1830 / 114 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 25 Apr 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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gekleidet, litt er bei dem eingetretenen Thauwettex nicht von der Kälte; er schlief wenig und zwar auf dem Eise sißend. Am 7ten Tage bemerkte er eine sehr steile Küste und beschloß, sih derselben auf dem Eise schreitend zu nähern; er war aber so schwach, daß er oft ohnmächtig hinsiel. Während dessen EhlogeÓ die Eisschólle fest an das Ufereis, so daß der arme

idende am 9ten Tage seiner gefährlichen Schissfahrt nahe

am Kap Kasandipp zwischen Kertsh und Arabatt ans Land

steigen und das nächste Tartarische Dorf erreichen konnte, von wo er- nach Theodosia und dann nach Kertsch gebracht wurde. Er hatte in 8 Tagen eine Strecke von 150 Wersten zurüefgelegt ; seiner Gesundheit hatten die.überstandenen Stra-

pazen uicht geschadet.‘ : Pot e-n Warschau, 20. April. Se. Majestät der Kaiser ha- ben geruhet, das Allerhöchstdemselben von dem ‘Professor Chiarini überreichte Exemplar seines Werkes unter dem Titel : Théorie du Judaisme, anzunehmen und demselben die Er- laubniß zu ertheilen, den von ihm beendigten ersten Band

seiner Uebersebung ‘des Talmuds durch den Druck bekannt

zu machen. / Es befinden sich jeßt hier aus England mehrere Kaufleute,

die zwischen unserer Stadt und London einen unmittelbaren Handelsverkehr im Wollgeschäft anzuknüpfen beabsichtigen. Es ist hier ein interessantes Werk mit Zeichnungen un- ter dem Titel: Polnische Trachten seit den ältesten Zeiten bis auf die heutigen Tage, erschienen. i

Aus einem Berichte über das Landes-Gestüt ersieht man, daß in unserem Königreiche an 10 verschiedenen Orten in den Wojewodschaften Königliche Beschäler vertheilt sind, von wel- hen in den’lebten 5 Jahren 12,037 Stuten belegt worden find.

In den fünf Jahren von 1824 bis Ende 1828 sind hier 516 Häuser erbaut worden, worunter sich 27 Fabrikgebäude be- finden. ‘Die Einwohner-Zahl von Warschau betrug ohne die Garnison im Jáhre 1823: 117,284 Seelen; 1824: 123/867 ; 1825: 124,863; 1826: 128,880; 1827: 130,687, und im Jahre 1828: 136/554 Seelen, mithin hat sie fich in diesen 6 Jahren um mehr als 19,000 vermehrt.

Nach mehrwöchentlichem Regen ist jeßt warmes Wetter eingetreten, welches bereits einsn vortheilhaften Einfluß auf die Gartengewächse geäußert hat.“ Die Wintersaat sieht gut und verspricht eine E Aerndte. Der Raygroder See, in der Wojewodschaft Augustow, war in der vorigen Woche noch mit Eis bedeckt. C, N

In Pfandbriéfen findet jeßt hier “wenig Umsaß statt, um so größer ist aber derselbe in Partial-Obligationen, welche bereits mit 400- Fl. bezahlt werden. e

Fran. ei ch.

Paris, 17. April. Se. Majestät arbeiteten gestern hin-

ter einander mit den Ministern des Krieges und des Jnnern. - Diè Herzogin von Berry wohnte vorgestern der Eröff- nung der Deutschen Oper auf dem Theater Favart bei,

Die Abreise des Kriegs - Ministers ist jeßt definitiv auf den 19ten d. M. festgesest. Der See- Minister wird von

seiner: Reise nach Cherbourg morgen hier zuräckerwartet. Das Journal du Commerce will tait Bestimmtheit

wissen, daß der Großsiegelbewahrer in einem in der vorigen Woche: gehaltenen Minister - Rathe, . wo die Entlassung der

Staatsräthe Allent , Maillard und Cormenin in Antrag. ge- bracht. wurde, sofort . um. seinen Abschied gebeten daß der König-ihm solchen aber nicht bewilligt habe, und die Verab- schiedung jener drei Beamten daher vorläufig noch ausgejeßt worden fey. |

Mehrere Madrider Privat-Briefe- vom! 5ten d. M. mel- den, daß: der Vicomte: von Saint-Priest an diesem Tage ci- nen- Courier nach Paris: mit einem Handschreiben Ferdi- nands VII. an ens X. und chlinci rale Es D Neapel an die Herzogin von Berry abgefertigt hatte. Man adetik hate: daß beide- Briefe den Zweck hätten, dem übeln Eindrücke vorzubeugen, den man in Franfvreich- von der Ab-

schaffung des Sälischen Geseßes erwarren durfte.

Die Gazette de France- suchte vorgestern zu bewei- sen, daß die: 221 Deputirten, welche für die Adresse gestimmt hätten, niht wieder gewählt werden dürften. Sie urtheilte dabei also: „„1)' Die Deputirten sind keinesweges die Aus- erwählten des Volkes; sie werden nur e die Kammer er- naunt und existiren nur durch sie; sie haben feinen andern Beruf, als mit dem Könige und der Deputivtein-Kammer zu- sammen zu wirken ; 2) die Wähler haben nur eine politische

Existenz, weil es dem Könige gefallen hat, Deputirte zu

Mois sie existiren nur,-um zu der von der Charte gestifte- ten Kolleftiv-Macht mitzuwirken; sie haben in leßter Jn{tanz

über nichts zu entscheiden. Jhr ganzes Geschäft be- schränkt sich auf die Wahl der Deputirten, in allen Fällen, wo der König solche von ihnen verlangt. Wenn es dem Kö- nige gefällt , die Kammer aufzulösen, so haben die Wähler nicht-das Urtheil des Monarchen vor ihren Richterstuhl zu zichen; 3) sobald die!Wähler alfo die 221 Deputirten, die dem Ministerium vom 8. “August ihre Mitwirkung versagt haben, wieder wählen, gesellen sie sich dem in der Adresse verkün-

digten strafbaren Unternehmen bei und A ihren )

Wähler-Verrichtungen dieselbe Pflichtvergessenheit, deren jene 221 sich in ihren Deputirten-Verrichtungen schuldig gemacht haben.‘/ Das Journal du Commerce äußert, dieses Raisonnement lasse sich füglich also übersezen: „„Die-Deyu- tirten sind- nur zum Mitwirken berufen, d. h. dasjenige zu thun, was die Minister verlangen. Wenn sie nicht mit- wirken, d. h. wenn sie den Ministern den Gehorsam verwei-

gern, so 1ôst- das Ministerium sie auf, set fie durch das -

Organ des Königs ab und trägt den Wählern auf, ihm de- ren andere zu schicken. Die wegen Ungehorsams also auf: gelösten oder abgeseßten Deputirten werden hierdurch für po- litisch unfähig erklärt, und die Wähler därfen sie nicht wieder wählen, Sie tnüssen vielmehr deren andere ernennen, die ihrerseits, sobald sie in dem Ungehorsam gegen die Minister beharren, ebenfalls wieder aufgeld\t werden, bis zuleßt die Wahl - Kollegien minder widerspenstige Männer schicken. Et- was Anderes, als das Ministerium, verlangen, heißt, sich einer Pflichtvergessenheit schuldig machen und die Repräsentativ- Regierung bis in ihre Grundlagen erschüttern.“ „Die Volfsfreiheiten//, fügt das gedachte Blatt hinzu, „können bei solchen verkehrten und öffentlich eingestandenen Grundsäßen nur gewinnen. Es reiht hin, daß die Partei der Absolu- tisten den Wählern ihre Rechte bestreite, um diese zu bewe- gen, sie, zur Rettung ihrer eigenen Ehre, in ihrem ganzen Umfange «geltend zu machen. Aber noch eine höhere Rück- sicht muß sie veranlassen, das von den Deputirten über das Ministerium ausgesprochene Urtheil duxch ihre neuen Wahlen zu bestätigen. Die ganze Existenz der Charte und der Re- prâsentativ- Regierung steht auf- dem Spiele, und zur Auf- rechthältung beider ist es unerläßlih, daß man die Kammer bei ihren parlamentarischen Vorrechten s{hüze. Nicht für sich allein, für ganz Frankreich hat sie diefe Vorrechte zu ver- theidigen den Muty gehabt , und das Land würde sonach ge- gen sein eigenes Juteresse verfahren , wenn es bei der Wahl der neuen Deputirten die Männer- aufgeben wollte, die ihm so großmüthig gedient haben.“

Die Gazette de France äußert heute: „Eine That- sache, die sich kurzlich deutlich erwiesen hat, ist die völlige Unabhängigkeit der Gazette von dem Ministerium. Eine zweite Thatsache, welche" die beiden leßten Jahre außer Zwei- fel gestellt haben, ist eine eben so große Unabhängigkeit die- ses Blattes von jeder Kotterie. Es muß jest aller Welt ein- leuchten, daß die Gazette, sie mag nun ein Minifterium ver- theidigt, oder ein anderes bekämpft, oder die freie Wahl des Königs unterstüßt haben, immer nur nach ihren Grundsäßen und in dem Wunsche gehandelt hat, den Jnteresseu: des \Köd- nigs und ces Landes, die sie beide nicht von einander trennt,

| den Sieg zuzuwenden. Die- übrigen Zeitungen nennen noch

immer die Gazette das Journal des Herrn v. Villèle. Die Zukunft wird lehren, daß wenn wir bei jeder Gelegènheit die Verwaltung und die Grundsäße dieses Staatsmanns ver- theidigt haben, solches aus dem alleinigen Grunde geschah, weil sein System das wahrhaft royalistische war, wie es seit dem Jahre 1815 ersonuen und. sieben Jahre lang in Aus- führung gebracht worden ist, das einzige, das sich auf die Repräsentativ-Monarchie jemals anwenden läßt, "weil es al- lein der Freiheit und öffentlichen Ordnung Sicherheit gewährt.“

Aus Toulon wird unterm 11ten d. M. geschrieben : „Die Fregatte „„Bellona‘/, welche der ‘Capitain Gallois be-

‘fehligt, is vor- Kurzem ‘von- dem Befehlshaber unseres Blo- kade Geschwaders: vox Algier abgeschieét worden, um eimge

Stunden von Algier" den, für die Es der Truppen geeignetsten Punkt aufzusuchen. Capitain allois hat “fich dieses Auftrags, ungeachtet der feindlichen Kugeln, von denen mehrere auf das: Schiff fielen, ohne Schaden anzurichten, glúcklich entledigt. Capitain Hugon, der dieselbe Operation auf der Brigg ¿Alerte‘/’ausführen sollte, hat deshalb seine Abreise aufge\choben. Die neue Einrichtung der flachen Fahrzeuge wird bei der Landung der Truppen und des Kriegs- materials- große Vortheile gewähren; sie gehen nur 18 Zoll tief im Wasser und können also dem Ufer jehr nahe kommen. Man wird die ersten 15 bis 18 dieser Fahrzeuge auf den Strand laufen und ihnen sobald wie möglich eine zweite ex e folgen lassen, welche mit der ersten verbunden werden fo [;

noch eine dritte Reihe wird sih an dieje beiden ersten ate

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schließen und einen Quai bilden, an welchem die 150 Trans-

portschisffe, immer zwanzig mit einemmale in-einigen Stun-

den die 30,000 Mann Truppen und das Heergeräth aus- fönnen.“‘

| G andels - Schiffe , die fürzlich in Marseille angekommen

sind und Alexandrien am 10. März verlassen hatten, bringen die Nachricht , daß damals von: einem Auslanfen der Aegyp- tischen Flotte gar feine Rede gewesen sey. Das Gerücht von der Einnahme von Tripolis durch die Aegyptier scheint jo- nach wohl noch einer nähern Bestätigung zu bedürfen.

Man wird“ sh erinnern, daß die Raths - Kammer des hiesigen Zuchtpolizei- Gerichts unlängst dahin - erkannt hatte, daß der Herausgeber des Drapeau blanc für den Aufsaß des Advokaten Henrion : „\Unvermeidliche Auflösung der Deputir- ten-Kammer“/, worin die Umstoßung des jeßigen Wahl - Sy- stems durch eine Königl. Verordnung angerathen wurde, eben so weniz gerichtlich zu belangen sey, als einige in die Anklage des Herrn Madrolle verwickelte Personen; daß aber Herr Madrolle selbs, als Verfasser der „Denkschrift an das Konseil des Köuigs‘/ vor Gericht zu zichen sey. (Siehe Nr. 95 der Staats - Zeitung.) Gegen beide Beschlüsse hatte da- mals der Prokurator Einspruch gethan. - Jn zweien Sißun- gen vom 13ten und 16ten d. M. hat nun die Anfklage-Kam- mer des Königl. Gerichtshofes ihr Urtheil in der Sache ab- gegeden. Jn Betreff des Artikels des Herrn Henrion hat die Anklage: Kammer, gleich der Raths - Kammer des Tribu- nale erster Instanz, dahin erkannt, daß derselbe den Charaë- ter cines Angriffs auf die verfassungsmäßige Autorität der Kammern nicht an sich trage, sondern- daß es sich darin blos von einer durch die Polemik der öffentlichen Blätter veran-

faßten Meinungs - Aeußerung handele , weshalb weder gegen

den Verfasser noch gegen- den Herausgeber des Drapeau blanc gerichtlich einzuschreiten sey. Die „„Denfschrift an das Kon- seil‘ des Königs anlangend, hat die Kammer gleichmäßig erflärt, daß fein Grund vorhanden sey, Herrn Madrolle auf den Grund eines Angriffs gegen die verfassungsmäßige Auto- ritát der Kammern zu belangen; sie hat ihn daher blos we- gen Beleidigung der Gerichtshöfe und Tribunale vor das Zuchtpolizei - Gericht verwiesen. . Beide Entscheidungen sind unter dem Vorsiße des Präsidenten Grafen R. Deséze er- folgt. Herr Cottu ,- welcher Mitglied der Anflage- Kammer ist, hat în beiden Angelegenheiten nicht mitgestimmt.

Die Herren Sautelet und Dubois, verantwortliche Her- ausgeber” des „Nationñal‘/ und des „Globe‘/, haben die ge- setzliche zehntägige Frist verstreichen lassen, ohne von dem zuchtpolizeilichen Erkenntnisse, das sie resp. zu Zmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 1000 Fr. , so wie zu 4monat- licher Haft und einer Geldbuße von 2000 Fr. verurtheilt, zu appelliren.

Die Deutschen Sänger eröffneten vorgestern ihre Opern- Vorstellungen mit dem „„Freishüß// und ärndteten außeror- dentlichen Beifall ein; die hiesigen Blätter heben besonders Hrn. Haißbinger und die Damen Fischer und Roland hervor und rühmen die treffliche Ausführung der - Chôre. Madame Schröder - Devrient wird aus Dresden erwartet.

Großbritanien und Jrland.

London, 17. April. * Die gestrige Hof-Zeitung mel- det die Erwählung des Herrn Sturt und die Wieder-Erwäh- lung des Herrn George Bankes zu Mitgliedern des Parla- ments. |

¿Dem Miguel,// ‘heißt es in der Times, „hat in Frankreich, Holland und endlich auch in England Versuche machen lassen, Gelder durch ein Anlehn zu erhalten, ‘jedesmal jedoch. ohne den geringsten Erfolg. Die Europäischen Kapi- talisten würden wahrscheinlich nicht darauf eingehen, wenn er anerkannter König von Portugal wäre, um wie viel weniger werden sie es ‘also thun, da über diesen Punft noch die größte Ungewißheit Herrscht.“/ -

Ein Privatschreiben «aus- Terceira vom 18. März {welches der Globe mittheilt) enthält Folgendes : „Schon

glaubte man hier allgemein, daß uns die Miguelisten nun ganz

In Ruhe ‘lassen würden, als vor ungefähr 10 Tagen eine Fre- gatte, eine Brigg und eine kleine Yacht vor unseren Höhen Ach wieder blicken ließen. Sie umkreisen nun zwar seitdem Unsere Jnsel, aber, seltsam: genug, sind gerade in diesen 10 Bote nicht weniger als acht Fahrzeuge vor den Augen jenes ‘lofade-Geschwäders, ohne auch ‘nur îim Mindesten behindert L In, in unsern Hafen eingelaufen. Man kann sich gesen Umfssand nicht anders erklären , als dadurch, ‘daß die Dlokade feine Ordre habe, das Einlaufen von Schiffen zu v:rhindern, Beim ruhigsten Wetter und zu allen Tagesstun- 0 laufen die Schiffe hier ein; so is namentlich das Schiff e/900pe‘/ aus Liverpool, nachdem es Anfangs sogar cin Ge-

leit erhaltenmitdemBedeuten, nihtinAngra einzulaufen, boch im Angesicht jener drei Schiffe in der Bucht - dieses n fens vor Anker gegangen. Was “dieser - Shläfrigkeit cigentlih zum Grunde liege, das weiß Niemand genug aber, es befinden sich in diesem Augenbli 11-Fahr- zeuge in der Bucht von Angra und 1 in der von Praya, eine für diese Jahreszeit ganz ungewöhnliche Anzahl. Ju- zwischen sind doch bei allen Zufuhren, die diese Schiffe ge- bracht haben, die Preise der Lebensmittel sehr theuer. Dée Regentschaft ist vorgestern mit allen gehörigen Formalitäten eingeseßt worden. Unter den hier wohnenden Engländern hatte es einige Sensation gemacht, daß in Folge eines Miß- verständnisses mehrere von ihnen früher gekaufte Wechsel in London protestirt worden waren, Der Marquis von Pal- mella hat nun unmittelbar nach seiner Ankunft die Juhaber jener Wechsel vor sich kommen lassen und ihnen auf das Freundlichste den Zusammenhang der Sache so deutlich und befriedigend erklärt, daß alle Englischen Kapitalisten jeßt wie- der bereit sind, ihr Geid in Wechseln auf London anzulegen. Ohne die Ankunft des Marquis von Palmella würde ‘der Kredit der Regentschaft unstreitig sehr gelitten haben. Auch die Constitutionnellen hat sie mit neuem Vertrauen erfüllt, und Se. Excellenz is von denselben mit vielen Beweisen der Achtung und der Dankbarkeit empfangen worden. “Was den Zustand der Fnjsel betrifft, so ist derselbe von der Art, daß mit den vorhandenen Bertheidigungsmitteln die Macht Dom Miguels abgewehrt werden fönnte, wenn derselbe auch im Stande wäre, die ganze Kraft Portugals gegen die Jn- sel zu verwenden. Die größte Eintracht und unbegränztes Vertrauen herrschen zwischen den Cinwohnern, der Regierung und den Truppen. Von“ Krieg oder Blokade wissen wir nichts , außer daß wir eben hin und wieder die blofirenden Fahrzeuge zu Gesichte bekoinmen.“/ —-

Bax è t:

München, 19. April. Gestern sind Jhre Majestät die Königin Karoline nebst Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Marie von hier nah Bruchsal zum Besuch bei Jhrer Frau Mutter abzereist. Jhre Majestät werden im Laufe des näch- sten Juni auf Jhrem Landsize Biederstein im Englischen Park bei München zurück erroartet und von dort sih im Laufe des Sommers nach Wien begeben, um dort bei ‘der Entbindung Jhrer Durchlauchtigsten Frau Tochter , der Erz- herzogin Sophie Kaiserl. Hoheit, gegenwärtig zu seyn. Bon dem Aufenthalte Sr. ‘Majestät des Königs auf der Jn- sel Jschia und den wohlthätigen. Wirkungen desselben auf die Gefundheit Sr. Majestät laufen fortdauernd die befriedi- gendsten Nachrichten ein, Aus Rom if der berühmte Bildhauer Rauch wieder: hier eingetroffen, um das Modell zur folossalen Bildsäule des Königs Maximilian zu vollenden. Er hofft damit in wenigen Wochen fertig zu seyn und. wird sodann nach Berün zurückkehren.

Nach“ dem verhängnißvollen Haus-Einsturz hätte sich am vergangenen Mittwoch bald ein ähnliches unversehenes Un- glück anderer Art ercignet. Eine zahlreiche Kommission von Land- und Wasserbauräthen und andern Mitgliedern begab sich zur Visitation der Mühlen außer der Stadt, um ‘vorzüg- lich wegen des Wasserzuflusses der verschiedenen Kanäle den ständigen Wausserbedarf der Mühlwerke selbs an Ort: und Stelle und die gegenseitigen rechtlichen Verhältnisse zu beur- theilen. Bei dieser Gelegenheit mußte jeder Müúühlbesizer al-

les Râder - und. Treibwerk in Gang bringen lassen, um für

den Gesammtbedarf das Maaß der. Wasserkraft bestimmen zu können. Die Kommission befand sih in solchem Geschäfte gerade auf einer Mühle oberhalb der Kapelle der schmerzhaften Mutter Gottes. Die“Herren verfügten sich während: der all- gemeinen Triebbewegung der Räder und des eingelassenen Wassers in einen Rinnbodenraum „der nicht gebraucht ckwor- den, und unter dem der Kanal: seinen Lauf fortnimmt. “Plö6- lich brach unter den Füßen dieser Bretterboden, und erd d ten fast bis über den halben Leib “in den reisienden Kanal, nur dadurch von der-Lebensgefahr sich rettend, daß die Bret- ter nicht ganz sanken und sie sh schnell wieder aus den ‘Wel- len emporschwingen fonnten ; sonst wären "sie das Opfer des schrelichsten Todes unter dem Mühl- und Radwerke ‘ge- worden. Unter diesen Herrn befand sich auch der Herr Ober -Bera - und Salinenrath Jos. von. Baader und Bau-

rath Probst.

\ Portugal. S Die Quotidienne meldet aus Lissabon vom 31lsten

März: „„Jn der Armee werden große Beförderungen tatt

finden, und einem Gerüchte zufolge soll eine neue Expedition gegen Terceira ausgerüstet werden. Der Herzog von Cada-

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