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Im. Jahre. 1803 „traten: zux Zeit- der, Gefahr einex-Fran- zösischen, Landung, binnen, wenig Monaten. i
f i 474,000 Freiwillige zusammen. Hierzu Reserve und Miliz 117,000.
in Summa 591 /,000.friegsfähige Mannschaft.
Gegen dies System einex allgemeinern Volks-Bewaffnung erhoben sich damals mehrere Stimmen, besonders eigentticher Militair ¿ Personen ; Pirt hat aber. das große Verdienst, an jenem Plane festgehalten und mit Klugheit und Beharrlich- keit das Gute des stehenden Heeres: und der Landwehr ver- schmolzen zu haben.
Im Jahre: 1803 betrug jene Landwehr, die Miliz, die Seemacht und das stehende Heer in und außer Europa fast eine Million Menschen; 1820 dagegen hielt man nur 7000 Reiter und 88,009 Fußgänger, und hatte die Kriegs-Ausgaben auf. ein Drittel herabgebracht.
. Das stehende Heer wird lediglih durch freie Werbung gebildet und erseßt. Doch ist Erigland seit 1896 für diesen Zweck in bestimmte: Regimentsbezirke getheilt. Jn der Regel besorgten die Hauptleute die Rekrutirung, wogegen man ih- neti im Frieden den Sold fúr 2, im Kriege für 5 Soldaten zu Gute rechnete, Jekt sind aber noch besondere Jnspekro- ren für die Bezirke angestellt, welche die Größe, Tauglichkeit u. sw, der: Geworbenen kontrolliren, Jm Jahre 1806 kostete der Regierung ein Rekrut für die Reiterei 13 Guineen, fürs Fußvolk 16 Guineen 5 Shüll. ; dies jedoch mit Einschluß der fleinen Mvntirungsstücke, der Besoldung des prüfenden Arztes u. st w. Jn der Regel dienten die Geworbenen auf Lebens- zeit. Obgleich Geseke wider Uebereilung .und ungebührliche Werbungsmittel schüßen sollten, wurden doch junge Leute oft verführt, von ihren Aeltern verkauft, und was der Uebel- stánde mehr wären. Jm Einzelnen gab dies Veranlassung zu mancherlei Besserungs - Versuchen, ohne jedoch jeraals die Zwangs-Einstellung oder. die Conscription anzuwenden. Noch immer haben die Ortsbeamten großen Einfluß bei den Wer- bungen, und es wird gerühmt, daß man diese jeßt hauptfäch- lich auf Personen richté, die bereits in dex Miliz vorgeübt oder dem Kriegsdienste geneigt sind. Zwischen 1804—1814 hatten die Englischen
Heere etwa Verl1 179,000 Mann und wurden verstärkt um 63,000 -
ENRSUS MAR E PNNEEZCNEF: 2 E T
Dies giebt einen Aufwand von 247,000 Mann
und im Durchschnitt einen jährlichen Verlust von 11 — 12,000 Mann, oder von 9 pCt. Darunter waren etwa 7000 Todte, 2000 Verabschiedete, 2000 Desertenre. - Dieser Verlust er- scheint im Vergleich mit dem der Französischen Heere (wel- chen man jährlich auf # anschlug) ungemein gering, und Du-
„pin stellt als Gründe nicht blos die Verschiedenheit der Krieg-
führung, sondern auch der Besoldung, Nahrung und Klei-
dung auf, und behauptet insbesondere, das Französische Bi-
vouaquiren ohne Zelte tôdte vor Allem viele Men]chen. Da- her jey die Zahl der Veteranen im, Englischen Heere stets gewächsen, während alle Franzosen hingerafft worden, bevor sie auf jenen Namen hâtten Anspruch machen können. Preiswúrdig ist die Sorgfalt der Engländer für die Jn- validen, uud daß sie ihren Heeren Feldgeistliche zugesellen, um die Gemüther möglichst vor Verwilderung zu bewahren und immerdar auf etwas Hôheres hinzuweisen. Hiermit im \chrofsen Gegensab steht aber die Härté der körperlichen Stra- fen, welche leider noch immer angewandt werden. Doch-darf man nicht Überschen, daß dieselben riie willfä Ds ; sondern jedesmal nur in Folge eines kriegsrechtlichen S Personen stattfinden, die nicht dur Zwangs-Einstellung, ‘jon- dern durch freiwilligen Entschluß Soldaten wurden und sich den ihnen befanntèn Geseßen unterwarfen. A
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 12. Mai. Jm Schauspielhause: . Der Fremde,
M 5 Abtheilungén, vou A. W. Jffland. (Neu cin- U :
Donuerstag 13. Mai. Jm Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit. Tanz; Musik
von Boyeldieu. (Dlle. Sontag, Königl. Kammersängerin: |
Anna, als Ga îrolle.)-
pruches gegen
Die „reservirten Billets: können. bis Mittwoch Abends- 7:.
Uhr in Billet-Verkaufs-Büreau- abgeholt. werden. -
Montag, 17. Magi. Jm Operuhguse. Mit Allerhöchster
Bewilligung, zum. Benefiz der Königi. Kammersängerin Dlle. H. Sontag: Die Belagerung von Korinth, s in 3 Abe
theilungen ; Musik von Rossini. (Dlle. Sontag: Pamyra.)
Preise der Plôbe.: Ein Pla6 in den Logen des ersten...
Ranges 2 Rthlr. Cin Plab in den Parguet-Logen 1 lr 15 Sgr. Ein Pla6 in. den- Logen des zweiten E
im Parterre 1 Rthlr. Ein Plak in den Logen des dritten.
Ranges 20 Sgr. Amphiteatex 15 Sgr.
Meldungen. um Villets.zum ersten, zweiten und dritten:
d- zu den. Parquet-Loge können von
Range, zum. Parquet un
heute an täglich, Vormittags von 10 Uhr ab bis: Mittags 2-
Uhr, unter den Linden Nt. 34 parterre, zweite Thür rets, abgegeben werden. Parterre.-. und Amphitheater-Billets wer- den am Sonnabend und Sonntag im nämlichen Lokale verkauft,
Königstädtisches Theater.
Mittwoch, 12. Mai. Sylphide, das Secefräuleiu , ro--
mantisch-komische Zauberposse mit Gesang in 2 Akten.
-
Beriilner Bors e Den 11. Mai- 1830.
Amt]. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) 21 rief Gel l Ter Celd.
St.-Schuld-Sch.| 4 [191F [1014 [Founn. Plandbr. 106 Fe Pr. Engl. Anl. 18/ 5 [10427 [1045 [Kur- u. Neum.do. 1053 | — Pr. Engl. Anl. 22| 5 [1055 | — JTSchlesische do. — [107 Kurm Ob. m.L.C.| 4 1015 Pomm. Dom. do. 1032 103 Neum.Int.Sch.d | 4 [1015 F Märk. do. do.| 5 11034 1103" Berl. Stadt-Ob.| 4 [103 27 FPOstpr. do. do: 1037 ¡103 Königsbg. do. | 4 | 992 ‘ikst. C. d K. u.N. T5E
Zlhingér da. | 45/1025 Z.-Sch. d. K. u. N. 763 Danz. do. in TVIL| — |. 392 j West pr. Pfdb.A.| 4 1023 iToil. voll, Duc. dito dito B.| 4 [1023 10: Neue dito — Grousshz.Pos. do.| 4 | — ïriedrichsd'’or . |/ 1347 Ostpr. Pfandbr] 4 [102 | —- FWsconto . 3x
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Wechsel-Cours. Brief TGcid. Amsterianm ea 2 v L, Kurz 143* dito h L 2. Mit 1427 O kurz [1512 2 Mt. (1502 3 It. 6 297 2 Met. 812 ; 2 Mit. 1033 Augsburg 50 F 2 Mt. 103Ï - Breslau i [2 Mit — Leipzig 100 Thl. |Uso — Frankfurta, M. WZ I V, 2 Mt. 1027 Bed D. f. 109 Rbl. [3 VVYoch. | 307; Warschau 6090 Fl. [Kurz —
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Auswärtige Börsen. : Amsterdam..6. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 65. Kanzbill. 304. Oesterr. 5proc- Metall. 985, Loose zu 100 FI. 222. Russ. Engl. Anl. 1043.
London, 4. Mai. | 3proec. Cons. 925, 3fproc. 991. 4proc. 1015. Brasil. T47. Dän. 754. Griech. 50. Mexic.865. Port. 62. Russ. 1115. Span. 20.
Paris, 4. Mai. H 3proc. Rente pr. compt. 82 Fr. 85 Cent.,- fin cour. 83 Fr.
10 Cent. S5proc. pr. compt. 105 Fr. 60 Cent., fin. cour. 105 Fr. 90 Cent. S5proc. dicipol 93 Fr. 75 Cent.. Span. 821.
Berichtigung. - Die im gestrigen Blatte der Staäts - Zeitung ge ebene Getreide - Tabelle ist vom Monat „Mär z‘/, nicht „April“.
ierbei Nr. 35 des Allgemeinen Anzeigers: una auswärtigen Aboanenten wird derselbe dur die nächste Fahrpost zugesandt werden.
6 Neueste: Böôrsen-Na ch. richten. é
Frankfurt a. M., 8. Mai, Oesterr. 5proc Metall. 1015. 4proc. 974. Bank-Actien 1625.
1385. Geld. L2zproc. Metall. 615. 1proc: 274. Loose zu 100 Fl. 1844. Brief. Paris, 5. Mai. 3proç.: Rente per compt. 82 Fr. 60 Cent., lin cour. 82
Jr. 55 „Cent., fin cour. 195 Fr. 75: Cent. proc. Néap. 93 Fr. 55 Cent. 5proc. Span. perp 813. 5proc. Cortes Bons
ta tent midt gend Me E D D
Gedrudt bei. A. W. Hay u.
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Partial-Oblig. Fe. 80 Cent. 5proc. per corpt. 105
Redacteur Jóhn: Mitredacteur Cottel.
Preuss.Cour.
158.
ALT Ce Ene
Me 132.
Amtliche Nachrichten. Kronif des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Rentier und Stadt- Verordneten Wegner hicr]elbst den Rothen Adler - Orden vierter Klasse und dem Landwehr-Unteroffizier und Eigenkäth- nex Christian Kohlke zu Regeln, im Kreise Lyk,- Regie- rungs-Bezirks Gumbinnen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu
verleihen geruhet.
Angekommen: Der Gencral -Major und Comman- deur der 6ten Kavallerie Brigade, Freiherr von Lüßow 1, von Torgau. :
daa T aid igiiod as Be ae É
Zeitungs-Nachrichten. “Ausland.
j Frankreich. Saint-Csoud, 4. Mai. Bei JZhrer gestrigen Ankunft
-vurden Se. Maj. von#&W Groß - Offizieren Jhres Hauses, _dem Präfekten des Seine- "und Dije - Departements, dem
Pfarrer, dem - Maire und den übrigen städtischen Beamten empfangen. Heute früh begaben Se. Maj. Sich nach dem
Gehölze von Marly auf die Jagd. ; E L Mai. Die Gazette de France enthält
aus Toulon vom 29. April Folgendes :
Französische Armee. i Expedition nach Algier. 6 Das Heer ist prächtig und von dem besten Geiste beseelt. Die Regimenter, die aus dem nördlichen Frankreich gekom- men sind, haben nicht einen Kranken unterweges gelassen. Ueberall derselbe Eifer , dieselbe Kriegslust. Diejenigen jun- gen Soldaten, die in die nach Afrika bestimmten Bataillone micht einrangirt werden fonnten, sind ganz trostlos, und mel)-
rere Untero]fiziere haben. ihren militairischen Grad aufgege-
Sen, um als Gemeine in diese Batailloue einzutreten. Man xechnet 30,000 Mann Infanterie und 5000 Mann von an- deren Waffen-Gattungen. — Die Marine wetteifert mit dem Heere ; ihre Mannschaften sind auf dem besten. Fuße; sie hat unerhörte Anstrengungen gemacht, um zur bestimmten Zeit fertig zu seyn, und sie wird es. Sie zählt 99 Kriegsschiffe aller Art und etwa 500 Transportschiffe. — Seit der Expedition nah Aegypten waren keine so- beträchtlichen Rüstungen gemacht worden; und Überdies war damals die Flotte nicht in Toulon zusammen- gezogen worden, sondern von verschiedenon ‘Punkten des Mit- telländischen Meeres aus abgesegelt. Es sind alle möglichen Vorsichts - Maaßregeln getroffen worden, um die Ge{undheit unserer Soldaten gegen das Klima und die Krankheiten, de- nen die Europäer ausgeseßt sind, zu shüsen. Noch zu kei- ner Zeit ist das Verwaltungs - Personal der Armee und der
Lazarethe verhältnißmäßig so“ zahlreich als diesmal gewesen. |
Der bevorstehende Krieg wivd ungleich richtiger im mittäg- lichen als im nördlichen Franfreih gewürdigt. Jun unseren Gegenden sicht man ihn mit Vergnügen, weil das Resultat desselben die Vernichtung der Seeräuberei. seyn - wird, die \chon seit Jahrhunderten unsern überseeischen Handel beun-
“ruhigt; auch wird das Heer an allen Orten , die es auf sel-
nem Marsche berührt, vortrefflich aufgenommen. — Die Wikt- terung ist. herrlich; seit länger als sechs Wochen is in der Provence auch niht cin Tropsen Regen gefallen. — Meh- rere Fahrzeuge von der Brester Division sind kürzlich in un- seren Hasen eingelaufen und haben sich neben dem Admiral- schiffe „la Provence‘/ aufgestellt. Es ist dies leßtere das-
Berlin, Donnerstag den 13tn Mai
Preußische Staats-Zeitung.
selbe Schiff, das von den- Algierern beschimpft worden ist,
und es wird jeßt an seinen Bord den Admiral und den Ober-Befehlshaber aufnehmen, die jenen Schimpf rächen \ol- len. Jn geringer Entfernung von ihm steht der „Trident“/, den der Contre ¿Admiral Rosamel besteigen wird. Dieses Schiff kommt aus der Levante; die Mannschaft desselben war berechtigt, ihre Entlassung zu begehren, sie hat aber als eint Vergünstigung darum gebeten, an dem Feldzuge Theil neh- men zu dürfen. Man macht täglich Versuche mit den Con- grève]schen Raketen, die Seeleute üben sich im Abfeuern des Geschüßes und die Jnfanterie im Felddienste und Tirailliren. Rechnet man hierzu uo Tausende von kleinen Fahrzeugen, die beständig zwischen dem' Hafen und der Rhede hin- und
herfahren, so hat man einigermaßen einen Begriff von dem
Schauspiele, das Toulon, der zweite Seehafen des Landes, in diesem Augenblicke darbietet. — Wahrscheinlich wird das Geschwader erst zwischen dem 8. und 10. Mai in: See ge- hen, und hierbei ist nichts verloren, denn die besten Monate zum Befahren des Mittelländischen Meeres sind die Monate Mai, Juni uud Juli, und die gesundeste Jahreszeit zur Bewohnung der Afrikanischen Küste die Monate Mai, Juni, Juli und August. —
« Bei dex Vorstellung der Militair - und Civil - Behörden von Lyon während der dortigen Anwesenheit des Dauphins hielt auch der Direktor der Akademie der Wissenschaften, Hr. de la Prade, eine Bewillflommnungs-Rede, worin er uuter Anderm sagte: „Wir glauben, gnädigster Herr, daß die Frei- heit nur bestehen fann, wenn sie mit dér Ordiung Hand én Hand geht; daß die Ordnung keine andere Bürgschaft hat, als eine starfe und schüßende Macht; daß die Macht sich nur der Stärke erfreut, wenn sie zugleich fest und stätig ist, und daß die Stätigkeit von- der Legitimität unzertrenulih ist. Dem Königthume, gnädiger Herr, verdanften die Gemeinden ihre Freiheiten ; dem legitimen Königthume verdanken wir die Charte; es wikd fie uns erhalten; es allein fann sie uns er- halten; und nux unter dem Schute. der heiligen und unver- jährbaren Rechte des Threns können die Volts-Freiheiten ge- deihen./ — Der Dauphin antwortete: „Jch empfange mit um so größerem Vergnügen den Ausdruck Jhrerx Gesinnun- gen, als es diejenigen des Königs, die meinigen und die mei- ner Familie find.“
_Am Wen v.-M. wukden in Toulon ‘auf dem Dampf- schissfe „Sphinx“, welches 12 Vierundzwanzigpfünder am Bord hat, Versuche gemacht, um-sih zu überzeugen , ob die mit dem Abfeuern der Kanonen verbundene Erschütterung des Schiffes auch den Dampfmaschinen uiht s{ade; man feuerte. erst eines, dann zwei u. \. f. und zulebt alle zwölf Ge- shübe zu gleicher. Zeit ab, ohne daß die Maschinen, welche Le arbeiteten, durch die Erschütterung gehemmt worden wären. | Þ ? ____Gesteru erschien der Redacteur des Globe, Herr Dubois, in seiner Eigenschaft als Mitglied der Universität und Pro- fessor der Rhetorik , wegen des gegen ihn ergangenen" zucht- polizeilichen Erkenntnisses vor dem Königl. Universitäts-Rath. Nachdem sein Gesuch, daß die Verhandlungen öffentlich statt- finden und daß seine drei Rechtsanwalte, die Advokaten Ré- nouard, Desclozeaux und Odillon-Barrot „, eingelassen werden möchten, zurückgewiesen worden war, las Herr Dubois Kon-
Flusionen vor, worin er die Kompetenz des Universitäts-Naths. - bestritt und darauf antrug, daß derselbe sich für infompetent “ erfläre. Mach Vorlesung dieser Konklusionen, welche von
dem Rathe Rendu bestritten wurden, z0g sich unn ‘Dubois zurück, und der Universitäts-Rath fällte nah einstündiger Be- rathschlagung ein Urtheil, wodurch er sich in dieser Angele- genheit für kompetent erklärte. Die Prozeß-Verhandlungen selbst wurden auf den î1ten anberaumt. Der Minister des öffentlichen Unterrichts führte, als Präsident des Universitäts- Raths, bei obigen Verhandlungen den Vorsiß.
ade r ra fi ogz einrn