1830 / 105 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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- =€igentlih gewirkt habe.

Bill gesprochen, nahm der General - Fisfal (Sir B. Sugden) das Wort und sagte: ;

Die Ae der Juden mehr als cinmal mit der der Ka- tholifen verglichen worden, wiewohl mir doch scheint , daß hierbei ein wesentlicher Unterschied stattfindet. Die Katholiken besaßen cinmal große Macht und Privilegiga, die man ihnen aus guten Gründen genommen hat, die jedoch zu einer Zeit, wo die Um- siände es erheischten, wiederhergestellt zu haben, dentenigen, die diese Umstände zu erforschen wußten, schr zur Ehre gereicht. Ganz anders verhält es sich jedoch mit den Juden , die nichts besaßen nichts, was cinem bürgerlichen Rechte gleicht, inne hatten. Fc blicke mit eben solchem Abscheu, als irgend Jemand auf die Grausamkeiten , dic man einst gegen die Fuden ausführte; aber #0 schr ich diese auch beklage, darf ich doch nicht übersehen, wel- ches eigentlich ihre Lage in es Lande is. Sie wurden ein- mal, nachdem man fe für die natürlichen Feinde der Christen erflärt und Pg verfolgt hatte, alle zusammen verbannt, und als sie nah der Restauration în kleiner Anzahl zurückkehrten, kg- men sie als Leute, denen weder Bürgerrechte noch Länderci-Besth

estattet wurde, so wie man sie überhaupt nicht als eigentliche

nterthanen des Staates aufnahm. Nachdem sie es für gut: be- ‘funden hatten, si in dieser Weise und unter solchen Umständen hier niederzulassen, durfte mant sie freilich nicht mehr so hart be- handeln oder den Beschränkungen und Verfolgungen wieder un- terwerfen, denen sie vor ihrer Verbannung ausgeseßt gewesen. Fch gebe es gern zu, daß nichts die Geseße rechtfertigen fann, die in Bezug auf die Katholiken. gegeben worden nd ; allein die Juden waren im Vergleich mit jenen ganz fret von allen Beschränkungen, eine Akte etwa ausgenommen ‘die unter der Regierung der Königin Anna durchging und. ctnem Kinde júdischer Aeltern, das. zur christlichen Religion überging, das âl- terliche Vermögen zusprach, wenn anch Vater und Mutter sth dagegen erklärt hatten. - Diese Akte ist inzwischen nur in einem oder zweien Fällen zur Ausführung gebracht worden. Was die Frage betrift, ob ein Jude gegenwärtig Ländercien besthetn darf, so nehme ih feinen Anstand, hier zu erklären: daß sie, Land zu besißen und zu vererben, eben so viel und cin eben #o gutes legales' Recht haben, als irgend ein anderer im ganzen Lande. Sollten darüber noch einige Zweifell herrschen, was ich. ie- doch nicht glaube, so würde ich es gern sehen, wenn diese Zweifel dadurch beseitigt würden, daß man cine förmliche Bill dieserhalb -einbrächte. Ja, ih würde mich ungemein freuen, wenn- recht viele Fudeh Länderei- Besißer und Gutsherrett wer- den möchten. ( Hört, hôrt!) Was jedoch alles Uebrige betrifft, so gestehe ih, daf ih viele Einwürfe wider die Zulassung der Juden habe. Das Christenthum macht cinen Theil des Landes- Gesehes aus; und hat es guch durch die Meinungen des Tages vielerlei Gestalten bekommen, so is ès doch, bei allen Verschie- denheiten der Bekenntnisse und Meinungen, Christenthum geblie- ben. (Hôrt, hôrt!) Es fragt sich jeßt darum: Sollen wix allen Distinctionen wegen religidser Meinungen mit eincmmale und ganz und gar cin Ende machen (Hört, hôrt!)? Ein ehret- wwerthes Mitglied hat bemerkt, daß das Volk keine Bittschriften wider die vorgeschlagene Maaßregel eingereiht habe. Nun, ich bin herzlich erfreut darüber, daß keiné solche Bittschriften gekom- men find. Jch freue mich, weil es cin Beweis ist, daß die Gäh- rungen vom Fahre 1752, als es sich um Naturalisation dex Ju- den handelte, sich zur Ehre des Laûdes nicht erneuert haben. Môge das Haus allein in seiner Weisheit die Frage entscheiden; daß es nicht mit Bittschriften bestürmt worden, is mir cines der günstigsten Zeichen von. der größern Aufklärung unserer Zeit. Jch bîn nicht geneigt , die Juden theilweise zu emancipiren ; {ch bin nicht geneigt, ¡but die Thúr der-Confstitution zu öffnén und dann cine Schildwache davor zu stellen. Fragt „man mich aber/,- oh ich bereit bin, ihnen Alles zu bewilligen, so antworte ih: wir haben noch keine gehörige Erfahrung davon, wie die Maaßregel zu Gunsten der Katholiken, denen wir jene Vorrechte bewilligt, ) Wir haben zwar dem Katholiken den Zugang zu diesem Hause und zu Aemtern geöffnet , allein noch hat der Katholik keine Zeit gehabt, ein Amt zu erhalten; is da- her auch der Zustand Frlands beruhtgender, so kennen wir doch noch nicht die ganze Wirksamkeit des Versuches. So lange uts daher -diese Erfahung fehlt, bin ih auch nicht Willens, -weitey zu gehen und auch die Juden in dieses Haus oder zu hohen Staatsämtern zuzulassen. Fn dieser Hinsicht auch kann die ge- ringe Zahl der Fnteressivxten wiewohl ich sonst auf dergleichen 2s pen F Be lege in besonderen Betracht kommen.

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Herr W. Smith erwiederte darauf, daß, falls einmal zugegeben werde, die Aufnahme der Juden in den Bereich der Constitution. sey etwas Wohlthätiges, dann auch die, bal- dige Zulassung, und zwar- in der möglichst kürzesten Zeit, als besonders wünschenswerth erscheine. Er müsse sowohl, das Tatent als ‘den Muth seines ehrenwerthen Freundes, der den heutigen Antrag vorgebracht, ungemein bewundern. Religion

“müsse, seiner Meinung nach, in- cine Frage, wie die vorlie-

gende, durchaus nicht eingemischt werden. „Gebt dem Kai- ser, was des Kaisers ist‘, sèy in der heiligen Schrift sehr wohl unterschieden von dem Folgesaße: „und Gott, was Gottes ist ; hieraus sey deutlich zu ersehen, daß Religion nit Politik N zu vermischen sey. Politische Gründe fänden sich jedoch urchaus nicht, welche die längere Ausschließung der Juden ver-

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langten. Ju seiner schließlihen Replik sagte Hr. R. Grant: ¿Der gänze Einwurf, den die Gegner der Mae ena gemacht haben, scheint sich auf die Phrase zu beschränken: „,,„„Sie sind Juden und wir sind Christen.///‘/ Allein gerade dies, daß wir Christen sind und cristlich zu Werke gehen, sollte uns bewegen, den Juden den vollen Genuß bürgerlicher Rechte zu verleihen. Das, was der sehr ehrenw. E (der Kanz- ler d. Sch.) gesagt, ist mir, ih muß es gestehen, ungemein merkwürdig vorgekommen. Vor drei Jahren hätte der ehs renw. Herr eine solhe Rede halten sollen. Daß die Vorur- theile des Volkes nicht sollten angegriffen werden, daß die National-Gesinnung gegen den Vorschlag sey, daß das gel- tende Geseß vortrefsflich wäre, daß die Staats-Religion durch cine Veränderung desselben in Gefahr fommen würde al- les dies sind Gründe, die seit vielen Jahren, Fahr für Jahr, gegen die in der leßten Session endlich doch durhgegangene Maaß- regel vorgebracht worden sind. Sollten wir etwa, nachdem die ka- tholische Frage entschieden worden, wiederum dreißig Jahre hin und herreden, bis endlich die Ueberlebenden gestehen : die Mitglieder der Minister - Bank sähen ihren Jrrthum ein? (Hört, hôrt!) Welches Recht hat denn der sehr ehrenwerthe Herr, -dem Volke von England solche Vorurtheile jest nody beizumessen? Jch fordere ihn auf, mir einen Fall in der leß- ten Zeit nachzuweisen, wo sich das Engl. Volk vorurtheils- voll gegen die Juden gezeigt hat. Kann der sehr ehrenwerthe Herr das nicht, hat er alsdann nicht das Volk von England verläumdet, indem er demselben längst vershwundene. Vor- urtheile beimißt? (Hört, hört!) Jch fann mir aber auch nicht denfen, daß es der Erfolg eines reiflihen Nachdenkens gewesen, den er uns in ‘sciner Rede mitgetheilt hat. Jch fordere das Haus dazu auf, daß es, nach dem, was es erst kürzlih für die Sache der religidsen Freiheit gethan, sich nicht schänden möge, indem es meinen Vorschlag ohne fer- nere. Erwägung verwirft. Möge es gerecht seyn gegen die, die ihre Rechte sich fordern, doch nicht in der Lage sind, die Gewährung derselben zu erzwingen.‘/ (Hört, hört!) Das Resultat der darauf erfolgten Abstimmung ist bereits gestern gemeldet worden.

__ London, 9. April. Am 5ten d. *) um 4.Uhr Abends zeigten die Kanonen auf den Anhöhen von Dover die An- kunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Leopold von Sachsen- Koburg an. Höchstdieselben schifften sich bereits um 8 Uhr am Bord des Pafkfetboots „„Cruzador‘/ nach Calais ein und langten daselbst bald nach 10 Uhr Abends an. Bei ihrer Landung wurden Se. Königl, Hoheit von “allen Behörden mit den Ehrenbezeigungen empsängèn, welche souverainen Fúrsten erwiesen werden. i i |

Hr. Peel ist wieder nach London zurückgekehrt, da sein. Vater sich außer Gefahr befinden soll.

Der Herzog v. Gordon ist gestern als Geheimerath ver- eidigt worden. i iz

Gestern Abend vertagten sich beide Häuser des Parla- ments bis zum 26sten d, M.

Herr R. Grant hat die zweite Vorlesung der Bill wegen Emanecipation- der Juden bis zuin 3. Mai ausgeseßt.

Der Courter bemerkt, die geringe Anzahl der in der Uaterhaus - Sizung vóm 5ten d. anwesenden Mitglieder sey daher zu erklären, daß man, wegen der Abwesenheit des Hrn. Peel, nicht geglaubt habe, daß die Emancipation der Juden vorkommen würde. „Wir sind“, fügt jenes Blatt hinzu, „„von erfahrnen Parlaments - Gliedern versichert wor- den, daß sich die neuliche Majorität keinesweges als ein ent- scheidendes Kriterium der Ansicht des Unterhauses in dieser Sache betrachten lasse.‘ :

Dem Vernehmen nach wird die- diesjährige Session des Parlaments úberaus kurz seyn. Die Prorogation dürfte be- reits in der zweiten Woche des Juni stattfinden.

Der Courier fommt auf seinen in einem gewissen Sinne berühmt gewordenen Artikel über den Grafen Capo- distrias zurü, indem er denselben nochmals mittheilt, mit

gen Mittheilungen hinsichtlich der Griechischen- Frage, aus der besten Quelle geschöpft habe, die nur - vorhanden sey. Er wúrde seine Behauptungen vollkommen belegen, wenn er niht überzeugt wäre, daß Capodistrias Martôöver, Juntriz guen, oder Staatsstreiche durchaus ohnmächtig seyen.

Briefe aus Griechenland melden, daß die Engländer

*) Frrthümlich is gestern gemeldet worden, daß Sé. Königl. Hoheit. der Priñz Leopold- am ten (statt am 5ten) von London

abgereist sey. Beilage L l

dem Hinzufügen, daß er in dieser, wie in allen seinen übri-

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dort unter strenger Aufsicht stehen; \o darf Niemand sich auch nur auf eine halbe Stunde von Napoli di Romanía entfernen, ohne mit einem Polizei-Passe versehen zu seyn.

Porter, der sih einige Monate auf Urlaub hier befunden, ist vôn Portsmouth nach Laguaira abgegangen.

von wo díe Berichte: bis zuni 28sten v. M. reichen, macht daselbst großes Auf)ehn, )

Sas a San der Englischen Regierung beilegt. -

der absolutistischen Partei ausgegeben wird, ist am 21sten- v. M. von Lissabon abgesegelt und mit Depeschen der dorti- gen Regierung für London und Paris am 3ten d. zu Fal-

E eingetroffen. daß die Verbindung durch Dampfschisfahrt über Suez mir Ostindien wohl keinen Fortgang haben dürfte.

dert; Gerste dagegen ist etwas gestiegen.

Courant enthält Folgendes: „„Jn einer der unlängst ange- fommenea Java - Zeitungen wird eines Artikels erwähnt, den das in Kanton erscheinende Englische Blatt enthalten Hat und worin nach Privatbriefen aus Batavia ‘gemeldet

Regièrung als von den Rebellen auf eine schleppende Weije

war die Frage nach Holländischer ausgestellter Schuld und nach Kanzbillets sehr lebhaft, welches deren Preije neuer-

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Beilage zur Allgemeinen “Preußischen Staats-Zeitung Æ 105.

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Unser General - Konsul zu Caraccas, Sir Robert Ker

Die Ankunft eines Generals Campbell zu Lissabon,

da man ihm eine diplomatische Sen-

Der bekannte Hr. von Thierry, der für einen Agenten

riefe aus Alexandria vom Anfange Februars melden, Die Weizen-Preise sind seit vorigem Montage unverän-

Niederland e. Der heutige Stagts-

Aus dem Haag, 10. April.

wird, daß der Krieg auf Java sowohl vou Seiten unserer

geführt werde, ohne daß man ein Ende desselben absehen fônnez ferner, daß die Bewegungen der wenigen Truppen, die wir im Felde hätten, schlecht geleitet würden, daß unter den Europäischen Truppen viele Krankheiten herrschen, wo- durch die Anzahl derselben vermindert würde, und daß von unserer Seite der Krieg selbs nicht einmal Vertheidigungs- weise fortgeseßt werden könne. Die Java - Zeitung ‘hat sich die Mühe gegeben, diese augenscheinlich falschen Berichte zu widerlegen und führt dabei an, daß wir in demselben Augen- blicé, wo der Briefschreiber. aus Batavia an jenen Freund in Kanton diese Nachrichten übersandte, ein Lager von mehr als 25,000 Mann im Felde stehen hatten, 1vährend die Re- gierung auch in anderer Hinsicht nichts versäumte, um dem unglücklichen Kampfe, der allein dem Emporblühen Jäva's im Wege steht, ein Ende zu machen.“ : :

Den neuesten Privatbkiefen aus Batavia zufolge wollte der General - Kommissarius, Vicomte du Bus de Ghisignies, gegen Ende des Monat Mai nach den Niederlanden -zurück- Fehren. |

Amsterdam, 10. April. Seit einigen Tagen

dings zum Steigen brachte ; ersteres Esseft stand gestern 27 pCt. und leßteres 32x Fl. während der Cours von wirkli- cher Schuld um 7+ pCt. von: dem Stande des vorigen Ta- ges gewichen war und zu 657# pCt. zu haben blieb. Die im Laufe dieser Woche Seitens Oesterreich befannt gemachte Auf- fündigung von 10 Millionen 5proc. Staatsschuld, mit dem Anheimsellèn fúr den Gläubiger, die Gelder zu 4 pt. Zin- \en und mit einer Kapital-Erhöhung von 4 pCt. zu belassen, hat auf die al pari stehenden 5proc. Metalliques keinen Ein- fluß haben fönnen. Jn Englisch -- Spanischen Öbligationen und deren Coupons hat eine erhebliche Preis - Verbesserung stattgefunden, indem fich die Obligationen von 124auf 147 yCt. und: die Coupons von 7 auf 97 pCt. gestellt häben. Auch Griechische Obligationen sind wieder begehrt und wur- den gesteën zu 41 pCt. tehghle : Griechische Coupons notirte man 92 à 122 Fl.; alle übrigen Staatspapiere erhielten sich im Preise. Geld wird zu dèn vorigen Coursen ausgeboten. Am gestrigen Getreidemarkte fiel nichts Erhebliches vor, so daß sich der Umsaß nur auf Kleinigkeiten an Verbraucher beschränkte, wobei die folgenden Preise angelegt wurden. Für 127pfünd. weißbunten Polnischen Weizen 335 ltc 1für 125pfünd. röthbunten 275 Fl, für ‘129pfünd. Pommerschen 344 Fl., für 126pfähdigen alten! Rhein - Weizen! 290 Fl., 123pfünd. alter Pommeerscher Roggen galt 161 Fl., 113- pfünd; Preußischer 130 Fl:, 102pfüñnd. Rostocker Gerste 115 Fl, 83pfünd. feiner Friesisher Hafer 92 Zl „Fur Kaffee ‘und zwar ord. -Cheribon und Domingo sind zu den niedrigen Preisen von 217 à 22 Cts. einige Ordres - einge-

ist es etwas fester; rohe Zucker bleiben anhaltend flau, Die- ser Tage ist eine Partie von- circa 1200 Fässern neuer -Caro- lina --Reis zu 105 Fl. aus freier nahe eben jo große jähriger zu 8 à 9x Fl. dffentlich verkauft worden. Jn allen übrigen -Kolonial-Waaren bleibt es- ill.

Hand. und eine andere bei-

Däâänemarf.

Kopenhagen, 10. April. Während man in dem

südlichen Europa einen ungewöhnlich strengen und anhalten- den Winter gehabt hat, is derselbe auf der Jnsel Jsland außerordentlich mild, ja noch milder gewesen , als die beiden vorhergehenden. Schnee war wenig gefallen und bald wieder. verschwunden, so daß - das Vieh fortwährend auf die Weide gehen und die Fischerei ununterbrochen betrieben werden fonnte.

Die Kälte erreichte dort nur 3 Grad;

Beides hat zur Vermehrung des Wohlstandes der Jnselbewvohner in nicht geringem Maaße beigetragen. Dagegen ist das Land oft von Stürmen heimgesucht worden,

_Die Regierung hat zur Anlegung eines Hafens bei Frie- drichshafeû die Summe von 75,000 Reichsbanfthalern bewil- ligt; die Arbeiten sollen unverzüglich begonnen und sobald'als möglich vollendet werden.

Gestern starb hier plöklich der durch seine große Gelehr- samfeit und vielfachen Verdienste um die Wissenschaften aus- gezeichnete erste Geistliche des Königreichs, Friedrich Münter, Dr. und ‘Prof. der Theologie, Bischof von Seeland, Groß- freuz vom Danebrog u. s. w. Er war 1778 zu Gotha gebo- ren, von 1vo aus er, 4 Jahre alt, mit seinem der gelehrten Welt gleichfalls sehr ehrenvoll bekannten Vater, Balthasar Münter, welcher zum Prediger an der hiesigen Petrikirche berufen worden war, hierher kam.

Altona, 10. April. Aus mehreren Gegenden der Her- zogthümer laufen Berichte ein über den orkanmäßigen Sturm, von dem sie in der Nacht vom 3ten auf den 4tèn heimgesucht worden / sind. Das Apenrader Wochenblatt ‘ent- hält hierüber Folgendes: Eiú mit Donnerschlägen sich anfün- digender Sturm aus -N.-W. erhob sich hier am Sonnabend, rajete mit orfanähnlichen Stößen in der Nacht auf den Sonntag fort und ward. befonders gegen Tagesanbruch sehr heftig. Ein fast beispiellos niedriger Stand des Meers folgte am Morgen darauf, .so daß sámnitliche Schiffe trocken gelegt wurden. :

Aehnliches meldet man auch aus Sonderburg, wo die

| beiden Fähren das nämliche Schicksal gehabt haben.

S eúutsGlan d.

Darmstadt, 10 April. Die Heutige Zeitung enthäit das Programm zu dem heute erfolgenden Leichenbegängnisse Sr.” K. H. des verewigten Großherzogs Ludwig l. Nach Snhált desselben wird Abends 7 Uhr, auf das erste mit: al- len Glocken hiesiger Refidenz zu gebende Zeichen, das zum Léichen - Kondukft bestimmte- und das zum Spalier kommandirte Militair die ihm angewiesenen Posten beziéhen. “Auf das zweite GloŒenzeichen versammeln sich in dem Großherzog- lichen Residenzschlosse der Staats - Minister, die Ober - Hof- und Hofchargen, die zum Leichen - Konduïte befehligten Hof- und Civil - Beamten, Generale und Stabs -Offiziere, ferner die Ministerien bis zum Ministerialrath einschließlich, die an- wesenden Mitglieder" der Stände?-Versammlüng, die Prä- sidenten und Direktoren der Landes - und Provinzial -Kolle- gien mit den zwei ältesten Räthen, die Hof- und- Stadt- Geistlichkeit, der Landrath, der Stadtrichter, der Bürgermei- ster der Residenz mit. zwei Mitgliedern des Gemeinderäths. Auf _das um acht Uhr erfolgende dritte Zeichen begeben Sich Se. Königl. Hoheit der Großherzog, in Begleitung der Prin- zen des Hauses, nach dem Trauersaal, woselbst von dem Hofprediger Leidhecker ein Gebet“ verrichtet wird.

Nach dessen Beendigung- treten die zum Tragen der Höchsten Leiche kommandirten - zwölf “Generale und Stabs- Öffiziere an den Sarg und tragen denselben unter Voktre- tung des Ober -Ceremonienmeisters nach dem an der großen Schloßtreppe sich befindenden Leichenwagen, welhemnächst dann der Leichenzug {ich inder vorgeschriebenen Ordnung nach der Stabtkirche in Bewegung seßt, «Wenn der Konduft- da- selbst angekommen und die Allerhöchste Leiche vondem Leichenwa- gen abgenommen ‘ist, begiebt sich der Zug mit Ausnahme des Militairs in die Kirche. Die Leiche wird auf die vor dem Altar errichtete Estrade gesest. Seine Königl. Hoheit der

gangen, dech finden sih nur wenige Verkäufer: dit Thee

E S A C E I E R I N E E MEEILOLE

Großherzog und die Prinzen des Hauses begeben sich