1830 / 113 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 24 Apr 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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néral der Garde, Marschall Herzog von Reggio, empfing Se. Majestät an der Spike eines zahlreichen Generalstabes. Der König sekte sich sofort zu Pferde und. ritt im Schritte, begleitet von dem Dauphin, dem Herzog von Orleans, den Herzôgen von Chartres und von Nemours, dem Prinzen Leopold von Sachsen - Koburg, dem Marschall Herzog von

Reggio und einem - glänzenden Gefolge, die Linien hinab.

Die Dauphine, die Herzogin von Berry, det Herzog von Bordeaux und dessen Schwester folgten in einem offenen Wagen. Die Truppen waren in folgender Ordnung aufge- stellt : die Jnfanterie lehnte sich mit ihrem rechten Flügel an die linke Seite der Militair-Schule und bildete von dort zwei Linien bis an das äußerste Ende des Marsfeldes; die erste Linie bestarid aus der Garde-Jnfanterie und den Schweizern ; die zweite aus den in der Hauptstadt garnisonirenden Linien- Regimentern und den Sapeurs-Pompiers. Dié Kavallerie stand ebenfalls in zwei Linien, der Jafanterie gegenüber; und zwar befanden sich in der ersten Linie die verschiedenen Com- pagnieen der Gardes-du-Corps und die Eliten-Gendsarmerie, und in der zweiten die beiden Grenadier - Regimenter, das Garde-Jäger-Regiment, die Pariser Gendsarmerie und eine Schwadron der S datmérié des Seine-Departements. Nach der Seine zu schlossen 24 Geschüßstücke mit ihren neuen Pulver- Wagen *), und nach der Militair-Schule zu die gewöhnlichen Fuß-Garden das Viereck. Nach beendigter Jnspection stellte der König Sich in der Nähe der Militair-Schule, wo auch der Wagen mit den Prinzessinnen hielt, auf und ließ die Truppen in Zügen und in folgender Ordnung bei Sich vor- bei defiliren: die Garde- Jufanterie, die Schweizer, die in der Hauptstadt liegenden Linien-Truppen, die Sapeurs-Pom- piers, die Artillerie, die Gardes - du - Corps, die Eliten.Gen- darmerie, die Pariser Gendarmerie, die Gendarmerie des Seine-Departements, die beiden Grenadier - Regimenter zu Pferde und das Garde - Jäger - Regiment zu Pferde, im

Ganzen 20 Bataillone und 20 Schwadronen. Nachdem der

König Sich wieder in den Wagen geseßt hatte, verkündigten aufs neue 21 Kanonen-Schüsse die Abfahrt Sr. Majestät. Höchstdieselben langten um 37 Uhr wieder in den Tuile- ricen an. |

Der Dauphin wird am 4. Mai in Toulon eintreffen, am 5ten der Abfahrt der Flotte beiwohnen und am 6ten nach Marseille zurückkehren. Die Gazette de France giebt eine Ueberfcht der verschiedenen nach Afrika einzuschissenden Regimenter. Es sind deren im Ganzen 20, wovoti jedoch vier nur aus resp. 500, 650, 1000 und 1150 Mann bestehen. Das stärkste Regiment hat 1900, die_übrigen aber haben alle zwischen 1600 und 1700. Mann. Die gesammte Jufan- terie zählt ; 29,925 Mann, hierzu an Kavallerie 550 an Artilleristen und Minirern an übrigen Beamten

Das ganze Etne Ls würde sonach 34,165 Mann mit 2600 Pferden stark seyn. Es heißt, daß der Dey von Algier in Toulon: und Marseille geheime Agenten habe, die ihn von Allem, was dort vorfalle, genau unterrichteten.

Folgendes ist die Reise-Route Jhrer Sicilianischen Ma- R auf der Tour von Madrid bis zur Gränze. Jhre Maje- stäten werden Madrid am 14ten verlassen und die erste Nacht in Alcovendras zubringen; am 15ten reisen ste bis Buitrago, am 16ten bis Borceguillas, am 17ten bis Aranda, am 18ten bjs Lerma, am. 19ten bis Burgos, wo sie den 20sten “verwei- len; am 21sten bis Briviesca, am 22sten biz Miranda, am 23sten bis Vittoria, am 24sten bis Bergara , am 25sten bis Tolosa, am 26sten bis Jrun, und am 27sten kommen sie nah Bayonne.

Der. Temps rechnet unter die Wahrscheinlichkeiten, daß die Verordnung wegen Auflösung der Kammern in der Zeit vom 1. bis zum 5. Mai erscheinen, daß man die Wahl-Kol- legien auf den 10. bis 20. Juni zusammenberufen, und daß

: die neue Kammer gegen “die Mitte Juli erdffffnet werden

würde. E : - Der Constitutionnel meldet in einer Nachschrift, in

allen politischen Salons der: Hauptstadt habe man sich gestern Abend mit dem Gerüchte herumgeträgen, daß die Auflösung der Kammer nunmehr definitiv beschlossen sey; es scheine sogar, daß dié betreffende Königl. Verordnung in dem lebten Minister - Rathe unterzeichnet und däß die Wahl- Kollegien danach auf- den 31. Mai zusammenberufen worden seyen ; \o viel sey gewiß, daß man die Jnstructionen für die Präfekten

*) Bei der Fuß - Artillerie gehört zu jedem Geschüßstücke ein Wagen mit zwei Pulver-= und Kugel - Kasten, worauf zugleich zwölf Kangniere Plaß hahen.

bereits vor drei Tagen mit der Poft versendet habe Constitutionnel verspricht, sobald er Ga e eie fahren, ihn seinen Lesern mitzutheilen.

¡Die Deputirten“/, äußert das Journal des Dé- bats, „sind jeßt größtentheils in ihre Heimath zurückgekehrt. Aus dem Unterschied în dem Empfange, der den Mitgliedern der Majorität und der Minorität von Seiten ihrer Kommit- tenten zu Theil geworden ist, läßt sih abnehmen, wer von beiden Theilen seine Pflicht am besten erfüllt und das wahre Interesse des Königs und des Landes am richtigsten erkannt hat. Alle Diejenigen, die gegen die Adresse gestimmt ha- ben, entziehen sich durch Abzeschiedeñbeit der Gleichgültigkeit ihrer Mitbürger ; die Andern dagegen betreten ihre Vater- stadt, nachdem sie überall mit Ungeduld erwartet worden, nur unter dem Jauchzen der ganzen Einwohnerschaft, die sich durch ihre Beifallsbezeigungen dem Votum der Adresse gleich- sam beigesellen will. Dem ersten Enthusiasmus folgen bald ruhigere Feste, brüderliche Vereine, freundschaftliche Schmäuse, wobei der Anstand den Vorsiß führt und wo nur Wünsche für die Erhaltung des Königs und der Verfassung erklingen. Diese gleichzeitig energische und doch besonnene Stellung Franfreichs ist uns“ bei jenen zahlreichen Festlichkeiten .am meisten in die Augen gefallen. Gern würden wir die näheren Details darüber unserm Blatte einverleiben, wenn es uns nicht an Raum dazu gebräche. Wir beschränken uns daher auf diese kurze Erwähnung derselben, indem wir uns glücf- lich schäßen, in der guten Aufnahme jener loyalen Deputirten nicht de S und ehrenvollen Lohn für die Ver- gangenheit, jondern zugleich ein sicheres Pfai je Zu- e A i s E

Der Courrier français lôßt sih über die Abschaf- fung des Salischen Gesebes in Spanien L Ec aus: ¡Das alte Salische Geses war in Spanien durch Philipp Y, wieder eingeführt worden, nachdem, nach einem länger ais zehnjährigen Kriege, der Utrechter Friedè den Thron, den Karl 1, ihm in seinem Testamente vermacht, Ludwig XIV. ihm aber mit so vieler Mühe erhalten, fonso- lidirt hatte. Dieses von einem Bourbon gegebene Geseß ist jeßt von einem Bourbon wieder umgestoßen worden. Als Ferdinands VI!. Vater, der s{hwache Carl IV., die pragmatische Sanction vom Jahre 1789 vorbereitéte, folgte er dem Jmpulse Oesterreichs, das, um. Spanien für seine Politik zu gewinnen, sich mit glüclichem Erfolge des Einflusses bedient hatte, den“ die Kdö- nigin über ihren Gemahl bte. Jhr hauptsächlich muß man dée Abschaffung des salischen Geseßes zuschreiben. Doch fürchtete Karl 1V. sich, offen ein Unternehmen zu wagen,

das ihm die Feindschaft der übrigen von Prinzen seines

Hauses regierten Staaten zuziehen konnte; sogar zu einem geheimen Schritte entschloß er sich erst, als die damaligen Unruhen in Franfkreih ihn Vorstellungen von Seiten der Minister Ludwigs XVI. minder besorgen ließen. Doch wurde die Sache nicht so geheim gehalten, wie Ferdinand VII. es jeßt in seinem Dekrete behauptet; auch leuchtet es ein, daß ein Geheimniß, das den sämmtlichen Mitgliedern einer fo zahlreichen Versammlung, als die der Cortes war, anvertraut wurde, unmöglich "dem Publikum lange verborgen bleiben fonnte. Js die pragmatishe Sanction bis auf dàs Jahr 1808 unbekaunt geblieben, so liegt die Ursache davon lediglich in den-großen Ereignissen , die sich in jenem Zeitraum {nell auf einander drängten. Als aber im Jahr 1808 Napoleon die gesammte Königl. Familie nach Frankreich führen ließ, warf die Central-Junta, die damals denjenigen Theil der Na- tion repräsentirte, der sich der Anerkennung Joseph Napoleons widerseßte, die Frage .auf, ob es nicht angemessen seyn möchte, die Jnfantin von Pörtugal, Charlotte Joachime, Schwester Ferdinands und Gemahlin Johanns VL.,- die sich damals in Brasilien A nach Spanien zu berufen. Ei- nes der Mitglieder dieser Junta, das im Jahre 1789 an der von Karl IV. zufammenberufenen geheimen Versammlung Theil genommen hatte, theilte jeßt seinen Kollegen mit, was

| es von der damals beschlossenen pragmatischen Sanction wußte. -

Man fkonnte sich jedoch augenblicklih dieses wichtige Aften- stück nicht verschaffen, und die politischen Ereignisse machten bald jede fernere Nachforschung danach unmöglich. Die prag matische Sanction gerieth also abermals in Vergessenheit, und erst vor «etwa zwei Jahren wurde sie zufällig unter vielen anderen Papieren ín einem alten Schranke Karls IV. aufge- funden. Damals konnte aber Ferdinand VII. nihcht daran denken , sie geltend zu machen, da” die verstorbene Königin noch lebte und ihm feine Nachkommen versprach ; erst seitdem die jeßige junge Königin in gesezneten Umständen ist, hat er sich entschlossen, Karls [IV. pragmatische Sanction in ein Staats-Geseß zu verwandeln, das heißt, eine Maaßregel zu

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ergreifen, die für alle Europäische Kabinette ein Gegenstand der reiflichsten Erwägun seyn muß. | | Es heißt, daß der König den Herzog von Rohan , Erz- bischof von Besançon , für den durch den. Tod des Herrn von'Lafare erledigten Kardinalshut in Vorschlag gebracht habe. Das Toskanische Schiff „„la Madonna di Montenero“ und: das Sakdinische „„la Carolina‘‘, welche vor einiger Zeit das Blokade-Geschwader vor Algier forciren wollten, um dem Dey Proviant zuzuführen, sind definitiv für gute Prijen er- flárt worden. Schisse und Ladung werden nächstens ôffent- i igert werden. : p A Souton meldet man unterm 10ten d. M., daß Ta- ges zuvor die Brigg ¡(l’Eclipse‘/, an deren Bord sich der Adjutant des Grafen Guilleminot, Herr Hudder , befindet, aus Alexandrien kommeñd, in den dortigen Hafen eingelau- n sey. P 7 a dem hiesigen großen Armenhause ist man in diejem Augenblicke mit der Anfertigung von 200,000 Rationen Gal- lerte-Biscuit fúr die nach Afrika bestimmten Truppen beschäftigt.

Großbritanien und Jrland.

London, 17. April. Ueber das Befinden des Königs geben die heutigen Morgenblätter aus dem Hof-Circulare folgende Nachrichten : ¡Der Gesundheits - Zustand Sb: ME jestät hat sich, wie wir jo «lúcflich sind, berichten zu fônnen, gestern etwas gebessert. Gestern früh bereits erklärte Sir Matthew Tierney, daß Se. Majestät sich ein wenig wohler befänden; den ganzen Tag- über hat dieser bessere Zustand angehalten, und hat man es daher nicht für nöthig befunden, ein neues Bülletin auszugeben. Sir Matthew, der sich während des gestrigen Tages im Pallaste befand, wurde Abends in der Stadt erwartet; an seiner Stelle ist Sir Aen Helford in Windsor gebkieben. Zahlreich waren die Érfundigungen im Pallaste von Windsor nach dem Befinden Sr. Majestät. Um 6 Uhr Abends war der Graf v. Mount- charles im Pallaste angekommen. Das Befinden des Königs war Abends ganz unverändert.‘

Unsere Zeitungen äußern sich zum Theil sehr mißbilli- gend darüber, daß die Königl. Leibärzte, die durch ihr Bülz Tetin vom 15ten d. das Publifum in die größte Unruhe ver- seßt hätten, gestern fein neues Bülletin zur Beruhigung der Gemäüther ausgegeben haben. „Wir können durchaus nicht glauben‘“, sagt die Morning-Chronicle, „daß ‘es blos die Verlegung des Levers und Cercles gewesen sey, wás die Aerzte veranlaßt hat, am Donnerstage ein Bülletin auszuge- ben, das das ganze Land in Unruhe verseßt hat. Es würde doch in der That hart seyn, wenn erst ein von den Königl. Leibärzten - uncerzeichnetes Dokument erforderlich wáre, um

Se. Majestät bei Jhrem vorgerückten Alter von den Be- \chwerlichkeiten eines Cercles zu befreien. Wo es auf das Wohlbefinden und die Ruhe des Monarchen anfommt, da braucht wohl das Ceremoniell eines Cercles niht einen Au- genblick in Betracht zu kommen. Es herrscht in diesem Au- genblick, wir dürfen es wohl sagen, nur ein Gefühl durch das ganze Land ; denn seit langer Zeit schon nimmt der König einen hohen Plaß in der Liebe aller Klassen setner Unterthanen ein. Niemand verkennt es, daß seine Gesinnun- gen mild und tolerant sind, und diejenigen, die einmal das Glück Hatten, sich: in seiner nähern Umgebung zu befinden, wissen auch, wie leutselig und wohlthuend er ist. Man fann von dem gegenwärtigen Monarchen nicht, wie von- vielen seiner Vor- gänger, sagen, daß seine persdnlichen Neigungen „den Wün- {chen der Nation jemals im Wege gestanden. Möge uns daher sein Leben noch lange erhalten werden! Sollte es je- doch dem großen Lenker der Dinge gefallen, anders darüber zu beschließen, so wird die Geschichte Georg dem Vierten die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er den ihm von der Constitution verliehenen Einfluß immer nur zu Zwecken gebraucht hat, von denen er im pi úbérzeugt war, sie ld e dem Frieden ‘und der Wohlfahrt des Volkes förder- ic) jeyn.“ /

| Der Standard meint, daß, ungeachtet der aus Wind- sor gekommenen besseren Nachrichten, der Gesundheitszustand des Königs immer noch zu Besorgnissen Raum gebe.

Aus Dublin wird unterm 13ten d. gemeldet, es sey dort eine neue Reibung zwischen Protestanten und Katholi- ken entstanden. “Die Katholiken haben bekanntlich in den Kirchspielen, die sie bewohnen, die Unterhaltung der prote- stantischen Kirche gleichmäßig mit zu bestreiten, woogegen sie aber auch das Recht haben, ihrè Stimme bei der Wahl der Kirchen-Vorsteher abzugeben. Als am 13ten eine Versanim- lung zu diesem Behufe, unter dem Vorsike. des bejahrten Protestantischen Archidiakonus Torrens, stattfand, erklärten

mehrere Katholiken sich sehr laut gegen den ungeseblich hohen Betrag der Beisteuern, die sie zu léisten hätten. Hr. Dolan, frúßer ein thätiges Mitglied ‘der katholischen Association, zeigte an, daß er am folgenden Tage den Vorschlag machen werde, 190 Pfd. aus den Kirchspiels-Einfkünsten zur Ausbes- serung einer in - diesem” Kirchspiele belegenen katholischen Ka- pelle zu verwenden. Er wurde darin von einem Hrn. NRed- mond unterstüßt, welcher sagte, die Katbolifen hätten eín ganzes Jahrhundert die Werke der Protestanten unterstüßen müssen; es sey daher auch billig, daß die Lekteren einmal et- was Aehnliches für die Katholiken thun. Der Archidiafonus wurde blaß, als dieser Vorschlag gemacht wurde, den er ei- nen ungeseblichen nannte, der von jedem Kirchenmanne ver- worfen werden müsse. Man "war nun auf die Verhand- lungen des nächsten Tages um so mehr gespannt, als es hieß, daß auch Herr O’Connell in der Versammlung fich einfinden würde. ; e" 4 Die Times widerlegt Herrn O’Connell, der in dem zu Dublin gestifteten neuen Vereine gesagt hat, daß Jrland un- verhältnißmäßig shwer von Abgaben bedrúcft sey. Jrland, sagt das genannte Blatt, zähle 8 Millionen Einwohnet, die nicht mehr als ungefähr 4 Millionen Pfd. , oder 10 Shill. ein Jeder, zu den Staats-Bedürfnissen beitrügen. Diesem Verhältniß nach müßte das ganze Britische Staats-Einkom- men sih auf nicht mehr, als 10— 12 Millionen Pfd., belau- fen. Da- es jedoch an 50 Millionen betrage, so gehe daraus hervor, daß Großbritanien, bei etwa doppelter Bevölkerung, mehr als das Zehnfache der Abgaben von Jrland zu tragen habe. Zwei Englische Grafschaften, wie Lancashire oder York- shire,- jendeten gewiß allein mehr Geld in die Schaßkammer, als ganz Jrland. An diese Betrachtungen knüpft die Times eine Warnung für die Jrländer vor der von Herrn O’Connell beabsichtigten Auflösung der Union, denn, fügt sie hinzu, diese würde für Jrland, das seine Bedürfnisse als- dann allein bestreiten müßte, eine Vermehrung der Abgaben zur Folge haben, die bisher geringer seyen, als in allen an- deren Ländern Europa?s. S In Halifax hat am 11, Febr. in Anwesenheit. des Gou- verneurs Sir Peregrine Maitland der Präsident der „Pro- vinzial - Assemblee‘/ die Sißungen derselben durch eine Rede eröffnet. / - Min mehreren Blättern wird auf eine Korrespondenz auf- merfsam gemacht, welche hiesige Kaufleute mit dem Herzoge v, Wellington und Lord Melville geführt haben, und zwar in Bezug auf die zu ermäßigende Fracht von edlen Metallen, welche Britische Kriegsschiffe von Amerika nach England mit- nehmen. Die Times besonders sieht diesen Gegenstand für sehr wichtig an, weil sih der Verkehr mit Mexiko und Süd- Amerifa mit jedem Jahre vergrößere-und es darum gut seyn dürfte, ihn so viel als möglich zu erleichtern. 5 Briefe aus Lissabon berichten (dem Sun zufolge) daß es für nöthig befunden worden ist, Truppen nah der Provinz Alemtejo zu: senden und daß das 5te Kavallerie- Regiment seine Kantonirungen în Estremos erhalten habe. Zwei auf dem Tajo befindliche Fahrzeuge sollen, denselben Briefen zufolge, 300 Personen aufgenommen haben, die wegen politischer Meinungen verurtheilt worden sind. Schiffer - Nachrichten aus Tunis uhd Bona, die man in Portsmouth haben wollte, geben eine wohl ecwas über- triebene Schilderung von den Kräften des Deys von Algier. Geld, heißt es, habe er im Ueberfluß, und daß seine-Truppen gut bezahlt werden, gehe schon aus dém Umstande hervor, daß er ein Heer von 90,000 Mann gut organisirter Leute, so wie außerdem noch ein Reserve-Corps von Arabern, auf den Beinen erhalten könne. Jn allen seinen Verwaltungs- zweigen soll die größte Energie und der feste Entschluß herr- \chend seyn, die Drohungen Frankreichs zurückzuweisen. _ Zeitungen von Bogota melden, daß die Colümbische Regierung den _General Thomas Cipriano Mosquera zum

außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Peru ernannt habe. e A Aus Lima erfahren wir, daß die Einwohner der Pro- vinz Conception sih unabhängig von der Regierung Chilis erflärt haben. ie dadurch entstandène Jnsurrection hatte cinen so deunruhigenden Charakter angenommen , daß die in O wohnenden fremden Kaufleute für gut befanden, diesen Ort zu verlassen und sich mit ihrem Vermögen nach Valparaïso zu begeben. : i i L Der amtlich ermittelte Durchschnittspreis des Weizens hat ü der lesten Woche 66 Shill. 3 Pence, mithin 1 Sh. 2 Pce. mehr, als in der vorigen, beträgen. Der gegenwär- tige Tes dem der sechswöchentliche Durchschnitts-

preis von 62 Sh. 7 Pce. zum Grunde liegt, beträgt 24 Sh. 8 Pce. per Quarter. |