1830 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wünschte sich gegenseitig Glück, Alle belebte nur Ein Ge- danke; es waren nicht Unterthanen, die von ihrem Landes- herrn, sondern Kinder, die von ihrem Vater sprachen. Sein wildes gütiges Angele verflärte der Widerschein unseres -Slûcks, das der Gefeierte mit uns theilte. Wer die Stärke Rußlands kennen lernen wollte, der mußte nah dem Verhallen des Russischen Kanonendonners an den Ufern des Euphrat und unfern der Thore Konstantinopels den Beherr- scher Rußlands in den Ringmauern des Kreml erölicken, in der Mitte Seines Ihn umdrängenden Volkes. Hier redeten Erinnerung an die graue Zeit, die Thaten des Kaisers und die Liebe des Volkes, eine Sprache, die keine Feder wieder- giebt. Alle Stände und Jndividuen begegneten sich in einem gemeinsamen Alle gleich umfassenden Gefühle, cinem Ge- fühle, auf das wir Russen stolz seyn können.“ ¡Wir erfuhren mit freudiger Rührung, daß Se. Majestät der Kaiser, Allerhöchstdessen Gegenwart überall durch Wohltha- ten und Beweise Seiner Gnade verherrlicht wird, auch Sei- nen jeßigen Besuch in dieser Hauprstadt durch eineú neuen Beweis Seines Wohlwollens bezeichnet und befohlen hat, die Summe von 50,000 Rubel unter die ärmere Klasse der Einwohner zu vertheilen; die Aufsicht über die Vertheilung dieses Geldes ist dem Erzbischof von Mosfau, den hiesigen angesehensten Beamten und dem Stadthaupte übertragen worden. So werden denn auch die, welche durch Krankfhei- ten Und körperliche Leiden verhindert wurden, unsern erhabe- nen Monarchen von Angesicht zu schauen, durch diese wahr- haft Kaiserliche Milde es erfahren, daß Er ihnen nahe war.‘

Am Sonntag Abend ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, mit Gefolge, aus Moskau in hohem Wohlseyn in hiesiger Residenz angelangt. :

Die am Bíten d. M. hierselbst verstorbene Gemahlin des Feldmarschalls Grafen von Diebitsch - Sabalkanski, geborene Baronesse Tornauw, wurde von ihrem siebenten Jahre an im Hause ihrer Tante, der wohlseligen Gemahlin des weiland Feldmarschalls Fürsten Barclay de ‘Tolly, erzogen und an ih- ren sie überlebenden Gemahl, den damaligen Baron von Diebitsch , vor funfzehn Jahren vermählt. Die Ehe blieb finderlos. Vorgestern ward der Leichnam der Verklärten aus dem Sterbehause . in die evangelisch - lutherische St. ‘Petri- Kirche gebracht, von wo das Leichen-Begängniß morgen Vor- mittag vor sich gehen wird. Seine Majestät der Kaiser und Seine Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michail Pawlowitsch geruhten der Trauerfeier im Sterbehause der Verewigten bei- zuwohnen. | N e Baron von Albedyhl, Ober - Hofmeister des Hofes Sr. Kaiserl. Majestät, ist hier am 27. d. M. gestorben.

Der beim Ministerium des Junnern angestellte Staats-

rath Obreskoff ist zum Civil - Gouverneur - von Twer. ernannt

worden. Der Kommandirende der ganzen Jufanterie des ‘abge- sonderten Garde-Corps, General-Adjutant By skrôm [., is zur Wiederherstellung seiner Gesundheit ins Ausland beurlaubt worden.

Aus Erzerum schreibt man vom 11. Februar, der tiefe Schnee habe die Zufuhr der Lebensmittel aus der Umgebung gehemmt, und schon zwei Tage erwarte man vergeblich die Post aus Tiflis. : ; j

Am 9. März um 1 Uhr 10 Minuten Nachmittags empfand man in Tiflis ein “Erdbeben in der Richtung von Norden nah Süden, das gegen 20 Minuten anhielt, und nach wel- hem ein heftiger Windstoß 10 Minuten lang wehte. An demselben Tage um 45 Uhr Nachmittags wurde auch in Astrachan ein \chwaches Erdbeben gespürt, das etwa 30 Sekun- den währte, ohne gleihwohl irgendwo Schaden “zu thun.

Der - Professor Ssokolow im Bergkadetten- Corps hat fúrzlich eine interessante historisch- statistische Beschreibung des Bergkadetten- Corps herausgegeben. „Wer möchte es glau- hen‘7, heißt es darin, ¿daß ein halbwilder Baschkir , hervor- gegangen aus seiner: Rauchhütte, ‘den ersten Stein zur Grún- dung des Bergkadetten - Corps gelegt hat. Und: doch is cs aftenmáßig so. Der Baschkir Jsmail Nassimow und einige

seiner Gefährten baten im Jahre 1771 das Bergkollegium um Erlaubniß, ihre Erze in die Jugowschen Schmelzhütten

abliefern. zu dürfen, so wie auch, daß ihnen Erz ruben der Krone zur Verwaltung anvextraut würden. Zugleich erklär- ‘ten sie unter Anderm, sie verständen sich auf das Bergwesen

nur- praftis; da man abér darin fenntnißreiche Führer ha-

den müsse, so bäten sie um- Einrichtung einer Bergkadetten- schule und machten sich anheischig, zum Unterhalte derselben aine Habpdlusthte von jedem Pud Erz darzubringen. Das Bergfollegium stellte die Sache dem Senate vor, und auf solche Weise wurde zu dem gegenwärtigen Bergkadetten-Corps der Grund gelegt.

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nisse fünstliher Mineral - Wasser ist bereits wieder eröffnec und. erfreut sich eines beträchtlihen Absaßes an falten f ser. Ungeachtet des strengen Winters haben mehrere Kranke, die sich während desselben der hiesigen Mineral - Wasser be- dienten, ihre Gesundheit wieder erhalten. Ein aus Dresden von der Anstalt hierher berufener Chemifer , Namens Wil- berg, verfertigt mit gleichem Erfolg Mineral-Wasser nach“den Systemen der Der. Berzelius und Struve. Die vekschféde- nen Karlsbader Brunnen, und das Pyrmonter, Marienbädex, Emser, Eger, Faschinger, Geilnauer und Saidschüßer Wasser fosten 2, das Selterser und Soda-Wasser, so wie Gas esnt- haltende Limonade, 1 Rubél Banf-Noten die Flasche.

5 Tel 12ten bis zum 19. März liefen 11- Fahrzeuge in unseren Schifffahrt find hier im Ganzen 36 Schiffe angekommen und 75 abgesegelt. :

Die hiesige Handels - Kammer beschäftigt sich mit einer neuen Organisation der hiesigen Börse in Beziehung auf Wechsel- und Waaren - Agenten, Notare, öffentliche Ver-

fäufe u. s. w. N Lauter

Paris, 3. April. Gestern arbeiteten Se. Majestät über eine Stunde lang mit dem Fúrsten von Polignac und dem Minister des Jnnern. 7

In dem heutigen Blatte des Moniteurs liest man nunmehr die Königl. Verordnung, wodurch zwanzig Präfefte theils verseßt, theils aus ihrem bisherigen Verhältnisse gänz- lich entlassen werden. Die Zahl dieser leßteren beläuft sich auf sieben, wovon die Herren v. Suleau und Fumeron-d’Ar- deuil (‘Prófefte der Mosel und des Var) zu ‘anderweitigen Functionen berufen, die Herren v. Riccé und v. Arros (Prô- fefte des Loiret und der Maas) pensionirt und die Herren v. Beaamont, Feutrier und von Lézardière (‘Präfefkte des Doubs, des Lot und der Garonne, und der Mayenne) ohne Pension entlassen werden. An die Stelle dieser sieben Prä- fekte ist Herr v. Vandoeuvre (bisheriger Präfekt der Vienne) zum Präfekten der Mosel, Herr Angelier (bish. Präf. auf Korsika) zum Präf. des Var, Herr v. Foresta (bish. Präf. der Vendée) zum Präfekten des Loiret, Herr von Waters (bish. Präf. der Obern-Loire) zum Präfekten der Maas, Hr. v. Calvières (bish. Prâfek, der Obern-Pyrenäen) zum Präf. des Doubs, Hr. Baumes (bish. Präf. des Lot) zum ‘Präf. des Lot und der Garonne, und Hr. v. Saint-Luc (bish. Präf. der Crèuse) zum Präfekten der Mayenne ernannt wor-

‘den. Die eben erwähnten erledigten sieben Präfekturen sind

resp. dem ehemaligen Präfekten, Herrn von Saint - Felix (Vienne), dem General - Präfektur -Secretair des ‘Nieder- Rheins „- Herrn von Choiseul (Korsika), dem Präfekten der Corrèze, Herrn v. Villeneuve (Vendée), dem ehemaligen Práä- feften, Herrn v. Freslon (Obere Loire), dem Präfekten des Wasgaus, Herrn Vernhettes (Ober-Pyrenäen), dém ehema- ligen Präfekten, Herrn v. Lantivy (Lot), und dem Unter-Prà- fekten von Cherbourg , Herrn v. Frotté (Creuse), zu Theil geworden. Die Präfektur der Corrèze hat der bisherige Prä- feft ‘der Heiden, Herr v. Caunan, erhalten, der seinerseits den Unter:-Präfeften von Toulon, Herrn Dufougray, zum Nachfolger erhalten hat. Zum ‘Präfekten des Wasgaus is der bisherige Präfekt der Drôme, Herr von Malartic , et- nannt worden, an dessen Stelle der bisherige Prâfeft der Nièvre, Herr von Talleyrand, gekommen ist, Dieser hat de bisherigen Präfeften der Orne, Herrn Séguier, zum Nach- folger erhalten, dessen Posten als Präfekt des Orne-Departe- ments endlich der Requêtenmeister im Staatsrathe, Hr. von Kersaint, erhalten hat. Die betressende Verordnung is vom gestrigen Tage datirt und vom Minister des Jnnern fkontra- ignirt, M Der Messager des Chambres bemerkt, daß von den sieben entlassenen ‘Präfekten vier (die Herren Fumeron, Feu- trier, Beaumont und Lezardière) ihre Posten erst seit zwet Jahren bekleideten; Alle hätten übrigens das doppelte Ver- dienst, daß sie gescheidte Männer und aufrichtige Anhänger der Verfassung wären. f dds Der Moniteur enthält auch noch zwei andere Königl. Verordnungen. Durch die erste vom 28sten v. M. wird der Géneral-Major, Graf v. Hautpoul, an die Stelle des Ba- rons Clouet, welcher den Feldzug in Afrika mitmacht, zum Direktor der Kriegs-Verwaltung ernannt. Die zweite vom

“Lten- d. M. ernennt den afer? ananten Vicomte von Sv- 4

leau, bisherigen Präfekten des osel - Departements, zum General-Direktor des Einregistrirungs - Wesens und. der uf mainen an die Stelle des Staatsraths Calmon.” Ueber zu Entlassung dieses Lelzteren sind die Oppositions-Blätter in 90-

| hem Grade ungehalten.

Odessa, 20. März. Die hiesige Anstalt für Erzeug-

afen ein und 35 von da aus. Seit Eröffnung der

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an versichert , daß der Dauphin am 15ten d. M., în dla e See - Ministers, des Contre - Admirals von Macfau und des Hafen- und Proviant - Direktors Hrn. Tu- pinier, die Reise nach Toulon antreten werde, um bei der Einschiffang- der Truppen und der Abfahrt der Expedition nach -Afrifa in Person zugegen Zu seyn. | | Das Journal du Commerce will wissen, daß die ganze zur Expedition nah Afrika bestimmte Linien - Jnfan- terie Piken erhalten werde; der Befehl dazu sey in aller Eile gegeben wörden, und 8000 Stúck seyen bereits fertig. "" Der Moniteur erklärt die Nachricht, daß der Jn- spektor der Universität in Caen, Herr Chênedollé , statt des verstorbenen Abbé Thibault zum General-Studien-Jnspektor ernannt worden sey, für ungegrütdet. Die Herzogin von Friaul, Wittwe des im Jahr 1813 nach der Schlacht bei Bauten gebliebenen Groß - Marschalls des Pallastes , General - Lieutenants Duroc, hat nachträglich eine Pension von 6000 Fr._ erhalten. i; Ee: Da der Marschall Gouvion Saint - Cyr in Paris fein

eigenes Hôcel hatte, so ist Allerhöchsten Orts genehmigt wor--

den, daß die Leiche des Verstorbenen in der Jnvaliden-Kirche aufgestellt we: de, wo jeßt nach dem Wunsche der Familie die kirchliche Feier am 6ten d. M. stattfinden soll. Die sterb- iche Hülle wird demnächst nach dem Kirchhofe des P. La- chaise gebracht werden. d :

Der Oberst Bory von St. Vincent, der bekanntlich an der Spike der wissenschaftlichen Expedition nach Griechenland stand, wird seine Beschreibung Moreas nach demselben Plane ausführen, wonach das große Werk über Aegypten abgefaßt ist. Der Temps meint, die Herausgabe dieses Werkes werde wohl einige Verzögerung erleiden, da Hr. Bory v. St. Vin- cent auf seine Bitte von dem Kriegs-Minister als Ordonnanz- Offizier bei dem nach Afrika bestimmten Armee-Corps anuge- stellt worden sey. : i :

Die Gazette de France ist heute fast gänzlich mit den Verhandlungen des Prozesses des Herrn Méchin gegen sie angefüllt. Sie hält übrigens das in dieser Rechtssache gegen Herrn von Genoude gefällte Urtheil für durchaus un- gerecht und zeigt daher ihren Lesern an, daß sie entschlossen sey, von demselben zu appelliren. Dieses Urtheil (welches wir gestern nach der Gazette selbst im Auszuge gegeben hat- ten) lautet wörtlich also: „Jn Betracht, daß der Artikel der Gazette vom 3. ‘März den Baron Méchin, ehemaligen Prs- feften des Calvados, beschuldigt, daß er während der Hun- gersnoth von 1812 auf das nah Brod verlangende Volk habe -feuern lassen; daß, wenn der Verfasser des Artikels die Wahrheit der einem Königl. Beamten zur Last gelegten Thatsache hätte beweisen können , er wegen ciner ‘folchen Be- s{chuldigung. vor jedweder gerichtlichen Verfolgung geschüßt ge- wesen seyn würde, daß sih aber aus den Debatten die Un- richtigfeit des dem Baron Méchin beigemessenen Faftums ergeben hat; daß der Artikel vom 5. März sich auch fer- ner noch mit dem- Baron Méchin, jedoch in seiner Eigenschaft als Deputirten , beschäftigt und ihn, als im offenen Kriege mit der gesellschaftlichen Ordnung begriffen, schildert; daß Genoude, der Geschäftsführer der Gazette, einräumt, die ge- dachten Artifel zum Druck befördert zu haben, auch der Ver- fasser derselben zu seyn; daß der erste dieser Artikel dem Bâron Méchin solche Thatsachen zur Last legt, die seiner Ehre und seinem Ansehn Abbruch thun, und daß der zweite ihn in feiner Eigenschaft als Deputirten beschimpft; daß also Genoude sich der in den Geseßen von 1819, 1822 und 1828 bezeihneten Vergehen schuldig gemacht- hat ; verur- theilt das Tribunal den Genoude zu l4tägiger Hast, einer Geldbuße von 500 Fr. und in die Kosten u. st. w.“/ j

Der Prozeß des Globe und des National wurde gestern vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gericht fortgeseßt, ist aber noch immer - nicht beendigt. Der Advokat Renouard sprach zu Gunsten seines Clienten, des Herausgebers des Globe, Hrn. Dubois , der demnächsk seine Vertheidigung auch noch selbst führte. Bei der Erörterung der Frage über die dem Globe zur Last gelegte Anregung zu Haß und Verachtung dex Re- gierung erlaubten . Beide sich_ so heftige Ausfälle auf den Fürsten von Polignac, daß der Präsident sih mehrmals ge- uôthigt saß, sie Ju unterbrechen und zur Mäßigung zu er- mahnen. Man hofft, daß in der heutigen Sißung endlich der Urtheilsspruch erfolgen werde.

Der Banquier des Spanischen Hofes, Aguado, macht

befannt, daß bis zum 31. März incl. 56,300, schwere Piaster (304,020 Fr.) von der immerwährenden Spanischen Rente, pes aus Preís von 3,118,103 Fr. 4 Centimen, getilgt wor- en seyen. R Herr v. Martignac wird, wie es heißt, eine Reise nach England unternehmen.

Die Katholiken von Edinburg-haben den General-Vikar, den Abbé Gillis, hierher gesandt, um milde Beiträge: für die dortige mit Schulden belastete katholische Kirche zu- sammeln. Einen ähnlichen Zweck verfolgt der gegenwärtig hier anwe- sende Abbé Desmazures; ‘er will nämlich eine Unterstßutng für die Mönche des Klosters am heiligen Grabe guswirken. Der Constitutionnel beschwert sich. bei dieser Gelegenheit darúber, daß man sich um die Unterstúbung katholischer Kir- chen im Auslande immer an Frankreich: wende, und: meint, daß namentlich die Einwohner von Paris besser thun wüär- den, den 60,000 Armen der Hauptstadt Almosen- zufließen zu lassen, statt sie an die Katholiken von Edinburg zu senden.

Die von der hiesigen städtischen Verwaltung schon längst beabsichtigte Verlängerung der Straße Vivienne wird nun wirk- lich vor sich gehen. Ein Spekulant hat sich erboten , dieses Unternehmen gegen cine Million, in 5 Jahren zahlbar und mit 4pCt. Zinsen, auszuführen. Ein hiesiges Blatt be- rechnet, daß die 30 neuen Häuser, welche an die Stelle der jeßt vorhandenen Gärten treten sollen, einen Werth vot 12 bis 15 Millionen haben. werden, und daß die Stadt durch den Ertrag der Thorgefälle von den für diesen Zweck einzu- führenden Baumaterialien, so wie durch die Grundsteuer der Häuser, für ihren Vorschuß bald entschädigt seyn werde.

Das Manuskript des neuen ‘Dramas von Hrn. Alex. Dumas aus dem Leben der Königin Christine von Schwe- den: „Stockholm und Fontainebleau“/, ist, ungeachtet es nur cinen getheilten Beifall gefunden hat und von den öôffent- lichen Blättern hart mitgenommen worden is, von dem Buchhändler Barba für 12,000 Fr. erstanden worden. Die- jenige Scene des Stückes, welche nach- der ursprünglichen Bearbeitung in Rom spielte, hat der Verfasser gestrichen.

Eine Neihe von 24 Vorstellungen. wird (wie bereits früher erwähnt) auch in diefem- Jahre von einer Gesellschaft Deutscher Opernsänger und Sängerinnen im Lokale der Îta- liäntschen Oper aufgeführt werden. Diese Darstellungen -sol- len mit dem 13. April beginnen und mit dem 5. Juni be- {lossen werden. An der Spitze der Gesellschaft wird wie- der der Tenorist Haißinger stehen. Man hofft, daß- auch Madame Schröder - Devrient gus Dresden hierher fommen und bei diesen Darstellungen mitwirken werde. Das Reper- toir wird, einer vorläufigen Angabe zufolge, aus dem Frei- schúß, der Schweizerfamilie, dem Vampyr, der Entführung aus dem Serail, dem Fidelio, dem Faust, dem Oberon, der Hibiana (von Pirxis), der Zauberflôte und dem —unterbro-

«Henen Opferfeste bestehe?

Großbritanien und Jrland.

__ London, 3. April, Ju einem heutigen Morgenblatte liest man: „Des Königs gegenwärtiges Unwohlseyn ist, wie wir leider vernehmen, von Symptomen begleitet, die geeig- net sind, weit mehr ernstliche Besorgnisfe ‘zu erregen, als diejenigen Symptome, die sonst mit seiner gewöhnlichen Krank- heit, der Gicht, verbunden zu seyn pflegen.‘ Folgendes i]t der Bericht, den (wie gestern erwähnt) ein anderes Blatt bereits am 2. d. über das Befinden des Königs -gegeben hat: „„Es thut uns ungemein leid, ankündigen zu müssen, wie Se. Majestät sich" so unwohl befinden, daß der Besuch von mehr als Einem der Königl. Leibärzte nothwendig geworden ist. Schon im Verlaufé der leßten zroei Monate waren Se. Maj. hin und wieder etwas leidend, das leßthin eingetretene schône Wetter wirkte indessen so wohlthätig, daß Höchstdie- selben wieder ganz hergestellt schienen. . Während der leßten zwei ¡Tage trat jedoch eine Veränderung ein, und die Aerzte erhielten Befehl im Schloß zu erscheinen. Gegenwärtig ist das Befinden Sr. Maj.- von der Art, daß Höchstdieselben. Fhr Schlaf-Kabinet nicht verlassen können.“ Dem Court -Circular zufolge war es die Absicht Sr. Majestät, am nächsten Mittwoch im Pallaste von Windsor Hof zu halten und den Bericht des Recorders von London entgegen zu nehmen. y

Am auswärtigen Amte wurde gestern Nachmittags ein Kabinets-Rath gehalten, dem fast sämmtliche Minister bei- wohnten und der über zwei Stunden dauerte.

Die Kommissarien zur Tilgung der National - Schuld,

bestehend aus dem Kanzler der Schaßkammer, dem Master

of the Rolls, dem Gouverneur und dem Vice - Gouverneur der Bank von England, hielten gestern eine Zusammenkunft im Schaßamte. - Die Rechnungen über die im verflossenen Vierteljahre für. die Kommissarien aufgefkauften Stocks ‘wour- den vorgelegt und abgeschlossen. : Folgendes ist die an der Börse bekannt gewordene schrifé- liche Antwort, die der Secretair des Grafen von Aberdeen auf die von dem Herrn Andrew Loughnan , Kontrahenten