1830 / 133 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und den Hofrath Chalansfy, die bisher die Posten eines Secretairs und Secretairs-Gehülfen beim Reichs: Nath provi- sorish befleideten, in genannten Aemtern bestätigt.

In einem Rescript vom Sten vorigen Monats bezeugen Se. Majestät dem General - Gouverneur von Weiz - Rußland und Vice-Präsidenten des Gefängniß-Ausschusses von Kaluga, Genéral der Infanterie Fürsten Chowansky, wegen der zweckmäßigen im Laufe des vorigen Jahres zur Verbesserung des Zustandes der D getroffençn Maaßregen, Hd re Zufriedenheit.

“s A SNe Paez sind, den deshalb ergangenen Anordnun- gen“ Sr. Maj. des Kaisers zufolge ; die irdischen Ueberreste des bevollmächtigten Vorsibers der Diwane der Fürstenthä- mer Moldau und Wallachei, General - Lieutenants heltuchin, von Bucharest in Kasan angelangt und. am folgenden Tage, nah erfolgtem Trauer - Gottesdienst in der dasigen Kathe- drale zur Verkündigung Mariä, im Kloster zu Kisitsch, feier- lich zur- Eëde' bestattet worden.

“Am 4. v. M. wurde ‘in der genannten Kathedrale ein e Dankgebet für die glücklich zu Stande gebrachte ertilgung“ der Cholera im Gouvernement Orenburg ge- alten. , Die Handels-Zeitu ng macht Folgendes bekannt : Der

Französische Ambassadeur hat auf Befehl seiner Regierung dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheicen angezrtgl, daß Herr Clerval, Commandeur der die Häfen von Algier blofirenden Französischen Eskadre, den Besehl erhaiten hat, den in Algier : anwesenden Russischen Agenten und Unter- thanen auf den Französischen Schissen Schus und Zuflucht zu gewähren , im Fall -sie sich bei Gelegenheit der von der Fyanzösischen Regierung Uunternommenen Expedition gegen Algier in Gefahr befinden sollten. i

Die hiesige Akademische Zeitung giebt eine furze Nachricht von den Haupt - Ereignissen der Reise des Profes- sors Parrot nach dem Ararat, die einige nähere Umstände seiner in Folge wiederholter Versuche bewerkstelligten Erstei- gung des Gipfels dieses Berges enthält. Die Höhe diejes Berges giebt“ Herr Parrot auf 16,200 Parijer Fuß, allo 1500 mehr an, als der Montblanc hat. Das genaue baro- métrische Nivellement des Berges ijt stationenmäßig bis Tiflis,

und von da durch Jmeretien und Mingrelien bis Redout-

Kalé' am Ufer des Schwarzen Meeres, durch Herrn Parrot “Felbst und durch “einen seiner Begleiter, Herrn -v. Behaghel,

eführt, aber noch nicht berechnet worden. Den Gipfel des rarat beschreibt der gelehrte Reisende als eine freisförmige

Ebene von etwa 150 Schritt im Umfange, gegen Osten durch

eine flache Verfenkung mit einem zweiten , aber niedrigerem

Gipfel in Verbindung stehend, und Alles , von etwa. 12,000 Fuß Höhe an, "mit ewigem Eis und Schnee bedeckt. Die zu“ dieser Reise mitgenommenen physikalischen Jnstrumente be- standen in einem Pendel-Apparat, cinem 10 zoiligen magnetischen

Anelinatoviúm; einem 10 zolligen magnetischen Deélinato-

rium, mehreren Barometern , Feldmeß - Apparaten U. s. w. An astronomischen Apparaten befand sich bei der Expedition :

ein - 8 ‘zolliger Reicheribachischer Theodolit und ein Chrono- meter von Arnold, ein Chronometer von Maynie, ein Dol-

londsches Fernrohr von 3 Fuß, so wie ein Sextant vou

Tyxougleton. “Die ‘wissenschaftlichen Begleiter Hrn. Parrots

waren äußer Herrn v. Behaghel für- Mineralogie, ein Herr “Schiemann für ‘Zoologie und ein Herr Hehn für Botanik, alle drei Studenten der Universität Dorpat. Die im leßten Sommer im’ Bezirk ‘von Erivan ausgebrochene Pest híelt die

‘Reiseriden 3 Monate von der Verfolgung ihres Zieles zu- rúck, wélche Zeit von ihnen zu naturhistorischen Beobachtun- gen in und um Tiflis, so wie zu einer Ausflucht in die Ge- ‘birge von Kachetien angewendet wurde. Den Beschluß des Aufénthältes der Reisenden am Araraë machte die Erstei- gung des ‘sogenannten kleinen Ararat, von unge ähr 12,300 Pariser Fuß Höhe. Auf dem Rückwege führte verr-Parrot mit Herrn v. Behaghel noch ein barometrisches Nivellement ‘aus, ‘von Astrachan längs der Wolga über Zarytzin von da

um Don hinüber, und längs desselben bis Alt - Tscherfasf

erab. / : “Eben diese Zeitung enthält einen Bericht über das am 2Wsten v. M. vor einem zahlreich versammelten

Publikum stattgefundene zweite Konzert der Mad. Milder/ in welchem es unter Anderm heißt: „So sehr wir die Kraft und großartige Einfachheit diejer O Sängerin gleich in den beiden: ersten Arien aus Don Juan pu bewun- dern Gelegenheit hatren; so- innig uns der die wo )ylgewählte ‘Reihe dargébotener Musifstücke würdig beschließende „Gruß ‘an die Säweiz// ansprach , welcher schon im ersten Konzerte mit dem größten Beifalle aufgenommen und daher diesmal ‘auf ‘Verlangen wiéderholt- würde, so trug doch das von den

Damen Milder und Schoberlechner mit meisterhafter Präcí- sion und der lieblihsten Zartheit vorgetragene Duett aus Mo- zarts Figaro den MA davon.‘ u

Dem bei der Reichs-Kommerzbank für besondere Aufträge angestellten Titular-Rath “Atreschkow ist ae die Einführúng von Miethfkutschen, unter dem Namen Omnibus,“ welche im Sommer die Communication “zwischen “der Hauptstadt ‘und ihren Umgebungen erleichtern jollen, ein Privilegium auf 5 Jahre ertheiit worden. :

P ol en.

Warschau, 9. Mai. Se. Majestät der Kaifer haben für die-Ufer-Bewohner des Prosnaflusses, welche in der Wo- jewodschaft Kalisch durch das Austreten des Flusses Verluste erlitten haben, eine einstweilige Unterstüßung von 100,000 Fl. anzuweisen geruhet.

Der Güter - Verwalter Kierski, wélcher bei Gelegenheit

det Ueberschwemmung der Tarchöminer Feldmark wehreren

Personen das Leben gerettet hat, ist von Sr. Majestät dem Kaiser mit einer silbernen Medaille mit der Jnschrift: „Für tettung verunglückter Personen/“ beschenkt wörden.

In Folge des heuen den St. Stanislaus-Orden betref- fenden Statuts hat gestern, als am Stanislaus-Tage, ín der hiesigen heiligen Kreuzkirche die erste Feier dieses Ordens L Es waren dabei 102 Ordensritter gegen- wärtig. / D: Der Minister - Staats - Secretair, Graf Grabowski, ist hier gestern aus St. Petersburg angekommen. i

Am 11ren d. M. wird hier das Standbild des Coper- nicus enthüllt werden. :

Cours der Pfandbriefe 985.

Frankrei ch.

Paris, 6. Mai. Gestern führten Se. Majestät in Saint-Cloud den Vorsiß im Minister-Rathe.

Der Dauphin ist am 1sten d. M. in Marseille und am

Zten Vormittags in Toulon eingetroffen. Am «4ten hielten Se. Königl. Hoheit Heerschau über die daselbst zusammenge- zogenen Truppen und begaben Sich an Bord mehrerer Kriegs- \chisfe. Unter des Prinzen Leitung wurden verschiedene Evo- lutionen, unter Anderm auch cin Lañdungs-Versuch: ausge-

führt. Eine außerordentliche Menge "von Zuschauern ' hatte

sich zu diejem Schauspiele, das von dem s{önsten Wetter be- gün{tigt wurde, eingefunden. “Am 5tén Nachmittags kehrte der Dauphin wieder nah Marseille zurück. Se. Königl. Hoheit werden heute in Avignon eintteffen. Das ganze Gejchwader besteht aus 13 Linienschiffen (worunter 2 rasirte); 21 Fregatten, 7 Korvetten, 24 Briggs, 2 Goëletten, 8 Bom- batden, 15 Transport - Korvetten und 6 Danmipfbooten , und wird F Divisionen bilden. Die erste “Division (Schlacht- Division) besteht aus 5 Linienschiffen, nämli: dem Admi- ralschifse „Provence‘/, dem „„Trident‘‘, dem ¡„¡Breslaw“‘“/ und den beiten rasirten Schiffen „„la Guerrière‘/ ‘und. „¿„Amphi- trite‘/, ferner aus 10 Fregatten; die zweite Division (Lan- dungs-Divilon) aus den 8 Linienschissen ¡¡Nestor‘‘, „le Su- perbe‘‘, „„Aigesiras/‘, „¿„Duquesne‘‘, ¡„„Scipio‘/, ‘¡la ‘Cou- ronne‘‘, „„Matengo‘/ und ¿la ville de Marfseille‘/, sowie aus 2 Fregatten; die dritte Division (zur Bedeckung der Transport|chiffe) aus 6 Fregatten , 6 Korvetten 23 Briggs, 15 Transporr-Korvetten und 2 Goëletten. Die 8 Bombarden,

"die sich späterhin der ersten Division anschließen sollen, bilden

vorläufig eine eigene Abtheilung. Die 6 Dampfschiffe sind dazu: bestimmt, die stete Verbindung mit Franfkxeich zu erhal- ten. Es heißt, daß die zweite und die dritte Division „- #0- bald sie die Landung der Truppen bewirkt haben, sich mit der ersten vereinigen werden. Drei Fregatten und eine Brigg, die schon jeßt vor Algier kreuzen, jammt einer noch aus Brest zu erwartenden Korvette, werden späterhin zu der Flotte st0- gen. „Die Schnelligkeit‘// schreibt man .aus Toulon, /,0- mic die Rüstungen in diesem Hafen bewirkt worden sind, set Jedermann in Verwunderung. Es ließ si -vernünsfti- ger Weise nicht annehmen, daß sie vor dem Ende des Mai- Monats beendigt seyn würden, und schon am 20. April war Alles bereit. Diese große Geschwindigkeit verdanft män der guten Leitung des Scee-Präfekten und dem Eifer, womit jeine Untergebenen ihn unterstüßt haben. :

Jhre Sicilianische Majestäten sind am 29sten d. M. Abends in Pau eingetroffen und wollten am folgenden Tage das Schloß Heinrichs IV. besichtigen. J. MM. wurden am 3ten in Bordeaux erwartet. n 8,

Auf die gestrige Behauptung des Hrn. Benjamin Con- stant im Courrier srançais, daß die Gazette dasselbe System als die Quotidienne: verfolge, nur mit dem Unterschiede daß sie das Staatsruder zwei bestiminten Jndividuen (den Her

Dru

‘pèn von: Villèle und von Corbière) zuwenden möchte, ant- -qvortet die Gazette: ¿Hr B, Constant möchte dem Lande - gar zu gern einreden, daß wir blos persönliche Zwecke verfol: gen. Hier unser Glaubensbefkenntniß; wir meinen nicht, daß ih etwas dagegen eitiwenden lasse. - Die Gazette “will die ourbonen und die Charte. Dies, im Punkte der Verfassung. Sie will ein monarchisches System unter der Leitung monar- chisch gesinnter Männer. Dies , im Punkte der Regierung und Verwaltung. Sie ‘will unte den monarchischen Män- nern ‘vorzugsweise diejenigen , die am fähigsten sind, das ‘hnen anvertraute System zu fördern und zu vertheidi gen. Diés , im Punkte der : Personen. Sie hat stets die erren von Villèle und von Corbière vertheidigt, weil dieje beiden Männer ‘sieben Jahre lang in der Opposition ‘und sechs Jahre lang im Ministerium die royalistische Meinung

getreulich repräsentirt haben. Wenn die Gazette, bei der Er--

wähnung des e Zustandes der Dinge, immer auf den früheren zurücffômmt,_1o sieht sie sich dazu gezwungen, weil in einem politischen Systeme sih Alles an einander fettet. Wie will man über die jeßige Kammer richten, ohne der «Kammer von 1824 zu erwähnen ? Wie kann man von der unverträglichen Adresse sprechen, ohne den Ursprung derselben in der beklagenswerthen zu suchen? Wie läßt sich von den Wahlen von 1830 reden, ‘ohne an die Wahlen von 1827 zu denken? Wie will man über die: Defection, die Quelle alles Uebels, richtig urtheilen , ohne auf die Zeiten zurückzugehen, wo diese Coterie anfing, unsere öffentlichen Angelegenheiten zu verwickeln? Unsere Gegner müssen die Französische Na- tion für sehr oberflächlih halten, wenn sie ihr einreden zu Eznnen glauben, ‘dasßi Männer, die ihre Sprache und ihr Be- tragen nie geändert haben, sich von persönlichen Juteressen leiten lassen.‘

“Die Quotidienne fommt heute aberma's auf die ‘Nothwendigkeit zurück, daß die royalistischen Wähler sich diesmal ausnahmsweise - úber die Wahl ihrer Kandidaten für die Kammer- vorher verständigen. Zugleich behält sie sich vor, ihnen zur gelégenen Zeit einige Männer namhaft ‘zu machen, die sich ihnen zu diesem Behufe vorzüglich zu .em- pfehlen schienen. j

Die Gazette de France fragt, ob das Fortbestehen der Charte mit den Wahl-Kollegien, wie die Presse und die leitenden - Ausshú}e diese gestaltet hätten , vereinbar sey? Frankreich , fügt sie hinzu, sehe vollkommen cin, daß es sich unter den gegenwärtigen Umständen blos um diese Frage

handle, und-vergebens müheten sich die Sophisten, dem Lande |

inzureden, daß man die Wieder -Cinführung der absoluten “Regierung beabsichtige. Hieran denfe fein vernünftiger Mensch. pt 14 Unterm 30. April 1822 wurde zwischen dem diesseitigen und dem Spanischen Hofe eine Convention über die Liquidi- rung und Auszahlung solcher Forderungen Französischer Un- terthanen" abgeschlossen, die fich von der Beschlagnahme ihres án Spanien belegenen Eigenthums, zu der Zeit, wo der Krieg zwischen beiden Staaten ausbrach, herschrieben“ Die Gesammt- Summe der zulässigen Reclamationen wurde späterhin auf ‘9,882,944 Fr. festgestellt. Da nun aber die in das große Schuldbuch zur Bewilligung aller Forderungen eingetragene Renten-Summe in Kapital nur 8,500,000 Fr. beträgt, so sollen jeßt, einer Königl. Verordnung vom 5. d. M. zufolge, die liquidirten Reclamationen verhältnißmäßig bis auf die «Summe von 82 Millionen reduzirt, und jedem Gläubiger soll

dafúr eine dem Betrage seiner Forderung gleichkommende

Renten - Jnscription eingehändigt werden, wobei die wückstän-

digen Zinjen, zu Kapital berechnet , diesem hinzugefügt wer- den sollen. :

Die neue Broschúre des Grafen von Montlosier: „„das

S und die Deputirten-Kammer‘, ‘ist nunmehr im

erschienen. Das Journal des Débats sagt von

der Schrift, daß sie die beredtste, fräftigste und heherzteste

sey, ‘die bisher noch gegen das Ministerium erschienen; zu-

gleich giebt dieses Blatt Auszüge aus derselben. Am Schlusse

der Broschúre heißt es: „Die ganze Hossnung der jesuitischen

Partei gründet sich auf ‘den l4ten Artikel der Charte.

Diese Partei glaubt , daß, sobald sie erkläre, es bedürfe zur Sicherheit des Staats jesuitischer Wahlen, der König sich auch dahin bewegen lassen werde, eine Verordnung zu erlassen, welche die Wahlen in diesem Sinne anordnete. Der

König wird dies aber nicht thun. Ja noch mehr, wenn es '

jener“ Partei durch irgend einen Kunstgriff gelänge, den Monarchen in solchem Maaße zu hintergehen, so würde man ¿hm nicht gehorchen, und dieser Ungehorsam würde alsdann

den Staat und das Königthum retten,“

Der - Reisende Caillié, welcher vor Kurzem eine Be-

Tchreibung seiner Reise nach Tombuktu herausgegeben hat,

rechtfertigt sich im heutigen: Moniteur "gegen einen Artikel

des Englischen Quarterly - Review, der dem Geleheten Bar- ‘row zugeschrieben und worin die Authenticität seiner ganzen

Reise, so wie seiner Beschreibung Tombuktus, in Zweifel ge- zogen wird. ils

Der berúhmte Virtuos auf dem Fortepiano, Hr. Hum- mel, ist zum forrespondirenden Mitgliede des Justituts ernannt worden. i

Der Verfasser der bekannten „„Denkschrist an den Kdöd- nig úber ‘die wahre Lage Frankreichs‘/, Hr. Madrolle, ist auf den llten d. M. vor das ‘hiesige Zuchtpolizei- Gericht Unter der Anschuldigung geladen worden , daß er in jener Schrift die Königl. Gerichtshöfe von Paris und Meß, so wie die Zuchtpolizei-Gerichte zu Niórt, Bernay, Moulins und Char- tres verunglimpft habe. - R :

Das Journal des Débats enthält (ein: Schreiben, worin über die harte Behandlung, die man dem - Schrifrstel- ler Herrn Fontan in dem Central -Gefängnisse zu Poissy widerfahren lasse, geklagt wird. Auch das Journal du Commerce rúgt es, daß man den Gefangenen im jeder Be- ziehung, a!s hiüusichtlih der Wohnung, Kleidung, Arbeit: u:

\, w., den gemeinsten- Verbrechern gleichstelle, und - findet es

ungerecht, ja geseßwidrig, daß, nachdem Herr Fontan bereits zu fúnfjähriger Haft und einer Geldbuße von 10,000 Fr. verurtheilt worden, man ihm noch eine Extra-Strafe auflege, die ihn in den Augen seiner Mitbürger entehre.

Großbritanien und Jrland..

London, 5. Mai. Jn allen Kirchen des Landes werden für die baldige Wiederherjtellung Sr. Maj. Gebete gehalten.

Der Sun will daraus, daß der Herzog von Wellington Befehl ertheilt hat, sein Schloß Walmer - Castle bis Ende Mai zur Aufnahme für ihn in Bereitschaft zu seßen, den Schluß ziehen, das die Geschäfte des Parlaments bis dahin beendigt. seyn dúrften. i

Als der Minister Sir Robert Peel am vorigen Mon- tage in Begleitung seines Bruders, Herrn W. Peel, auf dem Landsige seines Vaters in Staffordshire ankam, fand er die- sen bereits verstorben. Madame Dawson, .die Schwester des Ministers, war bei dem Verscheiden ihres Vaters gegenwär- tig gewesen.

Anf die (gestern mitgetheilten) Bemerkungen der Times,

hinsichts der Bill wegen Emancipation der Juden, entgegnet

der Globe: „¿Das Argument, daß die Juden entweder, wenn sie an eine dereinstige Wiederherstellung ihres Reiches glau- den, Fremde in England bleiben, oder wenn sie nicht daran glau- ben, Deisten sind, auf die das Geseh keine Rücksicht zu neh- men brauche, scheint uns eden so unhaltbar , als das früher wider die Emancipation der Katholiken vorgebrachte Raison- nement. Es war gewiß nichts leichter, als die Behauptung durchzuführen, daß die Verabscheuung der Kebßerei, wie sie bei Katholiken stattfindet, diese, wenn sie jene Verabscheuung fonsequent beibehalten, zu sehr schlechten Unterthanen- eines protestantischen Staates mache; eben so leicht fann nun gesagt werden, daß die Juden, díe ihrer ¿Wiederherstellung als. Na- tion entgegensehen, sehr gleichgültig gegen die Jnteressen eines jeden von ihnen bewohnten Landes seyn müssen. Macchiavell hat durch «ein ähnliches Raisonnement. zu berveisen versucht, daß der Glaube der Christen an einen künftigen Zustand, die Belohnungen, welche das Christenthum dem Dulder und dem Demüthigen verspreche, die unendlich größere Wichtigkeit des fünftigen Lebens im Vergleiche mit dem gegenwärtigen , sie zu schlechten Bürgern eines jeden Staates mache, in welchem die Freiheit als Grund - Prinzip erhalten ‘werden soll, Und zwar, weil eben die Freiheit nicht durch Geduld und Demuth, sondern durch Unbeugsamkeit und Widerstand, so wie durch den lebendigen Begriff von dem Werthe zeitlicher Dinge, aufrecht erhalten werde. Erfahrung und Geschichte haben jedoch be- wiesen, - daß eine jede diejer Theorieen eben 10 viel Wahres als Falsches enthalte. Gute Christen sind darum nicht min- der auch gute Kämpfer für die Sache der Freiheit gewesen ; Katholiken haben sich, ungeachtet ihrer Verabscheuung aller

Keberei, als treue nter tian protestantischer Regierungen )

erwiesen, und die Juden hahen an Orten, wo man sie mit Gerechtigkeit behandelte, treu die Pflichten erfüllt, die ihnen auferlegt wurden. Nur diejenigen Bekenner jedes Glaubens, die diesen bis zum Fanatismus steigerten, zeigten sich als ge- N im Besibe politischer Macht ; durch Verfolgung aber und

ussließung hat der Fanatismus von jeher neue ahrung erhal- ten.‘ Die Morning-Chronicle fügt hinzu: „Die Ju- den sind zwar gering an Zahl,doch das Prinzip,-für das sie kämpfen, ist von großer Wichtigkeit. Wir freuen uns, wahrzunehmen, daß das ganze Land die Frage in diejem Lichte betrachtet; denn unsere einzige Sicherheit gegen die Uebel der Verfolgung ge-

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