1830 / 109 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Statistik der politischen Blätter in den ____ Niederlanden.

Seit einem Jahre etwa hat das politische Treiben in

dem Königreiche der Niederlande, und besonders in den sd-

lichen Provinzen, die Ausmerfsamkeit des Auslandes auf sich

gezogen. Allein die Verhältnisse erscheinen in den Zeitungen jenes Landes in so verschiedenem Lichte, daß es, wo nicht un- möglich, doch höchst s{wierig ist, die wahre Lage der Dinge u erkennen. Die Haupt -Ursache dieser Verwirrung ist der Harteigeist,, welcher fast in allen jenen Blättern mehr oder weniger vorherrsht und die öffentlichen Ereignisse des Lan- des in der ihm eigenthümlichen Farbe ausmalt. Die Kennt- niß des Charakters der Journale ist daher vor allem wesent- lih', wenn man nicht täglich in die widersprechendsten Jrr- thümer gerathen will. Wir glauben, daß cine aus dem Lande selbst kommende Statistik derselben dem Deutschen Publikum nicht unerwünscht seyn werde.

Seit der Entstehung des Königreiches der Niederlande im Jahr 1815 erschienen in Belgien Oppositions-Blât- ter; einige davon, wie der Vrai libéral waren von Franzd- sischen Refugiés redigirt und nicht blos gegen die Nieder- ländische Regierung, E een: gegen die feit dem Wiener Frie- den bestehende Ordnung der Dinge, und insbesondere gegen die großen Continental - Mächte, gerichtet. Andere, wie der Observateur Belge, von dem Advokaten van Meenen in Lôwen und einigen sciner Freunde geschrieben, trugen eine na- tionale Farbe, d. h. waren gegen Holland und die von der neuen Regierung ausgehende Orgaänijation Belgiens gerichtet, im Sinne der Liberalen des leßten Landes, deren Grund- Ansichten große Aehnlichkeit mit denen der Assemblée con- stituaute in Franfreih hatten, und überhaupt mit dem revo-

sutionnairen. Prinzipe Europa’s zusammen fielen. Die Oppo- |

sition des Observaleur Belge war gegen alles, was von der Staatsgewalt ausging , bitter , heftig, und zuleßt feindselig gegen die Regierung.

Das Blatt verschwand im Jahr 18207 nachdem es nicht mehr im Stande war, das Juteresse seiner Abonnenten zu beleben. Ihm gegenüber stand das Oppositions - Blätt der Geistlichen, der Spectalenr Belge, von Abbé. de Foore in Brügge redigirt, das die Regierung als Feindin der fatho- lischen Religion behandelte und von diesem Standpunkte aus ihre Maaßregeln angriff. Der Redacteur wurde mehrmals

- verfolgt und verurtheilt, in Gemäßheit des Arrêté vom April

1815 das bis zum 19. April 1829 das eigentliche Preß- geseß der Niederlande war. Der Spectateur Belge hôrte einige Jahre nach dem Observaleur auf zu erscheinen, nach- dem er eine Zeit lang von de Pachtere, cinem Geistlichen, der 1829 sich selbst das Leben nahm, redigirt worden war. Die Regierung suchte den Einfluß und die Meinungen dieser, so wie vieler andern Blätter, theils durch Flugschrif- ten, theils durch verschiedene Zeitungen in Brüssel zu be- fämpfen, untér Anderm durch das Journal de Brouxelles, viele - Jahre lang vom Abbé Rioust, einem verheirathetett Priester aus Frankreich, redigir. Das Blatt war charf und oft auf eine keinesweges würdige Weise geschrieben: in- deß machte es Eindruck. Nachdem die Regierung sich konsolidirt hatte, wurde es im Ganzen ruhiger, besonders seit dem Jahre 1821; einige neue liberale Oppositions - Blätter entstanden, wie l’ami da patrie, von Van der Straeten redigirt , le anes von Wallez und Tarte, allein die gerichtlichen erfolgungen in Gemäßheit des Arrèté vom April 1815 machten sie entweder behutsamer, oder brachten sie zu Grabe ; so änderte sich auch 1824 die Redaction des Vrai tibéral, er wurde Niederländish und nahm den Namen des Courrier des Pays-bas an. Die Hauptsreunde der Regierung wären damáls der Belgische Adel und die katholisch gesinnten , die

Wahlen waren allenthalben zu ihren Gunsten, und die vor-

züglichsten Staatsstellen wurden ihnen zu Theil. Die Libe? rälen vérloren fast allen Einfluß, und da sie în geringer

Zahl waren, so. wurde nah und nah ihre - Opposition

unbedeutend, -ob sie gleich mit dem Gange der Regierung, als der Geistlichkeit zu günstig, unzufrieden waren. Während

diefer Zeit (1821)_ entstand in Lättih der Courrier de la

Meuse, nicht sowohl gegen die Regierung als gegen den Li- beralismus gerichtet, den er, obgleich von ihm verachtet, an- feindete; gegen die Regierung zeigte er viele Achtung. Es war übrigens bekannt, daß dies Blatt unter Jesuitischem Einflusse stand und vom Grand- Vicaire Baretr in Lüttich

dirigirt wurde. Jm Jahr 1824 begann in derselben Städt -

ein neues libèrales Blatt, von einigen jungen Advokaten, pöglingen der dortigen Universität, redigirt: der Mathieu aensbergh (nach dem bekannten Astronomen oder vielmehr Kalendermacher Lüttichs ) benannt. Die Opposition darin

war vorzüglich“ gegen die Munizipal- und Provinziäl-Behdr- den, also. gegen die Lokal-Administration, gerichtet und hattce, gemäßigt und bescheiden wie sie war, gute Folgen. Dabei verbreitete das Blatt gesúndere Ansichten über Handels 7 und Gewerbefreiheit, politische Oekonomie, über Wissenschaft und Kunst. Dem Ministerium war es nicht ungünstig und wurde ihm bald (1825) sogar gúnstig. Vom Juni dieses Jahres an“ begann eine neue Periode in der Geschichte der Belgischen Journale. Der Sieg des Jesuitismus in Frank- reih, der bereits einen großen Einfluß in Belgien zu äußern begann und den ganzen Gymnasial-Unterricht in die Hände unwissender Geistlichen gebracht hatte, bestimmten den König der Niederlande zu Maaßregeln, welche nachher die Ursachen von Un- ruhen wurden, nämlich die Errichtung des Collegium philoso- phicum in Lôweh und die Aufhebung aller von der Geistlichkeit dirigirten Gymnasien, die kleinen Seminarien (errichtet in Ge- mäßheit des Consilii Tridenlini) mit einbegriffen. Große Be- schränkungen der Lehr- und Studierfreiheit waren mit die- sen Anordnungen verbunden. Die Folge war die täglich stei- ende Unzufriedenheit der Geistlichkeit und ihrer zahlreichen Freunde in Belgien und Holland. Die Liberalen traten gro- ßen Theils auf die Seite der Regierung, zumal da ‘ein junger

Belgier, ihnen geneigt, ‘nämlih Herr van Gobbelschroy

(Sohn eines ehemaligen Professors des Römischen Rechts in Brússel , vorher Privat -Secretair des Königs) Minister des Înnern geworden war. Von nun an wurde" der Lütti- cher Courrier de la Meuse Oppositionsblatt, der Courrier des l’ays-bas, ministeriell, obgleich freimüthig, der Mathieu Laensbergh hielt die Mitte. Die neue Opposition ließ kein Mittel unver]ucht, die Negierung zu einer Aenderung ihres Systems zu bewegen. Jhre Freunde wirkten in den Kam- mern , am Hofe, in den Provinzen, úberall. Der Abschluß des Konkordats im Jahre 1827 war eine Folge ihrer Umtriebe und ein erster Sieg, der ihr Muth und Kühnheit gab, nach Mehr zu streben. Daß diese Partei inm Belgien mächtig! war, bewiesen nicht blos der geringe Erfolg des Collegii philoso- phici und andere Symptome, sondern vorzüglich auch eine allgemeine Jllumination aller Städte Belgiens, als die Ge i st- lihkeit (nicht die Regierung) das Konkordat in den -Kir- hen publizirte, im Nov. 1827. Däs Ministerium, besonders ein Theil desselben , hatte seine Hauptstüke in den liberalen Blättern und erhielt damals in Frankreich und ganz Europa, A Thei obengenannter Maaßregeln wegen) das Lob der Freisinnigkeit, Auch fanden viele Jdeen der Liberalen beim Ministerium Eingang, viele Aenderungen wurden theils ge- macht, theils entworfen , besonders über Preßfreiheit und den öffentlichen Unterricht. . Jndeß hatte die Regierung dennoch Gegner unter den Liberalen. Vielen war der Gang derselben nicht aufrichtig, sie wollten Garantieen der politischen Freiheit; sie fanden sie nicht in den bestehenden Geséßen ; Andere, besonders junge Leute, die an den Zeitungen arbéeitéten, waren beeilt , dieje Garantieen zu verlangen, wie z. B. die (Englische) Ver- antwortlichfeit der Minister , ' die definitive Organisation der Gerichte (die noch jebt , 1830, provisorisch ist), ein Geseb úber die Preßfreiheit, die Wiederherstellung der Geschwornen- Gerichte, Aufhebung der das Volk drückenden Mahlsteuer und die Freiheit des Unterrichts.- Diese lebte war von Frank- reich aus, als ein wesentliches Recht constitutiouneller Staa- ten, besonders im Globe, gepriesen worden, unter dem Mi- nisterium von Villele und nach dessen Umsturz fogar von der Gegenpartei und den Jesuiten! Da dieselbe, in Bel- gien eingeführt, den Umsturz des seit dem Juni 1825 be- folgten Systems zur Folge haben mußte, so traten bald die Blätter der katholischen Opposition als Vertheidiger derselben auf, um zu dem erwünschten Ziele zu gelangen. Es war nicht mehr ein (wie sie früher vorgab) auf göttliches Recht egrüundetes Privilegium, was die Geistlichkeit forderte, son- A ein allen Staatsbúrgern gebührendes Recht. So wurde die Priesterschaft Vertheidigerin der Freiheit, |

Den jungen Liberalen war es besonders um die Preß- freiheit zu thun, daher ihre Hauptangriffe auf das ÁArrêle vom April 1826 gerichtet waren. Jun der zweiten Kammer repräsentirte sie Herr de Brouckerée ,- der bereits im Winter 1827 auf 1828 das Ministerium zur Zurücknahme jenes Ar- rêté aufforderte, auch gegen die Beschränkung der Lehr- und Lernfreiheit sprach und bei der Gelegenheit fich heftig gegen die Berufung Deutscher Professoren auf die Universitäten

erflärte. Auch gegen diese waren schon seit 1826 die jungen

Liberalen aufgetreten. :

Aber als Hauptfeind des Liberalismus wurde- von lebzte- jen der Minister van Maanen éin Holländer , voll Ein- flusfes beim Könige, angesehen. Es scheint, daß im Som- mer 1828 in Brässel unter mehreren jungen Leuten ein Ver-

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ein gebildet worden, zur Redaction des Courrier des Pays- E als liberalem Oppositions-Blatt dessen Hauptzweck der Sturz jenes Ministers war. Man scheint sich über mehrere unkte verstanden zu haben, auf die man in allen politischen Artifeln des Blattes zurúctfkam. Die Redaktoren waren ZJot- trand, Claes, Masquard, junge Advokaten der Universitäten Lüttich, Lôwen, und Gent, de Potter, bekannt als Schriftsteller gegen den Katholizismus, Freund des Ministers van Gobbel- \{chroy, Ducpetiaux, Student in Gent, der 1827 ein viel ge- priesenes Buch gegen die Todesstrafe geschrieben, van de Weyer, cin junger Advokat , in Lôwen gebildet , Bibliothekar der Stadt Brüssel, Mitarbeiter des Journal de Bruxelles, Zögling von van Meenen - dieser selbst, ferner Lebroussapt, Professor der- Rhetorik in Brüssel, Tielemans, damals auf Kosten der Regierung in Deutschland reijend , nachher Refe- rendâr beim Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Sm Ganzen sollen es zwölf Mitarbeiter und Actionaire des Sournals seyn, das der Buchdrucker Coché Momens ver-- legte. De Brouckere war, wo nicht Theilnehmer, doch Stütze des Blattes, zu dessen Gunsten er die Zurücknahme des Ar- rêté von 1815 bewirfen wollte. i Seit Juli 1828 begannen die heftigsten Angriffe. Zu- erst gegen die Regierung überhaupt, und die Deutschen ‘Pro-

fessoren insbesondere, bald aber gegen den Minister - van |

5Maanen. Ein Königl. Arrêté, welches zwei jungen, Franzosen, Bellet und Fodor , verurtheilt wegen Preßvergehen, die um Gnade gebeten hatten, die Wahl zwischen dem Gefängniß und dem Verlassen des Königreichs ließ, wurde auf das- hef- tigste durchgezogen, so daß eine gerichtliche Verfolgung in Ge- mâßheit ienes Arrèté statthatte. Der Verfasser des Artifels nannte sich; es war Ducpetiaux (eina wohlhabender junger Mann); nun- fielen Claes und .Jottrand den Minister auf das beleidigendste an abermals aber blos correctionelle Ver- folgung ; dann trat uachdem der König in der Thron-Rede 1818 die Aufhebung des Arrêèté von 1815 feierlih verspro- hen hatte de Potter auf und rief ganz Belgien zu: U faut huer et basfouer les ministeriels: abermals Verfol- gung. So war der Krieg von beiden Seiten erklärt, und es begannen von Seiten der Redaktoren des Courrier des Pays - bas die noch bis jeßt fortdauernden immer “steigenden Anflle gegen ‘die Regierung, welche die Petitionen und alle politischen Ereignisse im Lande seit der Mitte von 1829 zur Folge gehabt haben. Als Allirter des Courrier zeichnete fich én Brüssel der Belge gus früher l’ami roi et de la patrie. in Lüttich der Mathieu Laensbergh welcher füch

“nachher Le Politique nannte. Als jene Verfolgungen began-

nen und bereits Verurtheilungen zur Folge hatten, machteu die fatholishen Oppositions-Blätter mit den liberalen gemein- schaftliche Sache; man rief sich wechfelseitigzu Hülfe und bildete die seitdem bestehende Union, von welchex die Percitionen, Agsociations conslitutionelles u. st. w. ausgingen, und der Verein der südlichen Deputirten der zweiten Kammer. Die Fatholische Opposition wollte für sich eigentlich blos die Freiheit des Unterrichts und petitionirte auch zuerst nur dafür ; allein durch einen Vergleich mit der liberalen erklärte sie sich für die Forderungen ihrer natürlichen Gegner, d. h. für Preß- Freiheit, Verantwortlichkeit der Minister, die Geschwvornen-

_ Gerichte; - aber die Ausführung des Konkordats, Aufhebung

der Arrêtés - vom Jum 1825 waren ihre Hauptwünsche, worin ihnen die Liberalen nur behülflich waren. Die ersten Petitionen wurden im Februar 18329 gesammelt, die auderen im Dezember: was auf sie erfolgte, ist bekannt. :

_ Die Haupt-Opposition lag aber in den Zeitungen, und das neue der Preßfreiheit überaus günstige Geseß vom April 1829 gab ihúen die ‘größte Ungebundenheit. Es war nicht mehr van Maanen allein , den man verfolgte , sondera das ganze Ministerium, besonders den Minister van Gobbelschroy, den nun seine Freunde beim Courrier des Pays - bas der Unùion zum Opfer brachten und noch derber mißhandelten, als jenen. « Bald scheute man sich sogar nicht, den König selbst anzugreifen. N M

Im Juni 1829 suchte nun aber das Ministeriurn auch von feiner Seite die öffentliche Meinung zu bearbeiten und seine Gegner in eigenen Blättern, die es großentheils erst \{uf, zu. bekämpfen. Auch in Holland wurde von beiden «Seiten geschrieben. i i N

Die neuen (im März 1830) im Königreiche erscheinen- den politischen Blätter, die eine Erwähnung verdienen, lassen sih- in drei Klassen theilen: în ministerielle, liberale und jesuitish-katholische Oppositions-Blätter. Folgende Uebersicht möchte geeignet seyn, dieselben näher zu bezetichtren :

I, ‘Liberale Oppositions-Blätter. _1) Dex Courrier des Pays-bas, redigirt in Brússel von dei oben genannten Personen; das heftigste Blatt,

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voll Leidenschaft , -seit dem Austritt. des Ministers van Gobbelschroy aus dem Ministerium des Jnnern vorzüg- lich gegen van Maanen gerichtet; es greift zuweilen den König selbst an, auch die Deputirten-Kammer, besonders die Holländischen Mitglieder derselben. Seit der Union gab der Graf Robiano , eines der Häupter der katholi- \hen Opposition, darin einige Manifeste. Der Courrier des Pays- bas hatte im Jahre 1829 über 1500 Abon- nenten und er trug den Redafktoren über 5000 Fr. Jedem ein. Der Geiehrte des Blattes ist van de Weyer." Le Belge, ou l’ami du Roi et de la patrie, an Hef- tigkeit jenem nicht nachstehend, aber schlechter redigirt von van der Straten dem Sohne, und Levae, der sich homme des lettres nennt, ferner dem jungen Advokaten Bosch aus Mastricht, welcher jedoch darin selbst von sei- nen Kollegen angefeindet wurde. Seit dem Winter ist dies Journal sehr ins Gemeine gefallen. :

Le Politique, ehemals Mathiecu Laensbergh; das ge- mäßigtste und gelehrteste dex liberalen Oppositions - Blät- ter; redigirt in Lüttich von den Advokaten Devaux, vatr Hulst, Lebeau, Rogier und Andern. Es trug besonders viel zur Union bei und steht seitdem unter dem Einfluß des Courrier de la Meuse. Der Politique ift fonft das Echo des Courrier des Pays - bas.

) Le Journal de Louvain, redigirt unter dem Ein-

flusse der ehemaligen Redacteurs des Observaleur Belge von dem kürzlich. von der Universität relegirten Studen- ten Adolph Roussel. Es ist das wüthendste Blattz ge- schrieben für die niedrigste Klasse des Volks, irn syle des cabarets. Es greift besonders den König auf einc empôrende Weise an. Die Frechheit desselben übersteigt

alle Gränzen. Es erinnert anden père Duchèsne von 1793.

) und 6) L’'observaleurc du Hainaut, erscheinend

seit 1829 in Mons, und Le Courrier de la Sambre in Namur; ihre Redaftoren sind, so wie die Blätter selbst, wenig befannt. Nach Auszúgen aus andern Zei: tungen scheinen sle Kinder des Coarrier des Pays bas zu seyn. Das Blatt von Namur steht auch untex geist- lichem Einfluß.

I’éclaireur, das liberale Blatt in Mastricht. Es

machte 1823 wehr Aufsehen, als jeßt. Einige junge Ad- vokaten redigiren es. : DeByenkorf, ein Holländisches Oppositions-Biatt, eve scheint: im Haag, als Alliirter des Courrier -des Pays bas in Brüssel

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Gemäßigte Oppositious-Blätrer, theils unter dem Einfluß der Union, theils unabhängig davon und eine liberale Farbe tragend, find:

9)- Das ungemein gelesene Journal de la Belgique,

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in Brüúsßel erscheineud unter dem Einfluß des Deputir- ten de Stassarc. Es neigt sich viel auf die Seite’ der Geistlichkeit, hat die meisten Abonnenten unter allen Del- gischen Blättern, wiederholt die vorzüglichsten Artifel

“aller Oppositions-Zeitungen.

10) Journal delaProvince de Liège, ohne bestimmte

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4 )

Redaktoren, sucht sich neutral zu halten, ohne jèdoch der

Regierung zu schmeicheln. N

Le Journa! d’Anvers hat denselben Charafter, wäh-

rend der Pilote derselben Stadt heftiger ist.

Le Journal de Luxemburg und L

Journal d’Ypres, haben auch feine bestimmte Farbe ;

ersteres enthält oft \charfe Angriffe auf die Regierung,

jedoch zuweilen auch ihre Vertheidigung. i : Il, Kätholisch-jesuitische Opposition.

Das Hauptblatt isk:

1) Der Courrier de la Meuse, in Lüttich erscheinend.

Es dirigirt die ganze Partei, ist von Allem immer schr genau unterrichtet, was am Hofe und in den Ministe- rien vorgeht, und steht mit fehr. Seine Angriffe sind mit großer Klugheit gemacht,

in gemeine Ausfälle geräth es selten ; dagegen ise e FLELEL 5

Courrier de la Meuse ein gewandter Diale it dein die ministeriellen Blätter oft eine {were -Polemik führen. Sein Hauptgegner war- der Minister van Gob- belschroy. - Auch greift er die Regierung an, als wolle sie den Protestantismus auf Koften der Katholifchen in Belgien verbreiten. Die Aufhebung ves Le philo-

sophici ist sein Triumph gewesen; er will aber mehr: nämli unbeschränkte Lehr - und Lerúfreiheit.

Das zweite Blatt-/ ist :

2) Le Catholique, in Gent erscheinend, von Bartels,

cinem zum katholischen Glauben úbergetretenen Protestan- ten, redigirt, Das Blatt zeichnet sich durch feine Hestigkeic

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om. in beständigem Ver-

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