununterbro- Auch die Groß-

rásidenten,

dié Juhaber Sey auch die so wáre doch das cht zu gestatten. ‘2 fuhr er fort, ,¿,ge hr einzig und allein f zwei —- nämlich seit viel ungsstellen befleiden. Männer hatten schon sehr bedeutende war viele Jahre und der andere eine Art land , befleideten demnach während die Dienste, die sie leisteten, Wie ist es nun noch möôg- epfropt schon von öffentlichen Penfionen for-

Stellen

ger Natur waren. Nachkommen, voll . für ihre Familien solche armselige blassen können, sie anzunehmen ? llgemeiner Noth! Wahrlich, ich Verfahren hier dffentlich als (Hört, hört!) Scheinen die nd sie doch sehr groß im Ver- en einer großen Anzahl von as Vaterland glänzend gewesen dße desselben beigetragen haben. irale Bowen und Barlow erwäh- in der Flotte gedient haben der Andere 450 Pfund als err Dundas, der dagegen ebenfalls eine hat in der furzen Zeit, da wenn ich nicht irre, shire auf seiner Mission nach St. eben so auch den Lord Heytes- dy, der Capitain des großen der unter allen Himmelsstri n Gefechten sich auszeich Pension. Jch h ses werden heute durch ih Ende machen, denn meiner ster, die dergleichen Pension wit der öffentl

Hôchst veräch

emuneration

Ich darf hier z- nen, die beide ung und von denen der Pension bezieht.

Pension von 500 ‘Pu! er seinen Posten bekleidete, den Herzog von Devon Petersburg b

fund bezieht, noch dazu,

leitet und homas Har chen und hat nicht mehr als ie Mitglieder dieses Hau- otum jenèêm Mißbrauche ein Meinung nach treibén die Mini- en bewilligen, muthwilligen Scherz (Beifall von allen Seiten.) Der

Nelson , len blutige 450 Pfd.

ichen Noth.

Kanzler der Schaßkammer erwiederte--daß: die beiden Pensionirten feinesweges aus Familien - Rücksichten Und. ver- möge ihrer Stammb ume die ihnen bewilligten Pensionen bezögen. „In diesem glücklichen Lande“, sagt, ec, „(befindet sich der Aermste mit dem Reichsten und dem Höchsten auf einem und demselben Fuße; ob. nun die Frage auf“ Herrn

„Bathurst, den Sohn einés Pairs, oder auf Herrn Thöm-

son, den Sohn eines Lastträgers sich bezieht, gilt hier ganz gleich, da die Entscheidung immer dieselbe bleiben würde. (Gelächter). Der gegenwärtige Fall „rührt daher, daß die Regierung es vor einiger Zeit für angemessen befunden, ge- wisse Reductionen und dafür Pensionirungen eintreten zu lassen. Was die Dienste der beiden Judividuen betrit, fo bin ich nicht vorbereitet, eine genaue Antwort zu-- erthei-

‘len (man lacht), da das uns vorliegénde Dokument leider

nicht besagt, wie lange die Herren gedient haben, . jedoch glaube ich, ungefähr vier Jahre. Es ist oft schon in. diésem Hause ausgesprochen worden, daß solche Stellen, wiewohl sie von dem Willen des Königs abhängig sind, doch immer als auf Lebenszeit ertheilt angesehen werden; leicht ist es daher auch, zu zeigen, daß die Regierung im gegenwärtigen Falle vollfommen ordnungsmäßig verfahren ist.// Der Minister tnachte sodann bèmerfklich, daß die beiden Herren schon eine andere Laufbahn betreten hatten, als sie sih entschlossen, én Königliche Dienste einzutreten ; es sey daher billig gewesen, sie für Vortheile zu entschädigen , denen sie sich des Staats wegen entzogen gehabt. Auch beabsichtige die Admiralität, beide Männer wieder in Aftivität treten zu lassen, sobald Vakanzen eintreten, und so die Pension wieder aufzuheben. „„Wenn,“! so schloß der Minister, „diese Herren das Glück oder das Unglück haben, von ehrenwerthen Familien abzustam- men, und wenn ihre Vorfahren schon im Dienste des Staa- tes sich auszeichneten, so gestehe ih, daß beide Umstände kei- nesweges dazu geeignet seyen, ihnen das Recht zu nehmen, auf welches das Haus in jedem andern Falle Rücksicht neh- men müßte.“ Für das Amendement sprachen sich dar- auf Oberst Sibthorpe und Herr Hobhouse aus. Herr H. Dundas sah sich veranlaßt, das Andenken seines Vor- fahren, Lord Melville, den Sir R. Heron eine Art von Vice-König von Schottland genannt hatte, in Schuß zu neh- men. Herr Pecl begnügte sich, das Historische des gegen-" wärtigen Falles zu erläutern, ohne ihn mit besonderer Wärme in Schuß zu nehmen; vielmehr überließ er es dem Hause, zu entscheiden, ob die Pension noch ferner zu bewilligen sey, weil es dem Ministerium überhaupt nur angenehm seyn könne, in dieser Hinsicht eine Anleitung vom Parlamente zu erhal- ten, sobald dadurch nur feinem Menschen ein besonderes Un-

“ret geschehe. (Daß das Amendement durch 139 gegen 121

Stimmen angenommen wurde, is bereits gemeldet worden.) In der Sibung des Oberhauses vom 29. März überreichte Graf von Carlisle eine Bittschrift von Einwoh-

“nern Calcuttas, welche unlegitime Kinder von Europäern

sind, die diese mit Judischen Frauen erzeugt haben. Sie baten um Béseitigung der gegenwärtigen auf ihnen lastenden bürgerlichen Beschränkungen, und versicherte Lord Ellenbo- roughdarauf, daßer sehr gern bereit sey, demGesuche der Bittstel- ler nachzukommen, so weit solches mit den Vorschriften verträglich sey, die in Bezug auf die Ostindische Besikung festgestellt seyen. Lord King brachte in der heutigen Sißung die Kor n- Geseßbe zur Sprache und schlug eine Reihefolge von Reso- lutionen vor, die folgendermaßen lauteteu: „Alle Anordnun- gen, Zölle und Verbote, welche der Zulassung des Korns im Wege sind und den Preis dieses nothwendigen Lebens-Be- dürfnisses erhöhen, sind ünpolitisch und ungerecht. Vorschrif- ten in Bezug auf den Korn-Händel, angeblich zum Besten des Publikums, gründen sich auf eine hôchst unpolitische Ein- mishung der Regierung in die Führung des wichtigsten aller Geschäfte, in dem sie durhaus infompetent ist und das fie nur zum größten Nachtheile des öffentlichen Interesses ihren Verfügungen unterwerfen fann. Ein auf das Korn geleg- ter Zoll, um eine Staats - Revenúe zu schaffen, ist die ver- werflichste aller Taxen und in der That nicht minder ver- derblich, als ein Fluch der Unfruchtbarkeit, der auf der Bo- den haftet. Ein absolutes Verbot seßt den Konsumenten dem den und gehässigsten aller Monopole aus. Großbritanien besist dur seinen Ueberfluß an Kohlen, durch die Vortheile, welche ihm sein Maschinenwesen gewährt, durch die Anhäufung von Kapitalien und durch größere" Ei und Gewerbfleiß, den seltnen und unschäßbaren Vortheil, im Standezu seyn, die Arbeit seiner Bewohner wirksamer und werth- voller, als die irgend einer andern Nation in der Welt zu machen. Wirksamer, weil, wenn diese Arbeit so verwendet wird, daß dabei die Gewalt des Dampfes P ia der Maschinen in ge- hdrige Nußung kommt, dann auch mehr Güter erzeugt wer-