1830 / 135 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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men würde rechnen fönnen;z dies sey indessen keinesweges ge- nügend, und es lasse sich nicht in Abrede stellen , daß jeder Erfolg schleht sey, sobald er nicht cine royalistische Majori- tät von mindestens 60 70 Stimmen ergebe; wenn das Wahl-Geschäft dem Lande wahrhaft nüßlich seyn solle, 10 sey es- nothwendig, daß die Häiste der Bezirks-Wahlen und dret Viertel der Departements-Wahlen zu Gunsten der Regierung ausfielen, wodurch diese 258, die Opposition aber- 172, jene mithin eine Majorität von 86 Stimmen erhalten würde. Der Courrier français bemerkt hierauf: „Die Gazette ist heute so gütig, sich cine Majoritär von 30 Stimmen beizu- legen; doch genúgt ihr dies* noch gar nicht. Sie bedar], sagt sie, einer Mehrheit von mindestens 70 Stimmen. Al- len diejen schdônen Berechnungen fehlt nur eine Sache ; man hat nämlich ganz und gar vergessen , das Land dabei in Anschlag zu bringen; und doch möchte es schwierig. jeyn, ohne dasselbe bei dem nächsten Wahl-Geschäft fertig zu wer- den... Das Ministerium, bemerkt die Gazette, bedarf einer starken Majorität; h erin hat sie Recht, oas Schwierige ist nur, sich eine solche zu verschaffen. Zwechundert acht und funfzig ministerielle Stimmen gegen einhundert zwei und siebzig constitz.tionnelle! Wahrlich, die Berechnung ist schön, und Frankreich wird si becilen, sie zu verwirklichen. Die Wähler werden den Kongreganijien und Jejuiten 258 Stim- mén geben und von diejem Tage an sür tie besten Bürger und die würdigsten Organe des Landes gelten / :

Die Oppositions - Blätter wollen wissen, daß die Präfek- ten von Seiren der Regierung den Austrag crhalten yätten, den Wählern unumwunden zu erklären , sie möchren zu De- putirten wählen, wen sie wollten, nur keinen von den 221 Mitgliedern der jeßigen Kammer, die dem Könige ihre Mit- wirkung verweigert hätten; durch diejes Mirtel hosse das, Ministerium die constitutionnellen Wähler unter sich zu ent- zweien und seinen Kandidaten den Sieg zuzuwenden. Die Gazette de France enthält in diejer Beziehung ein an- geblich an sie gerichteces und míit der Unter1christ : „„ein Deputirter“/ versehenes bémerkenswerthes Schreiben, worin es im Wesentlichen heißt: „„Jch bin einer von Denen die für die Adresse gestinimt haben; habe ih hierin Unrecht ge- than, was ih weit entfernt bin zuzugeben, so rechtsertigk mich in meinen Augen wenigstens meine gute Absiche, die niemals dahin ging, meinem Könige, für den ich Ehrfurcht “und eine unbegränzte Ergebenheit hege, zu nahezu treten. Aber ih würde die Rückichren, die ich dem Publiëum und mir selbst schuldig bin, zu verlezen glauben, wenn t im Fail einer Wie- der-Erwählung die Wahl annähme. Ais Deputirter habeich über die Minister gerichtet, indem ich sie sür unwerth des Vertrauens des Königs und der Nation erklarte; ich habe fie verurtheilt, in- dem ich sie feindlicher Absichten gegen die Verfassung beschul- digte; ih habe sie, 0 viel ich solches vermochte, bestraft, in- dem ich sie durch die Verweigerung meiner Mitwirxfung au- ßer Stand sekté, dem L inde nüßliche Geseße vorzulegen. Von meinem Erkenntnisse wollen die Parteien jeßt an das Tribunal der Wähler appelliren. Hiernach sehe ih mich. als Richter erster Jnstanz in der Sache an, und es scheint mir, daß Ehre, Redlichkeit und L Bee mir verbieten, in

derselben Sache und gegen dieselben Perjonen auch in zwei-

ein Urtheil abzugeben. Meiner Ansicht nach müssen die Wähler neue Deputirte ernennen, die_ nicht in dem Verdachte stehen, daß sie nah vorgefaßten Meinungen handeln; und wir, Unterzeichnete der Adresse, müssen - da: durch, daß wir uns jedes fernern Urtheils enthalten, den Beweis geben, daß wir in dieser Sache weder leidenschaft- lich, noch parteiisch zu Werke gegangen sind.‘/

Als den Grund des Fallens der Rente in den leßteren Tagen giebt dasselbe Blatt Nachstehendes an : „Das Pu- blikum hatte, indem es die zur Zusammenberufung der Kam- mern, zur Vorlegung und Diskussion des Budgets, zur Ver- sammlung. der' Departements - und Bezirks-Conjeils, zur Ver- theiluúg der Steuer-Quoten u. \. w. erforderliche Zeit berech- nete, den 1. Mai als den Zeitpunkt angenommen, wo die Verordnung wegen Auflösung der Kammer erscheinen müúsßte. Sechs Tage sind seitdem verflossen, und die sich verbreitenden Gerüchte von einer Veränderung im Ministerium, so wie von einer Verschiebung der Auflôsung bis dahin, haben un- günstig auf den Cours ‘gewirkt. Wir sind fest überzeugt, daß die Rente an dem Tage, wo die Verordnung erscheint, stei-

ter Înstanz

- aus ver

tionnet gewählt. Es mußten, um ein vollständiges Resul- tar herbeizuführen, zwölf Abjtummungen gehalten werden ; bei sechs derjelben fiel Professor Cousin mit rejp. 8, 9, 10, 10, 2 und 13 Stimmen durch. Es waren nämlich von den 34 Mitgliedern der Atadémie 30 zugegen, so daß die absolute Majoritat 16 Stimmen betrug.

Dee hiesige katholische Association hat eine goïdene Me- daille als Preis für das bejte Gedicht auf Vincenz von Paul, bei der Verlegung der Religuien dieses Herligen nach der La- zaristen-Kapelle, ausgeseßt. Der Preis soll in den ersten Ta- gen des Juli zuerkaunt werden. -

Alle aus Toulon eingehenden Briefe versichern, daß dort der Zunluß an Jn - und Ausländern beiderlei Geschlechts bei- spiellos jey; auch die benachbarten Dorf\chaften seyen mit Truppen und Reisenden überfüllt, so daß man sich genöthigt gejehen habe, Peiwvathäujer , Scheunen, -Wazenschuppett, ja logar die Koruböden in Gasthdje zu verwandeln. Dieser große Zuwachs der Bevölkerung hat, in Verbindung mit den bedeutenden Ankaufen von Vorrätzen für die Expeditions- Armee, den Preis der Lebensmittel sehr“ erhöht.

Der gegen den Haupr-Redacteur der „Gazette des cul- tes‘/, Herrn Bri aud, angejrellcee Prozeß, welcher gestern vor dem hiesigen Zuchtpo izei-Gerichte verhandelt werden sollte, ijt, auf den Antrag des Advotaten desselben, bis zum näch- sten Freitag ausgejebt worden.

Brieje aus Port-au-Prince b's zum 14. März mel- den noch nichts vou der Ankunfc des Herrn Pichon, obgleich diejer bercits 42 Tage unterweges ist. Man schreibt diese lang¡ame Fahrt dem Umjtande zu, daß die Brigg „Pomona“‘‘, Herr Pichon d.e Ueberfahrt macht, ein schlechter Segler ijt. ;

Der Assisenhof des Bezirks Basse-Terre auf Guadeloupe hat unterm 25. Februar d. J. üúbec 8 Individuen von der INannjchafc der des Sklavenhandels überwiejenen Goelette „Pauline‘/ von Pointe-à/Pitre, das Urtheil gesprochen. Der Capitain und Eigenthümer des Schisses, Marc-Léon Giraud, ijè zu jechsjähriger, der zweite Capitain und der Schiffs- Lieutenant tind zu fünfjährizec Verbannung und fünf Ma- troseu zu einjähriger Hast verurtheilt worden. Die drei Er- steren jind überdies zu eter Geldbuße von 40,800 Fr., als dein Werthe des Schisses, das konfiscire worden ist, kondem- mrt und für unfahig_ecflärt worden, je wieder auf Franzö- sijchen Kriegs- oder Hanudels-Schiffen zu dienen. -

Der Königl. Hof- Pianist, Herr Herz, hat von des Kd- nigs von Schweden Majejtar. zwei schdne Porphyr - Vasen als ein Anerkenntuß der Zufriedenheir für ein Höôchstdem- selben deoicirtes musikalisches Werk zum Geschenk érhalten.

Die Kommission hiesiger Bühnendichter welche sich. vor wenigen Tagen beim Polizei-Präfekten zu Gunsten -des nach Poissy gebrächten Schriftjrellers , Herrn Fontan , verwendet hatte, machre gestern zu demjelben Behufe dem Minister des Junern ihre Auswartung. Dieser schien die Vorstellungen, welche ihm die Herren Casimir Delavigue, Dupaty, Mazères, Moreau, Merville, Boyeldieu, v. Rougemont , v.’ Epagny, Auber, Bouilli, u. A. machten, mit Theilnahme anzuhören, und käumte, ohne jeooch hinsichtlih der Zurückbringung Fon- taus nach Saiate-Pclagie ein bestimmtes Versprechen zu ge- ben, ein, day es betrübend jey, Literaten in einem und dem- selben Gefängnisse mit Uebelthätern zu sehen, die zu beschim- pfenden Strafen verurtheilt wären. 0

Mad. Schröder - Devrient , welche vorgestern bei ihrem Debúr als Agathe im „Freishüß// den enthusiastischen- Bei- fall des Parijer Publikums und zahlreiche Blumenkränze ein- “ärndtete, wird heute als „Fidelio“? in der Beethovenschen Oper dieses Namens austreten.

Großbritanien und Jrland. : arlaments-Verhandlungen. Jm Oberhause Le am 6. Mai die Ri welche Sir Thomas Wilson wegen Bebauung der sogenannten Hampden - Haide bet Lon- don nachjuchte, zur großen Freude der Englischen Zeitungen, welche sich der Londoner Spaziergänger, annehmen, denen man einen Plaß ‘nach dem andern , baulicher Zwecke halber, entziehen wolle, verworfen nachdem dieselbe (wie zur Zeit gemeldet worden ) schon einmal im vorigen Jahre die Miß- billigung des Parlaments sich zugezogen hatte. Am 7ten Mai wurden zwei vom Grasen von Mountcashel über- reichte Bittschriften, die aus Jrland famen und sich auf

gen wird. Das ganze Geheimniß des Steigens der Course und des öffentlichen Vertrauens liegt in einem kräftigen Ent- \{lu}se der Regierung. Die Antwort des Königs auf die Adresse hatte die Rente beinahe um 4 Fr. gehoben.“

eistliche Disciplin bezogen, vom Oberhauje: nicht entgegen- | t immen, weil sie S raidtis äbgefaßt waren. Viscourt ‘Goderich nahm Veranlassung, sich über den Zustand der

| Britischen Finanzen, und namentlich der National -Schuld,.

„Die Akademie der Jnschriften hat gestern zu den E "in einer Rede auszusprechen, die, w'e die meisten Londöôner

rem Schooße erledigten sechs Stellen die Herren Thurot, Jaubert und

Champollion den Jüngeren , Thierry, Lajard

| Blätter zugeben, höchst durchdacht und belehrend war. (Wir

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werden morgen einige nähere Mittheilungen daraus machen.) Der“ Herzog von Wellington jagte dem Lord sehr viel Schmeichelhaftes in Bezug auf seine Angaben und versprach, die von ihm ertheilten Rathschläge mir dem Kanzler der Schaßkammer in Erwägung zu ziehen. j ;

Am Unterhause fand am 6. Mai (Mittwochs), da sh um. 4 Uhr nur 30 Mitglieder eingefunden hatten, keine Sißung statt. Am 7ten zeigte Hr. Huskisson an, daß er die Ueberreichung der ihm aus Liverpool zugesandten Bitt- schrift in Bezug auf den Handel von Mexiko und Cuba fo lange ausseßen wolle, bis sein sehr ehrenwerther Freund, der Srtaats-Secretair für das Junere (Sir R. Peel) wieder auf seinem Plabe erschienen Fyn werde. Die Ueberreichung einer aus Londonderry gekommenen Bittschrift wider die be- absichtigte Erhöhung des Jrländischen Zeitungsstempels gab mehreren Mitgliedern Veranlassung, sich wider dieje Maaß- regel auszusprechen ; namentlich meinte Hr. O’Connell, man wolle durch dieselbe das Zeitungswejen in Jrland ganz und gar unterdrücken. Man spreche zwar von cinem Mipbrauche der Jrländischen Presse, allein er kenne feinen andern Miß- brauch derselben, als daß man ‘sih zuweilen ihrer be- diene, gewisse Leute zu loben, die des Lobes nicht werth seyen. Er “hoffe, man werde den Angri der Regie- xung auf die ‘Presse Jrlands kräftig zurückweijen. Alder- man Waithman übergab eine von 260 Londoner Schisfs- Eigenthümern unterzeichnete Bittschrist, die darüber flagten, daß sie in großer Noth sich befänden, und das Haus nach- \uchten, Maaßregeln zur Abhülfe der auf ihnen lastenden Uebel anzuordnen. Die Bittsteller sagten unter Anderm, daß ihr Verdienst besonders durch die von der Regierung befolg- ten freien Handels - Grundsäße geschmälert worden sey. So habe während der leßten zwei Jahre die Zahl der Britischen Schiffe, welche den Sund passirten, bedeutend abgenommen, während die der auswärtigen Fahrzeuge. sich vermehrt habe. Gegenwärtig seyen 674 Britische Schiffe weniger beschäscigt, als im Jahr 1826; das Tonnen - Gehalt aber habe seitdem um nicht weniger als 217,375 Tonnen abgenommen. Es gab diese Bittschrift zu einer Debatte Veranlassung, welcher der Handels-Präsident (Hr. Herries) cinige Berichtigungen Hinzufügte. Die úübktigen in diejer Sißung verhandelten Gegenstände betrafen nur Lokal-Angelegenheiten, die kein. aus- wärtiges- Interesse haben. Die Bill, wegen Abänderung der Wucher-Gesetze, ging durch den Ausschuß, woräuf das Haus sh um 2 Uhr bis nächsten Montag (10, Mai) vertagte.

London, 7. Mai. Folgendes is das heute früh er- \chienene Bülletin úber den Gesundheits-Zustand. des Königs: : „Schloß Windsor, den 7. Mai.‘

¡Der König hat die leßten 24 Stunden unter fortwäh- rend gemilderten Krankheits -Symptomen zugebracht. Henry Halford. ' ; i 2 Matthew J, Tterme y: Se. Majestät haben dem regierenden Großherzoge von Oldenburg das Großkreuz des Guelphen - Ordens verliehen.

__ In Folge der früher getroffenen Anordnunz hat heute die aufgeschobene Feier des Geburtstages Sr. Majestät statt gefunden. Vormittags erschien die Garde zu Pferde in neuen Uniformen auf der Parade. Die Kanonen im Tower und im Park gaben Mittags um 1 Uhr eine doppelte Salve. Der Herzog von Clarence hatte dem Tage zu Ehren für

sämmtliche Mitglieder der Königl. Familie ein großes Diner

in Bushy- Park veranstaltet. Der Herzog von Wellington sah einen Theil des B RS s sehr viele Pairs bei sich. Der Graf von Aberdeen hatte in Argyll- House ein_ diplomatisches Diner veranstaltet. Sir G. Murray be- wirthete die. Lords der Admiralität, so wie viele hohe Stabs- Offiziere, und der Kanzler der Schaßkammer endlich hatte den- Sprecher und viele Mitglieder des Unterhauses zu sich E cu OOTRO / m Sun heißt es: „Der gestern Abend spät gehaltene Kabinets -Rath hat feinen- sehr - guten Eindruck aüf e Börsen - Spekulanten gemacht; einige wollen wissen, er habe sich mit den Griechischen Angelegenheiten beschäftigt, An- dere dagegen , es sey die Rede von Ernennung einer Kom- Mission gewesen, -die beauftragt werden solle, sür Se. Ma- Jestät zu unterzeichnen.“ | ¡Bis jebt‘/, liest man Laan E PLNRNG der Art und Weise, wie die Regie- xung sich mit Denen abzufinden beabsichtigt, welche sich die eduction der 4 pCentigen nicht gefallen lassen wollen. Die vorherrschende Meinung ist, daß die Bank die nôthige Summe herbeischaffen werde, oder daß der Tilgungs - Fonds ganz zu diesem Zweck verwendet werden - solle. Es scheint indessen mehr Grund vorhanden, zu glauben, daß man weder das

in der Times, gert

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: a L Mariäáne.

Eine noch das Andere thun, sondern das für die neuen An- nuitáten eingekommene Kapital dazu gebrauchen werde, weil dieses, in Folge der gemachten starken Verkäufe dieser Staats- papiere, dazu hinreichend seyn soll. 2B.gs dieje Vorausseßung um jo wahrscheinlicher macht, ist, daß die Regierung dabei Vortheil haben würde, indem die Annuitäten zu oen laufenden Preisen der Conjols gerechuet werden, wodurh es der Re- gierung möglich wird, Geld zu 37 Procent aufzunehmen und zu 4 Procent wieder auszugeben. Verwirklicht si dieler Plan, so entjprauge noch der Vörtheil für das Publikum daraus, daß feine neuen Banknoten in Umlauf kämen, was bei dem gegenwärtigen Ueberfluß an Geld nachtheilige Folgen haben tênnte.‘“ :

Sir- Robert Peel ist von dem Landsißze seines verstorbe- nen Vaters nach London zurückgekehrt und empfing sogleich nach seiner Ankunft d.e Besuche des Herzogs von Wellington und des Grafen voir Aberdeen.

Fürst Liewen ist aus Frankreich zurückgekehrt.

In den Depeschen, welche der hiesige Mexikanische Ge- sandte von seiner Regierunz erhalten und die ihn zu einer Anzeige- an der hiesigen Börse veranlaßten, heißt es unter Anderem : i

„„Ciner der mächtigsten Bewegungsgründe, durh die Se. Excellenz der Vice-Präsident sih bewogen fand, im Haupt- Quartier der Rejerve-Armee die Wiederherstellung der consti- tutionnellen Geseßze, welche die öffentliche Meinung in allen Tyeilen der Republik verlangte, zu proklamiren , war der be- fiagenswerthe Zustand des Nacional-Kreoits. Die dermalige Regierung, von dem innigen Verlangen beseelt, diesen Kre- dir auf einen achtbaren Fuß zu seben, würde sich von An- beginn ihrer Laujbahu aus}chließlich nur mit diejem Gegen- stande beschäftige häben, wä:e ihre ganze Auf nerfsamfkeit nichr von hôchjt wichtizen inneren Angelezenyeiten in Anspruch genommen worden. Der Vice-Präsideut wünscht daher, die rur die Aufrechthaltung -des Kredits und des guten Rufes der Republik in auswartigen Staaten bestehenden Geseße von jegt an vollständig in Kraft ge(e6t zu sehen. Das- Gejeß vom 23. Mai 1328, demzufolge für die Bezahlung der Di- vidende und die allmälige Tilgung der im Auslande fontra- hirten Schuld ein Achrrheil der reinen Einnahme der Zoil- Behörden in den See-Häfen undder ganze Ausfuhrzoll für Gold und Silber bestimmt is , wurde nie in Ausübung ge- bracht. Alles, was auf dieje Weise einging, wurde zu DeckÉung der Regierungs - Ausgaben verwendet. Gegenwärtig hat die Regierung beichlossen, den achten Theil des Ertrages aller Zölle für cinfommende Waaren zur Bezahlung der Zinsen für die in London gemachten Aaleihen zu verwenden, jedoch fürs - Erste noch nicht die oben erwähnten Zölle für edle Metalle. Mehr als hier versprochen, getrauer sich die Regierung nicht thun zu können, wohl aber hofft sie mit Zuversichr, Alles zu erfüilen, wozu sie sich dermalen anheischig macht, und ihren Engli|chen Gläubigern von jeßt an immer prompte Zahlungen zu leisten.“

Der Mexikanische Senat hat den Antrag wegen e:nst- weiliger Auphebung des E.nfuhr - Verbots von Baumwollen- Waaren angenommen, und man erwartete, er werde auch im Repräsentanten-Hauje passiren.

Der Stîèeit zwischen denen, welche die Rum-Cinfuhr, und denen, welche die Brandtweinbrennerei begünstigt wissen wol- len, wird täglich lebhafter. Die Lebtern werfen den Erstern vor, daß Rum und Sklaverei aufs nnigste mit einander ver- bunden seyen, und behaupten”, die Freiheit bestehe nur beim Brandtwein.

Vorgestern ist die neue Eisenbahu von Canterbury nach Whitestable eröffnet worden. Sie ist mit dem Tunnel, der durch einen Berg geht, sieben Engl. Meilen lang.

Die Abgabe von fremdem Weizen -ist jet 21 Sh. 8 P. und ist es, dem Sun zufolge, nicht wahrjcheinlih, daß sie niedriger gehen wird. Ju zwei oder drei Wochen dürfte die von fremdem Hafer 10 Shill. 9 P. vom Quarter seyn.

Briefe aus Alexandrien vom Ende März melden, daß* der Pascha anfing, Linnen- und Baumwollen.- Manufakturen anzulegen , nachdem er sehr viele Maschinen auf einem Um- wege aus England erhalten hatte. :

Niederlande.

Aus dem Haag, 10. Mai. Se. Majestät der Köni und Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien sind vor- gestern aus Brüssel hierher zurückgekehrt. Gestern feierte die Köni. l. Familie das Geburtsfe|t Jhrer Königl. Hoheit der

n der vorgestrigen Sißung der zweiten Kammer der Generalstaaren wurden die Berathungen über den Gesehßz-

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Entwurf wegen-Herabseßung des Zinssußés der Staatsschuld

beschlossen. Nachdem die Herren G. Clifsord, Sandberg,