1830 / 130 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 11 May 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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tionen als blindes Werkzeug benußten.) Tielemans fort) kannst persönlich viel dafür thun ; Du glaubst nicht, welch etn großes Vertrauen man in Deine Einsicht und Deine Rechtlichkeit selzt.““ in Deinen drei Broschüren über die Union den Grund zu einer gänzlihen Unabhängigkeit des Priesterstandes gelegt. Es handelt sich nur noch darum, auf diejer Grundlage Stein

für Stein das ganze Gebäude aufzuführen, welches die Geist-

lichen aller Glaubensbefenutnisse dem Schuße der Regierung entziehen soll. Reflektire darüher und bedenke, daß, wenn es gelingt, die Kulte von den goldenen Fesseln, die sie noch tra- Jen 7 zu befreien, nur noch ein Schritt zu thun is, um der Philosophie dieselbe Stellung in der Welt zu geben. Die

eligion stúße sich allein auf die Geistlichen und die Glâu- bigen, und wir bauen morgen der Philosophie einen Tempel, der auch seine Priester und Gläubigen haben wird.// Unter Philosophie versteht hier Tielemans wahrscheinlich das Reli- gions - System Babeuf's und unter dem Tempel den Tempel der Vernunft, der einst an die Stelle des Gotteshauses trat. Der zweite von Tielemans entworfene Plan bestand, wie aus einem Schreiben vom 19. Dezember erhellt, darin, all- mälig den Grund zu. einer großen Association zu legen. Er ging auch sogleich ans Werk und am 20. Januar waren die Statuten der zu stiftenden Conföderation vollendet. Er sandte dieselben am 23. Januar mit einem Schreiben an Potter, worin es heißt: „Jch beschäftige mich seit einiger Zeit viel mit einem Mittel, das mir für das Ziel, welches wir zu er- reichen streben , sehr geeignet scheint. Dies Mittel ist eine Association ; die Französische ist gut, die Jrländische auch, aber sie beide sind nur -guf einen bestimmten Punkt gerichtet. Wir dagegen haben die ganze Repräsentativ - Regierung zu bilden und unsere Association müßte daher Alles umfassen, wie etwa in nachstehendem Entwourfe u. |. w.// Nun folgen die Statuten eines solchen Vereins, welche v. Potter mit

einigen unbedeutenden Veränderungen in den Belge und den

Courrier des Pays-Bas vom 3. Februar einrücken ließ. Diese Scatuten lauteten, wie folgt: „„Art. **, Jeder Beamte, der Mitglied des Vereins is und aus einem chrenvollen Grunde, d. h. wegen der Unabhängigkeit seiner Grundsäße und seines

- Benehmens abgésekt werden sollte, woird aus der National-

Kasse die Hälfte oder zwei Drictheile -seines Gehaltes für eine bestimmte Reihe von Jahren und, wenn er seines Am- tes. bedürftig war, auf Lebenszeit beziehen. Art. **. Jedes Bundesmitglied, das der Regierung einen geseßlichen Wider- stand leisten und bei seiner Opposition unterliegen wird, soll fúr die erlittenen ‘Verluste und Nachtheile gänzlich entschä- digt werden. Art. **. Die National - Kasse wird Ehren- preise für diejenigen Bürger ausseßen , welche sich durch ihr Benehmen um das Vaterland" und seine Jnustitutionen ver- dient gemacht haben. Art. **. Jeder Konfsöderirte -ver- pflichtet. sich, einen geseßlichen Widerstand da, wo er möglich

V zu leisten, und alle Grade desselben durhzugehen, um den

ieg: davonzutragen: Art. **. Jeder Stimmberechtigte, Wähler, fo wie jedes Mitglied des Gemeinde -Raths, des Ritterstandes , der Provinzialstände, kurz jedes Individuum, das direkt oder indirekt an den Wahlen Theil nimmt; ver- pflichtet fih durch das Unterzeichnen, seine Stimme nur Bundesnossen zu geben. Art. **. Die Mitglieder der zwei- ten Kammer der Generalstaaten, die kraft der Artikel 176, 901 und 202 des Grundgeseßes die Kandidaten für den ‘ho- hen Gerichtshof, das Münz - Kollegium und die I AAN Kammer vorzuschlagen haben, verpflichten sih, nur Mitglie-

der des Vereins zu stellen. Art, **. Die Mitglieder “der

Provinzialstände, welche, kraft des Artifels 182, die Kandi- daten für“ die Provinzial-Gerichtshöfe vorschlagen, machen sich gleichfalls verbindlich, nur Konföderirte in Vorschlag zu brin- gen. Art. **. Die Bischöfe, Mitglieder der Kapitel und anderen geistlichen Behörden, so wie die Diener aller Glau- bensbefenntnisse, verpflichten sich, nur Bundesgenossen zu den Stellen zu ernennen, über die sie zu verfügen haben. Und so

fort für alle Aemter und Würden, auf deren O die

Bundes-Mitglieder durch ihr Votum oder auf andere Weise einwirken können.“/ Dieser Entwurf wurde mehreren Mit-

gliedern der Uníon zur Prúfung vorgelegt und fand. allge-

- meinen Beifall. An alle Befreundete erging eine Einladung

den sollte. Nach Tielemans Rath sollte jedoch der Grund zu dem großen Gebäude nur nah und nach gelegt werden, und man begann daher damit, das Publifum darauf vorzu- bereiten. Der Catholique forderte zuerst am 27. Januar zur Stifcung eines National-Vereins und zur S S so- genannten Bürger-Rente auf, aus der die von der Regierung

H einer Versammlung, die am 31. e zu Brüssel statt- n )

abgesezten Beamten entschädigt werden sollten, und kündigte

ugieich an, daß mehrere b Ewert Einwohner Gents edeutende Summen sür den Plan einer allgemeinen Asso-

¡Du selbst (fährt-

(Ungeheure Jronie!) „Du hast

| nicht anerkenne.

ciation und Kollefte bestimmt hätten. Der Courrier des Pays-

Bas lobte diejen Gedanken des Catholique und berechnete, daß, wenn die 400,000 Unterzeichner von Bittschriften nur jeder einen Cent wöchentlich beitrügen, batd eine Summe von 200,000 Fl. zusammenfommen müsse, Der Weg, den also diese Statuten bis zu ihrem Erscheinen in den Blättern mach- ten, war, kurz wiederholt, folgender: Am 23. Januar schickte Tielemans dieselben an Potter ; am 29sten desselben Monats erfolgre die Einladung zu einer in" Brüssel zu hal-

tenden Versammlung; diese fand am 31. Januar statt, und

am 3. Februar wurden die Bundes -Statuten, nach den er- wähnten Vorspielen, im Belge und im Courrier des Pays- Das bekannt gemacht. - Der Zusammenkunft vom 31. Jan. wohnte ein Edelmann bei, der in einem bei Bartels gefun- denen Schreiben als Graf Ot. bezeichnet wird. Man wen- dete sich an die Polizei, um den ganzen Namen desselben zu erfahren , erhielt aber nur den Bescheid , daß ein Edelmann aus Lättich damit gemeint sey. Potter, der noch im Gefängniß saß, fonnte der Versammlung nicht beiwohnen, war ‘aber

darum nicht weniger für die Verbreitung des Associations-

planes thätig und schrieb, als die Statuten des Vereins von mehreren Blättern angegriffen worden waren, sogleih an einen Rechtsgelehrten in Lüttich, den er aufforderte, in einer Denkschrift darzuthun, daß in diesem Bunde nichts Unge- selzliches liege. Wähkend dessen wirkte Bartels, der Redac- teur des Catholique, mit gleichem Eifer für die Gründung des Vereins. Jn seinem Verhöre hat er dem Jnstructions- rihter eingestanden, daß er für diesen Zweck an mehrere Personen geschrieben habe, und daß fast in allen Städten der Provinz und außerdem in St. Nicolas, Menin und Roulers bedeutende Summen für die Conföderation zusammengeschos- sen worden feyen; im Büreau des Catholique allein waren bereits 2000 Fl. eingegangen. Der Kron -Anwalt schloß diese Darstellung der Thatsachen mit ‘einer Angabe der * bei deu vier Angeklagten v. Potter, Tielemans, Bartels und v. Neve in- Beschlag genommenen Papiere, worunter folgende besondere Erwähnung verdienen. Bei Potter fand man im Gefängnisse: 1) Einen von seiner Hand entworfenen Zeitungs- artifel, worin er den Vorschlag macht, das Andenken an den Prozeß, in dessen Folge er zur Gefängnißstrafe verurtheilt wurde, durch eine Medaille zu verewigen, auf deren einer Seite die Worte: „Prozeß Herrn v. Potters. Verthei- diger : Die Herrn van Meenen nnd van de Weyer‘/, und auf der anderen: „Brüssel, den 19 und 20. Dezember 1828/‘ stehen sollten. Drei Exemplare dieser Medaille sollten in Gold, die andern in Bronze. geprägt werden. 2) Ein Brief von Hrn. Madrolle in Paris voni 10, Dez. 1829, worin dieser Hrn. von Potter mehrere Werke über die neueren Jesuiten sendet und ihn auffordert, in die Congregation zu treten. 3) Kar- rifatuxen und Spottlieder auf die Regierung. Bei Tiele- mans wurde gefunden: 1) Eine Note für den Baron von Secus in Betreff des öffentlichen Unterrichts 2) Eine an- dere Note úber die ministerielle Verantwortlichkeit. 3) Eine Notiz úber die Stevenisten, worin bemerkt wird, daß diese Sekte das vom Könige mit dem heiligen Stuhle abgeschlossene Konkordat 4) Eine Note über den Einfluß der Priester. 5) Ein Gespräch zwischen mehreren Landbewohnern, worin

dieser arbeitsatnen Klasse der Gesellschaft Haß gegen die Re-

gierung eingeprägt wird; es ist im Sinne der Artikel des „¿Vaderlander“‘ geschrieben, für den es vielleicht auch bestimmt war. 6) Ein S Brief an einen Nachfolger des jebi- gen Königs. ei Bartels und Neve, welche ein und das- selbe Haus bewohnen, wurde gefunden: 1) Ein Privat-Ver- trag, woraus hervorgeht, daß die beiden Grafen Vilain, der Marquis von- Rodes, der Vicomte von Jonghe, die Herren v. Hane, v. Potter und v. Neve den „„Vaderlander‘“ gestif- tet haben; dieses Blatt ist. in einem revolutionnairen Geiste geschrieben und hat den Zweck, den Flamländischen-Landmant aufzuwiegeln. 2) Mehrere Papiere, welche beweisen, daß Bartels den Entwurf zu der Medaille auf die Herren Vilain und- Meulenaere und zu der sogenannten Schand - Medaille gemacht hat; die erstere wurde zu Ehren jener beiden nicht wieder gewählten Deputirten defihlageiti durch die - leßtere sollten alle treuen Diener und Unterthanen des Königs ge- brandmarfkt werden, sie führte die Jnschrift: Fidèle jusqu'à l’ivsamie. Dies sind die Thátsachen und Dokumente, auf welche der Kron-Anwalt die Anklage begründete, daß von Potter, Tielemans, Bartels, von Neve, Vanderstraeten und Coché -Mommens die Einwohner . des- Königreichs direkt zu einem Komplott aufgereizt haben, dessen. Zweck es war , die bestehende Regierung zu verändern oder E indem sie theils Urheber, thetls Helfershelfer des ‘Planes zu einer Bundesgenossenschaft waren, welche in ihrer weiteren Ver-

Beilage

“Theißlaufes‘/ (heißt es darin) „ist ein S

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Beilage zur Allgemeinen Preu

zweigung eine neue Gewalt neben und über dem Staate be- gründet und die Monarchie, so wie die Verfassung, in ihrer jebigen Gestalt nothwendig vernichtec haben würde.

Deutschland.

Hannover, 9. Mai. Der Prinz Georg, Sohn Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von Cambridge, wird, dem Ver- nehmen nah, noch in diesem Frühjahre von hier nah Eng- land abgehen, um seine weitere Ausbildung dort zu erhalten. Die: früher beabsichtigte Reise Sr. Königl. Hoheit des Her- zogs nah England scheint vor der Hand aufgegeben zu seyn.

Karlsruhe, 4. Mai. Der Hr. Baron Schimmelpen- ninck van der Oye hatte heute die Ehre, Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge, in feierliher Audienz im Großherzoglichen Schlosse, das neue Beglaubigungs- Schreiben als Minister- Resident Sr. Majestät des Königs der Niederlande zu über- reichen und hierauf Jhrer Königl. Hoheit der Frau Groß- herzogin in dieser Eigenschasc vorgestellt zu werden.

E LLETUR:

Wien, 5. Mai. Ueber den unterm 28sten v. M. von dem Oesterreichischen Beobachter gerügten *) Artikel des Journal des Débats, worin namentlich der diesseitige Botschafter am Königl. Französischen Hofe einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten Frankreichs beschuldigt wur- de, hatte sich auch ein in der Gazette de France vom 23. April befindliches anouymes Schreiben (das der Oesterreichi- sche Beobachter vor einigen Tagen seinen Lesern mittheilte) mißbilligend geäußert und zugleich den Namen des Vicomte v. Châteaubriand mit in die Sache verflochten. Das Jour- nal des Débats enthielt gleich am folgenden Tage einen zwei- ten Artikel, worin es ausdrücklich erklärte, daß Ler Vicomte an jenem Angriffe auf den Grafen von Appony nicht den ge- ringsten Theil habe. Jn Bezug auf diejen leßteren Artikel liest man nun im heutigen Blatte des Oesterreichischen Beob- achters, unter „Wien, den 4. Mai“, Folgendes:

¿Das Journal des Débats vom 24. April giebt auf den in unserm vorgestr. Blatte mitgetheilten Artikel der Gazette de France eine Éêurze Antwort, deren Zweck blos zu seyn scheint, den Hrn. v. Châteaubriand, dessen Mitwirkung an jenem Journal! allgemein bekannt ist, von allem Antheil an der Dia- tribe gegen den Oesterreichischen-Botschaster loszusprechen. Am Schlusse dieser Antwort wird in Ausdrücken, die wir mit gerechter Verachtung úbergehen die Frage aufgewor- fen: wie der Kaiserl. Oesterreichische Hof zu Werke gehen - würde, wenn ein Französischer Botschafter sich erlaubte, die Verfassung und das Regierungs - System der Oesterreichischen Länder öffentlih anzugreifen? Die Vorausseßung ist so ungereimt, daß es kaum der Mühe lohnt, Dabei zu verweilen. Wenn jedoch ein solcher Fall statthaben Föônnte, so würde das Kaiserl. Kabinet bei dem Hofe, dessen Repräsentant seine Stellung bis auf diesen Grad vergessen

Hâtte, Genugthuung suchen, deshalb aber nicht aufhören,

egen den diplomatischen Charakter des leßteren alle die RÜck- Achten zu beobachten, ohne welche die Aufrechthaltung gesandt- schaftlicher Verhältnisse nicht denkbar ist.‘

¿Man sollte übrigens glauben, daß, wie auch die: Geseß- gebung der Presse in- diesem oder jenem Lande beschaffen seyn möge, sie doch immer Mittel darbieten müßte, um die Ge- sandten freinder Hôfe gegen frevelhafte Angriffe und Verun- glimpfungen zu s{hübken. Denn wenn, wie die liberalen Journalisten in Frankreich anzunehmen scheinen, die Preß- Freiheit auch von dieser Seite aller geseßlichen Schranken entbunden seyn soll, so ea man nicht , wie diplomarische ca og Bde zwischen den Staaten auf die Länge bestehen

nnen.“‘

| Das heutige Amtsblatt enthält ein Mer E Patent vom 30. Novbr. v. J. in Betreff eiñes zwischen Sr. Ma- jestät dem Kaiser und Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Baden abgeschlossenen Vertrags wegen gegenseitiger Fa der Militair - Deserteurs und Cons

tlinge. |

Aus Tokay meldet man in einem Schreiben vom 25sten v. M. von s{hrecklichen Verheerungen , welche die Ergießun- gen der Theiß, nachdem - die Cisdecke derselben still, und

ohne Schaden verursacht zu haben, abgezogen war, später durch den Zudrang der cinmündenden o rogs dort und in n

der ganzen Gegend anrichteten. „Die ganze Angränzung des

auplaß der Ver-

*) S. Nr. 123 der Staats-Zeitung.

criptions-

ßishen Staats-Zeitung Æ 130.

| wüstung. Zu Tokay ist am 15. April, troß allér äußersten

Anstrengungen, der Damm uñtet Kis?Tokay eingerissen; Ka- taraften ähnlich stürzte nun die Theiß mit heftigster Gewalt hindurch und verbreitete über große Strecken Zerstdrung, Ver- wirrung, Elend. Leßteres ist in der That gränzenlos, und dabei wüthet die Theiß noch immer in hohem schnellen Laufe fort. Wie es in der obern Theißgegend aussieht, können wir noch nicht wissen. Unfehlbar aber werden, wenn das Wasser fällt, die Jammerboten zahlreich eintreffen. So viel: ist hier bereits befannt, daß das Szabolcser Komitat, die Korn-Kam- mer Ober-Ungarus, mit fast allen Wintersaaten, wie in einem Ocean begraben - liegt. Es stehen hiervon für Felder und Wiesen, für Menschen und Thiere, nicht andere als traurige Folgen zu erwarten.“

P ortugal.

Privat-Briefe aus Lissabon vom 18. April (in Fran- zösischen Blättern) berichten Folgendes: „Der bisherige Französische General-Konsul hierselbst, Fe: Blanchet, hat sich nach Hâvre eingeschifft. Unter den hiesigen Truppen sind Unruhen ausgebkochen, deren Veranlassung folgende ist: Als die verschiedenen Truppen - Corps vor einigen Tagen nach ei- ner auf dem Plabe - Terreira-do-Paco- abgehaltenen Muste- rung in ihre Kasernen zurückkehrten, wurden sie entwaffnet; sie murrten, aber gehorchten. Am Abend während des Za- pfenstreichs erklärten eine Menge von Soldaten des 16ten Infanterie-Regiments im Viertel Valpereira und eine ganze Compagnie des im Fort St. George liegenden Wsten Regi- ments, daß sie nicht mehx verpflichtet seyen, sich den Mili- tair-Reglements zu unterwerfen, da sie sich ferner nicht als Soldaten betrachten könnten. Man wollte sie durch Dro- hungen zur Ordnung zurücfbtingen, aber sie seßten die-Meu- terei fort, und ihr Beispiel wirfête ansteckend. Endlich gelang es einem erfahrenen Commandeur, sie zu beruhigen. Die Truppen im Fort St. George ließen fich durch Zureden be- shwichtigen. Die Meuterer / des 16ten Regiments wurden durch das Erscheinen des 1sten Kavallerie - Regiments und zweier Bataillone der royalistischen Freiwilligen zur Ruhe ge- bracht. Der Finanz-Minister, Graf v. Louzao, ist frank. Den vom Schiff „„Elifa‘/ mitgebrachten Nachrichten aus Rio Faneiro zufolge, soll der Kaiser Dom Pedro, auf die Vorstellungen Frankreichs, tn -die Suspendirung der Por- tugiesishen Charte, während der Minderjährigkeit der Köni- gin Donna Maria, gewilligt haben. Diese Maaßregel, welche von der Regentschaft auf Terceira und allen Anhängern der rechtmäßigen Königin, als den gegenwärtigen Umständen hôchst angemessen gebilligt wird, hat die Partei Dom Mi- guels in Schrecken gesebt.‘“

Sr E

Der Courrier de Smyrne beshwert sih über die ungegründeten zur Jrreleitung der öffentlichen Meinung die- nenden Angaben „, welche Französische Blätter über die Otto- manische Regierung enthalten, und stellt ihren Mittheilungen folgende Meldungen entgegen: „Mit Tagesanbruch is der Sultan unter seinen Soldaten, wohnt ihren Uebungen bei, fostet ihr Brodt und besucht das Lazareth; fein Theil der Militair - Verwaltung entgeht seiner Wachsamkeit. Einen Theil des Tages über arbeitet er mit seinen Ministern, die úbrige Zeit mit seinem Privat-Secretair. Dieser Fürst, den jene Blätter sich in den Harem einschließen und hinter seine Frauen und Eunuchen verstecken lassen, hat das Lager von Ramis - Tschiftük noch nicht verlassen, wo es weder Frauen noch Zuvliten giebt. Alle Bewohner Konstantinopels, zu denen die Korrespondenten des Courrier français und des Constitutionnel E M gehören, loben das thätige Leben des Sultans, der, o ged im Serail erzogen, alles mit eige- nen Augen sehen will, um den Geschäftsgang zu verbessern und zu beschleunigen.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-York, 20. März. Der hiesige American hat

‘aus einer neuen in Cincinnati erscheinenden Zeitung folgen-

den Artikel aufgenommen : „Seit einiger Zeit ist es der[Lieb- lingszweck vieler Anhänger der dermaligen Regierung, Hrn. Clay als besiegt vorzustellen. Bei jeder Gelegenheit geben sie sich die Miene, ihn als in seinen politischen Absichten änzlih gescheitert zu betrachten, und zwar dergestalt, daß er ch nie wieder erheben könne. So sprechen und schreiben actions - Männer von Herrn Clay, den sie. in der Stille mehr fürchten, als irgend Jemanden, Sie färchten ihn, weil