1830 / 126 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 07 May 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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rath Friedrih von Adelung eine goldene 50 Dukaten schwere Medaille, mit der Aufschrift: „Demjenigen, welcher der Rus- sischen Sprache -Nuben bringt‘/, einstimmig zuerkannt, um, wie es in dem, dieses ausgezeichnete Ehrengeschenk begleiten- den Schreiben heißt, „dessen Bemühungen zur Aufklärung eiüiger Punkte in der vaterländischen Sprache und Geschichte anzuerkennen und zu belohnen.“

Im Gefühl der Dankbarkeit für den Herrn“ General- Adjutanten Pawel Waßiljewitsh Golenischtscheiv - Kutusow, dessen Geneigtheit die hiesige Kaufmannschaft stets genoß, während er Militair - General - Gouverneur dieser Residenz war, hat: dieselbe durch das Stadthaupt und eine Deputa- tion von 50 aus den verschiedenen Gilden gewählten Mit- gliedern Sr. Scenen ain 8ten dieses Salz und Brod auf einer goldnen Schússel überreichen lassen, nebsk einem goldnen Pokal mit passender Juschrift. Die Schüssel, das Salzfaß Und: der Pofal haben ein Gewicht von 14 Pfd. an Goid und sind nach den Zeichnungen des Vice -Präsideuten der Afade- mie der Künste, Grafen Tolstoi, gearbeitet.

Laut telegraphischen Nachrichten aus- Schlüsselburg gin- gen am 23: April aus dem Kanal in die Newa drei Fischer- dôte und _éin Passagierboot. Die Witcerung war heiter, der Wind Añfangs gelind aus Norden, daun stark aus Osten. Ami 2M4sten ging das Eis stark aus dem Ladogasee und passirte am 25sten die Hauptstadt. Um Mittagszeit stand die Jsaafsbrücke. '

Im vorigen Jahre beliefen sich die Einkünfte der hiesi- gen evangelisch - reformirten Schule an eingegangenen Schul- eldern auf 16,120 und an Zinsen ihres Kapitals auf 693

ubel 72 Kopeken, zusammen auf 16,813 Rubel 72 Kopeken, und die Ausgaben auf 15,708 Rubel, 43 Kopeken, worunter 11,095 Rubel fär den Lehrern gezahlte Gehaite; an Kapital besáß die Schule am 1. Januar 1830 die Summe von 15,708 Rubein 43 Kopeken.

Polen.

Warschau, 2. Mai. Jun diesen Tagen ist hier der erste für Neufoundiand in Nordamerika bestimmte Transport von Mehl aus der hiesigen großen Dampfmühle zur Weichsel nach Danzig expedirt worden. : i

Die hiesige K. Gesellschast der Freunde der Wissenschaf- ten hat in ihrer lezten Sißung vom 30. v. M. mehrere Aufgaben zu Konkursschristen bekannt gemacht und einen E auf deren Beantwortung von 8900 Fi. ausgeseßt. Die

dsung zweier bieser Aufgaben, welche sich auf -die Bereitung des Zuckers aus Runkelrüben und auf den Bau des Hanfes beziehen, fann sowohl in Polnischer als Deutscher und Fran- zösischer Sprache geschehen.

Der Königl. Preuß. Kammermusifus Wörlißer hat hier den. 28. v. M. sein erstes Fortepianokonzert gegeben und großen Beifall eingeärndtet.

Unsere Pfandbriefe stehen 997, und werden die Partial- |

Obligationen von 300 Fl. mit 395 Fl. bezahle.

Fran f. p e:4,ch,

Paris, 29. April. Gestern gegen Mittag fährten Se. Majestät den Vorsiß im Minister-Rathe.

“Am 1. Mai lôst dex Marschall Herzog von- Ragusa den Marschall Herzog von Reggio als Mäjor-général der Garde, und der Hetzog von Luxembourg den erie von Grammont als Hauptmann von der Leibgarde ab. leichzeitig findet zwischen den in Paris, Versailles, St. Germain und St. Cloud: stehenden Compagnieen der Leibgarde ein Garnison- Wechsel statt.

Das in Toulon. erscheinende Aviso de la Méditer« rannée glaubt, daß die Expedition nah Algier bis zum 5. Ma. noch nicht segelfertig seyn werde; es sey: allerdings ge- gründet, daß die: sämmtlichen. Expeditions -Truppen bis zu diesém Tage: in: ihren Kantonirungs «Quartieren eingetroffen- seyn solltén; allein : mehrere. aus -den nördlichen Häfen zu. er- warteide Transportschiffe seyen noch nicht angelangt, und man glaube: daher -faum, daß. das Geschwader vor dem 15.

Mai_ werde in See gehen können, in diesem Falle werde: na- | g

türlich. der Dauphin. der. Abfahrt der Flotte nicht beiwohnen ; auch: glaube: man, daß es blos die-Absicht: Sr. K. Des sey, sämmtliche Truppen vor der Einschiffungzu mustern. ,„DieTrans- portschisse//, fügt das gedachte Blatthinzu, „„werdenin vier Divi--

sionen getheilt werden, wovoh eine jede cinen Fregatten-Capicain zum- Anführer erhalten- wirdz- und- jede Division wird aus--

vier: Sectionen, unter dem Kommando eines Schiffs-- Lieute- nants, ‘béstehen.… Die Kriegsschiffe; mit 22,000 Mann und - der leichten Artillerie am. Bord, bilden eine: besondere Divi- L vor den Transportschiffen in See stechen.

ser und zu Lande. vor sich gehen werde. Zwar kennt man noch nicht die Schiffe, die zu dem Bombardement gebraucht werden sollen; doch will man schon jeßt wissen, daß mehrere Linienschiffe und Fregatten daran Theil nehmen und, daß das Geschwader in drei Divisionen werde getheilt werden.‘

Ein-Schreiben aus Toulon vom 23sten d. fügt diesén Nach: -

richten- hinzu: ¿Die Artillerie übt sih täglih im Bomben- werfen. Gestern wurde in Gegenwart der Admiräle Du- perré , Mallet, und der Generale Desprez, Lahitte, Valazé und Moreau, ein neuer Versuch mit den platten Fahrzeugen zum Landen der Truppen gemacht. Zwei dieser Fahrzeuge,

jedes mit 150 Mann und einem Geshübstücke, wurden durch Boote, auf denen sich Matrosen befanden, ans Schlepptau

genommen und durch einen Theil der Rhede und des Hafens geführt. Sie machten alle Evolutionen und Manöver, wie sie bei der Landung an der Algierischen Küste geschehen sollen. Die Bewegungen ivaren langsam, aber sichet, und fielen zur Befriedigung der Admirale “aus. Auf Befehl des Admiral Duperré werden hinten an diesen platten Fahrzeugen zwei Ruder angebracht werden. Von Cherbourg und Lorient sind das Linien]chifff} „„Algesiras‘/, die Korvette „Orythia/? und die Fregatte* „die schône Gabriele““ angekommen.‘

Der Minister des Jnnern: zeigt den Präfeften mittelst Rundschreibens an, daß sie, ungeachtet der Prorogation der Kammern, wodurch die Bewilligung des Budgets und damit auch der gewöhnliche Zusammentritt des General-Conseils für dieses Jahr weit hinaus verschoben wokden sey, dennoch \so- fort die zur Vervollständigung dieser Conseils nöthigen Er- nennungen vorzubereiten hätten.

Die Quotidienne legt heute folgendes Glaubensbe-_

kenntniß. in Betreff ihrer Grund\säge über die Söuverainität ab: „Der König ist das Werkzeug der ewigen Obergewalt, und dieje ist Gott. Der König ist der Auserwählte Gottes zur Erhaltung des gesellschaftlichen Zustandes auf Erden. Schwebt die Gesellschaft in Gefahr, so ist es des Königs

Sache, sle zu beschúßzen. Kraft diejes. Rechtes, das älter ais

alle: Geseßbe ist, führt der König- Krieg -und -schließt Frieden, erläßt Verordnungen und giebt Reglements für die Sicher- heit des Staats. (Art. 14 der Charte.) Der - König, als úter des Géesebes,’ wacht, daß das Gescßz selbst nicht ein nlaß zum Verderben werde. Der König beherrscht deshalb

feinesweges-die moralische Macht, welche. die Ruhe und Ord-

nung erhält; er ist blos das lebendige Bild derselben, und in_ diesem Sinne beherrscht er alle geseßlich - be- stehenden Gewalten- der Gesellshaft. Was man Staats- streihe nennt, ist: etwas Regelmäßiges- und. in der Ge- sellschaft Begründetes, wenn - der König in dem allgemeinen Interesse des Volkes, sey es auch anscheinend gesewidrig, handelt, Es läßt sich: nicht annehmen, daß es Geseue: gebez die dem Volke den Todesstoß verseßen sollen. Der- Köni

würde, wenn er ein solches Trübsal nicht hinderte, da er do

das Recht und die Macht dazu ‘hat, dafür vor Gott verant- wortlih seyn. Sobald ein Kampf auf Tod und Leben zwi- schen dem Könige und irgend ciner zügellosen Gewalt im Staate entsteht, so shúst der Kdnig, wenn er seine Macht beshúßt, die Gesellichaft selbst. Jn der That würde es in Frankreich keine Gesellschaft mehr geben, sobald der- König nicht - mehr König wäre. Dies : sind unsere- Ansichten von der Souverainität., und ‘wir dürfen uns danach nicht wun- dern, wenn die Revolutionnairs nichts davon- wissen wollen, da sie die Folgen derselben wohl fühlen.“ L

Der fruhere Deputirte des Departements der Maine und Loire, Herr Pilastre, ist, 77 Jahr alt, auf seinem Land- gate bei Angersck gestorben. renden Versammlung, des Konvents, des gesehgebenden Kör- pers und von 1820: bis 1824 Mitglied der- Deputirten-Kam-

mer. Er zeichnete sich als eifriger: Verbreiter der Schubpocken-- Impfung -aus und: hatte in seinem Departement mehrere

Tausend: Individuen: selbst geimpft. In Nantes sind Briese von der Jnsel: Bourbon- mit der Nachricht eingegangen daß. die Französische Expedition

den Schiffen zurückgezogen hätten. : f

Der ate tte' de France ist auf den: gestern von ihr ausgesprochenen Tadel gegen den Direktor des :Odéon die Erklärung zugegangen, daß die: Verwaltung dieses Theaters

feine Schritte gethan: habe, um sih-das Drama des Herrn

ore: zu verschaffen; daß dieses Gedicht niche vom Direktor -

ondern von dem in seinem Urtheile unabhängigen Lese-Comité schon vor einigen. Jahren angenommen und ihm jeßt zum:

weiten “Male vorgelegt worden y Ju der auf: heute anberaumten neunten Aahres-Sißung

‘schèint,- daß" der Angriff gegen: Algier- gleichzeitig zu Was+.| der: Äsiarischen Gesellschaft werden folgende - Abhandlungen

Er: war Mitglied“ der fonstitui-

egen Madagascar-mißlungen sey, daß-die Landungs-Truppen geschlägen: dopdoe äden und. sich in: völliger Aufldsung- nach

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vorgetragen werden: „Ein Memoire: über die: Errichtung der

Muselmäunnischen Heere im: Mittelalter, von Reinaud; 2 f S der Episode Sâvitri, aus dem Mahâbhâ--

rata, von Stenzler; 3) ein Auszug aus einer Abhandlung: über den politischen und religiösen Zustand China’'s, nach dem

Schu - King , von Kurz; 4) Bruchstücke arabischer und pers ee Dichtungen in mecrischer_ Ueberseßzung, von Ernst Foui-

net und 5) Fragmente einer Reise durch- Aegypten und Nu-

bien, von Rifaud. Jn derselben Sißung wird die Ge- sellschaft zur Wahl eines néuen Vorstandes und Büreaus schreiten; der jeßige Präsident ist“ bekanntlich Herr Abel Re-

ât. n In der vorgeftrigen Sibßung der von dem Baron von: Férussac gestifteten wissenschaftlichen Gesellschaft stattete der jüngere Herr Champollion Bericht über seine Reise in Aegyp- ten ab und erregte sowohl durch die Erzählung seiner Ent- deckungen, ale durch die Erklärung der unter seiner Leitung angefertigcen trefflichen Zeichnungen, bei scinen zahlreichen Zuhörern das lebhafteste Jnteresse. Jn einer Rezension, welche

x. Alex. Duval über diese Sißung in das Journal des ee hat einrücken lassen, sagt er unter Anderm: „Wir find freilich nicht im Stande, über Herrn Champollions Ar- heiten ein fompetentes Urtheil abzugeben; was wir aber be- haupten dürfen, ist, daß er das Gemälde der Sitten und Ge- bräuche, der Kúnste und denkwürdigen Ereignisse des altea Aegyptens mit so tiefer Einsicht und einer jolchen Klarheit enthüllt hat, daß wir uns in die Mitte jenes ackerbautreiben- den und kriegerischen Volkes zurückverseßzt glaubten, das man aúf seinen Denkmälern in den verschiedenartigsten Lagen der Gesellschaft wiederfinder. Gewiß, keine Nation ist mit ihrer Zukunft mehr beschäftigt gewesen, als die der Aegyptier, und ein Volk müßte, wenn sie in Vergessenheit gerathen wäre, wahrlich verzweifeln, seine Geschichte jemals auf die Nachwelt zu verpflanzen. Die von Herrn Champollion mitgebrachte Sammlung enthält mehr als 1509 Zeichnungen , die er- bis zur zweiten Katärakte des Nils hat anfertigen lassen, uud die sich sámratlich auf die Geschichte und Religion der Aegyp-

tier beziehen. Wenn man auf die Denkmäler hinblieckt, die

dieses Volk uns hinterlassen hat, so fragt man sich mit Recht, wie solche Riesen - Arbeiten von Mensehenhäuden - vollführt werden fonnten, und man müßte, bei der Erkenntniß von der Unmöglichkeit, worin wir uns befinden, in dieser Beziehung unsere Vorältern: nachzuahmen, an dem Fortschreiten der Ci- vilisation irre werden, wenn man nicht bedächte, daß das Gluck des Menschen nicht von solchen Reichthümern abhängt, und daß die Civilisirung, wie wir solche heut zu Tage verste- hen, mehr darauf abzielt, den Wohlstand und die Aufklärung unter alle Klassen der Gesellschaft zu verbreiten, als Acgyp- tens Pyramiden zu errichten.“ Am Schlusse seiner Rezen- sion giebt Herr Duval sein Bedauern zu erkennen, daß Hr. Champollion in jener Sißung nicht sein System in der Ent- zifferung der: Hieroglyphen-Sprache auseinandergeseßt habe.

Die- Uebersetzung des Byronschen Child-Harald von Pau- thiet ist in einerzweiten Ausgabe und mit einer Zueignung des ‘Ueberseßzers ain Lamartine erschienen.

Ueber das gestern erfolgte Erkenntniß des hiesigen Tri- bunals erstér Jnstanz in dem Prozeß: der Herren Haber und Wertheimber gegen die Banquiers Aguado, Ardoin und Laf- fitte bemerken wir knachtkäglih: noch Folgendes. Herr Hader hatte in Amsterdam, Antwerpen und an ändern Orten nicht nur auf die Herrn Aguado zugehörigen Obligationen der immerwährenden Rente, von welchen Effekten er glaubte, daß sie ihm als Aequivalent für die früher von ihm besesse- nen: Holländischen Obligationen von: der Hopeschen Anleihe zufämen, sondern auf alle andere Valuten dés gedachten Ban-

quiers Arrest legen lassen. Da Herr Aguado sofort auf die

O des Beschlags angetragen hatte, so wurde bei ‘der Dringlichkeit der Sache | dieselbe von dem Präsidenten dem Tribunale ‘zur Entscheidung überwiesen. Der Advokat des Hrn: Aguado verlangte 100,000 Fr. Erfaß für den: dem- selben durch die Beschlagnahme zugefügten Schaden, wobei er_in der Sache selbst auseinandeseßte, daß, da sein Klient weiter keinen Auftrag ‘habe, als. die Obligationen von der Hopeschen Anleihe in immerwährende Renten zu konvertiren, der Streit zwischen; Haber ‘einerseits nnd Laffitte und Ardoin andererseits; die « angeblich Habers“ Rechnung in Händen häben sollten, ihn: durch- aus: nichts: ‘an e Dex Gerichtshof: erkannte hierauf auch; daß Hr: Aguado mit Hrn. Haber nichts zu schaffen abe; er wies «daher ‘den Lebtern mit seiner ganzen Forde- rung ab und verurtheilte ihn zu eiuüem Schaden - Ersaße von 25/000. Fr. Wie man vernimmt, will Hr. Aguado diese ganze Summe milden Stiftungen schenken.

von ‘jenen Obligationen für |

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. In Bezua e Angelegenheiten Terceira’s sagte Herr c A E i Regierung hatte beschlossen , daß wir hinsichts der Streitig- feiten wegen der Krone von Portugal neutral bleiben söllteni. Ob dies Recht war oder nicht, darüber will ih mich jeßt nicht auslasson, da ih die Aufmerksamkeit des Hauses von dem eigentlich von mir zu behandelnden Gegenstande nicht abzie- hen will, Meine Bemerkungen werden fi also sämmtlich darauf basiren, daß sich England in einer neutralen Lage be- funden have. Nun giebt es der Neutralitäten zwei: eine freiwillige und cine stipulirte, oder eine solche, der Vérpflich- tungen zum Grunde liegen, die so gut wie Stipulationen sind. Wir hatten die Neutrakität zwischen Dom Miguel und Donne Maria zu beobachten; mir dem Ersteren hatten wir keinen Traktat , keinen Vertrag und durchaus feine Al: lianz, nur cinen Handels-Traftst gab es, der jedoch an jedem

Tage aufgehoben werden konnte, während unjere diplomati-

schen Verbindungen mit Dom Miguel längst eingestellt waren und wir seine Sache als ungerecht, ihn selbst bi git für einen Usurpator erkiärt hatten. Ganz anders war unser Verhält- niß zu Doana Maria! Jhr, als der Vertreterin einer alten Dynastie, waren wir durch Verträge und Allianzen verbun- den; unser Verkehr mit derselben war der freundschaftlichste ; wir gaben zu, daß ihre Sache gerecht sey, wir hatten sie als gesezmäßige Königin von Portugal anerkannt, und waren deshalb ¡hon verbunden , uns in Bezug auf sie streng neu- tral zu verhalten. Was geht aus allen diesem hervor? Daß Donna Maria, wenn wir unjere Neutralität aufgaben

und feiuòjelige Demonstrationen gegen sie machten, ein Recht

hatte, über Treubruch zu klagen. Unser Verhältniß zu Dot

Miguel war das der völligen Bbiédaina. L daß R eine Kriegs - Erklärung fehlte; unser Verhältniß zu Donria Maria aber war das der innigsten Freundschaft, so daß nur uoch eine förmliche Garantie ihrer Rechte gefehlt hat. Seitsain ist es, daß die Portugiesischen Flüchtlinge, wiewohl sie schon zu Eude August nah England gekommen waren, doch erst am 18. Oft. die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich gezogeu haven. Unser Betragen gegen diese Flüchtlinge ist ganz ohne Beispiel. Die Constitution dieses Landes er- klárc, daß, sobald éin Sélave den Fuß auf Britischen Boden sebt,-er dadurch schon ein freier Mann wird. Uriser Mint- sterium jedoch scheint zu glauben, daß in dem Augenblicke, da die Pèàrtyrer der Freiheit eine Zuflucht in diesem Lande -su- chen, dieje jeine Sklaven werden, mit denen es nach Gut- dünken schalten und walten kann. Die Regierung scheint be- sonders das Prinzip geltend machen zu wollen, daß die Ko- loiieen dem Schicksale des Mutterlaudes folgen inüssen, oder daß, mit andern Worten, der Usurpator, der de facto Souverain von Portugal ist, auch de jure als der der Kolonieen angesehen werden soll. Man hat als Eatschuldigungsgrund angeführt, daß die Britische Negierung deshalb die Flüchtlinge verhins derte, sich nah Terceira zu begeben , weil daselbst ein Bür- ger- Krieg wüthete. Davon habe ih jedoch keinen Beweis in den “uns vorgelegten Papieren gefunden.“ Der Redner erwähnte darauf der zwischen dem Herzog von Wellington uäd dem Marquis von Palmella geführten Korrespondenz, worin der Leßtere versicherte, daß sich Ter- ceira im ruhigsten Zustande befinde, ohne daß der Erstere dem widersprach. Er ging sodann auf die Art und Weise über, wie man den Flüchtiingen das Landen- auf Terceira untersagt habe, und äußerte, man sey dabei ganz wie im Kriege

zu Werke gegangen. „Wären wir“) fügte er hinzu, „„auf

jolche Weise gegen die Unterthanen einer Macht anfgetreten, die im Stande war, sich ju vertheidigen, ‘so würde ein #0- fortiger Krieg oder eine herabwürdigende Genugthuung ‘die unausbieibliche Folge gewesen seyn. Die Britische Regierung weiß jedoch, wie sie ihre Opfer auszusuchén hat, sie weiß, wen sie ungestraft beleidigen und mit Füßen treten darf. Jhr war

es sehr wohl bekannt, daß sie nicht mit deù Unterthanen

Sranfreihs, Rußlands oder der Vereinigten Staaten , son- dern nur mit den unbewaffneten, vertheidignngslofen, flüchtiz

gee und loyalen Unterthanen der Douna Maria zu thun“

abe. Dies waren die Opfer, an welchen die Minister- ihre freigebige Grausamkeit versuchten, und zwar gerade zu einer Zeit , da die gesezmäßige Königin von Portugal als solche in Großbritanien empfangen worden war, eine Königin, de- ren Alter und“ Geschlecht allein schon hätten hinreichend seyn mússen, um Mitgefühl und Achtung für sie zu erwecken, de- ren Schicfsal aber vollends das tiefste Mitleid hätte rege machen sollen. Was: aber thaten unsere Minister ‘in’ der Zeit, da Se. Majestät jene Prinzessin in der a!'ten Burg un-

serer: Könige aufnahm? - Sie “sandten in demselben Augen-+

E S a A ira M E e i E E E R R E ESÓ t iy Lun Pr O T t M2 Ltg M MTPT T Tr E E IOET Sr E c Z Ern me ceereI T _