1830 / 119 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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‘reichischer Papiere losgesch!agen. Inzwischen wirfte dem wiegen Course entgegen, daß uns noch keine Zusendungen von auswärts geworden sind und die comptan- ten Stücke sich keinesweges im Ueberfluß zeigen. Auf einen Monat tägliche Lieferung bewilligte man für 5proc. Metall, x pCt., für 4proc. dito 4 bis 7s pCt, für Bank-Actien 5 Fl. pr. Stúck und für Partial 7 pCt mehr, als „pr. comptant. Preuß. Staats-Schuldscheine hielten sich, in Folge des ho- hen Wechselcourses auf Berlin“ und der Zinszahlung am hie- sigen Plaße, in wiiligem Begehr und waren selten zu haben. Fn Polnischen Loosen fanden mehrere Umsäße, jedoch zu weichen; den Coursen, statt. Jm Geschäft mit Badischen und Dar städtschen Loosen war es ziemlich stille. Holländische Effekten, als Jntegrale, Kanzen- und Restanten, blieben, ungeachtet sie an der Aserdamer Börse steigend waren, bei uns ausgebo- ten und in rückgängiger Bewegung. Mehrere unserer Ge- shäftsleute machten bedeutende Versendungen derartiger Pa- piere, während die neusten Privatbriese aus Amsierdam mel den, daß Berliner Häujer baselbst starfe Einkäufe in Kanzen und Restanten, \o wie in Spanijcher prox. Rente perpetuelle bewirken lassen. - Hier läßt die Neigung, in die Spani|che Rente zu gehen, deutlich ab;- die immer höher fommenden Pariser Notirungen scheinen bedenklich und man will ihnen nicht folgen. Jm Wechselhandel war es die lelzte Woche über etwas flau; nicht nur blieb der Umjaß unbeträchtlich, jondern es gingen auch mehrere Devijen, namentlich Amsterdam, Hamburg, Augsburg, London unb Paris etwas zurück ím Cours. Nur Berlin, Bremen, Leipzig und Lyon f. S. hiel- ten sich angenehm. Disconto 3 bis 37 pCt. Geld,

Heserrecit h.

Der Nürnberger Correspondent meldet in cinem Schreiben aus Wien vom 20. April: „Wie es seit gestern heißt, hat Se. Majestät der Kaijer das Entlassungsgejuch Sr. Excellenz des Ober - Hoffanzlers und Ministers des Jn- nern, Grafen von Saurau, nicht genehmigt. Ihre Ma- jestäten der Kaiser und die Kaiserin, so wie Ihre K. K. Ho heiten der Erzherzog Kronprinz und. Erzherzog Franz Kali mit Gemahlin , werden diejes Jahr ihren Sommer - Ausent- halt in dem K. K. Lustischloß Schönbrunn nehmen. “Fhre K. K. Hoheiten der Erzherzog Kardinal Rudolph, der Srz- herzog Anton und der Erzherzog Karl begeben sich nach Pa den, um daselbst den Sommer über zu verweilen. erar gestern ist der Englische Botschaster an unserm Por L 10M Cowley, nah Frankfurt a. M. abgereist. Dessen [chon längst besprochene Reise nach London wird nun-unterbleiben.

Spanien.

&—- Mäádrid, ‘15, April. An demselben Tage , an welchem der König und die Königin beider Sicilien dig sige Hauptstadt verlassen werden, wird auch der Rig : Spo nische Hof sich nah der Sommer-Residenz Aranjuez dger wohin ihm der größte. Theil des diplomatischen Corps - mit Ausnahme des Sicilianischen Bot\chasters und des (eti chen Gesandten, welche von ihren Hôsen Urlaub er n haben - und nach Neapel und St. Petersburg gehen , olgen wird. Se. Katholische Majestät haben, einem am hiesigen Hofe bestehenden Gebrauche gemäß, am grünen Domierllage wölf armen Männern dîe Füße gewa}chen und diele ben Lir auf béi Tisch bedient. Der Kôuig trug bei dieser Cere- monie, welcher der gesammte Hof in Gala beiwohnte, die Uniform eines Capitain - Generals. Die Königin hat von ihrem Gemahl das Lustschloß, la Casa de Campo genannt, mit dem dazu gehdrigen Gebiet, Gärten u. s. w., zum GSe- schenk erhalten ; es soilen nächstens Jtaliänische Gärtner ein- treffen, um das Ganze geschmäckvoll ‘einzurichten. Es Ler lautet , daß der Geheime Secretair des Königs, Herr Sal- cedo, in Ungnade gefallen sey und daß nach ‘der Abreise des Sicilianischen Hofes vielleicht noch einige Veränderungen in dem Personal der Se. Majestät zunächst umgebenden Beam- ten eintreten dürften. Die Einführung des sehr hohen Thorzolles hat in ganz ‘Spanien große Unzufriedenheit l- regt und bereits. für den Begehr vieler Industrie-Erzeugnisse aus fremden Manufaktur-Staaten nicht unbedeutende Schwie- rigkeiten veranlaßt. Bisher war es erlaubt, ¿srroba Wein, 2 Pfd. Fleisch und ähnliche geringe Quantitäten von Lebens- * mitteln, sowohl in Madrid als in andern Städten - zollfrei

einzuführen.

stattet jedoch die frúher von den Königen bewilligten Begün-

tigungen nicht, wodurch die arme Volksflasse sehr leidet. Die De Bestreitung der Kleidungs- und Bewafssnungs-Kosten der Königl. Freiwilligen auf den Thorzoll gelegte Abgabe,

welche seit zwei Jahren noch erhöht worden is, soll neuer- k. dings im Ministerrathe zur Sprache gekommen seyn; all]

Der neue Pächter der Thorzölle , Riera, ver- | P

Mitglieder desselben haben es für- wünschenswerth gehalten, die große Ausgabe, welche die Corps der Königl. Freiwilligen dem Staate verursachen und die sih Einigen zufolge auf 96, nach Andern sogar auf 114 Mill. Realen (8,200,000 Kthlr. Preuß. Cour.)- beläuft, fünftig ju beseitigen. Man. will be- reits behaupten, daß der Vorschlag, die Waffen dieser Frei- willigen in einem Depot, welches für diesen Zweck in jeder Stadt und Ortschaft, wo es deren giebt, errichket werden soll, aufzubewahren, und sie- ihnen nur, wenn sie wirklih im Dienste sind, in die Hände zu geben , dem obersten Kriegs-

rathe zur Begutachtung vorgelegt worden sey. Die Er-

höhung der Tabackspreise dutch das vor einigen Monaten darüber erschienene Edikt hat den Erwartungen der Regierung nicht entsprochèn, vielmehr den Schleichhandel erweitert, da der Taback , als eines der ersten Bedürfnisse der Spanier, einen immerwährenden geregelten Consumo hat. So ist es gekommen, daß sich in dem Verkauf des Tabacks schon wäh- rend des ersten Monats nach der Bekanntmachung jenes Edifts allein in Sevilla ein Ausfall von 800,000 Realen (bei- nahe 58,000 Rthlr. Pr. Cour.)- gegen den Ertrag des vor- hergehenden Monats ergeben hat. Jn Yrun ist auf Kôd- niglichen M ein gewisser Oviedo bei seinem Eintritte in Spanien verhaftet und sind seine Papiere an das Staats- Ministerium hierher gesandt worden. - Er hatte sich dazu hergegeben, unter seinem Namen in die Französischen Blät- ter verläumderische Artikel gegén den SpanischenBotschaster in Paris, Grafen v. Ofalia, einrüfen zu lassen, welche von hiesigen gekannten Personen redigirt und ihm na Paris geschit wur- den. Der Nord-Amexikanische Geschäftsträger in Lissabon, Herr Brent, wird hier erwartet; über den Zweck seiner Sen- dung ist zwar nichts Zuverlässiges bekannt, doch hat sich aus dem genauen Verhältniß, in welchem er in Lissabon mit der apostolischen Partei siand, das Gerücht gebildet, diese Partet wolle sich seiner bedienen, um bei der hiesigen Regierung da- hin zu wirken, daß der Spanische Gesandte in Lissabon, d’Acosta, veränderte Justruftionen erhalte und nicht mehr so peremtorish, wie in der leßten Zeit, auf die Erlassung einer General-NAmnestie von Seiten des JFnfanten Dom Miguel chdringe, Herr d’Acosta hatte, den lebten Nachkich- ten aus Lissabon zufolge, diese Stadt oerlassen und sich nach Cintra begeben, -— Am 11ten d. M. traf der Französische Gesandtschafts - Secretair, Herr Cramayel, hier ein; er wird sich, wie es heißt, einige Zeit hier aufhalten und dürfte spä- ter für den Posten eines Französischen Geschäftsträgers am Portugiesischen Hofe bestimmt seyen. —_ Die vor wenig Tagen aus der Havana eingegangenen Nachrichten lauten eiwas beunruhigend. Es war dort, zum Glücke noch - vor ihrem Ausbruche, eine Verschwörung entdeckt worden, welche den Zweck hatte, sich aller Behörden zu bemächtigen, alle Neger zu bewaffnen und die bestehende Ordnung der Dinge umzuwälzen. Zwei Andalusier, beides Offiziere hôheren Ran- ges, scheinen die Häupter der Verschwornen gewesen zu jeyn- welche, ungefähr 40 an der Zahl, bereits in sichern Ver- wahrsam gebracht worden sind. Einer dieser Offiziere, Obers Mancha, hat, wie sich aus schriftlichen Belegen ergeben soll, mit dem Mexikanischen General Santa- Ana in Briefwechsel gestanden. | j Doi Ug Ah

Französische Blätter melden aus Lissabon vom «f Aa Uy Kurzem aus St. Michael eingegangenen Nachrichten über den Zustand von Terceira beschäftigen ge- genwärtig die Regierung viel. _DiE, Jndependenten dieser Insel stehen in Verbindung mit den übrigen Azorischen ZJn- seln, auf welche das Beispiel der auf Terceira errichteten Re- gent\chaft einen großen Einfluß ausübt. Auch. în den M vinzen ist man unzufrieden und beneidet diejenigen, we che als “ihrer Königin treue Unterthanen auf jener Jusel leben fônnen. In der Provinz Douro hat sich unter dem Na- men Faciio ‘da Legitimidade ein Verein. gebildet, dessen Zweige durh ganz Portugal zu gehen scheinen.“ Um hinter die Organisation diejer geheimen. Gesellschaft zu fommen,- hat die Regierung eine Contre - Polízei errichtet, deren Lei- tung dem ‘Pater Anton anvertraut ist, der im Jahre 1828 während der Ercignisse in Porto die Regierung von “den Bewegungen der constitutionnellen Truppen von Porto” nach Coimbra und von da nach Pombal unterrichtete. here Polizei Jntendant Barata ist der einzige, mit dem der ater zu verhandeln hat; er erstattet seine Berichte unmit- telbar an Dom. Miguel. Ein altes Linienschiff ge Rainha‘/, ist vor Kurzem mit 300 zur Deportation ra theilten nah Goa unter Segel gegangen ; an seinem Bor befand sich auch der neue Gouverneur für Angola.

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Beilage zur Allgemeinen Preuß

Túrkei und Griechenland.

Der Nürnberger Korrespondent giebt folgendes Schreiben von der Servischen Gränze vom 10. April: Seitdèm man die Nachricht. hat, daß das Definitiv-Proto-

foll der Londoner Beschlüsse in Betresf der Angelegenheiten Griechenlands in Konstantinopel eingetroffen ist verbreitet.

daß dasselbe vom Sultan durchaus verworfen worden sey. Obgleich man zwar in der festen Ue- berzeugung, daß die intervenirenden hohen Mächte von der getroffenen Uebereinkunft feinen Schritt abweichen werden, für Griechenland durchaus unbesorgt äst, so kann man doch

sich allgemein die Sage,

den Kampf für seine Unabhängigkeit nicht als geendigt be-

trachten. Noch- immer sind die Festungen Negroponte, Ka- rystos und Athen in Händen der Türken, deren Räumung, im Fall die Pforte in dem ihr bestimmten fkurzen Termine nicht einwilligt, erzwungen werden muß und noch Strôme von Blut kosten dürfte. Man begreift indessen nicht, was die Pforte mit ihrer Hartnäckigkeit zu bezwecten glaubt, und fast möchte man der Meinung derjenigen beistimmen, welche diese Weigerung derselben nur sür Schein halten, um von noch weiteren Forderungen abzuschrecken. Und wirklich scheint sich die Pforte mit besonderer Hinsicht auf Kandia vor solchen Forderungen, obgleich ohne Grund, zu fürchten. -Was jedoch jest nicht geschieht, ist von der Zukynft zu erwarten. Kandia wird immer der Zanfkapfel zwischen dem neuen Staate und der Pforte bleiben, und wie es mit Morea der Fall war, so wird auch hier die Dazwischenfunst andrer Mächte, wenn gleich erst- nah Jahren, dem Blutvergießen ein Ende ma- chen müssen.“/

EÉiín (ebenfalls vom Nürnberger Korresponden- ten mitgetheiltes) Schreiben aus Triest vom 11. April meldet: „Gestern ist“ ein Schiff aus Smyrna in dreizehn Tagen hier eingelaufen. Mit diejer Gelegenheit erfahren wir, daß die Türkische Regierung ‘angefangeu hat, die Güter -der-

jenigen Griechischen Familien, weiche sih in den Jahren 1820 -

bis 1824-aus--Furcht vor Verfolgungen von dort flüchteten, zum Besten des Fiskus zu verkaufen. Diese Maßregel, gerade in eiuer Zeitpunkt ergrifsen, wo man einer allgemei- nen Amnestie entgegen sicht, ist Jedermann auffallend, und man will aus- derselben: nicht- die günstigsten Gesinnungen der Pforte für die Unabhängigkeit Griechenlands fölgern.‘/ -

Die Allgemeine Zeitung enthält Nachstehendes:

„Ancona, 15. April. Man macht bereits in Griechen- land Anstalten zum Empfange des Prinzen von Koburg, der zu Anfange: des Junius- eintreffen und zu Athen seine Resi- denz nehmen will. Die Türken räumen je6t Negroponte, und es heißt, daß die dort befindlichen Truppen nach Candia zur Verstärkung der Besaßungen übergesührt werden. Aus Alexandrien verlautet, daß der Pascha noch immer seine Kriegsrüstungen fortseke und, dem Gerüchte nach, die Fran- zösische Expedition durch eine Diversion längs der Afrikani- schen Küste unterstüßen wolle. Es befinden sich Französische Unterhändler in Cairo, die wahrscheinlih bis zum Beginne der Feindseligkeiten bei Mehemed Ali bleiben und später zur Armee abgehen werden. Die dem Pascha von Seiten des Franzöfischen Kabinets für seine Mitwirkung zum Kriege mit Algier gemachten Anerbietungen sollen sehr anlockxend seyn. Außer großen . Geldunterstüßkungen und kommerziellen Vortheilen joll ihm nämlih nach Vertrei- bung des Dey's ein großer Theil von dem eroberten Algierischen Gebiete, als ein freies und auf seine Erben übergehendes Eigenthum, versprochen worden. seyn. Jnudessen scheint die Pforte mit dieser Uebereinkunft keinesweges zu- frieden zu seyn und deshalb einen Abgeordneten nach Algier gesendet zu haben, um- den Dey zur Nachgiebigkeit gegen die Französische Regierung zu vermögen. Angesehene - hiesige Handelshäuser haben Briefe aus Corfu, worin gemelder wird , ‘der Sultan habe neuerdings einen Kommissair nach Cairo geschickt, um von dem Pascha Rechenschaft über seine Verwaltung des Laudes zu fordern. Man erinnert sich: hier- bei, daß im Monate August v. J. auch ein Kommissair mit einem ähnlichen Auftrage von der Pforte nach Aegypten ab-

geordnet ward, der aber in Cairo plô6lih mit Tode abging.

Mehemed Ali hat {on früher seine Absicht , zur Beförde- rung der Französischen Unternehmung ' gegen Algier mitzü- wirken, fund gethan und dadurch das Mißtrauen der Pforte erregt, welches sich jeßt, da Algier wirklich angegrisfen wer- den soll, erneuert. Die abermalige Absendung eines Türki- schen Kommissairs mit dem erwöhnten Auftrage scheint dies au ‘beweisen, und die Art, wte derselbe in Cairo aufge-

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ischen Staats-Zeitung 119.

nommen werden wird , dürfte auf den nahen oder noch ent- fernten Zeitpunkt schließen lassen, in welchem der Pascha von Aegypten seine volle Unabhängigkeit von der Oberherr- schaft der Pforte zu_ erklären gedenkt.‘

Columbien.

"Nach éinem Schreiben aus Bogota, vom 13, Febr. hat die dasige Regierung amtliche Berichte aus Merida und Maracaibo erhalten, denen zufolge man sich dort für diesel- ben Ansichten erklärt hat, zu denen sich früher {hon Carac- cas und andere Städte des alten Venezuela bekannten. Eine nah Venezuela bestimmte Kommission „. um diese Provinz zum Gehorsam zurückzuführen ,- besteht aus dem General Sucre, dem Bischof von Santa Martha und dem Senor Garcia del Rio; sie soll sich in zwei oder drei Tagen auf den Weg begeben, und man glaubt, daß sie nit ohne Er- folg seyn werde. Man is wenigstens der Meinung, daß diese Magßregel den für die Insurrection angegebenen Vorwand aus dem Wege räumen und daß die Regierung, wenn die Bewohner von Venezuela ihr den Gehorsam auch ferner ver- weigerú sollten, an moralischer Kraft und rechtlichen Grün- - den gewinnen werde, wenn sie sich zu Schritten entschließen müßte, welche den Umständen angemessen sind.

Einem Beschlusse vom 4. Februar zufolge, bietet die Co- lumbische Regierung 4 Millionen öffentliche, theils an den Seeküsten , theils im Junern belegene Ländereien aus , für welche sie sich erbietet, Vales (Papiere der Regierung) als Zahlung anzunehmen. Da der größte Theil dieser Vales sich in Händen von Ausländern befindet und die Regierung für den Augenbli nicht im Stande ist, ihre Verbindiichkeit auf eine andere Weise zu erfüllen, so glaubt man, dieses Anerbie- cen sey in der Hoffnung gemacht, die Juhaber dieser Vales dahin zu vermögen, als Käufer aufzutreten und dadurch Ein- wanderungen aus fremden Ländern zu befördern „die Na- tionalschuld zu vermindern, u. \. w.

Ein Schreiben aus Maracaibo, vom 20. Febr., mel- det „daß dort die Organisation einer neuen Regierungsform vorschreite, und daß am 8. April in Valencia ein. Kongreß stattfinden folle.

JIniíand.

Berlin, 29. April, Ueber die (wie - gestern erwähnt) am 12. d.. Monats zu Trier statt gehabte. Feier des Dienst- Jubiläums des Königl. General - Majors und. Commandeurs der 16ten Landwehr - Brigade, Hrn. v. Löbell, theilen wir aus der Triershen Zeitung Folgendes mit: Schon am Tage- vor dem Feste waren Se. Excellenz der fommandirende General des “8ten Armee-Corps und General der Kavallerie, Herr von- Borstell, aus Koblenz, so wie Deputationen der Kreise des hiesigen Mens BEI T und von Koblenz hier einge- troffen. Am Vorabend des Festes wurde bei dem König- lichen General - Major Herrn von Kinsfy eine für diese feierliche Gelegenheit gedichtete Scene gegeben. Am Tage des Festes, um 8 Uhr Morgens, begab sich Se. Excellenz der Herr General von Borstell zu den Herrn General- Major von Löbell, und überreichte demselben ein Allerhöchstes Schreiben S7. Majestät des Königs, nebst den Jusignien des Rothen Adler - Ordens 2ter Klasse mit Eichenlaub wel- chen. Allerhöchstdieselben dem Jubilar zu verleihen geruht haben. *) Auch erhielt dieser Glückwünschungs - Schreiben von I. KK. HH. dem Kronprinzen und dem Prinzen August, so wie von Sr. Exc. dem Hru, General-Feldmarschall Grafen von Gneisenau. Se. Excellenz der fommandirende. Herr Ge- neral übergab ferner dem. Jubilar ein Glückwünschungs- Schreiben des von ihm. in den Feldzügen von 1813 bis 1815 geführten 18teu Jnfanterie -Regiments, nebst einem dermsel- ven beigefügten Degen, - auf dessen Klinge alle Schlachten und Gefechte eingegraben sind, in denen das Regiment unter seiner Führung gefochten hat. Nachdem sodann eine Depu- tation des Landgerichts die Glückwünsche dieser Behörde dar- gebracht hatte, erschien. der Commandeur der 16ten Division, Herr General-Lieutenant v. Ryssel Excellenz, nebst. den Her- ren Brigade- und Regiments - Commandeurs der Division, den- Herren Bataillons - Commandeurs - der Landwehr, und Deputirten der Linien- und Landwehr-Regimenter, und sprach: für sih und im Namen des Corps seine Gefühle und Glück- wünsche aus, indem er zugleich, als ein Andenken von Sei:

*) Wie bereits (in Nr. 105 dieser Zeitung) amtlich gemeldet worden. :