886
Regierung; es vertraut unbedingt der Weisheit u:1d Festig- feit seines Königs.‘ L d A Der Mesfager des Chambres äußert heine Zufrie- denbeit úber die gestrige Erklärung des Moniteurs -in Betreff der Expedition nach Algier; der Krieg sey nicht blos gerecht, da Frankreich der beleidigte Theil sey und für die erlittene Schmach Rache nehmen müsse, sondern er verspreche auch der Menschheit und dem Handel aller Nationen Nußen und Vortheil. | et, Während der ganzen Dauer des Feldzuges in Afrika wird täglich ein Dampfboot von Toulon nach Algier und ein anderes von- Algier nah Toulon. abgehen, so daß man mit- telst des Telegraphen in etwa 48 Stunden in der Hauptstadt Nachrichten von der Armee wird haben können. i Der Moniteur meldet, daß, da der General-Secretair der hiesigen großen Oper , Herr „Daubignosc, eine besondere Mission bei der Expeditions - Armee erhalten habe, derselbe interimistisch durch Herrn Coupart, ehemaligen Büreau-Chef béi den Königl. Theatern, erscht worden ]ey. / Außer Herrn Jsabey wird auch noch ein anderer Maler von Seestücken, Herr Tanneur, an der Expedition nah Al- gier auf Kosten der Regieruig Theil nehmen. Jn einer Audienz, die’ derselbe gestern beim Könige hatte, legte er dem Monarchen ein von ihm komponivrtes Bild : die Rhede von Marseille, in dem Augenblicke der Ankunft der Herzogin vou Berry, vor und ärndtete dafür den Allerhöchsten Beifall ein. Mittelst eines Präfektur - Beschlusses des Departements der Dordogne ist auf den Antrag des Maires von Périgueux zur Bewachung der dortigen Gefängnisse und öffentlichen
Kassen während der Nachtzeit y für die Zeit, daß die Garni- son durch- den Abgang der nach Toulon aufgebrochenen Linien- Truppen erledigt ist, die National-Garde jener Stadk requi- rirt worden. /
Vön Herrn von Lamartine werden hier binnen kurzem unter R Miri: „.Harmonies poétiques et réligieuses’ wei Bände neuer Gedichte erscheinen. Der Buchhändler Derr Gosselin hat das Manuskript für 25,000 Fr. erstanden.
Die Akademie der \hônen Künste hat Herrn Meyerbeer zu ihrem forrespondirenden Mitgliede gewähit.
— — Paris, 17. April. Ueber die Auflósung der De- putirten-Kammer herrscht hiex nur e ine Stimme ; man glaubt, daß sie in den ersten Tagen des künftigen Monats erfolgen werde, und daß die Prorogation ‘blos dazu dienen solite, Zeit zu gewinnen, um die Minister in den Stand zu leben,
das Wahl-Geschäft gehörig vorzubereiten. Seitdem die Wahl- Lister permanent sind, hält es eben nicht schwer, sich im voraus eine ungefähre Uebersicht der Elemente, woraus die neue Kammer bestehen wird, zu verschaffen. Das Ministe- rium schmeichelt sih, daß es bei den nächsten L ahlen etwa 60 Stimmen gewinnen werde. Wäre dies aber auch wirk- lich der Fall, so würde, da si hei der Abstimmung über die Adresse fúr die liberale Partei cine Majoritát von 40 Stim-
men ergab, jener Gewinn immer nur unbedeutend seyn und | i t ) eil v d E denstellender Art gewesen; dafür spricht auch der Umjstand,
den Sieg der Minister mindestens zweifelhaft machen. Gleich- wohl steht das Ministerium zu hoch in der Gunst des Mo- narchen, als daß eine Veränderung desselben nur wahrschein- lit wäre, und diésem Umstande muz man es auch alleini bei messen, wenn Herr v. Villèle, während seiner leßte Anwe- senheit in: Paris, nicht wieder, wie eine starke Partei solches wohl gewünscht hätte, in die Verwaltung eingetreten ift. Der Finanz-Minister foll dem Könige den Vorschlag gemacht ha- ben, mit der Deputirten-Kammer zugleich auch das Mäniske- rium aufzuldsen, damit die neuen Wahlen nicht unter dem Einflusse eines nachtheiligen Vorurtheils vor sich gingen. Es scheint indessen, daß man hierauf eben. so wenig eingehen werde. Die Oppositions-Partei möchte natürlich gern einen der Ihrigen-au das Staatsruder bringen, z. B. Hrn. Bignon. ‘Mehrere Deputirte des rechten Centrums bedauern es, daß die Kammern prorogirt worden sind; sie hätten es lieber ge- sehen, daß der König die Adresse offen gemißbilligt, nichts desto- woniger- aver der Session ihren Lauf gelassen hätte, um “das Ministerium in den Stand zu- seben, nübliche Geseb- Entwürfe vorzulegen. Hätte die Kammer nun, (o urthei- len: sie) diese Entwürfe verworfen, wie solches. aus Haß ge- gen die Minister mehr als wahrscheinlich wäre, so würden dem Lande úber die. wahren Absichten der Opposition die Augen aufgegangen seyn. Ganz andèrer Ansicht ist die ge- máßigte liberale ‘Partei , von der jene vieldesprochenc Adresse eigentlich ausgegangen. ist, denn daß diese nicht das Werk der äußersten linken Seite sey, darüber ist man hier ziemlich einverstanden. Herr Gautier, der Verfasser derselben , gilt vielmehr. für einen sehr gemäßigten Mann; blos die Ueber- zeugung, daß die Ultra - Liberalen gesonnen seyen, sich allen
| Vorschlägen der Regierung ohne Ausnahme zu widerseßen
und das Budget zu verwerfen, soll ihn und seine Kollegen bewogen haben, dem Monarchen ihre Besorgnisse ohne Rück halt mitzutheilen. Und daß diese Besorgnisse nicht ungegrün- det waren, die Kammer sich vielmehr in einem hohen -Zu- stande der Aufregung befand, giebt die gemäßigte Partei selb zu. So soll z. B. ñnoch unlängst Herr O der durch- aus zu dieser Partei gehört, in einer Gesellschaft geäußert haben , er halte die Auflösung unter den gegenwärtigen Um- ständen für ein wahres Glück, da bei dem jeßigen Zustande der Majorität ohne Zweifel die aufrührerischsten Petitionen bei der Kammer eingereicht und von dieser gewiß auch be- rúcfsichtigt worden seyn würden. Wie die Sachen jeßt liegen, fann man übrigens nicht läugnen, daß die Meinungs- Nüancen der Royalisten selbst, die den nämlichen Zweck auf verschiedenenWegen verfolgen, dem Gange der Regierung we- sentlich schaden. Was die Expedition nach Algier betrifft, so weichen, wie in allen politischen Angelegenheiten, auch hier die Ansichten der Liberalen ‘von denen der Royalisten ab. Jene sehen darin nur ein Mittel, dem Grafen Bourmont den: Mar]challsstab zuzuwenden, denn, meinen sie, wenn Frank- reih auch siegreih aus dem Kampfe hervorginge , so würden die Engländer doch nie zugeben , daß es einen reellen Nußen. aus der Vernichtung der Barbaresfen - Staaten ziehe; über-
dies habe ja auch das Londoner Kabinet es sich bereits aus-.
bedungen, daß die Franzosen nach einem vierwöchentlichen Besiße von Algier diesen Plaß wieder räumen sollten, und Frankreich habe sich hierzu verstanden. Die royalistische Par- tei dagegen erblicfe in der Expedition nichts, als was Jeder- mann darin erblicken sollte: die. Abstellung der Seeräuberei. im Mittelländischen Meere, Sicherheit und eine größere Aus- dehnung für den Europäischen Handel , die Bestrafung einer der National-Ehre zugefügten Beleidigung und eine willkom- mene Gelegenheit, Franfkfreihs Seemacht wieder zu ihrem frúheren Glanze zu verhelfen. Aus diesen Gründen betrach- tet jene Partei auch die Expedition nicht blos als eín noth- wendiges Mittel zur Aufrechthaltung der Würde des Landes, sondern zugleich als eine Maaßregel, deren glücklicher Erfolg Frankreich den Dank und die Achtung aller Europäischen Staaten erwerben muß. 7A |
Großbritänien und Jrliand.
London, 21. April. Der Globe (vom gestrigen Abend) meldete: „Einige Umstände sind leider eingetreten „ welche glauben machen, daß das Befinden des Königs keinesweges jo günstig fey, wie seine ihm herzlich zugethanen Untertha- neu — unter welchem Ausdruck wir wohl die Personen aller Stände begreifen können — es wünschen. Heute in der Frúhe fam Sir Henry Halford mit großer Eile in London an und hatte bald darauf eine Unterredung mit dem Herzoge von Wellington, mit dem er eine Zeitlang zusammenblieb. Da in den ministeriellen Büreaus nach dieser Unterredung nichts Gúnstiges bekannt wurde, so ist sehr zu fürchten , daß die von Sir Henry gemachte Mittheilung keinesweges zufrie-
daß Jhre Königl. Hoheit die Herzogin von Gloucester die Aufforderung erhalten hat, heute einen Besuch bei Sr. Ma- jestät abzustatten. Dúrften wir einem in den vornehmen Zirkeln verbreiteten Gerüchts Glauben schenken, so sind die Symptome von Sr. Majestät Krankheit der Art, daß sie gegrundete Unruhe- erregen. Es heißt jeßt, daß nicht, wie bisher geglaubt worden, Wasser in der Brust, sondern in andern Theilen des Körpers sich befinde, während die Gicht den Magen ergriffen hat. Wir wünschen. aufrichtig , daß diese Angabe ungenau seyn mdge; wäre sie uns ‘aber nicht aus einex uns achtbar erscheinenden Quelle zugekommen, so würden wir sie auch nicht wiederholt haben. Wir hoffen, daß wir bald in den Stand geselzt seyn werden, den peinlichen Eindruck zu verwischen, den die in Umlauf be- findlichen Gerüchte hervorgebracht haben müssen, und daß das náchste Búlletin so umständlich abgefaßt seyn werde, daß fein Zweifel mehr bei den Lesern zurückbleiben wird.“
Von dem vorgestrigen Bülletin über das Befiuden des Königs, das auch dem Lord - Mayor zugefertigt worden war, ließ derselbe sogleich eine Abschrist am Mansion - House zur dffentlichen Bekanntmachung aushängen: Unzählige Menschen drängten sich darauf nach jenèr Gegend der Stadt, um eine offizielle Nachricht über das so allgemeines Bedauern erre- gende Unwohlseyn des Monarchen zu erhalten.
Von der Expedition nach Algier , die unsern Blättern bisher noch wenig Sto} zu eigenen Betrachtungen gegeben hat, meint der Sun, sie düexfte leiht der Franzdsischen Ver- waltung ein sogenanntes widerwärtiges (uutoward) Ereigniß bereiten, „Denn was‘, fragt das genannte- Blatt, „wivd
“ter derselben beklagen sich über die Gleichgültigkeit des Pu-
das Resultat von Allem seyn, wenn wirklich Algier genom- men, die Räuberhöhle zerstört und der Barbaresfke in die Wüsten gejagt worden ist ? Wird das Französische Volk wohl
damit zufrieden gestellt seyn, daß 200 Millionen Franken ver-
shwendet worden, blos um den Schlag eines Barbaresken- Fächers zu rächen? Wird es nicht vielmehr darauf bestehen, daß von dem erwarteten Siege irgend ein wesentlicher Nutzen gezogen werde? Jst das Französische Ministerium etwa ge- sonnen, den Erwartungen der Journale zu entsprechen „ in- dem es permanenten-Besiß vom Algierischen Gebiete nimmt ? Fs nicht darüber vielmehr ein Bundesgenosse zu konsultiren, und hat es nicht bereits der Britischen Regierung die deut- liche Versicherung gegeben, daß fein folcher Plan beabsichtigt werde? — Was auch immer das Schicksal von General Bourmont’s Unternehmen seyn mag, so kann doch kaum daran gezweifelt werden ,- daß, wiewohl es ihm den Mar- schalls - Stab sichern dürfte, die Tendenz desselben am Ende darauf hinauslaufen möchte, die Polignacsche Verwaltung wo möglih noch unpopulärer in Frankreich zu machen, als sie es gegenwärttg -schon ist.//
Auch hier sind Briefe aus Alexandrien bis zum 12. Márz eingegangen, in denen durchaus nicht davon die Rede ist, daß man dort im Begrifse sey, Truppen gegen die Bar- baresfen-Staaten abzusenden.
Aus Jrland wird gemeldet, daß die fünf in der soge- nannten Donerail Verschwörung verwickelten Landleute, die befanntlich von den Assijen von Cork zum Tode verurtheilt worden, eine fernere Begnadigungsfrist erhalten haben.
Mehrere unserer Zeitungen kündigen Herrn Paganini?s Ankunft in London an, während derselbe, wie aus Franffur- ter Blättern hervorgeht, eben noch in Frankfurt a. M. ein Konzert geben will.
London, 23. April. Gestern früh meldete das Ho f- Circulare: „Se. Majestät hatten voin Dienstag auf den Mittwoch eine ziemlih gute Nacht und hatten sich weniger über die gestern empfundene Beschwerde zu beflagen.‘/ Später erschien folgendes Bülletin L
. ¿¡¡„Windsor- Schloß, 22. April.
Der König befindet sich besser. Ph l
Henry Halford.“/
Das heutige Hof - Circulare berichtet darauf: „Se. Maj. hatten auch vom Mittwoch auf den Donnerstag eine gute Nacht, 1wvonächst am gestrigen Morgen das Bülletin ausgegeben wurde, welches ‘die früher gemachte günstige Mit- theilung von der Gesundheit Sr. Maj. bestätige. Nur Ein Arzt befindet sich gegenwärtig beim Könige. Se. Majestät haben am Mirtwoch eine Anzahl amtlicher Verordnungen und Aktenstücke, die zum Theil auf das Schaßkamt Bezug haben, unterzeichnet.“ ;
Der Herzog von Wellington fuhr gestern nach Windsor und hatte daselbst. eine Audienz bei Sr. Maj. dem Könige.
Der Courier sagt: „Ein irriges Gerücht ist in Umlauf, demzufolge das- Unterhaus von Neuem vertagt werden soll.
Wir fönnen mit Bestimmtheit versichern, daß die Geschäfte |
beider Pariamentshäuser, ganz wie “es ursprünglich ange- fündigt worden, am Montag den 26sten d. wieder beginnen werden.‘ :
__ Nacbrichten aus Lissabon sind bis zum 10. d. hier eingegangen ; die Hof-Zeitung vom 7ten d. enthält ein König- liches Alvara (Dekret) in Bezug auf die Unterweisung von Thier-Aerztenw, welche den Befehl erhalten, die im Staats- diensie gebrauchten Pferde fünftighin. sorgfältiger und acht- samer zu behandeln. Es befindet sich ferner in der Lissaboner Zeitung eine große Lobrede guf die Französische Regierung, wegen ihrer raschen Prorogation der Kammern, und eine Ue- berjebung der im Öberhauje, auf Anlaß des von dem Mar- quis von Clanricarde gemachten Antrages, ftattgehabten De: batte in Bezug auf Terceira.
Die hiesige neue Universität scheint nicht die Fortschritte zu machen, die man sich von ihr versprochen hatte; die Stif-
blifums, der Courier jedoch mißt das Fehlschlagen des Pro- jeïtes dem allzu bunt entworfenen Plane und der Masse von Professoren bei, die dazu herberufen worden.
Dem Courier zufolge beläuft sich - die Summe der proc. Stocks, die bisher gegen, die beabsichtigte Konversion angemeldet worden, auf nicht mehr, als 400,000 Pfd.
_ Ueber den Woll-Verkehr sind jehr günstige Berichte aus Leeds eingegangen. s
Nachrichten aus Mauritius zufolge, haben auf Mada- gascar neuerdings zwei Treffen zwischen der Französischen Txpedition und den Eingebornen (Ovas) stattgefunden. Nach- dem die Französischen Fahrzeuge „„Terpsichore“*, „„Nieore“/
die gelandeten Truppen starken Widerstand, und sind beim er- sten Angriffe 75 Ovas getödtet und 50 verwundet worden; die Franzosen verloren nur 11 Todte und hatten 15 Vér- wundete, schiften sich aber wieder ein. Bei einem am 4. Nov. bewirkten zweiten Angriffe wurden die Eingebornen aus ihren Verschanzungen getrieben, und rückten die Franzosen in das südôstliche Thor von Foul- Point ein. Die Ovas ließén 119 Todte auf dem Schlachtfelde und 55 im Fort; 27 wur- den gefangen genommen. Das Fort wurde darauf zerstört und ein Traftat abgeschlossen. j
Nach den neuesten Nachrichten gus Chili, die durch das am 3. Januar von Valparaiso abgegangene Schiff „Grecian“/ nah England gekommen sind, hat am 14. Dez. v. J. ein Treffen zwischen dem zu Santiago fommandirenden General Lastra und dem General Prieto stattgefunden, welcher sich von Conception gegen die Regierung in Marsch gesest hatte. Ersterer blieb Sieger, und Beide trafen demnächst eine Ueber- einkunft miteinander, wonach dem zum Ober - Befehlshaber der Chilesischen Truppen ernannten General Freire die Ent- scheidung der Sache überlassen wurde. Die Kommunikation zwischen Santiago und Valparaiso war wieder offen.
Nredettan: de.
__ Brüssel, 22. April. Jn der heutigen Sißung des Assisenhofes seßte der Anwalt de Potter's, Advokat Gende- bien, die Vertheidigung seines Klienten fort. (Beim Beginn des Druckes der Brüsseler Blätter hatte der Assisenhof seine Sißzung noch nicht geschlossen.)
___ Das Amsterdamer Handelsblatt enthält ein Schreiben eines Niederländischen Offiziers aus Sumatra, wonach dort _die Ruhe gänzlich hergestellt ist. Die Niederländischen Trup-
pen, jo wie die eingebornen Hülfstruppen, waren in ihre Gar- nisonen zurückgekehrt. : Í
D ese rr eti G
Wien, 22. April. Die Wiener Zeitung (so wie auch der ODesterreichishe Beobachter) enthält heute Folgendes: „„Die Jrrungen der Oesterreichischen Regierung mit Marocco sind glücklich beigelegt. Schon unterm 19. Fa- nuar d. J. benachrichtigte der Maroccanische General - Kon- sul ‘zu Gibraltar, Herr Judah Benoliel, \criftlich die K. K. Abgeordneten, nämlich den Kommandanten der in den dor- „tigen Gewässern aufgestellten Oesterreichischen Schiffs-Abthei- lung, Korvetten - Capitain Bandiera, und den Legations-Rath v. Pflugel, daß er von seiner Regierung beauftragt sey, mit ihnen über die Wiederherstellung der Friedens - und Freund- \chaftsverhältnisse mit Oesterreich zu unterhandeln. Leßtere erflákten sich hierzu vollkommen bereit, und nach wenigen Konfereazen wurde am 2. Februar zwischen beiden Theilen eine Präliminar - Convention unterzeichnet, wodurch die Re- gierung von Marocco sich anheischig machte, die im F. 1828 widerrechtlich aufgebrachte Oesterreichische Handels - Brigan- tine „„Veloce‘/ in segelfertigem Stande zurückzugeben und | den Zrtiedens- und Freundschafts- Traktat vom J. 1805 zu | erneuern. Jn Folge dieser von dem Sultan seither feierlich | genehmigten Uebereinkunft ist von Seiten des Korvetten-Capi- cains Bandiera ein K K. Offizier mit der erforderlichen | Mannschaft zur Uebernahme besagter Brigantine na Rabat | gesendet und sind alle weitern Feindseligkeiten sogleich einge- stellt worden. Gleichzeitig wurde auch zu Gikxaltar am 19ten v. M. der Traktat von 1805 förmlich erneuert und von den obenbezanntèn beiderseitigen Abgeordueten unterzeichnet. So- vald derselbe die Genehmigung Sr. K. K. Majestät erhalten haben wird, werden der Korvetten - Capitain Bandiera und der Legations - Rath v. Pflügel an das Maroccanische Hof- lager sich begeben, um’ daselbst das Allerhöchste Ratifications-
tans guszuwechseln.‘/"
Tüûr-kle t,
Ju einem vom Nürnberger Korrespondenten mit- getheilten Schreiben von der Nieder-Dounau, 3. April, heißt es: „Die Ursachen der Anarchie in allen Theilen des Türkischen Reichs scheinen dem Abendlande noch sehr unbe- fannt. Sie sind theils allgemein, ‘und gehen dann von der Persönlichkeit des Sultans, dem Verfall seiner Finanzen und der Erbärmlichkeit der orientalischen Regierungen aus, die den Zweck aller vernünftigen Staats-Verioaltungen — Wohl- seyn des Ganzen in. Haupt und. Gliedern — verfehlen ; theils berühren sie speziell die Besikungen. in Europa und in Asien. Durch den Frieden mit Rußland und durch die Auflösung der Janitscharen, so wie durch die Errichtung von 40,000 bis 50,000 Mann geregelter neuer Linientruppen und
und e¿Chevrette‘“ bei Foul - Point geankert hatten, fanden
die ebén so verjüngte Marine, hofft zwar der Sultan, als
pre iam erger EE n:
1 Eee Et F
Instrument. auf die herkömmliche Art gegen jenes des Sul- “