1830 / 98 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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theilweise, Aufkündigung der Staats\chuld. i theile (heißt es darin), welche. sich aus der Befestigung des Staats - Kredites und aus der Bzreitwilligkeit der Kapitals- Besiker , ihre Kapitale der Regierung gegen mäßige Zinsen u überlassen, ergeben, zum Besten des taates und zur Er- leichtérühi der Kontribuenten zu benüßen, haben Se. Maje- stät die theilweise Aufkündigung der mit- einer höheren Ver- zinsung als mit Vier vom Hunderk verbundenen Staatsschuld- Verschreibungen und der ent- Urkunden des Lombardisch- Venetianischen Monte anzuordnen geruhet. Jn dem beige- schlossenen Merzeicquie sind die Kapitale aufgeführt , welche in Gemäßheit dieser Allerhöchsten Anordnung mit dem Bei- saße aufgekündet werden, daß am 1. November 1830 die Zu- rücfzahlung derselben bei den in der Folge näher zu bezeich- nenden: Kredits - Kassen erfolgen wird, und daß von dem an- gegebenen Tage ihre Verzinsung erlischt. Um die Sorge für die Erleichterung der öffentlichen Lasten mit den wohlroollen- den Rüsichten für die Staatsgläubiger zu verbinden, haben Se. Majestät zugleich beschlossen, den Besikern der hier auf- gekúndigten Schuld-Verschreibungen die Umgestaltung derselben ín 4procentige Schuld - Briefe in der Art zu gestatten , daß sie für 100 Fl. in 5 procentigen Staatsschuld:Verschreibutigen oder Rent - Urkunden 104 Fl. in 4 procentigen Schuldbriefen - erhalten föônnen, wenn sie längstens bis zum 1. Juli 1830 ihre Schuld-Verschreibungen zum Behufe der Verwechselung überreichen. Die näheren Bestimmungen in Beziehung auf diese Einleitung und das dabei zu beobachtende Verfahren werden durch besondere Circular - Verordnungen befannt ge- macht werden.“ :

Das dem obigen Circulare beigefügte Verzéichniß.-der et- sten Serie der aufgekündigten Kapitale umfaßt 7,000,000 Fl. von der mit Fünf vom Hundert in Conventions-Múnze verzinsli- chen Staatsschuld ; 1,700,000 von der Renten-Schuld des Lom- bardisch-Venetianischen Monte, worüber das Verzeichniß von dem Gubernium zu Mailand befannt gemacht wird ; 293,102 Fl. von der Zprocentigen aus der Verloosung hervorgegangenen Staatsschuld, die taatsschuld-Verschreibungen voi Nummer 1840 bis einschließlich 2428; 755,807 Fl. das in den Fahren 41805 und 1806, dann 1809 und 1810 in Krain aufgenom- mene Zwangs - Darlehen zu Fünf vom Hundert ; 93,783 Fl. das 6procentige, im Jahre 1809 in Tyrol aufgenommene ge- zwungene Anlehen; 19/475 Fl. das 5 procentige, im Nahe 1809 în Tyrol aufgenommene freiwillige Anlehen ; 117,833 l, die Gprocentige SälzburgerLandesschuld ; 20,000 Fl. die 6 pro- centige . Passauer Kameral - Schuld; mithin in Summa 10,000,000 Gulden. | j R

_—“ Aus Triest vom 26. März wird (im Nürnberger Korrespondenten) gemeldet : „Nach Berichten “aus Smyrna vom 5. März is das {dne Oesterreichische Kauf- fahrteis is „Fürst Metternich//, bei einem heftigen Sturm an die Küste von Phokea geworfen und gänzlich zertrümmert worden. Die Mannschaft wurde Ea) , von der Fracht aber nicht das Mindeste gerettet. Der durch dieses Unglück entstandene Schaden ift äußerst beträchtlich, indem das Schif für die Kaiserl. Königl. Oesterreichische Escadre im Archipel eine Ladung von 80,000 Fl. C. M. im Werth, und außer- dem für etwa 150,000 Fl. Kaufmannsgüter an Bord hatte. Leider war nur ‘die Hälfte davon assekurirt.‘‘

Spanien, Der Courrier français berichtet aus Madríd vom

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93. März: „Die hiesige Zeitung enthält heute sechs Defrete

Béhufs- der Verbesserung der- Staats-Kredits; das erste der- selben - stellt die Zusämmensebung, die Befugnisse und die -

Sißuüngstage dee E N lede est; das zweite. be- stimmt daß die Bi en der öffentlichen Schuld weder gegen- wars ‘nóch ‘in Zukunst mit irgend einer Steuer oder Ab- be belastet werden. dürfen. Das dritte Dekret hat den wéck, die Liquidation der Schuld zu beschléunigen und" er- theilt bis zu deren definitiven Feststellung den Äunhäbern die Erläubniß;: die Titel: nach-Belieben zu verkaufen oder zu úber- tragen. Durch das vierte werden alle früheren Geleve und Vorschriften über den Verfall der Zinsen,, wenn die Papiere UOL bestiratuten Zeit vorgelegt worden waren, aufgehó- n. e bezahle, und- die For erung erlischt erst nach. zwei. Jahren. Durch das fünfte Dekret wird angeordnet, daß von jeßt an die laufenden Zinsen der consolidirtèn Schuld nach ihrem vol- len Werthe. gezahlt werden und daß feine Abzüge zur Bezah- lung der Steuern stattfindèén sollen. Dem sechsten Dekrete

zufolge. werden die consolidirten Schuldscheine nach ihrem-

vollen Nöminal-Werthe bei der Bezahlung der seit dem 31. Dezember 1827. rückständigen, Steuer und “Abgaben ange- nommen. werden.

thume Oesterreich unter der Ens „vom 31. März / über die. „Um die Vor-

ie verfallene A wird ein halbes Jahr später

(¡T Arr k d'i, è D Der Oesterreichische Beobachter meldet aus Kon- stantinopel vom 10. März: „„Jn dem achten Artikel des

am 14. September v. J. zu Adrianopel unterzeichneten Haupt- Traktates ist bekanntlich festgeseßt“ worden, daß die ‘Pforte

als Ersaß des Schadens und der Verluste, welche die Russi-

hen Unterthanen und Kaufleute zu verschiedenen Zeiten- seit dem Jahre 1806 erlitten haben, an Rußland “in Laufe von achtzehn Monaten , in Fristen die näher - bestimmt wetden sollten, die Summe. von 1,500,000- Holländischen Dukaten zu zahlen-habe. Diese Fristen sind in einer am nämlichen Tage mit dem Haupt - Traktate unterzeichneten Separat - oder er- läuternden Convention folgendermaßen festgeseßt worden: Die Pforte zahlt nach Auswechslung der Ratificationen des Friedens-Traktats (welche am 28. Oftober v. F. zu Adriano- pel erfolgt ist) ‘100,000. Dukaten; sehs Monate nach dieser Auswech\lung, 409,000 Dukaten ; in den folgenden sechs Mo- naten 500,000 Dukaten, und dann wieder in ses Monaten die noch restirenden 500,000 Dukaten, so daß in achtzehn Monaten die ganze Snmme von 1,500,000 Dukaten abge- tragen wird. Nachdem die erste Rate dieser Entschädigungs- Summe mit 100,000 Dukaten bezahlt, der Artikel Vl. des Haupt-Traktats in Bezug auf Servien vollständig vollzogen, und Giurgewo verabredetermaßen geräumt und den Russischen Truppen übergeben worden war, räumte die Russische Armee die Städte Adrianopel, Kirkilisse, Lulé-Burgas, Midia, Fniada und andere Orte, die sogleih der Behörde, welche die Pforte mit deren Uebernahme beauftragt hatte, übergeben wurden. Nunmehr, da die Pforte bereits Vorkehrungen getroffen hat,

die zweite Rate mit 400,000 Dukaten vertragsmäßig zu ent-

richten, machen auch die Russischen Uo Anstalten, das ganze Land von den Balfkans bis ans Meer und zum Golf von Burgas zu räumen und sich über den Balkan nach Bul- garien und in die Dobrudscha zurückzuziehen. “Der Vice-Admiral der Türkischen Flotte, Tahir-Pascha, schickt sich an, nächstens an Bord einer Fregatte nach Algier abzusegeln, um die Verwendung. des Sultans zu gütlicher Beilégung der zwischen dem dortigen Dey und der Franzôd- sischen Regierung obwaltenden Disserenzen geltend zu machen. Der Kapidschi - Baschi Sadik - Aga , ehemaliger Kigja Suleiman - Pascha’'s von Philippopel, ist zum -Kommandan- ten von Nicopolis, mit dem. Range eines Beglerbegs, und der ehemalige Gouverneur von 'Nicopolis, Seid Mehmed -

Pascha, zum Kommandanten von Rusttschuf, mit der An-

wartschaft auf das Kommando von Silistría, sobald diefe Festung von den ‘Russen geräumt seyn wird, ernannt wor- den. Dem gegenwärtigen Großwesir (Reschid Mehmed - Pa- scha) is die Statthalterschaft von Rumelien verliehen worden.

Es wird allgemein versichert, daß . der bekannte Kom- mandant von Varna, Jussuf - Pascha von Seres, der sich fortwährend in Rußland aufhält, vom Sultan wieder in

Gnaden aufgenommen zu werden “Hoffnung habe und sich

anschicke, nah Kon antinopel zurückzukehren, wo bereits vor längerer Zeit sein Söhn aus Odessa eingetrofer und in den militairischen Rang, den er vor seiner G

‘kleidete, wieder eingeseßt worden ist.

Zu den in der lehteren Zeit zu Gunsten der Katholischen Armenier, welche bereits in. Folge des von der Pforte ge- machten. Zugeständnisses zur Wahl eines eignen geistlichen Oberhauptes geschritten find, eingetretenen Maaßregeln. ist besonders der nach Angora erlassene Ferman zu zählen, kraft. def:

sen, mit Ausnahme. einiger wenigen : Familienhäupter, welche

durch Spezial - Befehle nach Angora verwiesen worden wa- ren, allen übrigen Katholiken dieser Nation. freigestellt wird, nah der Hauptstädt zurückzukehren.“

Dasselbe Blatt enthält auch Nachstehendes :

„Nachrichten aus Smyrna zufolge is der Gebuxtstag: Sr. Majestät des Kaisers“ von Oesterreich daselbst -von- dem K. K.

Contre-Admiral, Grafen Dandolo an Bord seines Admiral- schiffes mit cinem Gastmahle. gefeiert worden, zu welchem

sämmtliche Konsuln der f\remden Mächte - geladen waren.

Die M Lenllette und Unterthanen speisten an diesem Tage bei dem K, K. General-Konsul Hrn. Questiaux-

Morgens waren die üblichen Salven von den Kriegsschissen

gegeben worden. ¿e : ;

Am 16. Februar - ist der Französische Vice-Admiral von Rigny an ‘Bord des..Linienschisses „le Conguerant‘‘, in Be- gleitung der Korvette „Eglé“// auf der Rhede von Smyrus angelangt. An - Bord des gedachten Linienschifses befindet

sich gu der Marquis. von Valmy, welcher mehrere Monate

lang in Griechenland- die Functionen eines diplomatischen

Agenten von Seiten Frankreichs versehen hatte. Ein Theil der Russischen Escadre hat den Archipelagus

efangennehmung be-

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733 D erhalten, sonderbar und. auffallend, Nachdem ich. der

eyden

riggs Einige En-

verlassen und is nach Malta abgesegelt. . Admiral ist mit zwei Linienschiffen, einer Fregatte und zwei in den Gewässern von Griechenland geblieben.

lische Kriegsfahrzeuge sind gleichfalls nach Malta abgegangen.

Admiral Malcolm war in den ersten Tagen des Februar mit einem Linienschiffe und eimgen leichten Fahrzeugen zu Nauplia.

Die zwei leßten ín Griechenland angekommenen Franzs-

sischen Kriegsfahrzeuge, die Briggs „„Volage// und „Sur- prise‘‘, haben, erstere 950,000. Fr. und leßtere 350,000 Fr. für ‘die Griechische Regierung überbracht.“

Die Allgemeine Zeitung giebt nachstehendes Schreiben aus Konstantinopel vom s. M z

„Vor einigen Tagen -kam- ein Französischer Courier bei dem Grafen Guilleminot an. Sogleich verlautete, er über- bringe die Schlußakte der Londoner Konferenzen , und wirf- lich haben seitdem die Botschafter der drei vermittelnden Mächte cäglich Zusammenkünfte, und ihre Dollmetscher / verlassen fast den Pforten-Pallast niht mehr. Man glaubt, das Schicksal Griechenlands sey nun völlig entschieden , und es bedürfe zu dessen definitiver Regulirung nur noch der Zustimmung der Pforte zu den Londoner A Obgleich die Pforte solche nicht wohl verweigern kann, 10 dürfte doch noch eine ziemliche Zeit hingehen, bis darüber von Seiten des Divans ein förmlicher Entschluß erscheint; eine s wichtige Angelegen- heit wird gewöhnlich dem Ausspruche des großen Reichsraths

übertragen, und -nur zu dessen Einberufung sind mehrere Wo-

chen erforderlich. Da jedoch die drei Botschafter der Pforte eine bestimmte Frist zur Erklärung über diesen Gegenstand anberaumt haben sollen, so könnte es sich leicht ereignen, daß die Zustimmung der Pforte zur Anerkennung des neuen Staa- tes bei ihrem gewöhnlich sehr langsamen und nicht abzuän- dernden G@chäftsgange verspätet würde und supplirt werden müßte, da die Bevollmächtigten in London sich \cchwerlich in der Lage befinden dürften, die Antivort des Sultans über den anberaumten Termin hinaus abwarten zu können. Die Wahl des Prinzen Lcopold von Koburg zum souverainen Für- sten von Griechenland , welche nah Briefen aus Wien ent- schieden ist, hat im Allgemeinen gefallen und scheint auh die zweckmäßigste zu seyn, da die Türken doch immer noch das größte Vertrauen in England seßen. und weniger eiser- súchtig auf einen Verwandten des Königs von Großbritanitßu, als auf irgend einen Anderen blicken, die Griechen hingegen einen Fürsten gern annehmen werden, der nicht nur nichts von thnen für sich- verlangt, sondern sélbst Hülfsquellen ‘zur Bestreitung des Staats-Haushalts mitbringt. Ein Frauzd- sischer Courier ist nach Smyrna geschickt worden, wo -der Ad? miral Rigny angekommen. ist, oder doch erwartet wird. Man weiß hier, daß die Französische Regierung den Dey von Al- gier ernstlich befriegen will, und ist deshalb ‘in einiger Be? Torr, weil die Subsidien, welche die Barbaresken-Staaten jährlih an die Pforte entrichten, in diesem Falle leicht aus-

bleiben könnten, was in- dem gegenwärtigen Augenblicke em-

pfindlicher als sonst gefühlt werden würde. Die Pforte be- múht sich fortwährend, Gelder zur Kriegssteuer an. Rußland zusammenzubringen / und man spricht wieder von einer An- leihe, die der Großherr zu kontrahiren gedenke.“

Griechenland.

Der Courrier de la Grece vom 13. Februar enthält (wie die Frankfurter Ober - Post - Amts - Zeitung meldet) eine Verordnung des Prásidenten von Griechenland, wonach die außerovdentlichen Commissaire ihrer Functionen. enthoben sind und die Departements in O durch Civil -Gouverneurs verwaltet-werden sollen. Im Senat ist ein aus fünf Mit- gliedern desselben (den Herren Metaxa, Genovellis, Mauro- genis, Mangina und Antonpptoes bestehendes. Comité nie- dergeseßt worden, an welches alle chadloshaltungs-Forderun- gen, die durch die Bestimmungen des 5, Dekrets des Kon- greß von. Argos vom 29. Juli autorisirt worden, in Zukunft gerichtet werden. - Von den- Gedichten des Königs von Baiern spricht der Courrier mit großer Achtung. Hr.-Ar- giropulos giebt in einem aus Aegina vom 9. Februar datir- ten Schreiben an die Redaction des Courrier folgende Aus- funft über seine Entweichung aus Konstantinopel: „Jn eini- gen Journalen sind Artikel enthalten, die mich bétreffen,. na- mentlich zwei in der Gazette de France, wovon der eine ein Auszuz aus der Preuß. Staats-Zeitung *) und der andere aus der Allgem. Augsburger Zeitung. Jch bitte Sie, fol- gende Erwiederung darauf einzurücen. Der erstere, aus Konstantinopel geschrieben, findet. meine Abreise, in einem Moment, wo ich eine neue Anstellung bei der Ottomanischen

“) S. Nr. 303 vom vorigen Fahre.

forte über dreißig Jahre unausgeseßt und mit ganzer Treue

und Ergebenheit auf verschiedenen wichtigen Posten , als ihr

Gesandter zu Berlin, und endlich als Dragoman in i

Kabinet, gedient, wurde ich dafür belohnt dur eine brit rige Gefangenschaft, durch gänzlichen Verlust meines Vermögens und eine fünfjährige Verbannung, welche mein Bruder, der der Pforte ebenfalls bei verschiedenen Aufträgen in Europa lange Zeit hindurch gedient hatte, mein Schwiegersohn- und zwei von meinen Söhnen mit mír theilten. Endlich wurde“ i, nach einem langen Exil voller Leiden und Gefahren , und nachdem ih dem Tode wie durch ein Wunder entgangen, nur darum nah Konstantinopel zurückberufen, um von Neuem unentgeltlih für die Pforte zu axbeiten. Ich mußte mich wider Willen fügen und wartete nur auf eine günstige Ge- legenheit, um ein Land zu verlassen, wo gänzliche Nichtbe- achtung meiner frúher geleisteten Dienste, verbunden mit ei- ñem völligen Mißtrauen gegen meine Person, mir nur eíne getrúbte und selbst gefahrvolle Zukunft weissagten. Meine Abreise war nicht das Werk eines plöblichen Entschlusses, sondern ein in der Noth zur Reife gekommener Vorsab; ich stand auf dem Sprunge, ihn ins Werk zu seßen, als er durch meine Ernennung zum Dragoman bei der nach Petersburg bestimm- ten Botschajt beschleunigt wurde. Sie ablehnen, hâtte mich, im gelindesten Falle, dem Verdachte ausgeseßt und meine Plane vernichter. Ich mochte aber auch einen Posten nicht annehmen, den ih nicht bekleiden wollte, und es lag fern von mir, in einem fremden Lande mich mit einem Anschein von Unrechr und Treulosigkeit von Functionen loszumachen , die ih einmal übernommen. Jch kam daher der Audienz beim Sultan zuvor und verließ Tags vorher mit meiner ganzen Familie sein Reich. Es - ist durchaus falsch, daß ih den Großherrn vor meiner Abreise ge\prochen und von ihm das kleinste Geschenk erhalten habe. Gestärkt durch die Lauterkeit meines Gewissens und meiner Ehre, opferte ich das mir übrig gebliebene Vermögen und Alles auf, was ih durch die An- nahme der mir zugedachten Stelle zu erwarten hatte , um endlich der Freiheit theilhaftig zu werden; ‘und Dank ‘dem

Schuße der alliirten Mächte, Griechenland wird feinen ‘An-

stand nehmen, mir einen freien Wohnsiß anzubieten.“

z F nan D.

Berlin, 7. April. Bei’ der am heutigen Tage stattge- fihdenen Versammlung des Vereins der Kunstfreunde sat- tète_der Vorsikende, des Hrn. Minister von Humboldt Excell. Berieht ab über die Leistungen des Vereins im verflossenen Jahre. ‘Nachdem dutch eine neue Wahl das Direktorium und der Künstler - Aus|{huß bestätigt worden war, wurde zur Verlosung der Gemälde und anderen Kunstgegenstände ge- schritten, welche von dem Vereine gekauft und seit einigen Wochen für das Publikum - ausgestellt worden waren ). Es fiel Nr. 1., Boas und. Ruth von Hopfgarten, auf Nr. 51 dem Herrn Geh. Obex-Finanz-Rath Beuth' zu; Nr. 2. Grie- chische Landschaft y egen Composit. von Wilh, Krause, auf Nr. 337 dem Hrn. Steinbrúk, Kaufmann zu Magdeburg; Nx. 3. Bachus als Kind, von Nymphen gebadet, von Kld- ber, auf Nr. 62 dem Hrn. Geh. Secret. Schulz zu Berlin ; Nr. 4. Amor, im Hiñtergrunde Arigdne und Baächus, von Ehrhard, auf Nr. 8 Sr. Durchlaucht - dem Fürsten Anton Radziwill, Nr. 5. Eine Jtaltänische Räuber -Familiè, voin demselben, auf Nr. 537 dem Königl. Decorateur Hrn. Gerst; Nr. 6. Ansicht der Stadt Salzburg, von Agricola, auf Nè°. 4 Jhrer Königl. Hoh. der * rinzessin Wilheim , Gemahlin. des Brudérs Sr. Maj. des Königs; Nr. 7. Jnnere Ansicht der Kapelle St. Benedetto inSubian/ von Beckmann, auf Nr. 1 Sr. Maj. dem König; Nr. 8. Ansicht von Berchtesgaden, von C. Waagen, -auf Nr.3 Pt Mj: der’ Kaiseritt von Ruß- land; Nr. 9. Tempel des Herkules zu ‘Cora, ‘von Roch, auf Nr. 610 dem Hrn. Karl Humbert hier; Nr. 10. -Nórdische Landschaft, Composition von Schirmen in Düsseldorf, äuf - Nr. 748 Sr. Durchlaucht dem Prinz Byron von Curlánd; Nr. 11. Tritonen und Nereiden in Be leitung des Amor auf dem Meere, von F. Boutterweck, auf Nt: 1“ Sr. Maj.- dem: König { Nr. 12. Jnnere Ansicht des Doms zu Halber? stadt, von Hasenpflug, auf Nr. 491 Graf Wertier. von Boch: holz Asseburg; Nr. 13. Westliches Ufer der Insel Capri- von Großpietsch, auf Nr. 57 dem Hrn.“ Bank-Direktor Hundt; Nr. 14, Die Abfahrt, idyllishe Composition von Wilh: Her- big, auf Nr. 343 dem Hry. Regier.“ Rath Bethge in Stet- tin; Nr. 15. Wettgesang, von H. Dáhliñg „- auf Ny.:1065 dem Hrn. Kehne hier; Nr. 16. Gefecht zwischen Türken und. Russen, von Wilh. Meister, auf Nt. 587 Kamméergerichts-

S S

*) Pergl. hiermit Nv. 92 der Allgem. Preuß. Staats=Zeit. 4,