1830 / 127 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gieri feit bei und gestatteten mit Bereitwilligkeit, was f sie Las I Sahren noch als unzulässig verworfen haben wür- den so schnell ist heut zu Tage der Gang der Dinge!

Niedexlan de,

Brüssel, 2. Mai. Die Verurtheilten v. Potter, Tielemans , Bartels und v, Neve werden nach Ablauf der Zeit ihrer Verbannung eine der Strafzeit gleiche Anzahl von Jahren hindurch, also Potter 8 Jahre, Tielemans und Bar- tels 7 Jahre und v. Den 5 Ee lang, unter die Aussicht der höheren Polizei gestellt werden.

Bu e tee Gs Pays-Bas enthält folgende- Sta- tistif der Niederländischen Gefängnisse: Am Schlusse des Jahres 1827 befanden sich in den Niederländischen Straf - und Besserungs-Anstalten für schwerere Vergehen 6499 „F n- ‘dividuen, und zwar 5426 Männer und 1173 Frauen. Ver- gleicht man diese Gesammtzahl der Gefangenen mit der De- völferung, so fommt ungefähr einer derselben auf 932 Cin- wohner, Unter diesen Gefangenen waren 6156 Individuen zu mehrjähriger und 94 zu lebenslänglicher Haft verurtheilt. In demtielben Jahre wurden 1264 Personen wegen schwerer Vergehen, 12,377 wegen zuchtpolizeilicher Vergehen und 17,187 wegen einfacher Polizei-Vergehen verurtheilt.

Däncmar t.

Kopenhagen, 1. Mai. Der Capitain von der Königl, Marine , Ritter Bodenhof, ist in diejen Tagen als Courier nach Nord-Amerika gesandt worden. Seine Depeschen. sollen _sich, wie man 1issen will, auf die Entschädigungs - Ansprüche beziehen , welche Nord - Amerikanischer Seits noch immer an Dânemark gemacht werden und in der Rede des ‘Präfiden- ten bei Eröffnung der diesjährigen Session des Kongresses näher berührt wurden. Es verlautet im Publifum, ‘daß in diejer Beziehung Nord - Amerikanischer Seits Ausgleichungs- Vorschläge gemacht worden wären, die auf Kolonial - Abtre- tungen, namentlich auf Ueberlassung der Jhsel St. Croix, hinzielen dürften. Auch unterhält man sich damit, daß der General-Gouverneur der Westindischen Fnseln, Kammerherr von Séholten, welcher doch auf seinen Posten zurückzukehren im Begriff seyn soll, nach Nord-Amerika gehen, werde, um bei der weiteren Verhandlung und Beseitigung der vorer- wähnten Angelegenheit unserm dortigen Minister zur Seite zu stehen. | ; “Unser General - Konsul in Tunis, der Flotten - Capitain Ritter Falbe, welcher sich gegenwärtig mit Urlaub hierselbst aufhält, ist zum General-Kriegscommissair ernannt worden.

Der Englische Capitain Bloomfield ist mit dem lebten Kieler Dampfichisse als Courier nach London abgegangen.

In den leßten Tagen hatten wir vollkommenes Som- merwetter und bereits eine Hiße von 17 bis 18 Grad,

Deutscchland,

Darmstadt, 1. Mai. Durch eine in dem heutigen Regierungsblatt enthaltene“ Großherzogliche Verordnung ist die Strafe der Vermögens - Confiscation in Bezug auf alle vor Erscheinung der Verfassungs-Urkunde desertirten und dem Kriegsdieust ausgewichenen Leute, in so weit die Confiscation nicht bereits vdllzogen oder in der Vollziehung begriffen ist, gänzlich nachgelassen und aufgehoben worden. Hinsichtlich der gegenwärtig -fn der Vollziéhung begriffenen Vermögens- Confiscationen solcher álteren Dejerteure und Refraftäre werden Se. Königl. Hoh. in den einzelnen Fällen- das Ge- eignete nach den Umständen beschließen. i | _ Hamburg, 5. Mat. Der- heutige Korrespondent giebt folgendes Schreiben aus Braunschweig, vom 26. Avril: ¡Einsender dieses hat seit einiger Zeit in mehreren

deutschen Mel Serra, selbst auch in Französischen, Be-

hauptungen und Andeutungen über die Braunschweigische Land- schaft und die darunter mitbegriffene Ritterschaft gefunden, die ejner Beríchtigung zu bedürfen scheinen, da sle, auf That- sachen sich beziehend, über die Absichten und Handlungsweise der Landschaft irrige Ansichten beim Publikum veranlassen fônnten. Als Braunschweiger fühlt er den Beruf, sich selbi-

/ ger zu unterziehen. -— Jn einem in Nr. 53 d. Bl, enthalte- nen Schreiben aus Braunschweig vom 29. Mätz wird ju- |

vöôrderst darauf hingedeutet, als wenn die ständischen Wahlen den übrigen Verhandlungen zum Vorwande hätten dienen müssen. Dies ist völlig ungegründet. "Aus der bekannten Beschwerdeschrifc erhellt, daß die Ausschüsse unterm 11. April vorigen Jahres Sr. Herzoglichen Durchlaucht angezeigt ha-

ben, wie in Gemäßheit des §. 39. der erneuerten Land-

\chasts- Ordnung ein Zusammentreten der Landschaft auf den "21 Mai vorigen Jahres von ihnen veranlaßt sey, und zwar nicht blos * wegen des gedachten Endzwecks, sondern auch

wegen der die Landschafts - Ordnung betreffenden höchsten Erz

ôffnungen. Ferner ist herausgehoben, daß Hr. v. Cramrmn,

der Übrigens nicht wirklicher, sondern nur titulairer Kammer- herr war, bereits in derselben Nacht des Convocationstages mit der Beschwerdeschrift nach Frankfurt abgereist sey. - Auch dies ist unrichtig, Bekannt genug ist zu Braunichweig, daß die aus dem genannten Herrn von Cramm, dem Ober- Hauptmann von Kalm ünd dem Land -Syndikus Pricelius bestehende ständische Deputation erst am 23. Mai gegen Abend von dort abgereist ist. Auch konnte sie wohl nicht eher abreisen, da die von ihr einzureihende Beschwerdeschrift der Ausschüsse erst am 23. Mai von ihnen unterzeichnet und daher auch von diesem Tage datirt ist. Jm Pariser Un i- versel vom 10, April findet sih gar die Behauptung, der un- eigennüßige Braunschweigische Adel habe gewisse gutsherrliche Rechte während der vormundschaftlichen Regiexung an -die Herzogliche Regierung veräußert; die Gutheißung der damas ligen Maaßnahmen von Seiten des Adels sey daher sehr er-

] klärbar, indem derselbe im Fall der Annullirung derselben be-

deutende Summen würde erschen müssen. Auch dies ist nicht der Wahrheit gemäß. Gutsherrliche Rechte hat die Ritterschaft damals durchaus nicht an die Regierung verz kauft, dieselben bestehen vielmehr nach wie vor ungeschmälert. Auf ihre Steuerfreiheit und Jmmunitäten hat dieselbe ver- zichtet, gegen eine theilweise Entschädigurig aus der Landes- steuerkasse. tern Verfassung frei von Grund - und persönlichen Abgaben, z. B. von Akzise, Zoll, Brückengeld u. st. w. Sie genoß überdies - mancher Jmmunitäten, z. B. der Befreiung von Einquartirung u. st\ w. Da die erneuerte Lands schafts - Ordnung ihr diese Privilegien niht entzogen hatte, so fonnte sie ihre desfallsigen Rechte unstreitig geltend machen. Daß sie, nebst den Herzogl. Domainen, im J. 1806, in Gemäßheit einer besondern Abrede zur Tilgung eines zur Abtragung der Kriegssteuer auf den Kredit der ständischen Kasse aufgenommenen Kapitals, herangezogen worden war, fonnte dieselbe in ihren Gerechtsamen. nicht beeinträchtigen» da in der spâtern Zeit die zu dem Ende veranlagte außeror- dentliche Grundsteuer weder im Allgemeinen, noch insbesondere fúr die Herzoglichen Domainen , wieder aufgenommen , jenes Kapital aber der allgemeinen Landesschuldenlast hinzugefügt war. - Ihres demnach wohlbegründeten Anspruchs auf Steuer- freiheit ungeachtet, gab sie auf dem Landtage v. J. 1823 dem Wunsche der Regierung und ihrer steuerpflichtigen Mit- bürger nah. Sie genügte den Anforderungen der Zeit, in- dem fie auf ihre H und Immunitäten verzichtete und sich nur fúr einen T i

Reluitions - Kapitale auf die Landessteuerkasse versichern ließ, die jedoch erst nach Abtragung der nicht unbeträchtlichen Lan- des\huld zahlbar sind. Erwägt man nun, daß die Ritterschaft ohne Entschädigung beinahe die Hälfte der Grundfteuer und sämmtliche nicht unbedeutende Personal-Abgaben übernommen. hat, daß sie gleichfalls ohne Entschädigung auf die sonstigen. IAmmunitäten verzichtet hat, daß sie zu etwanigen höhern:

Steuern beitragen muß, daß sie über die Entschädigungs-

Kapitale nicht disponiren fann, sofern ihre Güter, wie es wohl meist. der Fall ist, Lehn- oder Fideikommig - Qualität haben, und daß am 21. Mai v. J. ein Theil der Reluitionss scheine noch nicht einmal ausgefertigt war ; so wird die Frage: ob die Braunschweigische Ritterschaft die von ihr gutgläubig fontrahirte und feierlich beschworene t A aus Eigen- nuß oder ‘aus Pflichtgefühl aufrecht zu erhalten strebe? wohl feinem gegründeten Zweifel unterworfen werden fönnen.//

“P ortugal. |

Französische Blätter geben folgende Uebersicht der Finanzen ortugal ¿Die Einnahmen dieses Staats -betru- gen im Jahre 1827: 30 Millionen Fr.; im Jahre 1828: 21 Millionen Fr., und im Jahre 1829 nur 16 Millionen Fr. Die öffentliche Schuld beläuft sich auf 324 Millionen Fr. Dem fúr das erste Vierteljahr 1830 festgestellten Etat zu- folge; ist der Schaß den Linientruppen den Sold, für 7 Mo- nate und den perisionirten Offizieren und Militair - Wittwen. ihre Pensionen. für 34 und 28 Monate schuldig. Die Kö- nigl. Gerichtshöfe haben ihre. Gehalte auf 18 Monate die Kammerdamen und alten Hausbeamten der verstorbenen ‘Kd? nigin und der Prinzessin Benedifte dasselbe für 15 Monate zu fordern u. st. f.“ t

Tre t

Der Hamburger Korrespondent enthält Folgendes -

„Schreiben aus Bucharest, vom 16.-April. Privat- Nachrichten aus Konstantinopel vom 5. d, M. zuf 4e soll der friegerische Sinn unter den Türken in starker Au

Die Ritterschaft war nämlich während der äl-

eil, der Grundsteuer sogenannte -

regun F

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begriffen seyn , und der Sultan benußt dies, so weit er es dur immer vermag, zu seinen Zwecéen, um seinen Lieb- lingsplan, die ganze osmanische Bevölkerung militairish zu organisiren, nah und nach ins Werk zu. seßen. Allein es tritt ihm dabei ein Haupthinderniß in den Weg : dies ist seine Finanzverlegenheit. Dieser abzuhelfen, dahin ist jeßt sein

anzes Bestreben gerichte. Eine Erhöhung der Steuern ist :freilih, ohne allgerncine Erbitterung zu erwecken, unmöglich; es wird ihm daher wohl nichts übrig bleiben, als zu Staats-

“Anleißben seine Zuflucht zu nehmen. Jn Pera war die Mei-

nung ziemlich allgemein , daß die Einleitungen dazu bereits getroffen worden wären. Mahmud, sagt man, habe schon mehrere persönliche Konferenzen mit dem. Englischen Botschafter deshalb gepflogen, und Leßterer habe die Bereitwilligkeit seiner Regierung, die. Pforte aus ihrer Verlegenheit zu ziehen, zu erkennen gegeben... Als Unterpfand für die in Rede stehende Anleihe, deren Garantie alsdann England übernehmen würde, und die s{, wie behauptet wird, auf 4 Millionen Dukaten belaufen soll, wird die Jnsel Kandien genannt, die, im eintretenden Falle, von Britischen Truppen offupirt werden dürfte. Die Verwaltung dieser Jnsel, so wichtig sie auch immerhin für die Pforte ist, fälle unter den ge- genwärtigen Umständen den Türkischen Behörden schr s{chwer, da der größte Theil ihrer Bevölkerung aus Griechen besteht, die wegen der Nähe des neuen Griechischen Staates nur mit der größten Mühe zu bändigen seyn dürften, hieraus aber leicht unangenehme Kollisionen entstehen möchten. Js Eng- land aber einmal im Besiße dieses Cilandes, so dúrfte es denselben wieder aufzugeben sih in der Folge nur wenig ge-

neigt bereisen. Daß es aber zu diesem Besiße zu gelangen.

rebe, dies wird in Pera mit um so- grêßerer Wahrschein- ichkeit behauptet, als sich vornämlih das Kabinet von Lon- don seither immer standhaft geweigert hat ,. auf die Vereini- gung Kandiens mit Griechenland einzugehen. Der in un- jerer Gegend eingetretene Frühling zeichnet sich durch unge- meine Wärme aus. Wir haben häufig Bewitter mit Regen- güssen, wie im Sommer. Die Vegetation läßt nichts zu wünschen übrig, und man giedt der Hoffnung Raum, daß uns eit segensreihes Jahr fr die schweren Leiden des über- standenen Winters entschädigen wird. Die Bevölkerung uuserer Stadt verbreitet sih bereits auf das Land, und von Seiten der Obrigkeit werden alle nur erdenklichen Sanitäts- maaßregeln ergriffen: : |

Griechenland.

_ Der Courrier de la Gréée vom 13. März enthält nachstehende Botschaft des Präsidenten von Grieczenland an den Senat: „Die Ausarbeitung, die wir von dem Ausschusse verlangt haben, welcher mit der Bericht - Erstattung úber die Revision der Constitutions-Aften beauftragt, ist, soll der Re- fers0a die amtlichen Notizen an die Hand geben, auf die le, den Anordnungen der Art. 11 und 12 des zweiten De- kfrets des Kongresses von Argos vom 14. Juli gemäß, ihre Entscheidung zu grúnden hat. Da jedoch der Ausschuß die Beobachtungen zu fennen wünscht, die wir selbst über diesen wichtigen Gegenstand angestellt haben, so nehmen wir feinen Anstand, sie ihm mitzutheilen. Diese Beobachcungen- können sich aber nur auf das System beziehen , nah welchem, uns]e- rer Ansicht zufolge, die Arbeit des Ausschusses am nüslichsten ausgeführt werden könnte. Die dem zweiten Dekret ange- hängten Grundlagen s\fizziren, nach unserer Meinung, den Plan, den der Ausschuß dur die Analyse der älteren Con- stitutions - Akten auszufüllen hat. Der Ecfstein eines j:den Staatsgebäudes besteht in der positiven Definition jenes Rech- tes der Bürger, welches wir Stimm-Recht nennen. Man muß demnach sehen, wie dieses Recht durch die Constitutio- nen von Astros, Epidaurus und Troezen-definirt ist, Zunächst wird es sih därum- handeln, in denselben Akten nachzusuchen, unter welchen Bedingungen und nach welchen Formen die Nation dieses Recht den nicht eingebornen Hellenen und den Fremden gewährt. Endlich wird man wissen müssen, ob diese selben Aften die Bedingungen feststellen, unter denen die stimmberechtigten Bürger zur Ausübung dieses Rechts be- rufen werden. Wenn der Ausschuß die durch die obener- wähnten Constitutionen sanctionnirten Grundsäße mit größ- ter Genauigkeit zusammenfaßt, wird er vielleicht erkennen, daß er seinen Auftrag nicht besser erfüllen kann, als wenn er uns über diesen wichtigen Gegenstand die Bemerkungen mittheilt, welche ihm die Erfahrung an die Hand gegebet ha- ben wird. Den nämlichen Gang verfolgend, wird der Aus- [uß sodann die Grundsäße analysiren, welche die Constitu-

tions-Akten hinsichtlich der geseßgebenden, der richterlichen und

der vollziehenden Gewalr ‘sanctionnirt habén. Er könnte endlich in einem Zusas- Kapitel unter dem Titel von Allge-

meinen Anordnungen ‘alle übrigen Grundsäße der obenerwähn- ten Aften kurz zusammenfassen. Sobald wir diese Ana- lyse vor Augen haben werden, werden wir nicht säumen, die Meinung des Senats über den Entwurf eines Fundamental- Statuts einzuholen, welcher, seitdem die Nation uns die Ehre erzfigt hat, uns die Leitung ihrer theuersten Interessen an- zuvertrauen, der Gegenstand unseres Nachdenkens is. Nau- plia, den 16 Febr. 1830. Der Präsident: J. A. C apo- distrias, Der Staats-Secretair: N. Spiliadis.‘/

ck Ina o.

Berlin, 7, Mai. Die aus 8 Personen bestehende Mannschaft von zwei Oderkähnen, welche durch den in der Nacht vom Zten zum ten d. M. eingetretenen heftigen Or- fan in der Gegend des Dorfes Hohensaaten vdöilig zerschla- gen wurden, hatte beim Sinken der Fahrzeuge um 3 Uhr Morgens eine über die Wellen hervorragende Weide erfklet- fert und wurde bis auf Einen, welcher sich nit festzuhalten vermochte und ertranf, am andern Nachmittage durch 8 mu- thige Männer aus Hohensaaten in zwei sogenannten Polten glücklih ans Ufer gebracht. Nach einer Bekanntmachung der Königl. Regierung zu Potsdam im heutigen Amtsblatt waren es, nächst dem zuerst zur Rettung der Verunglückten entschiossenen Fischer Dähne, noch folgende Personen, welche diese rühmlihe Handlung mit Gefahr ihres eigenen Lebens unternahmen: der Schulze Gariß, die Fischer Lisegang, Dornfeld, Pollacé und Koch, der Küster Förster und der Fischersohn Kunath.

Vorgestern Nachmittag entstand in dem naßgelegenen Dorfe Air-Schöneberg, in einem Bauernhause, vermuthlich durch Fahrlässigfeit eines Bewohners , Feuer, welches rasch um sich grijf, fo daß zwei ganze Bauergehöfte und mehrere Taglöhnerhäu- jer nedsi Stôllen und Scheunen völlig in Asche ge!egt wurden.

Nachrichten aus Turin zufolge ist unsere Landsmän- nin, Demoiselle Karl, welche, nachdem sie ihre künstlerische Laufbahn bei der Königlichen Oper hierselb begonnen , vor einigen Jahren Berlin verliéß und fich demnächst, besonders während ihrès längern Aufenthalts in Mailand, auf das vor- theilhafreste weiter ausgebildet hat, vor Kurzem in Turin mit großem Erfolge aufgetreten. Jn einem Privatschreiben von daher heißt es: „Vom Succeÿ zum Triumph wird Demoijelle Karl nur wenige Schritte brauchen.“

Ueber!‘ die Fortschritte des Seidenbaues in der Provinz Brandenburg im Jahre 1829. ___Im Jahre 1829 haben sich in der Provinz Branden- burg 322 Familien mit dem Seidenbau- beschäftigt, und zwar

1) im Regierungs-Bezirk Potsdam 2) im Regierungs-Bezirk Frankfurt a. d. O 3)- in Berlin: 7

Es wurden an Cocons erzeugt im Potsdammer Regierungs-Bezir® 10,496 Pfd. im Frankfurter ; 6,082 5 in Beriin i 195 - J L B G M Ini I E BIEK t “i A ZAPTEN D C A N rYant 16,775 Pfd. Ueber den Seidenbau im Frankfurter Regierungs-Bezirk findet sich bereics in Nr. 93 der Staats-Zeitung eine Ueker- sicht *) (wo aber bei Angabe dev Cocons ein Schreibfehler stattgefunden haben dürfte); es folgen “also hier einige Be- Mert ung über den Seidenbau im Potsdammer Regierungs- Bezirk.

Bor der Periode des Wiederauflebens beschäftigten sch noch 58 Familien damit; im vorigen Jahre bereits 165. Der Ertrag der Einzelnen war sehr verschieden. Den größten Er- trag hatten unter den alten Seidenbauern, wie gewöhnlich:

1) der Küster Henning zu Zinna, 322 Pfd. 2) der Küster Göße zu Stücken 22 Pfd. und 3)- Göße zu Chemniß 30 Pfd.

Unter den neueren Seidenbauern haben das größte Quantum produzirt : Der Rechnungs-Rath Haupt in Pots- dam mit 51 ‘Pfd., der KeglerunasNatd von Türk zu Kleins Glinicke mit 50 Pfd. E

_" Unter den Kreisen zeichneten sich vorzüglich aus der Zauch- Belzigsche Kreis, wo 36 Seidenbauer 252 Pfd. 25 Loth Seide gewonnen haben.

Auffallend is bei vielen einzelnen Seidenbauern das Mißvers hältniß zwischen den ausgelegten Grains und dem Produkt an Cos cons; bei gehöriger Besorgung des Seidenbaues nämlich kann man auf ein Loth Grains 40 bis 45 Pfdò. Cocons reien ; allein viele