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stimmt und zwar als Augenzeuge, daß von Memnons Bild sáule der obere Theil gänzlich getrennt sey und nieder- gererio auf der Erde liege. Pausanias ??), der um die
itte des zweiten Jahrhunderts noch lebte, bezeugt ebenfalls, Z0genE oe , daß nôch zu seiner Zeit der
und zwar auch als däule niedérgeworfen auf-der Erde
obere Theil von dieser Bi liege.‘/ / : ¿Der Pocokesche Koloß//, “fährt der Graf fort, PAL wie er gegenwärtig dasteht, wider pricht nun dieser Angabe in mehx als einer Rücksicht. Denn von dieser Bildsäule liegt der Obertheil — nicht auf der Erde; er ruht vielmehr in sei- ner gehörigen Stellung genau auf dem Untertheile, und Überhaupt ist so viel gewiß, daß diese Figur jeßt noch vóôl- lig aufgerichtet dasteht. Pocofe ??) untersuchte diesen Ko- loß mít der größten Sorgfalt und sagt: ,,/„daß die untere Hälfte desselben, mit sammt dem Siße, auf welchem er ruhe, bis úber die Ellenbogen, wo die Arme auf den Lenden liegen, aus einem einzigen Stücke Stein, aus einem Blocke im Ganzen verfertigt sey, daß aber über den Ellenbogen eine Steinscheidung, eine Fuge, ein Bruch queer durch die ganze Bildsäule gehe, und daß, von hier an, der Obertheil dieser Seba aus fünf auf einander geseßten Steinlagen be- e e, 1d ß ¡Aus diesen \o bestimmten Angaben“/, bemerft der Graf v. Veltheim weiter, „folgt. mithin so viel gewiß, daß die ge- genwärtige Beschaffenheit dec Pocokeschen Bisldsäule auf feine AEEN mit dem Zustande übereinfkomme, worin Strabo s#0- wohl, als auch Pausanias, zu ihrer Zeit, die áchte Bild- sáule des Memnons angetroffen haben. Geschah nämlich die ewaltsame Trennung des Obertheils dieser Bildsäule, wie ausanías und andere Schriftsteller 24) es behaupten, vor- fäblich und aus Muthwillen, auf Befehl des Kambyses , #9 läßt ch gar nicht denken, daß eine gewaltsame Abschlagung des Obertheils von einem so Úbergroßen Koloß so sorgfältig, so behutsam könne ausgeführt seyn, daß nachher bei einer Re- staurirung alle Steinscheidungen oder Fugen der fúnf Stein- lagen , woraus jeßt der Obertheil besteht, nur einigermaßen wieder so genau und gut aufeinander gepaßt l ätten, daß
die Verhältnisse der ganzen Bildsäule dadur nicht außer-
ordentlich gelitten haben sollten, auch die Hierog!yphen am Rücken derselben so vollständig erhalten wären. Ferner: war die Abschlagung oder Trennung des Obertheils durch irgend cine Gewalt ausgeführt , so würde man jeßt noch zuverlässig cinige Spuren davon entdecken können. N-orden sagt S. 167 ausdrúcflich: „, „I! ne me semble pas, que les corps des figures colossales ayent rien souffert des mains des hommes. Toutes défigurées qu’elles sont, on n’y voit pas un seul coup qui soit à reconnoître, c’est seulement l’in- jure du tems, qui les a rendues difformes, et qui les a privées des parties qui avoient de la saillie.?
„¡Noch zu den Zeiten des Pausanias lag der Ober- theil von Memnons Bildsáule an der Erde. Wie läßt es sih denken, daß die Trümmer , die mithin damals schon úber 700 Jahre allen Beschädigungen an der Erde ausge|eßt waren, dennoch so unbeshädigt erhalten wären, daß sie bei einer Restauration , ohne Einflickung kleiner Bruchstücke und fremdartiger Steine, so genau wieder aufeinander gepaßt hâtten , als sie gegenwärtig da stehen; zuverlässig würde áls- dann ein auffallender Unterschied in den Verhältnissen, in der Höhe und auch an den Hieroglyphen gegen die unmictel- bar daneben stehende Bildsäule zu bemerken seyn.“
„Ferner: die Restaurirung einer Bildsäule von dieser Größe, und besonders in dieser Gegend, wäre gewiß fein ge- ringes Unternehmen gewesen. Geseßt aber, daß es wirküch geschehen sey , so bin ih überzeugt, daß derjenige, der dieses ausgeführt bátte, seinen Namen und diese That ungleich eher durch eine Jnschrift an dieser Bildsäule würde verewigt ha- ben, als die, welhe nur den dumpfen Laur derselben gehört hätten u. s. w. Kurz, ein Alterthumsforscher/‘/, fährt Herr Graf von Veltheim fort, „der mit dem Geschäfte, wie dergleichen Bildsäulen *restaurirt werden, nur einigermaßen
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(ubi Memnonium) cum duo colossìi essent de solido lapide inter se ptopinqui, alter adhuc exstat, alterius vero superiores a scde paris corruerunt, terrae (ut fama est) motu. — 1pse cum Aelio Zallo adessem — sonitum ‘audivi: utrum a basì sive a Coloss0 editus fuerit, non habeo affirmare.” ‘ 22) Pausanias. Lib. I. c. 42. p, 101. Ed. Kuhnii: „Statua ibi -est sedentis hominis. “ Eam multi Memnonis nominant. — Eam Cambyses diffidit: et nunc etiam superior pars a Vertice ad medinm truncum humi neglecta iacet: reliquam adhuc sedere videtur.' n
2?) Pocoke. Vol. I. p. 101. : B Jablonsky, in ant: de Memnone. Cap. IIL, p. 72
N) A ky führt mehrere Schrift(ieller “an, welche dies versichern.
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praktisch befanitt ist, wird, nach Verbindung der hier aufge führten Zweifel , gewiß eingestehen, daß von der Pocokeschen Bildsäule der Obertheil niemals gewaltsamer Weise abgeschla-
gen sey, daß er nah seiner ersten Aufrichtung nie wieder
auf der Erde gelegen habé, daß solcher nicht durch eine Re- staurirung wieder aufgeseßt worden „ daß er vielmehr gleich bei der ersten Errichtung aus den fünf-verschiedenen Steinlagen usammengeseßt sey, und endlich, daß die Steinscheidungen oder ugen, welche man jeßt daran bemerkt, unstreitig noch die ersten ursprünglichen Lagen sind, worin diese Steine gleich Anfangs ge- legt wurden.“/ Schließlich endlich sagt der Herr Graf von Dees S. 78 Folgendes hierüber: „Allein dagegen, daß der Obertheil der Pocokeschen Bildsäule durch eine Restäu- ration wieder e sey, treten so viele und so wichtige Be- denfen ein, daß solches bei genauer Untersuchung von einem unparteiischen Alterthumsforscher auf keine Weise angenom- men werden darf.‘
Hierauf glaube ih erwiedern zu müssen, daß es, nach dem, was Strabo und Pausanias weiter oben über die gewait- same Trennung der Memnons-Bildsäule uns mittheilen, fei- nem Zweifel unterworfen ist, daß solches wirklich geschehen sey, wenn gleich es aus den alten Schriftstellern nicht erhellt, zu welcher Zeit ihre Wiederherstellung stattgefunden hat. Wie es übrigens möglich war , daß die Trümmer derselben über 700 Jahre unbeschädigt erhalten und ohne Einrückung klei- ner Bruchstücke fremdartiger Steine, ohne auffallenden Un- terschied in der Höhe der Bildsäule, wieder aufeinander ge- paßt werden konnten, werden alle Diejenigen begreifen, welche Aegypten besuchten. _ Dessen klimatische Verhältnisse sind nám- lich bereits in der Thebaide von der Art, daß alle der Luft ausgesezten Denkmäler sich viele Jahrhunderte fast gänz unverlezt erhalten können, wie ih mich hiervon so oft zu überzeugen Gelegenheit fand, und folglih fonnten dieje Trümmer füglich bis zum Augenblick ihrer Zusammenfü- gung, die höchst wahrscheinlih spätestens unter dem Sep- timius Severus stattfand, von dem Einflusse der Witte- rung unverleßt erhalten werden, so daß fein Grund uns be- rechtigt, anzunehmen, daß sie durch Menschenhände noch be- sonders gelitten haben dürften. Jch traf auf meinen Reisen in den meisten Nomen Aegyptens ähnliche, und oft selbst ver- zierte, Bruchstücke von Denkmälern, die sich beinahe ganz unversehrt wohl viele Jahrhunderte hindurch auf der Erdober- fläche erhalten hatten ; warum sollte es daher mit jenen nicht auch der Fall gewesen seyn? „Ueberdies konnte das eine oder das. andere jener fúnf Bruchstücke, aus welchen der obere Theil der Memnons-Bildjäule zusammengeseßt ist, leicht durch ein neues ersezt worden seyn, welches -man aber gegenwärtig vielleicht“ niche mehr gewahrt, indem der Verlauf von Jahr- hunderten es durch die Ertheilung eines alterthümlichen Hauchs den übrigen Theilen assimilirte. - Ueberdies besaßen die alten Aegypter eine besondere Fertigkeit in der Zusammen- fügung der Steine“ und in der Wiederherstellung schadhafc gewordener Bauten, wie man sich hiervon bei der genauen Untersuchung ober- und unterhalb des Horizonts angelegter Denkmäler sattsam überzeugen kann. Wie sorgfältig wußten sie z. B. schadhafte oder mit vorkommenden Verfteinerungen veriéite Stellen der zu verzierenden Wände eines Denkmals auszuheben und dur) künstlih eingelassene Steine wieder auszufüllen, auf welche sie nun ihre Verzierungen, Hiero- glyphen oder “Malereien anbrachten. Eine ähnliche Restauri- rung darf daher unter solchen Umständen nicht mehr befrem- den, und verdiente daher wohl keinesweges, durch eine Jnschrift verewigt zu werden. Wenn ferner der Herr Graf von Veltheim zulegt behauptet, „daß der Obertheil der Pocoke- {hen Bildsäule niemals gewalt|samer Weise abgeschlagen, sondern vielmehr gleich bei der ersten Errichtung aus den fünf Steinlägen zusammengeseßt sey, und endlich daß die Steinscheidungen oder Fugen, welche man Q daran bemerkt, unstreitig noch die ersten urfprünglichen Lagen seyen, worin diese Steine gleich Anfangs gelegt wurden ;/ so muß ic er- wiedern, daß ich solches aus dem Grunde bezweifele, weil bei den Aegyptern alle Kolosse Monolithen waren , und es folglich
auch mehr als wahrscheinlich ist, daß die Memnons-Bildsäule
es ursprünglich gewesen sey, und dies deshalb wohl um so eher, als sie nur aus Sandstein angefertigt ist, den. man mit leichter Mühe erhalten und bearbeiten fonnte.
Ein anderer Zweifel, den der Graf von GetiR
anregt, entspringt aus der Farbe der Steinart, aus welcher augeblich die Memnonssäule angefertigt seyn soll. Er sagt námlich hierúber im sechsten Abschnitte Folgendes : ¡Aus den verschiedenen Angaben des Philostratus 25) und Pli;
A %n dessen: Vita Apollonii LibVI. c. 4 ed. oleon. p: 233. Memnonis : statuam ex. lapide - esse nigro di :uof. Ferner,
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nius 25) ergiebt sich nun, daßes damals als eine allgemein befann- te Sache und als ausgemacht angenommen wurde, daß. Mem -
nons Bildsáule aus einem schwarzen Steine verfertigt
sey. So oberflächlich, unbestimmt und verworren die Anga- ben auch immer sind, die man beim Pocoke sowohl, als beim Norden, von der Steinart der Pocokeschen Bildsäule findet, \o_ erhellt denno jo viel, daß sie weder schwarz sey, noch überhaupt einige. Ae nlichfeit mit dem Lapide Aethio- ico oder mit dem Basalte habe, — Es mag übrigens diese teinart seyn, welche sie wolle, so. ist immer so viel gewiß, daß sie mit den Angaben des hilostratus und des Pli- nius auf feine Weise überein omme.‘ : / Dieser Zweifel über die Steinart ist aber hier von kei- nem großen Gewichte, und fönnen si, dieser Kompilator und jener Sophist „ die niht nah eigener Anschauung. urtheilen, wohl um so leichter in ihren Angaben geirrt haben , als Po- cofe und Norden, ungeachtet der Autopsie, sich in solchen widersprechen. Beide Bildsäulen, nämlich Thama und Schama, sind- wie ih mi selbst überzeugte, aus Sand- ein, der durch die Zeit eine gräuliche Farbe angenommen és angefertigt, welchen Umstand uns Hr. Champollion, in seinem sechzehnten aus Theben E Briefe, un- cer folgenden Worten: „Beide ( olosse) sind aus einem M Block aus Sandstein ausgehauen‘“, ebenfalls be- Fräâftigt. i err Graf von Veltheim beschließt seine Abhandlung über Memnons Bildsáule mit einem neuen Zweifel, den er úber die am linken Schenkel der Pocokfeschen Memnons- sáule angebrachten Jnschriften anregt. Er sagt nämli im Abschnitte 10. Folgendes: „Die Jnschriften endlich an Pocoke’s Bildsäule beweisen, wenigstetis nach meiner Ueberzeugung, und wenn man nur einigermaßen ohne Vor- liebe darúber nachdenfen will, gewiß sehr wenig und im Grunde wohl gar nichts. Eine unter öffentlicher Autorität
beglaubigte Jnschrift, die mit Errichtung dieser Bildsäule nur _
einigermaßen gleichzeitig wäre, findet sich, außér den Hiero- glyphen, daran nicht. Ueberall aber gehören diese Inschriften hier offenbar in die Klasse derjenigen Denfsprüche und Gele- genheits-Einfälle, womit junge Reisende, unzuverlässige Kunst- Dilettanten und Abenteuers-Ritter noch in unseren Tagen die Wände und Bildsäulen von sehenswürdigen Schlössern und Gebäuden zu verzieren pflegen, um wo möglich ihren Namen zu verewigen. Ein vorsichtiger und judiciöser Alterthums: Forscher wird auf dergleichen Abschreibereien nie ein großes Gewicht legen, und zwar alsdann um so weniger, wenn ihre Verfasser unbekannt und die Glaubwürdigkeit derselben uner- wiesen ist, am allerwenigsten aber, wenn die übrigen Ver- hältnisse mit solch einer Angabe geradezu im Widerspruche stehen 2c.‘ Hierauf entgegne ih : Wie geht es denn zu, daß man gerade auf dieser und nicht auf der zweiten daneben ste- henden Bildsäule, oder auf anderen Kolossen, dergleichen Jn- G L antritt, und warum findet man, wie dies sonst bei dergleichen unbefugten Schreibereien der Fall zu seyn pflegt, nicht blos Namen, oder die etwa beigefügte Phrase: „J chch war.am 2c. hier 2c?// Dagegen finden wir die gewichtigen Nämen einer Kaiserin Sabine, einer Cäcilie, Gattin des Trebonius, und vieler Anderer, welche Alle bezeugen, das Tönen jener Bildsäule gehört zu haben. Dieser Koloß mußte also wohl den ihm beigemessenen Ruhm, daß er beim ersten Beschienenwerden durch die Sonnenstrahlen einen Be: willkommnungs - Ton erschallen ließ, damals schon geltend ge- macht haben, sonst würden jene Anschreiber wohl schwerlich einer Täuschung ihre Unterschriften gelichen haben. Was dieser Sage aber noch mehr Gewicht verleiht, ist die Bestä- tigung derselben durch Pausanias und Strabo 2. Zu- folge der durch den seligen Abt Pott ?”) gedeuteten 20sten Inschrift, die in seiner Uebecsezung folgendermaßen lautet : e¿Kambyses zertrümmerte mich, diese Säule,
Das Bildniß des trefflihsten Königs darstellend; Ein Klagton warweiland mir eigen, der Memnons Geschicke beseuszte: den nahm-mir Kambyses;
in Tconum Lib. I. VII. Memnon p. 733: Neque nigrum quidem
diferis Memnona, nam quae ipsìi ai Mitealiaan AirebiMinod
Bubnitere quodadmodo videas. Desgleichet: in Callistrati
n GEE: 1. p. 891: Hoc intuitu Simulacrum, Aethiopicam armor „N ‘emnonis vocale extitisse aredimus.”
1%) Fn seiner: U. N. Lib. XXXVI. Sect. XI. ex ed. H. p, 734. Z nvenit eadem Aegyptus in' Aethiopia, quam vocant basaliem, U coloris atque duritiaez — Non absimilis illi narratur in The-
A delubra Serapis, ul putant Memnonis statua dicatur.” =— andt Siehe dessen Anhang zu des Grafen v. Veltheim Ahb- dn ung über Memnons Bild \äule, betitelt: geetis arer Erklärung zweier Are an dex Memnons - Bildsäule
ach der Pocokeschen Abbildung‘, Tab. XXIX. p. 105.
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a) dumpfs und undeutlich sind jeßt diese Töne! ie schmerzt mich der Unfall, den Wahnwik eins 4 i zeugte! scheinen schon damals die aus der Bildsäule hervorgehenden Tône an Stärke verloren zu haben ; ich sage damals, weil noch neuere Reisende beím Aufgange der Sônñe ähnliche Tône vernommen haben wollen ; wenigstens versicherten mir dies die Herren Salt, Drovetti und Ricci; und der zweite war, seiner Aussage nach, hiervon so úberrascht , daß er aufsprang und schnell um die Säule herum lief, wähnend, es habe sih Jemand dahinter versteckt, um ihn durch einen fünstlih hervorgebrachten Ton zu täuschen. Ich hatte leider ‘nicht Gelegenheit, mich" persönlich hiervon zu überzeugen, da ein 14tägiger Aufenthalt ju Theben kaum hinreichte, das Merkwürdigste jener einst so berühmten Metropole auch nur im Fluge zu beobachten. Uebrigens will Herr Champol- lion, nah der Mittheilung seines 16ten Briefes aus Theben, von ähnlichen Tönen niemals etwas vernommen haben. : Was den physischen Grund dieser beim Sonnenaufgang sich angeblich vernehmbaren Töône anbetrifft, so werden sie von Einigen durch den Umstand erklärt, daß die plöblich her- vorbrechende Sonne den während der Nacht merklich abge- fühlten Stein {nell erwärme und ausdehne und hierdurch jenen, gegenwärtig nur wie eine angeschlagene Saite klingen- den, schrillenden Ton hervorbringe ; wenigstens versicherten mir einige Reisende , ähnliche Tône aus andern Denkmälern brim Sonnenaufgatig hervorgehend , vernommen zu haben. - Ein Umstand, der jedoch für die Jdentität der Me m- nons-Bildsäule am meisten zu bürgen scheint und ihr einige Gewichtigkeit verleiht, ist die durch Charapollion in dessen 16ten Brief versuchte Deutung der auf dieser Bild- säule befindlichen Jnschriften. Er sagt hier nämlich : ¡Beide (die Kolosse) sind aus einem einzigen Block aus Sandstein ausgehauen und stellen einen sizenden Pharao dar „, die Hände auf den Knieen ruhend. Denon ?*) war im Srr- thum, als er diese Statuen fúr Aegyptische Prinzessinnen hielt. Die Juischriften nennen ganz deutlich den König Ame- noph, mit allen seinen ähnlichen Beinamei, als: der mä ch- tige Areoris, Sobn der Sonne, Herr der Dia- deme 2c. Dies ist Amenophis Uk. aus der 18ten Dyna- stie (1680 v. Ch.), und stimmt hiermit die Versicherun eines Thebaners bei dem Pausanias überein, daß dieser Koloß fei- nesweges der Griechische Memnon, sondern die Statue des Pharao Amenóph sey. Diese beiden folossalen Bildsäulen schmäcckten vermuthlih die Vorderseite des Hauptthors im Amenophium, und auf die Eleganz und Vollendung der Bau- art fann man aus der Schönheit der Nebenfiguren auf den Thronen der Kolosse schließen. Es sind dies Gestalten stehender Frauen von 15 Fuß Höhe. Jhre reiche Kleidung entspricht dem Range L ge die sie vorstellen, nämlich die Mutter des Königs Mout-Hom-Va und dessen Gemah- lin Taja. An einer andern Stelle der Ruinen findet man zwei etwa 30 Fuß lange Blôcfe, mit prachtvollen Inschriften versehen, deren jede aus 24 bis 25 Zeilen besteht, und auf diesen Basreliefs bemerkt man gleichfalls den Amenophis, von seiner Gemahlin Taja begleitet und von dem Amon- Ra oder Phta-Sochard’s empfangen. Beide Jnschrif- ten enthalten die Weihung des Amenophis an die The- banischen Götter, welche gewissermaßen dramatisch darge- stellt wird. Züvörderst nimmt der König Amenophis das Wort (Zeile 1 bis 13): „„,„„der König Amenoph hat ge- sagt: Komm, o Amon-Ra, Herr-der Throne der Welt, der du in den Gebieten von Oph (Theben) wohnest. Betrachte die Wohnung, die wir dir in dem reinen Lande aufgerichtet haben, sie ist \hôn, steige herab von den Himmelshöhen, um sie in Besiß zu neb men.//// Hierauf folgen Lobsprüche des Got- tes, die Er Rn8 des Gebäudes, nebst Angabe der Ver- zierungen aus Granit, Gold, Elfenbein “und Edelsteinen, wozu auch zwei jebt verschwundene Obelisken gehören. Die folgenden 7 ilen enthalten Amon-Ra's Antwort: „Tritt
28) Denon, Seite 144 seiner: Voyages dans la basse et haute Egypte. Paris 1:02, sagt nâmlich: „Les deux statues en- core -debout, sont sans doute célles de la mère et dy fils de ce Prince” (er meint nâmlich die Bildsäule des Of} ymandias- die seiner Meinung nach zwischen diesen beiden noch vorhandenen Kolossen gestanden haben Pen dagegen noch andere Reisende diese beiden Kolossal - Bildsäulèn für die, Frau und die Tochter des Memnon gehalten; allein ih war bereits Scite 189 meiner: 7¡Rachträge zu meinem Reisewerke// (welche im Jahre 1227 zu Berlin dyren bemüht , dies aus dem Umstande zu widerle- gen, daß dic alten Aegypter das weibliche Geschlecht nie mit eut-
(dßitem Unterleibe abzubilden pflegten, und daß-sie folglich Män- ner darstellen müßten.
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